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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 24.12.2007 00:56von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 8. Kapitel ... Teil 2 ~
Es war auch nicht Lilith, die jetzt von hinten auf die Beiden zukam. "Du hast ihn mitgebracht," flüsterte Luka Bill erfreut ins Ohr, bevor der Schwarzhaarige ihn überhaupt sah.
Toms Hand loslassend, drehte Bill sich zu Luka um und begrüßte ihn mit einer Umarmung. "Hi Luka." Als er sich wieder lösen wollte, hielt Luka ihn jedoch zurück. "Ihr hattet gerade Sex," hörte Bill ihn ganz leise in sein Ohr flüstern und spürte das Grinsen des Visagisten, bevor der seinen Griff lockerte und ihn wieder frei gab. Es war einfach unmöglich, etwas vor ihm zu verbergen und lächelnd sah Bill ihn nun an, doch als er sah, wie Lukas Gesichtsausdruck sich bei seinem Anblick veränderte, schwand sein Lächeln wieder. "Was ist?" fragte er.
"Entschuldige," sagte Luka, jetzt forschend in seine Augen blickend. "Dein Gesicht zeigt nur erstaunlich viele Veränderungen, dafür, dass wir uns nur ein paar Tage nicht gesehen haben. Du verwirrst mich gerade etwas."
Der Schwarzhaarige musste lachen. "Ich verwirre dich? Hach, das muss gefeiert werden. Das ist..."
"Oh mein Gott, du hast Andi gefunden," unterbrach Luka ihn nun geplättet und einen Teil seiner Verwirrung auflösend.
Bill sah Luka mit einer Mischung aus Erstaunen und gespieltem Ärger an. "Oh man, warum rede ich überhaupt noch mit dir?" fragte er mit einem Tonfall, der erkennen ließ, das er die Frage nicht ernst meinte. "Dir kann man einfach keine Neuigkeit erzählen... das nervt. Aber jetzt musst du mir das erklären. Woran bitte hast du das jetzt erkannt?"
"Okay," erklärte Luka sich nun bereit. "Immer, wenn du von Andi erzählt hast, hat sich ein Ausdruck in deinen Augen verstärkt, ein Ausdruck, der immer bei dir zu sehen war, auch wenn er nicht das Gesprächsthema war. Man konnte dir darin die Last ansehen, die sein Verlust bei dir aufgebaut hat. Na ja... und jetzt ist dieser Ausdruck weg. Fazit... du musst Andi gefunden haben, sonst wär das ja noch zu sehen. Ziemlich simpel eigentlich."
Verwundert schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. "Ich möchte ein Mal durch deine Augen gucken, Luka," sagte er. "Ich check das einfach nicht und du tust so, als sei das das Normalste der Welt."
Luka reagierte gar nicht darauf, sondern wendete sich jetzt Tom zu. "Oh entschuldige, ich war unhöflich," sagte er. "Ich bin Luka," begrüßte er ihn und streckte ihm die Hand entgegen.
Der Blonde ergriff die Hand des Visagisten, froh darüber, keine Wangenküsschen verteilen zu müssen. "Tom," sagte er nur. Er war völlig baff von der Szene, die er gerade mitbekommen hatte und wusste nicht, was er davon halten sollte, dass Luka ihn plötzlich auch so komisch ansah, sein Gesicht förmlich musterte, einen kurzen Moment zu Bill sah, um danach sofort wieder ihn eindringlich anzusehen.
Die Art, wie Luka Tom ansah, löste auch in Bill ein ungutes Gefühl aus, deshalb griff er ihm an die Schulter. "Luka, was auch immer du siehst, sei still," sagte er schnell und eindringlich und als Luka seinen Kopf drehte und ihn nun ansah, setzte er noch hinterher: "Bitte behalt es für dich, okay?"
"Oh mein Gott," kam es leise von Luka mit einem Krächzen in der Stimme und er räusperte sich, nickte Bill jedoch zu.
"Komm ich stell dir Andi vor," sagte der Schwarzhaarige um abzulenken und auch, um ihm Andi vorzustellen.
"Andi ist hier?" kam es nun überrascht von dem Visagisten.
"Schön zu wissen, dass du nicht alles siehst," bekam Bill nun wieder bessere Laune. Als er sah, wie Tom immernoch konfus dreinschaute, griff er wieder nach seiner Hand und drückte ihm einen kleinen Kuss auf den Mundwinkel. "Äh... ja... das ist Luka," setzte er die Erklärung für Tom an und er grinste in Lukas Gesicht, als er weitererklärte: "Er ist seltsam... aber liebenswert, wenn er seine Klappe hält."
"Na, vielen Dank," empörte sich Luka lächelnd. "Wo ist nun Andi?" Er war gespannt auf ihn, wo Bill doch so viel von ihm geredet hatte.
Der Schwarzhaarige zog Tom hinter sich her und Luka folgte den Beiden. Mit einem Abstecher an die Bar, wo sie sich etwas zu trinken holten, fanden sie Andi, immernoch mit Lilith auf der Couch sitzend, in ein Gespräch verwickelt. Als sie sich näherten hob Lilith den Kopf.
"Oh... hi Luka," lächelte sie und umarmte ihn zur Begrüßung. "Das ist Andi," erzählte sie ihm gleich.
Während Andi und Luka sich begrüßten, beugte Bill sich zu Tom und fragte ihn, grinsend in sein Ohr flüsternd: "Wenn du sie ansiehst... siehst du sie so, wie sie da sitzt oder siehst du sie nackt?"
"Boah, du bist gemein, Bill," flüsterte Tom zurück.
"Ja, das bin ich... und du liebst es," hauchte der Schwarzhaarige und zog seine Zungenspitze über die Haut hinter Toms Ohrläppchen. "Ich geh schnell ein wenig arbeiten... bin nachher wieder da."
Kaum hatte Bill das ausgesprochen, war er auch schon weg und Tom stand etwas perplex, und vor allem erneut erregt, allein da. Dieser Flüstermoment und Bills Zunge an seinem Hals hatten ihm sofort wieder ein Kribbeln in den Körper gesetzt und er fühlte sich etwas verloren, plötzlich so ohne ihn. Lilith schien das zu bemerken, denn sie klopfte mit einer Hand neben sich auf das Sofa und sah ihn auffordernd an. '... oder siehst du sie nackt?' klangen Bills geflüsterte Worte in seinem Kopf. Oh gooood... was macht dieser Kerl nur mit mir? dachte Tom, als er sich auf den freien Platz neben Lilith setzte, die ihn auch sofort ansprach.
"Du bist also der Mensch, der es geschafft hat, Bill mit einem einzigen Blick einzufangen." Sie lächelte Tom an. "Respekt... das hat vorher noch niemand geschafft."
Tom kämpfte damit ein neutrales Gesicht zu bewahren. Als er sich hingesetzt hatte, hatte sich ein leichter, aber deutlicher Schmerz zwischen seinen Pobacken bemerkbar gemacht, was ihm geil deutlich machte, wie hart Bill ihn vorhin rangenommen hatte und bei der leichtesten Bewegung konnte er fühlen, wie tief der Schwarzhaarige ihn ausgefüllt hatte und so hielt sich bei ihm diese leichte Erregung, während seine Gedanken, in Anbetracht der Gesprächspartnerin vor ihm, ins Chaos verfielen. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte, wischte sich unbewusst seine nasse Hand in seiner Hose ab, warf einen kurzen, hilfesuchenden Blick zu Andi rüber, der allerdings immernoch mit Luka redete und ihn nicht ansah. Er trank erstmal einen Schluck. "Kennt ihr euch schon lange?" fragte Tom irgendwann völlig zusammenhanglos.
"Bill und ich?... ähm... so ungefähr drei Jahre. Ich habe ihn fast mit einer Tür erschlagen," erinnerte sie sich lebhaft übertreibend an ihre erste Begegnung und erzählte Tom ausführlich weiter.
Es dauerte gar nicht lange, da entspannte sich Tom in Liliths Gegenwart. Sie kam offen und warmherzig rüber und schnell waren sie in ein Gespräch vertieft, das unkompliziert durch verschiedene Themen wechselte. Tom fand, sie machte es einem sehr leicht, sie zu mögen und Andi und Luka stiegen auch mit in die Themen ein. So im Gespräch fand er Luka ja ganz nett, aber er hatte immernoch ein komisches Gefühl, wenn dieser ihn ansah. Er hatte den Eindruck, dass er Andi und Lilith auf eine andere Art anblickte, wenn er mit ihnen redete. Zwischendurch entdeckte er hin und wieder Bill in der Menge, was in seinem Bauch jedes Mal die Schmetterlinge in Aufruhr brachte. Es war ein unglaubliches Gefühl für Tom, so verliebt zu sein.
"Ich finde es toll, euch kennengelernt zu haben. Ich nehm mir jetzt ein Beispiel an Bill und geh auch endlich etwas arbeiten. Wir sehen uns später hoffentlich noch," sagte Lilith zu Tom und Andi und schenkte ihnen ein ehrliches Lächeln, bevor sie in der Menge verschwand. Luka beschloß kurz nach ihr, sich auch wieder ins Getümmel zu stürzen und so saßen die beiden Freunde nun allein nebeneinander.
"Was hälst du von Luka?" fragte Tom nach einem Moment der Stille.
Der Weißhaarige sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. "Du hast eben noch neben Lilith gesessen... und fragst mich zuerst nach Luka? Äh... Tom?" Andi sah dem Blonden suchend in die Augen und schwenkte seine Hand kurz vor seinem Gesicht hin und her. "Ist noch irgendetwas übrig von dem Typen, mit dem ich bis vor kurzem zusammengewohnt habe?"
"Gute Frage," antwortete Tom. "Ich kann mich noch an ihn erinnern," schob er nach. "Es ist so viel passiert in den letzten Tagen. Ich komm gerade selbst kaum hinterher."
Andi hätte den Dreadgelockten in dem Moment am Liebsten nochmal auf die Male an seinem Hals angesprochen, die Bill vor ihrem Aufbruch geschickt übergeschminkt hatte, was war da nur passiert? Aber er schluckte die Frage herunter, verschob sie auf den nächsten Tag. "Luka find ich übrigens ziemlich nett," beantwortete er nun Toms Eingangsfrage. "... und Lilith ist...," Andis Augen bekamen einen verträumten Ausdruck. "... so besonders." Ihm fiel kein anderes Wort ein, das sie hätte beschreiben können.
"Bist du etwa verliebt?" hakte Tom bei Andis Gesichtsausdruck nach.
"Sie ist zu schön, um sich in sie zu verlieben. Sie wirkt wie eine Göttin. Ich trau mich ja nichtmal, sie anzubaggern," schwärmte der Weißhaarige nun los. "Wie kann jemand nur so wunderschön und so nett in einer Person sein?"
Tom dachte sofort an Bill.
"Ich glaube, ich bin total verliebt," schloß Andi nun aus seinen eigenen Worten. "Oh Mann... ich werde keine Chance bei ihr haben," fiel ihm als Nächstes auf.
"Einen Versuch wär`s wert," kam es von Tom. "Ich finde sie auch... ," er suchte nach einem Wort, "... besonders," grinste er den Weißhaarigen an.
Etwa zwanzig Minuten später steuerte Bill auf die Beiden zu. Andi zu sehen war für ihn so unglaublich schön und wieder tat sich das Glück in seinem Herzen auf. Er begriff langsam, dass sie sich wieder hatten und er spürte den Frieden, den das Ende der Suche in ihm auslöste. Seine Beine blieben in einiger Entfernung einfach stehen und er beobachtete Tom und Andi, wie sie miteinander redeten und konnte ihnen ansehen, wie nah sie sich standen. Auch das ging langsam in seinen Verstand über. Tom hatte den selben besten Freund wie er. Tom... irgendwann würden sie reden müssen. Er hätte nicht gedacht, dass eine Beziehung so kompliziert und tränenreich starten könnte und dabei so intensiv und wundervoll sein könnte. Voller Liebe ging er weiter und als Beide gleichzeitig aufsahen, als er fast da war, war sein momentanes Glück perfekt. "Ich bin so glücklich, dass es euch gibt," strahlte der Schwarzhaarige, als er sich vor seinen Freunden in die Hocke begab und sich dabei an deren Knien festhielt. Abwechselnd sah er sie an. "Wonach ist euch... gehen oder bleiben?" fragte er.
"Gehen," antwortete Tom sofort.
"Bleiben," antwortete Andi zeitgleich und einigte sich mit Tom daraufhin, dass Bill entscheiden solle.
Belustigt sah Bill den Capträger an. "Ich bin definitiv dafür, dass wir noch bleiben." Sich wieder auf den Knien aufstützend erhob er sich wieder aus der Hocke und setzte sich, den Bauch voller Schmetterlinge, neben Tom.
"Wenn das geklärt ist...," freute sich Andi, "dann geh ich mir endlich etwas zu trinken holen. Soll ich euch etwas mitbringen?" Mit der Frage stand er auf und Bill und Tom erzählten ihm ihre Getränkewünsche.
Sofort nachdem der Weißhaarige ihnen den Rücken zugekehrt hatte, beugte Tom sich zu Bill rüber und küsste ihm kurz zärtlich auf die Lippen, wollte eigentlich seinen Kopf wieder zurückziehen, doch es war so schön, so dass er einfach das nächste kleine Küsschen direkt hinterhersetzte, ein Stück versetzt und noch eines, weil die Lippen des Schwarzhaarigen einfach nach mehr schmeckten. Als er zum nächsten Kuss ansetzte hielt Bills Hand ihn in seinem Nacken fest, was eine sofortige Gänsehaut, vom Hals ausgehend über Toms Rücken laufend, produzierte und Bills Zunge, die leidenschaflich seine Lippen aufschubste, nahm er leise seufzend mit seiner in Empfang und stupste begierig die kleine Metallkugel an, wenn er sie in ihrem immer heißglühenderen Spiel ihrer Zungen zu fassen bekam. Seine Hände wanderten auf Bills Hüften und blieben dort liegen.
Je länger der Kuss dauerte, desto weniger wollte der Schwarzhaarige sich aus ihm lösen. Zu wundervoll war das Kribbeln, das er in ihm auslöste, zu lange schien er ihn vermisst zu haben. In dem harmonischen Umeinanderstreicheln ihrer Zungen lag ihre Verbundenheit spürbar eingebettet und immer hingebungsvoller versank Bill in diesem lustvollen und berauschenden Gefühl, das sein Verlangen anhob und sich immer deutlicher in dem Kuss wiederspiegelte.
"Oh... wow... nehmt euch ein Zimmer," machte Andi auf sich aufmerksam, als er mit den Getränken zurückkam und sah, wie die Beiden sich fast auffraßen. Die Gläser auf dem kleinen Tisch vor sich abstellend, setzte er sich wieder und nahm erstmal einen durstigen Schluck von seinem Drink. "Bist du eigentlich schwul, Bill?" fragte er frei heraus, als die Gesichter seiner Freunde ihn nun ansahen. "Oder ist Tom auch für dich der erste Mann, in den du dich verliebt hast?"
"Ich bin bi," erklärte der Schwarzhaarige ebenso frei, während er so hinter Tom rückte, dass er ihn an den Schultern zu sich ranziehen konnte und er wühlte seine Arme unter Toms Armen hindurch, um seine Hände vor dessen Bauch zu verschränken. "Ich hab allerdings wohl schon mehr einen Hang zu Männern, zumindest gab es prozentual mehr Männer als Frauen, die mich angezogen haben. Was ist mit dir? Gab es auch Männer, mit denen du etwas hattest?"
