#1

"Kiss from a Rose"

in Fanfictions 31.05.2008 17:39
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Titel: Kiss From A Rose

Autor: Golden Sun

Rating: P-12 Slash (Bill X Bushido)

Inhalt: Bushido trifft auf der Designerama-Modenschau letzten September überraschend auf Bill. Bill lockt Bushido für eine Unterhaltung „unter 4 Augen“ aus dem Veranstaltungsraum in einen menschenleeren Gang…




Kiss From A Rose


Es war einer dieser langweiligen Designerpartys in Berlin. Eigentlich hatte ich keine Lust zu kommen, aber ich hatte nun mal eine Einladung und auch sonst nichts Besseres zu tun, also lies ich mich von meinen Kumpels breitschlagen und ging mit. Es wurde viel Prominenz erwartet, da ein bekannter Musiksender dieses Event veranstaltete.

Und es war genau so, wie ich es befürchtet hatte: Langweilige Leute, die ein langweiliges Programm über sich ergehen ließen und am Ende artig klatschten. Ich tat mir das nicht an, sondern suchte gleich die Bar auf, um mir einige Drinks zu genehmigen. Dabei beobachtete ich die geladenen Gäste. Einige kamen ziemlich aufgemotzt daher, anderen war ihr Äußeres scheinbar völlig egal. Ich lag so mittendrin – nichts Aufregendes, doch recht ordentlich anzuschauen. Ich war zwar in der Rapperszene eine Größe, aber kaum jemand sprach mich an. Es war allgemein bekannt, dass ich schon mal im Knast saß, und darüber wussten die meisten Leute mehr, als über meine musikalischen Erfolge.

Es war mir egal, diese Leute interessierten mich nicht. Meine Kumpels hatten es sich inzwischen in der Menge gemütlich gemacht, scherzten mit den hübschen Kellnerinnen und hatten sichtlich Spaß dabei. Sollten sie ruhig, ich war mit meinen Beobachtungen beschäftigt. Es war bereits zu vorgerückter Stunde, als ich mal wieder zur großen Eingangstür sah und ich sog vor Überraschung scharf die Luft ein – da kam ER - kein Zweifel.

Ihn hatte ich hier und heute nicht erwartet. Aber da stand er, umringt von seinen Bandkollegen und deren Begleitern. Sofort hing eine Traube von Mikrofonen vor seinem Mund und ich konnte ihn kaum noch durch die Menschenmenge erkennen. Ich setzte also mein Glas ab und stand auf, um besser sehen zu können.

Nach einer ganzen Weile setzte sich der Pulk in Bewegung und kam in die Mitte des Raumes in meine Richtung. Ständig war er von seinen Secu’s umringt, die ihn keinen Augenblick aus den Augen ließen. War wohl auch nötig grinste ich hämisch, ja ja, passt nur gut auf auf euer Goldkind, sonst schnapp ich ihn euch weg. Ich hätte einiges dafür gegeben, ihn mal allein anzutreffen, ohne seine lästigen Begleiter, aber ich musste Geduld haben, der Abend hatte jetzt erst richtig begonnen.

In der nächsten halben Stunde ließ ich ihn nicht aus den Augen, beobachtete ihn, wie er sprach, lachte und an seinem Glas Sekt nippte. Er stand, wie ganz selbstverständlich, im Mittelpunkt. Laufend wurde er von anderen Menschen angesprochen, fotografiert und angestarrt. Es schien ihm nichts auszumachen, er war es mittlerweile gewohnt der Star zu sein, wo auch immer er hinkam.

Wahrscheinlich brauchte er auch diese Aufmerksamkeit in der Zwischenzeit, genauso wie die Luft zum Atmen. Ansonsten hätte er sich auch weniger auffällig stylen können – nicht so wie heute Abend, mit langem schwarzen Haar, dass zottelig in alle Richtungen abstand, mit dunkel geschminkten Augen und einem Outfit, dass man durchaus als gewagt bezeichnen konnte.

Er trug ein netzartiges langärmeliges T-Shirt mit einer kleinen schwarzen Weste darüber, dazu schwarze Hosen, deren Bund mittlerweile schon unter den Hüften hing und damit einen aufregenden Blick auf seine schmalen Lenden freigab. Um seinen Hals trug er schwere silberne Ketten und an seiner Hand blitzten einige wuchtige Ringe auf.

