2007 - Interviews und Berichte

13.02.07 - Interview für die Superillu













Puttin' on the Ritz

SUPERillu-Treff im Ritz-Carlton: Es ist die heißeste Band, die Deutschland zu bieten hat. Die vier Magdeburger erzählen hier, was sonst im Gekreische ihrer Fans untergeht
Von: Katja Schäfer

Ständig unterwegs, jeden Abend ein anderer Termin. Seid ihr nicht geschlaucht?
Bill: Na ja, in der letzten Zeit ist es sehr, sehr viel. Aber wir hatten auch den Drang, wieder in die Öffentlichkeit zu gehen. Wir waren drei Wochen im Urlaub und wollten wieder nach draußen gehen. Natürlich sind wir gerade im Stress. Das liegt aber auch daran, dass wir so wenig aus der Hand geben wollen, bei allem mitsprechen wollen. Das ist manchmal sehr anstrengend.

Warum heißt euer Album, das am 23. 2. erscheint, »Zimmer 483«?
Bill: Wir hatten uns in Spanien einen Bungalow gemietet, der die Nummer 483 trug. Dort entstand unser erster Song des Albums. Das Zimmer hatte eine Symbolik für uns, weil sich unser Leben in Hotels abspielt.

Das zweite Album gilt als das schwierigste. Was würdet ihr tun, wenn es floppt?
Bill: Ich stelle es mir schwer vor, wenn man merkt, dass es nicht mehr funktioniert, die Leute einen satthaben. Aber für uns steht fest, dass wir weiterhin Musik machen würden. Schließlich haben wir vor fünf Jahren im Proberaum gespielt und da hat uns auch keine Sau zugehört.
Tom: Wir spielen jetzt vor 15000 Leuten, das ist toll. Aber wir wissen auch, wie es ist, im Club zu stehen und vor wenigen Leute aufzutreten.

Bei eurer Tournee gibt es nur einen Termin im Osten. Sind eure ostdeutschen Fans nicht enttäuscht?
Tom: Das bekommen wir nicht so mit. Letztes Jahr waren wir in Magdeburg, dieses Jahr hat das leider nicht geklappt. Dafür spielen wir in Leipzig und Berlin.
Bill: Wir versuchen in Städten zu spielen, die zentral für unsere Fans sind. Wir haben die Städte so gesetzt, dass jeder die Möglichkeit haben müsste, uns sehen zu können.

Auf noblen Events wie bei Preisverleihungen bekommt ihr meist Drei-Gänge-Menüs vorgesetzt - mögt ihr so was?
Bill: Damit kann ich gar nichts anfangen. Im Hotel gibt’s immer Häppchen mit Kaviar und so, aber wir essen lieber was Deftiges. Wir freuen uns immer auf normales Essen, mögen Pizza und Pommes.

Wann wart ihr das letzte Mal in einem Supermarkt einkaufen?
Bill: Wenn, dann kaufe ich an Tankstellen ein, Tiefkühlpizza und sowas.
Tom: Im normalen Supermarkt? Das ist ganz schön lange her. Wir kaufen nur selbst ein, wenn wir im Studio sind. Sonst macht das die Mama, die kocht auch.

Verratet mir doch mal: Was sind eure Lieblingsgerichte?
Tom, Bill: Mamas Nudelauflauf.
Gustav: Mamas Römertopf, Kartoffelgratin von meiner Schwester.
Georg: Kassler mit Sauerkraut!
Bill: Das Geile ist, wenn wir nun nach Hause kommen, kochen unsere Mütter um so lieber.

Bill, du trägst Make-up, schminkst du abends alles ab?
Da bin ich, ehrlich gesagt, ziemlich unordentlich. Manchmal falle ich abends einfach nur ins Bett, und morgens ist mein Gesicht schwarz. Oder ich dusche es abends ab. Richtig ab-schminken dauert mir oft zu lange.

Habt ihr noch Kontakt zu euren alten Freunden?
Bill: Ja, aber unser Freundeskreis ist kleiner geworden, weil wir wenig Zeit haben. Aber dann merkt man auch, wer für einen da ist.

Wer hält euch am Boden?
Bill: Unsere Familie und Freunde. Man braucht immer einen Ausgleich, den Alltag. Zudem sind wir alle befreundet, aber wir brauchen auch unsere normalen Freunde.

Was macht ihr mit den BHs, die eure Fans auf die Bühne werfen?
Georg: Die gucken wir uns an!
Tom: Also BHs brauchen wir uns nie mehr zu kaufen! (lacht)

Belastet das Gekreische eurer Fans euch manchmal?
Tom: Das belastet uns am wenigs- ten. Für eine Band ist das sooo geil.
Bill: Wenn wir neben Sharon Stone über den roten Teppich gehen und Fans für UNS kreischen, ist das toll. Da können wir immer auf unsere Fans zählen.