Tom kuschelte sich in die Umarmung und legte seine Hände auf Bills Hände, lehnte seinen Kopf gemütlich gegen dessen Schulter und genoß diese Nähe und Wärme, während er zuhörte und auf Andis Reaktion schaute.
"Ich bin mal betrunken mit einem Kumpel im Bett gelandet," gestand Andi etwas schüchtern und er trank noch schnell einen Schluck.
"Mit wem?" platzte Tom verwundert raus. "Davon wusste ich ja gar nichts."
"Du weißt einiges von mir nicht, Tom," grinste der Weißhaarige ihn nun an, bevor sein Blick wieder zu Bill ging. "Was ich sagen wollte ist... der Vorfall hat mir klar gemacht, dass ich wirklich hetero bin, obwohl ich nicht behaupten kann, dass es mir in dem Moment nicht gefallen hat."
"Wer war es?" hakte der Blonde nochmal neugierig nach. Das interessierte ihn ja nun brennend. Seine Finger streichelten ununterbrochen liebevoll über Bills Handrücken und schoben sich zwischendurch unter dessen Armbänder, um auch dort die weiche Haut zu berühren.
"Steffen," antwortete Andi ihm nun und sah amüsiert zu, wie Tom der Unterkiefer runterklappte. "Sylvester vor zwei Jahren," fügte er hinzu, da er sich sicher war, dass Tom auch danach fragen würde.
"Die Party bei Fabi? Oh mann... mir ging`s so dreckig danach," erinnerte sich der Blonde nun. "Aber Steffen?" fiel es ihm jetzt wieder ein. "Ich kanns nicht fassen. Das ist echt mal `n Ding." Erstaunt sah er auf Andi. Das hätte er jetzt gar nicht erwartet.
"Euch so zu sehen finde ich noch unfassbarer," reagierte der Weißhaarige. "... aber das hatten wir ja schon," grinste er jetzt.
Andi und Tom klärten Bill nun, auf seine Nachfrage hin, über Fabi und Steffen auf und im Verlauf ihres fröhlichen Gespräches sah Andi immer wieder nach, ob er Lilith noch irgendwo entdeckte und ab und zu sah er sie mit verschiedenen Menschen reden. Er hoffte, sie würde sich später nochmal zu ihnen gesellen.
"Du beobachtest Lilith," stellte Bill irgendwann einfach mal fest.
"Ich finde sie unglaublich," schwärmte Andi, ohne seinen Blick von ihr zu lassen, denn er hatte sie gerade so schön im Blickfeld, doch dann drehte er sich zu Bill um. "Warum bist du mit Tom und nicht mit ihr zusammen?" fragte er kopfschüttelnd.
"Na hör mal," empörte sich Tom, "ich sitze auch hier, falls du das nicht mitbekommen hast," und lachte.
"Na, ist doch wahr," reagierte Andi grinsend und sah dann, auf eine Antwort wartend, zu Bill.
"Wir waren mal zusammen... ziemlich schnell, nachdem wir uns kennengelernt haben. Nach knapp drei Monaten bin ich ihr zwei Mal innerhalb von einer Woche fremd gegangen. Ich war noch nicht so sonderlich fit für eine Beziehung. Beim zweiten Mal hat sie uns direkt erwischt. Es hat sie ziemlich gestört, dass es beide Male ein Mann war, mit dem ich etwas hatte. Sie hat sofort mit mir Schluß gemacht und als wir uns nach einigen Wochen wiedergetroffen haben, sind wir uns auf einer freundschaftlicheren Ebene begegnet. Ab und zu hatten wir auch nochmal etwas miteinander und inzwischen sind wir einfach gute Freunde und arbeiten manchmal zusammen. Wir sind zusammen nach Berlin gekommen. Sie wohnt gleich um die Ecke von mir," plapperte Bill wie ein offenes Buch, scheinbar ohne Luft zu holen. "Aah, wenn man vom Teufel spricht," lächelte der Schwarzhaarige nun und sah Lilith an, die näher kam. "Du wolltest wegen ihr noch bleiben, stimmts?" fragte er Andi noch schnell, bevor sie ihn hören konnte.
"Ja," kam es schlicht von Andi und sein Magen zog sich vor Aufregung zusammen. Eine Hand auf seinen Bauch legend, atmete er tief durch.
"Bist du soweit fertig?" fragte Bill sie, sobald sie in Hörweite war und als sie bejahte, setzte er die nächste Frage gleich hinterher. "Kommst du mit, noch `ne Runde bei mir chillen?"
"Gute Idee," lächelte sie. "Gern."
Auf dem Weg nach draussen, zog Bill den Blonden in seine Arme und ging mit ihm einige Meter hinter Andi und Lilith weiter. "In Ruhe lässt es sich vielleicht besser beichten," flüsterte er ihm ins Ohr.
"Was, wenn ich es einfach nicht mache?" fragte Tom frech.
"Dann bin ich sehr, sehr zärtlich zu dir," grinste der Schwarzhaarige. "... so lange, bis du deine Beichte abgelegt hast."
"Boah, du willst mich mit Entzug von hartem Sex erpressen?" kombinierte Tom richtig.
"Wieso?" spielte Bill den Ahnungslosen. "Magst du es etwa nicht zärtlich?" Hauchzart streichelte er über Toms Hals.
Bill stieg im Taxi vorn ein, damit Andi neben Lilith sitzen konnte, der dem Schwarzhaarigen mit einem Blick dafür dankte und sich herzklopfend auf der Fahrt mit ihr unterhielt, während Tom in seinem Kopf nach Formulierungen kramte und mit seiner wieder wachsenden Unruhe kämpfte.
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Nachdem sie sich Getränke geholt hatten und Bill Musik angemacht hatte, lümmelten sie sich nun gemütlich auf zwei der Sofas im Urwald seines Wohnzimmers. Ganz zärtlich kraulte Bills Hand Toms Nacken.
"Wie fühlt sich das für euch jetzt eigentlich an, dass ihr euch nun wiederseht?" fragte Lilith Bill und Andi und sah sie abwechselnd an. "Ist es so, wie ihr es euch vorgestellt habt?"
Beide schüttelten gleichzeitig den Kopf und schenkten sich gegenseitig ein warmes Lächeln, als sie es von dem Anderen mitbekamen.
"Es ist ganz anders und auch irgendwie nicht," antwortete der Weißhaarige nun zuerst und sah Bill dabei liebevoll an, doch jetzt drehte er sein Gesicht zu Lilith. "Ich hätte nicht erwartet, dass ich ihn so gar nicht wiedererkennen würde. Ich musste echt nah ran und in seine Augen sehen, bevor ich wusste, dass es Bill ist. Ich hätte gedacht, wenn ich auf der Straße an ihm vorbeigelaufen wäre, dass ich ihn sofort erkannt hätte, aber da hab ich mich richtig getäuscht." Wieder sah er zu dem Schwarzhaarigen zurück. "... und ich hätte nie gedacht, dass es so merkwürdig sein würde, so wenig von dir zu wissen und mich dir dabei gleichzeitig immernoch so unwahrscheinlich nah zu fühlen. Es ist, als läge keine Zeit dazwischen und gleichzeitig hab ich das Gefühl, dich ewig nicht gesehen zu haben und ich realisiere es nur langsam, dass du wirklich wieder da bist. Es kommt mir immernoch etwas unwirklich vor."
"Geht mir genauso," kam es von Bill. Es war so schön für ihn, mit Andi reden zu können, ihn sehen zu können. "... und ich bin richtig happy, dass du da bist." Sein Blick ging rüber zu Lilith. "Als ich in Andis Armen war, hatte ich das Gefühl nach Jahren endlich wieder zu Hause zu sein. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so zusammenbrechen würde." Ein leichtes Grinsen entstand auf seinem Gesicht. "Ich hab total geheult."
"Oah, Frechheit," reagierte Lilith und grinste. "Ich will Bill seit Jahren weinen sehen, aber vor mir hat er noch nie geweint," erklärte sie ihre Reaktion den anderen Beiden und warf Bill dann nochmal einen gespielt schmolligen Blick zu, auf den der Schwarzhaarige mit einem Grinsen und einem Luftküsschen reagierte.
"Völlig unerwartet war es auch, dass ich Bill ausgerechnet mit Tom antreffe," setzte Andi nun wieder an, als sein Handy klingelte. Seine Hand wanderte automatisch in seine Tasche und zog es hervor. Ich hätte auf die Nummer gucken sollen, ging es ihm genervt durch den Kopf, nachdem er rangegangen war und die Stimme seiner Mutter hörte, die ihn sofort mit allen möglichen und unmöglichen Sätzen überhäufte.
"Nein, ich... warte doch mal... ne, weißt du eigentlich, wie spät es ist?" hörten die anderen Drei den Weißhaarigen reagieren und sahen ihm nach, wie er redend in die Küche verschwand und die Tür hinter sich schloss.
"Seine Mutter. Das könnte eine Weile dauern," grinste Tom, der an Andis Art sofort erkannt hatte, mit wem er sprach, doch Bill nahm ihm sein Grinsen schon wieder aus dem Gesicht. "Der perfekte Moment für deine Beichte," hörte Tom dessen leise geflüsterten Worte an seinem Ohr, so leise, dass nur er sie hören konnte und ihm war klar, dass er es nicht würde aufschieben können. Er kramte in seinen Gedanken nach dem Satz, den er sich im Taxi zurechtgelegt hatte und sah Lilith an, die ihn auch ansah. Seinen ganzen Mut zusammennehmend setzte er zur Erklärung an. "Äh... Lilith... ich muss... ähm... also...." In seinem Kopf war ihm seine Erklärung viel leichter vorgekommen und jetzt brachte er kaum die Worte raus und seine Hände spielten schon wieder nervös mit dem Bund seines T-Shirts. "Ich war... ähm... also äh... ich hab Euch beim Shooting am Montag beobachtet," brachte er endlich heraus, was er sagen wollte und beobachtete mit eingezogenem Kopf scheu, wie ihre Reaktion ausfallen würde und konnte ihren Gesichtsausdruck, den sie jetzt bekam, nicht deuten.
"Hat Bill davon gewußt?" fragte sie, ohne ihren Blick von dem Blonden zu nehmen und sah, wie er, noch mehr seinen Kopf einziehend, ihn dabei leicht schüttelte. "Ich hab es ihm heute auf der Party erst erzählt," hörte sie ihn leise sagen. Lilith fand Tom total süß gerade und unterdrückte ihr Grinsen. "Hat es dir gefallen, was du gesehen hast?" wollte sie wissen.
Tom hatte nicht erwartet, dass sie anfangen würde, ihn auszufragen. "Ja," antwortete er fast nicht hörbar. Er hatte so ein mulmiges Gefühl und es verunsicherte ihn noch mehr, dass sie nicht erkennen ließ, was sie nun dachte.
"Wie bitte?" hakte sie nach, obwohl sie sein gehauchtes 'Ja' sehr wohl verstanden hatte und sah ihn weiterhin mit unbewegter Miene an.
"Ja," reagierte Tom jetzt etwas lauter mit kratziger Stimme und schluckte. Er konnte ihrem Blick nicht mehr standhalten und sah auf das Polster des Sofas vor seinen Beinen.
Die Szene einfach genießend, sah Bill schweigend zu und verliebte sich erneut in diesen unsicheren Tom, der sich gerade wieder wundervoll zeigte.
Lilith nutzte Toms momentane Schwäche, um ein Grinsen ins Bills Gesicht zu schicken, das ebenso breit erwidert wurde. "Wie sehr hat es dir gefallen?" richtete sie die nächste Frage an Tom und ließ ihr Grinsen wieder hinter einem undurchsichtigen Gesicht verschwinden. "Hast du dir einen runtergeholt?" setzte sie frech nach.
Oh Gott... Tom konnte ihr nicht antworten und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte und trotzdem empfand er in dieser Situation nicht nur Scham... irgendwie gefiel es ihm auf eine durchgeknallte Art auch, wie sie mit ihm umging. Er fühlte Bills Hand, wie sie wieder ganz zärtlich über seinen Rücken streichelte, nachdem er eine Weile nichts gesagt hatte und er verstand dessen Berührungen schon sehr richtig. "Ja," antwortete er endlich leise unter dem sanften Druck von Bills zärtlicher Hand, die ihm ein erregendes Kribbeln unter die Haut pflanzte. "Sieh mich mal an, Tom," hörte er Liliths Stimme und scheu sah er ihr daraufhin wieder in die Augen.
"Wen hast du angesehen, als du gekommen bist?" Lilith ließ nun, auch für Tom offen, ihr Grinsen erkennen.
"Bill," antwortete der Blonde rauh und versuchte Lilith nun auch ein Grinsen zu zeigen, weil er ihr nun ansah, wie locker sie das nahm und doch schämte er sich für seine Beichte.
"Du bist total süß, Tom," lächelte sie ihn nun offen an und zu Bill sagte sie: "Tom ist total süß. Ich versteh dich."
"Danke, dass du damit so cool umgehst," bedankte sich Tom erleichtert und immernoch etwas verschämt.
"Ich habe das Gefühl, wir werden uns sehr gut verstehen," sagte sie fröhlich zu dem Dreadlockigen. "Ach ja... und ich erwarte ein nettes selbstgekochtes Essen irgendwann als Wiedergutmachung oder du ziehst dich einmal nackt vor mir aus... kannste dir aussuchen," grinste Lilith.
"Ich entscheide mich für das Essen," reagierte der Blonde schnell und musste über sich selbst grinsen.
"Aber dir ist schon klar, dass Bill mich gerade benutzt hat, um sein Spielchen mit dir zu spielen, oder?" Ihr Blick wanderte kurz grinsend zu dem Schwarzhaarigen. "Dann bekomm ich von dir auch ein Essen, du Schuft," forderte sie.
"Das ist es mir wert," grinste Bill. Er beugte sich zu Tom rüber und drehte dessen Gesicht mit einer Hand zu sich. "Du bist einfach wundervoll," sagte er voller Liebe und küsste ihm zärtlich auf den Mund.
Tom war verwirrt, doch Bills Lippen zu spüren, ließ seine Konzentration augenblicklich in diesen Kuss fließen und er erwiderte ihn sofort.
"Hey, stop," warf sich Lilith nun mit Worten dazwischen. "Bevor ihr jetzt übereinander herfallt. Ich brauch noch schnell eine Meinung von euch." Sie sah kurz zur Küchentür und dann wieder zu dem sich nun nicht mehr küssenden Paar zurück. "Ich finde Andi richtig interessant," sagte sie nun leise und bekam wieder ein leichtes Grinsen. "Meint ihr, ich bekomme ihn dazu, die Nacht bei mir zu verbringen?" fragte sie etwas unsicher. "... und wäre das überhaupt in Ordnung für euch? Ich will ihn euch ja nicht wegreißen, gerade dir nicht, Bill." Etwas aufgeregt sah sie Bill an.
Ein breites Grinsen bildete sich auf Toms Gesicht. "Ich bin dafür," gluckste er. "... aber sei ehrlich mit ihm." Er sah zu Bill, um zu sehen, was er dachte.
"Wenn er mitgeht... treffen wir uns dann zum Frühstück wieder?" fragte der Geschminkte nach und als Lilith nickte, gab auch er ihr grünes Licht und wünschte ihr lächelnd viel Erfolg. "Sei lieb mit ihm... ich will keine Beschwerden über dich hören," feixte er. "... und bring ihn in einem Stück wieder zurück."
