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Ein paar Wochen später sollten meine Gedanken bezüglich Bills Schulereignisse noch einmal umschlagen und all das begann in einem Club am Rande von Hamburg. Ich war noch nie hier gewesen, doch Bill hatte in diesem Ort einmal gelebt und kannte viele Menschen hier. Allein auf den Quadratmetern auf denen wir uns grade befanden.
Immer wieder grüßte er jemanden, oder irgendwer rief erfreut seinen Namen.
Wir holten uns etwas zu trinken und stellten uns an einen der Tische, natürlich blieben wir nicht lang allein, immer wieder kamen, mir fremde Menschen, an unseren Tisch, aber alle blieben nicht sehr lang, begrüßten Bill nur kurz, nickten mir zu und verschwanden dann auch bald wieder.
Bis ein dunkelhaariger junger Mann kam und meinen Tischnachbarn liebevoll umarmte. Ihn gar nicht mehr loslassen wollte und ich fragte mich grade, ob es für jemanden anders auch so wunderbar aussehen mochte, wenn Bill mich umarmte, als er sich zu mir wand. „Das is Leon, mein ehemaliger Arbeitskollege“ dann drehte sich auch der junge Mann zu mir und Bill stellte mich als seinen Nachbarn vor.
Nachdem wir uns begrüßt hatten, wanden sich die beiden wieder einander zu und ich sah, wie ihre Lippen aufeinander trafen. Nur kurz, aber voller Gefühl und endlos zärtlich. Oh Himmel was für ein Anblick, selbst nachdem sie sich voneinander lösten, lag noch diese Sanftheit in der Luft und die Art wie sie sich ansahen kam einfach wunderbar für mich rüber. Nichts hätte mich dazu gebracht mich von diesem Schauspiel zu lösen, außer vielleicht Bills Blick, der grade auf mich fiel, plötzlich und unerwartet.
Irgendwie fühlte ich mich ertappt und rettete mich, indem ich die Aufmerksamkeit meinem Drink widmete, zumindest versuchte ich es und betete, dass Bill nicht den Neid in meinen Augen gesehen hatte.
Oh Gott, wie lange hatte ich schon nicht mehr geküsst…jedenfalls nicht so, wenn dann hatte ich mal einen One-Night-Stand gehabt im letzte Jahr, aber bestimmt nicht mit so einem Kuss. Hatte ich überhaupt je so geküsst? Ich konnte mich nicht daran erinnern.
Herrje Tom, was denkst du hier eigentlich schon wieder? Fragte ich mich selbst in Gedanken und sah endlich wieder von meinem Glas auf…natürlich direkt in Bills Augen, die frech zu funkeln schienen. Noch nie kam er mir so geheimnisvoll vor wie in diesem Augenblick. Zu gern hätte ich gewusst was er grade dachte.
„Komm wir gehen tanzen.“ Flüsterte er seinem Nebenmann zu und schenkte mir nur erneut einen viel sagenden Blick, den ich nur leider nicht verstand. Was zum Teufel sollte das denn jetzt? Plötzlich stand ich ganz allein an dem Tisch, na ja warum sollte er nicht tanzen gehen, er war ja schließlich nicht mein Kindermädchen. Aber irgendwie wurmte es mich doch, was sollte diese plötzliche komische Art, warum hatte er mir diesen Blick zugeworfen, als wenn er jetzt nur tanzen ging, um mich zu ärgern, oder so. Keine Ahnung, was in seinem Kopf vorging.
Ich redete mir ein, dass es mir egal war und beobachte scheinbar relaxt von meinem Platz aus die Tanzfläche, zwang mich alle anderen Tanzenden anzuschauen, doch vergeblich. Meine Augen fielen immer wieder auf das wunderschön anzuschauende Paar. Ihre Körper schienen sich in dem gemeinsamen Tanz absolut zu ergänzen, schmiegten sich von Zeit zu Zeit aneinander, wie zwei schmusebedürftige Katzen…mal sanft und mal mit einem Knistern, dass deutlich bis zu mir drang und mal einfach nur voller heißer Erotik.
So etwas hatte ich noch nie gesehen und als ich es schaffte meinen Blick von ihnen zu wenden, stellte ich fest, dass es nicht nur mir so ging, denn sogar auf der Tanzfläche hatten einige ihre Bewegungen eingestellt und sahen gebannt auf das voller Ausstrahlung tanzende Paar.
Irgendwie kam es mir grade vor, als überschlug sich dieser Abend über mir…ich hatte ja schon viel erlebt in meinem ja doch recht jungen Leben, aber der heutige Abend schien mir die Welt von neuem zu zeigen. Dinge, die normal und unscheinbar waren, erlebte ich heute wie verzaubert…schon das Glas in meiner Hand kam mir anders vor…und hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich mir selbst unterstellt irgendetwas geschluckt zu haben. Hatte ich was Schlechtes gegessen?
