|
|
>Vivian<
Moah so ein Mist, es war schon halb zwölf und ich hatte Oma doch versprochen heute pünktlich zum Essen bei ihr zu sein. Aber ich brauchte unbedingt noch einen neuen Kajal, den alten hatte Herman gestern in die Zähne bekommen und ohne gings nicht. Hastig rannte ich fast die Strasse entlang und stoppte erst, als ich vor dem Laden stand in den ich wollte. Seit Ewigkeiten schon kaufte ich hier alles, was ich zum schminken benötigte.
"Hi" begrüßte ich die Besitzerin, die gerade nach Hinten verschwand und stürzte mich direkt auf den Teil des kleinen Ladenraumes, in dem ich meinen Kajalstift finden würde.
Mit einem erstaunten 'Oh' in meinem Kopf blieb ich abrupt stehen...hatte ich es eben noch eilig gehabt?...Oma konnte warten....was für ein Typ...wow.
Eigentlich konnte ich gar nicht viel von ihm erkennen, sein Kopf war unter einer großen schwarzen Kaputze versteckt und sein Kopf gesenkt. Er schien etwas zu suchen. Nur ein paar schwarze Haarsträhnen fielen aus der Kaputze heraus, ansonsten erkannte ich nur einen großen schmächtigen Körper...aber mit einer merkwürdigen Ausstrahlung, die wie ein Zauber um ihn zu liegen schien.
Jetzt, als ich neben ihm stand, erkannte ich, dass er einen Kajal in den Fingern hielt und hin und her drehte. "Den musst du nicht nehmen, der verschmiert garantiert." riet ich ihm und griff zu der Sorte, die ich zu benutzen pflegte. Mist, in dem kleinen Körbchen lag nur noch ein einziger...und den brauchte ich.
Da war mal wieder typisch ich...moah Vivian wann lernst du erst den Kopf zu benutzen, bevor du die Klappe aufreißt. "Nur noch einer da." bemerkte ich und schaute zu ihm zurück...in zwei wundervolle braune Augen, die mir jegliche Sprache verschlugen.

RE: Im Schatten der Blutsträne
in Rollenspiele 29.08.2008 22:21von Shikelya • Besucher | 147 Beiträge
~*Bill*~
Ganz in Gedanken versunken schreckte ich auf, als ich auf einmal eine Stimme hörte und drehte mich rasch zu dem jungen Mann hin. Schnell musterten meine Augen seine schwarzen Klamotten und sein ebenfalls geschminktes Gesicht, seine schwarz gefärbten Haare und die markanten Gesichtszüge. Einen lang anwährenden Moment schaute ich in seine Augen und dann auf seine unbeschreiblich tollen Lippen, bevor ich erneut leicht zusammenzuckte und erst realisierte, dass dieser Typ etwas gesagt hatte und ich antworten sollte. "Oh, ähm, das macht nichts, ich.. ich hab noch ein wenig, ich komm damit noch ne Weile aus" Dass das gelogen war, war mir in dem Moment gar nicht wirklich bewusst, immer noch starrte ich diesen Typen an. "Ähm.. ich will dich nicht aufhalten, ich meine..", murmelte ich nervös und wandte endlich meinen Blick ab und auf den Boden. Was stotterte ich hier so rum?! Ich war doch sonst nicht um eine Antwort verlegen, doch dieser Typ brachte mich um den Verstand.
[Anm: Welche Augenfarbe hat Vivian eigentlich?]