"Ich werds versuchen," versprach Lilith lachend.
Es dauerte noch einige Minuten, bis Andi erschöpft lächelnd wieder dazukam und Bill und Tom bekamen es gar nicht so schnell mit, da vertieften Andi und Lilith sich schon in ihren ersten Kuss.
Als Bill sah, dass sie sich irgendwann nicht mehr voneinander lösten, sagte er laut: "Oh wow... nehmt euch ein Zimmer," und grinste Andi fett an, als dieser ihn daraufhin anlächelte. Etwa fünf Minuten später schloß der Schwarzhaarige die Wohnungstür hinter seinen turtelnden Freunden und ging vorfreudig zurück ins Wohnzimmer, um sich auf Tom zu stürzen, doch seine Schritte wurden langsamer, als er ihn da sitzen sah.
"Bist du das mit Andi?" fragte Tom, der das Foto gefunden hatte, das immernoch auf dem Tisch gelegen hatte, obwohl er die Antwort bereits auf dem Bild sah. Er war ernst geworden und sah sich alles genau an.
"Ja," antwortete Bill und setzte sich neben ihn.
"Wir müssen irgendwann darüber reden, oder?" Leise und ängstlich klang die Stimme des Blonden.
"Ja," kam wieder die kurze Antwort von Bill, doch dann setzte er noch hinterher: "Ich bin bereit dazu. Lass dir so viel Zeit, wie du brauchst... ich werde dich garantiert nicht drängen." Auch er sah auf das Foto in Toms Hand.
Der Blonde atmete ein paar Mal tief durch und stand dann auf. "Ich bin gleich wieder da," sagte er, legte das Foto zurück auf den Tisch und verschwand im Bad.
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 24.12.2007 00:57von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 9. Kapitel ... Teil 1 ~
Tom fand im Bad ziemlich schnell wonach er suchte und als er sich damit wieder zu Bill setzte, sah dieser kurz auf die Sachen, die Tom auf dem Tisch ablegte, sagte aber nichts und wartete ab. Der Blonde nahm ein Wattepad und ließ etwas von der weißen Flüssigkeit darauftröpfeln. Wortlos sah er Bill einen Moment an und strich ihm zart eine Haarsträhne aus seinem Gesicht, setzte dann seine Hand mit dem Wattepad sanft über seinem rechten Auge an und strich langsam und vorsichtig über das Augenlid, entfernte die erste Farbe.
Bill saß mit geschlossenen Augen vor Tom und genoß dessen zärtliche Berührungen, während es ihn innerlich immer mehr aufwühlte. Was würde passieren, wenn Tom gleich fertig werden würde?
Zwischendurch immer wieder ein neues Wattepad beträufelnd, reinigte der Dreadlockige Bills Gesicht gründlich von jedem künstlich aufgemalten Strich und ließ seine Arme sinken, als er fertig war.
Als Bill merkte, dass von Tom keine Bewegungen mehr ausgingen, öffnete er seine Augen und sah ihm ins Gesicht, sah die Tränen, die ihm leise über die Wangen liefen. "Was siehst du?" fragte er behutsam sprechend.
"Ich sehe dich," antwortete Tom mit zitternder Stimme und legte vorsichtig seine Hand auf Bills Wange. "Ich hatte Angst vor Luka heute Abend." Er holte tief Luft. "Meinst du, du kannst ihn noch anrufen? Ich möchte wissen, was er gesehen hat... jetzt möchte ich es wissen, wenn du es auch willst. Was auch immer er sagt...," seine Hand streichelte über die Wange des Schwarzhaarigen. "... ich liebe dich."
"Warum weinst du?" Bill sah besorgt auf die Tränen, die weiterhin über Toms Wangen liefen.
"Weil ich auch mich sehe," sagte er leise und zog langsam seine Hand wieder zurück.
Der Schwarzhaarige nickte leicht und löste seinen Blick kurz, um nach seinem Handy zu schauen. Er fand es auf dem Tisch und wählte schnell Lukas Nummer.
"Hi Luka... oh gut, dass du noch nicht schläfst... ja, hab ich... Luka... kannst du Tom und mir sagen, was du gesehen hast?... okay... ich mach den Lautsprecher an, er sitzt neben mir," hörte Tom Bill in sein Handy sprechen und als Bill jetzt auf den Knopf drückte, der ihn mithören ließ, vernahm er auch Lukas Stimme. "... bin ich allein, jetzt kann ich reden," hörte er durch den Lautsprecher. "Hört Tom jetzt zu?"
"Ja," bestätigte Bill und sah Tom an, nahm seine Hand und hielt sie fest.
Der Blonde konnte fühlen, wie Bills Hand zitterte und jetzt hörte er wieder Lukas Stimme: "Okay... hi Tom. Tut mir leid... ich wollte dich nicht anstarren, aber... " Luka schien zu überlegen, was er sagen sollte, denn es folgte eine längere Stille.
"Luka, sag es einfach," forderte der Schwarzhaarige ihn irgendwann gespannt auf.
"Einfach ist gut," kam jetzt Lukas Stimme ironisch und die Beiden konnten ihn Luft holen hören. "Bill... dein Gesicht und Toms Gesicht... sie sind beihnahe identisch... ich wär heut fast auf den Rücken gefallen, als ich das gesehen habe. Ihr seht euch ähnlicher, als es gewöhnliche Geschwister tun würden... ihr seht aus wie Zwillinge... wie eineiige Zwillinge. Ich finde dafür keine andere Erklärung. Oh verflucht... seh nur ich das etwa? Seht ihr das denn nicht?"
"Doch... wir sehen es." Bills Stimme war brüchig. "Wir haben es nur nicht erkennen können... oder wollen. Danke Luka... ich leg jetzt auf. Ich meld mich in den nächsten Tagen nochmal bei dir." Als Luka sich verständnisvoll schnell verabschiedet hatte, legte der Schwarzhaarige das Handy zurück auf den Tisch und sah Tom wie betäubt an. "Er hat es ausgesprochen," sagte er geschockt.
"Oh Gott, Bill," weinte Tom nun. "Wir haben es gemerkt... von Anfang an. Ich hab erst gestern... als Andi da war... wie kann... ich versteh das nicht." Völlig verwirrt von zu vielen Gedanken und Emotionen brachte der Blonde keinen wirklichen Satz mehr zustande. Sein ganzes Leben prasselte auf ihn ein. Er spürte, wie seine Hand zwischen Bills Fingern gedrückt wurde. "Hab ich einen Bruder?" fragte er plötzlich. "Bist du mein Bruder, Bill?" Tom fühlte, dass es nicht anders sein konnte und konnte es dennoch nicht glauben, weinte sein Gefühlschaos heraus. Dass von Bill gar keine Reaktion mehr kam, ließ ihn nur noch mehr weinen und es schnürte ihm die Kehle zu. Als er das Gefühl hatte, wieder etwas sagen zu können, legte er eine Hand auf Bills Hand, die seine krampfhaft umschloß. "Bitte, Bill... " schluchzte er. "... bleib jetzt bei mir... sprich mit mir... ich liebe dich... ich liebe dich doch." Mit jedem Wort klang seine Stimme verzweifelter.
Toms Verzweiflung und dessen zitternde Hand auf seiner, holten den Schwarzhaarigen aus seiner Starre. Er hatte Tom weinen gesehen, hatte ihn gehört und war doch unfähig gewesen, zu reagieren. Zu sehr traf ihn sein eigenes Inneres, das in Einzelteilen durch ihn zu toben schien. Er lockerte den Griff seiner Hand und wischte mit der anderen über Toms nasse Wange und als würden dessen Tränen auf ihn übergehen, fing auch Bill jetzt an zu weinen. "Warum haben sie uns das angetan?" fragte er verzweifelt und als Tom ihn jetzt in seine Arme zog, umschlang er dessen Körper haltsuchend und wie am Abend zuvor, weinten sie wieder gemeinsam um ihr Schicksal und gaben sich wieder gegenseitig den Halt, den sie brauchten. "Ich liebe dich," schluchzte Bill irgendwann und konnte einfach nicht wieder aufhören zu weinen. Er fühlte einen unsagbaren Schmerz über die Erkenntnis, seinen Bruder nie gekannt zu haben und zu wissen, dass es ihn immer gab und er hatte keine Ahnung, wie er diesem Schmerz begegnen sollte. Plötzlich stand er auf und zog den Blonden mit hoch. "Komm mit," weinte er und mit Tom an seiner Hand, schlüpften sie schnell in ihre Schuhe und verließen seine Wohnung.
Nur reagierend, folgte Tom seinem Bruder verwirrt. Der Schmerz in ihm ließ ihn verzweifelt hinter Bill herstolpern und er fragte sich nicht, warum er ihn die Treppen im Hausflur nach oben steigen ließ, sondern folgte einfach nur.
Die Nacht schlug ihnen dunkel entgegen, als sie auf dem flachen Dach ankamen und frische Luft floss in ihre Lungen und legte sich kühlend auf ihre nassen Gesichter. Die Stadt breitete sich weit unter ihnen aus und schien doch weit weg, als würde nichts mehr existieren.
Die Qual der Verzweiflung ließ Bills Beine nicht zur Ruhe kommen und immer weiter zog er Tom hinter sich her, seine Sicht durch den Tränenschleier auf seinen Augen verschwommen. Seine seelischen Schmerzen setzten sich in seinen Körper, zerrissen ihm sein Herz und verkrampften seine Muskeln, schnürten ihm seinen Hals zu, raubten ihm die Kraft zum Atmen.
Von seinem Inneren gepeinigt, ließ Tom sich weinend von Bill hinterherziehen, kletterte mit auf das nächst höhere Dach. Es machte ihm nichts aus, dass Bill ihn auf ein noch höheres Dach zog... egal, wohin er ihn führte, Tom würde überall mit ihm hingehen.
Das Gefühl, das Bill hier hochgetrieben hatte, schien wie ein Vulkan immer stärker in ihm zu brodeln und die letzten Schritte gehend, zog es sich nun in ihm zusammen. Endlich bereit zum Ausbruch, gaben seine unruhigen Beine jetzt endlich auf und er blieb stehen.
Tief und markerschütternd erwischte Bills verzweifelter Schrei Toms Seele und er erschrak schrecklich im ersten Moment, hörte und fühlte das Leid, das Bill in die Nacht schrie und kein Ende zu nehmen schien. Ohne Bills Hand loszulassen, stand er geschockt da und fühlte, wie seine Beine unter der Last seiner Gefühle, einzuknicken drohten.
Immer wieder setzte sich ein neuer Schrei hinter den vorhergehenden. All seine Qual schrie er in die Welt, die ihn so übel betrogen hatte, ließ seine Trauer, seine Wut, seine Verzweiflung, seine Verwirrung an ihr aus, wurde nicht müde, ihr seine Enttäuschung entgegenzuschleudern und sackte am Ende tränenlos und erschöpft auf seine Knie. Es ging ihm nicht gut, aber er hatte das Gefühl, etwas losgeworden zu sein und das erleichterte ihn deutlich spürbar und die Muskeln in seinen Gliedern entspannten sich und gaben eine gewisse Ruhe an den Rest des Körpers weiter. Umso deutlicher fühlte er nun die Spannung, die von der Hand des Blonden ausging und er richtete sich wieder auf. Selber etwas gestärkt schlang er seine Arme von hinten um Toms Oberkörper, um ihm etwas von seiner Ruhe abzugeben. "Lass es raus," forderte Bill ihn leise auf.
"Ich kann das nicht," schluchzte Tom verzweifelt und fühlte nach wie vor, wie die gesamte Last seines Lebens ihn zu zerfressen schien und seinen Körper schmerzhaft auseinandernahm. Warum wussten sie nichts voneinander? Warum wurden sie so voneinander fern gehalten? Warum wurde ihnen ihre Kindheit genommen? Warum mussten sie jetzt auf diese Weise voneinander erfahren? "Oh Gooott... warum?" weinte Tom laut und hatte das Gefühl, durch Bills Umarmung gehalten, diesen zentnerschweren Brocken in seiner Seele nicht mehr allein tragen zu müssen und fühlte, wie sich ein schmerzvoller Druck in seinem Inneren verdichtete, der ihm die Luft zum Atmen nahm.
"Lass es raus, mein Herz," flüsterte Bill liebevoll. "Du kannst es."
"Oooh gooood, es tut so weh," wimmerte der Blonde, doch schon im nächsten Moment schob sich eine wütende Welle durch ihn durch und der Druck in ihm befreite sich explosionsartig in einem schmerzerfüllten Schrei... und jetzt konnte er es auch nicht mehr zurückhalten, fühlte die befreiende Wirkung und jeder erneute Schrei klang kraftvoller, wütender. Irgendwann war es vorbei, war alles rausgeschrien, was für den Augenblick wichtig war und sein Körper sackte erleichtert ein Stück weiter in Bills Arme, die ihn die ganze Zeit gehalten hatten, lehnte seinen Kopf müde an dessen Schulter und ließ seine abgekämpfte Seele ruhiger werden. Kühlend legte sich die Luft der Nacht auf sein heißes Gesicht und nach einer Weile des Schweigens, drehte Tom sich in der Umarmung. Nur undeutlich konnte er Bills Gesicht erkennen. "Wie geht es dir?" fragte er leise.
"Ich weiß nicht... ich bin verwirrt und traurig und..." So viele Gefühle und Gedanken wühlten sich durch den Schwarzhaarigen. "... ich liebe dich," sagte er zärtlich und zog eine Hand hinter Toms Rücken hervor, ließ sie vorsichtig über Toms Wange streicheln. "Wie geht`s dir?" wollte er nun auch wissen.
"Genauso," antwortete Tom. "Ich kann es nicht beschreiben... es ist zu viel." Er machte eine kleine Pause und näherte sich Bills Gesicht. "Ich liebe dich auch," flüsterte er, bevor er seine Lippen sanft auf die des Schwarzhaarigen legte und sie liebevoll mit seiner Zunge streichelte, während seine Arme sich um dessen Oberkörper schlangen. Er hatte das Bedürfnis nach seiner Nähe und es war ihm gerade egal, ob Bill sein Bruder war... er wollte ihn lieben und fühlen, wie sein Gefühl es verlangte und als Bills Mund sich leicht öffnete und seine Zunge mit seiner in Empfang nahm, spürte er, dass es Bill nicht anders erging und zart verlangend begaben sie sich traurig in den Kuss.
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In eine Ecke des Sofas gekuschelt, saß Bill zwischen Toms Beinen, mit dem Rücken an dessen Oberkörper gelehnt. Sie hatten kurz nach dem Kuss das Dach verlassen und Tom hielt nun das Foto von Andi und Bill in der Hand, hielt es so, dass sie es sich Beide gut betrachten konnten. Lange sahen sie es sich schweigend an.
"Auf dem ersten Foto, das es von mir gibt, bin ich 15." Toms Stimme war leise und traurig. "Andi hat es gemacht, kurz nachdem wir uns kennengelernt haben. Ich hätte jetzt gerade so wahnsinnig gern ein Foto von vorher." Die Belastung der Vergangenheit war in seinem seufzenden, schweren Atemzug, den er jetzt machte, hörbar. "Ich sah genauso aus wie du auf dem Foto, Bill. Es ist, als gäbe es ein Foto von mir, auf dem ich trotzdem nicht zu sehen bin, weil ich nicht dabei war." Tränen sammelten sich wieder in seinen Augen. "Es zerreißt mir das Herz, zu wissen, dass du jahrelang so nah warst." Der Blonde schluckte schwer. "Andi hat mir gezeigt, wo dein Heim war... es war so nah an meinem... so verflucht nah... und so unfassbar weit weg für Kinder, wie wir es waren. Oh Gott... warum haben sie uns nur so eingesperrt?"