Blödsinniger Weise versuchte ich jetzt auch noch mir in Erinnerung zu rufen, was ich heute zu mir genommen hatte…bis ich über mich selbst den Kopf schüttelte…wurde ich jetzt vollends verrückt?
Immer noch starrte ich auf die beiden tanzenden und plötzlich fanden sich Bills und mein Blick…ich wich seinen Augen aus, wollte ihn nicht in meinen lesen lassen, auch wenn ich befürchtete, dass meine Verzückung über diesen Tanz schon allein in meinen Gesichtszügen stand…aber war es nicht eigentlich auch egal? Durfte es mir nicht gefallen? So viele andere sahen ihnen doch auch zu. Trotzdem blieb ein komisches Gefühl, Bill war so anders heute…oder war nur ich anders?
„Du denkst einfach zuviel Tom!“ sprach ich in Gedanken mit mir selbst und versuchte meinen Verstand wieder aufzubauen…dessen Aufbau in der nächsten Sekunde wie so manch ein Kuchen in Zugluft zusammenfiel. Bill sah mich an, immer weiter und seine Augen funkelten…ja wie eigentlich? Fies? Frech? Oder war da etwas Liebevolles in seinem Blick? Ich konnte es nicht deuten, genauso wenig wie ich das jetzt folgende Lecken über seine Lippen nicht deuten konnte. War es unbewusst, oder hatte es einen Sinn? Spielte er mit etwas? Für mich sah es fast so aus…aber wie auch immer…ich musste hier weg!
Mich zusammenreißend langsam, drehte ich mich weg und suchte mit den Augen einen Wegweiser zu den Toiletten, fand ihn zum Glück schnell und ging so ruhig es mir möglich war in die Richtung…Himmel am liebsten wäre ich gelaufen, aber das wäre wohl mehr als blöd, wie ein irrer durch den Club zu laufen..auch wenn ich mir grade sowieso mehr als irre vorkam.
Endlich hatte ich den ersehnten Wasserhahn erreicht, ohne auf die anderen Toilettenbesucher zu achten, ging ich an das Waschbecken und ließ eiskaltes Wasser in meine Hände laufen, die ich zu Schaufeln geformt hatte und spritze es mir wohltuend ins Gesicht. Oh Gott tat das gut. Es war mir völlig egal, dass auch einige meiner Dreads von dem Wasser etwas abbekamen.
Hauptsache ich kam ein wenig runter von diesem Trip und konnte vielleicht irgendwann mal wieder klar denken. Was zum Teufel war nur mit mir los?
Als ich einigermaßen wieder auf dem Boden, zum Tisch zurückkam, stellte ich erleichtert fest, dass Bill dort allein stand.
„Ich bin Müde, lass uns gehen.“ Begrüßte er mich ohne Umschweife und wand sich auch schon um in Richtung Ausgang. Hätte ich Bill nicht gekannt, wäre dies wohl der nächste komische Moment des Abends gewesen, aber schnelle Aufbrüche kannte ich von ihm, wenn er etwas nicht mehr wollte, dann fragte er nicht lange, sondern ging.
Ich folgte ihm zum Auto, mir war klar, dass dies eher eine ruhige Fahrt werden würde, irgendetwas hatte Bill scheinbar die Laune vermiest. Es war besser ihn in Ruhe zu lassen, was ich auch tat. Meinen Gedanken nachhängend, sah ich nach vorn und verfolgte den Lauf der Strasse. Bekam allerdings nicht mal mit, dass Bill auf den Parkplatz vor dem Haus in dem wir beide wohnten fuhr. Erst als das Auto zum stehen kam realisierte ich, dass wir zu Hause waren.
Auch jetzt, wo wir beide aus dem Auto stiegen und in den Hausflur gingen, blieben wir Wortlos. „Gute Nacht Bill“ war mein erster Satz nach dem Aufbruch im Club und es sollte auch mein letzter für diesen Abend bleiben. Als ich grade im Begriff war den Schlüssel ins Schloss zu stecken, kam Bill an meine Tür, trat dicht neben mich und griff mit seiner rechten Hand in meine Dreads, sein Daumen lag dabei auf meiner Wange und er strich zart drüber. Ich schluckte trocken, als die Zärtlichkeit direkt in mein Blut zu gehen schien…warum auch immer, es überforderte mich grade gänzlich.
Keine Ahnung, ob Bill es spürte, aber wenn dann nahm er keine Rücksicht darauf, denn plötzlich kam sein Gesicht meinem immer näher und das nächste was ich fühlte waren seine Lippen auf meinen, kurz…nur einem Augenblick lang…und doch keinesfalls flüchtig.
