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April 18th, 2009
Tom Kaulitz der “Prügelknabe”: Fans oder Stalker?! - Die Hintergründe
Stalkingopfer oder Prügelknabe?
Nachdem die Nachricht durch sämtliche Medien ging – auch der Promipranger berichtete – dürften nur Wenigen die dem Tokio Hotel-Gitarristen Tom Kaulitz zur Last gelegten Handgreiflichkeiten gegenüber einem angeblichen Fan entgangen sein.
Den aktuellsten Informationen aus diversen Presseberichten zufolge, hatten einige Journalisten die Möglichkeit, das Überwachungsvideo der Tankstelle einzusehen, noch bevor es von der Polizei beschlagnahmt wurde. Ignorieren wir einfach einmal die Tatsache, dass die ursprünglichen Besitzer dieses Videos – sprich die Tankstellenbesitzer bzw. die Angestellten – damit recht fragwürdig gehandelt und sich unter Umständen eventuell sogar strafbar gemacht hätten, so bleibt die Frage, warum sich selbst diese „Augenzeugen“ widersprechen.
Laut den verschiedenen Versionen ist weder klar, wie viele ‘Opfer’ es bei der Auseinandersetzung gab (die Angaben schwanken zwischen einer Verletzten und drei) oder wie die angebliche Körperverletzung tatsächlich ausgesehen hat (von Schubsen, über Ohrfeige bis hin zu Faustschlag und ‘gegen das Auto schleudern’ waren alle Optionen vertreten), noch ob die in späteren Berichten plötzlich auftauchende weibliche Begleitung nun bereits im Auto saß oder doch erst später hinzukam und einstieg. Zumindest sind sich alle Berichterstatter mittlerweile einig, dass der in den Zwischenfall verwickelte junge Mann wirklich Tom Kaulitz ist.
Da diese Tatsache nun als bestätigt gilt, gehen die Prügelattacken weiter; nun jedoch verbal und schriftlich unter den Fans. Die Streitigkeiten über den Ausraster des Dreadheads beinhalten alle möglichen Facetten.
Da gibt es die absoluten Pazifisten, die sich über jede negative Gemütsregung der Bandmitglieder mokieren, sowie natürlich die Hardcore-Fans, die hinter Allem und Jedem stehen, das die Band sagt, denkt, tut und auch die ‘Fangirlies’ sind vertreten, weinen sich darüber aus, dass das sowieso schon verspätete Album durch diesen Vorfall eine weitere Verzögerung erfährt.
Doch trotz allen Vorurteilen gegen TH-Anhänger sind mitten unter ihnen auch solche, die versuchen, die wahren Begebenheiten hinter den ‘Schlag’-Zeilen zu erfahren und bei ihrer Suche nach Antworten erst einmal auf weitere Fragen stoßen.
Wo kamen z.B. so schnell die Kameras her, die bereits kurz nach der Polizei am Tatort eintrafen und u.a. die Aufnahme der Zeugenaussage filmten? Sowohl die Polizei als auch die Besatzung des verständigten Krankenwagens hatten vermutlich anderes im Kopf, als – ohne zu wissen, welche Brisanz dieser Einsatz haben würde - mitten in der Nacht die Presse zu verständigen. Genauso ist es unwahrscheinlich, dass das Personal oder der Besitzer der Tankstelle in dieser Situation vorrangig Medienpräsenz suchten. Ebenso wenig ist anzunehmen, dass ein komplettes Kamerateam ‘zufällig’ zur rechten Zeit am rechten Ort vorbeikam.
Woher hatte die anwesende Presse also ihre Informationen?
Diese Frage ist besonders interessant, wenn man erfährt, dass das „Opfer“ in Fankreisen als hartnäckige Stalkerin in Verruf geraten ist.
Nach Aussage verschiedener Bekannter des „Opfers“ ist dieses, zusammen mit einigen Freundinnen, nicht nur eigens wegen der Band von Frankreich nach Hamburg umgezogen, sondern hatte sich extra eine Wohnung in der gleichen Straße gesucht, in der die Kaulitz-Zwillinge damals wohnten. Gerüchten zufolge war die ununterbrochene Präsenz dieser Clique auch der Grund, dass die Zwillinge eben diese Wohnung später aufgaben – woraufhin sich auch die Freundinnen direkt auf die Suche nach einer neuen Residenz, natürlich wieder in unmittelbarer Nähe ihrer Idole, begaben.