Ich war zweifelsfrei vollkommen fasziniert von dieser unerwarteten Erscheinung und merkte kaum, wie mich mein Kumpel von der Seite ansprach. Er fragte mich, ob ich nicht noch mit in eine angesagte Bar in einem anderen Stadtteil kommen würde. Doch dazu hatte ich jetzt keine Lust mehr – etwas viel Aufregenderes hatte mein Interesse geweckt. Ich wimmelte ihn mit einer Ausrede ab und als er kopfschüttelnd davonging, setzte ich meine Beobachtungen fort.

Er stand immer noch in dieser Menschenmenge und blickte sich jetzt im Raum um. Er war größer, als ich ihn in Erinnerung hatte, aber wahrscheinlich wuchs man in diesem Alter noch, dachte ich belustigt. Als ich gerade vor mich hingrinste, merkte ich, dass er zu mir rüber sah und seltsam lächelte. Neben mir war frei, also konnte er nur mich meinen.

Einen Augenblick lang trafen sich unsere Blicke, so wie wir uns schon mal angesehen hatten, auf einer früheren Veranstaltung. Ich empfand sofort den gleichen eigenartigen Zauber, den ich schon damals empfunden hatte. Seltsam dachte ich, ich steh eigentlich gar nicht auf Jungs, aber er war auch etwas Besonderes mit seinen weichen schönen Gesichtszügen, den großen dunklen Augen und den sinnlich geschwungenen Lippen. Ein wenig verwirrt drehte ich mich um und stellte meinen Drink auf die Bar.

Als ich mich wieder umschaute, war er weg – alle seine Begleiter standen noch am selben Platz, doch ihn konnte ich nicht mehr entdecken. Ich reckte mich, um einen besseren Überblick über den großen Raum zu bekommen, doch von ihm keine Spur. Ich ließ mich gerade wieder auf meinen Barhocker zurücksinken, als eine große schmale Gestalt dicht an mir vorbei Richtung Ausgang rauschte.

Im Vorübergehen drehte die Gestalt ihren Kopf in meine Richtung und ich konnte einen kurzen Blick auf sein spöttisches Grinsen erhaschen. Was hatte dieser spöttische Blick zu bedeuten? Was glaubt der eigentlich mit wem er es zu tun hat? Ich hatte mal gewisse Äußerungen und Andeutungen in Interviews bezüglich meines Interesses an ihm gemacht und durchaus ernst gemeint. Sicherlich wusste er davon. Dem werd ich’s schon zeigen, dachte ich grimmig. Kurz entschlossen folgte ich ihm in einigem Abstand. Ich sah, dass er in einen Gang Richtung Toilette abbog und ging hinterher.

Doch statt in die Toilette, lief er weiter den Gang hinunter, um schließlich ganz am Ende vor einem großen Fenster stehen zu bleiben. Der Gang war nur spärlich beleuchtet und so konnte ich nur von weitem seine schlanke Silhouette erkennen. Er stützte die Hände auf das Fensterbrett und sah hinaus auf die Lichter der Stadt. Ruhig verharrte er so einige Zeit. Als er meine Schritte hörte, blickte er in meine Richtung und sagte mit seiner hellen etwas kratzigen Stimme:

„Ich dachte mir, dass du mir folgen würdest. Schön, dass du jetzt da bist, ich glaube, wir müssen mal was unter vier Augen klären.“

„Da hast du ganz Recht Bürschchen, “ erwiderte ich zynisch und näherte mich ihm schnell, „wir haben tatsächlich einiges zu klären.“

Wobei ich nicht vorhatte, viel zu Reden. Vielmehr zwang ich ihn rückwärts an die Wand zu treten, bis es nicht mehr weiterging. Ich trat dicht vor ihm hin und stützte meine Hände zu beiden Seiten seiner Schultern an der Wand ab.

Ich war ihm körperlich weit überlegen, zwar waren wir circa gleich groß, nur war er in etwa nur halb so breit wie ich. Er hatte die Schultern eines Mädchens und auch seine Arme waren eher schmal. Er hatte hinsichtlich einer Flucht keine Chance und das wusste er wahrscheinlich auch, denn er versuchte es gar nicht erst.

„Ich könnte um Hilfe schreien.“ sagte er ruhig und sah mich mit seinen schönen braunen Augen erstaunt an. Ängstlich schien er nicht zu sein. Ich sah in sein Gesicht, was durch das schwache Licht der Deckenleuchte nur schemenhaft zu erkennen war.

Eine Gesichtshälfte wurde durch eine in die Stirn fallende Haarsträhne verdeckt. Die andere Hälfte glänzte leicht und ich hatte Lust, mit meinen Fingern darüber zu streichen. Er war ziemlich stark geschminkt, die Augen waren sehr dunkel umrandet, auf seinen Augenlidern war eine dicke Schicht Lidschatten und mir kam es so vor, als würde er auch Make up benutzen.

