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Bruderstreitigkeiten oder der Grund, warum Bill mit ..."
in Fanfictions 31.05.2008 17:48von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge
Bruderstreitigkeiten oder der Grund, warum Bill mit glattem Haar zur Aftershowparty erschien
Ich hatte echt Glück gehabt, mich hatte es kaum erwischt oder besser gesagt, hatte ich persönlich dafür gesorgt, dass ich den gewaltigen Wassermassen bei unserer gigantischen Bühnenshow zu den EMA’s fast vollständig entkam. Denn dann hätte ich echt ein Problem gehabt, meine Dreads rechtzeitig zu Beginn der ASP trocken zu bekommen. Doch so hatte ich Zeit, mich statt unter einer Trockenhaube, auf Bills breitem und bequemem Bett herumzufläzen und mit einem Bier in der Hand durch die Programme zu zappen, während mein Bruder sich im angrenzenden Badezimmer aufhielt und sich unter einer heißen Dusche wieder aufwärmte.
Er war, im Gegensatz zu mir, klitschnass gewesen…vollständig durch…bis auf die Haut. Wahrscheinlich war das mir zugedachte Wasser ihm extra noch zugute gekommen, weil man sonst nicht gewusst hätte, wohin damit. Ich schmunzelte vor mich hin, hatte er es doch zugunsten der grandiosen Effekte zugelassen, dass seine kunstvoll arrangierte Stachelfrise einem künstlichen, monsunähnlichen Regenguss zum Opfer gefallen war.
Aber wehe, ich vergriff mich mal an seinen langen, haarsprayversteiften Strähnen, dann konnte das durchaus zu einem ernsten Streit ausarten, von der Sorte, bei dem sich die G’s schon gerne mal diskret zurückzogen, um uns nicht im Wege zu stehen und somit eventuell Gefahr zu laufen, das ein oder andere verbale oder auch handfeste Geschoss abzubekommen. Und das war auch gut so, denn so heftig wir auch manchmal stritten, so intensiv fiel auch meist die Versöhnung hinterher aus. Nur wissen sie davon nichts…glücklicherweise.
Die eingetretene Stille im Bad verriet mir, dass meines Bruders ausgiebige Dusche soeben beendet war. Die Tür klackte nach einer Weile und er erschien, nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt, persönlich und in seiner ganzer Pracht im Zimmer, um in einer seiner zahlreichen, monströsen Taschen zu kramen. Meine Laune war nach dem Gewinn des diesmal wirklich unerwarteten Preises und des gelungenen Auftrittes prächtig und ich bekam Lust, meinen kleinen Bruder ein wenig zu ärgern. Ich streckte mich soweit, dass ich gerade so den Zipfel seines weißen Handtuches erreichen konnte und zog so unvermittelt und straff daran, dass es zu Boden fiel.
„Lass das!“, kam es unwirsch von ihm und er bückte sich schnell, um es sich wieder herum zu schlingen.
„Was bist’n so grantig?“ grinste ich in seine Richtung, weil er es nicht verhindern konnte, dass ich einen Blick auf seinen delikaten kleinen Hintern erhaschen konnte, schnappte aber sofort darauf einen genervten Blick von ihm auf.
„Das müsstest du eigentlich am besten wissen!“, giftete er zu mir zurück, ohne seine suchende Tätigkeit dabei zu unterbrechen.
Was hat er denn jetzt schon wieder? Müsste er nicht genauso gutgelaunt und obenauf sein wie ich? Moah…manchmal benimmt er sich wirklich wie ein Weib, wenn er voraussetzt, dass man seine Gedankengänge genauso gut kennt, wie er das selbst tut.
„Was müsste ich denn wissen? Klär mich auf!“, verlangte ich betont gelangweilt von ihm und nahm einen Schluck aus meiner halbvollen Bierflasche.
„Oah Tom du Arsch! Soll ich dich wirklich erst an deine megapeinlichen Äußerungen vorhin auf dem roten Teppich erinnern? Das war so was von unter der Gürtellinie…und dann noch das mit der Scherzinger und deiner Hose…man, du bist wirklich nicht mehr zu retten!“, warf er mir mit funkelndem Blick an den Kopf.
Für einen Moment war ich total perplex und starrte ihn nur verständnislos an. Wieso regte er sich so darüber auf? Er kennt mich doch…ich hab nichts anderes gesagt, als sonst auch. Und er weiß auch genau, dass ich gerne mal auf die Kacke haue, das hat doch alles nichts zu bedeuten.
„Komm schon Kleiner, was war denn so schlimm daran? Du weißt doch, dass ich’s nicht so…“, versuchte ich einzulenken, doch er ließ mich nicht ausreden.
„Du bist so widerlich, am liebsten hätte ich dir dein vorlautes Maul gestopft. Doch immerhin weiß ICH, im Gegensatz zu DIR was sich gehört und was nicht, wenn man vor 1,5 Mrd. Fernsehzuschauern interviewt wird.“
Ach, daher wehte der Wind…das Brüderlein war stinkig, weil er um meinen guten Ruf besorgt war.
„Jetzt mach mal halb lang, was du so von dir gibst, ist doch auch sterbenslangweilig, sei froh, dass du mich hast, da kommt wenigstens mal bisschen Leben in die Bude!“, stichelte ich ungerührt weiter, währenddessen ich mein Bier inzwischen abgestellt hatte und mir die Hände hinterm Kopf verschränkte. Wie ich es liebte, wenn er wütend wurde. Seine Fans sollten ihn mal so erleben, wenn er wie eine Furie auf mich losging, ihnen würde das Feuer von den Augen fallen. Eine sekundenschnelle Metamorphose vom rehäugigen, sanftmütigen Liebling der Massen zu einem kratzbürstigen, schreienden Wesen mit schwarz funkelndem Blick und steiler Zornesfalte zwischen den dichten Brauen. Zugegebenermaßen ein Erlebnis der besonderen Art.