Doch die bloße räumliche Nähe schien den Damen nicht auszureichen. Darf man unseren Informanten Glauben schenken, so belästigten sie die beiden Brüder in jeder freien Minute, verfolgten sie sogar mit dem Auto auf Schritt und Tritt und campierten geradezu vor ihrer Haustür. Selbst vor riskanten Überholmanövern zum Fotografieren aus dem fahrenden Auto heraus, um Bill Kaulitz am Steuer abzulichten, schreckten sie nicht zurück .Sie legten sich auch sowohl verbal als auch gewalttätig mit der Mutter der Zwillingsbrüder auseinander, woraufhin eine Anzeige gegen die jungen Französinnen folgte.
Nicht einmal normale Anwohner wurden von den Stalkerinnen verschont, sondern beispielsweise mit Geschrei und Provokationen dazu genötigt ihren Wagen umzuparken, weil die jungen Frauen so eine bessere Sicht hatten um anschließend die Kaulitz-Brüder zu beschatten und ihnen Wege zu versperren.
Ihre zahlreichen ‘Trophäen’ in Form von Bildern stellte die Clique stolz in ihren – mittlerweile ausnahmslos offline genommenen – Blog-Einträgen zur Schau, in denen sie ihre Aktivitäten auch als ‘Fangen-Spielen’ („joue à cache-cache“) bezeichneten. Zusammen mit der Aussage “You can’t get away…” unter einem der Bilder, ergibt sich der Eindruck einer in diesem Ausmaße definitiv ungesunden Obsession.
Diversen Aussagen nach gescheiterte Versuche, besagten Damen ‘auf die höfliche Art’ verständlich zu machen, dass ihre permanente Anwesenheit unerwünscht ist, untermauert diesen Eindruck zusätzlich und lassen vermuten, dass ihre Suche nach Aufmerksamkeit in diesem Fall möglicherweise auch vor etwaigen Presse-Kontakten nicht halt gemacht hat.
Wenn man sich mit dieser Vorgeschichte im Hinterkopf die Situation noch einmal vor Augen hält, ist es eher unwahrscheinlich, dass Tom Kaulitz dieser Frau mit Absicht die Zigarettenkippe entgegengeworfen und damit die direkte Konfrontation gesucht hat. Vielmehr lässt es vermuten, dass die Gruppe ihm an die Tankstelle gefolgt ist und sich, von ihm zunächst unbemerkt, dem Auto genähert hatte.
Dass er im Anschluss auf erneute Belästigungen und Bedrängungen ungehalten reagierte und ihm nach der von der jungen Französin an seinem Auto begangenen Sachbeschädigung im Affekt eventuell ‘die Hand ausrutschte’, ist vielleicht nicht vollends entschuld-, jedoch durchaus nachvollziehbar.
Selbst Menschen, die seine Reaktion einerseits nicht gutheißen („Frauen schlägt man nicht“), gestehen andererseits ein, dass man unter der psychischen Dauerbelastung, die von aufdringlichen Fans und Stalkern ausgeht, unangemessen reagieren kann. Dies ist der Konsens, auf den sich die Meisten einigen können, denn schließlich reiht sich Tom Kaulitz in eine lange Liste Prominenter ein, die im Angesicht ständiger Verfolgung – sei es durch Fans oder Papparazzi – kurzzeitig die Nerven verloren.
In dieser Hinsicht kann man nur hoffen, dass dieses Geschehnis für viele sogenannte Fans eine Art ‘Weckruf’ war, der ihnen letztendlich klarmacht, dass auch Prominente ein Recht auf Privatsphäre haben und nicht 24/7 für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen (müssen).
Doch wenn die allerneusten Gerüchte stimmen, so haben die nun allseits bekannten Französinnen nicht dazugelernt und belagern das Kaulitz-Haus erneut.
Aber immerhin haben die zahlreichen Tokio Hotel-Pilger nach dieser Geschichte einen weiteren Ort, den sie während ihrer Ferien Sight-Seeing-mäßig besuchen können, ohne die Band direkt belästigen zu müssen…
Der Pottschalk hat diesen Artikel ausnahmsweise nicht selber geschrieben und bedankt sich für den sehr ausführlichen Beitrag bei dem Tokio Hotel Experten: “Freak & Friends“!
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