„Gute Nacht Tom“ hörte ich leise und schon hatte er sich weggedreht, schloss seine Tür auf und verschwand.
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ja, der satz passt halt erst später [smilie=biggrin.gif]
lämchen, es gibt kuchen, die fallen halt zusammen, wenn sie im heißen zustand zugluft ausgeliefert werden, bei käsekuchen zb kann das passieren
ich glaub nicht, dass es an heute liegt, dass du nix zu sagen weißt^^
brauch auch niemand was sagen...kann man ja auch nicht wirklich...lasst mich halt einfach schreiben [smilie=giggle.gif]



Der Zauber des Abends kehrte zurück, wie in Trance schloss ich meine Tür auf und trat in meine Wohnung. Hinter der geschlossen Tür lehnte ich mich gegen die Wand und schloss meine Augen…plötzlich konnte ich den Zauber deuten, mir die Magie des vergangenen Abends erklären….doch die Erklärung schmeckte mir keinesfalls.
„Scheiße“ flüsterte ich in die leere Wohnung, die mir in diesem Augenblick einfach nur einsam und verlassen vorkam…genau wie ich und sank an der Wand hinab um mein Gesicht erschöpft in meinen Händen zu betten und auf meinen Knien abzulegen.
„Scheiße, scheiße, scheiße“ wiederholte ich verzweifelt meinen Fluch „Nein, nein, nein und nochmals nein!“ doch natürlich half das alles nichts…ich hatte mich doch tatsächlich verliebt.
Oh Gott…ich wollte und konnte da jetzt nicht drüber nachdenken…verdrängte alles, den Abend, meine Gefühle und auch diesen beschissenen Kuss…gelang mir genauso lange, bis ich es geschafft hatte im Bett zu liegen. Dachte ich eben noch, die Dusche hätte mich wieder zu Verstand gebracht, so wusste ich jetzt…ein Irrtum.
„Ich ficke…mich fickt nur mein Leben…und…ich liebe nicht…niemals wieder!“ der Satz tobte in meinem Kopf, wie ein Orkan, blies kalte Luft durch meine Eingeweide und brachte meine kleine heile Welt aus dem Ruder. Mit diesem Satz kamen alle anderen Sätze des besagten Abends zurück…kalt und grausam.
„Viel zu schwach“ waren die letzten Gedanken, die meinen Kopf besetzten, bevor ich es endlich schaffte mir den Frieden zu gönnen, den mir der Schlaf der nächsten Stunden schenkte.
Als ich am Mittag erwachte, war sofort eine grässliche Angst in mir, eine Angst, die alles nur noch schlimmer machte…brachte sie mir doch absolute Bestätigung für die Falschheit meiner Empfindungen. Ich hatte Angst, Angst meinem Nachbarn und wichtigem Freund zu begegnen. War nicht so schon alles schwer genug? Warum bloß machte ich mir selbst alles noch immer viel, viel schwerer und warum gelang es mir nicht, wenigstens eins meiner blöden Körperteile ruhig zu stellen?
Hatten Kopf und Herz denn noch immer nicht begriffen, dass sie mich fertig machten, wenn sie sich stritten? Konnte nicht mein Herz einmal auf meinen Kopf hören? Oder wenigstens mein Kopf einmal auf mein Herz?
Einen Teufel taten die! Ganz zu schweigen von meinem Bauch, der es schaffte ganz allein einen Krieg gegen sich selbst zu führen.
Seufzend stand ich auf und versuchte erneut durch eine ausgiebige Dusche einen klaren Kopf zu bekommen…doch wirklich klar wurde da nichts. Außer, dass es mal klar war, dass ich nichts gegen meine Gefühle tun konnte. Mir blieb nicht, als sie anzunehmen in der Hoffnung irgendwie damit klar zu kommen. Ich wollte Bill nicht verlieren…niemals.
Während ich mich anzog klingelte mein Handy und als ich es in die Hand nahm, zeigte mir mein Display, dass Bill der Anrufer war. Mit klopfendem Herzen meldete ich mich.
„Komm rüber, ich hab Pizza bestellt.“ Hörte ich ihn sagen und gleich darauf folgte auch schon ein Klacken und die Verbindung war beendet. Typisch Bill, manchmal war er echt unmöglich. Ich musste lächeln, obwohl mir gar nicht danach war.
Einen kurzen Moment lang überlegte ich, ob ich zurückrufen sollte und ihm sagen, dass ich schon etwas anderes vor hatte, doch das wäre ja sinnlos und passte auch nicht zu meinem Entschluss. Ich hatte vor mich so zu verhalten wie immer, also sollte ich auch rüber gehen und mit ihm Pizza essen.
