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RE: 2005 und früher - Interviews und Berichte
in News - Pics - Interviews - Twincest ... 04.01.2012 22:57von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
30.10.05
Berliner Zeitung
Durch den Hintereingang
Tokio Hotel kommt zur Jugendmesse You - die Fans sehen sie aber nur kurz und in der Ferne
Elmar Schütze
Nicht gerade durch den Monsun, wie sie in ihrem ersten und bisher einzigen Hit immer singen, gelangen Tokio Hotel auf die Jugendmesse You, die noch bis Sonntag in den Messehallen unter dem Funkturm veranstaltet wird. Nicht einmal den Haupteingang wählen die Chartstürmer aus Magdeburg, sondern ganz heimlich den Hintereingang. Am Sonnabend singt Deutschlands aktuelles Pop-Wunder zwischen 15.15 Uhr und 15.30 Uhr auf einem Konzert in Halle 23a ein Lied. "Schrei" heißt es - und ist eine Single-Auskopplung der gleichnamigen CD. Vielleicht geben die vier Musiker danach noch ein paar Autogramme. Mehr ist an Fan-Kontakten nicht vorgesehen. Stattdessen haben sie hinter den Kulissen jede Menge Promo-Termine, Interviews und Fernsehaufnahmen.
So viel vornehme Zurückhaltung gefällt nicht jedem. Norbert Stiefel zum Beispiel, Werbe-Koordinator der You, hätte gerne noch mehr Aktivitäten mit der Band vereinbart. So hätte er für Tokio Hotel gerne etwa einen sicher publikumsträchtigen Messerundgang organisiert. So recht kann Stiefel die Politik des Managements nicht verstehen: "So viel Zielgruppe auf einem Haufen haben die selten."
Das ist wohl wahr. Mit bis zu 160 000 Besuchern rechnen die Messemacher, ein Großteil davon dürfte mindestens neugierig auf die Brüder Bill und Tom und ihre Mitstreiter sein. Vielleicht ist ja auch die Sicherheitsfrage ein Mitgrund für die Zurückhaltung. Schließlich bewegt sich die Band seit geraumer Zeit nur noch mit einem Bodyguard, weil bei manchen Fans aus Neugierde schon mal wahnhafte Anbetung werden kann. Und in Sachen Sicherheit, das muss man sagen, hat Tokio Hotel in ihrer jungen Karriere tatsächlich schon schlechte Erfahrungen gemacht. So stürmten bei einem Konzert in Waltrop, einem Städtchen am Nordrand des Ruhrgebiets, Jugendliche die Barrikaden, andere schlugen die Scheiben des Tourbusses ein. Sensibilisiert untersagten die Eltern der 16- bis 18-jährigen Musiker im Sommer eine Truck-Tour, die der WDR-Sender Eins Live mit Tokio Hotel geplant hatte. Für Berlin wird es keine Probleme geben, versichert You-Mann Stiefel: "Wir haben bei den normalen Konzerten 18 Security-Leute an der Bühne, am Sonnabend werden es 25 sein. Bei Bedarf könnten wir ganz kurzfristig aufstocken."

RE: 2005 und früher - Interviews und Berichte
in News - Pics - Interviews - Twincest ... 23.04.2012 14:45von scooter • Besucher | 1.132 Beiträge
Interview mit Gordon Trümper
am 17. Dezember im Rahmen ihrer "Schrei"-Tour in der Stadthalle in Magdeburg
DATEs im Gespräch mit Gordon Trümper, Ziehvater der Tokio Hotel Frontjungs Bill und Tom Kaulitz, über Erfolg und Karriere und die Schatten, die der Starrummel auf das private und familiäre Leben wirft.
Wie geht eure Familie mit dem extremen Erfolg von Tokio Hotel um, den Fans und der Hysterie rund um die Band?
Gordon:Jede Band wünscht sich, irgendwann einmal einen solchen Durchbruch zu haben, vor allem, wenn man schon jahrelang in kleineren Clubs vor ein paar Leuten aufgetreten ist, sowie es die Jungs gemacht haben. Aber das Ausmaß kann sich niemand wirklich vorstellen. Mittlerweile sind wir unheimlich gestreßt von den Massen an Fans, die unser Haus belagern, was soweit geht, daß sie bis in unseren Vorgarten kommen und durch die Fenster starren. Eigentlich haben wir kaum noch eine Privatsphäre, selbst wenn Bill und Tom nicht da sind.
Hat sich das Verhältnis von Bill und Tom zu euch verändert seit sie auf der Karriereleiter nach oben marschieren?