>Vivian<
Was für ein hübsches Gesicht...so weiche Gesichtszüge, wie die eines jungen Mädchens. Ich glaubte in diesem Moment noch nie etwas Schöneres gesehen zu haben und konnte mir gerade noch verkneifen es laut auszusprechen. "Warte" sprach ich lauter aus, als beabsichtigt und hätte mich bereits wieder dafür schlagen können, er stand schließlich neben mir und machte überhaupt gar keine Anstalten weg zu gehen. "Pia" rief ich laut nach der rothaarigen Ladenbesitzerin und schaute zu der Wand, die den vorderen Ladenbereich von dem kleinen Hinterstübchen, in das sie vor ein paar Minuten verschwunden war, trennte. Sie musste mich retten...ich nahm es nur selten in Anspruch, weil ich es möglichst nicht wollte, doch....besondere Begegnungen erforderten besonder Maßnahmen und dass dies hier eine ganz besondere Begegnung war, war mir vom ersten Wimpernschlag an klar gewesen. "Was´n Schätzchen?" steckte Pia auch gleich ihr blasses Gesicht durch den Durchgang und sah mich mit ihren durchdringenden grünen Augen an. "Hast du noch einen?" fragte ich bittend und hielt den Kajalstift in die Höhe. "Kaufst du neuerdings auf Vorrat, oder wie?"
"Nein, der junge Mann hier möchte auch einen." antwortete ich ihr und schob ihr einen flehenden Blick zu. "Klar, schließlich leg ich ja fast immer einen zurück, wenn mein Vorrat zur Neige geht, denn ich kenn ja Hermans Vorliebe." grinste sie mich wissend an und verschwand wieder nach hinten.
"Der ist also für dich." lächelte ich in das Gesicht der ungewöhnlichen Schönheit, als ich mich wieder zu ihm drehte und hielt ihm den schwarzen Kajal unter die Nase.

RE: Im Schatten der Blutsträne
in Rollenspiele 30.08.2008 21:37von Shikelya • Besucher | 147 Beiträge
~*Bill*~
"Danke", sagte ich leise, als der Typ mir den Kajalstift entgegenhielt und war beeindruckt von so viel Freundlichkeit und Wärme. Als ich den Stift entgegennahm, berührten sich unsere Finger ein klitzekleines bisschen und verlegen zuckte ich schnell zurück, den Kajal dennoch in der Hand. Ich brauchte unbedingt einen neuen, so oft, wie ich mich mittlerweile am Tag nachschminkte.. meine Gedanken wanderten ab und ich musste mich zwingen, in der Realität zu bleiben und nicht in der Vergangenheit verloren zu gehen. "Ist der wasserfest?", fragte ich noch leise und hielt mir den Stift unter die Augen, um die kleine Schrift darauf zu lesen. Eigentlich war ich viel zu schüchtern und in mich gekehrt die letzten Wochen, doch irgendetwas war an ihm so besonders, dass ich ihn noch nicht gehen lassen wollte. Ich warf noch einen kleinen Blick auf ihn und bemerkte, dass auch er viel Wert auf Schmuck legte, außerdem blickte ich wieder auf diese tollen Lippen und fuhr unbewusst mit meiner Zunge über meine eigenen.

>Vivian<
"Äh...ja...wasserfest...und wischfest" holte ich mich selbst aus der Anziehung seiner Zunge heraus...Gott, für einen Augenblick spürte ich sie fast auf meinen Lippen. "Mist...ich muss los...Oma..." wurde ich plötzlich nervös und ließ ihn einfach stehen, hechtete zu dem kleinen Tresen, an dem Pia für gewöhnlich kassierte, doch sie war noch immer im hinteren Raum. "Schreibs auf Pi...ich muss weg" nannte ich sie schreinend bei ihrem Spiznamen und war im nächsten Moment auch schon aus dem Laden verschwunden. Zu gern hätte ich mich nochmal zu ihm umgedreht, doch der Gedanke an Oma hielt mich zurück...wenn ich mich noch mehr verspätete würde sie mich in der Luft zerreißen.

