#1

Hexen

in Alles Mögliche 18.03.2009 21:20
von Erna

Brauchtum - Deutschland
Walpurgisnacht - die Nacht der heiligen Walpurga
Die Nacht vor dem 1. Mai - Walpurgisnacht - wird zu Ehren der heiligen Walpurga, (eine der beliebtesten Volksheiligen in Flandern, dem Niederrheinischen und im Elsass) vor allem von Frauenverbänden mit Demonstrationen für Frauenrechte, die die Nacht zum Tage machen, bundesweit begangen. Die aus England stammende heilige Benediktinerin Walpurga (710-779) wirkte in Deutschland als Äbtissin in dem von ihr gestifteten Doppelkloster (Heidenheim).(1) Altem Volksglauben nach ist die Walpurgisnacht von gespenstischen Umtrieben erfüllt. Hexen treiben in dieser Nacht der Legende nach in ganz Nordeuropa ihr 'Unwesen' und sollen die Geister des Winters endgültig vertreiben.

Sehr lange hielt sich in ländlichen Bereichen der Brauch, drei Kreuze und bestimmte Kräuterbüschel an die Stalltüren zu heften um das Vieh vor den Hexen zu schützen, die in der Walpurgisnacht auf Besen ausritten um sich zum Teufelskult und -tanz auf dem Blocksberg (Brocken im Harzgebirge) zu versammeln. Auf Abwehr des Hexentreibens werden häufig auch Brauchformen wie Peitschenknallen, Läuten der Kirchglocken und Entzünden von Walpurgisfeuern bezogen.(1)

Als Hexen galten im Mittelalter Frauen, die Arzneien herstellten, schreiben und lesen konnten. Zunächst waren sie als weise Frauen hoch angesehen, so wie die heilige Walpurga. Im ausgehenden Mittelalter verdrängte das Wort Hexe andere Zauberer- und Dämonennamen. Der Begriff Hexe wurde durch den Einfluss der Kirche von einem zunächst bösen weiblichen Geist auf eine Frau übertragen, die mit dem Teufel im Bunde steht und über magisch-schädigende Kräfte verfügt.(2;3)

Die Kirche verfolgte diese Frauen wegen ihrer besonderen Fähigkeiten und ihres Wissens. Sie wurden als Hexen verteufelt, verfolgt und viele auf dem Scheiterhaufen verbrannt. (2)

Vom 14. Jh. an steigerte sich der Hexenglaube zum Hexenwahn. Ausgelöst durch die Schrift von H. Institoris [(d.i. H. Krämer) Dominikaner und Inquisitor seit 1479] Hexenhammer von 1487. Die Schrift wurde zum Strafcodex der Gerichtspraxis in Mitteleuropa bis ins 17. Jh. bei Richtern aller Konfessionen. Sie befürworteten den Gebrauch der Folter und schrieb das Zauberdelikt hauptsächlich dem weiblichen Geschlecht zu. Die letzten Hinrichtungen von 'Hexen' (meist Verbrennungen am lebendigen Leibe) fanden in Würzburg (1749), Endingen (1751), Kempten (1775), Glarus (1782) und Posen (1793) statt. (1)

Die Strafrechtsgesetze in Preußen-Brandenburg und Österreich führten zur Abschaffung der Hexenprozesse. Zu den Gegnern der Hexenprozesse zählten: der Arzt J. Weyer (1553), der niederländische Theologe B. Bekker (1691793) und der Hallenser Jurist Ch. Thomasius (1701/12). Einer der wenigen bedeutenden Kirchenlieddichter des 17. Jh., Friedrich Spee v. Langenfeld (1591-1635) veröffentlichte anonym seine Streitschrift gegen die "cautio criminalis", die durch eigene seelsorgerische Erfahrungen mit als Hexen verurteilten Frauen angeregt war. Das Buch führte in Würzburg und Mainz zur Abschaffung der Hexenprozesse.(1)

Heute wird die Walpurgisnacht neben der bereits angesprochenen Funktion für die Frauenrechte in Staat und Gesellschaft von cleveren Geschäftsleuten besonders in der Harz-Region als Touristen- und Freizeitspektakel vermarktet. Im ganzen Harz sind jährlich ca. 150 Tausend Schaulustige unterwegs. Ähnliche Feste finden im Berliner Umland, im Museumspark Rüdersdorf (Märkisch Oderland) und als Teil des Mittelalterfestes in Bernau (Barnim) statt. (2)

