#1

~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:44
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ Zurück zum Nullpunkt ~


~ 1. Kapitel ... Teil 1 ~


Es waren wohl die letzten warmen Tage des Sommers. Die Schmetterlinge tanzten ihren letzten Flug, die Bäume am Straßenrand reckten sich nochmal mit aller Kraft der Sonne entgegen und stellten sich grün vor die grauen Mauern der Häuser. In den Straßen wimmelte es von Menschen. Sie saßen an den Tischen vor den Café`s, lasen Zeitung, unterhielten sich, einige bummelten die Geschäfte entlang, andere gingen schnellen Schrittes ihren Terminen nach, ein paar Inlinerfahrer schlängelten sich einen Weg durch die Massen, eine alte Frau saß auf einer Bank und aß einen Apfel, während sie sich das bunte Treiben ansah.

Genau so liebte es der Zwanzigjährige und er atmete einmal tief ein, sog den Geruch seiner Stadt in sich auf. Ja, seine Stadt... dass er vor einem Jahr hierhergezogen war, hatte ihm seinen Traum ein Stück näher gebracht und bisher hatte er es keinen Tag bereut. Im Gegenteil, er fühlte sich endlich am richtigen Ort angekommen. Er liebte diese Stadt und die Stadt liebte ihn. Er schlenderte an einem Geschäft vorbei, in dessen Schaufenster etwas lag, was seinen Blick auf sich zog und ihn stehenbleiben ließ. Zehn Minuten später hatte er bezahlt und legte sich sein neuestes Stück schon beim Hinausgehen um sein Handgelenk. Das Leder schmiegte sich an seinen Arm, es passte wie angegossen. Erfreut betrachtete er es. Er liebte es, sich immer neu zu erfinden und legte viel Wert auf sein Äusseres und dazu gehörte Schmuck, ohne fühlte er sich inzwischen fast nackt... und dieses Lederarmband... in seinem Körper breitete sich dieses wohlige Gefühl aus, das er immer hatte, wenn er etwas Neues an sich trug. Er mochte sich und sein Aussehen und mit seinem neuen Fund am Handgelenk fühlte er sich in diesem Moment sogar noch besser und das strahlte er auch aus.

Auf einmal fiel ihm dieser Typ auf, der ihm entgegenkam. Er war etwas kleiner als er selbst, trug viel zu große Hosen für seinen Geschmack und hatte wundervolle lange Dreads, die er zum Teil unter einem weißen Cap versteckt hatte. Als er näher kam, trafen sich ihre Blicke und dem Armbandträger wurde plötzlich ganz anders. Da war etwas, das er nicht deuten konnte, aber der Typ war schon an ihm vorbeigelaufen und er drehte sich automatisch um und sah, dass der Dreadgelockte sich auch umgedreht hatte, aber jetzt schnell wieder wegsah und kurz darauf in der Menge verschwunden war.

Den ganzen Tag konnte er nicht mehr aufhören über die Begegnung nachzudenken, und auch in den folgenden Tagen ging ihm dieser Blonde nicht mehr aus dem Kopf. Er war sich sicher, dass er ihn noch nie gesehen hatte, so ein Gesicht hätte er sich gemerkt. Und doch kam es ihm so vor, als würde er ihn kennen. Nicht nur das... es war so, als ob es sowas wie ein Band zwischen ihnen gäbe, etwas, das sich der Schmuckliebhaber nicht erklären konnte. Der Gedanke an die Augen des Fremden, der ihm so vertraut erschien, ließ sein Herz schneller schlagen. Seine letzte Beziehung war schon eine Weile her und in den letzten Monaten hatte er zwar die eine oder andere nette Nacht mit jemandem verbracht, aber so richtige Gefühle hatte niemand bei ihm ausgelöst.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Wie fast jeden Freitag bestellte sich der Stylinggeübte erstmal einen Fallen Poser, einen Coctail, den der Barkeeper seines Lieblingsclubs selbst erfunden hatte. Er wusste nicht, was drin war, aber er hatte entschieden, dass das der ulmtimative Coctail für ihn war und nun nippte er daran, während sein Blick durch den bereits gut gefüllten Raum, auf der Suche nach einem bekannten Gesicht, glitt.
Sein Herz schien für einen Moment auszusetzen, als er den Blondhaarigen entdeckte. Der saß, umringt von mehreren Frauen, auf einem der Clubsofas, beugte sich gerade zu einer der Ladys rüber und es sah so aus, als würde er ihr etwas ins Ohr flüstern.
Der Zwanzigjährige trank seinen Fallen Poser in einem Zug aus, stellte das Glas auf die Theke und bewegte sich langsam von hinten auf das Sofa zu. Vorsichtig tippte er dem Capträger auf die Schulter, beugte sich zu ihm runter und raunte ihm ein "Komm mit" in sein Ohr. Ohne eine Reaktion abzuwarten, drehte er sich wieder um und verließ den Club.

Dem Dreadgelockten lief ein Schauer durch den ganzen Körper, als er die wohlklingende Stimme hörte. Neugierig drehte er sich um, doch der Typ mit den schwarzen Haaren hatte ihm bereits den Rücken zugedreht und bewegte sich von ihm weg. Er erkannte ihn trotzdem sofort als den, der ihm vor etwa einer Woche auf der Straße entgegengekommen war und bei ihm so ein seltsames Gefühl ausgelöst hatte, das ihn die Begegnung nicht hatte vergessen lassen. Wie fremdgesteuert stand er auf und folgte dem Unbekannten, den er an einer Wand vor der Tür lehnend fand. Da er nicht wußte, was er sagen sollte, stellte er sich einfach vor ihn und guckte ihn abwartend an, aber auch sein Gegenüber sagte nichts und bei dem Blick in seine braunen Augen überkam ihn wieder dieses unbegreifliche Gefühl. Was war das nur? Er sieht ganz anders aus als ich, aber ich habe das Gefühl in einen Spiegel zu sehen, dachte er.

"Ich habe das Gefühl in einen Spiegel zu sehen," entfuhr es dem Schwarzhaarigen. Er hatte das gar nicht sagen wollen, es war einfach aus seinem Mund gekommen. Aber es stimmt, ging es ihm durch den Kopf, bevor ihm klar wurde, wie blöd sein Satz gerade geklungen haben musste und er musste unwillkürlich grinsen. "Klingt ganz schön bekloppt," setzte er hinterher.

"Das klingt merkwürdigerweise gar nicht bekloppt," erwiderte der Andere leise und sah ihn ernst an. "Wie heißt Du?"

"Je m`appelle Bill." Warum hab ich das auf französisch gesagt? Bills Grinsen wurde noch breiter, er amüsierte sich über sich selbst. "Und Du?"

"Tom... und damit Du`s gleich weißt, Französisch war mein Hassfach in der Schule." Der Anflug eines Lächelns war über Toms Gesicht gehuscht, doch es wurde gleich wieder ernster. "Was passiert hier?"

Bill wusste sofort, was sein Gegenüber meinte. "Ich weiß es nicht, aber vielleicht können wir es herausfinden." Er fühlte sich so angezogen von diesen Augen. Er stieß sich von der Wand ab und ging einen Schritt auf Tom zu."Wohnst Du hier?"

"Äh... ja..." kam es von Tom, und er machte eine kleine Pause, bevor er weitersprach. "Ich wohn allerdings erst seit `nem knappen Monat in Berlin, kenn mich noch nicht so aus."

"Ich wohne seit einem Jahr hier, aber ich kenne auch noch lange nicht alles." Bills Herz hatte einen Sprung gemacht, als er hörte, dass dieser Schönling vor ihm nicht nur irgendwo zu Besuch hier war, und neugierig hakte er nach. "In welchem Stadtteil wohnst Du denn? Also ich wohne gleich um die Ecke." Er deutete mit seiner Hand in eine bestimmte Richtung. "Prenzlauer Berg... ich fühl mich richtig wohl hier und das Icon ist sozusagen mein Stammclub, zumindest freitags."

"Ich hab `ne Wohnung in Friedrichshain, auch nicht so weit weg. Vielleicht kannst Du mir mal ein wenig die Gegend zeigen, wenn Du Lust hast. Ich blick hier noch nicht so ganz durch," sagte Tom. "Ausserdem kenn ich hier noch nicht so viele." Bills Art gefiel ihm sofort und er hoffte, langsam mal jemanden zu finden, mit dem er zusammen etwas unternehmen konnte. Im letzten Monat hatte er zwar mit einigen Leuten gesprochen, aber so richtiges Interesse hatte bei ihm noch niemand geweckt, ausser vielleicht seine hübsche Nachbarin, die zwei Stockwerke unter ihm wohnte, doch die hatte einen Freund und so blieb es beim Anlächeln im Hausflur.

Ein Lächeln entstand wieder auf dem Gesicht des Stylingexperten. "Das mach ich auf jeden Fall gern. Gehen wir wieder rein? Ich lad Dich zu einem Fallen Poser ein."

"Fallen Poser?" fragte Tom verdutzt.

Bill musste über Toms Gesichtsausdruck lachen. "Ein Coctail... komm mit, er wird Dir schmecken."

Sie gingen zurück ins Icon und setzten sich an die Bar.

Als Tom einen Schluck von seinem Coctail genommen hatte, blickte er Bill überrascht an. "Hey... das ist mit Abstand der beste Drink, den ich je getrunken habe."

"Geht mir genau so," grinste Bill. "Da haben wir ja schon etwas gemeinsam."

Zwei Fallen Poser später hatten die Zwei bereits ihre Handynummern und Adressen ausgetauscht und sich für den nächsten Tag verabredet.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Zum dritten Mal schon lief Tom ins Bad, um zu überprüfen, ob sein Cap auch richtig saß. Ja, es saß noch an genau der selben Stelle, wie die letzten zwei Male, als er geschaut hatte. Er hatte ausgiebig geduscht, sich seine Lieblingsklamotten angezogen und war eine ganze Stunde zu früh fertig geworden, und jetzt wusste er mit seiner freien Zeit nichts anzufangen. Der Langhaarige stützte sich mit beiden Händen auf dem Waschbeckenrand ab, schob sein Gesicht näher zum Spiegel und blickte sich an. Ständig gingen ihm die Augen von Bill durch den Kopf.

"Was ist bloß los mit Dir?" fragte er sein Spiegelbild hörbar, doch das blickte ihn nur ratlos und verwirrt an.

Tom hatte es immer gut drauf gehabt, seine Gefühle zu beherrschen, doch seit der Begegnung mit Bill, vor Allem seit gestern Abend, schien er zumindest in Teilen die Kontrolle verloren zu haben, denn in ihm kamen Gefühle auf, die er noch nie empfunden hatte und er wusste sie weder zu deuten, noch mit ihnen umzugehen. Seine Vorfreude auf den Tag mit dem Schwarzhaarigen war enorm, er spürte so eine wahnsinnige Anziehung, doch gerade die machte ihm auch Angst und war der Grund seiner Verwirrung.

"Du stehst nicht auf Männer" sagte er laut zu seinem gespiegelten Gegenüber, das zweifelnd zurückblickte und schon leiser setzte er nach: "... so warst Du noch nie."

Bills Augen zogen wieder durch seine Gedanken. Sie sind magisch, dachte Tom und irgendwie hatte er das Gefühl, sie hätten etwas mit ihm selbst zu tun. Er schüttelte leicht den Kopf über dieses dumme Gefühl und wischte es geübt weg. Zumindest ein paar Emotionen hatte er noch unter Kontrolle, doch kaum hatte er erfolgreich das eine Gefühl verdrängt, tauchte auch schon das Nächste in ihm auf.

"Jetzt reiss Dich mal zusammen." Er nahm etwas kaltes Wasser in seine Hände und warf es sich ins Gesicht. Ja, das half tatsächlich etwas.

Entschlossen verließ er das Bad, tastete noch einmal seine Taschen ab, ob er auch alles dabei hatte und verließ die Wohnung.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Der Capträger erschien 20 Minuten zu früh am verabredeten Treffpunkt und schaute sich erstmal um. Sein Blick wanderte über die Menschen, aber Bill war wie erwartet noch nicht zu sehen, dafür sprang ihm eine Bäckerei auf der anderen Straßenseite ins Auge und sofort begann sich sein Magen zu melden. Tom hatte noch nichts essen können vor lauter Aufregung und er war sich nicht sicher, ob er jetzt etwas herunterbekommen würde, denn das flaue Gefühl in seinem Inneren kam nicht allein vom Hunger. Er ging ein Stück weiter, setzte sich auf einen Mauervorsprung und suchte zwischen den Leuten, ob nicht irgendwo ein großer Schwarzhaariger auftauchte.

Nach ein paar Minuten kam er sich etwas doof dabei vor und so stützte er seine Arme hinter sich auf die Mauer, lehnte sich etwas zurück und schloss die Augen. Die Sonne schien ihm direkt ins Gesicht und mit ein paar tiefen Atemzügen versuchte er sich etwas zu beruhigen. Er lauschte den Geräuschen der Umgebung, dem Brummen der Motoren und den Schritten der Menschen, die an ihm vorbeigingen und hin und wieder drang ein Vogelgezwitscher bis zu seinen Ohren. Ein leichter Wind strich über seine Haut. Es war spürbar kühler als in den vergangenen Wochen und der Sonnenstrahl auf seinem Gesicht wurde jedesmal, wenn jemand vor ihm entlanglief, kurz unterbrochen. Es roch nach Abgasen, den Menschen, den Häusern, den Bäumen und Büschen. Tom schien es sogar, als könne er den Geruch von frisch gebackenen Brötchen erahnen. Nach einer Weile war er tief in diese Eindrücke versunken und dachte an gar nichts mehr ... bis sich ein Schatten über sein Gesicht zu legen schien und er seine Augen öffnete.

Dünn und groß stand Bill vor ihm, die Hände in seinen Hosentaschen vergraben, und lächelte ihn an.

Tom wurde sofort wieder von der Magie seiner Augen angezogen und das Lächeln schien diesen Eindruck nur noch zu verstärken und es fühlte sich für den Capträger so an, als ströme eine wohlige Wärme durch diese Augen direkt in sein Herz. Es schien unmöglich, den Blick wieder davon zu lösen.

"Wieso schminkst du dich eigentlich?" fragte Tom ohne ein Wort der Begrüßung.

"Weil ich`s bei mir mag," kam die knappe Antwort. "Gehen wir erstmal was frühstücken? Ich kenne ein nettes Musikcafé gleich um die Ecke, da gibt es durchgehend leckere Sachen."

Vor mir steht auch `ne leckere Sache, schoss es Tom durch den Kopf und der Gedanke war gepaart mit dem Gefühl, dem Geschminkten ganz nah sein zu wollen, viel zu nah. Erschrocken von seinen Gedanken unterbrach er den Blickkontakt und stand abrupt auf. Er versuchte möglichst lässig zu klingen, als er sagte: "Frühstücken klingt gut," aber seine Stimme fiel irgendwie `ne Spur zu hoch aus und er räusperte sich. "Wie lange schminkst du dich denn schon?" Tom wollte die Unterhaltung am Laufen halten, damit er nicht ins Denken kam.

"Das hat irgendwie angefangen, als ich zwölf oder dreizehn war oder so. Das scheint dich ja wirklich zu interessieren, hast du es auch schon mal ausprobiert?" Neugierig musterte Bill den Blonden. "Würd dir bestimmt auch stehen," setzte er mit einem Zwinkern hinzu.

Tom wich einen Schritt zurück und machte eine abwehrende Handbewegung. "Nee never... ich bin doch nicht schwul," entfuhr es ihm und im selben Moment wurde ihm klar, was er da gerade gesagt hatte und eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht, während er nach erklärenden Worten suchte: "Äääh ähm, damit wollte ich nicht sagen... äh ääh... dass du... ähm..."

"Du wolltest damit nicht sagen, dass ich schwul bin," half Bill ihm.

"Ja, genau," Tom wagte einen kurzen Blick zu Bill und der grinste.

"Tja, wer weiss, vielleicht erfülle ich ja voll das Klischee." Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue nach oben, spitzte seine Lippen ein wenig, so dass sein Ausdruck leicht arrogant wirkte, stemmte eine Hand in die Hüfte und warf die andere Hand theatralisch an die Stirn, während sein Kopf sanft in seinen Nacken fiel und stolzierte ein paar Schritte über den Gehweg, wobei er übertrieben auffällig mit seinen Hüften schwang. Mit einer galanten Wende drehte er sich und kam genau so wieder zurück. Ein paar Leute drehten sich nach ihm um, bevor sie weiterliefen. Direkt vor Tom blieb er stehen und hörte auf, sich so zu verstellen. "Tja, wer weiss... " sagte er nochmal unergründlich lächelnd und machte sich auf den Weg.

Die Verwirrung in Tom war wieder komplett und er lief nun neben Bill her, ohne ein Wort zu sagen. Zum Glück erreichten sie schnell das Café und fanden einen netten Platz auf einem alten Sofa, das in einer Nische stand, so konnte Tom sich der Speisekarte widmen und sich wieder sammeln.

Bill beobachtete Tom dabei. Er fand es niedlich, wie der Dreadlockige versuchte seine Unsicherheit zu verstecken und wie er vorhin rot geworden war. Als die Bedienung kam, gab Tom seine Bestellung mit einigen Ähm`s und Öh`s auf und für Bill wurde er von Sekunde zu Sekunde anziehender. "Für mich das Gleiche," sagte Bill zur Bedienung, als er an der Reihe war zu bestellen, dann wandte er sich wieder Tom zu und bewunderte dessen elend langen Dreadlocks. "Deine Dreads musst du auch schon ewig haben, so lang, wie sie sind."

"Jaa... die hab ich mir machen lassen, als ich 12 war," Tom fand seine Worte wieder und auch sein Lächeln. Was ihm aber nicht aus dem Kopf ging, war Bills Bemerkung übers schwul sein. War er es nun oder nicht? Aber da er sich vorhin schon so blamiert hatte bei dem Thema, traute er sich nicht, es nochmal anzusprechen.
Beim Essen entspannte sich Tom mit der Zeit und er erfuhr, dass Bill Modedesign studierte und sich das Studium und seinen Lebensunterhalt mit Modeljobs finanzierte und im Gegenzug erzählte Tom ihm von seinem Glück, einen gut bezahlten Job in einem Tonstudio gefunden zu haben. "Ich hoffe, dass ich auch irgendwann etwas mit meiner Gitarre einspielen kann. Ich bin immer noch auf der Suche nach einer Band. Die, die ich bisher hatte, waren nicht so passend für mich," endete Tom mit seinen Ausführungen.

"Du spielst Gitarre... cool," begeisterte sich Bill. "Ich schreib mein Leben lang Texte, aber eigentlich nur für mich."

In Gepräche über Musik verwickelt verließen sie das Café und Bill führte Tom wie versprochen durch die Gegend und machte ihn immer wieder auf irgendwas Interessantes aufmerksam. Ab und zu betraten sie einen der vielen kleinen Läden und stöberten sich durch die Sachen. Immer wieder scherzten sie miteinander rum und stellten dabei fest, dass sie die selbe Art von Humor besaßen.

Nach ein paar Stunden knurrte Beiden wieder der Magen.

"Was hälst Du davon, wenn wir uns `ne Pizza besorgen, Du zeigst mir Deine Wohnung und spielst mir etwas auf Deiner Gitarre vor?" fragte Bill.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#2

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:44
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 1. Kapitel ... Teil 2 ~


Eine halbe Stunde später saßen die Beiden bei Tom auf der Couch und futterten hungrig.

"Das war wirklich mal eine coole Stadtführung, danke Bill." Tom stutzte... Bill... er hatte seinen Namen vorher noch nicht ausgesprochen, doch als er es jetzt tat, wurde er wieder von einer Flut von Gefühlen überrascht. Schnell stand er auf und mit einem "Bin gleich wieder da" huschte er ins Bad. Wieder blickte er in die Augen seines Spiegelbildes, doch dieses Mal war die Verwirrung gewichen, dafür sah er die für ihn schmerzliche Erkenntnis. Ich bin gerade dabei, mich in ihn zu verlieben, dachte er. Nein... ich habe mich schon verliebt, als er einfach an mir vorbeilief, weitete sich die Erkenntis in Tom aus und er sackte ein Stück in sich zusammen. Tom hatte in seinem Leben immer nur leichte Verliebtheit für jemanden empfunden und niemals für einen Mann, doch das, was ihn jetzt mitten ins Herz traf überstieg alle seine Vorstellungen von Verliebtsein bei weitem und nie hätte er gedacht, dass es ihn so treffen könnte und jetzt stand er da, schaute sich an und wusste nicht, was er machen sollte. Ihm wurde bewußt, dass Bill noch auf seiner Couch wartete. Er wusch sich die Hände, atmete tief ein und ging zurück ins Wohnzimmer.
Der Schwarzhaarige stand vor einem Bild, das Tom besonders gern hatte, weil es bei ihm immer ein warmes Gefühl auslöste. Das hatte er schon beim ersten Betrachten vor etwa zwei Jahren empfunden, als er es geschenkt bekommen hatte und es ging ihm jedes Mal wieder so, wenn er sich in das Kunstwerk aus bunten Farben vertiefte.

"Das Bild ist unglaublich." Bill drehte sich zu Tom um. "Es strahlt so eine Wärme aus irgendwie."

Tom konnte nur nicken.

"Zeigst du mir auch den Rest deiner Wohnung?"

"Ähm... ja klar... äh... ich hab nur noch also ähm ein Zimmer." Der Blonde drehte sich schnell um und ging voraus in sein Schlafzimmer.

Bill schwebte ihm hinterher, zumindest fühlte er sich so, denn der Tag war perfekt gewesen bisher, na ja, ausser dass Tom gesagt hatte, dass er nicht schwul sei, aber darüber konnte der Schwarzhaarige hinwegsehen, denn er spürte, wie Tom in seiner Gegenwart immer wieder unsicher wurde und hielt das für ein Zeichen, dass für ihn noch nicht alles verloren war. Vielleicht musste er ihn nur gut überzeugen.
"Wow..." kam es von ihm, als er das Schlafzimmer betrat und schaute sich um. Es stand ein riesengroßes Bett darin, das einfach zum Hineinschmeissen aussah, an der Wand hingen ein paar Regale, die aber gar nicht weiter auffielen, weil Bills Blick von den vielen Gitarren, Verstärkern und dem riesigen Mischpult angezogen wurden, die die andere Hälfte des Raumes einnahmen. "Du bist aber gut ausgestattet," kam es bewundernd von ihm, doch während er es sagte wurde ihm die Doppeldeutigkeit seines Satzes bewusst und mit einem Schmunzeln sah er zu Tom rüber.

"Ja, das ist mein ganzer Stolz," sagte der Blonde strahlend.

Bill unterdrückte sein Lachen, das ihm in der Kehle saß und grinste nur breit. "Spielst du mir jetzt was vor?"

Tom nickte, griff sich eine Akustikgitarre und setzte sich aufs Bett. "Hast du `nen speziellen Wunsch?" fragte er.

Oh ja, den hab ich wirklich, dachte Bill während er Tom ansah und seine Phantasie fing an mit ihm durchzugehen, doch er schüttelte den Kopf. "Nein... ich lass mich überraschen. Spiel einfach irgendwas, was dir gefällt."

Tom überlegte kurz und fing dann an seine Finger über die Saiten gleiten zu lassen.

Bill kannte das Stück nicht, aber es gefiel ihm sehr und vor Allem gefiel ihm auch die Art, wie Tom mit seinem Instrument spielte. Er war wahnsinnig schön dabei anzuschauen und Bills Körper wurde von einem warmen Kribbeln durchströmt, das sich von seinem Herzen aus überall hin ausbreitete. In dieser Situation hatte Bill das Gefühl, Tom schon zu kennen, mehr noch, ihn schon immer gekannt zu haben. So ein intensives Nähegefühl hatte Bill in seinem ganzen Leben noch nicht gehabt und nun war er erfüllt davon und es überwältigte ihn. Er konnte nur noch dastehen und alles auf sich einfließen lassen. Als Tom mit dem Stück endete, suchte Bill nach Worten. "Das war... unglaublich schön. Von wem war das?"

"Das wüsste ich selbst gern." Tom machte eine kleine Pause. "Ein Lehrer einer anderen Schule hat es immer gespielt, als ich vor ein paar Jahren auf Klassenfahrt war. Seitdem lässt mich diese Melodie nicht mehr los."

"Hast du auch eigene Stücke?"

"Ähm... ja." Tom kratzte sich am Hinterkopf.

"Spielst du mir eins vor?"

"Okay ... aber kannst du dich hinsetzen? Wenn du da so rumstehst macht mich das ganz nervös."

Bill sah zwar, dass direkt neben ihm ein Drehstuhl vor dem Mischpult stand, aber er setzte sich einfach zu Tom aufs Bett.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Tom saß da, schaute auf seine Gitarre und knabberte an seinem Lippenpiercing rum. Es war immer sehr persönlich, jemandem ein Stück von sich vorzuspielen und er wollte für Bill das Richtige aussuchen. Die Melodie eines Liedes, das er vor über fünf Jahren erdacht hatte ging ihm durch den Kopf, aber er entschied sich eines zu spielen, das er letztes Jahr komponiert hatte und begab sich in sein Spiel.

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll... das war einfach großartig," staunte der Schwarzhaarige, als Tom aufhörte zu spielen. "Seit wann spielst du eigene Stücke?"

"Eigentlich seitdem ich Gitarre spiele. Ich habe immer so viele Melodien im Kopf... das war schon immer so."

"Geht mir genau so," sagte Bill. "Aber ich hatte nie die Geduld ein Instrument zu lernen, deshalb sind sie nur in meinem Kopf... bekomm ich noch eines zu hören?" bat er.

Wieder diese alte Melodie, die in Tom erklang und er gab nach. Zur Erklärung sagte er: "Na gut. Das ist ein altes Stück von mir. Ich höre da immer eine Stimme zu, aber da ich nicht singen kann, wird sie dir wohl vorenthalten bleiben." Etwas entschuldigend lächelte er Bill an.

Bill stockte der Atem als er die ersten Klänge hörte. Das konnte doch nicht wahr sein. Nein... er versuchte sich zu beruhigen und wartete erstmal ab... aber die Spannung blieb, denn das, was er da hörte verschlug ihm die Sprache und es wollte nicht enden. Fassungslos hörte er zu und seine Gedanken überschlugen sich förmlich. Erst als Tom aufhörte und ihn fragend ansah, fand er seine Stimme wieder. "Wann hast du das geschrieben?"

"Das muss so vor fünf oder sechs Jahren gewesen sein," überlegte Tom.

"Kannst du das nochmal spielen... aber etwas tiefer?"

Tom zog eine Augenbraue hoch und sah Bill kritisch an. "Ist alles in Ordnung?" hakte er nach, als er Bill ins Gesicht sah. Irgendetwas stimmte nicht.

Bill versuchte sich zu sammeln. "Ja... alles o.k.," log er. "Würde es dir was ausmachen, es nochmal zu spielen?" setzte er erneut an.

Immer noch skeptisch begann Tom wieder zu spielen, dieses Mal in einer tieferen Tonart. Nachdem er die ersten paar Töne gezupft hatte, wurde er von einer Stimme überrascht... Bill fing an zu singen. Nach einigen Takten brach Tom abrupt ab und starrte Bill an. "Woher weißt du... du kannst nicht... das ist nicht... " stotterte Tom. "Das kannst du nicht kennen," kam es endlich aus ihm heraus. "Du singst die Melodie, die ich seit Jahren im Kopf dazu höre... deine Stimme ist eine andere, aber nie hab ich die jemandem vorgespielt."

"Nein," korrigierte Bill ihn. "Die Melodie, die du spielst, ist die, die ich seit Jahren im Kopf habe, deshalb habe ich da einen Text zu geschrieben und du bist derjenige, der das nicht kennen kann."

Eine Stille entstand, in der die Beiden sich fassungslos ansahen und niemand etwas zu sagen wußte... es war einfach unbegreiflich.

"Singst du es nochmal?" Tom wollte es jetzt genau wissen und ohne eine Antwort abzuwarten, fing er an die Saiten zu zupfen... und Bill sang:

"Zum ersten Mal alleine,
in unserem Versteck.
Ich seh noch unsre Namen an der Wand
und wisch sie wieder weg.
Ich wollt dir alles anvertrauen.
Warum bist du abgehauen?
Komm zurück! Nimm mich mit!

Komm und rette mich! Ich verbrenne innerlich.
Komm und rette mich! Ich schaffs nicht ohne dich..."

Eine magische Atmosphäre schien sich über sie zu legen je länger das Stück ging und hüllte die Musizierenden ein. Es war, als würden sie zu einem Ganzen miteinander verschmelzen und Beide fühlten es auf die selbe Weise. Als die Musik endete, schien sie für die Zwei weiterzuspielen, als sie sich gegenseitig in ihren Augen verloren.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


"Deine Stimme...," unterbrach Tom den Moment leise, "... sie ist unglaublich... und ich kann es nicht fassen, dass du meine Melodie singst. Wann hast du den Text geschrieben?"

Bill brauchte nicht mal überlegen. "Da war ich 14... also so quasi vor sechs Jahren. Ich weiß noch, wie ich aufgewacht bin und diese Melodie im Kopf hatte. Ich hab mich einfach nur hingesetzt und den Text aufgeschrieben, der in dem Moment in mir drin war... ich dachte noch nichtmal nach." Er sah Tom weiterhin an, als er hinzufügte: "Ich wußte nie, warum ich das eigentlich geschrieben habe, doch gerade eben hatte ich das Gefühl, dass es genau für diesen Moment bestimmt war."

"Das Gefühl hatte ich auch." Tom fühlte sich Bill so unglaublich nah und zu gerne hätte er ihn einfach geküsst. Wäre Bill eine Frau, hätte er es schon längst getan und nun kam ihm wieder die Frage in den Sinn, die ihn schon den ganzen Tag nicht losließ und er spuckte sie endlich aus: "Bist du schwul, Bill?" Er hatte die Worte so schnell ausgesprochen, dass man sie kaum verstehen konnte.

Auf Bills Gesicht formte sich ein Lächeln. "Nein, ich bin nicht schwul," sagte er wahrheitsgemäß und beobachtete Toms Reaktion genau. Er glaubte, eine Spur der Enttäuschung in seinen Augen sehen zu können, was ihm sehr gefiel, genauso wie das Kribbeln, das ihm die ganze Zeit wogend durch den Körper lief und er ließ sich Zeit, bevor er fragte: "Wie kommst du jetzt auf die Frage?"

Mit dieser Gegenfrage hatte Tom nicht gerechnet und dass er jetzt die Wahrheit sagte, überraschte ihn selbst am Meisten... es musste an dieser magischen Atmosphäre liegen, die nichts von ihrer Macht verloren hatte. "Weil ich dich gerade gern geküsst hätte, " kam es schüchtern aus ihm raus und er senkte den Blick, während er merkte, wie ihm das Blut in den Kopf schoß.

Bills Herz setzte für einen Moment aus, um dann einen Sprung zu machen und laut pochend seinen Brustkorb auszufüllen. Toms Worte überraschten und beglückten ihn zugleich und verstärkten augenblicklich die Anziehungskraft noch mehr und als er Tom da so sitzen sah, sich nicht trauend, ihn wieder anzusehen, die Gitarre immer noch auf dem Schoß, erwachte sein Spieltrieb. Ohne auf die Antwort des Blonden zu reagieren sagte er: "Spiel noch mal Rette mich, okay? Ich kann es immer noch nicht glauben... es ist, als sei das fehlende Puzzlestück aufgetaucht."

"Rette mich?" Tom war jetzt völlig verwirrt, doch während er fragte, fiel ihm schon die Antwort auf seine Frage ein. "Ähm... ja... bisher hatte das Stück gar keinen Namen." Er traute sich immer noch nicht, Bill anzusehen, deshalb schloß er die Augen und fing direkt zu spielen an.

Bei den ersten Klängen schüttelte Bill fast unmerklich den Kopf. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass Tom, dieser Traum von einem Mann, dort saß und sein Lied spielte. Er rückte etwas näher an ihn ran und begann zu singen. Eigentlich sang er nur für sich selbst, wenn er allein war... vor anderen mochte er das nicht so gern, aber hier und jetzt schien alles perfekt und seine Stimmbänder schienen wie von allein mitzuschwingen. Von Zeile zu Zeile rückte Bill vorsichtig immer ein Stückchen näher an Tom und beim Refrain saß er bereits schräg hinter ihm und sang ihm ins Ohr. Wie gut Du riechst, sprach er in Gedanken mit dem Gitarristen und schloß die Augen, um die ganze Situation noch intensiver in sich aufzunehmen.

Auf Toms Körper breitete sich eine Gänsehaut aus und viele warme Schauer durchströmten ihn mit jedem Wort, das ihm von Bill entgegenkam und vor Allem konnte er seinen Atem auf seinem Nacken und an seinem Hals spüren, was ihn völlig aus dem Konzept brachte und der Blonde war seinen Händen sehr dankbar, dass sie weiterhin das taten, was sie sollten, denn er mußte sich darauf konzentrieren, nicht leise loszustöhnen und seinen Atem zu kontrollieren. Oh Bill, was machst du nur mit mir? dachte Tom. Unbewußt legte er seinen Kopf etwas zur Seite, so dass er Bills Atem noch deutlicher spürte und er hoffte, dass das Lied nie enden würde, doch natürlich tat es das scheller als es ihm lieb war und Tom legte die Gitarre zur Seite. Bill saß immer noch so hinter ihm und er blieb, weil er nicht wußte, wie er sich nun verhalten sollte, einfach so auf seinem Platz und starrte gegen die Wand.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


"Küss mich," raunte Bill ihm ins Ohr.