RE: Im Schatten der Blutsträne
in Rollenspiele 31.08.2008 00:00von Shikelya • Besucher | 147 Beiträge
~*Bill*~
Ich war immer noch so fasziniert von seinen Lippen und etwas weggetreten, dass ich es gar nicht bemerkte, wie schnell er eigentlich aus dem Laden rauskam und so stand ich da alleine mit dem Kajal in der Hand. Enttäuscht bezahlte ich und auch Pias liebe Worte konnten mich nicht aufmuntern. Schon wieder war jemand vor mir geflüchtet. Hatte mich allein gelassen. Und ich dachte wirklich, er mustert mich auch auf diese Art... Ich versuchte, mir die Gedanken aus dem Kopf zu schlagen und schlug den Weg in den alten, kleinen Park ein, in den ich in letzter Zeit immer ging, um nicht zu Hause abhängen zu müssen. Seit... seit zwei Monaten nun bewohnte ich die 3-Zimmer Wohnung ganz alleine und dort wurde ich noch verrückt vor Langeweile und depressiver Stimmung. Gedankenverloren setzte ich mich auf einen etwas größeren Stein und kramte in meiner Tasche nach meinem Portmonai, woraus ich eine Klinge zauberte, die ich konzentriert in meiner Hand hin und her wendete. Sollte ich es hier draußen tun? Hier war eh niemand und ich brauchte gerade etwas, um kurzzeitig vergessen zu können und mal aufatmen zu können. Ich schob mein breites Schweißband ein Stückchen hoch und musterte den Teil meines linken Unterarms, der mit Narben und etwas frischeren Schnitten übersät war. In diesen zwei Monaten hatte ich es tatsächlich geschafft, ein kleines Schlachtfeld entstehen zu lassen und noch hatte niemand etwas bemerkt, was auch so bleiben sollte. Zwar waren die Schnitte noch nicht lebensgefährlich tief, aber sicherlich würde meine Mutter mich zu einem Psychologen schicken, worauf ich ja mal so gar keinen Bock hatte. Meinen MP3-Player rausholend und von Subway to Sally das Lied 'Narben' anmachend setzte ich die Klinge an ein Stückchen Haut, das noch nicht ganz so zerfurcht war und schnitt. Warmes Blut tropfte auf den Stein und auf's Gras darunter, doch ich genoss einfach nur und schloss die Augen. Die nächsten Stunden kam tatsächlich immer noch keiner und etwa jede halbe Stunde fügte ich meinem Körper neue Wunden zu, da ich so endlich vergessen konnte und nicht die ganze Zeit nachdachte.
_____________________________________________________________
Subway to Sally - Narben

>Vivian<
Völlig atemlos, weil ich den gesamten Weg gerannt war, kam ich zu Hause an und natürlich ohne vorher meine Sachen in meine eigenen kleine Wohnung zu bringen, schloss ich direkt bei Oma auf. "Ich bin da...tut mir Leid, Oma...ich hab mich echt beeilt...verzeih..." begann ich mich schon im Flur zu entschuldigen, während ich meine Jacke auszog und zu meinen Taschen in die Ecke warf. "Is ja schon gut...hast Glück, der Auflauf is grad erst fertig." begüßte mich Oma lächelnd, als ich in die Küche kam und mir fiel direkt ein Stein vom Herzen. Mein Oma war echt in Ordnung, aber wenn es um ihr Essen und dazugehöriger Unpünktlichkeit ging, dann hab ich sie schon so manches Mal als Furie erlebt. Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen und musste mich erstmal eine Weile erholen, während Oma noch einen Augenblick werkelte und wir uns dann gemeinsam an ihrem köstlichen Auflauf satt aßen.
Erst als ich später allein drüben in meinen Vier Wänden war, erinnerte ich mich wieder an die komische Begegnung in Pias Laden und eine Art Wehmut überkam mich....Mist, warum musste ich auch schon so spät gewesen sein...ich hätte ihn nicht einfach so stehen lassen dürfen. Ich wollte ihn wiedersehen....ja...so eine Scheiße aber auch, die Chance dazu hatte ich wohl vertan.
Irgendwie legte ich meine Hoffnung in Pia, vielleicht kannte sie ihn, oder hatte sich noch mit ihm unterhalten...ich würde gleich morgen zu ihr gehen, schließlich musste ich ja auch noch den Kajal bezahlen....Doch leider konnte sie mir auch nicht weiterhelfen. "Er muss dich ganz schön beeindruckt haben, wenn du mich sogar darum bittest meine Kräfte einzusetzen." sagte sie nicht nur am folgenden Tag, sondern auch die nächsten drei Tage, an denen ich sie immer wieder aufsuchte, um vielleicht etwas zu erfahren, was ihr erst später einfiel. "Weißt du wenigstens in welche Richtung er gegangen ist?" kam es am vierten Tag verzweifelt von mir. "Er ist nach rechts gegangen, aber Viv was soll das bringen, er kann überall hin sein, oder gar nicht von hier aus der Gegend kommen. Die U-bahn liegt auch in der Richtung."
"Ja, aber irgendwas muss ich doch tun...Pi, ich will ihn wiedersehen...er war so besonders...irgendetwas...ach egal, ein Versuch ist es wert. Ob ich nun hier abhänge und darauf hoffe, dass er den perfekten Kajal reklamiert, oder er einen neuen brauch, weil er vielleicht auch ne gefräßige Ratte hat...dann kann ich auch sinnlos durch die Umgebung laufen, frische Luft tut mir bestimmt gut." verließ ich erneut den Laden und machte mich auf den Weg nach rechts...ohne Ziel und ohne Orientierung auf der Suche nach einem Unbekannten.