Noch während ich an seine Tür klopfte, pochte mein Herz wie verrückt und ich war schrecklich nervös, doch als Bill mir die Tür öffnete, mich sanft mit einer Umarmung begrüßte und dann völlig locker und wie eh und je mit mir zu sprechen begann, fühlte ich mich ganz schnell einfach nur wohl. Wohl in seiner Nähe und geborgen, wie immer. Er war mein Freund und er sollte es auch bleiben.
Ein paar Wochen lang war mein Kopf stärker als mein Herz, zwar spielte mein Bauch noch manchmal verrückt, aber damit konnte ich leben. Nur abends, wenn ich in meinem Bett lag, erlaubte ich meinem Herzen zu fühlen, was es fühlen wollte. In diesen Minuten spielte sogar mein Kopf mit und ich träumte mir die schönsten Dinge zurecht.
Allerdings gab es auch Tage, an denen mir das Träumen nicht gelang…an diesen Tagen rückte der Abend in meinen Kopf, an dem mir Bill davon erzählte hatte, was ihm passiert war.
Ich zwang mich immer wieder dazu, die Bilder, die sich in mir festgesetzt hatten nicht vor meine Augen kommen zu lassen, doch sie tauchten auf…rissen mich unsanft aus meinen Träumereien.
Ich konnte diese Bilder nicht ertragen…sie taten mir so wahnsinnig weh…der Drang sie weg zuschieben war so groß und genau dafür fühlte ich mich noch schlechter.
Ich war so schwach…so elendig schwach.
Immer begann es, wenn ich Bill in meinen Gedanken berührte, er zuckte zurück…seine Augen sahen mich erschreckt an…dann sah ich Angst…dann Wut und zuletzt war es nur eine unbeschreibliche Traurigkeit, die in seinem Blick lag und diese Traurigkeit traf mitten in mein Herz…brachte mir meine eigenen erstellten Bilder und nahm mir damit jegliche Träumerei für diesen Tag. In mir bleib nur Wut und ich schaffte es jedes Mal nur schwer meinen Kopf zu befreien und irgendwann einzuschlafen.
Jedes Mal, wenn ich mit Bill zusammen war, war alles okay, ich konnte es genießen…fühlte mich geborgen und die Vertrautheit, die zwischen uns herrschte war einfach wunderbar. Jede zärtliche Geste, jede Umarmung und auch die täglich gewordenen kleinen Küsschen, die er mir schenkte genoss ich, als wäre sie kleine Geschenke…waren sie ja auch irgendwie für mich…wie eine Salbe, die meine Seelenwunden für einen Moment heilten.
Nur wenn ich allein war und mir die kleinen Heilmomente in Erinnerung rief, konnte es passieren, dass mich schlechte Gefühle plagten. Wer bitte heilte seine Wunden? …Und genau an dem Punkt konnte ich nicht weiter denken…ich wusste ich musste meine Fragen verdrängen…sinnlos…schmerzlich…
Plötzlich kam der Moment, von dem an mich meine Gefühle aufzufressen begannen. Bill und ich kamen von einer Party zurück, ein absoluter Reinfall. Eigentlich hatten wir es vorher geahnt, doch da sie nur drei Strassen weiter stattfand, hatten wir beschlossen es wenigstens zu versuchen. Doch nach etlichen Drinks und nur zwei Stunden, die allerdings tödlich langweilig waren und uns vorkamen wie mindestens fünf, machten wir uns auf den Weg nach Hause.
Im Hausflur stehend, fragte Bill mich, ob ich nicht noch mit rein kommen wolle, er hätte noch keine Lust ins Bett zu gehen, schließlich war es noch früh.
Das Kribbeln in meinem Bauch, dass sich anfühlte, als wenn tausend Schmetterlinge versuchten meinen Körper zu verlassen, aber den Weg nicht fanden, während er mir Sekunden lang seine Lippen auf meine drückte, hätte mich eigentlich warnen sollen, doch ich ignorierte es.
Wir lümmelten uns auf den weichen Teppich vor seinem Sofa und Bill stellte den Fernseher ein. Ich liebte diesen Platz, zum einen war dieser Teppich so wunderbar flauschig, dass schon allein das ein Traum war und zum anderen, was ein noch schönerer Teil war, war dass ich so ein kleines Stück hinter Bill saß. Genug, um ihn ungestört ansehen zu können, wenn er auf den Fernseher sah.
Heute Abend tat ich es irgendwie besonders häufig, mein Bauch gab noch immer keine Ruhe und trieb mich immer wieder dazu meine Augen über diesen wundervollen Körper wandern zu lassen. Oh Gott wie schön er war und wie wunderbar weich die Haut an seinem Hals wirkte.