Erstaunt drehte Tom sich zu ihm um: "Ääh... du hast doch gerade gesagt, dass du nicht schwul bist."

"Na und?" kam es von dem Schwarzhaarigen lächelnd. "Du doch auch nicht. Oder hab ich da heut Morgen etwas falsch verstanden?"

"Äähm nein... äh ja... ich meine nein," stotterte Tom. "Ach... du verwirrst mich," gab er zu.

"Das ist doch schon mal ein gutes Zeichen," fand Bill grinsend. "Ich küss auch Verwirrte, wenn sie mir gefallen."

Tom wurde blass. Eben noch wollte er Bill einfach nur küssen, aber jetzt, wo er die Gelegenheit dazu hatte, zog sich alles in ihm zusammen. Er hatte Angst, dass der Geschminkte nur mit ihm spielen wollte, doch er spürte, dass er das nicht aushalten würde. Erst in diesem Moment merkte er richtig, wie sehr er sich verliebt hatte... in Bill... in einen Mann... in den Mann, der ihm vorhin erzählt hatte, dass er nicht schwul ist und ihn jetzt aufgefordert hatte ihn zu küssen und den er erst seit gestern kannte. Er schluckte. Warum machte ihm das so viel aus? Er war doch immer so locker gewesen, hatte keine Probleme damit gehabt, eine Frau abzuschleppen, die ihm gefiel, aber das war, bevor er diesen Traumtypen getroffen hatte. Lag es daran, dass Bill ein Mann war? Ja... diese Tatsache machte ihm zu schaffen, da er nie damit gerechnet hatte, dass er je in solch eine Situation kommen würde, aber der eigentliche Grund war, dass er sich noch nie in seinem Leben mit solcher Wucht und so schnell in jemanden verliebt hatte... so sehr, dass es ihn verwundbar machte. Er bemerkte, dass er Bill die ganze Zeit angesehen hatte, oder besser gesagt durch ihn hindurchgesehen und als er ihm jetzt wieder in die Augen blickte, sah er nur diese Wärme, die aus ihnen herauszuströmen schien und ihn vollkommen einwickelte. "Bitte spiel nicht mit mir," fand Tom endlich ein paar leise Worte.

"Dabei würd ich so unglaublich gern mit dir spielen," sagte Bill liebevoll, obwohl er wusste, was Tom gemeint hatte und innerlich triumphierte er, da die Worte seines Gegenübers dessen Gefühle verrieten und er beschloß jetzt, auch etwas von seinen preiszugeben. Er sah Tom direkt in die Augen, während er sprach. "Als du mir auf der Straße begegnet bist..." Bill versuchte seine Worte zu sammeln. "... als wir uns da angesehen haben..." Wieder machte er eine Pause. "Ich hab da was gefühlt... ein Band... ich weiß, dass du es auch fühlst, denn ich fühle dich." Er rieb sich seine Hände an seiner Hose ab. "Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll... im Icon ... ich wußte, du würdest mir folgen... ich fühle diese Nähe, diese unfassbare Nähe... wir kennen uns erst kurz, aber ich habe das Gefühl, dich schon ein Leben lang zu kennen, ohne etwas von dir zu wissen." Jetzt kamen die Worte einfach so heraus. "Seitdem ich dich getroffen habe ist meine Welt eine andere... eine vollständigere. Und ich fühle, dass du auch mich fühlst... du spielst mein Lied... du bist meine Melodie..." Voller Liebe schaute er Tom an. "Du bist es."

Bills Worte hatten Tom mit voller Wucht getroffen... und ja... er hatte ihn gefühlt, gerade eben ganz besonders intensiv und nichts wehrte sich mehr, als er nun Bills ebenmäßiges Gesicht auf seines zukommen sah. Sein Herz schlug aufgeregt in seiner Brust und als Bills Lippen ganz sanft und nur ganz kurz auf seinen Mundwinkel trafen, durchzog ihn ein mystisches Kribbeln, das von Bills Lippen auszugehen schien. Er schloß die Augen und spürte nun, wie Bills weiche Lippen wieder aufsetzten, doch dieses Mal frontal auf seinen Mund. Bills Zungenspitze strich zart darüber. In Tom breitete sich eine wohlige Wärme aus und er öffnete leicht seine Lippen, um Bills Zunge in Empfang zu nehmen.

Als sich ihre Zungenspitzen trafen, stöhnten Beide gleichzeitig leise auf.

Bill fühlte sich dem Himmel so nah. Zärtlich spielte er mit Toms Zunge... er schmeckte nach mehr und der Schwarzhaarige legte nun eine Hand in den Nacken seines Gegenübers und zog ihn weiter in den Kuss hinein. Es fühlte sich alles so unglaublich schön an und als er Toms Seufzen hörte, als der sein Zungenpiercing ertastete, liefen ihm warme Schauer den Rücken entlang. Nach einer scheinbaren Ewigkeit löste er sich vorsichtig aus dem Kuss und sah Tom an, der langsam seine Augen öffnete und ihn verträumt ansah.

"Ja... ich kann dich fühlen," flüsterte der Blonde.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Dieses Mal war Tom es, der sich Bills Lippen näherte und ihn zum nächsten Kuss einlud, auf den Bill nur allzu gern einging und der ihn sogleich wieder erschauern ließ. Es war nur ein Kuss, aber Bill hatte nie solch intensive Gefühle erlebt, wie er sie hier mit Tom spürte und so schloß er die Augen und begab sich ganz hinein. Als sich ihre Lippen voneinander lösten, rutschte Bill auf dem Bett nach hinten an eine Kante und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand, die Beine etwas gespreizt. "Ich möchte alles von dir wissen," sagte er und klopfte mit einer Hand vor sich zwischen die Beine, wobei er Tom erwartungsvoll ansah.

Tom verstand. Er setzte sich zwischen Bills Beine und lehnte sich vorsichtig gegen dessen Oberkörper. Er hielt den Atem an, als er ihn berührte.

Bill setzte der Atem aus, als Toms Rücken seinen Brustkorb berührte. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Er legte seine Arme um den Brustkorb des Blonden und zog ihn sanft in die Umarmung. Tom legte seinen Kopf auf Bills Schulter ab. Der Schwarzhaarige atmete jetzt tief durch. Es dauerte eine Weile, bis er dieses überwältigende Gefühl zu fassen bekam. Unfähig zu sprechen und doch unfassbar entspannt blieb er einfach so mit Tom sitzen. Das erste Mal in seinem Leben fühlte er sich vollständig... alles war, genau so wie es war, richtig. Er schloß die Augen und genoß... und Tom roch so wahnsinnig gut.

In seinem Herzen schien kein Platz für noch mehr Glück zu sein, es strömte durch alle Teile seines Körpers und schien den ganzen Raum auszufüllen. Auf seinem Gesicht lag ein Lächeln. Tom fühlte sich wie in eine andere Welt gehoben, eine Welt, in der einfach alles stimmig war, die ihn ganz machte, als wäre das fehlende Teil gefunden worden. Völlig entspannt lag er in Bills Armen und atmete seinen Duft ein.

"Das ist so wunderschön." Bill sang die Worte fast... sein ganzes Gefühl lag darin.

Wie lange sie geschwiegen hatten, hätte keiner der Beiden sagen können... für sie stand die Zeit still.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#3

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:46
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 2. Kapitel ... Teil 1 ~


"Erzählst du mir etwas von dir?" fragte Bill irgendwann leise.

"Was willst du wissen?" Ganz ruhig klang auch Toms Stimme bei seiner Gegenfrage.

Bill überlegte einen Moment. "Erzählst du mir etwas über deine Beziehungen?"

"Beziehungen," wiederholte Tom gedehnt. "Ähm... ja. Das ist bei mir sone Sache. Genau genommen hatte ich bisher nur zwei Freundinnen... und das ist ewig her und war wohl auch eher ein Versuch, wenn man das so nennen kann. Ich habe mein Leben irgendwann auf One-Night-Stands umgestellt und bin damit eigentlich immer ganz zufrieden gewesen."

"Hast du dich denn nie in eine der Frauen verliebt?" hakte Bill nach.

"Ehrlich gesagt, nein."

"Auch nicht in die, mit denen du zusammen warst?"

"Also da war schon Gefühl im Spiel," sagte Tom. "Aber so richtig verliebt war ich nicht."

"Bedeutet das, dass du noch nie verliebt warst?" fragte Bill ungläubig. "Weißt du nicht, wie sich das anfühlt?" Er konnte Tom aus seiner Position nicht so richtig angucken, doch er sah, wie sich auf dessen Gesicht ein Lächeln formte.

"Jetzt weiß ich es," sagte Tom weiterhin lächelnd. Er fühlte sich so glücklich, so frei, so vollkommen... so nah.

Bill verstand die Bedeutung seiner letzten Worte und wurde von einer Woge aus Glück überspült.

Nun wollte Tom es auch von Bill wissen: "Also du warst offenbar schon Mal verliebt," fing er an. "Wann war denn deine letzte Beziehung?"

"Die ist inzwischen auch schon `ne Weile her," antwortete Bill bereitwillig. "Wir waren fast ein Jahr zusammen. Es ist ein paar Monate, bevor ich nach Berlin gekommen bin, auseinander gegangen. Wir mussten feststellen, dass wir nicht mehr das selbe wollten, wohl nie gewollt hatten."

"Wie hieß sie?" fragte der Blonde interessiert.

"Er hieß John," kam es von dem Schwarzhaarigen.

Tom drehte sich blitzschnell um, damit er Bill in die Augen sehen konnte. "John?" fragte er skeptisch. "Sagtest du nicht etwas von nicht schwul sein?" Er zog eine Augenbraue hoch und ließ seinen Blick auf Bills Gesicht gerichtet, doch das wirkte ganz entspannt.

"Ich steh auf Frauen und auf Männer," erklärte Bill ruhig. "Ich bin bi."

"Okay," sagte Tom etwas verdutzt. "Du bist der erste Mann, den ich kennenlerne, der bi ist," fügte er hinzu.

"Ich kenne auch nicht viele," fiel es Bill jetzt für sich auch auf. "Die Männer, mit denen ich etwas hatte, waren meistens schwul." Er machte eine Pause und sah Tom an. "Na ja, jetzt kenn ich ja noch dich."

"Ich bin nicht..." fing Tom automatisch an, doch...

"Küss mich nochmal," unterbrach Bill den Blonden.

Dieses Mal kam Tom der Aufforderung ohne Diskussion direkt nach. Wie von einem Magneten angezogen steuerte er wieder direkt auf Bills wunderschönes Gesicht zu und berührte dessen weiche Lippen mit seinen, doch er löste sich sofort wieder mit einem schiefen Grinsen. "Okay, du hast Recht," gab er sich geschlagen, bevor er sich in einen weiteren heißen Kuss mit Bill vertiefte, in dem ihre Zungen miteinander spielten, als hätten sie seit Jahren nur aufeinander gewartet.

Bill spürte etwas Feuchtes auf seiner Wange und öffnete die Augen. Sofort löste er sich aus dem Kuss. Tom liefen Tränen über das Gesicht und zogen feuchte Bahnen über seine Wangen.
"Hey... was ist los?" fragte der Geschminkte besorgt. Er legte eine Hand auf Toms Wange und wischte mit dem Daumen ein paar Tränen weg, die sich an seinem Kinn in Tropfen sammelten.

"Du hast bei mir eine Tür aufgestoßen, die ich nie öffnen wollte," sagte Tom mit belegter Stimme, während weitere Tränen seine Augen verließen. Er knetete seine Hände im Schoß. "... oder die ich nicht öffnen konnte," fügte er hinzu.

"Welche Tür?" fragte Bill vorsichtig nach, als Tom nicht weitersprach.

Der Dreadlockige konnte nicht antworten. Zu viel passierte gerade wieder... in seinem Inneren stürzten Bilder, Gerüche, Stimmen, Emotionen durch ihn hindurch, als ob ein Damm gebrochen wäre und Tom war dieser Flut hilflos ausgeliefert. Er bemerkte gar nicht, dass er weinte.

Bill fühlte Toms Hilflosigkeit und zog ihn nun ganz fest an sich in eine schützende Umarmung. "Du mußt nichts sagen," flüsterte er und streichelte ihm sanft über den Rücken, während er seine eigenen Tränen herunterschluckte oder es zumindest versuchte, denn er nahm auf eine ganz eingene, intensive Weise Toms Gefühle wahr.
Eine einzelne Träne rann dem Schwarzhaarigen über die Wange.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


In Bills Armen glätteten sich Toms innerliche Wogen allmählich... die Bilder verschwammen wieder, er nahm den wundervollen Geruch des Schwarzhaarigen in sich auf und diese entspannende Stille fand erneut einen Weg in seine Seele und in seinen Körper. "Was machst du nur mit mir?" wunderte er sich und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, denn natürlich war ihm inzwischen sehr wohl aufgefallen, was gerade passiert war. "Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal geweint hab," sagte er leise. Merkwürdigerweise war es ihm nicht unangenehm, sich vor Bill so geöffnet zu haben und er löste sich ein Stück aus der Umarmung, um ihn ansehen zu können. "Ich versteh das alles nicht."

Bill gab ihm einen sanften Kuss auf seine Wange und sah ihn wieder an. "Ich versteh auch Vieles nicht, was hier passiert," kam es von dem Schwarzhaarigen und es stimmte... in ihm war auch ein Wirrwarr an Gefühlen, doch ihm fiel es gerade offenbar leichter mit ihnen umzugehen. "Aber eins begreif ich genau. Ich war noch nie so verliebt, wie ich es gerade in dich bin. Du weckst bei mir Gefühle, die ich nicht kannte." Bill holte tief Luft. "Und ich hab eigentlich keine Ahnung, warum ich dir so schnell meine Gefühle offenbare, denn die behalte ich für gewöhnlich eher für mich... aber du...," er sah Tom mit einem besonderen Blick an. "... ich hab sowas einfach noch nicht erlebt... mit dir ist es so, als wärest du schon immer da gewesen... und doch ist alles neu."

Ein Satz ging Tom gerade immer wieder durch den Kopf... 'ich war noch nie so verliebt, wie ich es gerade in dich bin'. Etwas Schöneres hätte Bill nicht zu ihm sagen können. Dieser Satz durchflutete ihn so mit Glück und schon wieder kämpfte er mit seinen Tränen, schluckte sie jedoch weg. So sentimental kannte er sich bisher nicht und er hatte Mühe, die Fassung zu bewahren. Er atmete einige Male bewußt durch und hatte sich wieder einigermaßen im Griff. Er konnte einfach nicht aufhören, in Bills tiefbraune Augen zu blicken. Zu sehr hatte er das Gefühl, darin eine Antwort finden zu können, doch auf welche Frage? Unbewußt hob Tom seinen Arm und strich mit einem Finger sanft über die Haut unter Bills Auge... umrandete es zärtlich. "Deine Augen..." fing er an, doch er kam nicht weiter, weil er keine Worte für das fand, was er hätte ausdrücken wollen.

Bill zuckte unter Toms Berührung leicht zusammen, schloß reflexartig die Augen und hielt die Luft an. Es war nur ein Stückchen Haut auf seiner Haut, doch die vielen kleinen Explosionen, die sich von seinem Gesicht durch seinen gesamten Körper sprengten, um sich dort als lodernde kleine Feuer heiß in ihm auszubreiten, ließen ihn auf der Stelle schmelzen. Es war das erste Mal, das Tom ihn anfasste und er betete, dass er es noch tausende Male tun würde, denn es überwältigte ihn schier. Als die Hand des Blonden sich wieder zurückzog, öffnete Bill seine Augen und brauchte einen Moment, um etwas sagen zu können... zu sehr war er noch in dieses lodernde Feuer eingehüllt.

"Gott Tom... wenn du bei mir mit einem Finger in meinem Gesicht schon so viel auslösen kannst, wie soll dann erst der Sex mit dir werden?" hörte Tom sein Gegenüber erstaunt fragen. Ohne zu wissen warum, musste der Blonde lachen, doch plötzlich wurde er wieder ernst, denn ihm wurden die Worte bewusst, die in dem Satz steckten und auf einmal völlig überfordert fragte er: "Sex?"

Jetzt war Bill es, der über Toms entgleisten Gesichtsausdruck lachte. "Keine Sorge," kicherte er. "Ich wette, du bist ein Naturtalent."

"Klar... ähm äh äh... ne... äh... ja... ähm ähm ääh," stotterte der Dreadlockige und Bill lachte wieder laut los. Angesteckt davon und die Komik der Situation erkennend konnte auch Tom jetzt nicht mehr an sich halten und fiel in das Lachen mit ein.

Ihre Zweisamkeit wurde kurz darauf, als das Schrillen von der Türklingel auch noch mit in das Lachen einstieg, unterbrochen.

Als Tom die Tür öffnete erkannte er gerade noch seine hübsche Nachbarin, bevor sie ihm stürmisch heulend in die Arme fiel, so dass er mit ihr ein paar Schritte in seinen Flur zurücktaumelte. Er versuchte sich mit einer Hand Luft zuzufächern, denn die Alkoholfahne, die sie mit reinbrachte, ließ ihn nach Luft schnappen. "Inamminii minnsu hamnji," fing sie an, ihn in einer ihm unbekannten Sprache an seine Schulter zu schluchzen. Fest hatte sie ihre Arme um Toms Hals geschlungen und hörte keine Sekunde auf ihn weinend und immer noch in fremden Worten zuzutexten. Der Blonde versuchte vorsichtig die Arme um seinen Hals zu lösen, doch sie zogen sich bei dem ersten Versuch nur noch fester zusammen und so ließ er seinen Plan schnell wieder fallen und streckte resigniert die Arme von sich, zog sein Becken von ihr weg... darauf bedacht, sie nicht mehr als nötig zu berühren. Er kannte sie ja gar nicht richtig und war jetzt mehr als erstaunt, sich mit ihr in so einer Situation wiederzufinden. "Ähm... es ist," unbeholfen kramte er in seiner Hosentasche und beförderte sein Handy zutage, um einen Blick drauf zu werfen. "... kurz nach zwei..." versuchte er einen Satz zu starten, mit dem er seine Nachbarin aus ihrem Redefluss reißen würde, doch ihm wurde direkt klar, dass das kein guter Anfang war. Die Arme um seinen Hals zogen ihn unangenehm nach vorn und er wand seinen Kopf, um sich vielleicht etwas Freiraum schaffen zu können, doch ergebnislos. Die Frau klebte förmlich daran und ließ sich durch keine Bewegung abschütteln. Hilflos warf er einen Blick zu Bill rüber, den er durch die offene Schlafzimmertür entdeckte, doch der sah ihn nicht an, sondern war gerade dabei, aus dem Bett zu robben und sich seine Klamotten glattzustreichen. Direkt darauf sah er ihn auf sich zukommen."Ich muss los," sagte Bill laut genug, dass Tom ihn trotz der immer noch andauernden tränenreichen Wortschwallerei seiner Nachbarin gut hören konnte. "Ich hab morgen ein Shooting... danach ruf ich dich an." Tom fühlte Bills Hand kurz, wie sie seine drückte und mit einem Blick, der Tom in dem Moment vergessen ließ, dass er eine weinende Frau an sich hängen hatte, verschwand die Gestalt des Schwarzhaarigen durch der Wohnungstür und zog sie hinter sich zu.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Tom starrte auf die Tür... weg war er. So hatte er sich die Verabschiedung nicht vorgestellt. Leicht verärgert blickte er auf den blonden Haarschopf runter, der an seiner Schulter klebte. Mit ein paar geschickten Bewegungen schob er sie in sein Wohnzimmer und schaffte es zumindest, sich mit ihr aufs Sofa zu setzen, wenn er es auch nicht schaffte, sie von seiner Schulter wegzubekommen. "Nun... psss... nun beruhig dich doch erstmal," versuchte er es jetzt. Er fand die Gesamtsituation gerade nicht wirklich gut, aber inzwischen hatte sich eine gewisse Neugier bei ihm eingeschlichen und ausserdem, je schneller sie sich beruhigte, desto schneller würde sie wieder gehen. Er wollte jetzt eigentlich nur noch allein sein. Als hätten seine Worte etwas genützt, wurde nun das Schluchzen in seinen Armen etwas weniger heftig, so probierte er es gleich weiter. "Ganz ruhig... was ist denn passiert?" Doch das schien die falsche Frage gewesen zu sein, denn sie brachte nicht den gewünschten Effekt... im Gegenteil... sie fing jetzt an, hemmungslos zu weinen. Oh mann, das konnte ja noch heiter werden.

Erst hatte er sich überlegt ein Taxi zu nehmen, doch als er aus dem Haus auf die Straße getreten war, hatte er beschlossen, den Heimweg zu Fuß anzutreten. Ein wenig frische Luft war jetzt bestimmt nicht das Schlechteste und so lief er nun, die Hände in seinen Hosentaschen vergraben und in Gedanken versunken, durch die nächtlichen Straßen seiner Lieblingsstadt, die hier noch recht belebt war um diese Uhrzeit. Die Menschen feierten das Wochenende und zogen mehr oder weniger angetrunken durch die verschiedenen Clubs und Bars, die sich hier gemütlich zwischen den Häusern eingenistet hatten. An einer Hauswand lehnte ein Päärchen und knutschte leidenschaftlich. Bill musste lächeln, als er daran vorbeikam. Er hatte heute die intensivsten, unglaublichsten Küsse seines ganzen Lebens gehabt und er seufzte glücklich in Erinnerung daran. In seinen Gedanken ließ er den ganzen Tag nochmal Revue passieren und innerlich dankte er der Stadt, dem Leben, ach... dem ganzen Universum dafür, dass ihm dieser Mann geschickt worden war. Es kam ihm vor wie eine übernatürliche Bestimmung, dass sie sich begegnet waren, als hätte es gar nicht anders sein können. Überrascht stellte er fest, dass er schon vor dem Haus stand, in dem er wohnte... er war doch gerade erst losgelaufen. Schulterzuckend zog er den Schlüssel aus seiner Tasche und ging hinein.

Endlich kam etwas Ruhe in den verzweifelten Körper und das Schluchzen nahm ab, sogar der Kopf löste sich von Toms Schulter. "Hasssuu n Taschntuch?" gab sie den ersten Satz von sich, den der Blonde verstand und schaute ihn aus glasigen, verweinten Augen an. Ihre Schminke hatte sich zu einem desolaten Farbgemisch auf ihrem Gesicht verteilt und auch das, was auf ihrem Kopf wohl mal als Frisur angefangen hatte, war jetzt nur noch ein verwuscheltes Bündel aus Haaren, was an die Frisuren der 80er Jahre erinnerte. Tom wich automatisch vor der Fahne zurück, die sie ihm jetzt direkt ins Gesicht atmete. "Ähm ja," kam es von Tom und er versuchte sich abermals aus der Umklammerung zu lösen. "Dazu müsstest du mich aber mal loslassen," sagte er, als sein Versuch erneut scheiterte und wie eine Erlösung... die Arme um seinen Hals ließen ihn endlich frei und bevor sie es sich anders überlegen konnten, wich der Langhaarige schnell zurück und stand auf. Mit einer Hand seinen Nacken reibend holte er ein Paket Taschentücher, zog eines heraus und reichte es dem betrunkenen Häufchen Elend auf seinem Sofa. Den Rest der Packung legte er auf den Tisch vor ihr. Er setzte sich auf den Sessel auf der gegenüberliegenden Seite des Sofas, so dass der Tisch nun zwischen ihnen war... sicher war sicher. Lautstark schneuzte sie jetzt aus und frimelte sich gleich noch ein Taschentuch heraus, um sich damit durchs Gesicht zu wischen, was sie im Endeffekt nur noch verheulter und verschmierter aussehen ließ. Mit hängenden Schultern sah sie Tom an. "Er had mich verlasnnn," sagte sie tonlos, brach nach dem Satz jedoch wieder in Tränen aus.

Als Bill seine Wohnung betrat, kam es ihm aussergewöhnlich still darin vor. Er machte Licht an und begab sich direkt ins Badezimmer. Es wurde Zeit, dass er Schlaf bekam, das Shooting würde seine ganze Kraft beanspruchen, doch müde fühlte er sich eigentlich gar nicht. Er trat vor den Spiegel und begann sich abzuschminken. Ständig dachte er an die Augen, immer wieder sah er sie... Toms Augen. Was war das nur, was darin verborgen lag? Warum hatte er das Gefühl, dass sie etwas mit ihm selbst zu tun hätten? Warum hatte Tom geweint als sie sich küssten? Mit jeder Bewegung seiner Hand verschwand seine Maske immer ein Stückchen mehr und legte das ungeschminkte Gesicht des Schwarzhaarigen frei. Er selbst sah es auch nur selten, denn meist hielt er sich nicht mehr lange vor dem Spiegel auf, wenn er sich abgeschminkt hatte. Heute war es anders. Ganz genau wanderten seine Blicke über die Konturen seines Spiegelbildes, betrachtete sein Kinn, seine Lippen, seine Nase, seine Wangen. Er berührte mit einer Hand die Stelle, an der Tom seinen magischen Finger aufgesetzt hatte... unglaublich, was das bei ihm ausgelöst hatte. Die Schmetterlinge in seinem Bauch entfalteten bei dem Gedanken daran wieder ihre Flügel und hinterließen bei Bill ein wohliges Kribbeln. Sein Blick fiel auf seine Augen und blieb daran hängen... lautlos schien er in sich selbst zu versinken.

"Kommsu nich wieder su mia?" Die Blonde klopfte unbeholfen auf das Sofa neben sich. Anscheinend hatte sie jetzt genug geweint, denn sie blickte Tom aus ihren verquollenen Augen treudoof an. "Ich mag nich soalleinseinnn," lallte sie immernoch. Tom wusste nicht, was er sagen sollte. "Ähm... wie heißt du eigentlich?" interessierte er sich jetzt... vielleicht würde ein Gespräch sie ablenken. "Marrreige," hörte er sie antworten. "Mareike?" fragte Tom sicherheitshalber nach. "Habb isch doch gesaaagt," erklärte sie. "Du mussir wol mallie Ohrn waschn." "Hör mal zu Mareike... ich denke, du hast ganz schön viel getrunken und solltest vielleicht lieber in dein Bett gehen. Morgen sieht die Welt schon ganz anders auf," versuchte er sie zu ermutigen. "Ich kann dich zu deiner Wohnung bringen," bot er ihr noch an. Auf ihrem Gesicht machte sich Enttäuschung breit. "Bidde... ich kann jetz nichallein sein." Sie fing fast wieder an zu weinen. "Schigg mich nich weg," bettelte sie. Tom merkte, dass er sie wohl nicht auf die nette Art loswerden würde und gab sich geschlagen. "Okay... du kannst hier auf dem Sofa pennen." Er stand auf und holte ihr eine Wolldecke. "Ich werde auch schlafen gehen... und wenn du was brauchst... ruf nach Tom," erklärte er, ließ sie allein und ging ins Bad.

Wie kleine Bäche liefen ihm seine Tränen über die Wangen als er wieder zu sich kam. Er stand immernoch vor dem Spiegel, aber seine Hände krallten sich jetzt an dem Waschbecken fest, als hätten sie ihn dadurch vor seinem Erlebnis schützen können. Der Schwarzhaarige war von Sinneseindrücken überflutet worden... er hatte Bilder gesehen, aber sie waren meist zu schnell gewesen, um sie festzuhalten. Stimmen und Gerüche waren wie ein überrollender Zug über ihn hinübergefahren... vor Allem die Stimme einer Frau klang ihm noch im Ohr und es schien, als wären alle Gefühle der Welt auf einmal über ihm zusammengebrochen. Kraftlos ließ er sich einfach sinken. Er saß auf dem Boden und weinte... er hatte so lange schon nicht mehr geweint. Was war das gerade? Er versuchte, sich an Bilder zu erinnern, die er gesehen hatte, doch nur eines davon konnte er wieder vor seinem inneren Auge formen... es war das verschwommene Bild eines Kindes, das auch nur von hinten zu sehen war, ein Kind, das er nicht kannte, vielleicht so um die zwei Jahre alt, es lief auf einen Ball zu. Warum löste dieses Bild so viele Emotionen bei ihm aus, selbst jetzt, wo er es isoliert von den anderen Eindrücken betrachtete? Langsam verschwamm es wieder und er konnte es nicht festhalten. "Nein," sagte er laut, aber es nützte nichts... in seinem Kopf breitete sich Schwärze aus und er sah nichts mehr davon.

"Tooooom?" hörte er Mareike rufen, kaum dass er die Badezimmertür hinter sich zugezogen hatte. "Tooooooooooooom," drang es gleich darauf nochmal an sein Ohr, dieses Mal etwas lauter. Schnell ging er zurück ins Wohnzimmer. "Es ist gleich halb vier," stellte er mit einem Blick auf das Display am DVD-Player fest. "Sei leiser... du weckst ja noch die ganze Nachbarschaft," sagte er leise. Mareike fing an zu lachen. "Ich binni Nachbaarschaafd." Und sie kugelte sich auf dem Sofa. "Was wolltest du denn?" fragte Tom etwas ungehalten. Er fand ihren Witz gar nicht so lustig wie sie. "Ich kannnich ein... ein... einschlafen," brachte sie das letzte Wort endlich raus. "Bleibsu noch bei mia?" schnurrte sie. "Nein," kam seine klare Ansage. Er hatte keinen Bock mehr, wollte endlich seine Ruhe haben... und offenbar ging es ihr nicht mehr so schlecht wie vorhin, wenn sie ihn so ansehen konnte, wie sie es jetzt tat. Vor ein paar Wochen hätte er die Situation vielleicht ausgenutzt... irgendwie sah sie ja schon süß aus, trotz ihres verheulten Gesichts, aber sie hatte sich den denkbar ungünstigsten Tag überhaupt ausgesucht. Zu viel war passiert und er brauchte endlich Zeit, um darüber nachzudenken. Ohne ein weiteres Wort verschwand er wieder im Bad.

Er stellte das kalte Wasser an und ließ es in seine zur Schale geformten Hände laufen. Es kühlte sein Gesicht, als er es mit dem Wasser benetzte und das tat gut. Als er sich aufrichtete fiel sein Blick in den Spiegel, doch er schaute schnell weg, als er sich entdeckte. Nein, nochmal wollte er so ein Erlebnis nicht so schnell riskieren... zu sehr steckte ihm das gerade Gewesene in den Knochen. Ohne noch einmal aufzublicken putzte er sich die Zähne und lief in sein Schlafzimmer, wo er sich schnell auszog und sich in sein Bett verkroch. Bis zum Kinn in die Decke eingehüllt summte er eine Melodie vor sich her... irgendwie beruhigte ihn das ein wenig und zu fühlen, dass das Wesen bei ihm war, das ihn seit Jahren begleitete, half ihm, bei sich zu bleiben. Seine Gedanken fanden zurück zu Tom und auch seine Gefühlswelt... mit dem Bild dieser einzigartigen Augen vor sich schlief Bill ein.

Tom beeilte sich mit der Körperpflege. Mareike rief nicht mehr nach ihm, so wie er es befürchtet hatte. Als er das Bad verließ konnte er sehen, dass sie eingeschlafen war... na, ein Glück. Auf leisen Sohlen schlich er in sein Schlafzimmer und zog bis auf seine Boxershort alles aus, um dann unter seine große Decke zu schlüpfen. Sein Blick fiel auf die Stelle, wo er mit Bill gesessen hatte und er kroch mit seiner Decke dort hin...breitete sich darauf aus, wollte ihn noch nachfühlen. Oh mann, ich hab mich in einen Mann verliebt, ging es ihm durch den Kopf, doch es schockte ihn eigenartigerweise gar nicht mehr, eher fühlte es sich einfach richtig an. "Ich bin verliebt," stellte er nochmal laut fest. Seine Hand wanderte bei den Gedanken an den Schwarzhaarigen über seinen Oberkörper und versank dann in seiner Boxer.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#4

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:46
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 2. Kapitel ... Teil 2 ~


Etwa eine halbe Stunde nachdem der Wecker zu Ende geklingelt hatte, wachte Bill dann auch ohne ihn auf. Mit einem "Oh shit" sprang er aus dem Bett und hechtete unter die Dusche und danach in seine Klamotten. Obwohl er gleich geschminkt werden würde, legte er sich etwas von seiner Maske auf... ohne ging er nicht aus dem Haus. Beim Zusammensammeln seiner Sachen bediente er die Kurzwahltaste an seinem Handy und bestellte sich ein Taxi, in dem er ein paar Minuten später auf dem Weg zum Set saß.

Er sah müde aus dem Fenster ohne auf etwas zu achten und spielte verträumt mit einer Strähne seines Haares. Er dachte an das, was ihm in der Nacht vorm Spiegel passiert war. Auch wenn er nicht viel festhalten konnte, es waren schöne, aber auch schreckliche Bilder gewesen... Stimmen, die ihm angenehm waren und welche, die es nicht waren. Manches hatte mit ihm zu tun, mit seiner Vergangenheit, aber vieles auch nicht. Es war einfach zu viel auf einmal gewesen... warum? Was hatte seine Seele ihm da für einen Streich gespielt? Was hatte er alles übersehen, als er sich bewußt für sein Leben entschieden hatte und sich gründlich durchsucht hatte? Im letzten Jahr war er einfach immer zufriedener geworden, hatte sein altes Leben erfolgreich hinter sich gelassen. Er war zufrieden gewesen, als er Tom traf... und jetzt war er verliebt wie noch nie. In der Nacht vor dem Spiegel war er so traurig geworden... so unendlich traurig. Warum? Und warum ausgerechnet jetzt?