Er bot einen sehr reizvollen Anblick, so wie ich ihn schon öfters auf Postern und Bildern bewundert und begehrt hatte. Glatt und makellos. Die Tatsache, dass er im Original vor mir stand, machte die Sache nicht unwesentlich interessanter.

„Du brauchst aber nicht um Hilfe schreien, ich tu dir nichts Schlimmes“, erwiderte ich leise mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen.

„Was willst du dann von mir?“ fragte er mich in eindringlichem Tonfall.
„Meinst du das ernst, was du mal in dem Interview gesagt hast?“

Was ich von ihm wollte, will er wissen? Ja, was wohl - ich wollte ihn, ich meinte es durchaus ernst. Ich wollte seinen Körper, seine Nähe, seine Wärme, seine Stimme – einfach alles, was er zu bieten hatte. Ich war komplett verrückt. Verrückt nach diesem einzigartig schönen Jungen, der mir seit Monaten nicht mehr aus dem Kopf ging.

Doch ich sagte dazu nichts, ich schloss meine Augen und beugte meinen Kopf näher zu ihm nach vorn, um den Geruch seiner warmen Haut in mich aufzusaugen. Sein langes Haar streifte dabei meine Wange. Ich nahm meine Hand und strich ihm damit eine dicke Strähne schwarzen Haares vorsichtig aus dem Nacken. Seine beunruhigende Nähe und der Anblick der schön geschwungenen Linie seines Halses ließen mein Herz schneller schlagen.

Der Duft seiner Haut und seines Haares erregten mich. Ich hauchte einen zarten Kuss in die Beuge zwischen seinem Halsansatz und seinen Schultern. Durch meine sanfte Berührung entfuhr im ein schwacher Seufzer und er neigte seinen Kopf langsam in die andere Richtung. Gefiel ihm etwa, was ich tat? Oder hatte er keine andere Wahl, als mich gewähren zu lassen?

Ich wusste es nicht und es war mir auch egal. Ich nutzte die Gelegenheit und küsste weiter seinen Hals, seine Stirn, seine Schläfen. Er ließ es regungslos zu. Es fühlte sich so wunderbar an, nächtelang hatte ich davon geträumt, von diesem Jungen Besitz zu ergreifen und jetzt, da er wirklich vor mir stand, konnte ich nichts von dem tun, was ich eigentlich vorhatte, sondern war nur komplett hingerissen von seiner natürlichen Anmut und Schönheit.

Ich umfasste sein Kinn mit einer Hand und bog seinen Kopf zu mir her. Er hatte jetzt die Augen geschlossen und der Schatten seiner langen Wimpern fiel auf seine Wangen. Nun hatte ich Gelegenheit, ihn in Ruhe zu betrachten und mir fiel auf, wie jung er eigentlich noch war. Man war verleitet, diese Tatsache manchmal zu vergessen, wenn man ihn bei Fernsehauftritten oder auf Fotos in diversen Jugendmagazinen sah.

Aber die Glätte und Straffheit seiner Haut ließen keinen Zweifel aufkommen, er war erst 17 und damit noch minderjährig. Ich betrachtete seine schmale gerade Nase und dachte, wie perfekt sie doch gegen meine ist. Sein Mund war ganz leicht geöffnet und ein leichtes Zucken umspielte seine Mundwinkel. Die Oberlippe war ein wenig schmaler als die volle Unterlippe und insgesamt war sein Mund Ausdruck purer Sinnlichkeit.

Er sah wirklich ein wenig wie ein Mädchen aus, ich hatte jedenfalls noch keinen so schönen Menschen gesehen. Das einzige, was in seinem Gesicht männlich war, waren seine recht dichten und buschigen Augenbrauen. Kein weibliches Wesen würde sie in diesem Zustand belassen, sondern sorgfältig herauszupfen. Doch bei ihm waren sie ein reizvoller Gegensatz zu den sonst eher weichen Gesichtszügen.

Ich war vollkommen in seinen Anblick versunken, als er plötzlich seine Hand auf meine legte.

„Warte – was tust du da? Das darfst du nicht machen. Ich steh überhaupt nicht auf Männer, auch wenn das einige scheinbar glauben“, flüsterte er hastig in mein Ohr.

„Das macht gar nichts“ erwiderte ich mit belegter Stimme, „und ich kann außerdem noch ganz andere Sachen mit dir machen!“

Noch ehe er seinen Kopf von mir wegdrehen konnte, presste ich hart meinen Mund auf seine halbgeöffneten Lippen. Mit meiner Zunge zwang ich seine Zähne soweit auseinander, bis ich die kleine harte Kugel seines Piercings spüren konnte. Ich merkte, wie er vor Überraschung die Augen aufriss und kurz und scharf einatmete. Aber seine weichen Lippen und der Geschmack seines sinnlichen Mundes machten mich trunken.