Das Foto zitterte in Toms Hand und Bill nahm es ihm ab, tat es zur Seite und legte seine Hand in die seines Bruders, verschlang seine Finger mit den dünnen Fingern der zitternden Hand. Stumme Tränen verließen seine Augen. "Ich hab so eine wahnsinnige Angst vor den Antworten auf all die Fragen," sagte er mit belegter Stimme und sein Blick haftete auf ihren Händen. "Du bist mein Bruder, Tom... mein Zwilling... die Lösung unseres Rätsels, das so viel mehr Rätsel aufgibt. Ich kann es nicht fassen, dass du mein Zwilling bist, obwohl ich jetzt deutlich fühle, dass es so ist. Wir haben uns sofort erkannt... oh mein Gott... wir haben uns wiedererkannt," wurde ihm bewußt und er drehte sich in Toms Armen so, dass er ihn jetzt ansehen konnte. "Ich habe dich immer geliebt," weinte er. "Oh Gott, Tom. Ich bin so traurig." Schmerzerfüllt lehnte er seinen Kopf wieder zurück an die Schulter des Blonden. "Wie sollen wir das alles nur verkraften?" flüsterte er tränenerstickt.
Bills Hand nicht loslassend, zog Tom seine Arme um den Oberkörper des Schwarzhaarigen und hielt ihn ganz fest. Er wusste keine Antwort auf Bills Frage, saß doch auch bei ihm die Traurigkeit tief und so blieb er einfach schweigend in dieser Position, schloß seine Augen, aus denen sich damit auch wieder die Tränen lösten. Er wusste gerade nicht, ob er es bereute, Bill getroffen zu haben oder ob er froh sein sollte, dass er nun bei ihm war. Dass der Schwarzhaarige sein Bruder sein sollte, sein Zwilling, bereitete ihm so gegensätzliche Gefühle. Allein schon die Tatsache, einen Bruder zu haben... ein Teil seiner Familie. Familie? Ja, als kleines Kind hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht als Teil einer Familie zu sein, Eltern zu haben, Geschwister, einen echten Bruder... doch das war lange her. Zu sehr hatten ihn die Menschen enttäuscht, zu lange musste er seine Eltern vermissen, zu hart war die Kindheit, die ihm bestimmt gewesen war, zu sehr hatte ihn all das verletzt... irgendwann hatte er aufgehört zu fühlen und damit einen Weg gefunden zu überleben, sein ganzes Elend zu ertragen. Jahrelang hatte er damit verbracht, eine Mauer nach der nächsten um sich herum aufzubauen... nie mehr wollte er es zulassen, so verletzt zu werden. Andi war der einzige Mensch gewesen, der einen Zugang durch einen Teil seiner Mauern gefunden hatte... aber jetzt? Seit er Bill getroffen hatte, stürzte eine Mauer nach der anderen zusammen und legte Schicht für Schicht seiner verletzten Seele frei und er war unfähig, den Zusammenbruch aufzuhalten, hatte scheinbar jegliche Kontrolle darüber verloren. Es machte ihm Angst... und die zutagegebrachten Wunden schienen kein Stückchen verheilt, klafften, wie frisch entstanden, schmerzvoll in ihm auf, trafen ihn mit ihrer ganzen Wucht. Selbst das Wesen, das sonst da war, wenn er an seine Wunden stieß, schien sich von ihm verabschiedet zu haben, denn er konnte es nirgends entdecken und immernoch haltsuchend, zog er seine Arme noch etwas fester um Bills zerbrechlichen Körper. Bill... für Tom bestand kein Zweifel an seiner Liebe zu ihm und er wollte gerade an keinem anderen Ort sein... genau hier war er richtig, niemand sonst konnte ihn jetzt so verstehen, niemand sonst konnte ihm unbewusst den Halt geben, den er gerade brauchte, um nicht komplett zu verzweifeln. Immer wieder ging ihm durch den Kopf, dass er seinen Zwilling im Arm hielt... Bill hatte es richtig ausgesprochen... die Lösung ihres Rätsels. Hätte er gewußt, welchen Schmerz es mit sich bringen würde, sich in Bill zu verlieben... er wäre weit weggelaufen bei seinem Anblick, doch jetzt war es zu spät, viel zu spät. Nie wieder wollte er ohne ihn sein, nie wieder unwissend sein, wie es sich anfühlt zu lieben... das Gefühl wollte er nie wieder hergeben. Ununterbrochen liefen ihm die Tränen übers Gesicht. Nicht fähig, sie aufzuhalten, entliefen sie seinen Augen... Tränen, die schon lange hätten geweint werden sollen, Tränen, die sich hinter seinen Mauern aufgestaut hatten und jetzt grenzenlos über die Trümmer flossen, die deren Zusammenbruch hinterlassen hatte.
So fest in Toms Umarmung eingebettet zu sein, tat dem Schwarzhaarigen so unendlich gut in seinem Leid und doch hatte auch er keine Chance, seinen Tränenfluss zu stoppen und ein Schluchzen überfiel gerade seine Kehle. Sein Körper und seine Seele waren so müde. Arbeit und Ablenkung war der Weg seiner letzten Jahre gewesen, nachdem er aus dem Gefängnis seiner Kindheit entlassen worden war. Rastlos hatte er sein Leben mit Terminen gefüllt, war bereits neben der Schule von einem zum nächsten Shooting gehetzt, hatte sich zielstrebig in seine Bücher gestürzt, hatte auf der Suche nach etwas Besonderem jeden Flohmarkt und jedes noch so kleine Lädchen entdeckt und erobert, hatte Zeit damit verbracht, sein Styling zu perfektionieren und sich immer Neues auszudenken, war auf Partys und in Clubs unterwegs gewesen... alles hatte er getan, um nicht allein mit sich und seinen Gedanken sein zu müssen und wenn er es doch war, hatte er einen Stift in die Hand genommen und, mit dem Wesen in seinem Rücken, seinen Schmerz in Texten formuliert. Hier in Toms Armen ließ er sich nun fallen, liebte ihn so unglaublich... seinen Zwilling. Kurz trieben ihn seine Gedanken zu Andi, seinem Wahlbruder, der ihm so geholfen hatte zu überleben, als er so klein war und er fragte sich, wie Tom es ohne so einen Freund in der Zeit geschafft hatte und erneut schluchzte er auf. Sein ganzer Körper schmerzte von den vielen offengelegten Wunden und fühlte sich doch auch wie betäubt an, ein Zustand, der für Bill schwer zu ertragen war und das befreiende Gefühl der Schreie auf dem Dach hatte sich schon lange wieder verabschiedet. Seine Gedanken und Gefühle zogen ihn nur noch runter in eine Tiefe, die er noch nie so betreten hatte. Ohnmächtig war er all dem ausgeliefert. "Ich möchte schlafen... nur noch schlafen," weinte er irgendwann. Er wollte nicht mehr fühlen, nicht mehr denken, nicht mehr weinen.
Wie vor ein paar Tagen, nahmen sie gemeinsam den Weg zum Schlafzimmer, nur dieses Mal war Tom es, der Bill in seinen Armen vor sich herschob und anstatt der Geilheit, wie es beim letzten Mal war, war es die Verzweiflung, die es jetzt nicht zuließ, dass sie sich für die Meter voneinander lösten. Sie brauchten im Moment ihre Nähe dringender als alles andere.
Tom fühlte, wie sich Bills Körper kraftlos in seinen Armen vorwärts schleppte und er setzte ihn behutsam auf der Bettkante ab. Zu sehen, wie sein Bruder dort saß, den Kopf gesenkt, den Rücken von der Last gebeugt, seine Arme betäubt hängen lassend, weinend... nichts war übrig von der machtvollen Gestalt, die ihm nur ein paar Stunden zuvor gegenüber gestanden hatte, und es zerriss ihm sein bereits zerfetztes Herz in noch kleinere Stücke. Er sah, dass Bill nicht mehr konnte. "Ich helf dir, dich auszuziehen," sagte der Blonde mit tränenbelegter Stimme und kniete sich vor ihn, knöpfte ihm weinend seine Bluse auf, zog sie vorsichtig über seine Arme.
Bill konnte tatsächlich nicht mehr. Wie betäubt ließ er Tom machen, unfähig, seinen Muskeln Befehle zu geben, fühlte, wie sich dessen Hand nun in seinen Nacken legte und dessen andere Hand ihn mit sanftem Druck auf die Brust vorsichtig nach hinten drückte und seinen Oberkörper auf der Matratze ablegte.
Als er Bills Hose geöffnet hatte, zog er sie ihm über seine Hüften, half ihm, mit seinen Beinen auszusteigen, ließ sie einfach auf dem Boden liegen und warf die Socken dazu. Der Blonde richtete sich auf und griff mit seinen Armen unter den schwachen Körper des Schwarzhaarigen, bettete ihn sanft auf eine Seite der Matratze, legte liebevoll die Decke über ihn und löste sich einen Moment von ihm, um sich selbst auszuziehen. Als er zu Bill unter die Decke schlüpfte, hatte sich dessen Körper auf der Seite liegend zusammengerollt und Tom legte sich an seinen Rücken und zog ihn so wieder in eine schützende Umarmung, erfühlte selber dabei seine Nähe, seine Wärme, die er so dringend brauchte. Innerlich immer noch total aufgewühlt, fühlte er, wie auch Bill sich nicht beruhigte und er fing an, Bills Arm zu streicheln und immernoch weinend setzte er langsam viele kleine Küsschen auf die Schulter und den Halsansatz seines Zwillings. Als er fühlte, wie Bill sich seinen Berührungen fast unmerklich entgegendrückte, verließ seine Hand dessen Arm und zärtlich strichen seine Fingerspitzen über dessen Schlüsselbeine, fuhren liebevoll die Haut seiner Brust entlang und in seine Trauer schob sich der Wunsch nach mehr Nähe, die seine Hand immer weiterstreicheln ließ. Tom fühlte, wie sich das Blut in seinen Lenden sammelte und sein Glied sich verhärtete und seine Finger fanden das Piercing an Bills Brustwarze, streichelten die Haut drumherum und stupsten es immer wieder an. Er konnte sich nicht erklären, warum es ihm gerade so erging, aber er dachte auch gar nicht darüber nach.
Toms Küsse hinterließen auf seinem betäubten Körper ein lebendiges Kribbeln und die Berührungen seiner Hand ließen eine Erregtheit in Bill einziehen, die sich jetzt pochend zwischen seinen Beinen bemerkbar machte und in sein Weinen schlich sich ein leises Stöhnen. "Hör nicht auf," bat er leise mit heiserer Stimme. Wie zerbrochen lagen seine Muskeln immernoch schmerzhaft in seinem Körper und er fühlte sich unfähig, sich zu bewegen, aber Toms Liebkosungen ließen leise das Leben in ihn zurückkehren. "Ich liebe dich so," weinte er.
Der Blonde wurde nicht müde Bill zu küssen und reizte dessen Nippel, bis sich dessen Weinen immer mehr in ein Stöhnen wandelte und ließ dann seine Hand über dessen Bauch wandern, schob seine Finger unter den Rand der Boxer und berührte vorsichtig Bills Steife, was den Schwarzhaarigen leise aufstöhnen ließ. "Oh Gott... ich will mit dir schlafen," wisperte Tom erregt und entsetzt zugleich, da ihm bewußt war, dass es sein Zwilling war, der dieses Bedürfnis in ihm auslöste und obwohl Bill jetzt wieder lauter weinte, zog er ihm, nun zügig, seine Boxer aus und anschließend auch seine eigene, um sich dann sofort wieder an Bill zu kuscheln, der immernoch regungslos vor ihm lag und streichelte, küsste weiter dessen nackte Haut. "Ich fühle, dass du es auch willst," fing auch Tom nun wieder an zu weinen, "... aber bitte sag es mir, damit ich es glauben kann."
"Schlaf mit mir, Tom," wimmerte Bill erstickt und als er fühlte, wie Toms Schwanz sich zwischen seine Pobacken schob und sich vorsichtig an seiner Öffnung plazierte, versuchte er ihm sein Becken entgegenzudrücken und als sein Bruder in ihn eindrang und sich stöhnend immer tiefer in ihn bohrte, war es wie eine Befreiung für ihn. "Ooooaaah... Gooott... Tooom," verkündete seine stöhnende Stimme laut die Erlösung seiner Starre und ihn so in sich zu fühlen, ihre Nähe nochmal steigernd... "Oh Gott, ich liebe dich... ich liebe dich... ich liebe dich," weinte Bill erleichtert und tastete mit seiner Hand nach Toms Hand und legte sie auf sein Herz.
Gefühlvoll setzte der Blonde sanfte Stöße in Bills Körper, völlig überrascht von dieser unglaublichen Enge, die sich geil über seinen Schwanz schob und das Übermaß an Emotionen ließ auch bei ihm nicht zu, dass seine Tränen versiegten. "Hhooaah... goood... jaa," stöhnte er überwältigt und steigerte mit wachsender Erregung die Intensität seiner Stöße, zog nach einer Weile seine Hand unter der von Bill hervor und streichelte sie zu dessen Erregung, die er im Rhythmus der Stöße rieb, darauf bedacht, das Piercing mit seinem Daumen mit einzubeziehen.
Mit geschlossenen Augen und vom Stöhnen geöffneten Mund, ließ Bill sich von Tom nehmen. Mit jedem Stoß setzte sich die Erregung mehr in ihm durch und sein Kopf wurde immer unbelasteter. Er umschloß Toms Hand an seiner Steife mit seiner Hand und unterstützte die geilen Bewegungen, verstärkte damit den Druck um seinen Schaft und fühlte, wie Toms Stöße ihn immer härter bewegten. "Ooah... Tom... ooooaahh... jaaaaa... gooood.. jaaa," stöhnte er rauh und führte Toms Hand in eine noch schnellere Gangart, spürte, wie sich die Hitze in seinen Lenden sammelte. "Hhoaa... oh mein Gott... oooah aah jaaaa," ließ er seine Lust heraus.
Sich immer mehr auslassend, stieß der Blonde hart zu, fühlte diese verbindende Nähe, versuchte bei jedem Stoß noch etwas tiefer in Bill einzudringen, fühlte den pulsierenden Schwanz seines Bruders in seiner Hand. "Oooooaah... Biiiiiiiiiill," stöhnte er fast schreiend, als er sich in seinem Höhepunkt wiederfand und seinen Saft verströmte, während er mitbekam, wie auch Bill laut und geil stöhnend zu seinem Orgasmus kam. Nach Luft ringend ließ er seinen Körper sinken. "Ich liebe dich," keuchte er schwer atmend und küsste sich wieder über die Schulter des Schwarzhaarigen.
"Ich liebe dich auch," kam es erschöpft von Bill und es dauerte auch nicht lange und sein ausgemergelter Körper schlief in Toms Umarmung ein.