„Leben in der Bude nennst du das, wenn die halbe Welt denkt, dass du ein schwanzgesteuerter Idiot bist?!“, keifte er aufgebracht weiter und schmetterte eine Handvoll T-Shirts auf einen Sessel. Energisch warf er den Kopf so zur Seite, dass seine nassen Haarsträhnen wild um seinen Kopf flogen und am Ende ein paar davon effektvoll an seiner Wange kleben blieben. Ob er ahnte, wie gut ihm seine Wut stand? Jede Geste von ihm, jede zorngetränkte Mimik saugte ich in mich auf und hatte Mühe, dabei ruhig liegen zu bleiben und mir nichts anmerken zu lassen.
„Als ob du daran nicht auch öfters deine Freude hättest“, erwiderte ich mit provozierendem Grinsen und wusste, dass ich ihn damit im Augenblick noch mehr auf die Palme bringen würde.
„Jetzt reicht’s aber du Arsch!“, giftete er überschäumend vor Wut und schon landete ein nietenbesetzter Gürtel mit klirrendem Geräusch knapp neben mir auf dem Kissen.
Ich rollte mich schnell zur Seite und bedeckte meinen Kopf mit den Armen, um nicht Opfer eines zweiten und damit vielleicht erfolgreicheren Versuches zu werden. „Ey, du spinnst wohl! Wenn ich wegen dir ne Platzwunde an der Lippe habe, dann kannst du was erleben!“
„Was wäre denn daran so schlimm? Mit dir will doch sowieso keiner knutschen oder glaubst du im Ernst, du hättest auch nur eine winzige Chance bei der Scherzinger?“, kam es höhnisch aus Bills Richtung und ich fühlte diesen speziellen, affektierten Gesichtsausdruck auf meinen Körper gerichtet, den er genau dann hatte, wenn er seine Lippen ein wenig aufeinander presste, so dass sich seine Mundwinkel leicht kräuselten und diese unwiderstehlichen Grübchen an seinen Wangen sichtbar wurden.
„Moah Bill…bist du dir auch ganz sicher, dass du nicht nur tierisch eifersüchtig bist, he? Oder was soll das Gekeife? Du wirst schon sehen, wie die auf mich fliegt…und außerdem, was regst du dich so auf, dein großer Verehrer Bushido wird doch auch dabei sein, da wirst du mich sicher gar nicht brauchen und froh sein, wenn ich weg bin!“, wagte ich es, ihn weiter zu reizen und damit Gefahr zu laufen, Ziel eines weiteren Wurfgeschosses zu werden.
Die plötzlich eintretende Ruhe machte mich stutzig und ich linste nach einer Weile vorsichtig aus meiner Deckung hervor, um zu sehen, was Bill vorhatte. Die Stehlampe strahlte ihn nur von hinten an und umriss seine große schmale Gestalt mit gleißendem Licht. Seine noch ungeschminkten und doch so ausdrucksstarken Augen hatten sich bedrohlich verengt und fixierten mich, als wollten sie abschätzen, wo meine Schwachstellen lagen, um mir dann erbarmungslos spitze Giftpfeile genau da hineinjagen zu können. Ich fühlte förmlich, wie es in ihm brodelte und machte mich auf eine weitere Attacke gefasst.
„Was willst du damit sagen, hm?“, begann er betont ruhig und gefasst zu sprechen, doch merkte ich an seiner Stimmlage, dass der Vulkan in ihm jederzeit zum Ausbruch bereit war.
Ich wusste, dass ich mich auf dünnes Eis begab, wenn ich jetzt etwas darauf erwiderte, doch der Übermut in mir siegte gegen die wohl vernünftiger gewesene Zurückhaltung und ließ mich hinter vorgehaltenem Arm sagen: „Stell dich nicht so an, ich weiß doch genau, dass du auf harte Kerle stehst…und die stehen auf dich…du willst mir doch nicht sagen, dass du nicht zumindest schon mal darüber nachgedacht hast, wie es wäre wenn du seinen…“
Weiter kam ich allerdings nicht, denn meines Bruders schlanker, geschmeidiger Körper landete mit einem unterdrückten Aufschrei auf meinem und versuchte, mich mit allen Mitteln unter sich zu begraben. Aber darauf hatte ich innerlich längst schon gewartet, hatte ich doch endlich mein Ziel erreicht, ihn soweit zu reizen, dass ihm eine verbale Auseinandersetzung nicht mehr ausreichte und es zum bedingungslosen Körpereinsatz kam. Wenn ich auch ein paar absolut lächerliche Zentimeter kleiner als er war, so konnte ich mich doch rühmen, ihm trotzdem kräftemäßig überlegen zu sein. Und so ließ ich es zunächst zu, dass er sich über mir in Sicherheit wog, in dem er sein geringes Körpergewicht auf mich legte und mir versuchte, die Arme vom Kopf weg zu ziehen. Ich ließ ihm das kleine Erfolgserlebnis, dass er es schaffte, mir die Arme zu beiden Seiten meines Kopfes auf das weiche Kissen zu pressen und mir daraufhin zornesfunkelnd in die Augen zu starren.
„Und jetzt Kleiner?“ grinste ich ihn spöttisch von unten an, als ich merkte, dass sein Überrumpelungsplan genau hier endete, was mir wieder einmal klarmachte, dass er wohl nie ernsthaft damit rechnete, tatsächlich einmal gegen mich zu gewinnen.
„Ich hasse dich!“, zischte mir sein verzerrter Mund entgegen, während ihm seine nassen Strähnen ein Auge fast vollständig verdeckten und ihm damit ein verwegenes Aussehen verliehen.