Wie gern ich ihn doch dort berührt hätte. Der Wunsch in mir wurde so stark, dass ich nur noch unklar wahrnahm, wie meine Hand plötzlich langsam und doch für meinen Kopf viel zu schnell, an genau diese Stelle an seinem Hals wanderte, die meine Augen nicht mehr loslassen konnte.
Nur einen Sekundenbruchteil berührte ich die begehrte Stelle, als Bills Kopf sich zu mir drehte und er mich ansah. Ich suchte den Ausdruck, der mir so oft abends in meinem Bett begegnete, suchte das Entsetzten, die Wut, um letztendlich die tiefe Traurigkeit zu erkennen, doch ich sah etwas, was mir im Endeffekt mehr zu schaffen machte, als wäre es wie in meinen Traumzuständen passiert.
„Ich ficke…mich fickt nur mein Leben…und…ich liebe nicht…niemals wieder!“ hallte es in meinem Kopf. Die Worte fraßen sich quer durch mein Gehirn und was übrig blieb, war der Wunsch zur Flucht.
„Ich bin voll müde, ich glaub ich muss ins Bett.“ Eröffnete ich ihm, als sich mein Herz einigermaßen beruhigt hatte, nicht mehr im Galopp lief und Bill auch längst wieder in den Film vertieft war. Was für ein Film eigentlich? Mitbekommen hatte ich davon überhaupt nichts.
„Gute Idee“ bemerkte Bill und stand noch vor mir auf. „So langsam wirkt der Alkohol, ich werde auch ins Bett gehen.“ Er stellte den Fernseher ab und ging mit mir gemeinsam den Weg zur Tür. Bevor sich unsere Richtungen trennten, meine durch die Tür und seine zum Badezimmer, gab er mir noch einen Gutenachtkuss und sah mir kurz in die Augen.
Wieder sah ich diese Liebe…oh Himmel, das bildete ich mir nur ein…bitte Bill mach es nicht noch schlimmer, flehte ich ihn in Gedanken an.
„Schlaf schön Tom.“
„Du auch Bill, gute Nacht.“ Brachte ich noch einigermaßen normal heraus, bevor ich durch die Tür schlüpfte und nun wirklich fluchtartig in meiner Wohnung verschwand.
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Es wurde immer unerträglicher für mich, mit jedem Tag verliebte ich mich mehr und mit jeder Sekunde wurde das Verlangen größer es hinauszuschreien. Ich wünschte mir so sehnlich ihn zu küssen, zu fühlen, ihn zu berühren und zu schmecken. Es machte mich wahnsinnig und mir wurde immer klarer, dass ich das nicht länger ertragen konnte.
Doch am schlimmsten war es eigentlich, wenn ich etwas zurückbekam, wenn mir sein Blick mal wieder sagte, dass er auch etwas für mich empfand…ich hatte keine Ahnung, ob es wirklich so war, oder ob ich es nur so sehen wollte. Aber es machte mir Angst…Angst ihn zu verlieren…Angst ihm weh zu tun…irgendwann. Zum Scheitern verurteilt!
Meine eigenen Gefühle fraßen mich langsam aber stetig auf, nagten an mir und ich ganz allein fügte mir die größten Wunden an meinem Herzen zu. Mir war das klar, doch ich konnte nichts dagegen tun.
Hätte mir jemand gesagt, dass es etwas gegen die Liebe gab, ich hätte alles versucht um es zu bekommen…was auch immer es gewesen wäre.
Es regnete seit Tagen, der Himmel war trüb…und ich vermisste Bill, der geschäftlich unterwegs war. Doch in ein paar Stunden sollte er zurückkommen und die Freude darauf, schien sogar den Himmel aufzuklären.
Es war Samstag, ich brauchte nicht arbeiten und schlug die Zeit bis zu Bills Rückkehr mit Aufräumen tot, als es an meiner Tür klopfte.
Wer kam denn nun? Eigentlich klopfte nur Bill, doch der sollte doch erst später kommen, aber er war es tatsächlich.
„Hey Schatz“ begrüßte er mich und drückte mich fest. Oh Himmel, war es schön ihn zu sehen. „Ich konnte einen Flug früher nehmen.“ Klärte er mich auf und überschüttete mich dann sofort mit Plänen. „Komm, die Sonne scheint, lass uns in den Park gehen, ich muss das heute unbedingt haben, so warm wie es ist, war es lange nicht. Später können wir dann was essen gehen, wir waren schon lang nicht mehr beim Italiener. Mach hinne, mich ziehts irgendwie an die Luft“
Hä? Sonne? Warm? Bill und an die Luft? Hatte ich was verpasst? Ich sah aus dem Fenster und musste feststellen, dass die Sonne tatsächlich grade dabei war, die nassen Strassen zu trocknen, ich hatte gar nicht bemerkt, dass auch die letzten trüben Wolken verschwunden waren.