RE: Im Schatten der Blutsträne
in Rollenspiele 02.09.2008 17:57von Shikelya • Besucher | 147 Beiträge
~*Bill*~
Ich war wieder einmal den ganzen Tag im Park gewesen und machte mich nun auf den Weg nach Hause, da ein kleines Lüftchen wehte und ich nur meine schwarze Bluse anhatte. Ich setzte meine Sonnenbrille auf, da ich wieder einmal geweint hatte, und steckte mir eine Zigarette an, um beschäftigt zu wirken und so nicht so sehr auf meine Mitmenschen eingehen zu müssen. Ich hasste es, einfach nur so zu laufen und nichts zu tun zu haben. Ich wandte meinen Blick auf den Gehweg und schon wieder wanderten meine Gedanken ungewollt zu dem schönen Typen im Laden letztens. Ich wusste noch nicht einmal seinen Namen und ich wollte auch nicht Pia fragen, die ihn bestimmt kannte, denn ich wollte mir keine Illusionen machen. Es war eh niemand interessiert. Zumindest nicht an mir, dem Häuflein Elend, dem gefallenen Engel. Ich musste fast lächeln bei so viel Poesie in meinen Gedanken, doch bemühte mich dann, diesen Typen aus meinen Gedanken zu schieben, da ich mir sicher war, ihn nie wieder zu sehen und selbst wenn - dann bestimmt mit einem anderen Typen, der viel besser aussah als ich. Denn in einem war ich mir fast sicher - so wie er gesprochen und sich bewegt hat, war er schwul. Oder zumindest bi. Dass ich selber es war, hatte ich schon sehr früh herausgefunden, weswegen ich oft in der Schule gemobbt und ausgestoßen wurde. Somit war mein Selbstwertgefühl gleich Null, dennoch hielt ich immer noch an der Illusion fest, dass ich irgendwann glücklich werden wurde. Zumindest hatte ich das.. bis vor zwei Monaten. Um nicht erneut zu weinen, schob ich meine Gedanken wieder einmal weg hin zu meinem Kater, Xan. Er zauberte mir immer ein kleines Lächeln auf die Lippen und ich nahm mir vor, morgen für ihn ein ganz leckeres Menü zuzubereiten.

>Vivian<
"Gott Viv, wie bescheuert bist du eigentlich?" fragte ich mich flüsternd selbst, als ich mich von der Sehnsucht danach diesen Menschen unbedingt kennenlernen zu wollen, einfach so durch die Strassen leiten ließ. Ich hatte keine Ahnung wo ich nach ihm suchen sollte und mein Verstand wusste genau, dass es mehr als Sinnlos war, doch ich konnte einfach nicht anders. Ich schlug den Weg zum Park ein, wo ich früher öfters mit Oma zum Enten füttern gewesen war. Ich hielt es für eine gute Idee wenigstens ein Ziel zu haben, was ein wenig Sinn machte. Hier konnte ich ein wenig sitzen und meinen Erinnerungen nachhängen, vielleicht würde das ja einen Moment lang meine Gedanken an die schwarzhaarige Schönheit vertreiben.
In meiner Hoffnungslosigkeit hatte ich gar nicht bemerkt, dass ich vor mir auf den Boden sah und als ich aufblickte, traute ich meinen Augen nicht. Das musste ich jetzt träumen...wünschte ich mir tatsächlich so sehr ihn wieder zu sehen, dass ich Trugbilder sah? Nein...das war absolut real der junge Mann aus Pias Laden auf der anderen Strassenseite. Oh Gott...oh mein Gott, nervös bemerkte ich, wie meine Hände zu zittern begannen und ich hielt mich bereits wieder für völlig ausgetickt, ich kannte ihn doch überhaupt nicht und würde trotzdem völlig aufgeregt bei seinem Erblicken. Ich musste rüber...herrje warum mussten hier plötzlich soviele Autos fahren? Hatten die kein Zuhause? Tzzz "Hey...du...wart mal....hallo...." rief ich verzweifelt zwischen dem Verkehr hindurch und hoffte, dass er mich endlich hören würde. Er schien völlig in Gedanken versunken und schaute nicht nach links und nicht nach rechts.