„Das glaube ich dir nicht…du liebst mich und kannst es nur nicht zugeben“, machte ich ihm gönnerhaft lächelnd klar und genoss eben, wie er mich dabei mit seinen Beinen umklammert hielt. Wahrscheinlich war ihm das Handtuch bei unserem Gerangel längst von den Hüften gerutscht und in meinem Kopf entwickelten sich gerade phantastische Bilder aus der Vogelperspektive. Der Ausdruck seiner Augen veränderte sich unmerklich und wer ihn nicht so genau kennt wie ich, dem würde es sicher gar nicht auffallen. Doch wusste ich in dem Augenblick, dass ich mein Ziel gerade eben erreicht hatte.
Wie ich dieses Aufputschen von Emotionen liebte, bis zu diesem Punkt, an dem sie plötzlich kippten und den Weg für unser verbotenes Spiel frei machten. Ich hob den Kopf, soweit es sein fester Griff zuließ und berührte mit meiner Zungespitze auffordernd seine feucht glänzenden Lippen. Natürlich würde er meinem liebevollen Lockruf niemals widerstehen können, zu gut kannte ich seine Liebe zur Lust und indirekt hatte er selbst das Signal dazu gegeben, indem er sich so plötzlich auf mich geworfen hatte.
„Da gibt’s nichts zuzugeben…“, gab er mir mit dunkel gefärbter Stimme zu verstehen und schon hatte ich die unwiderstehlichsten und verführerischsten Lippen des gesamten Universums auf meinen liegen. Oh ja Kleiner…gib’s mir richtig…küss mich zu Boden, mach mich mit deinen unschlagbaren Waffen fertig, lass mich dein verdammtes, williges Opfer sein. Eine wohltuende Schwäche überfiel mich zu dem Zeitpunkt, als unsere Münder aufeinander trafen und erneut unsere ungewöhnliche Verbindung zueinander besiegelten. Wie Recht er doch hatte, die Scherzinger konnte mir gestohlen bleiben, solange es ihn gab.
So fest und knackig der Rest seines göttlichen Körpers war, so einladend weich fühlten sich seine vollen Lippen an und verliehen mir jedes Mal wieder das Gefühl, als müsste ich in ihnen restlos versinken. Ich gab mich ganz seiner forschen Zunge hin, die mit ihrer kleinen silbernen Kugel auf der Oberseite die Herrschaft an sich gerissen hatte. Leise schnaufende Atemgeräusche drangen in meine Gehörgänge und zeugten von der Innigkeit unserer Knutscherei, die letztendlich dem Zweck diente, unser Blut auf die richtige Temperatur zu bringen.
Irgendwie waren meine Hände wieder frei, keine Ahnung warum, ich hatte es nicht mitbekommen, dass er mich losgelassen hatte, so beschäftigt waren meine Sinne damit, von ihm in Grund und Boden geküsst zu werden. Sehnsüchtig berührten meine Handflächen sofort darauf die warme Haut auf seinem Rücken, erfühlten die sehnige Struktur der darunter liegenden Muskeln und erfassten mit Bewunderung die grazile Zartheit seiner gesamten Statur, bevor sie hinunter glitten bis zu den sanften Rundungen seines kleinen Hinterns.
„Oah du bist so lecker Kleiner…was für ein glücklicher Umstand, dass du schon mal nackt bist“, murmelte ich an seine Lippen, als er sie für einen Moment freigab.
„Jaa, heute ist dein Glückstag Tommilein…und vielleicht verzeih ich dir sogar dein dummes Gequatsche, wenn du es mir jetzt besonders geil besorgst“, säuselte Bill mir ans Ohr und seine Stimme war dabei von solch einer hin gehauchten Geschmeidigkeit, dass man ihr den obszönen Inhalt seiner Worte überhaupt nicht zutraute. Das war Musik für meine Ohren, hatte mich doch schon sein bloßer Anblick mit knappem Handtuch und matt glänzender, frisch geduschter Haut so scharf gemacht, dass ich ihn mir seinen süßen Hintern auch ohne seine verführerische Einladung noch gegönnt hätte, ehe wir uns wieder zur ASP aufmachen würden.
„Aber ich muss dich warnen … ich werde es dir nicht leicht machen … ich hatte gerade schon ein sehr intensives Erlebnis unter der Dusche“, fügte er noch schnurrend hinten an und mich durchfuhr es siedendheiß bei dem Gedanken, wie es sich Bill ganz für sich allein unter den warm prasselnden Strahlen gemacht hatte.
„Hast du dabei wenigstens an mich gedacht? Denn sonst kann’s ja nicht soo gut gewesen sein“, erwiderte ich ihm süffisant grinsend und bewegte dabei mein Becken ein paar Mal rhythmisch gegen ihn, um ihm zu zeigen, was wirklich zählt.
„Was bist du bloß für ein eingebildeter, selbstverliebter Angeber“, rollte er gespielt genervt mit den Augen, „Ich frag mich echt, was ich an dir finde.“
„Das kann ich dir zeigen!“ Auf diesen Moment hatte ich nur gewartet, ich rollte ihn geschickt von mir herunter und warf mich augenblicklich selbst auf ihn drauf. Überfiel seine köstlich duftende Haut unter seinem Kinn mit verlangenden Küssen und schob meinen Körper dabei immer weiter zwischen seine schlanken Schenkel. Warum fühlte er sich nur so wahnsinnig gut an? Soweit ich auch in meinen Erinnerungen kramte, niemand konnte es mit seinen körperlichen Vorzügen aufnehmen. Oder war ich wirklich so herrlich selbstverliebt und begehrte ihn deswegen so, weil er mir so ähnlich war?