Ein tiefer voller Ton entrang sich meiner Kehle, jede Faser meines Körpers wollte ihn besitzen. Schließlich riss ich mich los – ich war irre, nicht mehr Herr meiner Sinne. Das durfte wirklich nicht sein, wenn ich mich jetzt meinen Begierden hingab, würde das in nichts Gutem enden. Fast ein wenig verschämt schaute ich zu Boden. Was dachte er jetzt von mir?

Wie von weither vernahm ich seine Stimme, die ein klein wenig heißer klang.

„So geht das aber nicht“ sprach er leise, „soll ich dir mal zeigen, wie man das richtig macht?“

Erstaunt blickte ich in sein Gesicht. Seine Augen sahen mich leicht verschleiert an und um seinen Mund spielte ein kaum wahrnehmbares verführerisches Lächeln. Was sollte ich darauf schon sagen? Von mir aus könnte er mit mir tun, was er wollte, er hatte mich vollkommen in seiner schönen schmalen Hand. Wahrscheinlich war ihm das längst bewusst, noch ehe ich mir das eingestanden hatte.

Seine sinnlich erotische Ausstrahlung hinterließ Spuren in seiner gesamten unmittelbaren Umgebung. Ich hatte sein Team vorhin genau beobachtet und gemerkt, wie sie ihn anschauten und sich verhielten. Da war einmal dieser Produzent, den ich auch kannte. Jede Wette, dass er in diesen Jungen bis über beide Ohren verliebt war. Auch der Große von der Security ließ kein Auge von ihm, die Blicke, die er ihm zuwarf, waren mehr als fürsorglich.

Nur was der Junge selbst dachte und fühlte, hinter dieses Geheimnis kam ich noch nicht. Er war nur offen, bis zu einem gewissen Punkt, dann legte sich ein undurchschaubarer Schleier über seine Seele. Das machte ihn auch so interessant und mystisch. Keine Ahnung, ob sein Geheimnis je gelüftet werden würde, er konnte nur selbst darüber entscheiden.

Noch während ich so meinen Gedanken nachhing, nahm er mich bei den Schultern und drehte mich so, dass ich nun mit dem Rücken zur Wand stand. Ja mach nur, dachte ich, ich bin Wachs in deinen Händen. Mit geschlossenen Augen merkte ich, wie er seinen schmalen leichten Körper an mich lehnte. An meinem Hals spürte ich seinen warmen Atem und ich vernahm den schwachen Duft seiner Haare.

„Du musst dich fallenlassen“ flüsterte er mir leise ins Ohr, „lass mich nur machen. Du brauchst gar nichts tun.“

Ich tat auch nichts, meine Muskeln entspannten sich bei seiner Berührung und ich merkte, wie ich langsam weiche Knie bekam. Was machte er bloß mit mir? Was hatte er für magische Kräfte, die mich so willenlos und schwach machten? Ich hoffte nur, dass mich so keiner sah. Mein Ruf wäre ruiniert, meine Glaubwürdigkeit in Frage gestellt. Doch der lange dunkle Gang war leer, niemand sonst verirrte sich in diese Ecke.

Ganz zart spürte ich nun die Berührung seiner vollen Lippen an meinem Hals. Ich bekam davon sofort Gänsehaut am ganzen Körper und ein wollüstiger Schauer durchfuhr mich blitzartig. Verzückt hörte ich sein Atemgeräusch nah an meinem Ohr. Hatte es je einen schöneren Ton gegeben? Ganz langsam streiften seine Lippen meinen Hals entlang zu meinem Kinn, um sich dann sanft auf meinen Mund zu senken.

Wie von selbst öffneten sich meine Lippen um ihn einzulassen. Und ich ließ mich fallen, ganz wie er es gewollt hatte. Milliarden von Endorphinen überschwemmten plötzlich meinen Körper. Noch nie hatte ich einen Kuss ähnlich berauschend erlebt. Ich betrank mich an seiner Nähe. Ich wusste nicht was meine Hände taten und ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Mein ganzer Körper war schwerelos und schwebte irgendwo zwischen Himmel und Erde.

Mein Denken setzte völlig aus und wurde durch eine Art Rauschzustand ersetzt. Wie lange dieser Zustand anhielt, konnte ich beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen. Waren es nur Sekunden, oder gar Minuten, oder sogar Stunden? Mein Puls raste und mein Herz schlug sehr schnell. Schließlich merkte ich, dass ich meine Hände unter sein Shirt auf seinen Rücken geschoben hatte.