RE: Im Schatten der Blutsträne
in Rollenspiele 03.09.2008 18:48von Shikelya • Besucher | 147 Beiträge
~*Bill*~
Ein etwas verzweifelt klingendes Rufen von der anderen Straßenseite ließ mich kurz, aber eigentlich unbeteiligt aufsehen, bevor ich meinen Blick wieder auf den Gehweg richtete, bevor ich erst realisierte und abrupt stehen blieb. War das der Typ? War das wirklich der Typ? Ohne Zweifel - ich schaute nun zu ihm - er war es. Sofort kribbelte es überall und ich wurde nervös, wischte mir schnell noch einmal unter den Augen lang, damit mein Kajal wenigstens nicht ganz so sehr verwischt war - ein hoffnungsloses Versuchen, wie ich wusste - und versuchte dann, mein Gesicht nicht allzu sehr erfreut aussehen zu lassen. Bestimmt wollte er nur auf ne Party oder zu seinem Freund und sich nachschminken, hatte seinen Kajal aber nicht dabei. Ja, so war es bestimmt, und da er wusste, dass ich 'seinen' Kajal hatte, wollte er nun meinen benutzen. Sofort glaubte ich mir selbst und war schon etwas enttäuscht, aber was hatte ich erwartet?! Unsicher zog ich erneut an meiner Zigarette, zupfte mein Hemd trotzdem noch zurecht und versuchte, die Situation nicht allzu sehr ernst zu nehmen und cool zu bleiben.

>Vivian<
Erleichtert bemerkte ich, dass er stehen blieb. Unsere Blicke trafen sich für einen Moment, zumindest hatte ich das Gefühl, trotz der Sonnenbrille, die er trug und ich hätte fast vergessen, dass ich eine Lücke zwischen dem Verkehr suchen musste. Mein Kopf war plötzlich wie leer gefegt und doch komplett voll, so als ginge kein zusätzlicher Gedanke mehr hinein. Ich hatte ihn tatsächlich gefunden.
Unbedingt musste ich zu ihm, mir selbst die Möglichkeit erschaffen ihn wieder treffen zu können, seinen Namen erfahren…ihn nicht sofort wieder gehen lassen. Doch die Autos schienen sich gegen uns…gegen mich verbündet zu haben. So sehr ich auch versuchte mich zu konzentrieren, ich fand keine Lücke um ungefährdet auf die andere Straßenseite zu gelangen. Mein Herz klopfte wie verrückt in meiner Brust und meine Augen suchten immer wieder die Gestalt, die unerreichbar schien, in der Angst er könnte einfach weiter gehen.
Immer wieder vergewisserte ich mich, dass er noch dort stand, es kam mir vor wie eine Ewigkeit…gleich würde er einfach weiter gehen, da war ich mir sicher und das nur, weil diese blöde Strasse plötzlich von unzähligen Autos besiedelt schien. Ich liebte die Stadt, liebte das Treiben in ihr, doch in diesem Moment wünschte ich mir sehnlichst einen Ort der Ruhe.
Dann endlich fand ich die Gelegenheit, die mich die Strasse überqueren ließ und ich zwang mich, darauf zu achten, die Lücke zu nutzen und aufzupassen, dass mich keines der Autos erwischen konnte. Ohne noch mal auf die andere Seite zu schauen, lenkte ich meine Aufmerksamkeit auf die mehrspurige Hauptverkehrsstraße und als ich es geschafft hatte, den eigentlich relativ kurzen Weg endlich zu überwinden, sah ich voller Überzeugung, dass er längst wieder weg war, traurig auf. Und…oh Gott konnte ein Herz noch schneller in einer Brust galoppieren, wie es meines gerade tat?...Er stand noch immer dort, mit leicht gesenktem Kopf, wirkte etwas unsicher, aber….er war nicht weiter gegangen.
„Ich…hab dich…gefunden…also…gesucht…“ wusste ich stotternd nicht was ich sagen sollte und gab mir innerlich tausend Ohrfeigen, weil ich direkt davon sprach ihn gesucht zu haben. Verstummend sah ich einen Augenblick lang auf den Gehwegbelag vor meinen Füßen, versuchte meine Gedanken zu sammeln und das Vermasselte durch passende Worte gerade zu biegen. „Äh…hallo.“ Sah ich wieder auf, vermeid es aber seine Augen mit meinen zu treffen, um den folgenden Satz einigermaßen klar formuliert zu bekommen. „Ich würd gern einen Kaffee oder so mit dir trinken…also wenn du Zeit hast…ja…äh und Lust.“ Oh Gott, das hatte ich geschafft, sogar einigermaßen deutlich…hoffentlich nicht zu sehr…ich traute mich in seine Augen zu sehen…doch durch die Brille konnte ich nicht viel davon erkennen, mir blieb nichts, als seine Antwort abzuwarten.