"Hey, wir sind da," holte der Taxifahrer Bill in die Welt zurück. "Vierzehn Euro zwanzig bekomm ich." Bill bezahlte und warf noch schnell einen Blick auf die Uhr, die er im Taxi entdeckte. Gut, er war gerade noch pünktlich. Schnell stieg er aus und beeilte sich in das Gebäude zu kommen. "Da ist ja unsere Diva," begrüßte ihn Marcello freudestrahlend und fuchtelte wild mit den Armen, um ihn herbeizuwinken. Er war ein Mitarbeiter der Agentur, von der Bill seine Aufträge zugewiesen bekam und fiel dadurch auf, dass er zu seinen Worten immer viel zu übertriebene Gesten benutzte. Er schien einen Narren an Bill gefressen zu haben, denn er tauchte an jedem Set auf, wo Bill auch war. "Hör auf mich Diva zu nennen," knirschte Bill, aber er wußte, dass es eigentlich sinnlos war... Marcello würde ihn weiterhin so nennen. Küsschen links, Küsschen rechts... selbst dabei wirkte der Mittdreißiger, als wäre er auf der Bühne am Theater, aber daran hatte der Schwarzhaarige sich langsam gewöhnt. Er mochte Marcello für seine andere Art und er hatte ein wirklich gutes Herz. "Wo muss ich hin?" fragte Bill und sah sich um. Mit einer weit ausholenden Bewegung schwang Marcello seine Arme in eine bestimmte Richtung und sagte: "Luka erwartet dich zweite Tür links." Bill musste lachen. "Du hättest Verkehrspolizist werden sollen," grinste er und machte sich auf den Weg in die Maske.

"Morgen," ließ er in den Raum verlauten als er ihn betrat. Es waren schon ein paar Leute da und es wurde schon hektisch gearbeitet. "Hey Luka," begrüßte Bill den Visagisten und ließ sich auf einem freien Platz nieder. "Ich bin gleich bei dir," kam es zurück und es dauerte auch nur einen Moment, da stand Luka neben ihm. Sofort fing er an den Schwarzhaarigen abzuschminken. "Irgendwas ist an deinem Gesicht heute anders," sagte er und beugte sich etwas näher zu Bill, um ihn ganz genau zu betrachten. Dann zogen sich seine Mundwinkel nach oben. "Du bist verliebt," freute er sich. Bill musste unwillkürlich grinsen. "Vor dir kann man aber auch gar nichts verbergen," wunderte er sich erneut. Luka war einfach genial in seinem Beruf. Gesichter waren sein Leben und er las in ihnen inzwischen wie in offenen Büchern. "Du hast echt eine Gabe," staunte Bill weiter. Er hatte es inzwischen öfter erlebt, wie Luka die Dinge einfach aussprach, die sein Gegenüber nicht sagte und er hatte nie falsch gelegen. "Wie heißt er denn?" wollte Luka neugierig wissen, ohne auf Bills Worte einzugehen. "Oder ist es eine Frau? Erzähl... ich will alles wissen," forderte er, während er jetzt anfing das Gesicht des Zwanzigjährigen zu grundieren. "Ich stell ihn dir irgendwann vielleicht mal vor," antwortete der Schwarzhaarige. "Oooh, noch so frisch," folgerte der Visagist aus Bills Zurückhaltung. "Okay... sieht er gut aus?" bohrte er weiter. "Er ist wunderschön," schwärmte Bill. "Aber mehr wirst du noch nicht von mir erfahren," versuchte er Luka`s Neugier zu stoppen. Er wollte Tom noch für sich behalten, ihn für sich genießen. Luka verstand wortlos und gab sich einfach ganz seiner Arbeit hin, während Bill sich seinen Gedanken zu Tom hingab.

Beim Shooting war Bill konzentriert, aber bei jedem Design- und Maskenwechsel konnte er an nichts anderes mehr denken als an Tom. Er konnte es kaum erwarten ihn wiederzusehen... hoffentlich hatte er heute noch Zeit für ihn.

Zwei Stunden später als geplant saß Bill auf dem Heimweg im Bus. Seine Gedanken wanderten zu dem Moment, wo er mit Tom Rette mich gesungen hatte. Leise summte er die Melodie vor sich hin. Plötzlich fiel ihm etwas ein und er konnte gar nicht schnell genug aus dem Bus aussteigen, der endlich hielt. Zum Glück lag die Haltestelle nur ein paar Meter von seiner Wohnung entfernt und er sprintete die Treppen hoch. Er vergaß ganz, die Tür zu schließen und zog eine Schublade seines Sideboards im Wohnzimmer auf... nein, da war es nicht. Der Schwarzhaarige hielt einen kurzen Augenblick inne und dachte nach. Dann sprang er auf und rannte ins Schlafzimmer. Er zog sich einen Stuhl ran und kletterte drauf. Ja... da war es. Er nahm das Kästchen, das ganz oben auf seinem Schrank lag, vorsichtig runter und setzte sich damit aufs Bett. Behutsam öffnete er es... es war schon lange nicht geöffnet worden. Ganz oben lag ein Foto. Bills Herz schlug etwas schneller. Das Foto zeigte zwei Jungs, beide 10 Jahre alt... einer davon war Bill. Zärtlich strich er mit einem Finger über das Gesicht des Anderen. "Wo bist du nur?" fragte er den Jungen auf dem Foto traurig. Er konnte sich noch genau erinnern wie das Bild entstanden war... es war ein schöner Moment gewesen und das war auch auf den Gesichtern der beiden Jungs deutlich zu sehen. Es war immer schön gewesen, wenn sie zusammen waren, aber das Foto war das Einzige, was ihm geblieben war. Schon kurze Zeit nach diesem Bild waren sie getrennt worden. Bill seufzte. Nein... er wollte jetzt nicht daran denken. Mit einem letzten wehmütigen Blick auf den Jungen legte er das Foto zur Seite und widmete sich wieder dem Inhalt des Kästchens... und wurde gleich fündig. Er nahm das gesuchte Objekt heraus und griff zu seinem Handy. Er wählte Toms Nummer.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Ein unangenehmer Geruch stieg ihm in die Nase und ließ ihn wach werden. Er öffnete einen Spalt breit die Augen... es war schon hell. Direkt vor seinem Gesicht lag das schlafende Gesicht einer Frau, die ihm direkt ins Gesicht atmete. Erschrocken riss er seine Augen ganz auf und robbte ein Stück rückwärts, was zur Folge hatte, dass er aus dem Bett fiel. Halt suchend zog er die Decke dabei mit herunter, was den Blick auf die splitternackte Mareike freilegte, die jetzt, durch den Krach geweckt, auch ihre Augen aufschlug. Noch nicht checkend was abging, starrte Tom auf den nackten Körper vor ihm. Mareike folgte seinem Blick und schrie entsetzt auf. Als hätte sie auf Glut gelegen sprang sie hoch und schaute sich hektisch im Raum um. Dann stürzte sie vom Bett und sammelte ihre Klamotten zusammen, die eine Spur vom Flur zum Bett gebildet hatten und schon war sie aus seinem Blickfeld verschwunden.

Tom saß mit offenem Mund immer noch auf dem Boden... er sah an sich runter. Okay... seine Boxer hatte er noch an und es begann in seinem Kopf zu rappeln. Nein... er hatte nichts mit ihr... er war sich ganz sicher. Sie war die Betrunkene, nicht er. Daran hätte er sich garantiert erinnert. Erleichterung machte sich in ihm breit, doch Mareike kam, jetzt wieder angezogen, zurück ins Schlafzimmer gestürzt. "WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN, DU ARSCH?" brüllte sie. "Aber...," versuchte Tom etwas zu sagen, doch er kam nicht durch, denn Mareike schrie weiter: "MICH HIER SO AUSZUNUTZEN IST DAS ALLERLETZTE... ICH BIN DOCH NICHT IRGENDEINE TUSSI." Sie plusterte sich auf. "Ähm... Mareike versteh doch," versuchte Tom es erneut. "UND ICH DACHTE, DU WÄRST NETT... DU BIST SO EIN SCHWEIN!" Ohne weiter auf ihn zu achten verließ sie die Wohnung und knallte die Tür hinter sich zu.

Erst überlegte er, ob er hinterherrennen sollte, um das klar zu stellen, aber in Anbetracht der Lage... er nur in Boxer... sie ziemlich aufgebracht. Er beschloss, es lieber bleiben zu lassen. Das würde sich später viel besser klären lassen. Umständlich zog er sich am Bett hoch und hievte die Decke wieder hinein. Er ging zum Fenster und öffnete es... hier musste unbedingt andere Luft rein. Er bezog sein Bett neu und steckte die Wäsche in die Maschine. So war es besser. Er beschloß erstmal etwas zu frühstücken und als er auf seinem Brot kaute, hatte er das erste Mal wirklich Ruhe, über Bill und alles Geschehene nachzudenken.

Immernoch konnte er es nur schwer begreifen, dass gerade er sein allererstes wirkliches Verliebtsein mit einem Mann erlebte... und mit was für einem Mann. Er hatte noch nie jemanden getroffen, mit dem er ihn auch nur annähernd hätte vergleichen können... Bill war so... so einzigartig. Für ihn war es, als hätte das Schicksal seine Schritte gelenkt, weil er ihm über den Weg gelaufen war. Er erinnerte sich daran, wie Bills Gesicht plötzlich zwischen den Menschen aufgetaucht war, als sie sich auf der Straße begegnet waren... wie seine Augen ihn angezogen hatten... wie er von ihnen angeschaut wurde... wie er vor dem Gefühl weggelaufen war, als auch der Schwarzhaarige sich nochmal zu ihm umgedreht hatte. Ja... er war weggelaufen, hatte Angst bekommen, Angst vor dieser Nähe, vor seinen Gefühlen, die ihn bereits in dem Moment überfordert hatten. Diese Nähe... Tom war immer vor jeglicher Form von Nähe davongelaufen, umso verwunderter war er darüber, dass sie es gerade war, die ihn zu Bill zog. In seinem Magen breitete sich ein warmes Gefühl aus, als er an die Küsse dachte... diese magischen Küsse. Er freute sich schon darauf, noch einmal mit Bills Piercing spielen zu dürfen... himmel, war das schön gewesen. Und dann sein Absturz... oh mann... was zum Teufel war das alles? Warum war das alles über ihn eingestürzt? Warum war das passiert, als er Bill küsste? Warum war das überhaupt passiert? Er konnte sich die Bilder nicht wieder vor Augen führen... nur gefühlsmässig war da was... und es war nicht alles Schrecklich gewesen... und nicht alles hatte was mit ihm zu tun... oder doch? So viele Gefühle, wie da in ihm aufgesprungen waren... das war einfach zu viel... viel zu viel. Und das bei ihm, dem Oberkontrolleur der Gefühle. Gut dass Bill ihn dabei so gehalten hatte... das hatte unglaublich gut getan. Und er wollte ihm nah sein... oh ja.

Tom sah auf die Uhr... kurz vor zwei. Vor zwölf Stunden hatten sie noch auf seinem Bett gesessen. Er hatte nicht gesagt, wann sein Shooting zu Ende sein würde, so blieb ihm nichts anderes übrig, als auf seinen Anruf zu warten. Er ging in Ruhe duschen und putzte sich wieder raus. Er brachte den Rest seiner Wohnung wieder in Ordnung. Ein erneuter Blick auf die Uhr... vier Uhr fünfzehn. Oh man... die Zeit schien zu kriechen. Er kontrollierte, ob sein Handyakku noch aufgeladen war... ja... alles klar. Jetzt könnte er eigentlich anrufen, aber natürlich tat er das nicht. Tom pflanzte sich auf sein Sofa und schaltete den Fernseher ein. Er zappte durch alle Programme und blieb doch an keinem hängen. Scheiß Sonntag, dachte er... irgendwie kam da nie was Gutes, dabei hätte er jetzt so gut Ablenkung gebrauchen können... er hasste es, zu warten. Andererseits... dieses Mal wartete er auf Bill. Er wollte Bill spüren... das erwartete er sehnsüchtig. Der Blonde kaute auf seinem Lippenpiercing und dachte daran, wie es wohl sein würde Sex mit ihm zu haben. Er fühlte sich plötzlich wie ein Frischling auf diesem Gebiet... Bill war schon erfahren, was den Sex mit Männern betraf. Toms Herz sackte ihm etwas in die Hose bei dem Gedanken daran. Ob es weh tat? Unsicherheit schlich sich ein, gepaart mit dem Gefühl, ihn so intensiv wie möglich spüren zu wollen... wie paradox, aber so ging es ihm schon die ganze Zeit. Das, was er von Bill wollte, machte ihn auf der einen Seite unfassbar an, aber auf der anderen Seite auch Angst, doch er wusste auch, dass er gerade nichts anderes als Bill wollte... so sehr wollte.

Zwischen Aufregung bei den Gedanken an Bill und Langeweile über das Fernsehprogramm verbrachte Tom die nächsten Stunden. Irgendwann wurde es ihm zu doof und er schaltete das Gerät aus. Er ging in sein Schlafzimmer, schnappte sich seine Gitarre und spielte ein paar Stücke, bevor er lächelnd anfing Rette mich zu zupfen. Als er es zu Ende gespielt hatte, stützte er seine Ellenbogen auf seiner Gitarre ab und ließ seinen Kopf in seine Hände sinken... er träumte von Bill. Der Sound seines Handys riss ihn ein paar Minuten später aus seinen Träumen. Sein Herz pochte ihm sofort bis zum Hals und schnell sah er aufs Display... ja... es war Bill... endlich. Er holte tief Luft, bevor er mit einem "Hallo" ran ging.

nach oben springen

#5

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:47
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 3. Kapitel ... Teil 1 ~


"Tom?" hörte er die Stimme, auf die er den ganzen Tag gewartet hatte. "Es ist leider etwas später geworden. Hast du heut noch Zeit für mich?" Seine Stimme klang irgendwie aufgeregt, fand der Dreadlockige. "Ja," antwortete er. "Ist alles in Ordnung?" hakte er sicherheitshalber nach. "Ja," kam die knappe Antwort. "Kannst du zu mir kommen?" "Gerne... wenn du mir erklärst, wie ich deine Wohnung finde," sagte Tom. Nach einer kurzen und gut verständlichen Wegbeschreibung verabschiedeten sie sich auch schon wieder. "Ach... Tom," kam es aus dem Lautsprecher, "... kannst du deine Gitarre mitbringen?" Tom lächelte. "Kein Problem... ich hab sie schon in der Hand... bin dann gleich bei dir." Er drückte den roten Knopf seines Handys und hielt es sich an die Brust... er war glücklich... gleich würde er ihn wiedersehen.
Keine zwei Minuten später lief der Gitarrist die Treppen hinunter und trat hinaus auf die Straße.

Bill legte das Foto behutsam wieder in das Kästchen… er sah es sich noch einen Moment an, bevor er den Deckel wieder schloss und das Kästchen zurück auf den Schrank legte. Gleich würde Tom da sein. Er war aufgeregt, lief schnell ins Wohnzimmer und bereitete alles vor… er war so gespannt, ob alles so passen würde, wie er es hoffte und er hatte eine Ahnung, dass es so sein würde. Schnell schlüpfte er ins Bad. Er hatte immer noch die Maske von dem Shooting und er machte das Gesicht im Spiegel mit ein paar geübten Pinselstrichen wieder zu seinem eigenen. Dann lief er zurück ins Schlafzimmer, holte sein Handy und wählte eine Nummer. Das Essen war schnell bestellt und als er auflegte hörte er auch schon das Summen seiner Klingel. Jetzt erst fiel ihm auf, dass seine Wohnungstür immer noch offen stand. Er drückte auf den Knopf, der die Haustür öffnete und einen Augenblick später erschien der Blonde auf der Treppe und lächelte ihn beim Näherkommen an, was die Gefühlswelt des Schwarzhaarigen auf eine wundervolle Art mächtig durcheinander wirbeln ließ. "Schön, dass du da bist," hörte er sich sagen. Als Tom nah genug war, legte er seine Hände auf dessen Wangen und gab ihm ein Küsschen.

"Hi," sagte Tom mit krächzender Stimme und räusperte sich. "Hi, meinte ich," versuchte er es erneut und es klappte. Er folgte dem Schwarzhaarigen in die Wohnung. Durch einen kleinen Flur, wo er seine Schuhe schnell auszog, ging es ins Wohnzimmer. "Ach du heilige Scheiße," ließ der Blonde von sich hören und bekam den Mund nicht mehr zu. "Dein Wohnzimmer ist größer als meine ganze Wohnung." Und er fand, dass seine Zimmer eigentlich schon eine gute Größe hatten.

"Ich brauch halt viel Platz," erklärte Bill.

Tom lehnte seine Gitarre an einem der Sofas an und sah sich staunend um. "So einen Raum hab ich noch nicht gesehen." Es gab so viel zu entdecken. Zwischen riesengroßen Zimmerpflanzen, die das Zimmer fast dschungelartig erscheinen ließen, standen kunstvolle, menschengroße Figuren, mal aus Stein, mal aus Holz, eine war aus irgendeinem Metall. An den weinroten Wänden hingen, von den Blättern der Pflanzen eingerahmte Bilder, von denen keines die gleiche Form hatte. An einer Wand lehnte ein uraltes Klavier aus dunklem Holz, das mit auffällig schönen Schnitzereien verziert war, obendrauf die hölzerne Figur eines schwarzen Engels, dessen Flügel über den Rand des Klaviers ragten. Tom zeigte mit seiner Hand drauf. "Gehört das zu deinen gescheiterten Versuchen, ein Instrument zu lernen?" fragte er und schaute in Bills Richtung.

"Nein, das gehört zu meinen zukünftigen gescheiterten Versuchen," lächelte Bill. "Ich hab es mir vor etwa vier Wochen gekauft. Ich wollte eigentlich immer schon Klavier lernen, aber ich hatte nie die Möglichkeit... und jetzt dachte ich, ich kauf mir eins, vielleicht versuche ich es ja doch noch mal, aber bisher steht es da nur schön rum."

Tom klappte den Deckel hoch und drückte ein paar Tasten. "Klingt gut," sagte er, bevor er den Deckel wieder schloss und seinen Rundgang fortsetzte. Vom Wohnzimmer gingen mehrere Türen ab, die Tom jedoch erstmal ignorierte, da es noch so viel zu sehen gab. Verschiedene Lampen in verschiedenen Stilen warfen ein wundervoll angenehmes Licht in den Raum, jede einzelne war ein Kunstwerk für sich. Um einen großen, runden Glastisch, dessen Platte von einem gusseisernen Phoenix gehalten wurde, standen drei große Sofas, die, obwohl sie ursprünglich nicht zueinander gehörten, sich optisch einfach perfekt ergänzten und einladend zu warten schienen. Das Sideboard und die vielen Regale, die in unterschiedlichen Höhen im Raum angebracht waren, fielen gar nicht auf, da der Blick von den unzähligen Sachen angezogen wurde, die sich darauf befanden. Da standen weitere kleine Kunstobjekte, überall brachen kleinere und größere Kristalle das Licht und ließen es in verschiedenen Farben zurückfunkeln, ungewöhnliche Kerzenständer mit ebenso ungewöhnlich geformten Kerzen waren gut durchdacht im Raum verteilt. "Du könntest Eintritt für diesen Raum verlangen," sagte Tom anerkennend. Obwohl alles so vollgestellt war, wirkte es nicht überladen, alles war harmonisch aufeinander abgestimmt.

"Danke," kam es von dem Schwarzhaarigen. Er beobachtete Tom die ganze Zeit einfach, sah zu, wie er sich bewegte, wie sein Gesicht aussah, wenn es staunte oder sich interessiert näher an ein Objekt heranbewegte. Ihn nur anzusehen machte Bill schon glücklich und er überlegte, wie der Blonde wohl ohne seine Klamotten aussehen würde. Ein Schmunzeln zeigte sich dabei auf seinem Gesicht... er würde es hoffentlich bald erfahren.

Jetzt wurde Tom doch neugierig, wie es wohl hinter den Türen aussah, die von diesem Raum abgingen. "Zeigst du mir noch den Rest deiner Wohnung?" fragte er.

Bill führte ihn erst in ein Zimmer, wo mehrere Nähmaschinen standen, die von Haufen von Stoffen umgeben waren. An den Wänden standen mehrere stilvolle Regale, die mit allerlei Nähzeugs, Büchern, Zeitschriften, weiteren Stoffen und sonstigem Kram gefüllt waren. Wieder standen an der einen oder anderen Stelle kleinere oder größere Kunstfiguren, die jedoch in dem etwas chaotischen Zimmer etwas untergingen, an den Wänden hingen große Zeichnungen von unterschiedlichen Kleidermodellen.

"Du nähst?" fragte Tom erstaunt.

"Ich will Modedesigner werden, da muss ich sowas können," antwortete Bill.

"Ja... darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht," fiel ihm auf.
Die Küche und das Bad waren ebenso einzigartig, wie das Wohnzimmer und Tom lief kopfschüttelnd hinter Bill aus der Küche heraus. "Ich hab noch nirgendwo einen Kamin in der Küche gesehen und auch das alte Sofa daneben ist richtig cool... das nenn ich mal `ne nette Küche," schwämte er, während sie auf dem Weg ins Schlafzimmer waren, wo ihm gleich wieder die Überraschung ins Gesicht geschrieben war. "Du hast die coolste Wohnung, die es gibt, glaub ich, echt der Wahnsinn. Du musst wirklich gut verdienen." Er sah Bill das erste Mal wieder an, zu sehr hatte diese abgefahrene Wohnung seine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen. Er lächelte, wie fast immer, wenn Tom ihn ansah.

"Ja, ich hatte Glück," sagte Bill. "Ich hab `ne Agentur, die mir sehr gut bezahlte Aufträge vermittelt. Um Geld brauch ich mir zur Zeit keine Sorgen zu machen."

Das Summen der Wohnungsklingel meldete sich zu Wort.

"Ich hoffe, du hast hunger." Mit den Worten verließ Bill den Raum und Tom folgte ihm bis ins Wohnzimmer, wo er sich wartend weiter umsah.
Kurze Zeit später saßen sie in der Küche auf dem Sofa und ließen sich das gelieferte Essen schmecken. Bill entsorgte danach schnell die Reste und wieder auf dem Weg ins Wohnzimmer, sagte Bill mit einem Blick auf Toms Mundwinkel: "Du hast da noch Soße." Mit beiden Armen umschlang er die Taille des Blonden und leckte genüßlich die Soße von dessen Mundwinkel. "Mmmh... mehr," raunte er.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



Toms Lippen trafen auf einen bereits leicht geöffneten Mund, dessen Zunge ihn sofort zum Spiel einlud. Er schloss seine Augen, verschränkte seine Arme hinter Bills Rücken und zog ihn noch ein Stück näher an sich heran. Seine Zunge ließ er sehnsüchtig in das Spiel einsteigen... darauf hatte er den ganzen Tag gewartet und es war der Wahnsinn, was er dabei empfand. Wie ein Lauffeuer breitete sich die Hitze in ihm aus und Wogen von Glück durchströmten alles von ihm. Bill so im Arm zu halten... nochmal schlossen sich seine Arme weiter um dessen Körper. Er fühlte sich einfach unglaublich an und seine Hände fingen an ihn streichelnd abzutasten, während seine Zunge leidenschaftlich um die Eroberung des Piercings in Bills Mund kämpfte und er leise in den Kuss stöhnte. Er merkte, wie ihm plötzlich die Knie einknickten und Bill fester zupackte, um ihn zu halten.

"Wir sollten uns wohl besser hinsetzen," grinste der Schwarzhaarige.

Irgendwie hatte Bill es mit seiner überlegenen Art drauf, Tom immer wieder in Verlegenheit zu bringen, na ja, eigentlich war es Tom selber, der sich nicht mehr wirklich unter Kontrolle hatte bei diesem Mann, aber da Bill sich so im Griff hatte, kam es ihm so vor. "Äh...ich dachte, sowas ähm, sowas gibt es nur in Filmen," sah er den Schwarzhaarigen an und versuchte wieder Stabilität in seine Beine zu bekommen.

Ihn noch mit einem Arm haltend nahm Bill den Capträger mit und ließ ihn vor einem Sofa los. "Mach`s dir bequem," forderte er ihn auf und beugte sich über eine der Lehnen, um Toms Gitarrenkoffer zu schnappen.

Tom krabbelte auf das Sofa und lehnte sich hinten an. Es war so tief, dass seine ausgestreckten Beine nicht über den Polsterrand ragten und an Gemütlichkeit schien es mit nichts übertroffen werden zu können. "Hier bleib ich einfach immer so sitzen," sagte der Dreadlockige von dem einlullenden Gefühl gefangen, das ihn einfach herrlich entspannte.

"Einverstanden," lächelte Bill, der zu ihm rutschte und inständig hoffte, niemand würde ihn wecken und ihm sagen, dass dies alles nur ein Traum sei. Verliebt sah er Tom an. "Läufst du auch mal ohne Cap rum?" wollte er wissen.

"Eigentlich nicht, nur wenn ich schlafe oder dusche," kam es von dem Blonden, doch er fühlte, dass Bill ihn das nicht einfach so gefragt hatte. "Aber für dich mach ich mal ne Ausnahme," lächelte er und zog sich sein Cap samt Tuch vom Kopf.

"Oh ... wenn das so einfach geht...," grinste Bill. "Läufst du eigentlich auch mal ohne T-Shirt rum?" fragte er.

Tom grinste nur zurück.

"Ohne Cap siehst du auch verdammt scharf aus," ließ der Schwarzhaarige seine Gedanken raus und wollte ihm grad wieder näher kommen, doch er wusste, dann würde er sich nicht mehr so schnell von ihm lösen wollen, also griff er wieder nach dem Gitarrenkoffer und legte ihn Tom in die Hände. "Spiel Rette mich, okay?"

"Okay." Der Dreadlockige freute sich auf Bills Stimme und packte behutsam die Gitarre aus... den Koffer legte er hinter dem Sofa ab. Er spielte ein paar Akkorde und stimmte die ein oder andere Saite und er begann das Lied zu spielen.

Sofort fiel dem Schwarzhaarigen auf, wie sich wieder dieser einzigartige Ausdruck auf Toms Gesicht legte, den er bisher nur bei ihm gesehen hatte, wenn er Gitarre spielte... eine Mischung aus Konzentration, Hingabe und purer Erotik. Schon der Anblick jagte Bill ein Kribbeln durch den Körper und als er anfing zu singen, wurde er mit jeder Strophe aufgeregter... ob es passen würde?

Er fragte gar nicht erst nach, als Bill ihn danach bat, den Song nochmal in der Originaltonart zu spielen, sondern fing einfach an. Er bekam auch nicht mit, wie der Schwarzhaarige im richtigen Moment die Play-Taste seiner Fernbedienung drückte und damit die CD in seinem Player startete und ihn spannungsgeladen beobachtete. Er spielte einfach, als diese Stimme sich zu seinem Spiel dazugesellte... die Stimme.
"Oh mein Gott... es gibt sie wirklich," erschrak Tom und unterbrach sein Spiel, während die Stimme weiter den Raum erfüllte. Sein Blick wanderte zu Bill. Der sah ihn an und an seinen Wangen liefen Tränen herunter. "Was? ... Woher?" fragte Tom. Er konnte seine Fragen nicht formulieren.

"Das bin ich," antwortete Bill mit belegter Stimme. Er wollte es noch erklären, aber die Tränenflut, die jetzt aus ihm raus kam, drückte ihm den Hals zu.

Tom verstand auch ohne Erklärung... er war es... schon immer. Er legte seine Gitarre zur Seite und nahm Bill in seine Arme, hielt ihn einfach fest.

Der Schwarzhaarige hatte seine Tränen schnell im Griff und Toms Nähe tat ihm so unwahrscheinlich gut. Die Situation hatte ihn in die Zeit zurückkatapultiert, in der er den Song geschrieben hatte und es war eine schmerzliche Erinnerung, die er nicht wieder ausgraben hatte wollen, doch jetzt war sie wieder da und dass Tom ihn hielt, half ihm so sehr mit dem Schmerz umzugehen. Er fühlte sich mit ihm so sicher. Eigentlich wollte er sagen, wie verbunden er sich mit dem Blonden fühlte, doch stattdessen kam ungewollt ein ganz anderer Satz aus ihm raus. "Ich hätte dich damals so gebraucht," entfuhr es ihm, während er sich an Tom festhielt.

"Jetzt bin ich da," flüsterte der Blonde und strich ihm sanft über seinen Rücken, doch Bill zog sich etwas aus der Umarmung zurück und sah ihn nur kurz an, bevor er seine Arme um seinen Nacken schlang, seine Lippen auf Toms Mund drückte und seine Zunge zwischen seine Lippen schob. Der Dreadlockige war überrascht, wie fordernd Bill in ihn fuhr... die Zärtlichkeit der letzten Küsse war verschwunden und durch ein leidenschaftliches Drängen ersetzt worden, das jetzt noch durch den Körper des Schwarzhaarigen unterstützt wurde und Tom rückwärts in die Polster drückte. Bevor er zum Denken kam, fühlte er auch schon, wie Bills Hände über seinen Hals glitten und sich einen Weg über die Schultern, dann seitlich über seine Rippenbögen bis zum Rand seiner Boxer suchten und dort am T-Shirt zogen. Wie ein Lauffeuer breitete sich die Hitze in Tom aus und das einzige Wort, das nun in seinem Kopf auftauchte war... WOW... und er wollte mehr davon spüren. Ohne sich aus diesem erregenden Kuss zu lösen hob er reflexartig sein Becken und half Bill, sein ewig langes T-Shirt bis zu seiner Taille hochzuziehen, bevor er seine Hände auf den Schultern des Schwarzhaarigen aufsetzte und von dort aus Bills Rücken streichelnd ertastete.

Bill stöhnte in den Kuss, als Tom mit einem Finger seine Haut berührte, die zwischen T-Shirt und Hosenbund frei lag und sanft die Linie entlangfuhr... ein heißes Kribbeln ging durch seinen Körper. Gezielt schob er seine Hände unter Toms Shirt und berührte erregt seinen Bauch, seine Seiten... ließ das T-Shirt dabei immer ein Stück höher rutschen, erfühlte seinen Oberkörper mit wachsender Lust. Er löste sich aus dem Kuss. "Hilf mir, es auszuziehen," raunte er. Er wollte Tom nur noch nah sein... so nah wie möglich.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#6

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:48
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 3. Kapitel ... Teil 2 ~


Bills Hände auf seinem Körper fühlten sich einfach himmlisch an. Ohne zu zögern zog er sein Shirt aus und sah den Schwarzhaarigen verliebt an, der ihn jetzt schamlos musterte, was Tom ein wenig verunsicherte, aber auch gleichzeitig anmachte. Oh mein Gott, es geht los, dachte er erregt und gleichzeitig ängstlich, und um seine Unsicherheit zu überspielen zog er Bill am T-Shirt zu sich und ließ seine Zunge über dessen Lippen streichen, forderte ihn zum Kuss auf. Er war plötzlich mehr als aufgeregt und sein Herz schlug ihm bis zum Hals, doch der Schwarzhaarige zog sich wieder von ihm zurück anstatt auf den Kuss einzugehen, hockte auf seinen Füßen sitzend vor Tom und lächelte ihn an, überkreuzte seine Arme vor seinem Bauch, schlüpfte mit seinen Fingern unter sein eigenes T-Shirt und zog es ganz langsam immer ein Stückchen höher, ließ sein sternförmiges Tattoo in der Leiste auftauchen und legte seinen flachen Bauch frei. Der Blonde sah zwischen Bills Blick, der mehr als erotisch war, und dem immer größer werdenden Stück nackter Haut hin und her und ihm lief das Wasser im Mund zusammen... was für ein Anblick. Bill kam ein Stück hoch, als er das Shirt nun ganz über seinen Kopf zog und sein ringförmiges Piercing in der linken Brustwarze frei gab, an dem nun Toms Blick für einen Moment fasziniert heften blieb, bevor er wieder in diese Augen sah, die seinem Gesicht jetzt immer näher kamen und den nächsten Kuss erwartend schloß er seine Augen.

Er umschloss mit seinem leicht geöffneten Mund Toms Piercing, knabberte kurz daran bevor er sanft seine Zunge aufsetzte, sie ein paar Milimeter über das Stück Unterlippe strich, sich wieder löste, um erneut am Mundwinkel aufzusetzen und immer wieder seine Zunge einsetzend eine Spur hauchzarter Küsse über Toms Wange bis zu dessen Hals zu setzen. Seine Hände setzte er neben den Kopf des Blonden auf dem Polster auf, sein Knie ließ er zwischen die leicht geöffneten Beine gleiten, die ihm noch mehr Platz machten, setzte es kurz oberhalb dessen Knie auf und ließ seinen Körper so immer mehr über den von Tom rücken, dennoch waren es nur seine Lippen und seine Zunge, die dessen Haut jetzt auf dem Stück Hals direkt unter dessen Ohr berührten. Wieder nahm er so intensiv den einzigartigen Duft von dem Dreadlockigen auf. "Mmmh... du riechst so gut," raunte Bill in sein Ohr und setzte den Weg der Küsse fort, bahnte sich eine Linie am Hals herab bis zum Schlüsselbein. Toms Haut war wundervoll weich und schmeckte mit jedem Kuss nach mehr. Der Schwarzhaarige genoß es mitzubekommen, wie der Körper unter ihm immer wieder die Luft anhielt, wenn er seine Zungenspitze aufsetzte.