Nein, redete ich mir ein, waren es doch gerade die kleinen Unterschiede, auf die ich bei ihm so scharf war. Ich liebte den Kontrast seiner hellen Haut zu dem schwarzen Haar, liebte seinen Mund, der mir mit seinem exquisitem Schwung so absolut vollkommen erschien, sein auffälliges Muttermal am Kinn, die Stellen seiner Tätowierungen, die er sich gerade dahin hat stechen lassen, wo seine Haut am zartesten war und letztendlich seine samtige, rauchige Stimme, mit der er mir seine Wünsche und Empfindungen ins Ohr flüsterte, wenn wir uns liebten.
„Oh ja…jetzt erinnere ich mich wieder…du warst der, der immer so genau weiß, was mir gefällt und der meine geheimsten Wünsche kennt,“ nuschelte er atemlos in meine Dreads, während er mit beiden Händen versuchte, mein großes T-Shirt hochzuziehen. Um ihm zu helfen und keine weitere Zeit zu verlieren, richtete ich mich auf, kniete mich zwischen seine Beine und zog es mir mit einem Ruck über den Kopf. Sein dunkler Blick verfolgte gespannt mein Tun und ich registrierte, wie sich ein sanftes Lächeln über sein Gesicht legte.
„Machst du die Haare für mich auf?“, fragte er mich daraufhin mit einem unschuldig wirkenden Augenaufschlag, der seine Mitmenschen ständig dazu brachte, Dinge für ihn zu tun, über die ich nur den Kopf schütteln konnte. Doch diese Bitte erfüllte ich ihm gern, denn erstens waren sie blitzschnell wieder zusammengebunden und zweitens hatte ich das Bedürfnis, mich ihm so zu zeigen, wie er mich jetzt gerne sehen wollte. Ich legte das Gummiband auf den Nachttisch und fitzelte die dicken Strähnen soweit auseinander, dass sie mir einzeln und lang über den Rücken fielen.
„Gut so Kleiner?“, wollte ich von ihm wissen und beugte mich, auf die Hände und Knie gestützt, über ihn.
„Hm…das sieht heiß aus, warum machst du das nicht öfters?“
Ich grinste ihn an. „Ist doch klar, weil ich mich sonst vor Angeboten nicht mehr retten könnte und du würdest mir auch ständig hinterher rennen, das wird auffällig mit der Zeit!“
„Wie kommst du darauf? Ich kann mich beherrschen, ganz im Gegensatz zu dir!“, grinste er zurück und wie zum Beweis langte er mit seiner Hand in meinen Schritt und befühlte ausgiebig und mit zufriedenem Gesichtsausdruck die verräterische Ausbeulung meiner Jeans.
„Das hat nichts zu sagen, das hab ich ständig“, ließ ich daraufhin angeberisch verlauten, was mir wieder ein belustigtes Verdrehen seiner Augen einbrachte.
„Ach ja, wirklich? Wollen wir doch mal sehen du Großmaul“, erwiderte er mit nachsichtigem Lächeln und begann am Gürtel meiner Hose herumzufummeln. Reflexartig zog ich den Bauch ein und beobachtete ihn interessiert, während seine Finger am Verschluss meiner Hose zerrten. Trotz meiner kribbelnden Ungeduld, ließ ich ihn bewegungslos gewähren, bis er es geschafft hatte, mir die weite Jeans samt Boxershorts über den Hintern zu ziehen. Den Rest strampelte ich mir der Einfachheit halber selber von den Beinen, um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln.
Als ob er nur auf diesen Augenblick gewartet hatte, legten sich seine kühlen Finger um mein hartes Glied, prüfend, ob es seinen Ansprüchen bereits genügen würde.
„Das fühlt sich schon ganz gut an, aber ich denke, das kriegen wir noch besser hin“, murmelte er undeutlich mit seiner leicht heiseren Stimme, während er bereits tiefer herunterrutschte und damit aus meinem Blickfeld verschwand. Ich wusste genau, was jetzt folgen würde und allein der Gedanke daran, ließ mich vor Aufregung schneller Atmen. Ungeduldig wartete ich darauf, dass er meinen Schwanz mit seiner geschickten Zunge bis zum Äußersten verhärtete, doch er zögerte diesen Moment noch hinaus, indem er mich überall streichelte, nur nicht dort, wo ich es gerade so endlos herbeisehnte. Nicht, dass ich sein Streicheln nicht mochte…mein ganzer Unterleib hatte Feuer gefangen unter seiner zarten Berührung und ich brannte förmlich nach Mehr.
Mit zusammengebissenen Zähnen verkniff ich mir einen ungeduldigen Kommentar, weil ich genau wusste, dass ich damit genau das Gegenteil erreichen würde. Bill hatte es nicht nur beim Sex drauf, mich wahnsinnig zumachen, doch gerade hierbei gab er sich immer besonders viel Mühe damit. Meine Selbstbeherrschung hatte eben neue Dimensionen erreicht, als er sich endlich dazu entschloss, mich nicht länger zu foltern, sondern seine weichen Lippen dazu benutzte, um meinen wartenden Schwanz zu umschließen.
Erlösend entwich die Luft aus meinem Mund und verursachte dabei ein zischendes Geräusch. Mein Kopf hing mir kraftlos zwischen den Schulterblättern und die Enden meiner Dreadlocks baumelten zottelig herab und bogen sich widerspenstig wie Drahtseile als sie auf das weiße Kissen auftrafen. Wie gemein und giftig Bill auch manchmal zu mir sein konnte, gerade eben würde ich ihm die größten Fehler verzeihen, wenn er mir nur versprechen würde, niemals mit dem geilen Spiel seiner Zunge aufzuhören. Die harte Kugel seines Piercings tänzelte unnachgiebig über meine empfindlichsten Stellen und schickte dabei heftige Wellen höchster Lust durch meinen gesamten Körper.