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 24.12.2007 00:58von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 9. Kapitel ... Teil 2 ~
Tom drückte die Tür des Hauses auf, vor dem er plötzlich stand und betrat den Flur. Er wusste, wo er hin musste und schritt zielstrebig auf die nächste Tür zu, deren Klinke er ohne zu zögern herunterdrückte, doch als er den Raum betrat, blieb er erstmal stehen, plötzlich doch unsicher, ob er hier sein sollte und wollte sich gerade wieder umdrehen, als ein Kind aus einem Nebenraum durch eine andere Tür in den Raum stolperte und Toms Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war ein kleiner Junge, so etwa zwei Jahre alt und als er sein Gesicht sah, erkannte er ihn sofort. "Bill," flüsterte Tom und eine wundervolle Wärme erfüllte sein Herz. Der kleine Bill quiekte vergnügt auf und stürmte weiter in den Raum hinein und einen Augenblick später folgte ein anderes Kind durch die Tür und Tom sah auf sich selbst, sah, wie er Bill hinterherrannte, jauchzend und voller Leben. Ein Lächeln legte sich auf das Gesicht des Blonden und er konnte beobachten, wie Bills kleiner Körper sich übermütig auf die Polster des Sofas warf und sein Gesicht in einem Kissen versank, aus dem er sich ungeübt herauswühlte. Der kleine Tom tobte dem kleinen Bill hinterher und warf sich ebenfalls in die Polster, ein glucksendes Lachen erklingen lassend, rappelte sich quirlig wieder auf, um sich gleich nochmal wieder rückwärts auf das Polster plumsen zu lassen. Von dem kleinen Bill, der sich inzwischen in eine sitzende Position gewühlt hatte und den kleinen Tom nun ansah, kam ein quietschendes Lachen, was den kleinen Tom offenbar dazu bewegte, sich erneut wild auf die Polster zu schmeißen. Unbeholfen in seine kleinen Hände klatschend, ließ der kleine Bill sein nächstes fröhliches Quietschen raus und als der kleine Tom sich immer übermütiger auf die Polster schmiss, kreischte er irgendwann los und stürzte sich krabbelnd auf den kleinen Tom, der prompt über ihn drüberkippte und qietschend auf die Seite des Sofas fiel, auf der der kleine Bill eben noch saß. Tom sah dem Ganzen fasziniert zu. Sein Herz war voller Liebe für diese Situation und sie erfüllte ihn mit Glück. Er drehte seinen Kopf, als er spürte, dass noch jemand in den Raum trat. Die junge Frau, die er in der Tür stehend erblickte, sah auf die Zwillinge auf dem Sofa, doch als Tom in ihre Richtung sah, drehte sie ihm ihr Gesicht zu und sah ihm direkt in die Augen. Ihr Blick war voller Verzweiflung, sah ihn eindringlich an, als wolle sie ihm wortlos etwas übermitteln. In ihren Augen steckte der Wahnsinn und Tom erschrak bei ihrem Anblick zutiefst, doch er konnte nicht wegsehen. Irgendetwas in ihrem Blick zog ihn an und schien liebevoll durch diesen irren Ausdruck auf ihn zu sehen. Vorsichtig und ängstlich ging er einen Schritt näher, als er auf einmal ein entferntes Geräusch hörte, das von weit her zu kommen schien und er lauschte verwirrt. Er fühlte, dass diese Melodie, die er nun vernahm, nicht hierher gehörte und verwundert sah er sich nach ihr um. Als er seinen Blick wieder auf die Frau richten wollte, war sie verschwunden und er schwebte in einem hellen Raum, in dem nur diese Melodie zu stecken schien, die ihn immernoch verwirrte und er versuchte dem Klang zu folgen, als er fühlte, wie ihn etwas aus diesem Raum herausriss...
Tom merkte, wie er aufwachte und im Halbschlaf hörte er erneut die Melodie aus seinem Traum. Immernoch schien sie von weit her zu kommen und als er noch wacher wurde, realisierte er langsam, dass es der Klang von Bills Handy sein musste, das allein im Wohnzimmer vor sich hintönte. Angestrengt öffnete er seine schweren Augenlider, um sie, geblendet von zu hellem Licht, doch gleich wieder zu schließen. Seinen Körper plötzlich fühlend, entfuhr ihm ein leises, gequältes Stöhnen. Er fühlte sich völlig erschlagen und mit diesem kaputten, körperlichen Gefühl, kam auch die Erinnerung an die Nacht zurück. Wieder drang die Melodie des Handys an seine Ohren und fing jetzt an, seine Nerven unangenehm zu reizen. Viel zu kaputt, um zu reagieren, hoffte er, dass der Anrufer bald aufgeben würde, was auch einige Tonfolgen später der Fall zu sein schien, was er erleichtert zur Kenntnis nahm. Er fühlte, dass er Bill immernoch im Arm hielt, konnte die Bewegungen seines Brustkorbes spüren, der sich gleichmäßig hob und senkte, atmete dessen Geruch ein. Die Ruhe, die jetzt den Raum ausfüllte, gab ihm die Möglichkeit nochmal über die Traumschnipsel nachzudenken, die noch hängengeblieben waren, doch nur einen Augenblick, denn nun ertönte der Klingelton seines eigenen Handys, was ihn jetzt doch dazu bewegte, seine Augen wieder einen Spalt breit zu öffnen und sich vorsichtig aus der Umarmung zu ziehen. Schmerzhaft strömte das Blut in seinen tauben Arm, als er ihn behutsam unter Bills Kopf wegzog und sich nicht darauf abstützen könnend, krabbelte er schwerfällig an die Bettkante und zog mit dem Arm, den er benutzen konnte, seine Hose vom Boden zu sich ran. Nervend tönte wieder die Melodie, die er eigentlich mochte, aus dem Gerät in seiner Hosentasche, in die er nun griff und es herauszog. Ein müdes "Mmmh" kam nur verschlafen aus ihm raus, als er abgenommen hatte und seinen Kopf erledigt auf der Matratze ablegte und seine Augen wieder schloss. "Aufwachen, du Penner," hörte er Andis, für seinen Geschmack viel zu fröhliche Stimme in sein Ohr dringen. "Wir kommen in einer halben Stunde zu euch rüber, also schwing dich in deine Klamotten und weck Bill, falls er noch nicht wach ist. Wir bringen Brötchen mit und erwarten einen Kaffee." Überfordert von Andis sprudelnder Fröhlichkeit, sagte Tom gar nichts. "Tom?" fragte nun auch Andis Stimme aus dem Lautsprecher nach und bevor er antworten konnte, hörte er noch "Hey... nicht wieder einschlafen." "Ist ja gut," krächzte der Blonde etwas genervt, damit sein Freund endlich die Klappe hielt. "Also... schön wach bleiben. Bis gleich dann," kam wieder Andis fröhliches Singsang. "Mmh," reagierte Tom noch, bevor er auflegte und den Arm mit seinem Handy in der Hand kraftlos sinken ließ und einfach so liegen blieb. Er fühlte sich viel zu erschöpft, um gleich zu reagieren, versuchte aber doch, im Kopf zumindest, wacher zu werden.
Von der fehlenden Wärme in seinem Rücken war auch Bill aufgewacht und angestrengt drehte er sich jetzt um und öffnete schwerfällig seine Augen. "Komm unter die Decke," sagte er verschlafen, als er Tom unbedeckt am Rand des Bettes entdeckte.
"Zu anstrengend," reagierte Tom matt auf Bills Stimme hinter ihm. Wie sollte er nur aufstehen, mit so einem Körpergefühl? Am Liebsten hätte er einfach weitergeschlafen. "Ich hab von uns geträumt," verriet er seinem Bruder leise, seine Augen weiterhin geschlossen.
Die Decke mitnehmend rutschte Bill nun zu Tom rüber und kuschelte sich an dessen Rücken, während er ihn wieder mit zudeckte.
"Ich glaube, wir waren mal glücklich," sagte der Blonde traurig und fühlte, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete.
Bill tat der Satz weh und er wartete einen Moment ab, ob Tom weitersprechen würde, doch als er das nicht tat, hakte er nach. "Willst du mir deinen Traum erzählen?"
"Ich weiß nicht, was ich erzählen soll," fing der Dreadlockige an. "Ich hab uns gesehen, als wir ganz klein waren... es war so real und wir waren so... so klein." Er schluckte. "Ich hab Faxen gemacht, um dich zum Lachen zu bringen." Seine Gedanken wanderten zu der Frau in seinem Traum und er wurde wieder still, kaute auf seinem Piercing rum.
Sofort fiel dem Schwarzhaarigen der Traum ein, den er vor ein paar Tagen noch nicht deuten konnte, doch er sagte nichts.
"Andi und Lilith kommen gleich," fiel es Tom nun wieder ein und nun öffnete er doch seine Augen und drehte sich zu Bill um. "Wie geht`s dir?" fragte er mit seinem Blick auf die verquollenen, ungeschminkten Augen seines Zwillings.
"Ich bin froh, dass du bei mir bist," antwortete Bill, doch seine Stimme klang matt und kraftlos. "... und ein Teil in mir hält sterben gerade für eine gute Idee," sprach er leise das aus, was er fühlte.
"Ja... das klingt reizvoll," stimmte Tom ihm unerschrocken zu, weil der Satz genau auf seine eigene Stimmungslage traf. "Sollen wir vorher noch frühstücken?" fragte er, wieder daran denkend, dass Andi und Lilith bald auf dem Weg zu ihnen sein würden.
Auf Bills Gesicht entstand ein schwaches Lächeln. "Geile Frage," reagierte er, bevor sein Lächeln ihn wieder verließ. "Duschen wär nicht schlecht, bevor die Beiden hier auftauchen," stellte er einen Moment später fest.
Tom sprang zuerst unter die Dusche, während Bill sich in der Küche um den Kaffee kümmerte und den Frühstückstisch fertig machte.
Als es an der Tür klingelte, stand Bill noch unter der Dusche und Tom kümmerte sich um den Einlass ihrer Freunde, doch anstatt an der Tür zu warten, bis die Beiden die Treppen heraufgekommen waren, öffnete er sie einen Spalt und ging zurück ins Schlafzimmer, um sich seine restlichen Klamotten anzuziehen. Er hatte sich nach dem Duschen wieder erschöpft aufs Bett geworfen und hatte sich bis zum Türklingeln nicht aufraffen können, irgendetwas zu tun.
Noch bevor Lilith und Andi die Wohnung betraten, kam Bill mit einem Handtuch um die Hüften wieder ins Schlafzimmer und wühlte ein paar Klamotten aus seinem Schrank, die er sich schnell überzog. "Jemand zu Hause?" hörte er Lilith rufen. "Geht schon mal in die Küche," rief er zurück. "Wir sind gleich da." Er sah Tom an, als er sich seinen Gürtel aus der Hose von gestern zog, um ihn durch die Schlaufen seiner frischen Hose zu ziehen, der einen Teil seiner Dreads gerade wieder unter seinem Cap versteckte und mit einem eigenartigen Gefühl dachte er wieder daran, dass es sein Zwilling war, der sich jetzt zu ihm drehte und ihn mit traurigen Augen ansah ohne etwas zu sagen. Auch Bill fand keine Worte und frimelte seinen Gürtel um seine Hüften. Als er ihn verschlossen hatte, ging er auf Tom zu und nahm wortlos dessen Hand in seine und gemeinsam verließen sie das Schlafzimmer und gingen in die Küche.
Sie erwischten Andi und Lilith in einer tiefen Umarmung und in einem heißen Kuss vertieft, der ihre ganzen wundervollen Gefühle widerzuspiegeln schien, doch sie bemerkten offenbar ihre Ankunft, denn das turtelnde Pärchen löste sich voneinander und sie drehten fröhlich ihre Gesichter zu ihnen.
"Was ist passiert?" fragte Andi sofort besorgt, als er seine Freunde sah und löste sich aus der Umarmung mit Lilith, ging auf die Beiden zu, registrierte Bills ungeschminktes Gesicht und die zwei verweinten Augenpaare, die ihn ansahen, doch als er sah, wie Tom sich schnell wegdrehte, Bills Hand losließ und aus der Küche rannte, blieb er erschrocken stehen. Einen Bruchteil einer Sekunde später, hatte Bill sich auch umgedreht und rannte Tom hinterher. Unsicher, was er tun sollte, sah der Weißhaarige ihnen, mit einem miesen Gefühl im Magen, nach.
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 24.12.2007 00:58von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 10. Kapitel ... Teil 1 ~
Als Tom seine Schritte im Schlafzimmer verlangsamte, griff Bill ihm an die Schulter, drehte ihn zu sich um und zog ihn in seine Arme. "Bitte nimm mich mit, wenn du weglaufen musst," kämpfte der Schwarzhaarige mit seinen Tränen. Toms Reaktion war wieder so plötzlich gekommen und hatte Bill einen Schrecken eingejagt, den er jetzt mit den Tränen zusammen schnell wegatmete.
"Ich wollte nicht, dass Lilith mich weinen sieht," entschuldigte sich Tom weinend. "Oh Gott, Bill. Ich kann das alles nicht," schluchzte er und klammerte sich an den Schwarzhaarigen. Als Andi auf ihn zugekommen war, hatten seine Gefühle ihn so plötzlich überrollt. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll oder wie ich mich verhalten soll. Ich weiß ja noch nichtmal, was ich denken soll." Die Verzweiflung brach wieder über ihn herein. "Ich will doch nur mit dir zusammen sein," wimmerte er. Sein Magen zog sich zusammen und verkrampfte sich schmerzhaft.
Beruhigend streichelte Bills Hand über den Rücken des Blonden. Er fand einfach keine passenden Worte, um Toms Schmerz zu lindern, fühlte er ihn doch auch so stark. So, wie er es auch in Situationen tat, wenn er allein war und es ihm schlecht ging, fing er jetzt an eine Melodie zu summen, nur eine kleine Abfolge einiger Noten, die er immer wiederholte, versuchte so, sich selbst etwas abzulenken.
Langsam beruhigte sich Tom wieder etwas in Bills Umarmung und hörte auf zu weinen. Der Stimme des Schwarzhaarigen lauschend, wurde die Gedankenflut in ihm schwächer und sein Zustand damit ein wenig stabiler.
"Ich glaube, Andi weiß es schon," sagte Bill nach einer Weile leise und löste sich ein Stück von seinem Zwilling, um ihn ansehen zu können. "Er liebt uns, Tom. Er wird uns unterstützen. Ich möchte zu ihm, aber nicht ohne dich." Tom sah ihn mit so traurigen Augen an. "Ich glaube, wir könnten beide etwas Halt gebrauchen," fügte der Schwarzhaarige hinzu. Andi hatte ihm früher immer Halt gegeben und Bill sehnte sich gerade sehr danach. "Du brauchst nichts zu sagen," versuchte Bill ihn zu ermutigen. "Lass mich reden, aber bitte bleib bei mir. Ich brauche dich... ich schaffs nicht, ohne dich." Bill machte einen tiefen Atemzug. "Begleitest du mich?" fragte er.
Tom nickte, obwohl er sich nicht bereit fühlte und schluckte hart.
"Soll ich Lilith bitten rauszugehen?" fragte Bill, der Toms Hemmungen fühlte.
"Nein," antwortete Tom. "Sie ist deine Freundin und ich will sie nicht ausschließen. Du vertraust ihr offenbar."
"Ja, das tu ich," reagierte der Schwarzhaarige und war verwundert, dass Tom jetzt derjenige war, der seine Hand nahm und ihn Richtung Tür zog, doch Bill hielt ihn nochmal zurück. "Wenn du wieder weglaufen musst... vergiss mich nicht, okay?"
"Okay," kam es von dem Blonden und er versuchte sich an einem Lächeln, das ihm sogar ein wenig gelang. "Danke, dass du mir meinen Fluchtweg offen hälst." Er wollte es jetzt lieber schnell hinter sich bringen und öffnete die Tür. Erneut betraten sie gemeinsam die Küche und entdeckten Andi, der am Tisch saß und seinen Kopf in seinen Händen abgestützt hatte und auf die Tischplatte starrte. Lilith saß neben ihm und sah außergewöhnlich hilflos aus. Sie drehte ihren Kopf in ihre Richtung, sagte aber nichts.