Verpeilt sah ich ihn an, denn seinen Drang in den Park zu gehen verstand ich trotz Sonnenschein nicht.
„Ja, ja , is gut. Ich weiß ja auch nicht, aber die Sonne tut einfach gut heute…also los, mach dich fertig.“
Wenn er meinte, mir sollte es Recht sein, Hauptsache ich war wieder mit ihm zusammen. Moment mal, dachte ich das grade tatsächlich?
Ja
Ich hatte das gedacht und ich meinte es tatsächlich ernst, auch wenn ein Spatziergang im Park jetzt für mich keine große Hürde war, mir wurde bewusst, dass ich viel…wirklich sehr viel für Bill auf mich genommen hätte…der erste Mensch in meinem Leben, der es schaffen könnte einen Teil in mir zu verbiegen…ohne Widerstand.
Ich zog mir Schuhe und eine dünne Jacke an und wir schlenderten los in den Park. Die Sonne war in der Tat herrlich und half meinem Rest schlechten Gemütszustand, der trotz der Freude Bill wieder zu haben noch in mir war, ziemlich schnell auf die Beine. Mir ging es gut wie lang nicht mehr und ich genoss den Tag.
Erst gegen Abend trafen wir wieder zu Hause ein, der Gedanke in meine Wohnung zu gehen kam mir erst gar nicht. Bill ging zuerst ins Haus, schloss seine Tür auf und es war klar, dass wir gemeinsam hineingingen, um auch den Abend gemeinsam zu verbringen.
Keine Ahnung, was mich ritt, was mich so plötzlich überkam, als Bill am Fenster stand um die Rollos hinunter zu lassen, jedenfalls ging ich auf ihn zu und seine Lippen schienen mich magisch anzuziehen, so sehr, dass ich nicht mehr wusste was ich tat. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte meine Lippen auf seine, nur einmal…einen Moment länger wollte ich die Weichheit seiner Lippen spüren, einmal selbst entscheiden, wann es vorbei war. Nur eine Sekunde länger und ich ließ schon wieder von ihm ab, mit dem brennenden Geschmack seiner Lippen auf meinen…oh Gott, es fühlte sich so wunderbar an.
Doch plötzlich packte er mich an den Schultern, drehte mich herum und drückte mich fest mit dem Rücken an die Wand.
„Nur, wenn ich es erlaube!“ klang es zurechtweisend aus seinem Mund, doch bevor ich die Möglichkeit hatte meine Entschuldigung auszusprechen, die mir schmerzhaft auf der Zunge lag, spürte ich seine Lippen abermals. Doch nicht wie sonst zart und vorsichtig, sondern fordernd…mehr als fordernd…und schon bald drang seine Zunge in meinen Mund, forderte meine zu einem Spiel heraus…ich zögerte es anzunehmen, doch ich war zu schwach um es abzulehnen. Viel zu schwach.
Lass uns spielen Bill, war mein letzter halbwegs klarer Gedanke…alles um mich schien zu verschwimmen…wegzugehen…es gab nur noch Bill und mich.
Ich gab mich ganz dem Zungenspiel hin, genoss es einfach…genoss die Leidenschaft, die sich immer mehr aufbaute und ließ mich fallen. So tief.
Mir war nicht einmal klar, dass er einfach alles mit mir machen konnte, was er gewollte. Ich dachte nicht mehr, fühlte nur noch und ließ es ohne Gegenwehr geschehen, dass Bill mich umdrehte, mir das Shirt über den Kopf zog und mich mit dem Bauch an die Wand drückte.
So sanft nahm er meine Handgelenke, dirigierte sie über meinen Kopf, drückte meine Hände nach oben an die Wand, strich so zart meine Arme entlang und signalisierte mir doch damit, so deutlich, dass er bestimmte. Niemals wäre mir in den Sinn gekommen, mich zu rühren, mich in irgendeiner Form aus dieser Position zu bringen…so war es richtig und so wollte er es. Ich wollte nichts…ich fühlte nur noch.
Willenlos… er machte mich so schrecklich willenlos, in seiner unendlichen Zärtlichkeit, die doch so bestimmend war, dass sie keinen Widerspruch duldete.
Seine Hände glitten sanft an meinen Seiten hinab, strichen gefühlvoll über meine immer empfindlicher werdende Haut und hielten letztendlich an meinen Hüften, wo sie in einer bestimmenden Haltung verweilten.