Er wusste genau, wie er mich zu nehmen hatte, um mir den Boden unter den Füßen wegzuziehen und genau das war ein weiterer Punkt, was unsere Verbindung so einzigartig machte. Mit geschlossenen Augen gab ich mich ganz dem Genuss hin, von ihm oral verwöhnt zu werden und hätte wohl noch bis zum erlösenden Höhepunkt unaufhaltsam vor mich hingestöhnt, wenn er nicht plötzlich von mir abgelassen hätte. Atemlos und mit glänzend feuchten Lippen kehrte er in mein Blickfeld zurück und signalisierte mir mit halbgeöffneten dunklen Augen seine Bereitschaft für den eigentlichen Fick.
Mir fiel es gerade unglaublich schwer, mich zwischen seiner unvergleichlichen Zunge und seinem knackigen Hintern zu entscheiden und raunte ihm deswegen zu: “Komm schon Kleiner…mach noch’n Stück, umso geiler wird’s für dich…“ Wie, als wenn ich einen schlechten Scherz gemacht hätte, weiteten sich seine Augen ungläubig.
„Ey Tom, dass du nie weißt, wann es Zeit ist aufzuhören. Entweder du fickst mich jetzt, oder du kannst es vergessen!“, gab er leicht patzig zurück und in seinen Augen blitzte bereits wieder dieses ärgerliche Funkeln. Meine Sinne waren sicher noch gänzlich getrübt durch seinen geilen Blowjob, als ich es wagte, einige Sekunden zu zögern und ihn dabei nur lustverschleiert anzustarren. Und obwohl ich seine Impulsivität kannte, überraschte mich seine kurz entschlossene Reaktion.
Mit beiden Händen stieß er heftig gegen meine Brust und drückte mich nach oben weg, um sich blitzschnell unter mir hervor zu winden und aus dem Bett zu springen.
„Leck mich doch…Arschloch!“, schleuderte er mir über die Schulter entgegen und verschwand, ohne sich noch einmal umzudrehen, im Bad.
Reichlich verdutzt und mit einer steif schmerzenden Latte ließ er mich auf dem zerwühlten Bett zurück. Fein…dass hatte ich ja gut hinbekommen. Wie konnte ich nur in Erwägung ziehen, mich noch ein wenig länger von ihm zungentechnisch stimulieren zu lassen, während er tierisch heiß auf meinen Schwanz war. Ich würde es wohl nie lernen, dazu war ich, genetisch bedingt, einfach zu egoistisch eingestellt. Zuviel Gleichnis kann durchaus auch hinderlich sein, wie ich gerade feststellen musste.
Missmutig schaute ich an mir herab, so konnte ich ganz bestimmt nirgends hingehen, da half es auch nichts, wenn ich versuchte, an etwas absolut Unerotisches zu denken. Es gelang mir einfach nicht, immer wieder mogelte sich das Bild meines nackten Bruders dazwischen und gab meiner Erektion neue Nahrung. Was für ne eingeschnappte Zicke, ärgerte ich mich über ihn und spielte dabei halbherzig und enttäuscht an meinen Steifen herum. Was bildete der sich eigentlich ein, mich hier so liegen zu lassen? Erst macht er mich an und dann rauscht er beleidigt davon, weil ich nicht sofort auf seine unausgesprochenen Wünsche eingehe!
Ich hörte, wie nebenan im Bad der Fön anging und mir mit seinem monotonen Summen auf den Wecker fiel. Bill hatte es wieder mal geschafft, dass meine Laune innerhalb weniger Minuten von himmelhoch jauchzend zu absolut stinkig abgesunken war und ich schwor mir gerade, es ihm heimzuzahlen. Ohne weitere Zeit zu vertrödeln, schwang ich mich aus dem Bett, um ihm im Bad einen Besuch der besonderen Art abzustatten.
Behutsam drückte ich die Klinke herunter und öffnete die Tür einen Spalt breit. Auf die Idee abzusperren, war er wohl nicht gekommen…mein Glück und sein Pech. Der Lärm des hoteleigenen Föns drang jetzt in voller, unangenehmer Lautstärke an mein Ohr und ich schaute vorsichtig hinein, um die Lage zu checken. Bill hatte mich noch nicht bemerkt, kopfüber trocknete er sein dichtes Haar und wedelte dabei mit dem Fön, so dass sein Haar in alle Richtungen davon geblasen wurde. Mit der Hand, die nicht mit Föhnhalten beschäftigt war, fuhr er sich immer wieder durch die feuchten Strähnen und teilte sie mit den Fingern, um sie schneller trocken zu bekommen.
Eine Weile schaute ich mir die Szenerie mit an, nur um festzustellen, dass er selbst beim Haare föhnen unglaublich anziehend aussehen konnte. Was sollte ich auch anderes erwarten? So naiv war ich nun auch wieder nicht, um zu glauben, dass solch profane Tätigkeiten seinem Sexappeal einen Abbruch tun konnten. Allein das verführerische Profil, das mir sein graziler Rücken mit dem angrenzenden Hinterteil bot, bestärkte mich in meinem Entschluss, ihm zu zeigen, wer hier der Ältere von uns war und somit theoretisch das Sagen hatte.
Der Lärm des Föns half mir, mich unbemerkt ins Bad zu stehlen und da Bill nicht in meine Richtung sah, nahm er mich auch nicht wahr. Schnell überblickte ich die Situation und spulte in Sekundenbruchteilen mein delikates Vorhaben in meinem Kopf ab. Dieses kleine Miststück soll nicht glauben, es kann mit mir machen, was es will. Reicht schon, wenn die anderen aus unserer Crew untertänig und seltsam enthirnt nach seiner Pfeife tanzten.