Auch Andi nahm seinen Kopf hoch, als seine Freunde näher kamen, aber aus Angst, etwas Falsches zu sagen, hielt auch er seinen Mund.
Tom und Bill setzten sich den Beiden gegenüber, ihre Hände fest ineinander verschränkt, und während Tom sofort seinen Kopf senkte und seine Augen hinter dem Schirm seines Caps versteckte, sah Bill, nach einem kurzen Blick zu Lilith, in Andis Augen und kramte nach Worten. "Wir wissen es," versuchte er sich schließlich zu vermitteln, "...und wir fallen gerade schrecklich." Er wusste nicht, wie er es hätte anders ausdrücken sollen und hoffte, Andi würde zumindest etwas verstehen, denn der Kloß in seinem Hals und die fehlenden Worte machten es ihm unmöglich, noch etwas zu sagen.
Für den Weißhaarigen war es schrecklich, seine Freunde so zu sehen. Tom wirkte so schutzlos und irgendwie klein und in Bills Augen las er die Verzweiflung, die ebenfalls in seiner gebeugten, unnatürlichen Körperhaltung zu finden war. Die Worte des Schwarzhaarigen trafen auf seine Ahnung, die er eigentlich schon seit dem Moment mit sich rumschleppte, als er Tom kennenlernte... zu ungewöhnlich war ihre gemeinsame Vergangenheit, zu sehr hatte Toms Gesicht ihn an Bill erinnert, als er ihn traf, zu seltsam war es, dass sie am selben Tag Geburtstag hatten. Der Weißhaarige erhob sich aus dem Sofa, auf dem er saß und ging um den Tisch herum, stellte sich hinter seine Freunde und legte seine Arme liebevoll um Beide, als er sich zu ihnen runterbeugte. "Ich falle mit euch," sagte er leise.
Tom kämpfte wieder mit seinen Tränen. Dass Andi ihm das Gefühl gab, da zu sein, tat ihm unglaublich gut und am Liebsten hätte er sich dankbar in dessen Arme geworfen. Andi strahlte für ihn gerade so eine Stärke aus, an die er sich gern angelehnt hätte, doch er blieb in seiner Haltung und mühte sich damit ab, nicht loszuweinen. Immernoch war er gehemmt, sich vor Lilith gehen zu lassen.
Bill jedoch weinte sofort los, als er Andis Nähe und Kraft spürte und dessen Worte hörte. Es war für ihn sein Zuhause, in das er kam, wenn Andi ihn hielt. Ohne Toms Hand loszulassen drehte er sich etwas auf seinem Stuhl und legte seinen freien Arm um Andis Hals. "Ich bin so froh, dass du jetzt da bist," schluchzte der Schwarzhaarige an die Schulter seines Wahlbruders.
Da waren endlich die Tränen, auf die Lilith seit Jahren wartete. Sie hatte sie gesehen, aber sie empfand alles andere als den Triumpf, den sie erwartet hatte, als sie es sich gewünscht hatte. Ihr Herz zog sich zusammen, als sie ihren Freund in seiner Verzweiflung erlebte und sie begriff überhaupt nicht, was eigentlich passiert war. Doch sie konnte fühlen, dass es sehr schlimm sein musste und sie war unsicher, ob sie hier am richtigen Ort war. Vielleicht brauchte Bill Andi jetzt einfach... sie wusste, was er Bill bedeutete und doch war es jetzt ein komisches Gefühl, dass sie plötzlich so aussen vor stand, war sie doch bisher die Vertraute des Schwarzhaarigen gewesen, wenn er mal jemanden zum Reden gebraucht hatte. Sie fühlte keine Eifersucht. Es war einfach nur ungewohnt für sie. Ihr Blick fiel auf Tom. An seinem zitternden Kinn erkannte sie, wie er versuchte, sich zurückzuhalten. Die blauen Male, die an seinem Hals sichtbar waren, fielen ihr ins Auge und sie schluckte. Die große Frage, was denn passiert sei, stand unbeweglich in ihrem Kopf und hielt ihre Gedanken fest, doch sie wusste nicht, ob sie sie aussprechen sollte. Zu sehr war der Schmerz, der den Raum erfüllte, spürbar. Sie wollte ihn nicht vergrößern. Langsam stand sie auf. "Ich geh ins Wohnzimmer," sagte sie leise. Sie fühlte, dass Tom sich vor ihr schämte und wollte den Dreien den Raum geben, den sie gerade brauchten und gleichzeitig wollte sie Bill nicht allein lassen. Sie wusste, dass er sie weggeschickt hätte, wenn er sie nicht da haben hätte wollen. "Lasst euch die Zeit, die ihr braucht," fügte sie noch hinzu und verließ leise die Küche.
Kaum hatte Lilith die Tür hinter sich geschlossen, brach es auch tatsächlich aus Tom heraus und er klammerte sich ebenfalls an Andi, fand seinen Halt und weinte sich daran aus.
Andis Gedanken sprangen wild in seinem Kopf herum, während sein Körper die Ruhe ausstrahlte, die seine Freunde jetzt brauchten. Die Art, wie Bill sich an ihn lehnte, löste so alte Gefühle bei ihm aus und er erinnerte sich daran, wie bereits der kleine Junge, den er damals kannte, weinend in seinen Armen gelegen hatte, wenn er nicht mehr konnte. Es fühlte sich heute nicht anders an. Es war, als hielte er immernoch den selben kleinen Jungen fest, der ihm immer so viel Wärme geschenkt hatte und von dem er wusste, dass er ihn immer auf diese besondere Weise lieben würde, weil sie einfach etwas Besonderes verband. Dass Tom sich allerdings gerade genauso klein anfühlte war neu für den Weißhaarigen und er schluckte seine eigenen aufkommenden Tränen herunter, die ihn überfallen wollten, weil er spürte, wie der Schmerz den Blonden so niedermachte. Wortlos blieb er bei ihnen und nach einer Weile löste Tom sich von ihm und wischte sich mit seinem Handrücken über sein feuchtes Gesicht. Andi war völlig überrascht, als dieser ihm nun ein Küsschen auf die Wange gab... Tom hatte sich verändert.
Der Blonde konnte es sich nicht erklären, aber die Kraft, die er an Andis Schulter gefühlt hatte... ihm war, als hätte er endlich erstmal genug geweint, als wären seine Tränen endlich mal erfolgreich gewesen und hätten etwas gelöst, was sich die ganze Zeit nicht lösen ließ. Eine willkommene Ruhe fand einen Weg in seine Seele und sein Blick fiel auf Bill, dessen Tränen noch nicht versiegt waren. Immernoch hielt er seine Hand und streichelte sanft mit seinem Daumen über Bills Finger. "Danke, Andi," sagte er leise, als er sich wieder dem Weißhaarigen zuwendete, der seinen Dank mit liebevollen Augen entgegennahm und sich dann ganz Bill widmete, ihm seine schützenden Arme um dessen Schulter legte und ihm Raum für seine Trauer gab. Tom fiel auf, dass er Andi nie die Chance gegeben hatte, sich so für ihn zu verhalten, dass er ihn in tiefen, traurigen Momenten bis vorgestern ausgeschlossen hatte. Er war beeindruckt von der Ruhe, die er ausstrahlte und die ihn weiterhin einlullte und Zeit zum Atmen gab. Er liebte ihn in diesem Moment so sehr, wie er es noch nie getan hatte. Er war schon immer der beste Freund, den man sich nur vorstellen konnte, doch jetzt spürte Tom es noch deutlicher. Hätte er vorher geahnt, was für ein guter Tröster Andi war, er hätte sich schon vor Jahren von ihm trösten lassen.
Ein paar Minuten später zog die ersehnte Ruhe auch bei Bill ein und er hob seinen Kopf ein Stück, warf Andi einen gehauchten Kuss an den Hals. "Du bist wieder da," begriff er immer mehr, dass er seinen Freund wiedergefunden hatte und löste sich von ihm, sah ihn dankbar an und als er zu Tom blickte, erkannte er, dass es auch ihm wesentlich besser ging. Tief atmete er durch und stand auf, holte ein paar Taschentücher aus einer Schublade und zog sich eines heraus, wischte sich damit die Tränen ab und schnäuzte sich die Nase. "Ich hab das Gefühl, eine Wanne Eis wäre nicht verkehrt," sagte er, als er Tom die Taschentücher reichte und sich sein geschwollenes Gesicht befühlte. Der Schwarzhaarige ging wieder ein paar Schritte zurück und drehte den Wasserhahn am Küchenwaschbecken auf... kühlte sich, mit beiden Händen das Wasser nehmend, sein Gesicht und trocknete es sich danach ab. Als er das Handtuch von seinen Augen nahm, blickte er direkt in das Gesicht von Tom, der plötzlich vor ihm stand.
"Gute Idee," sagte der Blonde und wusch sich auch sein Gesicht mit kaltem Wasser, nahm Bill das Handtuch aus der Hand und trocknete sich ab. "Ich möchte wissen, was passiert ist," kam es klar aus Toms Mund, als er nun Bill wieder ansah. Immer war er weggelaufen vor seiner Vergangenheit, hatte Angst gehabt vor dem, was er rausfinden könnte, doch jetzt machte ihm die Ungewissheit mehr zu schaffen, als die Angst, die er vorher hatte.
"Ja," nickte Bill. "Aber lass uns erst frühstücken."
"Halleluja," rief Andi. Er hatte so oft versucht, Tom zu überreden in seine Akten zu sehen, natürlich auch in der Hoffnung, etwas über Bill rauszufinden, doch die Suche war ja glücklicherweise vorbei, dennoch erleichterte ihn Toms Satz und als seine Freunde ihn daraufhin beide ansahen, grinste er entschuldigend. "Na ja... muss doch mal gesagt werden."
Andis Gesicht entlockte dem Schwarzhaarigen nun ein Lächeln und er drehte sich wieder zu Tom: "Ist es okay, wenn ich Lilith holen gehe?"
"Natürlich," reagierte Tom sofort. "Ich hab sowieso echt keinen Bock mehr, zu heulen," setzte er mit einem schiefen Lächeln hinterher.
"Ich liebe dich," flüsterte Bill und küsste ihm zärtlich auf den Mundwinkel.
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Lilith stand sofort auf, als Bill durch die Küchentür ins Wohnzimmer kam und ging auf ihn zu. Sie hatte krampfhaft überlegt, was passiert sein konnte und war doch zu keinem Ergebnis gekommen und die Warterei hatte ihre Neugier in die Höhe getrieben. "Klärst du mich auf?" fragte sie sofort, als sie vor dem Schwarzhaarigen stand.
Bill wusste, dass sie vor Neugier brennen musste. "Tom ist mein Bruder," sagte er deshalb direkt. "Um genau zu sein, mein Zwilling," fügte er hinzu und war sehr erleichtert darüber, dass er es endlich aussprechen konnte, ohne loszuweinen.
"Wie... äh... ich find... er... was...," stolperte Lilith los und stockte dann, um erstmal Luft zu holen. "Sorry... baff," versuchte sie ihre Sprachlosigkeit zu erklären und sah Bill mit offenem Mund und verwirrten Augen an.
Der Schwarzhaarige legte zwei Finger unter ihr Kinn und schob ihren Mund zu. "Frühstück?" fragte er und lächelte sie an. Als von Lilith keine Reaktion kam, sagte Bill: "Das nehm ich mal als ja," und zog sie mit in die Küche.
Wie vorhin saß Lilith wieder neben Andi auf dem Sofa, während Bill und Tom ihnen auf den Stühlen gegenüber saßen. Sie konnte nicht anders, als immer wieder abwechselnd in die Gesichter der Brüder zu sehen und die Ähnlichkeiten zu untersuchen.
"Okay... Bill hat`s dir schon gesagt," folgerte Tom aus ihren Blicken, nahm sich ein Brötchen, schnitt es durch und bestrich es sich. Er fühlte sich schon etwas angestarrt, aber er konnte es ja auch verstehen.
"`Tschuldigung wenn ich das jetzt frag, aber...," begann Lilith vorsichtig. "Müsstet ihr nicht auch irgendwie glücklich sein?'" Während der Frage sah sie von Tom zu Bill und blieb an seinen Augen heften.
Der Schwarzhaarige wusste spontan gar nicht, wie er darauf antworten sollte und gab die Frage mit einem Blick an Tom weiter.
"Ähm... jein," kam es von dem Blonden, nach weiteren Worten kramend. "Da ist schon ein Teil, der sich freut... äh, aber der funktioniert noch nicht richtig." Tom stoppte. "Ach, ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, es ist zu viel." Er hatte bisher für nichts eine Erklärung gefunden und in ihm dürstete es immer mehr nach Antworten.
"Es gibt zu viel, was weh tut," fand der Schwarzhaarige nun ein paar Worte und holte tief Luft. "... und... ich finde den Gedanken, dass ich meinen Bruder begehre... oh Gott... ich will unbedingt mit ihm zusammenbleiben," sagte er zu Lilith und seine Stimme enthielt wieder eine Spur Verzweiflung und sein Blick wanderte zu Tom, der nichts sagen brauchte, denn er wusste, dass es ihm genauso ging.
"Wir werden zusammenbleiben," unterstützte der Capträger seinen Bruder trotzdem und griff nach dessen Hand. "Ich hoffe, ihr könnt das irgendwie verstehen." Es war schon ein komisches Gefühl, das vor den Beiden auszusprechen und er war sich nicht sicher, ob sie es akzeptieren konnten, denn er fragte sich selber, wie er damit umgehen sollte. Tom achtete auf die Reaktionen in ihren Gesichtern.
"Ich steh hinter euch," sagte Andi sofort. Ihm war es wichtig, dass es den Beiden gut ging und wenn das ihr Weg war, dann war er der Letzte, der ihnen Steine in den Weg werfen wollte.
"Äh... klar... oh man," konnte Lilith nur rausbringen und sah die Zwillinge sorgenvoll an und immer wieder fiel ihr Blick auch auf Toms Hals. Sie war einfach zu neugierig, um nicht nachzufragen und sprach ihn darauf an.
Tom erklärte ihr und auch Andi jetzt endlich in Kurzform, was passiert war. Irgendwie kam ihm dieses Ereignis inzwischen weit weg vor, obwohl es doch erst vor Kurzem passiert war. "Ich hoffe, Mareike hat diesen Typen wirklich rausgeworfen," endete er. "Ich hab keinen Bock, dem nochmal zu begegnen."
"Oah, das ist krass," reagierte die Schwarzhaarige. "Den solltest du anzeigen, Tom," fiel ihr sofort ein und Andi stimmte ihr zu.
"Tut mir leid," reagierte der Blonde. "Ich hab im Moment echt andere Sorgen, als mich mit dem Spinner zu befassen. Ich hoffe einfach nur, dass ich ihn nicht mehr sehe und ich will auch nicht unbedingt daran denken." Er holte tief Luft. "Können wir vielleicht einfach erstmal was essen?" fragte er erschöpft und ohne eine Antwort abzuwarten, biss er jetzt endlich in sein Brötchen und empfand eine gewisse Zufriedenheit darüber, dass erstmal niemand etwas sagte und die anderen Drei auch anfingen zu frühstücken.