Die Gefühlswellen, die Tom bei jedem Kuss erfassten, rauschten durch seinen Körper und sammelten sich als Glücksmomente in seiner Seele und als er jetzt Bills Lippen fühlte, wie sie um seine Brustwarze küssten, hielt er vor Spannung erneut die Luft an und ließ sie keuchend wieder heraus, als Bills Zugenspitze endlich drüberleckte... hilfe, fühlte sich das geil an. Er spürte Bills heißen Atem auf seiner feuchten Haut und als sich nun dessen Zähne vorsichtig seine Brustwarze griffen und die Spitze mit der Zunge verwöhnte, stöhnte der Blonde leise auf und er registrierte etwas verlegen, dass es zwischen seinen Beinen zu zucken begann. Er verspürte den Drang, Bills Haut zu berühren, ließ seine Hände zittrig über dessen Arme gleiten, sich einen Weg über die Schultern suchen und die Konturen der Schulterblätter abfahren.

Jetzt war es Bill der ganz leise aufkeuchte. Toms Berührungen waren einzigartig und jede Zelle seiner Haut schien sich schon immer danach gesehnt zu haben. Er schlängelte sich mit seiner Zunge einen Weg über Toms Brustbein zur anderen Brustwarze und verwöhnte sie auf die selbe Weise wie die Erste zuvor. Sein Atemrhythmus passte sich seiner steigenden Erregung an. Der Schwarzhaarige war sich bewußt, von wem er gerade das nächste leise Stöhnen hörte... es war der Mann, der ihm seit ihrer ersten Begegnung nicht aus dem Kopf gegangen war und zu dem er eine magische Verbindung spürte, die mit nichts vergleichbar war, was er je erlebt hatte, der Mensch, der seine Melodie spielte und der ihn gehört hatte, schon lange bevor er wußte, dass es ihn gab, der Mann, dessen Berührungen ihn augenblicklich elektrisierten und ihm gerade jetzt seitlich über seine Rippenbögen streichelte und ihm ein weiteres erregtes Keuchen entlockte. Voller Liebe küsste er sich wieder einen Weg zurück zu Toms Mundwinkel.

Tom war gierig darauf seine Zunge mit der von Bill spielen zu lassen, doch als der sich nun schon wieder zurückzog öffnete er die Augen. "Bitte küss mich," bettelte er schon fast, doch der Schwarzhaarige lächelte ihn nur leicht kopfschüttelnd an.

"Nein, erst will ich sehen, wie du darauf reagierst," sagte Bill verschmitzt, stützte sich gut mit den Armen ab und ließ im selben Moment sein Becken sinken, so dass er mit seinem Oberschenkel auf Toms prallem Luststab aufsetzte und sofort schob er seinen Körper weiter nach unten, ließ dabei sein Bein über Toms Erregung streichen, bis er mit seiner Hüfte auf der selben Höhe war, wie die Hüfte des Blonden.

"Oooooaah," stöhnte Tom unkontrolliert und überrascht auf und versuchte, nach Luft schnappend, diese Lustexplosion in den Griff zu bekommen, die diese Bewegung von Bill gerade bei ihm ausgelöst hatte.

"Oh, wenn dir das gefällt, dann magst du vielleicht auch dieses hier," schaffte Bill es cool zu sagen, doch innerlich wurde er von heißen Schauern aufgewühlt, die durch Toms Reaktion bei ihm ausgelöst worden waren. Er hob sein Becken wieder an, bewegte es seitwärts und ließ es dann wieder auf Toms sinken, so dass ihre Erregungen aufeinandertrafen und nur durch die Stoffe ihrer Kleidung getrennt wurden. Der Schwarzhaarige fühlte, wie sich Toms Finger in seinen Rücken krallten und ließ leicht sein Becken kreisen. "Hnnng," unterdrückte er erfolgreich ein geräuschvolleres Stöhnen.

Tom hatte sich da nicht so gut unter Kontrolle und ließ ein weiteres erregtes Keuchen von sich hören. Seine Hände setzten sich jetzt wieder in Bewegung und streichelten erhitzt über den Bauch des Schwarzhaarigen und hoch zur Brust. Er öffnete die Augen, als seine Finger das Piercing ertasteten und sah Bill schnell atmend an. Er wollte ihn jetzt endlich küssen. Eine Hand legte er in Bills Nacken und zog ihn näher. Mit der anderen Hand unterstützte er die Bewegung, in dem er ihn ganz sanft am Piercing in seine Richtung zog.

"Hooaaah... jaaa," schmolz Bill unter Toms fordernden Berührungen und folgte mit seinem Körper dem Weg, den Toms Hände ihm vorgaben. Seine Lippen setzten sanft auf und Bill ließ sich hingebungsvoll in den Kuss fallen. Sein Körper wurde immer noch vorsichtig von Toms Fingern an seinem Ring in die Tiefe gezogen... bis sich ihre nackten Oberkörper aufeinanderlegten.

Beide stöhnten erhitzt in den Kuss.

Die Art, wie Bills Zunge mit seiner spielte brachte den Blonden fast um seinen Verstand und außer dieser unfassbaren Hitze, die seinen Körper erfasste, empfand er plötzlich etwas, das er auch schon gestern in Bills Armen empfinden durfte... Geborgenheit... ein Gefühl, das ihm neu war und doch schien er es zu kennen. Mit seinen Armen umschlang er den Oberkörper des Schwarzhaarigen, wollte dieses Gefühl so noch intensiver wahrnehmen. Dass Bills Becken jetzt wieder anfing zu kreisen perfektionierte die Situation und er stemmte seinen Unterleib drängend dagegen.

Bill genoß diese Situation unbeschreiblich, jede Zelle seines Körpers, die von Toms Haut berührt wurde war entflammt und entzündete lauffeuerartig die nächsten Zellen. Nach einer Weile störte ihn jedoch der Stoff, der noch zwischen ihnen war. Behutsam löste er sich aus dem Kuss und stand auf. "Komm mit," sagte er atemlos und hielt Tom seine Hand hin, die dieser ergriff und sich hochziehen ließ. Bill schob Tom mit seinem Körper vor sich her Richtung Schlafzimmer, seine Arme um dessen Taille gelegt, nestelten seine Hände an Toms Hose, öffneten sie geschickt und hielten sie fest, um seinem Objekt der Begierde das Laufen zu ermöglichen... es konnte ihm jetzt nicht schnell genug gehen. Vor seinem Bett angekommen drehte er den Blonden zu sich um, sah ihn an, während er dessen Hose los ließ und sie zu Boden fiel. Im nächsten Moment ging er schon in die Knie und zog zeitgleich, mit beiden Händen in den Bund von Toms Boxershorts greifend, diese hinunter. Zum Vorschein kam ein pralles Glied, das Bill nur kurz ansah, bevor er mit seiner Zunge einmal gierig über die Spitze leckte.

"Hnnng... aaah," keuchte Tom auf und versuchte schon wieder die Stabilität in seinen Beinen zu behalten, die er jedoch sofort verlor, als er Bill hochkommen sah und mitbekam, wie dieser ihn auf das Bett schubste. Weich landete er rücklings auf der Matratze. Den Bruchteil einer Sekunde später kniete Bill aufrecht über ihm. "Mach mir die Hose auf," hörte er ihn sagen und dieser dominante Unterton in der Stimme ließ Tom sofort seine Arme heben und seine Hände an der Gürtelschnalle arbeiten. Er sah Bill ins Gesicht und dessen Augen beobachteten ihn genau, beobachteten alles, was er tat. Dieser Blick bewirkte bei Tom eine erregende Nervosität und er versuchte sich ganz auf das Öffnen der Hose zu konzentrieren, schaffte es endlich, den Gürtel zu lösen.

Als sich Toms Finger unter seinen Hosenbund schoben, um den Knopf öffnen zu können, schloß Bill die Augen und legte seinen Kopf leicht in den Nacken. Geräuschvoll zog er die Luft ein, als ihm sein Reißverschluß langsam heruntergezogen wurde und dieses Mal war es Tom, der den Schwarzhaarigen dabei genau beobachtete, ihn dabei sah, wie er seine Finger in seine Handflächen krallte, wie sich sein Brustkorb hob und senkte, wie sich sein Kopf lustvoll noch weiter in den Nacken legte.

Dieser Anblick ist an Schönheit nicht zu übertreffen, dachte der Blonde in diesem Moment und berührte zart Bills Bauch, woraufhin der Schwarzhaarige seinen Kopf hob und ihn, flach atmend, ansah, um sich daraufhin wieder zu erheben. Tom spürte, wie ihm seine Hosen um die Knöchel hingen und er zog schnell die Beine an, um sich seiner restlichen Sachen zu entledigen. Sein Blick haftete gespannt auf Bill, der sich nun auch beeilte, aus seinen Hosen herauszukommen und kurz danach, nur noch mit seinem Schmuck bekleidet, auf ihn zukam und ihm einen Blick zuwarf, der ihn schmelzen ließ, doch gleichzeitig wurde Tom gerade wieder bewußt, dass Bill ein Mann war und Unsicherheit stieg wieder in ihm auf, die seine Geilheit jedoch nicht milderte... im Gegenteil. Dieses Gemisch der Gefühle machte Tom unglaublich an und zu sehen, wie der Schwarzhaarige sich jetzt zu ihm runterbeugte, sich ohne Umwege mit den perfekten Lippen einen Weg zu seiner Körpermitte bahnte... zu fühlen, wie dessen Zunge sich an seinem Schaft entlang zu seiner Spitze schlängelte, ließ ihn sofort wieder aufstöhnen und als sich Bills Mund ganz um seine Spitze legte und anfing daran zu lecken und zu saugen, wußte Tom gar nicht mehr, wohin mit sich.

"Ooooaaaah... hnnnngoaaah... goooott...oah," hörte Bill Toms kehlige Laute und sein Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen... es klang himmlisch. Er löste sich mit seinem Mund wieder von Toms Stab und fuhr einmal mit seinen Fingern drüber. "Rück weiter aufs Bett," sagte er sanft und krabbelte selber drauf.

Tom musste erstmal realisieren, was Bill wollte, doch dann beeilte er sich, weiter auf die Matratze zu rutschen, wo der Schwarzhaarige ihn auf der Seite liegend, seinen Kopf in der Hand abstützend, erwartete. "Du hast einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Was hast du ihm dafür gegeben, damit deine Zunge eine magische Wirkung hat?" fragte der Dreadlockige schnell atmend und völlig überwältigt von dem, was er fühlte.

"Ich bin der Teufel," reagierte Bill grinsend und fuhr mit seiner Hand, die Fingernägel aufsetzend über Toms Brust hinunter, über den Bauch und strich, Toms Erregung leicht streifend, bis zu dessen Oberschenkel.

"Das erklärt einiges," keuchte der Blonde, sich jetzt auf Bill zubewegend.

Der Schwarzhaarige spürte die Gier durch Toms Küsse, mit denen er nun am Hals verwöhnt wurde und erregt fühlte er auch Toms Finger über seinen Oberkörper streichen. Als sein Piercing bewegt wurde und er Toms Stimme vernahm, die fasziniert "schönes Spielzeug" sagte, erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht, das jedoch schnell wieder verschwand, als der Blonde weiter damit spielte und seine verhärtete Brustwarze geil reizte. Bill schloss die Augen und gab leise genußvolle Töne von sich. Toms Berührungen jagten ihm eine Gänsehaut nach der anderen über seinen Körper. Die Art, wie die Finger sich jetzt von seiner Brustwarze lösten und eine kribbelnde Spur über seine Rippenbögen und seinen Bauch zogen, ließen ihn erwartungsvoll die Luft anhalten, als sie weiter Richtung Leiste streichelten.

So gierig wie er war, so unsicher wurde er jetzt auch wieder. Er ließ seine Finger knapp an Bills Steife vorbeigleiten, ließ sie an der Innenseite des Oberschenkels weiterstreicheln, fuhr wieder zurück, umkreiste das Glied des Schwarzhaarigen immer wieder, ohne es zu berühren. Er wollte es, aber er traute sich nicht recht... es fühlte sich komisch an... unbekannt. Bill zu berühren, ihn zu riechen, sein rauhes Keuchen zu hören... oh verdammt, er wollte mehr davon, doch Bill da unten wirklich zu berühren... er hatte noch nichtmal richtig hingesehen... oh man fiel ihm das schwer. Als wüsste der Schwarzhaarige genau, was er jetzt fühlte, hörte er ein erregt gehauchtes "Trau dich" von ihm, was bei Tom dazu führte, dass er tatsächlich seine Hemmungen etwas fallen ließ und vorsichtig und zart einmal über Bills Schaft strich.

"Huooah," stöhnte Bill befreiend auf.

Hilfe, klingt das geil, dachte Tom und wurde sich bewußt, dass er eigentlich genau wußte, was zu tun war. Mutiger legte er seine Hand um die Erregung, zog sie aber sofort erschrocken zurück, als er dabei etwas fühlte, was er nicht erwartet hatte. Er musste jetzt hinsehen... was war das gerade?

"Was ist los?" fragte Bill schnell atmend und etwas verwirrt über die Reaktion, die er wahrgenommen hatte, öffnete er die Augen.

Der Blonde entdeckte zwei Metallkugeln, die an einem Stift befestigt waren, der durch das Vorhautbändchen gepierct war. "Autsch," entfuhr es ihm bei dem Gedanken daran, wie es entstanden sein muss und berührte es vorsichtig mit einem Finger. "Kann... äh... muss ich vorsichtig sein?" fragte er.

"Musst du nicht... es kann nichts passieren," versicherte der Schwarzhaarige und schenkte dem Blonden ein warmes Lächeln. Eine Hand legte er in Toms Nacken und zog ihn zu sich, stupste dessen Lippen mit seiner Zunge an und ließ sie in den Mund gleiten, der sich sofort bereitwillig öffnete. Ihre Zungen schlängelten sich verlangend umeinander und Bill stöhnte laut in den Kuss, als er fühlte, wie Toms Hand sich wieder um sein Glied schloss und es gekonnt rieb, dabei immer wieder den Daumen über das Piercing gleiten ließ. Bill befand sich augenblicklich im Rausch dieser grandiosen Gefühlswelt, die wie eine Lawine über ihn hereinbrach und er strich fahrig mit seiner Hand über Toms Hals, suchte sich einen Weg zu dessen Brustwarze und zwirbelte sie mit seinen Fingern.

Tom kribbelte es überall. Das Zungenspiel des Schwarzhaarigen verschlug ihm fast den Atem, genauso wie dessen Finger, die offenbar genau wussten, was sie taten, denn es fühlte sich einfach himmlisch an. Bills Reaktion ließ ihn wieder an Sicherheit gewinnen und er zog seine Finger etwas enger um den Schaft und steigerte das Tempo seiner Bewegungen, genoß es jetzt sogar sehr, ihn dort anzufassen, liebte es, zu spüren, was er damit bewirkte. Er löste sich aus dem Kuss, um sich erneut leckend und saugend über Bills Hals herzumachen.

Noch niemand hatte ihn auf so magische Art berührt, wie Tom es tat und es ließ ihn schier überkochen, wie seine Erregung verwöhnt wurde. "Ooaahh.. aaahaaaa... oaa.. jaa," ließ er seiner Lust freien Lauf.

Der Klang von Bills Stöhnen schien direkt durch seinen Körper hindurchzufahren und ließ seinen Stab aufzucken. "Oh Gott... du klingst so geil," keuchte er heiser in Bills Ohr und zog lüstern seine Zunge über den äußeren Rand der Ohrmuschel, während er den Rhythmus seiner Handbewegung nochmal veränderte.

"Uuaaah... hrrr... oooooaaaah," stöhnte der Schwarzhaarige bis zum Anschlag erregt. Wenn Tom nur noch einen Augenblick so weitermachte, würde er gleich kommen. Schnell griff er die Hand des Blonden und zog sie von seinem Glied weg. Sich über ihn drüberbeugend drückte er den Körper ins Laken und setzte sich breitbeinig über dessen Hüfte. Mit beiden Händen Toms Handgelenke greifend zog er dessen Arme ans Kopfende des Bettes. "Lass sie da liegen," sagte er bestimmend und strich mit seinen Händen die Unterarme entlang, bahnte sich einen Weg über die Oberarme und die Schultern an Toms Hals entlang und nahm sein hübsches Gesicht in seine Hände. Kurz und zart küsste er ihm auf seine vollen Lippen und ließ sich dann runtergleiten, eine Spur feuchter Küsse auf dem schmalen Oberkörper hinterlassend, dessen Brustkorb sich schnell hob und senkte. Mit beiden Beinen Toms Beine spreizend kniete er sich dazwischen und nahm dessen Erregung in seine Hand, glitt druckvoll am Schaft entlang und sah sich einen Moment den ausgestreckten, erregten Körper des Blonden an. Scharf darauf, ihn zu schmecken, beugte er seinen Kopf nach unten und ließ seine Zunge gierig über Toms Eichel lecken.

Auf der Suche nach Halt fanden Toms Hände die gußeisernen Stäbe des Bettgestells und klammerten sich daran fest. "Hnnng ooaaah... goooott... ooaoaaaah," genoß er fassungslos und drückte seinen Kopf tief in das Kissen, jeden Muskel seines Körpers anspannend, fühlend, wie sich Bills Lippen um seine Spitze schlossen, sie saugend und leckend aufs Geilste bearbeitete, während die Finger seinen Schaft umschlossen und ihn rhythmisch pumpten. Sämtliche Sinne konzentrierten sich auf sein Lustzentrum... die Welt um ihn herum existierte nicht mehr... es gab nur noch diesen unfassbar geilen Typen, der ihn gerade verrückt werden ließ, und diese Lust in der reinsten Form, die er je erlebt hatte. "Oh mein Gott... hooaaaaaah," stöhnte er auf, als er fühlte, wie Bills Mund seinen Stab tief in sich aufnahm.

Bill stand drauf, wie Tom aus sich rauskam. Gierig zog er dessen hartes Glied immer wieder tief in seinen Mund, leckte begehrlich daran, sein Piercing dabei geschickt einsetzend. Seine Hände ließ er seitlich über Toms Oberschenkel streichen.

Toms Körper wand sich unter den geilen Liebkosungen, weiß traten seine Fingerknöchel an seinen sich festklammernden Händen hervor, willig streckte er Bill sein Becken entgegen.

Der Schwarzhaarige löste sich, packte Tom und zog ihm sein Becken hoch, schob ihm routiniert ein Kissen unter den Rücken. Er lächelte ihn an, als er sah, wie der Blonde die Augen öffnete und ihn mit verklärtem Blick verwundert ansah. Sofort legte er seine Hand wieder um dessen Erregung und ließ sie, sich festerziehend, daran entlangreiben.

Tom drückte seinen Kopf sofort wieder tiefer ins Kissen und konnte seine Augen nicht offen halten, zu sehr rissen ihn seine Empfindungen mit. "Hnnng... oah... Bill," keuchte er auf.

Seine Hand unermüdlich weiterbewegend, beugte er sich über den Oberkörper des Langhaarigen... ließ seine Zungenspitze mehrfach über die verhärteten Brustwarzen fahren, während er mit seiner freien Hand unauffällig etwas von dem kleinen Tisch griff, der direkt am Bett stand und es in Reichweite auf die Matratze legte. Er richtete seinen Oberkörper wieder auf, befeuchtete schnell zwei Finger, indem er sie in seinen Mund schob und besah sich Toms Reaktion genau, als er nun kurz über dessen Po streichelte und seine feuchten Finger an dessen Öffnung plazierte, leicht anfing, dort zu massieren, ohne sein Spiel mit seiner Hand an dessen Stab zu unterbrechen.

Sofort verkrampfte sich sein ganzer Körper und erschrocken riss er die Augen auf, doch "hrrr oaaahaaaa" entfuhr es ihm nur ein paar Sekunden später, als er merkte, wie geil Bills Berührungen sich dort anfühlten und ihn in unentdeckte Welten führten und seine Muskeln entkrampften sich fast übergangslos.

Bill konnte seinen Blick nicht von diesem wundervollen Gesicht abwenden, dem die Geilheit mehr als schön anzusehen war. Er fühlte Toms harten Stab in seiner Hand, während sein eigener pochend zwischen seinen Beinen zuckte. Langsam schob er einen Finger in die Öffnung und bewegte ihn leicht. "Uuuoooaaaah...gooott... hooaaaa," hörte und sah er erregt die Reaktion des Blonden, dessen Kopf sich zwischen den Armen hin und her warf, sich immer noch an den Stäben des Bettes festhaltend. Auch noch den zweiten Finger nachschiebend weitete er den Blonden schrittweise. Kurz löste er seine Hand von Toms Errektion, griff sich das Kondom, das er sich bereitgelegt hatte und öffnete die Packung mit Unterstützung seiner Zähne. Geübt streifte er es sich über und ließ seine Hand wieder zurück zu Toms Mitte gleiten.

"Oohaaa... jaaaa," stöhnte er lustvoll, fühlend, wie Bills Finger in ihm kreisten und leichte Fickbewegungen ausübten. Oh verdammt... er wollte mehr davon, mehr von Bill. Schlaf mit mir, dachte er, unfähig es auszusprechen und drückte sich dem Tätowierten entgegen. Kaum hatte er das gedacht, zogen sich die Finger aus ihm raus und er merkte, wie Bills Oberschenkel sich unter seine schoben und Bills Spitze kurz darauf gegen seine Öffnung drückte und vorsichtig seinen Schließmuskel überwand. "AAAAAH," konnte er nicht unterdrücken, den Schmerz herauszulassen, dessen Intensität ihn jetzt doch überraschte und schwer atmend, versuchte er ihn in den Griff zu bekommen, als Bill sich nun ganz still in ihm verhielt. Es dauerte nicht lange, da wandelte sich das schmerzhafte Gefühl in Lust... es war unbeschreiblich. Der Schmerz und die Lust in Kombination machten Tom wahnsinnig an. "Hnng... Gott... Bill... mach weiter," quetschte er durch seine zusammengepressten Zähne hervor.

Zentimeter für Zentimeter schob der Schwarzhaarige sich immer tiefer in Tom. "Haa uoaaah oooohaa," stöhnte er rauh, von der Enge geflasht und versenkte sich schließlich vollständig in ihm.

"Oh mein Gott... oh mein Gott... oaaah," wimmerte der Blonde überwältigt und stieß keuchend die Luft aus. Es schmerzte immer noch ein wenig, aber das war nichts im Vergleich zu dem absoluten Lustgefühl, das er dabei empfand und selbst die Schmerzen schienen ihn geil zu reizen.

Einen Moment still verharrend sah Bill den Langhaarigen erregt atmend an... er wollte nicht zu fordernd sein bei Toms erstem Mal, auch wenn alles in ihm danach schrie, sich weiter in ihm zu bewegen. Er ließ seine Gefühle durch seine Hand ausdrücken, die wieder anfing, Toms Schaft zu verwöhnen.

Bills Berührungen ließen ihn keinen Moment durchatmen und das ließ ihn einfach so abheben. Stöhnend öffnete er seine Augen einen Spalt, wollte den Schwarzhaarigen sehen. Den Oberkörper majestätisch aufgerichtet, kniete dieser vor ihm und leckte sich gerade mit der Zunge über seine Lippen, um sie zu befeuchten und seine Augen sahen ihn auf eine Weise an... so wahnsinnig liebevoll und doch so derbe vor Lust sprühend. Tom spürte Bills pulsierenen Stab in sich... dessen Hand an seiner Erregung. Leicht fing er an sein Becken zu bewegen, wollte dem Tätowierten damit zeigen, dass er bereit für mehr war.

Der Schwarzhaarige verstand den Wink sofort, hatte nur auf ein Zeichen gewartet. Langsam und gleichmässig zog er sich wieder zurück, bis er fast aus Tom raus war und drückte sich dann wieder ebenso langsam in ihn rein. "Oooaaah... jaaaaa," stöhnte er und wiederholte diese Bewegung gleich noch einige Male, dabei kaum merklich das Tempo steigernd. Seine Finger ließ er weiter Toms Glied massieren. Seine andere Hand hatte er haltsuchend in Toms Hüfte gekrallt.

"Oh mein Gott... oh mein Gott... oh mein Gooooott," wiederholte sich Tom, den Zustand nicht fassen könnend, in den ihn Bills sanfte Stöße jetzt hoben.

Seine Hände von der Hüfte und Toms Stab lösend, streichelte er sich über dessen Bauch hoch zu seiner Brust, glitt sanft über die Brustwarzen, näherte sich dabei dem sich windenden Körper immer mehr. Gierig verschloß er den stöhnenden Mund mit seinen Lippen, stützte seine Arme neben dem heißen Körper auf, legte seinen Oberkörper auf den des Blonden, seinen Bauch auf Toms Steife drückend, und spielte geil mit dessen Zunge. Er wollte ihm so nah wie möglich sein. In den Kuss stöhnend, stieß er jetzt etwas härter in Tom.

Diese konzentrierte körperliche Nähe und die erregenden Stöße ließ den Langhaarigen nun vollständig wegdriften. Er löste seine Hände von den Stangen und griff mit einer in Bills Haare, drückte ihn noch weiter in diesen geilen Kuss. Die andere Hand ließ er gierig über den schmalen Rücken des Schwarzhaarigen fahren, ihn endlich auch berühren könnend, und er reckte ihm bei jedem Stoß sein Becken entgegen, um ihn möglichst tief in sich aufzunehmen. Dieses unfassbare Nähegefühl zeigte sich gerade besonders deutlich in ihm. Wild umschlang seine Zunge die des Schmuckträgers.

Er konnte sich nicht weiter auf den Kuss konzentrieren... zu überwältigend waren die Gefühle, die ihm durch seinen Körper und seine Seele gingen. "Huuooooo aaaaah... oaaah," löste er sich laut aus dem Kuss und stieß immer heftiger zu, ließ sich von seinem Gefühl treiben.

Tom krallte sich mit seinen Fingern in Bills Rücken. "Hnng... gooood... oooah... hooaaaaa," ließ er seine Lust heraus, schlang seine Beine um den Körper des Schwarzhaarigen und unterstütze dessen noch immer härter werdenden Fickbewegungen, die ihn tief und geil berührten... immer wieder, immer intensiver. Er spürte, wie sich die Hitze in seinen Lenden zusammenstaute, war nur noch ein einziges Lustbündel. Überwältigt ergoß er sich laut aufstöhnend zwischen ihren Körpern. "Oooooaaaaaahh... Jaaaaaaaaaaaa."

Bill stieß noch ein paar Mal in ihn rein und kam mit einem etwas gequält klingenden "Hoooaaah... oaaahaaaa" in Tom, der sofort sein Gesicht in die Hände nahm und ihn leidenschaftlich küsste.

"Oh mein Gott," keuchte Tom noch immer schwer atmend und überglücklich. "Das war unbeschreiblich... du bist unbeschreiblich... ich bin so... ich kann es nicht..." Weiter kam er nicht, denn Bill küsste ihn wieder und er stieg glücklich darauf ein.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#7

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:49
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 4. Kapitel ... Teil 1 ~



Ein paar Minuten später lagen sie aneinandergekuschelt unter der Decke und genoßen still die Nähe, die noch mächtiger geworden schien.

"Wie kann es sein, dass du es bist?" fragte Tom leise. "Wie kann es sein, dass ich dich gehört habe?" Er drehte seinen Kopf so, dass er Bill ins Gesicht sehen konnte.

"Ich weiß es nicht," antwortete Bill ebenso leise und strich mit ein paar Fingern liebevoll an Toms Arm rauf und runter. "Glaubst du, es gibt so etwas wie Bestimmung?"

"Hättest du mich das vor zwei Wochen gefragt, dann wäre meine Antwort ganz klar 'nein' gewesen," sagte der Langhaarige nachdenklich. "Jetzt weiß ich nicht, wie ich darauf antworten soll." Er kaute unbewusst auf seinem Piercing. "Ist Rette mich das einzige Stück, dass du aufgenommen hast?" wollte er jetzt wissen.

"Nein... es sind noch zwei weitere Stücke drauf, die ich damals geschrieben habe."

Tom richtete sich abrupt ein Stück auf, um Bill besser sehen zu können. "Lass sie mich hören," bat er. "Es gibt noch zwei weitere Melodien, bei denen ich deine Stimme immer höre." Ihm lief ein gruseliger Schauer über den Rücken. "Das ist mir unheimlich, Bill," sagte er leise. "Ich bin mir sicher, dass du die beiden Stücke aufgenommen hast, die ich im Kopf habe. Zu oft habe ich deine Stimme dazu gehört."

"Warte hier." Jetzt kam auch der Schwarzhaarige hoch und sprang nackt aus dem Bett.

Entzückt über den Anblick sah der Blonde ihm nach und beobachtete ihn auch, als er nur kurze Zeit später wieder den Raum betrat, Toms Gitarre in der Hand haltend, und sich zu ihm aufs Bett setzte. Er richtete sich nun ganz auf, überschlug seine Beine zu einem Schneidersitz und nahm seine Gitarre an sich, legte sie vor sich auf seine zugedeckten Beine. "Ich seh keine Anlage, keine Boxen," sah Tom sich suchend im Raum um. "Willst du singen?" fragte er. Er dachte, Bill würde die CD mit seiner Kinderstimme mitbringen, aber so war es ihm auch recht.

Bill streckte seinen Arm aus und griff nach der Fernbedienung neben seinem Bett. "Siehst du die Schlitze in der Wand?" fragte er den Langhaarigen und deutete auf ein paar Stellen an der Tapete. "Dahinter sind die Boxen eingebaut." Breitbeinig setzte er sich nun hinter Tom und rutschte, so weit es eben ging, an ihn heran. "Bist du bereit?" fragte er ihn über die Schulter hinweg und setzte ihm ein zartes Küsschen darauf.

"Ja... bereit," bestätigte der Blonde aufgeregt und kurze Zeit später hörte er die ersten Worte dieser ihm so vertrauten Stimme.

"Meine Augen schaun mich müde an,
finden keinen Trost.
Ich kann mich nicht mehr mit ansehn,
bin ichlos.
Alles, was hier mal war,
kann ich nicht mehr in mir finden.
Alles weg, wie im Wahn,
seh ich mich immer mehr verschwinden.
Ich bin nicht ich, wenn du nicht bei mir bist -
bin ich allein... "
schallte eine kleine, wundervolle Stimme aus den Boxen.

"Kennst du es doch nicht?" fragte Bill verwundert und etwas enttäuscht, als Tom nicht anfing mitzuspielen. Er war sich inzwischen auch sicher gewesen, dass ihre Melodien zusammenpassen würden, doch jetzt kamen ihm Zweifel.

Tom schluckte. "Doch, ich kenne es," antwortete er leise, "aber den Text kannte ich noch nicht." Ihm hing ein Kloß im Hals. Was musste Bill damals gefühlt haben, um so einen Text zu schreiben? fragte er sich traurig und achtete auf jedes Wort, das er hörte.

"Bitte spiel dazu... ich möchte deinen Part hören." Bill küsste dem Blonden nochmal auf die Schulter, erleichtert, dass ihn sein Gefühl doch nicht getäuscht hatte.

Einen Augenblick zögerte er, doch dann griff er in die Saiten und ließ seine passende Begleitung dazu erklingen, immer noch konzentriert auf den Inhalt der Worte lauschend. "Egal, wo du bist... komm und rette mich," hörte er plötzlich und es ging ihm durch und durch, als hätte Bills Stimme direkt in sein Herz gesungen. Schon wieder ein Rette mich darin, schoss es ihm durch den Kopf. Als das Stück endete, wollte Tom den Schwarzhaarigen darauf ansprechen, doch kaum hatte er seine Hand vom Griffbrett genommen, hörte er Bills kleine Stimme erneut, die jetzt die andere Melodie sang, die er schon lange kannte. Dieses Mal setzte er gleich wieder mit seinem Instrument ein, gespannt den Text verfolgend.

"Keiner mehr da, der mich wirklich kennt.
Meine Welt bricht grad zusamm`
und es läuft ein Happy end.
Um dich weinen soll ich nicht.
Ich weiß, unsterblich sind wir nicht,
aber du hast mal gesagt:
Wenn nichts mehr geht,
werd ich ein Engel sein - für dich allein..."

Als das Lied geendet hatte, legte Tom die Gitarre beiseite und drehte sich zu Bill um. "Für wen hast du die Stücke geschrieben?" fragte er neugierig und sah den Geschminkten liebevoll an.

"Bitte lach nicht, wenn ich es dir sage," bat der Schwarzhaarige. "Es klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber... ich habe es für das Wesen geschrieben, das bei mir war, wenn es mir besonders schlecht ging." Prüfend, wie Tom auf die Aussage reagieren würde, schaute er ihn an.

Tom war überhaupt nicht zum Lachen zumute. "Konntest du das Wesen sehen?" fragte er ernst, das 'Du' in dem Satz besonders betonend.

An der Art, wie der Blonde die Frage stellte, wurde klar, dass er sowas kannte und Bill fiel erstaunt für einen Moment die Kinnlade runter, bevor er antworten konnte. "Nein, ich hab es nie gesehen, aber ich weiß, dass es da war... ich habe es gespürt." Er kam sich schon nicht mehr blöd dabei vor, es auszusprechen. "Konntest du es sehen?" fragte er, Tom damit zu verstehen gebend, dass er ihn verstanden hatte.

"Nein, aber es war so, wie du es beschrieben hast." Der Langhaarige pulte mit einem Finger im Bezug der Decke rum. "Das sind einfach zu viele Zufälle...," er machte eine kleine Pause, bevor er eindringlich fragte: "Wer bist du?" Forschend sah er ihm in die braunen Augen und entdeckte das, was er die ganze Zeit schon in ihnen sah... dieses Etwas, das sie zu verbinden schien.