Ungewöhnlich stark wummerte mein Herz von innen gegen die Brust, als ich mich von hinten an ihn heranschlich. Es musste überraschend für ihn sein, sonst wäre der Spaß nur halb so viel wert. Meine nackten Füße tapsten vorsichtig über den feuchten Marmorboden, um ja nicht auszugleiten. Bills Dusche musste wohl ziemlich ausufernd gewesen sein, so nass, wie der Fußboden überall war. Mein Mund verzog sich zu einem dreckigen Grinsen…na warte nur Kleiner, gleich wirst du staunen.
Es bereitete mir diebische Freude und heizte mein Gemüt noch weiter an, das Spannungsmoment noch hinauszuzögern und sich Bill in träumerischer Ahnungslosigkeit wiegen zu lassen. Ich schaute in den großen Spiegel, der über dem Waschbecken hing und sah mich aufrecht hinter dem gebückten Leib meines Bruders stehen. Was würden wir doch für ein hübsches Pärchen abgeben. Schelmisch zwinkerte ich meinem Spiegelbild zu und kam mir gerade unheimlich cool vor.
Plötzlich erstarb das laute Geräusch des Föns und der gebückte Leib vor mir richtete sich wieder auf. Kopfschüttelnd und mit geschlossenen Augen versuchte Bill seine Haarpracht zu bändigen und grob zu sortieren, bevor er seine Augen öffnete und ebenfalls in den Spiegel blickte. Als er mich hinter sich stehen sah, fuhr er zusammen, als wäre er soeben dem Teufel persönlich begegnet und nicht, als würde er in das hübsche Ebenbild seines Zwillings blicken. Der Fön fiel ihm, zeitgleich mit seinem spitzen Aufschrei, aus der Hand und landete mit einem scheppernden Geräusch im Waschbecken.
„Hast du sie noch alle!?!“, rief er mit erschrocken geweiteten Augen aus und stützte sich daraufhin mit den Händen an der Konsole ab, um einmal tief durchzuatmen.
„Hm, hab ich, das ist es ja“, gab ich ungerührt zurück, umschlang seinen schmalen Oberkörper samt seinen Armen mit den meinen und drückte ihn hart gegen den Waschtisch. Ich musste mich zusammenreißen, die intensive Nähe unserer Körper machte mich schon wieder gefährlich nachgiebig. Aber das musste warten, jetzt spielten wir nach meinen Regeln, die da hießen: Ich nehme mir jetzt, nach was es mir verlangt und lass mich nicht von seiner gefangen nehmenden Ausstrahlung bezirzen.
Meine Wange presste sich seitlich an seinen Rücken und ich ließ es nicht zu, dass er den Abstand zwischen uns, durch das energische Hin- und Herdrehen seines Körpers, vergrößerte. Ich fühlte, wie sich seine sehnigen Muskeln angespannt hatten, um mich abzuschütteln, doch hatte er nicht den Hauch einer Chance gegen mich. Siegessicher grinsend presste ich mich nur noch enger an ihn und wartete das Ende seiner Herumzappelei ab.
„Lass mich sofort los!“, fauchte er, einem wütenden Kätzchen gleich, an mein Spiegelbild gewandt.
„Gib endlich auf Kleiner, du hast keine Chance“, gab ich ihm atemlos zu verstehen, denn auch mich hatte die Aktion ein wenig gefordert und ich küsste, als er einen Moment ruhig hielt, hastig die samtige Haut zwischen seinen Schulterblättern. Sein schmaler Brustkorb hob und senkte sich auffällig, so hatten ihn seine Befreiungsversuche angestrengt, doch langsam schien er die Aussichtslosigkeit seines Unterfangens einzusehen.
„Und…bist du jetzt zufrieden?“, herrschte er mich, ärgerlich über meine Überlegenheit an, während er seinen Kopf möglichst weit weg von mir drehte, um ja keine intime Berührung meiner Lippen zuzulassen.
„Keinesfalls…aber bald“, machte ich ihm mit rauer Stimme klar und zwang ihn mit meinem Oberschenkel seine Beine zu spreizen. Seinen Oberkörper drückte ich mit meinem Körpergewicht tief über das Waschbecken, bis mir die Stellung optimal erschien, um meine Umklammerung wieder lösen zu können, denn zumindest eine Hand brauchte ich, um mein Glied zielgenau zu platzieren.
„Untersteh dich …!“, kam es drohend von ihm, als er meine Absicht bemerkte, doch hatte ich eher das Gefühl, dass er mir noch ein wenig mit seinem Hintern entgegenkam, statt sich ernsthaft zu wehren.
Ich verzichtete auf eine Erwiderung, war es doch sowieso zu spät, keine Macht der Welt hielt mich jetzt noch auf. Mit der Spitze überwand ich den äußeren Widerstand und schob meinen Schwanz unaufhaltsam zwischen seine wohlgeformten Pobacken. Quietschend rutschten dabei seine Hände den Rand des von Wassertropfen übersäten Waschbeckens entlang. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, die langen Strähnen verdeckten sein Profil und nur sein laut schnaufender Atem verriet mir seine Anspannung.
Mir Bill von hinten zu nehmen hatte ich mir schon immer mal gewünscht, doch nie hatte er es zugelassen, ohne mir allerdings die Gründe dafür zu nennen. Jetzt, wo ich ihn soweit hatte, wurde mir auch klar, warum er das nicht gewollt hatte. Er hatte kaum eine Möglichkeit, sich gegen mich zu wehren und war hilflos meinen heftigen Stößen ausgesetzt, die ihn immer wieder hart gegen den Waschtisch drückten. Ich genoss es umso mehr, ihn auf diese Weise zu beherrschen, fühlte ich mich ihm doch gerade so herrlich überlegen und er hatte nicht die Macht, mich mit seinem Blick zu beeinflussen und zahm zu machen.