Mein Atem ging immer schneller, ich war so entspannt, genoss es so und stand trotzdem unter Strom
Ich hielt gespannt die Luft an, spürte seinen Atem an meinem Hals, fühlte, wie eine Hand sich von meiner Hüfte entfernte und vorsichtig ein paar meiner Dreads zur Seite schob. Ich trug sie offen und als er sie über meine Schulter nach vorne schob, kitzelten sie meine bereits verhärtet Brustwarze, was ein Schaudern durch meine Glieder gehen ließ, das noch einmal verstärkt wurde, als ich nun seine Lippen an meinem Hals spürte. Erst war es ein wohliges Seufzen, dass meine Lippen verließ, doch mit intensiver werdenden Küssen von Bill, die mich immer weiter rissen in eine tiefe Gefühlswelt, veränderten sich die Laute, die unaufhörlich aus meinem Mund kamen, langsam und mit einem sanften Übergang in ein erregtes Stöhnen. Er machte mich wahnsinnig.
Egal, es war alles so egal, wenn er nur niemals wieder aufhörte.
Ich verlor jeglichen Bezug zur Realität, mit jedem sanften Kuss auf meiner Haut schob er mich ein Stück weiter weg. Machte es nicht besser, machte es immer schlimmer…schöner…wunderbarer, ich hatte Mühe meinen Körper mit Sauerstoff zu versorgen, immer wieder setzte meine Atmung aus und es blieb nur das prickelnde Gefühl, bis es unumgänglich war Luft in meine Lungen zu ziehen und ich japsend danach lechzte, genau wie nach jedem seiner Küsse…ich hätte nicht geahnt, dass er mich noch weiter ziehen konnte, doch als er seine Zunge einsetzte, eine feuchte brennende Spur auf meinem Hals hinterließ, war alles vorbei…nichts hätte mich mehr auf diese Gefühle verzichten lassen. Oh Himmel, ich fühlte mich so wunderbar…alles schien sich nur noch um mich zu drehen, um mich und Bill, der mich hier so endlos verführte.
Verführte zu falschen Dingen, zu Sachen die mein Kopf nicht wollte, die ich unterbunden hätte, aus Angst vor den Folgen, wenn mein Verstand noch in irgendeiner Form dazu in der Lage gewesen wäre.
Doch ich fühlte nur noch, mein Herz hatte meinen Kopf besiegt, ihn ausgestellt…für den Augenblick. Ich war erfüllt von größter Liebe, die durch jede Berührung meiner Haut nur noch unendlicher wurde und als Bill nun immer weiter hinab wanderte, meinen Rücken liebevoll mit Küssen bedeckte fühlte es sich so richtig an.
So gut.
So wunderschön.
Er küsste sich bis hin zu meinen Pobacken…langsam, ließ sich soviel Zeit dabei, küsste und leckte abwechselnd an meiner immer heißer werdenden Haut. Zum Brennen verurteilt, wie eine Hexe aus uralter Zeit. Dabei war er es, der mich verhext hatte, mich verzaubert, mich in seinen Bann gezogen hatte und mich darin gefangen hielt…auf ewig und über das Leben hinaus. Und doch war ich schuldig…verurteilt …verdammt zur Schwäche, Unschuld gab es in diesem Spiel nicht.
Keiner von uns konnte sich der Macht entziehen und doch waren wir schuldig…sündhaft schuldig knabberten wir doch ohne scheu an der süßen Versuchung. Jeder für sich allein und doch so unendlich gemeinsam…hier und jetzt gehörten wir zusammen…in der Unendlichkeit und dem Himmel so nah. Noch nicht greifbar, aber gefährlich nahe. Zu nah um zurückzukehren.
„Woah….ah…oh…woaw“ keuchte ich leise ununterbrochen, als Bill meinen Hintern erreichte, die Rundungen meiner Pobachen liebkoste, sie küsste, seine Hände einsetzte, mich berührte, streichelte und sogar seine Zähne zart zum Einsatz brachte.
Unerträglich liebvoll, zart und sanft ließ er mich leiden, badete mich in Empfindungen der Lust und unendlicher Liebe…noch nie spürte ich seine Liebe so stark wie in hier in seinen Händen und seinem Mund, seinen Lippen, seiner Zunge…all dies liebte mich…grenzenlos…bedingungslos.
Plötzlich hielt er inne, ließ von mir ab….nein, bitte…hör nicht auf, schrie ich innerlich…wollte ihn zurückholen…doch das war gar nicht nötig.
So schnell wie er von mir abließ, war er auch wieder da, stellte sich dicht hinter mich, drückte mich mit seinem Körper an die Wand und ließ mich seine Nacktheit spüren.
Wie konnte er so schnell aus seinem Shirt gekommen sein? Unwichtig.
Viel wichtiger war, dass seine Hände zu meinem Gürtel wanderten, ihn öffneten…geschickt, schnell und eh ich mich versah, befand sich meine Hose nur noch schlackernd an einem meiner Beine.