RE: Im Schatten der Blutsträne
in Rollenspiele 10.09.2008 19:24von Shikelya • Besucher | 147 Beiträge
~*Bill*~
Ich war so überrascht und gleichzeitig freute ich mich sehr. "Ähm.. also ja.. gerne", stotterte ich dann nach einem Blick über die Schulter, weil ich immer noch nicht glauben konnte, dass er gerade mich meinte. "Ähm.. der Kajal ist übrigens gut", lächelte ich noch schüchtern. Ich wusste nicht, worauf das hier hinauslaufen sollte... war er wirklich an mir interessiert? Oder war es gar doch nur freundschaftlich? Ich traute mich nicht, ihn zu fragen, und doch konnte ich die Tatsache nicht leugnen, dass ich ein gutes Gefühl hatte. Sehr sogar. Brennend heiß fiel mir jedoch etwas ein. "Du, ähm.. ich muss aber noch mal nach Hause, ich hab gar kein Geld mit" 'außerdem bin ich unter der Sonnenbrille nicht wirklich geschminkt, da die Tränen es vernichtet haben', fügte ich in Gedanken hinzu und merkte just in diesem Moment, dass meine Zigarette schon fast abgebrannt war. Schnell nahm ich noch einen letzten Zug, ließ sie dann fallen und zertrat sie.

>Vivian<
"Äh...also...ich wollte dich eigentlich einladen." sagte ich und kam mir dabei plötzlich fürchterlich aufdringlich vor...hätte ich das vielleicht jetzt lieber nicht sagen sollen? "Also, ich meine...wenn es für dich okay ist...wenn nicht, also ich begleite dich auch gern zu dir nach Hause." Oh nein Vivian, du machst alles nur noch schlimmer...was dachte er denn jetzt von mir, am liebsten hätte ich mir vor den Kopf gehauen...dass ich aber auch immer so ungeschickt sein musste. "Ich warte natürlich draußen." warf ich noch schnell hinterher um klar zu stellen, dass ich nichts unsittliches im Schilde führte, doch ich fand es selbst völlig bescheuert. Unsicher biss ich auf meiner Unterlippe herum, es kam mir vor wie eine Ewigkeit, dass er nichts sagte, dabei hatte ich meinen Satz gerade erst zuende geprochen...Himmel wie gern hätte ich wenigsten in seinen Augen sehen wollen, ob er mich für total irre hielt, doch seine Brille machte es mir unmöglich und ich wünschte mir, er möge sie abnehmen.

![]() 0 Mitglieder und 7 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 2276
Themen
und
58790
Beiträge.
|
![]() | Xobor Forum Software Einfach ein eigenes Forum erstellen |