1) nach dtv Brockhaus Lexikon, Bde 8 und 19, Mannheim; München 1986 2) nach Blankennagel, Jens: Schlossherr sucht schönste Hexe. Berliner Zeitung v. 27.4.2000
3) nach Ethymologie der deutschen Sprache. Bibliographisches Inst. Mannheim 1963

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#2

RE: Hexen

in Alles Mögliche 18.03.2009 21:25
von Erna

Die Paradoxe Göttin (aus "Das geheime Wissen der Hexen")


Herrin des dreifach sich wandelnden Lichts, deren Form die Erde ist, bei Tag und bei Nacht,
und dennoch fließt um dich herum der ewige Ozean, du Göttin, so still und doch ständig in Bewegung.
Mond, Schwester selbst und dreifacher Aspekt des Dreifachen, Jungfrau, Schöpfergöttin und weise Alte.
Du, die du die Erde bist, der Mond und das Meer, Allmutter, du hast mich gemacht.
Aus deinen dunklen Knochen, aus Natur und Fleisch, aus kristallklarem Wasser und dem ruhigen Atem des Windes,
diese kamen von dir und sind jetzt mein, ewiger Geist, gehüllt in Zerbrechlichkeit.
Und dennoch ruht jenseits davon endlos ein Licht, das aus den Sternensamen fiel.
Göttin des Lebens, der Liebe und des Paradoxes, Hüterin der Schlüssel zu allen Schlössern, der Mysterien, des Himmels und der Erde, bitte antworte mir: Wer bin ich

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#3

RE: Hexen

in Alles Mögliche 19.03.2009 19:17
von Erna

Bärlauch Cremesuppe

Bärlauch vertreibt den Finterfrust! Eine köstliche Suppe zur Walpurgisnacht oder zum Frühjahrsbeginn

1 Bund Bärlauch (ca. 300 g)
1 kleine Zwiebel
2 El Butter
1/2 l Gemüsebrühe
1/8 l Schlagsahne
Salz, Pfeffer

Bärlauch und Zwiebel fein hacken. Ca. 1. Löffel Bärlauch besonders fein hacken und zur Seite stellen. Die Zwiebel in der Butter glasig dünsten; Bärlauch dazugeben und mit der Gemüsebrühe aufgießen. Aufkochen lassen, dann die Schlagsahne einrühren und mit dem Mixstab fein pürieren; mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Suppe in Teller verteilen und in jeden Teller ein wenig mit den feingehackten Bärlauchblättern garnieren.

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#4

RE: Hexen

in Alles Mögliche 19.03.2009 19:18
von Erna

Hexenblut - alkoholfrei!

Dieser Punsch ist für alle Hexen, die keinen Alkohol mögen, anstelle des Besens den Turbosauger fliegen wollen - oder auch für Hexenkinder!

Sieht aus wie Blut - und schmeckt soo gut!!! :-)

Alle Zutaten in ein Bowlegefäß oder einen großen Saftkrug geben:

1 1/2 Liter (2 Flaschen) Blutorangensaft von Granini
1 1/2 Liter Hagebuttentee (bereits abgekühlt und gesüßt)
den Saft von zwei ausgepressten Orangen

Das Bowlengefaß mit Orangenschalenspiralen verzieren - fertig!!
Hexenblut gibt es bei uns an jedem Kindergeburtstag und ist immer der Renner. Aber auch an Silvester oder anderen Festtagen sind meine Kids begeistert, wenn sie ihre eigene Bowle haben.

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#5

RE: Hexen

in Alles Mögliche 19.03.2009 19:26
von Erna


Beschreibung:
Ausdauerndes und würzig riechedes Kraut. Kriechender, auch im Winter belaubter Hauptspross, dessen untere Knoten bewurzelt sind. Die 20 - 40 cm langen Sprosse steigen vorn auf. Die Laubblätter sind auf der Unterseite oft rotviolett überlaufen, leicht herz- bis nierenförmig und gekerbt. Nach der Blütezeit treibt die Pflanze zahlreiche oberirdische, bis zu 1m lange, beblätterte Ausläufer. Die deutlich gestielten Blüten blühen meist zu zweit oder zu dritt in den Achseln der Laubblätter, der Rest im Kranz sind meist noch Knospen oder sind schon verblüht. An der aus 5 Blättern zu einer graden Röhre verwachsenen, blauvioletten, selten weissen Blütenkrone ist die Zweilippigkeit der Blüte deutlich sichtbar. Also die Oberlippe der Blüte ist 2spaltig, die Unterlippe 3lappig und der Mittellappen gross. Die Früchte sind kleine Nüsschen die aus 4 einsamigen Teilfrüchtend bestehen. Wenn man die Blättchen der Gundelrebe zerreibt, verströmt sie einen ungewöhnlich würzigen und aromatischen, minzeartigen Duft. Die Pflanze lässt sich mit leichtem Wiederstand gut mit der Hand pflücken und verströmen dabei ihren Duft.