Gordon:Bislang ist eigentlich alles so wie früher. Die, im Moment wenige Zeit, die sie zu Hause sind, genießen sie richtig. Wir reden natürlich viel über all die Dinge, die ihnen so auf ihren Konzerten oder Medienauftritten begegnet sind. Ihre Mutter fragen sie immer noch um ihre Meinung, ihr Verhältnis ist einfach sehr eng und offen. Das einzige, was sich extrem verändert hat ist, daß wir zusammen eben nicht mehr raus und etwas unternehmen können, weil sie sich auf der Straße auch nicht einen Meter bewegen können, ohne von hysterischen Fans umzingelt zu werden.
Wenn sie, wie in letzter Zeit passiert, flapsige Statements über Madeburg abgeben, gibt’s dann darüber Gespräche im Familienkreis?
Gordon:Natürlich, wir haben, besonders was jetzt diese Aussage angeht, sehr wohl mit ihnen gesprochen, daß wir solche Pauschalurteile nicht richtig finden. Andererseits muß ich sagen, daß die beiden eben auch Teenies sind, die schon immer so geredet haben, wie ihnen der Schnabel gewachsen war, sich nie ein Blatt vor den Mund genommen haben. Die Schwierigkeit liegt eben darin, daß jetzt jedes Wort auf die Waagschale gelegt wird, weil eben ein so großes öffentliche Interesse da ist.
Die Meinungen über Tokio Hotel sind ja recht gespalten, die einen feiern sie als die Newcomer und Teeniestars schlechthin, die anderen lästern laut über ihre Musik und ihr Outfit. Wie geht man mit dieser permanenten Schwarz-Weiß-Malerei eigentlich um?
Gordon:Von Bill und Tom weiß ich, daß sie damit ganz locker umgehen, für sie gehört das eben dazu, und im Moment genießen sie ihr neues Leben sozusagen, finden es aufregend und haben einfach Spaß. Besonders für ihre Mutter aber auch für mich ist das schon ein wenig anders. Manches regt einen einfach auf, weil es unwahr ist und mit Bill und Tom als Person gar nichts zu tun hat. Manchmal sorgt man sich ob sie das alles ganz unbeschadet durchstehen, aber sie wachsen und reifen an all dem unheimlich.
Die Jungs wollten ja von Anfang an immer als sehr eigenständig und autonom gesehen werden, was ihre Musik, ihre Karriere betrifft. Was denkst du, du bist ja selbst Gitarrist, war dein Zutun zu ihrer Entwicklung?
Gordon:Ich habe eigentlich versucht so was wie ein großer Bruder für sie zu sein. Ihren Musikstil haben sie von ganz allein gefunden. Indem sie sich einfach früh ausprobiert haben, viel in meiner Musikschule, der Rockschool, geprobt haben Ich denke aber, ich konnte ihnen die Leidenschaft für die Musik mitgeben. Und das ist auch das, was bei Bill und Tom bleiben wird.
Wie kommst du selbst als Musiker mit dem ungeheuren Erfolg deiner Söhne klar? Gibt’s so was wie Neid bei Dir?
Gordon:Ich habe ja erst mit 19 angefangen Gitarre zu lernen, was eigentlich für eine Karriere schon mal von vornherein zu spät ist. Und letztlich hat mir dann auch eine gute Band gefehlt um hier wirklich groß rauszukommen, ein Gitarrist allein ist einfach zu wenig. (Grinsend) Das einzige worum ich sie wirklich beneide ist, daß sie ihre Verstärker und Boxen, die ganze Ausrüstung halt, nicht mehr selbst schleppen müssen, und sich jede Gitarre aussuchen können, die sie haben wollen.
Was denkst du wie Tokio Hotel in einem Jahr gehandelt wird, der berühmte Saisonsenkrechtstarter oder dauerhafte Musikgeschichte?
Gordon:Ich glaube es wird sich wandeln. Wenn der erste große Run rum ist, und das ist ja extrem was sie in so kurzer Zeit an Auszeichnungen, wie zuletzt die beiden Cometen, sowie Platz 1 in den Single- wie auch den Albumcharts, dann wird sicherlich eine etwas kleinere aber beständige Fangemeinde bleiben. Aber die Jungs haben schon früher bewiesen, daß sie das Zeug dazu haben einen Saal zum kochen zu bringen, lange vor Tokio Hotel, ließen sie es richtig rocken. Und eins ist sicher, sie können Leute begeistern und wenn einer berühmt sein und das aushalten kann, dann sind sie es!
17. Dezember 2005
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