Bill lächelte. "Ich bin die Stimme aus deinen Träumen... erkennst du mich denn nicht, meine Melodie?" Sanft legte er ihm seine Hand auf die Wange... sah ihn klar und offen an. Für ihn war das ebenso unbegreiflich wie für Tom, doch ihn hüllte jede neu gefundene Verbindung zu diesem wundervollen Mann in eine magische Nähe, die er genoß, anstatt sich vor ihr zu fürchten. "Es muss so etwas wie Bestimmung geben, sonst ist das, was wir gerade erleben, nicht zu erklären... und ich bin wahnsinnig glücklich, dass sie sich gerade erfüllt," sagte er sanft, ließ seine Hand unter Toms Kinn gleiten und zog sein Gesicht liebevoll zu sich ran... kam ihm entgegen und setzte voller Zärtlichkeit seine Lippen auf die des Blonden, löste sich nur ein Stück und suchte seinen Blick. "Ich liebe dich," flüsterte er und setzte seine Lippen erneut auf.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


"Oh mein Gott," hauchte Tom überfordert an Bills Lippen, bevor er seine Zunge leidenschaftlich durch dessen Mundöffnung schlängeln ließ und sich sehnsüchtig damit die Zunge schnappte, die er spielend zum Tanz aufforderte. Die drei Worte trafen ihn mit aller Wucht und völlig unverhofft... ich liebe dich... sie hallten in ihm wieder wie tausende kleiner Echos, mit all ihrer liebevollen Macht, entzündeten kleine Feuerwerke, die sich als Kribbeln durch Toms ganzen Körper streichelten. Er empfand es nicht als verfrüht oder unpassend, sie zu hören... zu viel verband sie schon, zu tief das Gefühl, das ihn leitete und ihn bereits seit einer Ewigkeit zu begleiten schien, obwohl er Bill doch erst so kurz kannte. Glücklich seufzte er in den Kuss, auf den der Schwarzhaarige sofort eingestiegen war und ihre Zungen umschlangen sich in leidenschaftlichem Einklang. "Ich liebe dich auch," brachte er ergriffen und mit belegter Stimme seine Gefühle zum Ausdruck. Noch nie zuvor hatte er diese Worte zu jemandem gesagt... jetzt war es passiert und es fühlte sich berauschend an und auf seinem Gesicht formte sich ein wonnetrunkenes Lächeln, das von Bill erwidert wurde.

Gemeinsam kuschelten sie sich wieder unter die Decke.

"Ich würd dich gern mal bei deiner Arbeit als Model sehen," sagte Tom. Sein Kopf lag auf Bills Schulter und er kraulte sanft dessen Brust. "Ist das möglich, dass du mich mal mitnimmst?"

Bill hatte eine Hand in Toms Dreads geschoben und ließ sie immer wieder durch seine Finger gleiten. "Klar kann ich dich mal mitnehmen," antwortete Bill und küsste ihm zärtlich auf die Stirn. "Ich warne dich aber vor... es ist nicht so spannend, wie es den Anschein haben mag. Du wirst dich langweilen."

"Kann ich mir nicht vorstellen," lächelte Tom. Solange er Bill ansehen konnte, würde ihm bestimmt nicht langweilig werden. So sehr er es auch wünschte, einfach so mit ihm hier liegenzubleiben, der Druck auf seiner Blase zwang ihn, sich von ihm zu trennen. Er gab dem Schwarzhaarigen ein Küsschen auf die Brust und erhob sich mit einem "Bin gleich wieder da" und verließ das Schlafzimmer.

Bill sah ihm zufrieden seufzend nach und war einfach glücklich. Er hatte das Gefühl am Ende einer Suche angekommen zu sein und verschränkte zufrieden seine Arme hinter dem Kopf. Den Geruch von ihrer Nacht tief in sich aufnehmend, schloss er die Augen und ließ die Bilder nochmal vor seinem inneren Auge ablaufen.

Tom stand im Wohnzimmerdschungel und überlegte kurz, wo das Bad war... ah ja... rechts von ihm, fiel ihm sofort wieder ein, wühlte sich durch das Gestrüpp und drückte die Klinke der Tür. Verwundert stellte er fest, dass sie verschlossen war und rüttelte noch einmal daran, doch nichts tat sich. Er war sich sicher, dass Bill bei der Führung durch die Wohnung keinen Schlüssel umgedreht hätte, zumal hier in dem Schlüsselloch auch keiner steckte. Er ging ein paar Schritte zurück und entdeckte eine andere Tür, eigentlich direkt daneben, doch aufgrund der Einrichtung erschienen die Türen nur von weiter weg nebeneinander. Tom probierte die andere Tür. Sie war offen und führte ihn ins Bad. Na also, dachte er erleichtert und war froh, dass schon ein schwaches Licht an war und er keinen Schalter mehr suchen musste. Nach seinem Klogang wusch er sich noch schnell seinen Bauch, der recht verklebt war und ließ dann das warme Wasser über seine Hände fließen und wusch auch sie. Er beeilte sich, wollte schnell wieder zurück ins Bett... zurück zu dem Mann, den er liebte.

Als er Tom aus dem Bad kommen hörte, öffnete er die Augen und sah zur Tür. "Halt," sagte er laut, als er den Langhaarigen reinkommen sah.

Tom blieb verdutzt stehen und sah den Schwarzhaarigen irritiert an. Er wollte gerade nachfragen, was das bedeuten solle, da gab Bill ihm schon lächelnd die Antwort. "... und jetzt gaaaanz langsam herkommen," hörte er ihn sagen und das Grinsen, das sich dabei auf sein Gesicht legte, zog auch Toms Mundwinkel in die Höhe. Er tat ihm den Gefallen und bewegte sich nur langsam durch den Raum auf ihn zu, die Blicke genießend, mit denen Bill ihn musterte. Er hatte in den letzten Stunden die restliche Scheu ihm gegenüber verloren, war einfach entspannt und unfassbar verliebt. Als er kurz vor dem Bett war, hob Bill einladend die Decke an und entblößte damit auch einen großen Teil seines Körpers. Toms Blick fiel auf den eintätowierten Stern und er beugte sich dorthin und küsste zärtlich auf die Mitte. "Das sieht toll aus bei dir," sagte er, als er sich nun wieder an Bill rankuschelte, der ihn wieder mal nur anlächelte. Plötzlich musste er grinsen. "Ich wollt schon immer mal mit nem Model im Bett landen," fiel ihm auf. "... aber in meiner Vorstellung hatte es eine größere Oberweite als du," lachte er und strich dem Schwarzhaarigen über seine flache Brust, berührte das Piercing mit einem Finger, fing an, sanft damit zu spielen.

"Ich könnte dir ein Model mit Oberweite vorstellen," reagierte Bill. Eigentlich wollte er lächeln, doch Toms Spielerei an seiner Brust ließ ihn seine Augen genießend schließen und seine Lippen befeuchten. "Dir ist aber schon klar, dass mich das anmacht?" fragte er leise.

"Es macht dich an, mir ein Model mit Oberweite vorzustellen?" grinste Tom und ließ seine Finger den Ring an Bills Brust vorsichtig von unten nach oben klappen, dabei zart die Spitze seiner Brustwarze berührend. "Sag mal, was ist eigentlich hinter der Tür neben der Badezimmertür?" interessierte sich der Blonde nun.

"Ein Zimmer," keuchte Bill leise mit geschlossenen Augen. Toms Berührungen waren so zauberhaft.

Schmunzelnd über die überaus informationshaltige Antwort, hakte er nach: "Was für ein Zimmer?"

Über die Lippen des Schwarzhaarigen kam ein genußvoller Seufzer, bevor er "das sag ich dir nicht" antwortete.

Unbewusst hörte der Langhaarige auf mit Bills Piercing zu spielen. "Warum nicht?" entfuhr es ihm erstaunt. Er überlegte, was für einen Raum man verstecken wollen würde. "Bist du ein Serienkiller und bewahrst dort deine Opfer auf?" stellte er die Idee, die ihm als erstes in den Kopf kam, als Frage.

"Ja genau." Bill öffnete jetzt die Augen. "Ich such mir wunderschöne Männer mit blonden Dreads aus, zieh sie erst ins Bett, töte sie dann und bastel mir danach daraus Sexpuppen, die ich in dem Zimmer sammle." Er sah Tom liebevoll grinsend an. "Und du wirst der Schönste von allen sein... komm näher und nimm meinen Todeskuss in Empfang." Den Blick auf Toms Lippen geheftet näherte er sich ihm mit leicht geöffnetem Mund.

"Boah, hast du `ne kranke Phantasie," bemerkte Tom. Ihm jedoch nicht widerstehen könnend, kam er Bill entgegen und schloß die Augen, bevor sich ihre Lippen trafen und sich ihre Zungen zu einem weiteren leidenschaftlichen Spiel einfingen, das ihm, sein Herz glücklich pochend, seinen Pulsschlag erhöhte.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#8

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:50
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 4. Kapitel ... Teil 2 ~


"Ich leb noch," stellte Tom nach dem Kuss fest.

"Da bist du der Erste," tat Bill überrascht. "Du scheinst immun gegen mein Gift zu sein."

"Zeigst du mir jetzt den Raum?"

"Nein," lächelte Bill liebevoll.

"Ich finde, ich hab als einzig Überlebender das Recht dazu," bohrte Tom weiter.

Der Geschminkte schüttelte nur den Kopf.

"Ist dir eigentlich klar, wie neugierig mich sowas macht?" fragte er den Schwarzhaarigen.

"Es wird mir gerade klar," lächelte der Tätowierte immer noch.

"Bitte, lass mich in den Raum," versuchte der Blonde es jetzt mit Betteln.

"Du weißt nicht, worum du bittest," erwiderte Bill.

"Oh man, was soll denn das jetzt bedeuten?" fragte er, von der Neugier langsam gequält, doch als er Bills stilles Lächeln sah, wurde ihm klar, dass er darauf keine Antwort erhalten würde. "Wirst du mich jemals da rein lassen?" startete er einen weiteren Versuch.

Bill nickte und lächelte.

"Du brauchst gar nich son überhebliches Gesicht zu machen," gab Tom jetzt auf. "Wenn es meine Wohnung wäre, wüsste ich auch, was hinter der Tür ist." Unkontrolliert musste er plötzlich gähnen, was ihn dazu brachte, sich selbst mal anzufühlen... körperlich war er ganz schön müde, nur im Kopf war er noch so aufgedreht.

Das Gähnen des Blonden hatte Bill automatisch einen Blick zur Uhr werfen lassen. "Musst du eigentlich nachher arbeiten?" fragte er.

Tom nickte zustimmend. "Zwischen 9:30 und 10:00 muss ich da sein. Wie spät ist es denn?"

Der Schwarzhaarige sah nochmal auf seinen Wecker. "5:13," las er minutengenau vor, um dann festzustellen: "Ich sollte unbedingt noch schlafen. Mein Tag wird lang heute."

"Oh... dann sollte ich wohl besser gehen," kam es von Tom. Er war es nicht gewohnt, die Nacht mit jemandem zusammen zu verbringen, ohne sich vor dem Aufwachen zu trennen.

"Bitte bleib. Ich würd gern mit dir zusammen einschlafen und auch wieder aufwachen, wenn du magst." Bill sah ihn hoffnungsvoll an und legte eine Hand auf seinen Arm.

"War`n Reflex," lächelte der Blonde. "Ich muss mich wohl erstmal dran gewöhnen, verliebt zu sein." Doch dann fiel ihm auf: "Ich hab noch nichtmal ne Zahnbürste, das könnte eklig werden."

"Ich hab immer eine frische da... für Notfälle." Der Schwarzhaarige lächelte jetzt auch und stellte seinen Wecker, nachdem sie die Weckzeit vereinbart hatten.

Nach einer schnellen Runde durchs Bad lagen sie aneinandergekuschelt im Bett und brauchten nicht mehr wirklich lange, um einzuschlafen.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Tom hörte den Wecker zwar, war aber viel zu müde, um sich darum zu kümmern. Er fühlte, wie Bill sich neben ihm drehte und dann hörte er auch den nervenden Sound des Weckers verstummen... ah... eine Wohltat. Ein warmer Schauer durchlief ihn, als er Bills zarte Hand auf seiner Wange fühlte und mit dessen verschlafener Stimme ein zärtliches "Guten Morgen, meine Melodie" in seine Gehörgänge drang. Seine Augenlider hoben sich etwas und vor ihm tauchte das wunderschöne Gesicht seines Freundes auf, was ihm ein Lächeln aufs eigene Gesicht zauberte. Flatternd erhoben sich die Schmetterlinge in seinem Bauch. "Es ist wundervoll, so aufzuwachen," sagte er nach einem Moment der Stille.

Leider hatten sie die Zeit knapp eingeplant und beeilten sich mit ihrer Morgenwäsche und dem Frühstück.

"Tut mir leid. Beim heutigen Shooting sind Zuschauer nicht so gut. Aber ich nehm dich so bald wie möglich mit," antwortete Bill beim Abräumen des Frühstückstisches auf Toms Frage, ob er zum Shooting am Abend mitkommen könne.

"Können wir uns heute dann gar nicht mehr sehen?" fragte Tom und versuchte seine Enttäuschung zu verbergen. Er stellte seine Tasse und sein Brett zu den anderen Sachen neben die Spüle.

Bill stellte sich hinter den Blonden und umarmte ihn, die Hände auf seinen Bauch legend. "Sorry. Hätte ich früher gewußt, dass du in mein Leben treten würdest, hätte ich mir den Tag heute frei gehalten." Er drehte ihn im Arm zu sich um und sah ihm in die Augen. "Mein Terminplan ist immer recht voll. Daran wirst du dich gewöhnen müssen, wenn du mit mir zusammen sein willst," sagte er ernst. "Aber ich werde jede Minute, die ich übrig habe, dafür verwenden, Zeit mit dir zu verbringen, wenn du dann auch Zeit hast. Meinst du, du kannst damit leben?"

"Ich werde damit leben," reagierte Tom und gab dem Schwarzhaarigen einen kleinen Kuss. "Weißt du denn schon, wann du wieder Zeit hast?" Er hoffte, nicht so lange auf Bill warten zu müssen, wollte ihn im Moment am liebsten 24 Stunden am Tag um sich haben. Er war so dermassen verliebt.

"Wenn du morgen Abend Zeit hast, dann bin ich ganz Dein." Mit dem Satz zog er den Blonden fester in seine Arme und küsste ihm eine Spur kleiner Küsse am Hals entlang.

"Hört sich gut an," keuchte Tom leise und legte seinen Kopf ein Stück zur Seite. "... und fühlt sich verdammt gut an."
Zehn Minuten später saß er bereits im Bus und konzentrierte sich darauf, an der richtigen Haltestelle wieder auszusteigen. Ihm war das Busnetz in dieser Stadt noch nicht recht klar und er überlegte, ob es ihm je klar werden würde. Immerhin kam er von seiner Wohnung aus locker zur Arbeit, doch jetzt war er von Bills Wohnung aus losgefahren und seine Augen hefteten angestrengt auf der Straße, lasen jedes Schild, das sie zu fassen bekamen. Die Ansagen der Haltestellen, die über den Lautsprecher durchgesagt wurden, wurden vom Geplapper und Gekicher der vier Mädchen, die auf den Sitzen vor ihm wild gestikulierend über irgendeinen Typen namens Robin schwärmten, übertönt. Im letzten Moment erkannte er die Haltestelle, an der er raus musste

Erfreulicherweise hatte Bill montags seine erste Vorlesung immer erst um zehn Uhr ... Kunst- und Kostümgeschichte stand auf dem Programm, etwas, wofür er sich sehr interessierte, im Gegensatz zur zweiten und dritten Lesung... Englisch und Italienisch. Sprachen waren nicht so sein Ding und er war ganz froh, dass er nur noch in diesem Semester Italienisch hatte, zumindest, wenn er die Zwischenprüfung am Semesterende bestehen würde. Müde, aber ausgesprochen ausgeglichen durch die letzte Nacht, betrat er den Hörsaal.

Irgendwie war er heute nicht recht konzentriert bei der Arbeit. Ständig musste er an die Nacht mit Bill denken, an sein erstes Mal mit einem Mann, sein erstes Mal mit einem echten Gefühl... einem so unglaublich tiefen Gefühl. Er schwebte beim Gedanken daran wie auf einer Wolke und dann hörte er Bills Kinderstimme und dachte angestrengt nach, versuchte sich ohne jeglichen Ergebnisansatz zu erklären, wie sowas möglich sein konnte. Und dauernd fragte er sich, was hinter der verschlossenen Tür in Bills Wohnung sein würde.

Die letzten beiden Vorlesungen an diesem Tag, Mode Design und Modedarstellung, holten ihn wieder aus seinem Müdigkeitstief, in das ihn die Italienischvorlesung getrieben hatte und als er zu Hause ankam, hatte er nur noch kurz Zeit, einmal unter die Dusche zu hüpfen und eine Kleinigkeit zu essen, bevor er auch schon wieder los musste.

Tom flitzte nach der Arbeit schnell noch in den nächsten Supermarkt und besorgte ein paar Sachen, die seinen Kühlschrank nicht mehr ganz so kahl aussehen lassen würden. Es war kurz vor acht... das Zusammenschneiden der Sounds hatte durch Toms Träumereien länger gebraucht als geplant. Er würde noch ne Runde Gitarre spielen, sich vielleicht einen Film ansehen, aber dann früh schlafen gehen, legte er sich seinen Abend im Kopf zurecht, als er kurze Zeit später im Bus auf dem Weg nach Hause war. Auf einmal blieb sein Blick an einem schwarzen Haarschopf hängen, den er in Fahrtrichtung auf der anderen Straßenseite sah. Die Schmetterlinge in seinem Bauch flogen freudig alarmiert auf, als er Bill erkannte. Doch dann sah er auch die ebenfalls schwarzhaarige, wunderschöne Frau, die gerade auf den Geschminkten zulief und ihn freudig umarmte und ebenfalls freudig in die Umarmung gezogen wurde. Dass der Bus gerade jetzt an einer Ampel zum Stehen kam, erlaubte Tom, noch zu sehen, wie sie sich auf den Mund küssten und dann Arm in Arm in einem Durchgang zwischen den Häusern verschwanden. Die Schmetterlinge in seinem Bauch ersetzten sich durch kleine Nadeln, die in sein Herz zu gleiten schienen. Irgendwie sah die Situation gerade nicht danach aus, als wäre Bill auf dem Weg zu einem Shooting, wie er es behauptet hatte. Ein komisches Gefühl kam in ihm auf.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#9

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:51
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 5. Kapitel ... Teil 1 ~


Ehe er sich versah, war er an der nächsten Haltestelle ausgestiegen und ging, seine Schritte schneller werden lassend und die Straßenseite wechselnd, die Strecke zurück, die der Bus eben noch entlanggefahren war. Schnell bog er zwischen den Häusern mit ihren frisch gestrichenen Fassenden in den Durchgang ab, durch die er die Beiden verschwinden sah, seine Einkaufstüte in der Hand haltend. Als ihn nach ein paar Metern ein altes, schäbiges Holztor mit zwei Flügeltüren stoppte, fragte er sich zum ersten Mal, was er eigentlich gerade machte. Wollte er Bill wirklich hinterherspionieren? Er ging ein paar Schritte zurück und sah auf das Tor. Es passte gar nicht zu den Fassaden, die sich vorne an der Straße zeigten. Es schien schon ewig in den Scharnieren zwischen diesen Mauern zu hängen. Dass es so alt und abgenutzt war machte dieses Tor schon wieder charmant. Was wohl dahinter war? Neugierig ging er wieder darauf zu und drückte die schwere Klinke. Das Tor glitt viel leichter auf, als er es vermutet hätte und schnell schlüpfte er einfach durch die Lücke und schloss es wieder hinter sich.

Er hätte jetzt nicht erwartet, auf so einen dreckigen Hinterhof zu gelangen und erst recht nicht, auf so ein altes Gebäude zu stoßen, das sich bröckelnd in seinem Blickfeld ausbreitete. Es sah aus wie ein altes Fabrikgebäude, umbaut und vergessen. An einer Seite war das Dach eingestürzt, die riesigen Fenster lagen soweit oben in den Wänden, dass man einen Baum erklettern hätte müssen, um hineinsehen zu können, wenn der Dreck darauf es zugelassen hätte. Es standen ein paar dünne Bäumchen um das Gebäude aus rotem Backstein. Dornige Sträucher machten sich überall breit, streckten ihre dünnen Arme über den moosbewachsenen Boden und suchten sich einen Weg durch die brüchige Mauer. Tom schien, als flackerte ein eigenartiges Licht durch die Fenster und er trat näher, passte auf, nicht auf den Blechschrott zu treten, der im vorderen Teil des Hinterhofs achtlos abgelegt worden war. Links im Gebäude fand er eine Tür, die nur angelehnt war. Sie hing halb aus ihrer Verankerung und erschien viel zu klein für die hohe Mauer, in die sie eingearbeitet war. Er blieb einen Moment davor stehen, unschlüssig, ob er nun das Gebäude betreten sollte oder ob er lieber wieder gehen sollte.

Er versteckte seine Tüte unter einem Gebüsch neben dem Eingang. Vorsichtig öffnete er die Tür mit beiden Händen, bevor er sich durch die entstandene Lücke schob. Das Licht von draussen fiel nur minimal herein und Tom blieb wieder stehen, um seine Augen an die plötzliche Dunkelheit zu gewöhnen und erkannte dann, dass er in einem kleinen Raum mit kahlen Wänden stand, von dem zwei Türen weiterführten. Er entschied sich für die Tür, die direkt vor ihm lag und drückte, mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, ganz langsam die Klinke. Er merkte sofort an der veränderten Atmosphäre, dass der Raum, den er jetzt betrat, sehr groß sein musste. Er versuchte, keinen Laut zu machen und setzte seine Füße langsam und sehr vorsichtig auf den kalten Betonboden. Er konnte etwas mehr sehen, da ein warmes, flackerndes Licht den Raum hinter dem großen Kessel vor ihm erhellte. Er selbst stand im Schatten und das war ihm auch ganz recht. Mit den Augen die Umgebung absuchend bewegte er sich rechts an dem Kessel vorbei. Das flaue Gefühl in seinem Magen verstärkte sich mit jedem Schritt und er gelang unentdeckt hinter ein robustes, meterhohes Regal, in dem sich alte, verrostete Werkzeuge stapelten und ein Berg von verstaubten Aktenordnern wild durcheinander lag. Hier fühlte er sich einigermassen sicher und wagte sich noch ein Stück weiter. Er sah um die Ecke und bekam jetzt eine freie Sicht auf die vor ihm auftauchende Szene, die ihn hart und unerwartet traf.

Tom sah Bill und diese Frau. Bill stand vor ihr, sein Körper war vollständig in schwarzes Leder gehüllt. Das enganliegende Oberteil war an der Brust weit geschlitzt, so dass seine helle Haut darunter hervorschien, der Kragen war hoch aufgestellt und betonte so das Stück Hals, das zu sehen war. Um seinen Hals trug er ein breites, ebenfalls schwarzes Lederhalsband, an dessen Seiten silberne Ketten herunterglitten, die V-förmig zu seinem Brustbein verliefen und an dessen Spitze ein kleiner, silberner Schlüssel hing. Sein Augen waren auf eine intensive Art dunkel geschminkt, was ihm einen härteren Ausdruck aufs Gesicht legte, als der Blonde bisher bei ihm gesehen hatte. Tom wusste nicht, was er denken sollte und sein Blick fiel auf die Frau, die er nur von seitlich hinten sehen konnte. Sie zeigte ihren makellosen Körper komplett nackt und die Augen des Langhaarigen blieben einen Augenblick auf ihrem, in seinen Augen einfach perfekten Po, hängen. Ihre glatten Haare waren locker zu einer interessanten Frisur hochgesteckt. Sie standen in einer Art Kreis von etwa 5 bis 6 Metern Durchmesser, der sich aus gleichmässig gebogenen Metallröhren fast komplett, bis auf einen breiten Durchgang an einer Seite, um sie legte. Die Metallröhren lagen auf dem Boden, waren zur Oberseite hin offen und enthielten eine offenbar brennbare Flüssigkeit, denn es schlugen Flammen daraus hervor, die das Licht in die Halle warfen und umschlossen das darin stehende Paar.

"Können wir anfangen?" hörte er Bill fragen und erst jetzt fiel ihm auf, dass ausserhalb dieses Flammenkreises auch noch Menschen standen. "Einen Moment noch," sagte ein Mann, der damit beschäftigt war, die Linse einer Kamera zu putzen, die auf einem Stativ aufgesetzt war. Irgendwie sah er viel zu bieder für diese Szene aus. Er trug einen hellen Anzug mit passender Krawatte, seine Haare waren kurz geschnitten und mit Gel in Form gebracht. Er wirkte für Tom eher wie jemand, den er hinter dem Schalter seiner Bank treffen würde. Daneben war ein weiterer Mann damit beschäftigt, in einem Koffer rumzuwühlen, scheinbar auf der Suche nach etwas und ein Stück weiter entdeckte Tom auch noch eine Frau, die einfach da stand und eine Zigarette rauchte. Sie aschte achtlos auf den Boden.

"Ich bekomm kalte Füße." Die hohe, klare Stimme der nackten Schönheit lockte den Blick des Blonden wieder in die Mitte des Feuerkreises. "So wie ich dich kenne, wirst du sie gleich vergessen," hörte er Bill sagen und sah, wie sich ein Grinsen auf dessen Gesicht formte und dessen Hände vertrauensvoll über die Oberarme der Nackten rieben, als wolle er sie wärmen. Die Vertrautheit, die von den Beiden auszugehen schien, versetzte Tom erneut einen Stich ins Herz und gleichzeitig konnte er nicht wegsehen und er hätte auch nicht leugnen können, dass ihn der Anblick mehr als anzog.

Der Mann, der in dem Koffer gekramt hatte, war offenbar fündig geworden, denn er betrat jetzt ebenfalls den Feuerkreis und hielt ein paar Sachen in den Händen, die er Bill entgegenstreckte. "Kannst du ihr das anlegen?" fragte er. "Sicher," antwortete Bill und nahm ihm eines der Sachen aus der Hand. "Dreh dich um," wies er die Frau an und als sie es tat, konnte Tom sie von vorn sehen. Intensiv stachen ihre grünen Augen hervor, die sich einzigartig in das unbeschreiblich schöne Gesicht einfügten. An beiden Nippeln ihrer kleinen, aber wohlgeformten Brüste trug sie je ein ringförmiges Piercing. Ohne Scham stand sie dort und präsentierte ihren wundervollen Körper. Sie hob leicht ihr Kinn an, als Bill von hinten seine Arme über ihren Kopf nahm und ihr ein Halsband anlegte, das er in ihrem Nacken verschloss. Es war ähnlich wie seines aus schwarzem Leder, enganliegend und breit, nur war es alle paar Zentimeter von Metallringen besetzt, die fest in das Leder gearbeitet waren und es waren zwei Silberketten, die sich seitlich vom Hals auf ihre samtige Haut legten und ebenfalls V-förmig und schlüssellos zwischen ihren Brüsten endeten. An ihre Schultern fassend drehte Bill sie wieder zu sich um, als er dem Mann, der immer noch neben den Beiden stand, das nächste Teil aus der Hand genommen hatte, legte es ihr an und verschloss es an ihrem Hinterkopf. Tom konnte nicht genau sehen, was es war, jedoch beobachtete er die Szene mit wachsender Spannung. Nachdem Bill der Frau noch zwei Lederarmbänder umgelegt hatte, an denen jeweils wieder zwei der Metallringe hingen, wie sie auch schon im Halsband zu sehen waren, gab der eine Mann Bill noch etwas und verließ den Feuerkreis wieder. "Wenn ihr bereit seid...," sagte der Mann an der Kamera und plazierte sich in Position. "... ich bin es jetzt. Legt einfach los, wie wir es besprochen haben." "Bereit," kam ihre Stimme schnell. "Ich auch," hörte Tom Bills Stimme und die verschiedensten Gefühle durchliefen ihn, doch er konnte keines davon fassen, starrte weiterhin nur gebannt auf das, was vor seinen Augen passierte.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Bill und die Frau stellten sich jetzt beide so hin, dass sie mit ihren Körpern frontal in Richtung Kamera standen und Tom konnte jetzt sehen, dass die Frau eine Maske über die Augen trug, ähnlich, wie er sie von Bildern aus Venedig kannte. Sie war schwarz und schien ihre grünen Augen noch leuchtender herauszubringen und auch ihre knallrot geschminkten Lippen schienen noch stärker dadurch hervorzutreten. Die Frau plazierte sich mit ihrem Rücken ganz nah an Bills Oberkörper und ließ rückwärts ihre Arme um seine Taille gleiten, was Toms Blick wieder auf Bill zog. Der stand leicht breitbeinig und groß aufgerichtet hinter ihr und der Blonde bekam eine Gänsehaut, als er sah, wie sich Bills Gesichtsausdruck schlagartig veränderte, als hätte er einen Schalter in sich umgelegt und sofort darauf hörte er die vielen kleinen Klicks, das Geräusch des Auslösers an der Kamera, die der Fotograf nun begeistert betätigte. Während Bill mit einem majestätisch arroganten Blick, der Tom eine Gänsehaut nach der nächsten über seine Haut laufen ließ, direkt in die Kamera sah, hatte sie ihren Kopf gesenkt und ihr Blick ging auf den Boden. "Oh ja, genau so," bestätigte der Fotograf und wechselte immer wieder zwischen der Kamera auf dem Stativ und einer Kamera, die er in der Hand hielt. "Jetzt nimm die Bänder dazu, Bill," forderte er und Bill nahm beide Hände vor ihren Körper, in der einen hielt er mehrere breite Lederbänder, dessen unteres Ende er nun mit der anderen Hand aufnahm und sie mit einer kreisenden Bewegung fest um seine Finger legte und sie dann straff zog. Er nahm seine Arme zurück und legte damit die Mitte der gepannten Schnüre unter das Kinn der Frau. Er sah weiterhin stolz in die Kamera, während er seine Arme so bewegte, dass der Kopf der Frau durch die Bänder langsam angehoben wurde. Sie vermied es die ganze Zeit, dabei in die Kamera zu gucken und sah erst weiter nach unten... als ihr Kopf jedoch immer weiter in den Nacken gezogen wurde, ließ sie ihren Blick nach oben gehen.

Das Klicken des Auslösers bemerkte Tom langsam gar nicht mehr und auch die Bemerkungen des Fotografen schienen an ihm vorbeizugehen, stattdessen fühlte er eine Hitze in sich aufsteigen, die nichts mit dem Feuer zu tun hatte, das die Halle langsam erwärmte. Bill dabei zuzugucken, wie er kurz danach einen der Lederriemen benutzte, um ihn durch die Metallschlaufen ihrer Armbänder zu ziehen, geschickt zu verknoten und ihre Arme so hinter ihrem Rücken zu fixieren, ihn dabei zu sehen, wie er sie zwang sich hinzuknien und sich nach vorn zu beugen, indem er ihre Arme an dem verknoteten Lederband mit zwei Fingern nach oben zog, zu beobachten, wie dominant er mit ihr umging und sich die Macht, die er über sie hatte, in seinem Gesicht wiederspiegelte, bewirkte bei Tom eine Erregtheit, die sich zuckend in seinem Schwanz bemerkbar machte. Die Frau sah so aus, als wäre sie liebend gern sein Spielzeug und der Blonde musste sich eingestehen, dass er sich wünschte, an ihrer Stelle zu sein.

Sein Herzschlag ging deutlich in die Höhe, als er sah, wie Bill der Maskierten mit einem gezielten Griff in die Arme wieder befahl, sich weiter aufzurichten. Er beobachtete, wie der Schwarzhaarige um sie herum ging und vor ihr stehen blieb, auf sie herabschauend. Sie hielt ihren Kopf gesenkt. Der eine Mann brachte jetzt etwas in den Kreis und Tom erkannte, dass es eine Gerte war, was ihn schon nicht mehr wunderte, im Gegenteil, es steigerte seine Neugier. Bills Hand schloss sich um ihren ledernen Griff und ließ das Ende sanft an der Wange der Frau entlanggleiten, ließ es unter ihrem Kinn stoppen und hob es auf die Art erneut langsam an. Nun sahen sie sich gegenseitig an. Bill sah so unglaublich machtvoll aus. Toms Hände wühlten sich unter sein T-Shirt und öffneten geräuschlos seinen Gürtel. Seine Hand glitt direkt in seine Boxer, als er sah, wie Bill näher an sie ran trat, seine Finger in ihrem Nacken unter ihr Halsband schob und seinen Arm hoch zog, sie so zum Aufstehen zwang. Sie stöhnte leise.

Von der Decke wurde rasselnd eine schwere Stahlkette heruntergelassen, deren Ende Bills Hand in Empfang nahm, als sei das ganz alltäglich. Er zog ihre Arme an ihren Handgelenken langsam nach oben und befestigte die Haken am Ende der Kette an den Metallschlaufen der Armbänder. Mit seinen Stiefeln schob er ihre Beine etwas auseinander und warf dann kurz einen Blick in ihr Gesicht. "Jetzt langsam hoch," sagte er und sah dabei den Mann ausserhalb des Feuerkreises kurz an, achtete dann aber wieder auf die Maskierte, deren Arme jetzt von der Kette immer weiter in die Höhe gezogen wurden und ihr Oberkörper sich so abermals nach vorn beugte. Tom konnte sehen und hören, wie es sie erregte und seine Finger umschlossen seinen harten Stab, den er langsam anfing zu reiben, während er mit der anderen Hand seine Hose festhielt. "Stop," klang Bills Stimme durch den Raum. Das Rasseln der Kette verstummte und der Blonde konnte sehen, wie sie, nur noch auf ihren Zehenspitzen stehend, um Gleichgewicht kämpfte. Das Lächeln, das er dabei über Bills Gesicht huschen sah, ließ ihn sein Glied noch fester umklammern und schneller pumpen, wobei er ein Keuchen unterdrückte.