Es musste seinem Ego gewaltig gegen den Strich gehen, dass ich ihn in dieser Haltung von hinten fickte, doch das war mir im Moment egal. Was er sich auch immer als Rache dafür ausdenken würde, das geile Gefühl gerade war es allemal Wert. Mit einer Hand hatte ich ihn jetzt am zarten Nacken gepackt und drückte ihn weit hinunter, während die andere ruhelos über seine schmalen Hüften und seine runden Pobacken wanderte. Seine Halt suchenden Hände tasteten blind über den Waschtisch und warfen dabei klirrend eine Vielzahl kleiner Fläschchen und Tuben um, die er ordentlich nebeneinander aufgestellt hatte.
Oh Gott, war das abgefahren…keuchend sah ich mir selbst im Spiegel dabei zu, wie ich Bill fest im Griff hatte und sein Körper rhythmisch von meinen Stößen erschüttert wurde. Jetzt gehörte er mir und er hatte nicht die Möglichkeit, sich wieder urplötzlich herauszuwinden und zu verschwinden. Sein Haar hing ihm weit über das Gesicht und verbarg mir sein hübsches Antlitz. Normalerweise liebte ich es, ihm beim Vögeln ins Gesicht zu schauen, weil er dann einfach pure Leidenschaft ausstrahlte, doch jetzt seinen lang gestreckten, schlanken Rücken mit der samtigen Haut vor mir zu haben, kam dem fast gleich.
Ich ließ seinen Nacken los und griff jetzt mit beiden Händen nach dem Waschbeckenrand, um einen besseren Halt zu haben. Die ersten enthemmten Stöße hatten ihn scheinbar soweit gezähmt, dass er freiwillig unten blieb und außerdem war es jetzt sowieso zu spät für ihn, sich zu wehren. Bei jedem Stoß drückte ich mich so fest es eben ging an seinen Hintern, um so tief wie möglich in ihn einzudringen. Mein eigenes Keuchen hallte mir fremdartig in den Ohren und vermischte sich mit Bills unterdrückten, abgehackten Lauten.
Die ungewohnte Situation peitschte mein Blut so auf, dass das glückstrunkene Ende schneller herannahte, als mir lieb war. Auch als ich mich zwang, das Tempo zu verlangsamen, half das nichts mehr, zu sehr hatte er mich schon vorher auf Touren gebracht. Hemmungslos laut stöhnte ich meinen Höhepunkt in die fechtwarme Luft des Badezimmers und legte mich mit dem Abklingen des heftigen Orgasmus angenehm ermattet über Bills warmen Rücken.
Ich blieb in dieser Stellung, bis mein Denken wieder einigermaßen zurückkehrte und sah aus den Augenwinkeln, wie sich unser Haar über dem Waschbecken hängend, vermischt hatte. Dabei überdeckten meine längeren Dreads seine schwarz gefärbten Strähnen, als wollte sie sie beschützen. Ich wartete auf eine Reaktion von ihm, oder dass er mich zumindest jetzt von ihm runter stoßen würde, doch er rührte sich nicht, lediglich sein immer noch heftig ausgestoßener Atem pustete gegen den glänzenden Haarschleier vor seinem Gesicht und bewegte ihn in immer wiederkehrenden Abständen.
Vorsichtig schob ich sein frisch gewaschenes Haar mit den Fingern zur Seite und blickte auf sein Profil. Seine Wangen waren zart gerötet, der Mund leicht geöffnet, doch seine Augen waren ergeben geschlossen. Der Anblick war so ergreifend schön, dass es mich schon fast wieder reute, was ich eben mit ihm getan hatte und ich ihn versöhnend auf den Mundwinkel küsste. Zeitlupenartig langsam öffnete er unter mir seine Augen und starrte geradeaus.
„Das… wirst du … mir büßen“, kam es leise stockend aus seinem Mund, doch klang es weder verärgert noch drohend. Eher so, als hätte ich ihm gegen seinen Willen eine besondere Freude bereitet und die Worte zu seinem Tonfall müssten passenderweise lauten: Oh Gott… war das… geil! Da war sie wieder, die Schere zwischen dem was er sagte und dem, was er meinte… mein Zwilling, ein Buch mit sieben Siegeln…
„Kannst du damit warten, bis nach der Aftershowparty? Ich glaube, wir müssen gleich los“, fragte ich ihn deswegen frech grinsend in sein Haar und richtete mich langsam wieder auf. Erst jetzt, als ich wieder mit vollem Gewicht auf meinen eigenen Beinen stand, merkte ich, wie mir auf Grund des eben Erlebten die Knie zitterten. Was muss der Kerl sich auch so wehren, wäre doch gar nicht nötig gewesen im Nachhinein. Ich war gespannt, ob er zugeben würde, dass es ihm gegen seinen Willen gefallen hatte, so wie ich ihn mir genommen hatte.
Vorsichtig glitt ich aus ihm heraus und half ihm wieder hoch. Ein gequältes „Ahhhhh!“ kam ihm über seine Lippen, doch sonst war er seltsam still. Dicht aneinander geschmiegt schauten wir uns im Spiegel an. Sein ungewohnt sanftmütiger, ungeschminkter Anblick machte mich weich, wie Butter. Liebevoll schlang ich meine Arme wieder um seinen nackten Körper und küsste zärtlich seine blanke Schulter. Ein kleines Lächeln umspielte daraufhin seinen Mund und in seinen Augen lag der einzigartige Glanz eines rundum zufriedenen Menschen.
„Dir hat’s gefallen, stimmt’s?“, murmelte ich zwischen vereinzelten Küssen auf seine Schulterblätter und warf in Abständen einen Blick auf unser Spiegelbild, um seine Reaktion zu abzuwarten.
„Glaub bloß nicht, dass wir das jetzt immer so machen!“, versuchte er die Sache so hinzubiegen, so dass er nicht allzu viel seiner erlebten Lust preisgeben musste und legte seine Hände auf meine, um sie mit seinem Daumen zu streicheln.