"Wie gut, dass heute ein Feiertag ist," durchbrach Bill als Erster die Stille, als er sein Brötchen aufgegessen hatte. "Arbeiten wär heut gar nicht drin," bemerkte er und befühlte sich wieder seine geschwollenen Augen.
"Feiertag," wiederholte Tom sarkastisch. "Ironie des Schicksals, dass wir ausgerechnet am Tag der deutschen Einheit rausfinden, was los ist," überlegte er laut weiter. "Aber du hast ja schon recht. Arbeiten wäre heute wirklich eine Qual und ich bin auch froh, dass wir frei haben." Er sah Bill an. "Warum haben wir nicht den selben Nachnamen?" fragte er, seinen nächsten Gedanken einfach aussprechend.
Da der Schwarzhaarige sowieso keine Antwort darauf hatte, sah er Tom einfach nur an und zuckte leicht mit den Schultern.
"Ich geh mal davon aus, dass du eine Geburtsurkunde hast, Bill," mischte Andi sich nun ein. "Und wenn ich mal weiter vermuten darf, dann hast du sie dir noch nie angesehen."
Bill sah den Weißhaarigen verwundert an und hätte fast wieder gefragt, woher er das wusste, doch Andis Blick zu Tom war schon Aussage genug und er stand spontan auf. "Ich geh sie holen," sagte der Schwarzhaarige, wissend, dass es jetzt einfach an der Zeit war. Es dauerte nicht lange, bis er mit dem Zettel wieder in die Küche kam, doch als er sich damit hinsetzte, wurde sichtbar, wie das Papier in seiner Hand zitterte und er legte es schnell verkehrt herum auf dem Tisch ab und zog seine Hand zurück. Seine Lungen schienen ihn nicht atmen lassen zu wollen... schon der Gedanke an das Dokument schnürte ihm den Brustkorb zu und dankbar drückte er Toms Hand, die seine ergriff, doch hörte er ihn auch schwer seine Luft auspusten. "Ihr seid nicht allein," hörte er Andis ruhige Stimme und nach Kraft suchend, sah Bill ihn an. "Was genau steht auf so einer Urkunde?" fragte er seinen Freund. Er hatte nie von irgendjemandem eine Geburtsurkunde in der Hand gehabt und ängstigte sich vor dem, was dort möglicherweise alles stehen könnte.
"Normalerweise steht dort dein Name, dein Geburtsdatum, dein Geschlecht und der Name deiner Eltern und in welchem Ort sie zum Zeitpunkt der Geburt gewohnt haben," erklärte der Weißhaarige besonnen. "Dann steht noch da, in welchem Standesamt sie ausgestellt wurde. Das ist das Standesamt, das in dem Ort ist, wo du geboren bist und dann steht da noch eine Nummer. Die zeigt an, in welchem Jahr du geboren bist und das wievielte Kind du in dem Jahr warst, dass dort gemeldet wurde. Darunter ist ein amtlicher Stempel und die Unterschrift des Standesbeamten." Er überlegte kurz und nickte dann. "Das müsste es sein, obwohl... wenn die Eltern oder ein Elternteil unbekannt sind, dann ist es auch so da vermerkt." Warm sah er in die angespannten Gesichter seiner Freunde. "Ihr schafft das." Davon war er überzeugt und das war auch in der Art, wie er die drei Worte aussprach, zu fühlen.
"Kannst du mit mir zusammen reingucken?" fragte Bill und sah Tom bittend an. Er sammelte gerade seinen ganzen Mut zusammen und wollte es jetzt hinter sich bringen und als Tom schluckend nickte und seine Hand drückte, drehte er schnell den Zettel um und legte ihn zwischen sich und den Blonden. Zögernd sah er darauf und fing von oben an zu lesen. Sofort blieb sein Blick an dem Ort hängen, der den Ort des Standesamtes anzeigte. "Machbruck" sprach er es aus, nachdem er es gelesen hatte. Er hatte keine Empfindungen zu dem Namen, hatte ihn noch nie gehört und im nächsten Moment stand er schon wieder auf und verließ den Raum. Zurück kam er mit seinem Laptop, den er Andi reichte. "Kannst du gucken, wo das liegt?" fragte er mit leiser Stimme und setzte sich wieder zu Tom, suchte sofort wieder nach dessen Hand und hielt sich fest, fand für einen Moment seinen liebevollen Blick und las dann mutig weiter. Mit den Zahlen konnte er weiter nichts anfangen und ging weiter zu seinem Namen... Bill Steinberg, männlichen Geschlechts, stand da, sein Geburtsdatum und wieder war Machbruck als sein Geburtsort angegeben. Er atmete laut ein und aus. Eltern:... las er und seine Hand schloß sich fester um Toms Finger und klopfenden Herzens las er den Namen... Simone Steinberg, wohnhaft in Machbruck, Kreis Ammerland... darunter ein Eintrag... Vater unbekannt. Bill wusste nicht, was er fühlen oder denken sollte. In ihm war so ein dumpfes Gefühl, das er nicht einordnen konnte. Ausser einem Datum, dem Stempel und einer unleserlichen Unterschrift stand nichts weiter auf dem Dokument und unsicher sah er kurz zu Tom und dann zu Andi. "Hast du schon etwas gefunden?"
Andi schüttelte den Kopf und sah vom Bildschirm auf. "Kann ich mal sehen?" fragte er mit Blick auf die Geburtsurkunde und Bill gab sie ihm rüber und nach einem Blick darauf, tippte er wieder etwas ein. Nach einer Weile sah er mit einem unguten Gefühl auf. "Es gibt den Landkreis, der da angegeben ist," sagte er und sah den Schwarzhaarigen dabei an. "Der liegt in Niedersachsen, aber...," er sah auf den Monitor, als könne er vielleicht doch noch etwas finden. "Es gibt den Ort nicht. Zumindest kann ich ihn nicht finden und das finde ich echt seltsam. In ganz Deutschland finde ich keinen Ort mit dem Namen."
"Soll ich nochmal gucken?" bot Lilith sich an und als Andi ihr den Laptop rüberreichte, fing sie sofort an, die Daten einzugeben.
Als Bill dieses Mal aufstand, kam er mit Zigaretten und Aschenbecher zurück. Wortlos zündete er sich eine an und inhalierte tief den Rauch. Zu fühlen, dass Toms Hand sich auf seinen Rücken legte und ihn sanft streichelte, tat ihm gut. Er fand keine Worte für seine Gefühle, wusste nur, dass er jetzt nicht allein sein wollte und war dankbar darüber, dass er es nicht war.
Tom wusste nicht, was er fühlen sollte, aber er wusste, was jetzt zu tun war. "Ich muss meine Geburtsurkunde holen," sagte er leise, zweifelte jedoch daran, ob er Bill hier jetzt allein lassen sollte und wollte es selbst auch nicht sein. Mit einem Griff auf den Tisch nahm er sich eine von Bills Zigaretten und entzündete sie. Andi bot sich an, das Dokument für ihn zu holen und der Blonde nahm das Angebot dankend an und erklärte ihm, wo er es finden würde und als er mit Bill besprochen hatte, dass er die nächsten Tage bei ihm bleiben würde, erzählte er dem Weißhaarigen, was er noch brauchte und als Andi und Lilith, die bei ihrer Ortssuche ebenfalls erfolglos geblieben war, die Wohnung verlassen hatten, sah er Bill an und zog ihn leise seufzend in seine Arme. "Ich bin froh, dass es dich gibt," flüsterte Tom an Bills Haare und er meinte damit auch seinen Bruder.
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 24.12.2007 00:59von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 10. Kapitel ... Teil 2 ~
Als Lilith und Andi wiederkamen, hatten Tom und Bill den Frühstückstisch abgeräumt und waren ins Wohnzimmer gegangen, hatten nochmal ausgiebig im Internet recherchiert, ob nicht doch etwas über einen Ort namens Machbruck rauszufinden sei, doch diesen Ort schien es einfach nicht zu geben. Mutig hatten sie auch Simone Steinberg eingetippt, doch Fehlanzeige... nichts, was ihnen irgendwie weitergeholfen hätte.
Tom freute sich, als er Andi entdeckte. "Es ist schön, dass du weißt, was ich brauche," empfing er ihn mit einem Lächeln und nahm dem Weißhaarigen seine Gitarre ab. Tom hatte gar nicht daran gedacht, als er Andi gesagt hatte, was er mitbringen sollte und freute sich jetzt darüber, wie sein Freund an ihn dachte. Behutsam stellte er die Gitarre hinter eines der Sofas und nahm Andi dann noch den Rucksack ab, in dem seine Klamotten eingepackt waren und brachte ihn ins Schlafzimmer. "Danke für eure Hilfe," sagte er, als er sich wieder aufs Sofa setzte und sah Andi und Lilith abwechselnd an, entdeckte dabei, dass Andi seine Geburtsurkunde in der Hand hielt und sein Blick blieb für einen Moment darauf kleben und sein Magen fühlte sich plötzlich so an, als hätte jemand seine Hand darum gelegt und würde ihn zusammendrücken. Sofort stand der Blonde wieder auf und holte die Urkunde von Bill, die noch in der Küche lag, legte sie auf den Tisch und setzte sich dann ganz nah an den Schwarzhaarigen. "Ich bin bereit, wenn du es auch bist," sagte er leise zu seinem Bruder und als Bill nickte und nach seiner Hand griff, sah er zu Andi. "Du hast sie dir schon angesehen, stimmt`s?" fragte er und der Weißhaarige nickte und reichte ihm das Dokument rüber und Tom schob ihm im Gegenzug den Laptop so über den Tisch, dass Andi gut rankommen konnte. Er atmete einmal tief durch und legte den Zettel neben den von Bill. Vom Aufbau her sah er genauso aus. Gemeinsam fingen sie an zu lesen und auch Tom fing oben an, las den Ort des Standesamtes... Nisling. Er hörte, dass Andi bereits die Tasten des Laptops bediente und wusste, dass er nichts sagen musste, las weiter seinen Namen... Tom Rojahn, auch sein Geburtsdatum war korrekt. Eltern: las er und hielt die Luft an, als er las... Simone Rojahn, wohnhaft in Nisling, Kreis Nienburg/Weser und darunter... Vater unbekannt. "Simone," kam es kaum hörbar aus Toms Kehle und er sah atemlos zu Bill rüber, doch der sah wie gebannt zwischen den Dokumenten hin und her.
"Guck dir das an," keuchte der Schwarzhaarige aufgeregt und tippte mit seinem Finger auf das untere Drittel eines der Dokumente. "Das ist die selbe Unterschrift. Ich kann keinen Namen entziffern, aber das ist doch exakt die gleiche Unterschrift." Aufgeregt sah er Tom an. "Oder seh ich das falsch?"
"Nein, das siehst du richtig," entdeckte auch Tom, und sowohl Andi als auch Lilith hatten sich nun neugierig mit über die Dokumente gebeugt und waren sich alle einig, dass die Unterschriften des Standesbeamten von ein und der selben Hand kommen mussten.
"Und guckt mal hier oben," entdeckte Andi nun und deutete auf die Zahlen in der rechten oberen Ecke, "Ihr habt fortlaufende Nummern." Bei Tom stand eine 518 vor der Jahreszahl und bei Bill eine 519. "Wenn das möglicherweise stimmen sollte, dann bist du der Ältere, Tom." Er sah den Dreadlockigen an. "Es gibt übrigens auch kein Nisling in Deutschland," gab er jetzt schnell seine Internetrecherche von eben bekannt. "... aber den Landkreis gibt es wieder und der liegt ebenfalls in Niedersachsen."
"Okay," versuchte Bill ruhig zu bleiben und blickte zu Lilith. "Sag mal... hast du nicht mal davon erzählt, dass der Bruder von Daniel so ein Spezialist für... ähm... für Geschriebenes, Unterschriften entziffern und sowas ist." Angestrengt überlegte er. "Wie heißen die nochmal?"
"Graphologen," half Lilith ihm und nickte gleichzeitig. "Ja, ist er. Der soll sogar ziemlich gut sein. Ich glaube, der hieß Michael oder Marcus oder so... irgendetwas mit M. Ich hab ihn ein Mal auf einer Party kurz kennengelernt. Ich könnte seine Nummer rausfinden und ihn fragen, ob er die Urkunden untersuchen könnte, wenn ihr wollt."
Nach einem kurzen Blick in Toms Augen, in denen er dessen Zustimmung las, sah Bill zurück zu Lilith. "Das wäre cool," nahm er ihre Hilfe dankbar an. "Es gibt die Orte nicht... sie müssen irgendwie gefälscht sein," war seine Schlussfolgerung. "Ich frage mich, ob überhaupt irgendetwas stimmt, was da draufsteht."
Tom mochte nicht mehr auf die Dokumente gucken und als er seinen Blick davon nahm, streifte er das Foto, das immernoch hier lag. Er nahm es in die Hand und reichte es Andi. "Ach ja, übrigens... du wolltest doch immer wissen, wie ich früher ausgesehen habe," sagte er dazu. "Sie dir den Jungen neben dir an und setz meine Augen in sein Gesicht... exakt so sah ich aus." Ihm lief ein Schauer über den Rücken. "Ich finds erschreckend, wie sehr ich mich in dem Bild sehe, aber jetzt weiß ich zumindest auch, wie du ausgesehen hast," und er versuchte sich an einem Grinsen. "Süüüüß," sagte er übertrieben und brachte auch Andi damit zum Grinsen.
"Ja, ich war total niedlich," gab er Tom zurück, bevor er wieder ernster wurde und die Zwillinge bat, alle Namen von Erziehern und Lehrern und sonstigen Leuten aufzuschreiben, mit denen sie in ihrem Kinderleben zu tun hatten, damit er, wenn er zurück in Magdeburg war, nochmal forschen konnte.
Bill und Tom machten sich auch an die Arbeit, kramten in ihrem Gedächtnis und tippten die Namen, an die sie sich erinnerten in den Laptop, um die Liste als Mail zu Andi zu schicken. Bill hatte den Mut, auch den Namen ihres Vergewaltigers aufzuschreiben... Roland Fischer. 'Er war es' setzte er als Notiz für Andi dazu und schluckte schwer, als er es getippt hatte. Hin und wieder fielen ihnen Namen auf, die Beide kannten und vermerkten auch das. Als sie fertig waren und die Mail verschickt war, klappte Bill den Laptop zu und ließ sich erschöpft zurück in die Polster fallen. Ein paar Tränen der Überforderung zeigten sich auf seinen Wangen und sein Blick ging ins Leere, während leise weitere Tränen seine Augen verließen und die Anstrengung der letzten Stunden herausließen. Als Toms Gesicht in seinem Blickfeld auftauchte und er fühlte, wie dieser ihm auf seine Tränen küsste, formten sich seine Lippen zu einem kleinen Lächeln. "Du tust mir so gut, Bruder," flüsterte er leise und setzte das letzte Wort bewußt ein. In ihm reifte immer mehr die Freude darüber, dass er einen Bruder hatte, einen Zwilling, ein Stück echte Familie, durch den das gleiche Blut floss und er nahm Toms Gesicht in seine Hände und sah ihn zärtlich an, bevor er ihm liebevoll auf die Lippen küsste. Die Vergangenheit war schrecklich, doch jetzt waren sie zusammen hier... und ihre besten Freunde akzeptierten ihre Liebe zueinander. In diesem Moment hatte Bill das erste Mal wieder das Gefühl, dass doch noch alles gut werden könnte und dankbar für Toms Nähe, sah er ihm einfach nur in die Augen.