Der Schwarzhaarige stellte sich achtungsgebietend schräg hinter sie und ließ die Gerte mit erst leichten Schlägen auf die Haut ihrer Oberschenkel treffen, die jedoch mit jedem neuen Schwung härter trafen und in rötlichen Streifen auf ihrer Haut sichtbar blieben. Sie zog zischend die Luft ein und stöhnte sie lustvoll wieder heraus, während Toms Daumen immer wieder geil über seine Spitze strich, seine Hand immer lustvoller mit seiner Steife spielte und er sich beherrschen musste, nicht selber zu stöhnen und sich, die Augen kurz schließend, erregt auf seine Unterlippe biss.

Wieder kam der Mann von ausserhalb des Feuerkreises in die Mitte, nahm Bill die Gerte ab und tauschte sie gegen eine Peitsche aus, wie Tom sie aus Cowboyfilmen kannte. Aufgerollt hielt der Schwarzhaarige sie in seiner Hand und vergrößerte den Abstand zwischen sich und der Frau, deren Beine vor Anstrengung zitterten. Tom war schon die ganze Zeit wahnsinnig beeindruckt von Bills Ausstrahlung, von seinen Blicken, seinem Aussehen... aber in dem Moment, wo er sah, wie der Schwarzhaarige mit einer ausholenden Armbewegung die Peitsche entrollte, sie mit einer unfassbar fließenden Körperbewegung passend schwang und geräuschvoll durch die Luft sausen ließ, blieb Tom vor Ehrfurcht die Luft weg. Worte wie gottgleich und überwältigend gingen ihm kurz durch den Kopf und er stützte sich mit einer Hand am Regal ab, was seine Hose an seinen Beinen runtergleiten ließ. Kraftvoll pumpte er seine Erregung und konnte ein leises Keuchen nicht unterdrücken, dessen Geräusch glücklicherweise von dem schmerzhaften Stöhnen der Frau verschluckt wurde, auf deren Po sich sofort ein dunkelroter Striemen zeigte, an der Stelle, wo das Peitschenende aufgesetzt hatte.

Majestätisch holte Bill zum nächsten Schlag aus und knallend setzte das Ende wieder auf ihrem Po auf, hinterließ den nächsten dunkelroten Strich und brachte ein erneutes qualvoll erregtes Stöhnen aus ihrer Kehle hervor. Der Blonde sah einfach nur hin, rieb seinen Schwanz schneller und schneller und ein paar rote Striemen weiter unterdrückte er ein lautes Keuchen und ergoss sich schwer atmend in seine Hand, bevor ihm seine Lage klar wurde.

Sein Sperma in seiner Hand haltend sah er sich um und fand nichts, womit er es hätte abwischen können, überall nur Beton und Stahl. Auf dem Regal neben ihm lag Papier, allerdings so hoch, dass er heraufklettern hätte müssen... verdammt. Mit seiner freien Hand zog er sich seine Hose hoch und knöpfte sie umständlich zu, brauchte ewig, um den Gürtel zu verschließen. Mit einem letzten kurzen Blick auf die Szene im Feuerkreis verließ er die Halle schleichend auf dem Weg, auf dem er reingekommen war. Als er durch die Tür nach draussen trat, war es bereits fast ganz dunkel. Er rieb seine Hand auf dem bewachsenen Boden ab und riss sich noch ein paar Blätter ab, mit denen er sich soweit putzte, wie es halt ging. Suchend ließ er seine Hände unter einen Busch tasten und zog nach kurzem seine Einkaufstüte heraus.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#10

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:52
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 5. Kapitel ... Teil 2 ~


Als er im Bus saß, bekam er ein schlechtes Gewissen. Bill hatte ihn nicht belogen. Es war ein Shooting... aber was für eines? Er fragte sich, wie er sich Bill gegenüber nun verhalten sollte. Was würde er dazu sagen, wenn er wüsste, dass er ihm heimlich gefolgt war? Und diese Vertrautheit zwischen Bill und der Frau... Tom hätte zu gern gewusst, woher sie kam. Ob sie nicht doch etwas miteinander hatten? Er überlegte, was Bill wohl gerade in diesem Moment mit ihr machte und bekam doch immer wieder nur die Bilder in den Kopf, die er gesehen hatte. Wie Bill ausgesehen hatte, was für eine unfassbare Ausstrahlung er hatte, mit was für einer Sicherheit er aufgetreten war, wie sie es genossen hatte und gleichzeitig dabei schön für die Kamera ausgesehen hatte, wie geübt Bill mit der Peitsche umgegangen war. Dem Blonden wurde bewußt, wie wenig er eigentlich über ihn wusste.

In seine Überlegungen verwoben stieg er dennoch an der richtigen Haltestelle aus und ging, ohne wirklich etwas wahrzunehmen, den Weg zu seiner Wohnung. Als er die Haustür aufschließen wollte, wurde sie von innen geöffnet und fast wäre Mareike in ihn reingelaufen, die jedoch abrupt stehenblieb und ihm einen angewiderten Blick zuwarf, bevor sie sich an ihm vorbeischob und in die Richtung ging, aus der Tom gekommen war. Das riss den Langhaarigen aus seinen Gedanken und spontan lief er ein paar Schritte hinter ihr her. "Mareike, bitte warte."

"Boah... was willst du?" drehte sie sich genervt um und blieb stehen.

"Ich möchte dir erklären, was vorgestern Nacht gewesen ist," kam es von Tom. "Bitte hör mir einfach zu, okay?"

Mareike sah ihn einen Moment unschlüssig an und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, dann aber sagte sie: "Okay, aber eigentlich weiß ich nicht, was es noch zu erklären gibt." Ihre Neugier ließ sie jedoch zuhören.

Tom erzählte ihr die ganze Nacht aus seiner Sicht und sie hörte, wie versprochen, ruhig zu. "... Du kannst mir wirklich glauben, Mareike. Da ist wirklich nichts gelaufen und ich hab echt keine Ahnung, warum du nackt neben mir aufgewacht bist," schloss er seine Darstellung und sah sie abwartend an, während sie ihm prüfend ins Gesicht blickte.

Sie konnte sich nicht gegen das Gefühl wehren, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Seine Geschichte war so klar aus ihm rausgekommen, so ohne wesentliche Haker oder Ungereimtheiten... bis auf die Tatsache, dass sie nackt war, aber sie kannte sich ja selber und musste sich im Nachherein eingestehen, dass sie es gut selbst gewesen sein konnte, die sich zu Tom ins Bett gelegt hatte. Etwas verlegen sah sie jetzt einen Moment zu Boden und dann wieder in Toms Augen. "Oh man, tut mir leid wegen der Ohrfeige," sagte sie und wurde etwas rot. "Ich hab wohl echt überreagiert."

Der Blonde war erleichtert über ihre Worte und streckte ihr seine Hand entgegen. "Freunde?" fragte er und sah sie aufmunternd an.

"Freunde," sagte sie jetzt erleichtert und legte ihre Hand in seine als Bestätigung. "Ich muss jetzt aber weiter. Ich bin auf dem Weg zur Tankstelle... für meinen Freund Bier holen."

"Freund?" hakte Tom nach. "Hast du schon wieder `nen Neuen?"

"Nö... ich bin wieder mit meinem Freund zusammen seit heute," strahlte Mareike.

"Na, Hauptsache es macht dich glücklich," lächelte Tom und mit einem "Ciao" verabschiedeten sie sich.

Als er die Stufen zu seiner Wohnung hoch ging fühlte er sich gut, weil das Gespräch so leicht gewesen war und so erklomm er auch die Stufen. Was jedoch unerwartet kam, war der Freund von Mareike, der ihre Wohnungstür aufriss, als Tom gerade daran vorbeigelaufen war. Mit den Worten "Auf dich hab ich gewartet, du Penner," kam der Typ schnell auf ihn zu. Er war nur ein kleines Stück größer als Tom, aber dafür doppelt so breit und der Blonde wich ein paar Schritte zurück. "Hey wart mal...," fing Tom an, doch da fühlte er schon, wie die Faust des Typen zielsicher in seiner Magengrube landete und der Schmerz seinen Oberkörper nach vorn riss. "Was fällt dir ein meine Freundin zu ficken?" hörte er ihn fragen, während der nächste Schlag zwischen seinen Rippen landete und er keuchend versuchte hoch zu kommen.

"Hör mir doch mal zu," versuchte es der Blonde erneut und richtete sich auf. "Da war nichts."

"Willst du jetzt auch noch behaupten, meine Freundin lügt?" fragte Mareikes Freund, augenscheinlich noch wütender und schubste Tom so, dass er rückwärts gegen die Wand fiel.

Sofort spürte der Langhaarige, wie sich eine Hand unter sein Kinn schob und ihn am Hals packend gegen die Wand drückte, so dass er keine Luft mehr bekam. Er versuchte den Arm wegzureissen, doch der Typ stemmte sich so gegen ihn, dass er keine Chance hatte. Beim verzweifelten Versuch, nach Luft zu schnappen, fing sein Körper an zu zappeln und ihm stiegen die Tränen in die Augen. Er bekam richtig Angst, als er den wütenden entschlossenen Blick seines Gegenübers sah und das Gefühl, zu ersticken in ihm immer mächtiger wurde. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen, dann lockerte sich der Griff und Tom sackte schwer keuchend in sich zusammen. "Wag dich ja nie wieder in ihre Nähe, du Schwein," drangen die Worte des Typen an sein Ohr und der Blonde fühlte einen harten Tritt in seinen Bauch, bevor der Brutale sich dann umdrehte und zurück in die Wohnung ging.

Tom brauchte lange, um wieder so Luft zu bekommen, dass er sich aufrappeln konnte, doch dann schleppte er sich in seine Wohnung und verschloss die Tür schnell hinter sich. Noch immer spürte er den Druck auf seinem Hals, wo die Hand gelegen hatte. Er ließ sich von innen an der Tür heruntergleiten und seine Lungen schrien immer noch verzweifelt nach mehr Sauerstoff. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor bis sein Körper sich beruhigte und er sein Shirt hob, um sich seinen Oberkörper anzusehen. Er hatte einen leichten blauen Fleck auf einer Stelle seiner Rippen sitzen, aber sonst war nichts zu sehen. "Verfluchter Mist," kommentierte er die erlebte Situation und stand auf, um ins Badezimmer zu gehen... seine Hand fühlte sich noch so klebrig an. Er drehte den Wasserhahn auf und wusch sich die Hände, als sein Blick in den Spiegel fiel. "Ach du scheiße," entfuhr es ihm, als er die rotblauen Würgemale an seinem Hals entdeckte und strich mit seinen nassen Fingern vorsichtig darüber.

Irgendwie war der Tag nach diesem Vorfall für Tom gelaufen und er beschloss, einfach schlafen zu gehen, als ihm auffiel, dass sein Einkauf noch im Hausflur vor Mareikes Tür sein musste... verflucht. Nein... er würde jetzt nicht nochmal da runter gehen, beschloss er schnell... er hatte Angst.

Als er im Bett lag, war er dankbar, nicht allein zu sein... ganz deutlich fühlte er das Wesen, dass ihn seit Jahren begleitete und ihn auch jetzt in seiner Angst zärtlich schützte.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Es war nach Mitternacht, als Bill müde seine Wohnung betrat. Obwohl das Shooting gut verlaufen war, hatte er am Ende plötzlich Magenschmerzen bekommen und er hatte das Gefühl, dass sein Halsband viel zu eng war, ihm die Luft nahm. Er war zwar mit den Anderen noch etwas essen gegangen, doch irgendetwas bedrückte ihn und er konnte sich nicht erklären, was das war. Sein Handy aus der Tasche holend überlegte er, ob er Tom nochmal anrufen sollte, hatte Sehnsucht nach ihm, doch mit einem Blick auf die Uhrzeit ließ er es bleiben... wahrscheinlich würde er schon schlafen.

Er zwang sich, noch etwas zu tun und ging in sein Nähzimmer, um ein angefangenes Kleid weiterzunähen, eine Arbeit, die er für sein Studium vorweisen musste. Er wollte am nächsten Tag möglichst viel Zeit haben, die er mit Tom verbringen konnte und so ließ er den Motor der Nähmaschine drehen, bis ihm die Augen immer wieder zufielen und er doch, nach einem Gang durchs Bad, irgendwann endlich ins Bett fiel und sofort einschlief.

Eine Frauenstimme zog seine Aufmerksamkeit auf sich und als er sich umdrehte stand er in einem Garten, der von einer Hecke umgeben war, die an einigen Stellen durch Holzzäune unterbrochen wurde. Ein kleiner, bunt bedruckter Plastikball rollte in sein Sichtfeld und er drehte den Kopf, um zu sehen, woher er kam. Ein Kind lief hinter dem Ball her und stolperte über seine eigenen Beine. Bill hatte das Gefühl, die Szene zu kennen und fühlte sich diesem Kind merkwürdig nah. Er ging ein paar Schritte auf den kleinen Jungen zu, der jetzt tollpatschig versuchte, wieder auf die Beine zu kommen und wollte ihm gerade helfen, als ein anderer kleiner Junge kam, ihn am Arm hoch zog und sofort weiterlief, um sich selbst den Ball zu holen, der ihm allerdings beim Zurücklaufen durch die kleinen Arme rutschte und abermals über das Gras rollte. Bill musste über das Gesicht des Kleinen lachen und auch der andere Junge, der zuerst hinter dem Ball hergelaufen war, gab ein kleines fröhliches Glucksen von sich. "Hallo," sagte er zu den Kindern, doch sie schienen ihn gar nicht wahrzunehmen, zumindest reagierte keiner auf seine Ansprache. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich etwas bewegte und er entdeckte eine Frau, ungefähr in seinem Alter. Sofort sprang ihm ihr roter Lockenkopf ins Auge. Sie war dabei, Wäsche an eine Leine zu hängen, die zwischen der Mauer des Hauses, das ihm nun auffiel, und einem kleinen Schuppen gespannt war. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, doch als hätte sie seinen Blick gespürt, drehte sie sich plötzlich zu ihm um und sah ihn an. Bill erschrak bei ihrem Blick, der ihm eindringlich etwas zu sagen scheinen wollte, doch was er sah, waren Augen voller Schmerz und Wahnsinn... und Liebe? Er konnte nicht länger hinsehen... es zerriss ihm das Herz und ließ seine Seele qualvoll aufschreien. Doch kaum hatte er den Blick gesenkt, tat sich der Boden unter ihm auf und er wurde in die Tiefe gerissen. Haltlos fiel er in einen Strudel aus Schwärze...

... und wachte mit einem Schrei auf den Lippen auf. Schwer atmend hatte sich sein Oberkörper aufgerichtet und mit offenen Augen in die Dunkelheit starrend, legte der Schwarzhaarige sich nun langsam zurück in die Kissen und versuchte, ruhiger zu werden. Oh man... die Gefühle in dem Traum waren so intensiv gewesen, so aufrüttelnd. Bill dachte noch eine Weile über den Traum nach, bevor er wieder einschlief.

Als er aufwachte, war es draußen hell und sein erster Gedanke war... Tom. Heute würden sie sich sehen und gut gelaunt fiel sein erster Blick auf den Wecker. Er war heilfroh, als er bemerkte, dass er rechtzeitig aufgewacht war, obwohl er vergessen hatte den Wecker zu stellen, aber viel Zeit blieb ihm auch nicht, deshalb schwang er sofort seine Beine aus dem Bett und machte sich rasch fertig.

Der Tag in der Uni verlief unspektakulär und Bill schaffte es danach noch das geforderte Kleid zu Ende zu bringen, bevor er sich ausgiebig duschte und stylte und noch etwas aß. Es war so gegen 19:00, als er Toms Nummer wählte.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Tom hatte unruhig geschlafen und war fast stündlich aufgewacht, um dann doch schnell wieder einzuschlafen. Mühsam quälte er sich aus dem Bett, als der Wecker klingelte und lief mit halb geschlossenen Augen Richtung Bad. Erst nach einigen Händen voll kalten Wassers in sein Gesicht, kam er etwas mehr zu sich und als er sich aufrichtete entdeckte er im Spiegel sofort wieder die Abdrücke an seinem Hals. Sie waren dunkler verfärbt als am Abend und er spürte sie bei jeder kleinen Bewegung seines Kopfes.

Nachdem er sich fertig gemacht hatte und zum Losgehen bereit war, suchte er sich noch ein Tuch raus, das er sich um seinen Hals band. Er wollte so nicht auf die Straße gehen. Vorsichtig öffnete er die Tür und sah hinaus. Er entdeckte seine Einkaufstüte, die ihm fast entgegenkippte, direkt vor seinen Füßen und nahm sie mit rein in den Flur. Ganz oben auf den Sachen lag ein weißer, zusammengefalteter Zettel mit seinem Namen drauf, den er in die Hand nahm und entfaltete.

Tom

Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
Patrick hat mir erzählt, was er mit dir gemacht hat.
Es tut mir so unendlich leid.
Sowas hätte ich ihm nie zugetraut.
Ich hab sofort mit ihm Schluss gemacht und ihn rausgeworfen.
Ich fühle mich schuldig, weil ich ihm etwas Falsches erzählt hab.
Ich hab ihm gesagt, dass es nicht so war.
Ich weiß, dass das kaum zu entschuldigen ist.
Es tut mir einfach so leid, Tom.

Mareike

Der Blonde schluckte, nahm den Einkauf in die Küche und räumte schnell alles weg, bevor er sich auf den Weg machte. Als er an Mareikes Tür vorbeikam, blieb er kurz mit einem mulmigen Gefühl im Magen stehen und lief dann schnell weiter die Treppen runter.

Der Arbeitstag schleppte sich hin und Tom hatte den Kopf voller Gedanken. Immer noch wusste er nicht, ob er Bill erzählen sollte, dass er ihm gefolgt war. Die Erinnerungen an das Shooting begleiteten ihn den ganzen Tag und auch der Freund von Mareike tauchte immer wieder in seinen Gedanken auf und ließen ihn unfreiwillig an seinen Hals fassen.

Auf dem Heimweg im Bus klingelte sein Handy und als er Bills Stimme hörte, war es einfach nur schön.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#11

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:52
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 6. Kapitel ... Teil 1 ~


Er wartete an der offenen Tür, als Bill die Treppen hoch kam. "Oh, du hast meine Gitarre mitgebracht," freute er sich, als er ihn endlich näher kommen sah.

Bill lief die letzten Schritte schneller, als er Tom entdeckte und sein Herz machte ein paar Freudensprünge. Er drückte den Blonden in seine Wohnung zurück, stellte beim Reinkommen die Gitarre gegen die Wand und schubste mit dem Fuß die Tür hinter sich zu. Er wollte keine Sekunde länger warten und legte stürmisch seine Arme hinter Toms Kopf, zog ihn zu sich ran, während er ihm näher kam und presste sehnsüchtig seinen leicht geöffneten Mund auf die Lippen des Langhaarigen.

Glücklich schlang er seine Arme um Bills Taille und ließ sich in den Kuss fallen, kam ihm mit seiner Zunge entgegen und ließ sie leidenschaftlich in den Kuss einfließen, streichelte über das heiße Stück Metall in dessen Mund, was ihm ein seliges Seufzen entlockte. Gott, war das schön, ihn zu spüren.

"Ich hab dich vermisst," flüsterte der Schwarzhaarige an Toms Lippen, bevor er erneut seine Zunge in dessen Mund schlängelte und leise stöhnend in dem Kuss versank. Seine Hände streichelten über Toms Rücken, drückten ihn dabei immer wieder nah an sich ran.

Ein kribbelnder Schauer nach dem nächsten lief über den Rücken des Dreadlockigen und jetzt setzten sich auch seine Hände in Bewegung, streichelten über den festen Po und suchten sich dann einen Weg unter Bills T-Shirt, erfühlten seine warme Haut. Wie die Zunge des Schwarzhaarigen mit seiner umging... Bills Küsse waren einfach atemberaubend und Tom konnte nicht genug davon bekommen, ließ sich mit geschlossenen Augen vollkommen ein, vergaß die Welt um sie herum... er war so verliebt.

Als Toms Finger auf seine Haut trafen stöhnte Bill wohlig auf und drückte ihm sein Becken entgegen, schmiegte sich so noch tiefer in die Umarmung. Hier in Toms Armen fühlte er sich genau richtig und genoß diesen langanhaltenden, süßen Kuss... und als er sich schließlich doch daraus löste, ließ er seine Lippen sofort wieder auf Toms Mundwinkel aufsetzten, als Start einer ganzen Reihe von kleinen Küssen, die er über dessen Wange zu seinem wundervollen Hals setzte. Mit ein paar Fingern zog er das locker sitzende Tuch, das ihm seinen Weg versperrte, etwas runter, als Tom zurückzuckte, was Bill seine Augen öffnen ließ und auf dem Weg zu Toms Augen auf dem Stück Blau unterhalb des Tuches an seinem Hals hängenblieb. Nach einem kurzen erschrockenen Blick in die Augen des Blonden, beeilten sich seine Hände, ihm das Tuch von seinem Hals zu lösen. "Oh Gott... Tom!" Der Schwarzhaarige sah von den blutunterlaufenen Malen zurück in Toms Augen. "Was ist passiert?" fragte er leise... und als Tom anfing zu erzählen, legte er einen Arm um dessen Schulter und führte ihn ins Wohnzimmer, setzte sich mit ihm hin.

Der Blonde erzählte Bill die ganze Situation und war froh, dass der Geschminkte keine Zwischenfragen stellte, ihn einfach ausreden ließ. Er spürte, wie gut es ihm tat, sich das von der Seele zu reden und dabei von Bill gehalten zu werden. Er war gerade dabei von Mareikes Zettel auf seinem Einkauf zu erzählen, als es an der Wohnungstür klingelte. Etwas unsicher stand er auf, lehnte aber Bills Angebot, für ihn zu öffnen, ab und stellte sich vor seine geschlossene Tür. "Wer ist da?" fragte er und bekam ein Lächeln auf dem Gesicht, als er die ihm sehr vertraute Stimme hörte, die "bekomm ich hier ein Bett für die Nacht?" fragte. Schnell öffnete er. "Oh man... ist das schön, dich zu sehen," freute er sich.

"Es ist aber nicht schön, dich zu sehen. Oh man, Tom... was ist denn passiert?" hörte Bill den Fremden besorgt fragen und konnte sich schon denken, dass er auf Toms Male am Hals ansprang. Er war ziemlich neugierig, mit wem Tom gleich reinkommen würde und setzte sich etwas auf. "Komm erstmal rein und gib mir deinen Rucksack... ich stell ihn ins Schlafzimmer," drang Toms klangvolle Stimme in Bills Ohr und kurz darauf kam er auch rein, hinter ihm her ein Mann, etwas größer als Tom, aber ebenso dünn. Er hatte fast weiß blondierte Haare und als Bill seine Augen sah, setzte sein Herzschlag für einen Moment aus und ohne, dass er es seinem Körper befohlen hatte, stand er auf. "Oh mein Gott," wisperte er fassungslos und er musste mit seinen aufsteigenden Tränen ringen. Diese Augen würde er überall wiedererkennen. "Andi," setzte er tonlos hinterher und ging ein paar Schritte auf ihn zu.

Verwundert sah der Weißhaarige auf den Schwarzhaarigen und trat auch einen Schritt näher, um ihn besser sehen zu können. Sein prüfender Blick in dessen Augen verwandelte sich in einen erkennenden. "Bill," sagte er jetzt so tonlos, wie es eben bei dem Geschminkten geklungen hatte und er ging den letzten Schritt und zog ihn sehnsüchtig in eine Umarmung.

Bill begab sich ebenso sehnsüchtig in die Umarmung und konnte ein Aufschluchzen in Andis Armen nicht unterdrücken, doch nach kurzem löste er sich schon wieder etwas, um in sein Gesicht sehen zu können, sah ihm in die Augen. "Oh Gott... ich hab dich so vermisst," sagte er leise und sah, dass auch Andi Tränen in den Augen hatte.

"Wo warst du nur?" fragte Andi ebenso leise. Seine Stimme hatte eine Spur von Verzweiflung in sich und er nahm Bills Gesicht in seine Hände.

Bill fing schrecklich an zu weinen und vergrub sein Gesicht in Andis Halsgrube, klammerte seine Arme um dessen Nacken. "Ich war weg, Andi," weinte er jetzt laut, geschüttelt von den Erinnerungen, die die Frage bei ihm hochholte und dem Schmerz nachfühlend, der die jahrelange Abwesenheit von Andi begleitet hatte.

Andi zog ihn, seinen Schmerz spürend, tiefer in die Umarmung und streichelte sanft und beruhigend über Bills Rücken. Stumme Tränen rannen in Bächen über seine Wangen.

Tom hatte im allerersten Moment perplex neben der Szene gestanden, doch dann war ihm schnell klar geworden, was hier gerade passierte und ungläubig konnte er den Beiden eine Weile nur zusehen, doch als Bill so anfing zu weinen, löste er sich aus seiner Starre und ging auf das sich umarmende Paar zu. Seine Arme um Beide legend, vergrub er sein Gesicht in Bills Haaren. "Oh mein Gott... DU bist Bill," flüsterte er.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Auch als Bill aufgehört hatte zu weinen, wollte er Andi noch nicht loslassen und blieb, seine Nähe genießend, seinen Geruch einatmend, einfach so mit ihm stehen. Zu fühlen, dass Tom ihm dabei so nah war, war für ihn einfach schön. "Ich lass dich einfach nicht mehr los," sagte Bill.

"Einverstanden," kam es von Andi.

... und Tom lächelte.

"Lass mich dich mal sehen," forderte der Weißhaarige liebevoll. Immernoch streichelte seine Hand über Bills Rücken.

Bill schüttelte leicht den Kopf, sein Gesicht lag nach wie vor an Andis Hals. "Das geht jetzt nicht mehr. Du hast mich zum Heulen gebracht und nach über neun Jahren will ich nicht, dass du in ein demoliertes Gesicht gucken musst." Er musste über sich selber grinsen. Endlich war Andi da... und er machte sich Gedanken um sein Make-up.

"Neun Jahre, vier Monate und ein Tag," sagte der Weißhaarige erleichtert. "Das Zählen hat ein Ende."

"Du willst doch nur, dass ich weiter heule," sagte Bill, gerührt darüber, dass Andi die Tage gezählt hatte. "... und ausserdem sind es neun Jahre, vier Monate und zwei Tage," korrigierte er ihn.

"Stimmt." Andi fing nun das gleiche Gefühl auf, das Bill eben hatte... Rührung, weil der Schwarzhaarige tatsächlich Recht hatte. "Heute ist ja schon Dienstag."

"Ich bin gleich wieder da. Lauf nicht weg," sagte Bill zu Andi und hob jetzt seinen Kopf hoch, sah ihn kurz an, löste sich aus der Umarmung und verschwand im Bad.

Der Weißhaarige sah Bill hinterher und dann Tom an, der immernoch lächelte und zog ihn jetzt in eine Umarmung, drückte ihn fest an sich. "Danke Tom. Wo auch immer du ihn aufgegabelt hast... danke." Er war in diesem Moment einfach nur glücklich und löste die Umarmung wieder. Selig strahlte er Tom an. "Ich kann es gar nicht fassen, du kennst Bill," sagte er aufgeregt. "Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?"

"Ich kenn ihn erst seit ein paar Tagen, obwohl es mir vorkommt, als würde ich ihn schon viel länger kennen," antwortete Tom. "Tut mir leid. Ich kann dir gar nicht sagen, warum ich nicht sofort an dich gedacht hab, als ich seinen Namen erfuhr, aber ich habs eben erst gecheckt... das ist unglaublich," setzte er verblüfft hinterher. "Lass uns hinsetzen, okay?" Damit setzte er sich aufs Sofa und Andi folgte ihm.

Wieder fielen Andi die blauen Flecken an Toms Hals auf. "Ich will auf jeden Fall noch wissen, was dir da passiert ist," sagte er und zeigte mit einer Hand auf die Male. "Aber... oh mein Gott... Bill ist hier. Ich werd jetzt keine Konzentration für deine Sorgen haben."

Tom lächelte. "Ist schon klar. Ich freu mich grad drüber, dass ich jetzt endlich wieder einen Geburtstag ohne dein Geheule erwarten kann."

"Wieso Geheule?" fragte Bill neugierig, der Toms letzten Satz beim Reinkommen gehört hatte. Als er eben in den Spiegel geguckt hatte, hatte er festgestellt, dass seine Schminke ziemlich hielt, was sie versprach, denn für so eine Heulattacke, wie er sie gehabt hatte, hatte er ziemlich passabel ausgesehen und musste nur unter den Augen ein wenig wegwischen, um sich wieder gut zu fühlen. Er setzte sich zwischen Tom und Andi und sah den Weißhaarigen sofort an. Er hatte sich ziemlich verändert, was ja auch kein Wunder war, aber seine Augen strahlten noch die selben Augen wider, die er vor so langer Zeit das letzte Mal gesehen hatte und es war nichts Fremdes in ihnen. Es fühlte sich so lange her an, dass er in sie gesehen hatte und gleichzeitig kam es ihm so vor, als wäre es gestern gewesen. Sich kurz zu Tom umdrehend fragte nochmal: "Wieso Geheule? Das interessiert mich jetzt."

"Andi hat sich an jedem meiner Geburtstage sinnlos betrunken und dann nichts anderes gemacht, als darüber zu weinen, dass er nicht weiß, wo du bist," klärte Tom den Schwarzhaarigen jetzt auf.

Bill sah stirnrunzelnd zu Andi und dann wieder zu Tom. "Warum an deinem Geburtstag?"

"Weil es auch dein Geburtstag ist," erwiderte Tom und wurde sich dessen erst in diesem Moment richtig bewusst, wo er es gerade aussprach. "Wir haben am selben Tag Geburtstag," wiederholte er seine Gedanken. "Oh Mann... auf einmal weiß ich so viel über dich. Andi hat mir so viel von dir erzählt und ständig hat er gesagt, ich müsste dich unbedingt kennenlernen." Der Blonde sah von Bill zu Andi und lächelte. "Du hattest Recht, Andi."

Etwas überfordert saß der Schwarzhaarige zwischen seinen Freunden. "Du hast geweint?" wandte er sich an den Weißhaarigen und strich ihm liebevoll über die Haare. Es tat ihm unendlich gut, dass Andi ihn offenbar auch so vermisst hatte. Liebevoll legte er kurz seine Lippen auf Andis Lippen. "Ich bin so überglücklich, dich zu sehen. Du siehst toll aus... ganz anders, aber toll." Bill sah ihm ins Gesicht, streichelte lächelnd über die lange Haarsträhne, die an Andis Wange herunterlief und blieb an seinen Augen haften. "Ich liebe dich," sagte er leise die Worte, die er ihm noch nie gesagt hatte, auch wenn er es schon immer empfunden hatte. Ohne seinen Blick von dem Weißhaarigen zu nehmen, griff er mit seiner freien Hand hinter sich, suchte Toms Körper und fand dessen Bein, das er streichelte. Als er fühlte, wie Toms Hand sich auf seine legte, umschloss er sie und drückte sie sanft.

"Ich liebe dich auch," flüsterte Andi glücklich. Er besah sich den Schwarzhaarigen ganz genau. "Ich hätte dich auf der Straße nicht wiedererkannt." Sanft strich er über eines von Bills Augenlidern. "Du schminkst dich," sagte er fasziniert.

"Du dich auch," lächelte Bill mit Blick auf Andis kajalumrandete Augen. "Tom und du... seit wann... woher kennt ihr euch?" fragte er und drehte sich jetzt so, dass er beide im Blick haben konnte. Er sah Tom an und als er seine lächelnden Augen sah, konnte er nur verliebt zurücklächeln. "Oh man, du kennst Andi. Ich hab das Gefühl ich bin ganz schön im Informationsrückstand."

"Okay," sagte Tom. "Also... Andi hat..." er rechnete kurz im Kopf nach. "... fünf Geburtstage von mir zerstört, also so vor viereinhalb Jahren ungefähr haben wir uns kennengelernt." Er sah zu Andi. "Kommt das hin?"

"Ja, das kommt hin. Ich bin auf Toms Schule gewechselt und da ist er mir gleich am ersten Tag aufgefallen," erzählte der Weißhaarige nun. "Ich hab ihn auch gleich angesprochen und wir haben uns auf Anhieb verstanden und seitdem versau ich ihm seine Geburtstage und er bekommt dafür immer die hübscheren Frauen ab." Grinsend beendete er seine Kurzfassung.

"Ne ne," kam es jetzt von Tom. "Das musst du schon richtig erzählen. Als Andi mich nämlich angesprochen hat... das Allererste, was er zu mir gesagt hat, nachdem er mich erstmal ewig nur angestarrt hat, war: 'du siehst aus wie jemand, den ich mal verloren hab' und er meinte dich, Bill." Stirnrunzelnd sah er jetzt zu Andi. "Wie bist du eigentlich darauf gekommen? Ich meine... guck dir Bill an und guck dir mich an. Wir sehen uns kein Stück ähnlich." Jedoch sah er, ohne eine Antwort abzuwarten, zu Bill zurück. "Du musst wissen, dass er kein einziges Foto von dir hatte. Zwischendurch hab ich echt daran gezweifelt, ob es dich überhaupt gab oder ob es ein Hirngespinst von Andi war, weil er immer wieder angefangen hat von dir zu erzählen und wie ähnlich du und ich uns doch seinen. Teilweise war ich echt etwas genervt davon, aber er ist gleichzeitig auch mein bester Freund geworden und jetzt freu ich mich einfach nur, dass du der Bill bist, den er gesucht hat."

"Wo war das?" hakte Bill nun nach. "Andi wo warst du die letzten Jahre?"

"Ich war die ganze Zeit in Magdeburg und bin es immer noch," beantwortete er Bill die Frage. "Ich musste bloß öfter umziehen."