Wie glatt und weich seine Haut war. Ich strich mit meiner Hand seine Wirbelsäule entlang nach oben. Da vernahm ich auch von ihm ein leises Stöhnen aus seiner Kehle. Meine Berührung schien ihm nicht unangenehm zu sein. Am liebsten würde ich ihm sein netzartiges T-Shirt vom Oberkörper reißen, um ganz mit ihm zu verschmelzen, ihn vollends in mich aufzunehmen.

Mein Verlangen nach diesem schönen, anmutigen Wesen war so groß, dass es mich schmerzte. Noch mit keiner Frau hatte ich Ähnliches erlebt und ich hatte durchaus schon einige davon gehabt. Dieser Junge küsste mich um den letzten Rest Verstand, den ich noch besaß. Jetzt wusste ich, dass ich bereits verloren hatte, als ich ihn zum ersten Mal erblickte. Ich hätte mich von ihm fernhalten sollen, ihn sofort vergessen sollen. Aber ich konnte nicht, es war wie ein innerer Zwang ihn immer wieder anzuschauen, ihn auf seinem Weg zu verfolgen.

Er machte süchtig und dass wusste er ganz genau. Er war Engel und Teufel, Heiliger und Hure in einer Person. Ich hätte es gleich merken müssen, aber jetzt war es zu spät. Ich ahnte, wenn er heute irgendwann von mir ging, konnte diese Lücke kein Mensch je wieder schließen.

Aber noch war er da und ich genoss den Augenblick seiner Berührung. Nach einer ganzen Weile ließ er von mir ab, beugte seinen Kopf etwas zurück und zog mit seinem Finger die Linie meiner Braue nach. „Na? Das war doch um einiges besser, oder?“ grinste er mich an. Seine Augen blitzten schelmisch auf. Ich konnte nur mit dem Kopf nicken, zum Reden war ich noch zu benommen.

„So, ich glaub ich muss mal wieder reingehen, meine Leute werden mich sonst vermissen und suchen. Du hast doch nichts dagegen?“ fragte er und sah mich herausfordernd an.

„Nein, nein, geh nur, ich bleib noch etwas hier.“ Erwiderte ich mit erstickter Stimme. Ich wollte nicht, dass er ging. Er sollte hier bleiben, hier bei mir. Die Zeit sollte anhalten und ihn für immer an mich binden. Doch nichts davon kam über meine Lippen, ich blickte ihm nur stumm nach, wie er sich umdrehte und unbekümmert wieder Richtung Eingangstür schlenderte.

Ich sah wie sein Haar bei jedem Schritt wippte, wie er seine Hände in die Hosentaschen steckte und er schließlich um die Ecke verschwand.
Erst jetzt realisierte ich, dass er wirklich weg war. Plötzliche Kälte umfing mich. Ich glitt langsam mit dem Rücken die Wand hinunter, ich war K.O. gegangen. Er hatte mich besiegt, ohne kämpfen zu müssen.

Ich stützte meinen Kopf in beide Hände und blickte verwirrt zu Boden. Er hatte geschafft, was die stärksten Männer und die aufregendsten Frauen nicht bei mir geschafft hatten. Aus meinen Augenwinkeln tropften unaufhörlich Tränen, die zwischen meinen Schuhen langsam eine kleine Pfütze bildeten.


~~~~~~~~~ E N D E ~~~~~~~~~~

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#2

RE: "Kiss from a Rose"

in Fanfictions 01.06.2008 12:43
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

hach ... erstmal muss ich dich dafür abknutschen, dass du deine Werke hier her kopierst

Ich hab diesen Oneshot gerade nochmal gelesen ... haaach... mir geht mein Herz auf 1

Es liest sich auch beim zweiten Mal einfach traumhaft ... haaaach

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#3

RE: "Kiss from a Rose"

in Fanfictions 11.06.2008 19:39
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Das war mein "Baby"...meine allererste FF

Ich wusste damals so gut wie gar nichts von Bushido, ich kannte nur DAS ganz spezielle Youtube-Video.^^
Aber diese Fantasie hatte mich wochenlang verfolgt und ich wurde sie erst wieder los, nachdem ich sie aufgeschrieben hatte

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#4

RE: "Kiss from a Rose"

in Fanfictions 11.06.2008 22:05
von elodia • Besucher | 4.103 Beiträge

ich bin froh das dich fantasie dazu bewegt hat diesen os zu schreiben. .hach. .
er ist echt immer wieder schön zu lesen #regenbogen

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