Erneut drückte mich sein Körper zurück an die Wand, fest…gnadenlos und ließ mich nicht nur meine eigene Erregung spüren, sondern auch seine, die heiß und nackt gegen meine Pobacken drückte. „Woaaah“ entlud ich mich meiner Empfindungen. Spätestens jetzt befand ich mich nah an den Wolken, schwebte durch die Lust und war gefesselt in der Gier nach Bill.
Mehr, ich wollte mehr…viel mehr.
„Woaaaaaaah“ erklang es plötzlich aus Bills Kehle…heiser, rau und erlösend.
Mir fehlte die Luft um meine Empfindungen hinauszulassen…es raubte mir die Sinne…ließ mich fliegen im endlosen Horizont und erst, als er mich komplett ausfüllte, erlöste mich ein lautes „Woooaaaah…Aaaah“ davon nicht vor Gefühlen zu platzen.
Bill hielt inne, blieb regungslos in mir, ließ mir Zeit mich an ihn zu gewöhnen…gab mir die Luft nicht zuzulassen, dass mein Schwanz abspritzte, bevor er sich überhaupt in mir bewegt hatte. Mein Atem prallte heiß gegen die kalte Wand…kam zurück und kühlte meine erhitzen Wangen.
Er hielt still, bis ich litt…bis mich der Wunsch ihn jetzt…jetzt sofort…fickend zu spüren so sehr überkam, dass er fast über meine Lippen gekommen wäre, doch kurz vorher begann Bill sich langsam zu bewegen.
Sanft, wie zuvor seine Küsse, schob er sich immer wieder in mich, drückte mich nur leicht gegen die Wand, so dass meine Männlichkeit einer zarten Reibung ausgesetzt war, die mich auf höchster Spannung hielt.
Oh Himmel, was tat er da? Wolken umgaben mich, hüllten mich ein und ließen mich glauben in Watte zu schweben. Das hier, war nicht ich…so konnte ich nicht fühlen…so konnte ich nicht lieben…und niemand konnte so etwas in mir auslösen…niemand war je so sanft zu mir. Niemand machte mich wehrlos und gab mir etwas dafür…was passierte hier?
Das musste das Paradies sein…der Himmel auf Erden…die Erfüllung von jeglichen Wünschen…nichts hätte schöner sein können.
Doch auch jetzt belehret mich Bill eines Besseren, während ich seinen Atem an meinem Hals spürte, der immer schneller zu werden schien und mit meinem einen Wettlauf hätte eingehen können, sein Atem, der mir zusätzlich eine Gänsehaut über den Körper jagte, das noch so letzte meiner Härchen aufstellte, währenddessen beschleunigte er seine Fickbewegungen.
Er schob mich noch tiefer…immer tiefer…zeigte mir den Himmel und ließ die Sterne vor meinen Augen tanzen.
Unerträglich…maßlos wundervoll…und plötzlich stand ich vor dem Abgrund…haltlos…nichts hielt mich auf zu fallen. Sein Schwanz zuckte wild in mir, ich spürte es während ich fiel…während mich die Welle der Gefühle mitriss…mich überkam, Bill überkam und wir gemeinsam den Höhepunkt erlebten.
Die Flüssigkeit der Liebe, der Lust, tiefster Gefühle verteilte sich in mir, während mein Schwanz meinen Saft an Bills Wand verteilte…unwichtig…völlig unwichtig…wichtig und wunderschön war nur der Akt der Liebe…unserer Liebe.
„Ich liebe dich…ich liebe dich…ich liebe dich…“ sprach mein Herz, so tief so innig, so erfüllt. Doch auch jetzt kam es nicht über meine Lippen…das war auch nicht nötig…ich wusste, dass er meine Liebe fühlte und ich fühlte seine…hier und jetzt…kein Gedanke daran was kommen würde…kein Gedanke an die Zukunft…nur der Tag zählte.
Vorsichtig zog Bill sich aus mir heraus, nachdem er meinen Nacken mit sanften Küssen übersäht hatte, drehte mich in seinen Armen und schenkte mir seine Lippen, liebvoll und noch völlig atemlos.
„Komm“ flüsterte er und zog mich mit sich. Ich streifte mir die Hose vom Fuß und folgte ihm ins Schlafzimmer. Er zog mich aufs Bett, deckte unsere nackten Körper zu und kuschelte sich an mich, sein Kopf lag auf meiner Brust. Ich spürte, wie mein Herz gegen seine Wange klopfte. Ihm mit jedem Schlag meine Gefühle gestand und nur für ihn schlug.
„Halt mich.“ Bat er sanft und ich zog meinen Arm noch fester um ihn…hier und jetzt fühlte ich mich stark und ich hatte das Gefühl ihm etwas geben zu können, nur durch das Halten seines Körpers und durch die Liebe, die ich für ihn fühlte.
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