Erstaunt blickte der Schwarzhaarige nun zu Tom. "Du hast in Magdeburg gewohnt? Wie lange?"

"Fast mein ganzes Leben," antwortete der Blonde. "Ich bin mit drei dort in ein Heim gekommen."

"Mit drei?" fragte Bill leise.

"Ja, so wie du," kam es von Tom, der wusste, weshalb Bill an der Stelle nachhakte und er bekam ein komisches Gefühl im Bauch. All das, was Andi ihm über Bill erzählt hatte, ging ihm blitzartig durch den Kopf und er versuchte es mit dem zusammenzubringen, was er selbst in den letzten Tagen mit dem Schwarzhaarigen erlebt hatte. Nachdenklich ging sein Blick ins Leere.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#12

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:53
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 6. Kapitel ... Teil 2 ~


Die ganze Zeit sah Andi den Schwarzhaarigen an, konnte einfach nicht weggucken, erkannte immer noch die gleiche Mimik, wie er sie schon früher gesehen hatte, doch eine drängende Frage ließ ihn nicht los und als weder Tom noch Bill etwas sagten, ließ er sie nochmal raus, auch auf die Gefahr hin, Bill damit weh zu tun. Er nahm Bills Hand in seine. "Bill, bitte... was ist passiert? Warum warst du auf einmal weg? Und wo warst du?" Er musste es einfach wissen. Zu viele Jahre hatte er erfolglos versucht herauszufinden, was passiert war.

Der Schwarzhaarige schluckte schwer und löste seinen Blick von Andis Augen. Er hatte noch nie mit jemandem darüber gesprochen... doch es war Andi, der hier vor ihm saß und wenn er es ihm nicht erzählen würde, wem dann? Zwischen den wichtigsten Menschen in seinem Leben zu sitzen, ihre Liebe zu fühlen, gab ihm ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit und leise fing er an zu erzählen. "An dem einen Tag, nachdem ich meine Hausaufgaben gemacht hatte, da kam eine Erzieherin und meinte, ich dürfte einen Ausflug machen. Ich glaubte ihr nicht, schließlich durfte ich nie bei irgendwas mitmachen. Sie hat dann auf mich eingeredet, dass das heute anders sei und dass ich mir das verdient hätte und sie hat richtig nette Sachen zu mir gesagt, Sachen, die ich sonst nie zu hören bekam. Ich weiß nicht warum, aber das ist eigentlich auch egal, wahrscheinlich wünschte ich es mir einfach so sehr, dass ich ihr irgendwann glaubte. Sie sprach von einer tollen Überraschung und am Ende war ich sogar richtig aufgeregt und freute mich. Ich rannte in mein Zimmer und holte das Foto von uns, das du mir ein paar Tage vorher gegeben hattest... ich wollte, dass du mit dabei bist, wenn mir schon mal etwas Schönes passiert. Die Erzieherin begleitete mich dann vor die Tür und meinte, ich würde gleich abgeholt werden und dann gehts los. Andi... kannst du dich noch an diesen Leiter von den Heimen erinnern, den ich dir mal gezeigt hab? Der, bei dem ich meinte, dass er mir Angst macht?"

Andi saß mit Tränen in den Augen vor Bill und nickte.

Bill erzählte konzentriert weiter. "Auf jeden Fall kam der Typ, um mich abzuholen. Ich wollte gar nicht mehr einsteigen. Mir war in dem Moment klar, dass das kein Ausflug werden würde, doch die Erzieherin schob mich auf den Rücksitz und er fuhr los. Er sagte die ganze Fahrt über kein Wort und ich bekam immer mehr Angst. Ich hatte das Gefühl, wir würden ewig fahren, doch irgendwann stoppte er vor einem Haus und nahm mich mit rein. Er hatte kaum die Tür hinter sich zugemacht, da befahl er mir, meine Klamotten auszuziehen." Bills Stimme war tonlos geworden und sein Blick fiel auf Andis Oberkörper, besser gesagt, durch ihn hindurch. Vor Bills Augen erschienen die Bilder der Geschehnisse, als wären sie gestern gewesen, doch sie trafen ihn so gedämpft, als gehörten sie nicht richtig zu ihm und seinen angespannten Körper und seine Finger, die sich ineinander krallten, bemerkte er selber gar nicht. "Als ich angefangen hab zu weinen, hat er mich so geschlagen, dass ich auf den Boden gefallen bin. Er sagte, er wolle Spaß haben und ich solle gefälligst aufhören zu weinen, aber ich musste nur noch mehr weinen und er trat auf mich ein und ich hörte und fühlte, wie meine Rippen brachen... und dann riss er mir die Klamotten vom Körper... ich weiß noch, wie erleichtert ich war, als ich fühlte, dass ich ohnmächtig wurde, nachdem ich diesen unfassbaren Schmerz spürte. Als ich wieder zu mir kam, stand er zufrieden neben mir und rauchte eine Zigarette. Ich weiß überhaupt nicht, wie wir wieder aus dem Haus gekommen sind und von der Fahrt weiß ich auch nichts. Das Erste, woran ich mich dann wieder erinnere ist, wie er mich aus dem Auto zieht... immer noch nackt und ich kurz danach vor zwei wildfremden Menschen stehe... ein Mann und eine Frau... dann weiß ich wieder nichts. Dann bin ich in einem Bett aufgewacht. Ich muss irgendwie ärztlich versorgt worden sein, zumindest war ich verbunden. Ich war ganz allein in dem Raum und da fühlte ich, dass ich etwas in der Hand hielt. Ich hab keine Ahnung, warum es da war, aber ich hatte unser Foto in der Hand und ich war in dem Moment so glücklich, dass du da warst Andi... und ich mit meinen Tränen nicht allein war... und das war auch der Moment, wo ich zum ersten Mal das Wesen bemerkt habe, das bei mir war." Bill wurde in seinem Redefluss durch das laute Schluchzen unterbrochen, das aus Toms Kehle hinter ihm kam und er drehte sich unwillkürlich zu ihm um, sah in sein tränenüberströmtes Gesicht, das auf einem verzweifelt zusammengesackten Körper saß. "Oh nein, Tom. Das wollte ich nicht." Doch als Tom nun seinen Kopf etwas hob und ihn durch seine Tränen hindurch einen Moment lang ansah, sah er etwas viel Schlimmeres in seinen Augen, konnte ihn deutlicher spüren als je zuvor... und die Erkenntnis schlug ihm direkt ins Herz. "Oh mein Gott... Tom," flüsterte er entsetzt und zog ihn vorsichtig in seine Arme. Er wollte seinen nächsten Gedanken nicht aussprechen, doch er verließ ebenfalls flüsternd seine Lippen, noch während er ihn dachte. "Wie alt warst du, als du das Wesen bemerkt hast?"

"Ich war zehn," sagte Tom und seine Stimme klang gefasster, als es seine Tränen vermuten ließen und so fühlte er sich auch. Die Tränen, die seine Augen verließen, schienen wie aus einem überlaufenden Fass einfach nicht aufzuhalten zu sein, doch sie schienen mehr eine auflösende Funktion zu haben, als eine quälende. Bills Geschichte jedoch hatte ihm schrecklich gezeigt, dass es noch wesentlich mehr gab, was sie miteinander verband. Er löste sich ein Stück aus der Umarmung, um den Schwarzhaarigen ansehen zu können. "Da ist noch mehr," sagte er und seine Stimme zitterte, als er weitersprach. "Es war... er war es...," Tom wusste nicht, wie er es formulieren sollte. "... ich war in einem Heim, das den selben Träger hatte, wie das, in dem du warst, Bill. Sie sagten, ich würde einen Ausflug machen, es würde eine Überraschung geben... ich wusste ebenso wie du, als er mich abholte, dass es kein Ausflug werden würde." In Bills Augen konnte er sehen, dass er nichts mehr sagen musste... er fühlte sich ihm so unfassbar nah. "Ich brauch `n Taschentuch," sagte er plötzlich und löste sich von Bill, um sich eines zu holen.

Als der Schwarzhaarige sich zu Andi drehte, blickte er in ein kreidebleiches Gesicht, dessen Augen ihn fassungslos ansahen. "Ich hab keine Worte, Bill," kam es entschuldigend aus ihm raus. "Tom auch?" fragte er traurig und ungläubig, obwohl er es sehr wohl richtig gedeutet hatte, was zwischen Bill und Tom abgelaufen war, aber begreifen konnte er es nicht. "Ich weiß... ich kann das... es tut mir so leid," stotterte er unsicher.

Bill legte seine Hand auf die Wange des Weißhaarigen. "Hey... ist schon gut," sagte er leise und beruhigend. "Ich glaube, Tom geht es gut und mir geht es gut jetzt," versichterte er ihm. "Okay... ich musste vorhin in deinen Armen mal kurz zusammenbrechen...," ein liebevolles Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. "... aber ich fand das eigentlich ganz angemessen, wenn man bedenkt, dass ich in dem Moment den einzigen Menschen wiedergefunden hatte, der meine Familie ist." Sein Lächeln zog sich etwas mehr in die Breite und er sah Andi voller Wiedersehensfreude an. "Da können einem doch schon mal die Gefühle durchgehen." Und die Gefühle gingen mit Bill durch. In den letzten Minuten hatten sich seine Gefühle in weit gefächerter Bandbreite über ihn gelegt und teilweise in sekundenschnelle einen Wechsel hingelegt. Jetzt gerade war es die pure Freude, Andi vor sich zu haben und er dachte daran, wie er sich immer vorgestellt hatte, wie es sein würde, ihn wiederzusehen... und es war ganz anders. Trotzdem sagte er jetzt die Worte, von denen er immer gedacht hatte, es wäre das Erste, was sie zueinander sagen würden. "Ich flieg nur mit dir, Bruder," sagte er.

"... und ich fall nur mit dir, Bruder," schluchzte Andi nun und schluckte schwer, um seine nachkommenden Tränen in den Griff zu bekommen. "Ich hab dich so schrecklich vermisst."

"Hier," sagte Tom leise und stupste Andi an, reichte ihm ein Taschentuch.

Der Weißhaarige nahm es dankbar an und schneuzte sich die Nase. "Hast du auch `ne Zigarette?" fragte er.

Tom verließ wieder das Zimmer und kam mit einer angebrochenen Schachtel Zigaretten, Feuer und Aschenbecher wieder, hielt Andi die offene Schachtel hin und der nahm sich eine. Auch Bill zog sich eine heraus.
"Ich wusste gar nicht, dass du rauchst," sagte er verwundert zu dem Schwarzhaarigen.

"Ich wusste auch nicht, dass du rauchst," lächelte Bill Tom an und zog ihm das Feuerzeug aus den Fingern, machte es an und ließ Andi seine Zigarette an der Flamme entzünden, bevor er seine damit an machte und es an Tom zurückreichte.

"Und ich halt mich noch zurück," entfuhr es Tom etwas empört. "Ich hätte Vorgestern zum Beispiel ziemlich gerne `ne Zigarette geraucht," sagte er etwas vorwurfsvoll zu Bill.

"Seit wann hälst du dich zurück?" fragte Andi nun lachend. Auch bei ihm vollzogen sich die Gefühlswechsel, die den Raum in Beschlag genommen zu haben schienen, wenn er sich auch Tom so ansah, von Bill ganz zu schweigen.

"Seitdem ich verliebt bin," klärte Tom Andi nun ernst auf.

Andis Lachen verstummte sofort. "Du bist verliebt?" hakte er ungläubig nach.

"Ja... ich bin seit ein paar Tagen mit einem Model zusammen," strahlte er Andi jetzt an und in dem Strahlen lag ein neckisches Grinsen.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Andi sah von Tom zu Bill. "Der will mich verarschen, oder?" fragte er nach, um dann doch sofort zu Tom zurückzusehen. "Du hast gesagt seit ein paar Tagen?" Sagte er nicht, dass er Bill auch seit ein paar Tagen kennt? Wieder drehte sich sein Kopf zu dem Schwarzhaarigen. "Hat er sie durch dich kennengelernt? Ich meine, weißt du, ob das wahr ist?"

"So vertraust du mir also," lachte Tom. "Kaum bin ich weg, glaubt er mir nichts mehr," wendete er sich nun mit einem Grinsen zu Bill.

"Ja," sagte Bill zu Andi... auch er grinste nun. "Ich bin mir wirklich ziemlich sicher, dass Tom verliebt ist... na ja, sehr sicher um genau zu sein. Guck ihn dir doch an."

Tom stand immer noch neben den Beiden und bekam sein Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht.

Der Weißhaarige betrachtete sich den Blonden ausführlich und sah dann zurück zu Bill, der ihn auch nur breit angrinste. "Na ja... wenn das Gesicht Verliebtsein ausdrückt, dann bist du es auch," grinste er nun, angesteckt von seinen Freunden.

"Bin ich ja auch," kam es verliebt von Bill und er warf nach den Worten einen kurzen Blick zu Tom.

Andi zog mit seinen Händen an seinen Wangen rum. "Ich glaub, ich verlieb mich auch grad," sagte er, sein Grinsen nicht aus dem Gesicht bekommend.

Tom und Bill prusteten gleichzeitig laut los und Andi stimmte einen Moment später auch mit ein. Eigentlich war es gar nicht so lustig gewesen, aber irgendwie bekamen sie das Lachen nicht aus der Runde, steckten sich immer wieder gegenseitig an, so dass sie am Ende mit tränenden Augen und sich die Bäuche haltend keuchend ein Ende fanden. Bill und Andi legten die Filter ihrer Zigaretten in den Aschenbecher, ohne eigentlich geraucht zu haben und Tom kniete inzwischen neben ihnen am Boden und wischte sich gerade die Tränen aus den Augen. "Oh man, war das geil. Ich hab schon lange nicht mehr so ausgiebig gelacht. Das tat gut." Er sah den Weißhaarigen an. "Schön, dass du da bist."

"Mehr als schön," kam es glücklich von Bill und er legte eine Hand auf Andis Arm, musste es immer noch begreifen, dass er wirklich vor ihm saß.

Als Andi den Geschminkten so ansah, drängte sich wieder die Frage in ihm auf, wo er denn nun die letzten Jahre gewesen sei, aber Bill sah gerade so glücklich aus und er hatte jetzt auch irgendwie Angst bekommen, noch mehr zu erfahren, was auch ihm wehtun würde, also verschob er seine Frage auf später und legte seine Hand auf Bills Hand... unglaublich, dass er wirklich jetzt und hier vor ihm saß. "Jetzt erklär mit aber bitte mal, warum ich dich in der Wohnung von Tom wiedertreffe."

"Weil ich ihn liebe," fand Bill die direkteste Antwort und sah Andi offen an.

Andi sah Bill an und wartete auf einen Spruch von Tom, doch als der nicht kam, sah er ihn an. Tom kniete immernoch vor dem Sofa und sah ihn an... in seinem Gesicht war kein Grinsen zu erkennen. "Und du willst mir jetzt wohl noch erzählen, dass Bill das Model ist." Er hatte Bill lange nicht gesehen, wusste nicht, wie er sich entwickelt hatte, aber Tom. Tom würde nie etwas mit einem Mann anfangen. Wenn eines sicher war, dann das, obwohl ihm, seit er Tom getroffen hatte, klar war, dass Bill und Tom sich wunderbar verstehen würden. Doch als er jetzt Toms stummes Nicken sah... "Tom, das glaub ich dir jetzt nicht," rutschte ihm raus.

"Du wirst es schon schlucken," sagte Tom jetzt lächelnd. "... weil es so ist." Er konnte Andis Reaktion sehr wohl verstehen, er hätte es sich ja selber nicht geglaubt, wäre er an seiner Stelle.

"Ich kann mir ja noch nichtmal vorstellen,... " Doch der Weißhaarige brach den Satz ab und formulierte ihn in eine Aufforderung um. "Ich will sehen, wie du Bill küsst." Ja, das wollte er wirklich. Anders würde er es nicht glauben können... nicht Tom. Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor seiner Brust, so dass er Beide im Blickfeld hatte.

Tom lehnte sich zu Bill rüber und gab ihm ein kleines Küsschen auf die Wange. "So meintest du, stimmts?" fragte er Andi grinsend, ohne sich wirklich wieder von Bill zurückzuziehen, der lächelnd seine Klappe hielt.

"Genau so," antwortete Andi ironisch. "Ich habs doch gewußt, dass du nicht soweit gehst," kam der nächste Satz selbstsicher hinterher.

"Andi... ich bin mehr als verliebt... ich liebe Bill." Der Blonde wollte Bill irgendwie nicht wie ein Beweisstück küssen, obwohl er ihn wirklich gerne geküsst hätte, aber nicht so. Und irgendwie wollte er jetzt auch, dass Andi ihm einfach glaubte.

"Er wird es dir nicht glauben können," nahm Bill Toms Wunsch unbeabsichtigt auf und er fühlte, dass Andi immer noch unsicher war. "Also küss mich doch einfach."

Jetzt überlegte Tom nicht zweimal. Von Bill zu einem Kuss aufgefordert zu werden war etwas völlig anderes, als von Andi dazu aufgefordert zu werden, auch wenn beide Aufforderungen den selben Mund treffen würden. Seine Lippen trafen auf Bills leicht geöffneten Mund und als ihn die Zungenspitze seines Freundes traf, hatte er vergessen, dass Andi zusah. Voller Liebe nahm er Bills Zunge in Empfang und den Kuss langsam ausbauend entwickelte er sich zu einem leidenschaftlichen Spiel ihrer Münder, in das er leise hineinstöhnte.

Als Bill hörte, wie der Blonde anfing in den Kuss zu stöhnen, beschloss er, dass das wohl ausreichend als Beweis für Andi war und löste sich zärtlich von Tom. Nicht, dass er Tom nicht gerne weitergeküsst hätte, aber er war so verliebt... er hätte wohl nicht so schnell wieder aufhören wollen... und Andi war da... sein Andi. Glücklich lächelte er Tom an, der liebevoll zurücklächelte, als er von Andi ein mattes "Okay, ich geb mich geschlagen" hörte.

"Gebt mir einen Moment," sagte der Weißhaarige, als beide Gesichter ihn nun anblickten, dabei abwehrend eine Hand hebend. Er hatte seinen Freund besuchen und überraschen wollen, weil er am nächsten Tag in Berlin etwas zu erledigen gehabt hatte... und jetzt saß er hier, wusste immer noch nicht, woher die blauen Male an Toms Hals kamen, hatte Bill wiedergetroffen, der ihm Schreckliches berichtet hatte und damit auch Toms Geheimnis gelüftet hatte, der wiederum plötzlich von Liebe sprach und sie ihn in dem Kuss mit Bill mehr als deutlich sehen lassen hatte... Tom und Bill. Irgendwie war das ganz schön viel auf einmal, fand sein Inneres gerade. Seine Hand griff zu Toms Zigaretten auf dem Tisch und er zündete sich eine an, während in ihm das Gefühls- und Gedankenchaos versuchte, eine Ordnung zu finden. "Findet ihr das nicht auch alles etwas sehr seltsam?" fragte er schließlich, nachdem er aufgeraucht hatte. "Also ich meine...," wollte er erklären, doch dann sah er Bill an. "Hat Tom dir schon irgendetwas aus seiner Vergangenheit erzählt?" wollte er wissen.

"Nicht wirklich," fiel es Bill jetzt auf. "Nur etwas über seine Beziehungen und das, was ich eben erfahren hab... und natürlich seine Musik." Etwas unsicher durch Andis Frage geworden, sah er Tom an und fragte: "Sollte ich irgendetwas Bestimmtes wissen?"

Tom warf einen kurzen Blick zu Andi, bevor er wieder Bill ansah. "Ich glaube, Andi spricht darauf an, dass wir, in der Zeit, die Andi überblicken kann, also bis wir 10 waren, dass wir da fast identische Leben hatten... zumindest behauptet er das."

"Genau das meine ich," stimmte der Weißhaarige dem Blonden zu. "Bill... Tom wurde genauso wie du von Allem fern gehalten, er hatte in seinem Heim exakt die gleichen Verbote wie du, wurde auf die selbe Art vom Leben ausgesperrt. Wie auch in deinem Heim, war nur er es, der so behandelt wurde. Das beschäftigt mich, seitdem Tom mir davon erzählt hat und jetzt kommt auch noch hinzu, dass... " Andi unterbrach sich, wieder nicht wissend, welche Worte er wählen sollte für das, was er ausdrücken wollte. "Das, was ich vorhin erst über euch erfahren habe," setzte er leise und traurig hinzu und sein Blick fiel auf Tom. "Es tut mir leid, dass du es mir nicht erzählen konntest... ich wünschte, ich wäre ein besserer Freund gewesen."

"Andi... du bist der beste Freund. Sag sowas nicht." Tom war erschrocken über Andis Entschuldigung. "Es lag doch nicht an dir... ich... ähm... ich... ich hatte einfach nicht vor, mit irgendjemandem darüber zu sprechen... nie! Ich wollte es nur vergessen." Es tat ihm gut, dass Bill in dem Moment seine Hand nahm und sie drückte... er war nicht mehr allein damit.

"Worauf ich hinaus will," redete Andi weiter. "Ihr habt euch vor ein paar Tagen kennengelernt und redet Beide von Liebe und ich kann es sehen, aber... Tom, Du weißt, was mein Gefühl ist und es hat sich heute mehr als verstärkt. Irgendetwas ist da, das euch verbindet. Ich kann es ja auch nicht ausdrücken, was es ist, aber da ist etwas... etwas Wichtiges." Bill ins Visier nehmend sagte er: "Tom hat sich geweigert in seine Akten zu gucken, als er es konnte. Was ist mit dir? Hast du es getan?"

Bill schüttelte leise seinen gesenkten Kopf.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#13

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:54
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 7. Kapitel ... Teil 1 ~


Obwohl niemand der Beiden etwas sagte, wagte Andi sich noch weiter vor. Er hatte eine Ahnung und suchte Bestätigung, deshalb präsentierte er seine Ahnung als Tatsache... er spürte, dass es nicht anders sein konnte. "Bill... nachdem du weg warst bist du in eine Pflegefamilie gekommen, na ja, wenn man das so nennen kann, denn du warst das einzige Kind dort. Du warst dort noch isolierter, als im Heim davor. Irgendein Arzt hat dich als so verhaltensauffällig diagnostiziert, so dass du eine dauerhafte Schulbegleitung hattest und du noch nichtmal in der Schule Kontakte aufbauen konntest. Du durftest niemanden besuchen und niemand durfte dich besuchen und du weißt nicht, warum das plötzlich aufgehört hat, als du 15 warst und du in eine andere Pflegefamilie gekommen bist, wo du dich auf einmal normal bewegen durftest." Der Weißhaarige war drauf und dran noch mehr zu erzählen, doch der Ausdruck in Bills Augen, die ihn nun ansahen, ließ ihn plötzlich still werden.

"Woher wei...?" fing Bill an, doch er drehte sich im nächsten Moment zu Tom. "Andi hat mir gerade deine Geschichte erzählt, stimmts?" fragte er mit zittriger Stimme und ihm lief eine unangenehme Gänsehaut über den Rücken. Er wusste die Antwort bereits und alles, was Andi in den letzten Minuten gesagt hatte, ließ ein Gefühl in ihm immer stärker werden... Angst, die er auch in Toms Augen entdeckte, als der ihn nur kurz ansah und den Blick sofort wieder senkte.

"Ja," antwortete Andi für den Blonden, als dieser nichts sagte und jetzt, wo er das wusste, ging er auch noch einen Schritt weiter. "Bill... ich möchte dein Gesicht sehen...," er sah ihn liebevoll an. "Kannst du die Schminke aus deinem Ge... ?"

"NEIN," schrie Tom entsetzt und sprang auf, als sei ein Dämon vor ihm aufgetaucht. Sein Körper zeigte alle Anzeichen, die auf eine Flucht hindeuten würden, dennoch blieb er unschlüssig stehen.

Die Reaktion des Blonden hatte Bill einen ziemlichen Schrecken eingejagt und zu fühlen, wie schnell sich Toms Hand, die bis dahin noch in seiner gelegen hatte, sich seiner entzogen hatte, hinterließ eine plötzliche Kälte, die ihn beunruhigte. "Tom," entfuhr es ihm erschrocken und er sah ihn entsetzt an.

Dass Bill seinen Namen sagte, ließ Toms Blick auf Bills Gesicht fallen. "Oh mein Gott," stammelte er.

Bill konnte die Angst in seinen Augen sehen, bevor Tom sich abwendete und so schnell den Raum verlassen hatte, dass der Schwarzhaarige einen Moment brauchte, um zu realisieren, dass er vor ihm weg lief. "Oh Gott, bitte lauf nicht weg," flüsterte er geschockt, unfähig, sich selbst zu bewegen und starrte auf die Leere im Türrahmen, wo Tom eben noch zu sehen war. Dass Andi dem Blonden sofort hinterhergelaufen war, merkte er erst gar nicht.

"Tom," versuchte Andi zu dem Blonden durchzudringen, der rastlos vor seinem Bett hin und herlief und geräuschvoll und schwer atmete. Ohne zu reagieren zog er seine Bahnen wie ein Tiger in einem Käfig. "Tom," probierte der Weißhaarige es erneut. Es schien, als ob seine Stimme ihn überhaupt nicht erreichen würde und es quälte ihn, seinen Freund so zu sehen. "Bitte bleib stehen." Keine Reaktion. Er trat in die Bahn des Blonden und hielt ihn an den Schultern fest, zwang ihn so, stehenzubleiben.

"Hör auf, Andi," zischte Tom ihn an und in seinen Augen standen Tränen. "Du machst alles kaputt." Der Blonde wusste, dass das nicht stimmte, doch in diesem Moment brauchte er einen Schuldigen und wenn er nicht aufgetaucht wäre.... Er versuchte sich aus Andis Griff zu entfernen, doch der hielt ihn noch fester, zog ihn wortlos zu sich ran und nahm ihn fest in den Arm und lockerte seine Arme auch nicht, als Tom versuchte sich dagegen zu wehren, hielt seinem Ausbruch stand, gab ihm keine Möglichkeit, sich aus der Umarmung zu winden, kämpfte schwer mit ihm. "Oh goooood," gab Tom schließlich weinend auf und schluchzte seine Verzweiflung an Andis Schulter, ließ sich kaputt in die Arme seines Freundes sinken.

Andi streichelte beruhigend über seinen Kopf, so wie Mütter es bei ihren Kindern tun, um sie zu trösten und ließ ihn einfach weinen. Er fühlte wie Toms Arme sich um seinen Oberkörper schlangen und seine Hände sich an ihm festhielten.

"Da drüben sitzt der Mensch, den ich liebe," kam es irgendwann brüchig aus Toms Mund. "... und jetzt habe ich Angst vor ihm. Ich weiß nicht, was ich tun soll."

"Ich hab auch Angst." Bills Stimme klang ebenfalls brüchig. "Bitte lasst mich nicht allein." Er hatte Tom weinen gehört, hatte es nicht ausgehalten im Wohnzimmer zu warten, allein mit seiner Furcht und seinen Gedanken. Es tat weh, dass Tom vor ihm weggelaufen war und doch konnte er ihn verstehen. Unsicher stand er in der Tür.

"Oh Gott, Bill," entfuhr es dem Blonden verzweifelt, als er Bills Worte hörte und sein Gesicht vergrub sich noch tiefer in der Schulter.

Andi hatte sofort seinen Kopf zur Tür gedreht und hätte sich in dem Moment am Liebsten zweigeteilt. Automatisch öffnete der Weißhaarige die Umarmung, als er Bill sah, und die Hand, die eben noch über Toms Kopf gestreichelt hatte, streckte sich dem Schwarzhaarigen einladend entgegen.

Tom fühlte Andis Geste und schämte sich in diesem Moment, nicht an Bills Gefühle gedacht zu haben. Ihm musste es mindestens genau so dreckig gehen wie ihm selbst, doch er hatte immer noch Angst ihn anzusehen. "Komm her, Bill," schluchzte er und streckte ihm blind einen Arm entgegen... er liebte ihn, wollte nicht, dass er mit seiner Angst allein blieb.

Als er Tom hörte, setzte sich sein Körper sofort in Bewegung und nachdem sich die Arme seiner Freunde um ihn gelegt hatten, liefen auch bei Bill die Tränen.

Nach einem Moment löste sich Andi ganz behutsam aus der Umarmung und schob Bill und Tom sanft zusammen und haltsuchend klammerten sie sich aneinander, weinten gemeinsam um ihr Schicksal. "Ich bin bei euch," sagte der Weißhaarige leise und legte nun wieder zart seine Arme um das weinende Paar, gab ihnen einen schützenden Raum innerhalb seiner Umarmung.

Es dauerte lange, bis etwas Ruhe den Weg in ihre Körper und Seelen fand. Tom wurde sich bewusst, dass nicht Bill es war, der ihm Angst machte, sondern das, was sie verband und vor Allem das, was sie noch nicht wussten. Er hatte versucht, alles, was mit seiner Vergangenheit zu tun gehabt hatte, zu ignorieren und nun war sie schlagartig und mit voller Wucht in ihn eingeschlagen. Bill im Arm zu halten, von ihm gehalten zu werden und ihn zu fühlen... es stärkte ihn und er konnte deutlich fühlen, wie die Angst in ihm zurückwich und von diesem einzigartigen Gefühl der Nähe, wie nur Bill es in ihm auslösen konnte, ersetzt wurde. Er hob seinen Kopf an und legte seine Wange hauchzart an die von Bill und streichelte an ihr entlang, um dann, immernoch mit geschlossenen Augen, einen zärtlichen Kuss an Bills Lippen zu setzen.

Der Schwarzhaarige erwiderte den leichten Druck an seinen Lippen sofort und öffnete leicht seinen Mund. Er hatte so eine Angst gehabt, dass Tom wieder weglaufen würde, doch in seinen Armen hatte sich auch seine Angst in diese Nähe umgewandelt, und zu fühlen, wie sich die Zunge des Blonden jetzt einen Weg durch seine Lippen suchte, ließ ihn erleichtert in den Kuss seufzen und liebevoll nahm er Toms Zunge mit seiner in Empfang.

Andi hatte das gute Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden und zog sich von ihnen zurück, ließ sich einfach aufs Bett sinken und legte sich mit geschlossenen Augen auf den Rücken.

Ihr Kuss war durchflutet von Liebe und Nähe und als Tom sich daraus löste, öffnete er endlich die Augen und sah, wie auch Bill seine Augen öffnete. "Bitte entschuldige," sagte der Blonde leise. "Ich hätte nicht weglaufen sollen... ich war in Panik," setzte er erklärend hinterher.

"Ist schon gut," flüsterte Bill und gab ihm noch einen kleinen Kuss. "Sollen wir unseren Freund besuchen gehen?" fragte er mit Blick auf Andi und seine Lippen formten sich endlich wieder zu einem Lächeln.

Das Lächeln des Schwarzhaarigen ließ auch in Toms Gesicht eines entstehen und er nickte zustimmend.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Bill ließ sich direkt neben Andi auf die Matratze kippen, so dass der Weißhaarige ein Stück nach oben gedrückt wurde, als Bills Körper auftraf, kurz darauf landete Tom neben Bill. "Wie lange bleibst du eigentlich?" Der Schwarzhaarige sah Andi an, der seine Augen aufgeschlagen hatte, als Bill neben ihm gelandet war.

"Bis übermorgen," sagte Andi. "... wenn Tom mich lässt," setzte er hinzu.

"Nur, wenn du ab jetzt deine Klappe hälst," sagte Tom ironisch lächelnd, doch es steckte auch ein echter Wunsch in diesem Satz. Zu viele Sätze aus Andis Mund waren heute schmerzhaft für ihn gewesen und er hatte echt erstmal genug davon. Er war kaputt und wollte einfach nur noch Ruhe mit den Beiden haben.

"Ja," stimmte der Schwarzhaarige Tom zu. "Es wäre wirklich schön, wenn du erstmal deine Klappe hälst." Liebevoll sah er den Weißhaarigen an. "... zumindest, was unsere Vergangenheit betrifft," ergänzte er. Auch Bill war überfüllt mit Informationen, die er vielleicht lieber nicht bekommen hätte und für noch mehr in dieser Art, war er einfach nicht bereit. "Bereue ich es, wenn ich dich frage, was bei dir passiert ist in den letzten Jahren?" fragte er deshalb erstmal vorsichtig.

"Nein, tust du nicht," antwortete der Weißhaarige und strich Bill mit seiner Hand vertrauensvoll über den Arm. "Das Schlimmste, was passiert ist, war ziemlich gleich, nachdem du weg warst. Da ist unsere Wohnung komplett ausgebrannt... und damit war alles, was ich von dir hatte auch weg... und auch die Hoffnung, du würdest doch plötzlich vor unserer Tür stehen." Andi sah die Tränen in Bills Augen. "Nicht weinen, Bruder," sagte er. "Wir sind jetzt Beide hier." Sanft strich er über Bills Wange und erzählte weiter. "Wir sind dann natürlich umgezogen und etwa ein Jahr später haben meine Eltern sich getrennt und ich bin wieder mit meiner Mutter umgezogen. Also... kurz gesagt... ich bin ständig innerhalb von Magdeburg umgezogen. Mal zu einem Freund von meiner Mutter und meistens auch schnell wieder da weg... immer so hin und her. Mit 18 bin ich dann mit Tom zusammengezogen und in der Wohnung lebe ich jetzt grad allein... bin auf der Suche nach `nem neuen Mitbewohner." Andi machte eine kurze Pause. "Ja... das wars schon. Ziemlich unspektakulär," lächelte er und ohne eine Reaktion von Bill abzuwarten schwenkte er das Thema auf ihn. "Bist du wirklich ein Model?" fragte der Weißhaarige jetzt neugierig.