Sammelvorschrift:
Die oberirdischen Teile der Pflanze werden während der Blütezeit gesammelt. Am Besten wirkt sie frisch, einige Leute berichten aber auch von einer Wirkung im getrockneten Zustand. Hierfür locker bündeln und an einem schattigen Ort langsam trocknen. Die Droge hat sowohl im frischen als auch im getrockneten Zustand einen schwach würzigen, aromatischen Geruch und einen würzigen, bitteren und herben Geschmack, der ein kratzendes Gefühl hinterläßt. Das Konservieren in Form von Ölen oder Tinkturen hat sich als ebenfalls nicht besonders wirksam heraus gestellt.

Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern

Inhaltsstoffe:
Der Gundermann enthält
0,03% bis 0,06% ätherisches Öl, 3 - 7 % Gerbstoffe, den Bitterstoff Glechomin, Saponin, Cholin, Marrubiin (Diterpen), Rosmarinsäure, Sesquiterpene, Harze, Kohlenhydrate, Kalium, Flavoide, Vitamin C, verschiedene organische Säuren und Wachs.

Anwendung:
Entschlackend, schleimlösend (Atemwege), entzündungshemmend, appetitanregend und verdauungsfördernd.

Die Blätter der Gundelrebe lassen sich das ganze Jahr über als Zutat zu Quarkaufstrich, Kräuterbutter, Gemüsegerichte, Suppen und Salate verwenden.

Innerlich:
Bei chronischen Krankheiten wie Bronchitis, Schnupfen, Schleimhautentzündungen, stärkt Herz und Kreislauf, Kräftigungsmittel bei allen langwierigen und hartnäckigen, zehrenden Krankheiten, langwierige Stoffwechselerkrankungen wie Magenschleimhautentzündung, immer wenn Eiter entstanden ist, auch bei eitrigen Bronchialerkrankungen, Harn- Blasen-Nierenentzündungen, bei chronischem Schnupfen und Husten, Heuschnupfen, Verschleimung der Lungen und Ohrenklingeln durch Schleimansammlung. Ein Tee aus den Blättern und Blüten soll helfen Schwermetalle aus dem Körper auszuleiten.

Den Tee macht man wie normalen Kräutertee
Menge: 3 mal am Tag 1 Tasse bis zum Abklingen der Beschwerden, wobei das frische Kraut viel besser wirkt als das Getrocknete. Ich verwende hier 2 - 3 junge Triebe pro Tasse

Die Wirkung von Gundermann soll durch Kochen in Ziegenfett verstärkt werden, da sich die im Gundermann befindlichen ätherischen Öle darin besonders gut lösen und regelmäßig getrunken soll dieses Gundermannfett die Lunge reinigen. Also bei mir wird Ziegenfett fest und überzeugen tut mich die Wirkung auch nicht wirklich.

Gundermannblätter im Schatten getrocknet (nicht im Backofen!) zu Pulver gemahlen und eine Prise als Schnupftabak verwendet, soll gegen dumpfe, lang anhaltende Kopfschmerzen helfen.

Äusserlich:
Bei Ausschlägen, Ekzemen, Ischiasleiden und Gicht, kann man ein Bad mit Gundermann machen um die Muskeln und Gelenke zu kräftigen.

Bad:
Herfür nimmt man 5 Handvoll Gundermannkraut in 5 Liter Wasser aufkochen, abseihen und dem Badewasser zufügen. Für Teilbäder reicht entsprechend weniger. Richtwert: Pro Liter eine Hand voll.

Auch helfen Auflagen aus frisch abgekochten und in Leinsäckchen gegebenen Kräutern.






Geschichtliches:
Der Gundermann ist eine alte Heilpflanze, die auch im Aberglauben des Mittelalters eine Rolle spielte.

Bei den Germanen war der Gundermann dem Donnergott Donar geweiht. Es wurden Sträußchen dieser Pflanze in ihren Behausungen aufgehängt, um vor Blitzschlag gesichert zu sein. Auch als Milchzaubermittel wurde die Gundelrebe verwendet, wenn die Kühe nicht richtig Milch gaben, sie schlecht war oder sich nicht buttern ließ. Vorbeugend wurde die erste Milch nach dem Austrieb durch einen Gundelrebenkranz gemolken.

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