„Okay Kleiner, es hat dir also gefallen“, ließ ich mit einem Augenzwinkern verlauten und widmete mich mit dem Mund noch einmal der warmen Haut seines Rückens.
„Pah…bilde dir bloß nichts ein“, gab er in seiner schnippischen Art zurück und senkte aber schnell seine Lider, damit ich nicht das komplette Gegenteil seiner Aussage in seinen Augen ablesen konnte.
„Warum gibst du es nicht zu? Ist doch nicht weiter schlimm…“, küsste ich mich weiter über seinen Nacken, wobei mir die lockeren Strähnen seines duftenden, glatten Haares an der Wange kitzelten.
„Was soll ich denn zugeben?“, stellte er sich absichtlich dumm und setzte dabei seinen ahnungslosesten Gesichtsausdruck auf, den er zu bieten hatte, so dass ich über seinen Unwillen, mir etwas einzugestehen, schon wieder lachen musste.
„Ooah Bill…weißt du was, ich mach es dir einfach: Ich zieh mich jetzt an und geh runter, weil wir sicher bald losmüssen und du kommst nach, wenn du fertig bist. Wenn du deine Haare so lässt, wie sie jetzt sind, dann weiß ich Bescheid, dass du es geil fandest. Toupierst du sie wieder hoch, wie vor der Show, dann war’s für dich Scheiße und wir tun es nie wieder…okay?“, machte ich ihm den simplen Vorschlag und nachdem er zwei Sekunden schmollend darüber nachgedacht hatte, kam ein kurzes „Okay…“ von ihm.
„Und jetzt hau ab, ich hab zu tun!“, scheuchte er mich Hand wedelnd aus dem Bad und griff provozierend zu seinem Kamm.
Schmunzelnd trat ich den Rückzug an und suchte mir meine Klamotten zusammen, um mich wieder anzukleiden Dann band ich mir die Dreads zusammen, setzte meine Kappe auf und spazierte gutgelaunt zur Tür hinaus. Ja, so schnell konnte man fertig sein, wenn man nicht gerade Bill Kaulitz hieß und auf extravagantes, zeitraubendes Styling stand.
Im Foyer warteten bereits die G’s und diverses Begleitpersonal auf uns. Ich setzte mich grinsend zu ihnen auf ein schwarzes Ledersofa und plauderte mit ihnen locker über die vergangene Show und die bevorstehende Party. Die hatten wir uns jetzt so richtig satt verdient und konnten es eigentlich kaum erwarten, bis es losging. Ein paar Leute aus der Crew fehlten noch und auch die Hauptperson unserer erfolgreichen kleinen Band ließ noch auf sich warten. Nach einer Viertelstunde trudelten nacheinander alle ein, nur Bill war immer noch nicht da.
Langsam rutschte ich nervös auf dem Ledersofa hin und her, als endlich die Fahrstuhltür aufging und Bill in vollem Glanze erschien. Doch nicht sein kurzes goldiges Jäckchen glitzerte am meisten, sondern sein schwarzes glattes Haar, welches sich glänzend und seidig über seine Schultern ergoss. Fast wäre ich aufgesprungen und hätte mich ihm an den Hals geschmissen, doch ich blieb milde lächelnd sitzen und tat so, als ob mich das alles nicht sonderlich berührte.
Ich fing lediglich einen hochmütig grinsenden Blick von ihm auf, als sich unsere Blicke kurz kreuzten. Jetzt wusste ich auch, wozu er so lange gebraucht hatte, er war besonders aufregend geschminkt, das Augen Make up stand ihm vorzüglich, so wie er es aufgetragen hatte….geheimnisvoll und verwegen schön sah er damit aus. Er soll bloß aufpassen, dass er damit nicht die falschen Leute wuschig macht, doch ich würde schon auf ihn aufpassen, er war schließlich meine allerliebste Sünde.
Im Van saßen wir nebeneinander, doch Bill würdigte mich keines Blickes. Er quatschte mit allen anderen im Fahrzeug, nur nicht mit mir. Ich sprach ihn auch nicht an, erfreute mich nur innerlich an seinem besonderen Haarstyling und grinste in mich hinein. Bevor wir in die ASP-Räumlichkeiten rein durften, war es nicht zu verhindern, dass wir auf dem Weg vom Van zum Eingang noch ein paar kurze Interviews geben mussten. Der übliche Kram…Glückwünsche zum Preis und viel Blabla, doch eine Reporterin sprach Bill auch direkt auf seine Frisur an:
„Bill, sag mal…die Frisur ist jetzt anders als vorhin, wie kommt das?“
„Ähhh ja…bei der Bühnenshow sind wir ja alle ja irgendwie ziemlich nass geworden, dass hat auch meine Frisur nicht überlebt“ sprach er freundlich wie immer in die Kamera und fasste sich mit den Händen dabei auf den Kopf, um seine Aussage zu unterstreichen.
„Aber ihr ward doch bestimmt duschen und auch umziehen, war keine Zeit mehr zum Stylen?“, bohrte die Dame weiter und ich musste mir ein Lachen verkneifen, indem ich mir entschuldigend die Faust vor den Mund hielt, als wenn ich plötzlich husten musste. Wenn die gute Frau wüsste…
„Ähhh nein…wir wollten alle irgendwie so schnell, wie möglich zur Aftershowparty und da blieb keine Zeit mehr“, erklärte er ihr mit seinem charmantesten falschen Lächeln und raunte mir beim Hineingehen ins Ohr:
„Wo soll ich auch die Zeit hernehmen für mein Showstyling, wenn’s mir stattdessen mein Bruder ungefragt von hinten besorgt.“ Worauf wir uns beide mit breitem Grinsen durch die Massen schoben.
ENDE

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