Der Schwarzhaarige lächelte. "Ich studiere Modedesign und das ist auch das, was ich hoffentlich später mal machen werde. Aber meinen Lebensunterhalt verdiene ich mir tatsächlich gerade mit modeln." Es war schön, einfach mit Andi reden zu können. Tom lag in seinem Rücken und streichelte ihm über seinen Arm. "Was machst du?"

"Ich studiere Soziologie und Psychologie."

"Andi hat vor, in deutschen Heimen und Pflegefamilien aufzuräumen," mischte Tom sich jetzt ein. "Du hast ihn ziemlich beeinflusst, Bill. Ich bin mir sicher, er macht es wegen dir."

"Schon möglich," gab der Weißhaarige zu. "Himmel, ist das schön, dich vor mir zu haben," freute sich Andi erneut und ging seinem Gefühl nach, küsste Bill zärtlich auf den Mund.

Sie kuschelten sich unter die Decken und redeten so lange miteinander, bis schließlich allen abwechselnd die Augen zu fielen und sie, ohne sich auszuziehen, einfach irgendwann alle nebeneinander einschliefen.

Glücklicherweise hatte Tom den Wecker vom Vortag so ausgemacht, dass er jetzt wieder rechtzeitig klingelte und keiner der Dreien unter Zeitdruck aufwachte. Bill hatte in weiser Vorraussicht ein paar Sachen mitgebracht. Er hatte sich schon gedacht, dass er hier übernachten würde, nur dass er vollständig angezogen aufwachen würde, war nicht in seinem Plan enthalten gewesen, dafür sah er in Andis Gesicht, als er die Augen aufschlug, was ihm sofort ein Lächeln auf die Lippen legte.

Die Tränen und Themen des Abends wurden beim gemeinsamen Frühstück nicht mehr erwähnt, stattdessen planten sie ihren gemeinsamen Abend, der auf einer Party von Bills Agenturchefin stattfinden sollte, da Bill aus geschäftlichen Gründen dort unbedingt auftauchen musste und gut gelaunt trennten sich die Drei, um ihren täglichen Verpflichtungen nachzugehen. Andi und Bill tippten sich jedoch noch schnell gegenseitig ihre Nummern in ihre Handys... nie wieder wollten sie sich verlieren.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#14

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:54
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 7. Kapitel ... Teil 2 ~


Der Schwarzhaarige war erst seit ein paar Minuten wieder zu Hause, als es an der Tür klingelte. "Schön, dass du den Weg gefunden hast," begrüßte er Andi, als er zur Tür herein kam. Sie hatten sich bei Bill verabredet, um gemeinsam später zur Party aufzubrechen. Da Tom noch arbeiten war, kam der Weißhaarige schonmal allein.

Andi staunte ähnlich wie Tom über Bills Wohnung und als der Schwarzhaarige ihm grinsend das Zimmer zeigte, das er Tom vorenthielt, versprach er, dem Blonden nichts zu verraten und kam ebenfalls mit einem Grinsen wieder heraus, bevor Bill die Tür wieder verschloss.

"Oh, ich muss dir was zeigen," fiel Bill plötzlich ein und er rannte schnell ins Schlafzimmer und kam mit einem Foto wieder.

Tränen stiegen dem Weißhaarigen in die Augen, als er auf das Bild von Bill und sich selbst sah. Er musste an die Umstände denken, unter denen das Foto mit Bill gegangen war und es stand quälend im Widerspruch zu den lachenden Gesichtern auf dem Foto. Es zerriss ihm das Herz, zu sehen, wie klein Bill damals war... stellte sich vor, was diesem kleinen Körper passiert war und musste auch an Tom dabei denken. Ganz genau konnte er sich an den Tag erinnern, als das Foto entstanden war. "Du hast danach so viele Waffeln gegessen, dass dir schlecht war," erinnerte er sich wehmütig.

"Das waren die leckersten Waffeln, die ich je gegessen habe," sagte Bill sanft und strich mit seinem Daumen die Träne weg, die über Andis Wange kullerte. Er war froh, etwas Zeit ganz allein mit Andi verbringen zu können. "Willst du mich immer noch ungeschminkt sehen?" fragte er und als der Weißhaarige nickte, ging er ins Bad und kam ohne Farbe auf dem Gesicht wieder hinaus, setzte sich wieder zu Andi aufs Sofa.

"Hi, Bruder," kam es von Andi lächelnd, als würde er ihn jetzt erst sehen, doch schon beim nächsten Blick wurde er ernst, weil ihm etwas auffiel, was er am Abend vorher schon vermutet hatte, behielt seine Gedanken allerdings für sich, stattdessen fragte er: "Erzählst du mir, wie du Tom kennengelernt hast?"

Bereitwillig erzählte der Ungeschminkte von der kurzen Begegnung auf der Straße, wie er Tom im Club wiedergetroffen hatte, er erzählte von den Liedern und dass er jede freie Minute am Liebsten nur noch mit Tom verbringen wollte. "Ich habe ein so unfassbar tiefes Gefühl für ihn, Andi, das ist schon nicht mehr normal," wollte er eigentlich enden, aber dann setzte er hinterher: "Na ja, irgendwie ist bei uns gar nichts normal."

"Das seh ich auch so," bestätigte Andi und beschloss, lieber seine Klappe zu halten, bei den Gedanken, die ihm bei Bills Ausführungen so durch den Sinn gegangen waren. "Ich würd gern... darf ich die Lieder auch mal hören?" fragte er und als er Bills Stimme ein paar Minuten später über die Boxen hörte, liefen ihm wieder Tränen über die Wangen. "Die Stimme hätte ich wiedererkannt," sagte er leise.

Die nächste Zeit verbrachten die Beiden mal lachend, mal weinend damit, sich an Situationen zu erinnern, die sie gemeinsam erlebt hatten und irgendwann fiel Bills Blick auf die Uhr. "Ich sollte mich fertig machen, bevor Tom kommt," sagte er. "Ich glaube, er möchte mich im Moment bestimmt nicht so sehen, zumindest will ich das nicht riskieren." Als Andi nickte, erhob er sich. Auf dem Weg ins Bad drehte er sich nochmal um. "Mir wird grad so bewußt, dass wir eigentlich nie getrennt waren," sagte er lächelnd zu Andi. "Du warst die ganze Zeit in meinem Herzen und es ist so schön zu wissen, dass ich auch bei dir war."

"Du bist mein Bruder, Bill. Du wirst immer bei mir sein," reagierte Andi liebevoll. "Und jetzt geh dich hübsch machen für Tom," grinste er. Er fand es immernoch seltsam, sich vorzustellen, dass Tom und Bill ein Paar waren, auch wenn er es begriffen hatte. "Habt ihr eigentlich schon... ähm... habt ihr es schon getan?" fragte er noch schnell und Bills fettes Grinsen, bevor er die Badezimmertür schloss, war Antwort genug für Andi.

"Kannst du die Tür öffnen," rief Bill aus dem Bad, als er das Türklingeln hörte und er machte sich in Ruhe weiter fertig, als er Andis Zustimmung hörte. Frisch und gestylt ging er ein paar Minuten später ins Wohnzimmer und als er Tom sah, durchliefen ihn wieder alle Gefühle eines unsterblich Verliebten und strahlend lief er ihm entgegen, küsste ihn, als hätte er ihn wochenlang missen müssen. "Hi, Hübscher," begrüßte er ihn lächelnd, als er den Kuss löste und sah ihn glücklich an. "Sag mal, wie viele von den Caps hast du eigentlich?" musste er fragen, als Tom schon wieder eines auf dem Kopf trug, das er noch nicht gesehen hatte.

"Mehr als Unterwäsche auf jeden Fall," antwortete Andi grinsend.

"Woher willst du das denn wissen?" reagierte Tom und sah den Weißhaarigen mit hochgezogener Augenbraue an. "Hast du meine Shorts gezählt, oder was?"

"Ich hab sie getragen," witzelte Andi und Bill verzog angeekelt sein Gesicht bei der Vorstellung.

"Werden viele Models auf der Party sein?" fragte Andi neugierig, als sie gemeinsam im Taxi saßen.

"Ja, klar," grinste Bill. "Aber es werden noch mehr Leute da sein, die sie anstarren werden, so wie du wahrscheinlich."

"Das ist nicht nur wahrscheinlich, das ist sicher," freute sich der Weißhaarige.

Als sie ausstiegen und auf das Gebäude zugingen, blieben Toms Augen auf dem goldenen Schild mit eingravierter Schrift hängen. Faces - Modelagentur stand da drauf und darunter in kleineren Buchstaben: Khaleda Piloti. "Was bedeutet das Khaleda Piloti da?" fragte er und deutete mit einem Finger auf das Schild.

Bill musste lachen. "So heißt die Chefin der Agentur," kicherte er über Toms Frage.

"Oh Gott, die Arme," lachte nun auch Andi. "Die hat `nen Namen, als wäre sie eine Figur aus einem Zeichentrickfilm."

"Sie ist nett," sagte der Schwarzhaarige. "Ihr werdet sie gleich kennenlernen, also benehmt euch," grinste er. Er konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie er selber über ihren Namen gestolpert war, doch inzwischen hatte er sich daran gewöhnt. "In anderen Ländern klingt dein Name bestimmt auch lustig," reagierte er nochmal auf Andi, bevor er die Tür aufzog.

Sie nahmen den Fahrstuhl in die dritte Etage und als die Türen wieder aufgingen, schallte schon Musik auf den Flur, der sich lang vor ihnen erstreckte.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Tom staunte über die Größe des Raumes, in dem die Party war. Er hätte nicht erwartet, in so einem Bürogebäude so etwas zu entdecken. Die Musik war so laut, dass man sie gut hören konnte und sich trotzdem noch unterhalten konnte. Es waren bestimmt schon so um die 200 Leute da und ihm fiel sofort ein Mann auf, der übertrieben lächelnd und mit rudernden Armen auf sie zukam, um sie dann weit auszustrecken. "Da bist du ja endlich, meine Diva," fasste er Bill an die Schultern und gab ihm die obligatorischen Wangenküsschen.

Andi grinste Tom an. 'Diva' formte er lautlos mit seinen Lippen und kicherte.

Toms Mundwinkel glitten auch gerade nach oben, als er die Stimme des Mannes "du hast neue Gesichter mitgebracht" sagen hörte, die ausgesprochen neugierig klang und als er seinen Kopf drehte, sah er direkt in die Augen des Mannes, der ihn interessiert musterte. Bill hatte sich auch zu ihnen umgedreht und sagte nun: "Das ist Tom und das ist Andi... und das ist Marcello." Marcello kam Tom so schnell näher, dass er keine Ausweichmöglichkeit sah und auf einmal hatte er sein erstes Küsschen rechts, Küsschen links in seinem Leben hinter sich und er kam sich ziemlich komisch dabei vor.

Bill musste lachen, als er Toms Gesicht sah. "Gewöhn dich schonmal dran," sagte er grinsend zu ihm, während Marcello Andi auf die selbe Art überfiel. "Weißt du, wo ich Khaleda finde?" fragte er Marcello, als dieser mit Andi fertig war. "Ich will sie erstmal begrüßen, bevor ich mich übers Essen hermache." Sein Magen knurrte, hatte er doch seit dem Frühstück nichts gegessen.

"Essen?" fragte Marcello. "Hach, du bist einfach zu beneiden. Auf jeden Happen muss ich aufpassen und trotzdem setzt dauernd etwas bei mir an und du... stopfst alles Mögliche in dich rein und siehst so aus. Das ist doch eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit." Gespielt beleidigt sah er sich nun um. "Also... zuletzt hab ich sie da drüben gesehen."

Andi wich einen Schritt zurück, um nicht Marcellos Hand ins Gesicht zu bekommen, als dieser theatralisch seinen Arm in die Richtung schwenkte, in die er zeigen wollte.

Tom konnte sein Grinsen bei der Begrüßung von Khaleda nicht unterdrücken, als Bill sie gefunden hatte, aber mit den Küsschen kam er bei ihr besser klar, als bei Marcello. Er schätzte sie so auf Anfang 50 und fand, dass sie für ihr Alter ziemlich hübsch aussah. Sie war schlank und groß, hatte einen dunklen Taint. Ihre Haare waren tiefschwarz und ihr Gesicht strahlte etwas Geheimnisvolles aus, das sie besonders machte. "Du hast ein schönes Gesicht," sagte sie mit einer wohlklingenden Stimme zu Tom. "Hast du schonmal dran gedacht, zu modeln?" fragte sie interessiert und man hörte einen leichten Akzent in ihrer Stimme, den Tom allerdings nicht zuordnen konnte. "Ähm... ich äh... ich nee," stotterte der Blonde überrascht und fühlte sich unter ihren Blicken beobachtet, aber unangenehm war es ihm irgendwie nicht, trotzdem wurde er nervös.

"Du kannst ja mal zu Probeaufnahmen vorbeikommen, wenn du Interesse hast," bot sie ihm lächelnd an und fing an, in ihrer Tasche zu kramen.

"Danke... äh... ähm... ich überlegs mir," stotterte er weiter und spielte mit seinen Händen an seiner Hose.

Bill schmolz derweil, während er Tom beobachtete und ihn, so unsicher, einfach nur süß fand.

"Ich muss doch hier irgendwo eine Karte haben," wühlte Khaleda immernoch in ihrer Tasche.

"Ist schön gut...äh... ich kann... äh... Bill," verhedderte Tom sich jetzt und ihm stieg eine leichte Röte ins Gesicht.

"Ah, hier ist ja eine." Khaleda reichte dem Dreadlockigen ihre Karte und sah ihn freundlich an.

Tom nahm sie an und steckte sie, jetzt schüchtern lächelnd, ein und blieb ab dem Moment eher still, als Andi und Bill sich nun noch eine Weile mit Khaleda unterhielten.

"So, jetzt aber essen," freute sich Bill auf dem Weg zum Buffet und lud sich, wie die anderen Beiden auch, viele kleine Köstlichkeiten auf seinen Teller. Sie fanden einen Sitzplatz auf einem der Sofas, die dort, neben gemütlichen Sesseln verteilt standen und während sie aßen, freute Andi, sich umguckend, über die vielen hübschen Frauen, die überall und in jeder Haar-, Haut- und Augenfarbe zu finden waren. Gemütlich grinsend schmatzte er vor sich hin.

Tom fragte Bill derweil über Marcello und Khaleda aus und schaute ab und zu ein paar hübschen Beinen hinterher, wenn sie an ihm vorbeiliefen, eher aus Gewohnheit als aus Interesse, obwohl... an einigen blieb sein Blick schon länger hängen. Er hatte gerade seinen Teller geleert, als ein Paar Beine direkt auf ihn zuzulaufen schienen, die ihm bekannt vorkamen und als er an ihnen hoch sah und die Schwarzhaarige erkannte, die zu den überaus schönen Beinen gehörte, stockte ihm für einen Moment der Atem und das Gefühl, ertappt worden zu sein, schlich sich bei ihm ein. Sie wirkte angezogen ganz anders, aber nicht weniger schön. Nervös sah er schnell weg, als sich ihre Blicke trafen, was ihm jedoch nicht viel brachte, da er seinen Blick zu Bill gewendet hatte und jetzt sah, wie dieser lächelnd seinen Kopf hob, um die Lippen der Schwarzhaarigen mit seinen in Empfang zu nehmen. Wieder spürte der Blonde diese Vertrautheit, die zwischen den Beiden lag. Nach einem "Hi" der Beiden, sah sie Tom kurz an und dann wieder zu Bill zurück. "Ist er das?" hörte Tom sie fragen und sah, wie Bill nickte, bevor er ihm sein Gesicht zuwendete.

"Das ist Lilith," sagte Bill zu ihm. "...eine gute Freundin."

"Hi," lächelte Lilith Tom an.

"Hi," kam es schüchtern von ihm zurück und er sah sie wieder nur kurz an. Er hatte so ein schlechtes Gewissen in dem Moment, wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.

"Und das ist übrigens Andi," übernahm Bill nun wieder das Wort und er strahlte dabei.

"Andi?" fragte sie verwundert und sah den Weißhaarigen neugierig an, drehte ihren Kopf wieder kurz zu Bill. "Der Andi?" hakte sie nach und als der Schwarzhaarige strahlend nickte, umarmte sie ihn kurz und herzlich. "Das ist ja toll," freute sie sich, um sich nach der Umarmung gleich an Andi zu wenden. "Ich bin Lilith," sagte sie fröhlich zu ihm. "Macht mal ein wenig Platz," kam gleich hinterher und sie setzte sich direkt zwischen Tom und Andi auf die Couch. "Ich hab so viele Fragen an dich," sagte sie zu Andi und an Tom und Bill gewandt: "Ich klau ihn mir mal kurz." Frech grinsend nahm sie Andi in Beschlag und der ließ sich, kokett lächelnd, von ihr in Beschlag nehmen.

Bill musste über Lilith grinsen und auch über Andis Reaktion auf sie. Als sein Blick auf Tom fiel, der auf den Boden schaute und irgendwie gar nicht so fröhlich aussah, fiel sein Lächeln von ihm ab. "Was ist los?" fragte er Tom leise, sich zu ihm rüberbeugend.

"Ich muss dir etwas sagen," seufzte der Dreadlockige, der gerade beschlossen hatte, sein Gewissen zu erleichtern. "Können wir uns da rüber setzen?" fragte er mit Blick auf zwei Sessel, die vor kurzem frei geworden waren. "Ich hab Mist gebaut," fing er an zu erklären, als sie den Platz gewechselt hatten und nachdem er Bill das Versprechen abgenommen hatte, ihn erstmal ausreden zu lassen, fing er stockend an zu erzählen, wie er Lilith und Bill aus dem Bus heraus gesehen hatte, was er dabei dachte und fühlte, wie er doch durch das Holztor gegangen war, obwohl ihm da schon klar war, dass er das nicht hätte tun sollen. Er war absolut ehrlich zu Bill, konnte ihn beim Erzählen jedoch nicht ansehen, starrte auf seine Knie, während seine Hände mit dem Rand seines T-Shirts spielten. "Es hat mich tierisch angemacht. Ich hab mir gewünscht an ihrer Stelle zu sein und hab mir einen runtergeholt," gestand er sogar ganz leise. "Es tut mir so leid, Bill. Ich hätte dir vertrauen sollen. Ich weiß nicht, was mich da getrieben hat. Das ist sonst nicht meine Art," schloss er seinen Vortrag und sein Blick heftete weiter an seiner Hose. Als von Bill jedoch gar keine Reaktion kam, sah er ihn vorsichtig an und es ging ihm richtig schlecht, als er den harten Ausdruck in Bills Augen sah.

"Ich will dich unter vier Augen sprechen," sagte Bill kühl. "Komm mit." Damit erhob er sich und verließ den Partyraum, trat hinaus auf den Flur, dicht gefolgt von Tom, der ihm mit hängenden Schultern folgte. Er ging in einen der Nebenräume und schloss die Tür, als sie Beide drin waren.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen

#15

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.12.2007 00:55
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 8. Kapitel ... Teil 1 ~


"Bill... es tut mir so leid," fing Tom gleich wieder an. "Ich wünschte, ich hätte es..."

"Sei still," befahl Bill ihm.

Der Blonde verstummte sofort. Bill strahlte so eine Kälte aus, dass es ihm Angst machte. Jetzt verfluchte er sich dafür, etwas gesagt zu haben. Hatte er damit alles zerstört? Völlig verunsichert versuchte er ihn anzusehen, konnte aber seinem Blick nicht lange standhalten und sah verschämt wieder nach unten, so dass er nicht mitbekam, dass Bill sich seinen Gürtel öffnete und ihn komplett aus seiner Hose zog und auch das Lächeln, das Bill kurz über die Lippen schlich, als dieser eine Schlaufe in den Gürtel machte, sah er nicht.

"Was willst du?" fragte der Schwarzhaarige zischend, als er sich direkt an Tom vorbeibewegte, um ihm, im nächsten Moment hinter ihm stehend, die Arme nach hinten zu ziehen und, schnell und geschickt, die Schlaufe über Toms Hände zu stülpen und sie um seine Handgelenke festzuziehen. Mit einer weiteren geübten Bewegung zog er das Ende des Gürtels so durch Toms Hangelenke, dass sie noch stärker fixiert wurden. Mit einer Hand das Gürtelende haltend, griff er mit der anderen in Toms Dreads und zog ihm seinen Kopf nach hinten. "Willst du das?" wollte Bill wissen, seine eigene Erregung in dem Moment nicht wirklich in der Stimme verbergen könnend. Doch ohne eine Antwort abzuwarten, drückte er den Blonden in dieser Position vorwärts, schob ihn gegen die nächste Wand und drückte seinen Körper gegen ihn. Mit seinen Beinen schob er Toms Beine ein Stück auseinander. "Willst du das, Tom?" fragte der Schwarzhaarige und leckte ihm, sich seinen Kopf erneut an seinen Haaren zurechtdrehend, eine feuchte Spur über seinen Hals.

Im ersten Moment war Tom völlig geschockt gewesen, doch als Bill ihm seine Hände fixiert hatte, war bei ihm eine Vermutung hochgekrochen, die sich mit jeder Sekunde, die dann passierte, verfestigt hatte und es hatte ihn angemacht, und spätestens jetzt, wo er Bills harte Erregung durch seine Hose an seinem Po fühlte, bestätigte sie sich. "Oh mein Gott... jaa," stöhnte er ergeben und fühlte, wie sich die Hitze in ihm immer mehr ausbreitete. Er hatte noch nichtmal Zeit, erleichtert darüber zu sein, dass Bills Kälte zum Spiel gehört hatte. Die Erregung hatte ihn direkt aus der Angst heraus gepackt und steigerte sich mit jedem Moment.

Tom weiterhin mit seinem Oberkörper gegen die Wand drückend, öffneten Bills Hände dessen Gürtel und Hose, ließen sie an Toms Beinen herunterrutschen und zogen die Boxer direkt hinterher. Der Schwarzhaarige trat einen Schritt zurück und drehte Tom zu sich um. "Auf die Knie," raunte er und seine Stimme verriet, dass er keine Widerrede dulden würde, genauso wie sein Gesichtsausdruck.

"Oooooah," stöhnte Tom, als er sah, mit welchem Blick der Geschminkte auf ihn sah. Es war dieser herrisch arrogante Blick, den er auch schon bei dem Shooting an ihm gesehen hatte, nur jetzt sah Bill ihn so an und, erregt atmend, konnte der Blonde seine Augen nicht davon abwenden, als er unterwürfig vor ihm auf die Knie ging. "Oh Gott... ich liebe dich," flüsterte er überwältigt.

"Du redest nur, wenn ich es dir erlaube," klärte der Schwarzhaarige ihn auf. "Hast du verstanden?" Bill zog dem Dreadgelockten das Cap vom Kopf.

"Ja," antwortete Tom demütig und unterstützte seine Antwort mit einem leichten Nicken. Das Gefühl, das ihn so erregte, war viel stärker, als er es sich beim Zusehen hatte vorstellen können. Bill so mächtig über sich zu erleben, seine gefesselten Hände und die Position, in der er sich gerade befand... der Blonde fühlte sich absolut wohl in seiner Rolle, genoß das Kribbeln, das seinen Körper besetzte und die Ehrfurcht, die er empfand, genauso wie das Pochen seiner Erregung zwischen seinen Beinen. Es war eine ganz besondere Form der Lust und er erkundete sie mit Hingabe.

Bill öffnete sich seine Hose und als er sah, wie Toms Blick auf seine Hände fiel und sofort ein Stöhnen seine Kehle verließ, durchlief ihn ein warmer Schauer und ließ seine Gier auf den Blonden nochmal ansteigen. Er zog sich seine Hosen nur ein Stück runter und präsentierte seinen Schwanz in voller Größe. "Lutsch ihn," befahl er knapp.

Der Befehl verunsicherte Tom kurz und die Tatsache, so etwas noch nie gemacht zu haben, ließ ihn schlucken. Seinen Kopf hochnehmend, sah er Bill für einen Moment in die Augen und stöhnte erregt auf, als er den Blick sah, der ihn von oben herab musterte und seine Lust potenzierte sich um ein Vielfaches, als Bills Hände sich sofort in seine Haare krallten und ihm, seinen Kopf wieder nach unten drückend, diesen Blick verwehrten und seinen Mund wieder vor dessen Erregung plazierten. Diese kleine Geste reichte aus, um Tom erregt dazu zu bringen, lustvoll seinen Mund zu öffnen und überrascht stöhnte er, als Bills Spitze sich sofort durch seine Lippen drückte und ohne nachzudenken, begann er, seine Zunge daran entlangstreichen zu lassen, schmeckte den Lusttropfen, der auf Bills Spitze saß und fand sofort Gefallen daran, ihn so zu spüren und leckte augenblicklich hingebungsvoll weiter. Dass Bill anfing zu stöhnen, bewirkte bei Tom ein heftiges Zucken zwischen den Beinen und eine Gänsehaut, die sich von seinem Nacken ausgehend über den gesamten Körper verteilte und selber stöhnend, lutschte er immer heftiger an Bills Schwanz, strich gierig immer wieder mit seiner Zungenspitze über das Metall des Piercings.

Stöhnend sah der Schwarzhaarige dabei zu, wie Tom ihn verwöhnte. Gott, war das geil, wie er ihn leckte und er konnte sehen und fühlen, wie der Blonde es genoß. Mit seinen Händen fixierte er Toms Kopf und vorsichtig begann er in dessen Mundhöhle zu stoßen und als Toms Stöhnen dabei lauter wurde, stieß er noch etwas stärker in ihn. "Oooooah... jaaaa... hnnng ... mmmhjaa," entfuhr es ihm rauh.

Er spürte Bills Blicke auf sich, was ihn wahnsinnig erregte. Ihm so ausgeliefert zu sein war für Tom ein atemberaubend geniales Gefühl, dessen Intensität er sich niemals hätte träumen lassen und er liebte Bill gerade abgöttisch dafür, dass dieser ihn so geil benutzte und dankbar lutschend nahm er mit schwindender Wahrnehmung für die Umgebung Bills Stöße in sich auf, seine Leidenschaft, durch den prallen Schwanz in seinem Mund, gedämpft herausstöhnend.

Zu sehen, wie glücklich ergeben Tom ihm war, zu fühlen, wie geil sein Glied bearbeitet wurde, bereitete dem Schwarzhaarigen so dermassen viel Lust und Appetit auf mehr. Die Härte seiner Stöße noch ein wenig steigernd genoß er diesen extatischen Zustand noch eine Weile, um dann Toms Kopf von seiner Erregung wegzuziehen und zwei Schritte um ihn rumgehend, mit seiner Hand in die Fesslung von Toms Handgelenken zu greifen und langsam aber stetig seine Arme nach oben zu ziehen.

"Oh goooood." Das hatte er Vorgestern in dem Feuerkreis gesehen und sich gewünscht, dass Bill es mit ihm machen würde und "uuooooaah" es fühlte sich noch viel geiler an, als er es sich vorgestellt hatte. Der Schmerz in seinen Schultergelenken zwang ihn, der Richtung nachzugehen, die Bills Hand ihm vorgab und mit nach vorn gebeugtem Oberkörper stand er schließlich vor ihm und bewegte sich vorwärts, da die Bewegung, die Bill nun an seiner Fessel ausübte ihn nach vorn drückte. Tom hatte immernoch seine Hosen um seine Knöchel hängen und versuchte beim Laufen daraus auszusteigen, was ihm allerdings nicht gelang, und so stolperte er vorwärts, bis Bill ihn schließlich mit dem Oberkörper auf einen Schreibtisch drückte und ihm wieder die Beine auseinanderschob. Er fühlte Bills feuchten Schwanz zwischen seine Pobacken gleiten und erneut wurde sein Kopf an seinen Dreads in den Nacken gezogen, bevor er den Schmerz spürte, den Bills Spitze ihm bescherte, als sie seinen Schließmuskel überwand. "Aaah," stöhnte er gequält auf, doch direkt darauf folgte ein heiseres "Oooahhaaaa... goooood oooaaah... jaaa.. oaah," als sich der Schmerz direkt in Geilheit umwandelte und er fühlte, wie Bills pralle Erregung immer tiefer in ihn eindrang, um dann sofort wieder ein Stück zurückzugleiten und ohne Zögern geile Stöße in ihn zu treiben, die Tom schlichtweg abheben ließen und, ihn stöhnen lassend, über die Tischplatte schoben.

Die Vorsicht, die Bill bei Toms erstem Mal hatte walten lassen, ließ er nun völlig weg, stürzte sich einfach gierig auf ihn, wissend, dass Tom es geil fand, was ihn selbst sehr aus sich rauskommen ließ. Hart und tief versenkte er sich bei jedem Stoß und stöhnte seine Lust frei heraus, wie Tom es auch tat. "Ooooooahh... ist das geil, dich so zu ficken," stöhnte er heiser vor Geilheit und ließ sich von Toms erregender Enge massieren, steigerte nochmals das Tempo und die Härte seiner Stöße, ließ sich einfach an ihm aus.

Dass seine Hände auf seinem Rücken gefesselt waren und Bills Hand ihm diese Zwangshaltung aufdrückte und seinen Hals in dieser Überdehnung hielt, steigerte seine Erregung ins Unermessliche. Bills Lust in sich zu spüren, so unfassbar geil durchgefickt zu werden... "Oooooaaaahh... oaaahhaaaaa ... gooooooood... jaaa... oh mein Gott.. oaaaaaah." Die Lust in ihm bündelte sich heiß und gierig zwischen seinen Beinen und ohne, dass in diesem geilen Spiel sein eigener Schwanz auch nur berührt wurde, kam er mit einem gewaltigen, lauten Stöhnen zu einem wundervollen Orgasmus, der seinen ganzen Körper bebend erfasste.

Der Schwarzhaarige war bereits dabei, seinen eigenen Höhepunkt zurückzuhalten und als er Toms nun fühlte, ließ auch er los und ließ seinen Saft erleichtert stöhnend in Tom fließen und lockerte gleichzeitig den Griff seiner Hand... befreite Toms Handgelenke von den Fesseln und legte sich mit seinem Oberkörper auf den Rücken des Blonden. Liebevoll schob er die Dreads zur Seite und küsste auf die weiche Haut im Nacken seines Freundes. "Ich liebe dich," flüsterte er ihm ins Ohr, immer noch schnell atmend. "Das Spiel ist vorbei... du darfst etwas sagen, wenn du möchtest," fügte er lächelnd hinzu und genoß diese einzigartige Nähe zu Tom, während er ihm ununterbrochen kleine Küsse in seinen Nacken setzte und sich zu seiner Schulter weiterküsste.

Schwer keuchend hatte Tom seinen Kopf auf der Tischplatte abgelegt. Seine Arme lagen untätig neben seinem Oberkörper. "Oh mein Gott... ich liebe dich," hauchte er dankbar und erfüllt. Er fühlte sich wie auf Wolken schwebend, war glücklich und unbelastet. Sein Kopf war frei von allen erdrückenden Gedanken der letzten Tage und er war richtig entspannt. "Ich wusste nicht, wie sehr ich auf sowas steh."

Eine Weile blieben sie noch erschöpft so liegen. "Ich würd gern noch etwas mehr Zeit mit dir haben, aber ich muss noch etwas Geld verdienen gehen," sagte Bill bedauernd, als er sich von Toms warmen Körper löste und sich seine Klamotten ordnete. Grinsend fiel sein Blick auf die Sauerei, die Tom auf dem Boden unter dem Schreibtisch hinterlassen hatte. "Wie gut, dass hier kein Teppichboden drin liegt," lachte er, als er in seiner Tasche nach Taschentüchern kramte, die er Tom grinsend reichte, als er sie gefunden hatte.

"Ich bin so erleichtert, dass du nicht sauer auf mich bist," sagte der Blonde, während er das erste Taschentuch über den Boden zog und es in den Papierkorb warf, der gleich daneben stand.

"Ich bin gespannt, was Lilith dazu sagt," belustigte sich Bill nun und sah fröhlich in Toms erschrockenes Antlitz.

"Oh Gott... du willst es ihr doch nicht sagen?" fragte der Dreadlockige und ihm lief die Farbe aus seinem Gesicht.

"Nein," lächelt der Schwarzhaarige. "Ich werde es ihr nicht sagen. Das wirst du schon selber beichten müssen." Tom sah ihn nur gequält an. "Du wirst sie noch öfter treffen. Ich finde, sie sollte schon wissen, dass du sie nackt beobachtet hast, das wäre doch nur fair. Du kannst dich natürlich auch einfach nackt vor sie stellen... vielleicht seid ihr dann auch quitt." Bill bekam sein Grinsen nicht wieder aus dem Gesicht. Er wusste, wie Lilith darauf reagieren würde und wollte auf jeden Fall dabei sein, wenn Tom beichten würde.

"Das ist dein Ernst, was?" fragte der Blonde, immernoch mit eine Spur Hoffnung in der Stimme, dass Bill seinen Vorschlag als Spaß erkennen ließ.

"Ja, das ist es," bestätigte Bill nun ernster, musste aber doch gleich wieder grinsen. "Sieh zu," sagte er mit Blick auf das restliche Sperma, das auf dem Laminat klebte. "Sonst muss ich ohne dich zur Party zurück."

Tom beeilte sich und nach einem Umweg ins Bad und einigen verliebten Küssen auf dem Gang, betraten sie Hand in Hand wieder den Partyraum. Während Bill einfach zufrieden durch die Tür trat, wandelte sich Toms Zufriedenheit in ein eher mulmiges Gefühl und er hoffte, Lilith nicht gleich auf den ersten Metern zu begegnen.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 7 Gäste sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 2276 Themen und 58790 Beiträge.

Xobor Xobor Forum Software
Einfach ein eigenes Forum erstellen