So viel Wärme strömte in den Blonden, wenn er Bill in die Augen sah und ohne darüber nachzudenken, wischte er die Tränen von Bills Wangen und ließ sich in dessen Blick fallen. Er spürte so sehr, dass die Nähe, vor der er vor wenigen Tagen noch schreckliche Angst hatte, ihn nun liebevoll hielt und ihm die Kraft gab, die er brauchte. Er fühlte einfach, dass sie zusammengehörten und dieses Gefühl gab ihm so viel Sicherheit. "Es ist schön, einen Bruder zu haben," reagierte er auf die Worte des Schwarzhaarigen und setzte ebenfalls sanft seine Lippen auf Bills Mund, um sich dann lächelnd von ihm zu lösen. Er fühlte sich völlig erledigt und hatte das Gefühl, heute wirklich genug in der schmerzhaften Vergangenheit rumgewühlt zu haben, aber er war auch stolz auf sich, weil er das ausgehalten hatte und zugelassen hatte hinzugucken und dieses Gefühl, seinen Bruder gefunden zu haben, füllte ihn immer mehr mit Zufriedenheit darüber aus. Er drehte sich zu Andi um. "Wenn du Bills Bruder bist, dann bist du ja automatisch auch mein Bruder," grinste er ihn mit der gerade gefundenen Erkenntnis an. Auch wenn sie keine leiblichen Brüder waren, ging ihm doch gerade auf, dass Andi ihn immer auf so eine Art behandelt hatte. "Du hast es immer gewußt... ich liebe dich," kam es so heraus, wie er es fühlte.
"Oh Gott, ich komm gleich zu dir rüber und küss dich," ließ Andi sich nun auf Toms Worte ein und lächelte ihn liebevoll an. Schon die ganze Zeit hatte er die Veränderung an Tom bemerkt, doch erst jetzt in diesem Augenblick wurde ihm erst so richtig bewußt, was genau es war und er war so glücklich, dass sein Freund es endlich schaffte, an seine eigenen Gefühle heranzukommen und sie sichtbar werden zu lassen.
"Dann komm doch," forderte der Blonde ihn in seiner neu gewonnenen Freiheit auf und als Andi sich tatsächlich neben ihn setzte und ihm grinsend einen Kuss auf den Mund setzte, musste er lachen.
"Ähm, also Leute... es ist bestimmt keine Absicht, aber so langsam fühl ich mich hier etwas überflüssig," forderte Lilith nun ihr Recht auf Beachtung ein.
"Komm zu uns rüber, Süße," lächelte Bill sie nun an und öffnete seine Arme für sie und Lilith krabbelte zu ihnen aufs Sofa und ließ sich von dem Schwarzhaarigen in eine feste Umarmung ziehen. "Hat jemand etwas dagegen, wenn ich Lilith mal eben abknutsche?" fragte er grinsend in die Richtung von Tom und Andi.
"Wenn ich dabei zugucken darf, ohne danach ein Essen kochen zu müssen," kam es dem Blonden spontan über die Lippen und er musste über sich selber lachen.
"Also ich hab keine Besitzansprüche angemeldet," grinste Andi.
"Boah... was geht denn hier ab?" beschwerte sich Lilith und drückte sich ein Stück aus Bills Umarmung, ohne ihren gespielt wütenden Blick von ihm zu lassen. "Wieso glaubst du eigentlich, dass ich mich von dir küssen lassen will? Weißt du eigentlich, wie übel du heute aussiehst? Ich frag mich schon die ganze Zeit, wie Tom es schafft, so zärtlich mit dir zu sein," zog sie den Schwarzhaarigen auf.
"Mir egal... ich küss dich einfach," grinste Bill und näherte sich ihr schnell, doch Lilith zog sich mit einem gespielten "Igitt, komm mir nicht zu nah" lachend von ihm zurück und Bill griff ihr blitzartig an die Schultern, um sie zurückzuhalten, was dazu führte, dass die Beiden sich tobend über das Sofa kämpften und Bill letztlich irgendwann auf Lilith zum Sitzen kam, ihre Arme unter seinen Beinen eingeklemmt. "Jetzt hab ich dich," grinste er überheblich und von der Anstrengung der Toberei geräuschvoll atmend. Fest drückte er mit seinen Beinen ihre Arme ins Polster, um sie nicht wieder entwischen zu lassen und hielt ihren Kopf mit seinen Händen fest, als er sich zu ihr runterbeugte, doch als er sie küsste, hatte sie ihre Lippen so eingezogen, dass er sie nicht treffen konnte. "Lass dich endlich küssen, du Luder," forderte er lachend.
"Erst musst du mich loslassen," sagte sie schnell und versteckte sofort wieder ihre Lippen.
"Das geht nicht, dann haust du mir ja wieder ab," entgegnete der Schwarzhaarige, ihren Plan sofort durchschauend. "Na komm, Baby, du willst es doch auch," versuchte er sie auf die billige Art zu reizen und grinste dabei von einem zum anderen Ohr.
In dieser kleinen Verschnaufpause hatte Lilith wieder neue Kräfte gesammelt und drückte jetzt, plötzlich ausbrechend, Bill von sich runter und weitertobend versuchte er sie wieder einzufangen.
"Komm her, du Biest," lachte der Schwarzhaarige und versuchte sie an ihren Hüften wieder zurückzuziehen und nach einer weiteren Runde Kampf, fand Bill sich plötzlich unter Lilith gefangen, die ihn jetzt von oben herab siegessicher angrinste.
"Tja, dein Plan ist wohl danebengegangen," sagte Lilith, als sie merkte, dass sie Bill tatsächlich gut unter sich eingeklemmt hatte und schnappte nach Luft, während sie sich mit einer Hand ihre Haare aus dem Gesicht strich. "Aber jetzt werde ich dich abknutschen," kam es von ihr und näherte sich ihm schnell. "Und ich hoffe, du bemerkst den feinen Unterschied," lächelte sie, bevor ihre Lippen auf die des Schwarzhaarigen trafen und sich ihre Zunge in den bereits geöffneten Mund schlängelte und sich mit der ihr entgegenkommenden Zunge zu einem lustvollen Spiel traf.
Bill war fröhlich überrascht über die plötzliche Wendung in diesem Spiel und ließ sich bereitwillig von ihr küssen, hob seinen Kopf etwas an, um sich noch weiter in den Kuss hineinzubegeben und als Lilith die Umklammerung ihrer Beine etwas löste, zog er seine Arme heraus, schlang sie um ihren Hals und zog sie mit sich herunter, als er seinen Kopf wieder auflegte. Innig küsste er sie, ließ seine Zunge herrlich mit ihrer spielen. Er liebte Lilith auf eine besondere Weise. Sie war der erste Mensch, der er wieder Vertrauen konnte, nachdem er Andi nicht mehr hatte und sie hatte in den letzten Jahren so viel zur Heilung seiner Seele beigetragen, dass er ihr dafür ewig dankbar sein würde. Sie war einfach ein wundervoller Mensch und eine besondere Freundin. Er liebte sie wirklich von ganzem Herzen und das ließ er sie jetzt auch in dem Kuss und der Umarmung spüren. "Das haben wir lange nicht mehr gemacht," grinste der Schwarzhaarige sie an, als sie sich aus dem Kuss lösten.
"Ja," grinste Lilith zurück. "Und der Zeitpunkt ist äusserst treffend gewählt. Während wir hier rumknutschen sitzen die Beiden, auf die wir wirklich Bock haben, neben uns uns sehen uns zu." Sie schickte ein noch breiteres Grinsen in Bills Gesicht und wuschelte einmal in seinen Haaren, wühlte sich dann von ihm runter, plazierte sich in eine sitzende Position und sah neugierig zu Tom... und zu Andi, an dessen Augen sie hängenblieb und ihm ein verliebtes Lächeln zuwarf. Die Nacht mit ihm war schön gewesen und bei seinem Anblick flatterten ein paar Schmetterlinge fröhlich in ihrem Bauch herum.
"Ach man, ich muss bald los," reagierte Andi wehmütig auf Liliths Blick. Er wollte nicht schon wieder fahren und ausser, dass er gerade dabei war, sich in Lilith zu verlieben, hatte er es gerade sehr genossen, Bill so ausgelassen zu erleben und auch Tom gefiel ihm sehr in seiner neuen Rolle. Er fühlte sich einfach so wohl zwischen den Dreien und hatte das Gefühl, sich in Magdeburg plötzlich sehr allein fühlen zu würden.
"Kannst du morgen nicht einfach blau machen und bis übers Wochenende hier bleiben?" war Toms spontane Frage und nicht nur er, sondern auch Lilith und Bill, der sich inzwischen auf seinen Ellenbogen abgestützt hatte, sahen den Weißhaarigen auffordernd an.
"Ach Leute, guckt mich nicht so an," seufzte Andi. "Morgen kommen drei Leute, die sich das Zimmer angucken wollen. Ich hab deren Nummern nicht hier und kann denen nicht absagen und ich brauch langsam wirklich jemanden, der da einzieht. Allein kann ich die Wohnung nicht halten. Ich muss fahren," erklärte er entschuldigend.
"Hmm," fing Bill nun an. "Ich kenne jemanden, der ein Zimmer in Magdeburg sucht, aber er wäre fast nie da, ist so ein Typ, der das Zimmer nur braucht, wenn er mal etwas in Magdeburg zu erledigen hat und dann auch für längere Zeit wieder verschwunden ist." Er sah Andi an. "Ich weiß ja nicht, was für einen Mitbewohner du suchst, aber ich könnte mir vorstellen, dass der ganz gut zu dir passt, wenn es dir passt, dass er eben kaum da ist."
"Das hört sich eigentlich perfekt an," erwiderte Andi, der hauptsächlich einen Mitbewohner suchte, um die Miete bezahlen zu können.
"Na dann ist ja alles klar," lächelte der Schwarzhaarige. "Dann kannst du die anderen Drei doch auch ruhig mal auflaufen lassen. Ich glaube nicht, dass sich das schlecht auf Dein Karma auswirkt, wenn du ein Mal nicht erscheinst," grinste er nun.
"Was heißt, alles klar? Der Typ wird sich das Zimmer doch bestimmt erstmal ansehen wollen und wenn er es nicht mag und dann fang ich wieder von vorn an mit der Suche," wunderte sich Andi über Bills Lässigkeit.
"Hast du dich eigentlich wohl gefühlt in dem Zimmer?" fragte Bill seinen Bruder.
"Ja... Spitzenzimmer," nickte Tom.
"Er will das Zimmer," antwortete Bill jetzt auf Andis Frage. "... und jetzt werd wieder locker. Ich freu mich total, dass du noch bleibst."
Andi begriff immer noch nichts. "Wer ist Er?" hakte er jetzt nach.
"Er ist Er," lachte Lilith nun und zeigte auf Bill. "Oh, ich freu mich," krabbelte sie nun auf den Weißhaarigen zu und gab ihm ein kleines Küsschen. "Schön, dass du noch bleiben kannst," strahlte sie ihn an.
Über Andis Mundwinkel huschte ein verwirrtes Lächeln in Liliths Augen, doch dann sah er an ihr vorbei zu Bill. "Du?" fragte er nur.
"Na ja, ich würde eher sagen wir... aber ja. Wenn wir etwas rausfinden wollen, werden wir unweigerlich nach Magdeburg fahren müssen und dann brauchen wir sowieso ein Zimmer und wenn wir unseren Bruder besuchen wollen, was liegt dann näher?" kam es lächelnd von Bill. "Wenn du uns als Mitbewohner willst...," setzte er hinterher.
Andi wusste, dass Bill es ernst meinte. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll," konnte er nur sagen.
"Sag einfach ja," forderte der Schwarzhaarige ihn auf.
"Äh... ja," war die Zustimmung, die jetzt aus Andis Mund kam und dann grinste er plötzlich seine beiden Wahlbrüder an. "Geil."
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 24.12.2007 01:00von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 11. Kapitel ... Teil 1 ~
Sie hatten sich noch etwas zu essen liefern lassen und ihre Laune war immer fröhlicher und ausgelassener geworden. Es war kein Wort mehr über die Vergangenheit gesprochen worden und sie hatten die meiste Zeit nur irgendwie miteinander herumgeblödelt, was nach diesem Tag für alle mehr als entspannend gewesen war. Andi hatte sich wie selbstverständlich gemeinsam mit Lilith verabschiedet und als Bill nun wieder ins Wohnzimmer kam, blieb er einen Moment stehen und sah Tom einfach nur an.
"Na du," begrüßte Tom ihn liebevoll in ihrer frischen Zweisamkeit und streckte seine Hand in Bills Richtung. "Komm zu mir."
Der Schwarzhaarige kniete sich vor das Sofa und setzte sich auf seine Unterschenkel. Liebevoll verschränkte er seine Hände mit denen von Tom und küsste sanft seine Finger, bevor er zu ihm hoch sah. "Wie geht es dir?" fragte er.
"Ganz gut," antwortete Tom. "Ich freu mich, dass ich mich inzwischen über die Tatsache, dass du mein Bruder bist, freuen kann und es war schön, dass Andi und Lilith bei uns waren. Ich mag Lilith immer mehr. Sie ist toll." Er sah, wie Bill leicht nickte. "Ich muss aber immer wieder an unsere Geburtsurkunden denken. Ich frag mich, ob wir je die Wahrheit rausfinden werden und ich kann nicht aufhören, über die Frau nachzudenken, die uns geboren hat." Er konnte das Wort Mutter irgendwie nicht aussprechen. Wie sehr hatte er sich in seinem Leben schon nach ihr gesehnt... wie sehr hatte er sie verflucht und ihr die ganze Schuld für sein Elend gegeben. Sie war der hauptsächliche Grund, warum er nie in seine Akten gesehen hatte. Er hatte Angst davor gehabt, vielleicht entdecken zu müssen, dass sie nicht tot war, so wie er es sich zurechtgelegt hatte, damit er sie nicht hassen musste. "Glaubst du, dass sie noch lebt?" fragte er leise.
"Ich weiß es nicht," antwortete Bill zögerlich und versuchte seine durchrauschenden Gedanken zu sortieren. "Für mich war es einfacher, sie tot zu sehen," und er sah seinem Bruder an, dass er ihn verstand, "... aber jetzt..." Er machte eine nachdenkliche Pause. "Inzwischen möchte ich wissen, was passiert ist und irgendwie wünsche ich mir plötzlich, dass sie noch lebt... komisches Gefühl."
"Mhmm," stimmte Tom ihm zu. "Eines von den vielen komischen Gefühlen. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass unser Geburtsdatum stimmt, auch wenn ich mir nicht sicher bin und ich frag mich auch, ob es noch mehr gibt, ob vielleicht irgendwo noch Geschwister sind."
"Ja, da hab ich auch schon dran gedacht, aber weißt du, was mich am Meisten interessiert?" fragte der Schwarzhaarige und wollte eigentlich gleich selber antworten, doch da fiel Tom ihm ins Wort.
"Warum wir auf die gleiche Weise so eine Scheiße erleben mussten." Toms Finger fingen an, Bills Finger liebevoll zu streicheln.
"Ja," bestätigte Bill. "Verdammt... wir waren Kinder. Was können wir verbrochen haben, wenn sie uns so einsperren? Das will einfach nicht in meinen Kopf rein. Ich hab nicht einen Ansatzpunkt für eine Erklärung, noch nichtmal für eine schlechte Erklärung. Das macht mich wahnsinnig und es macht mich irgendwie noch wahnsinniger, seitdem ich von uns weiß, seitdem ich weiß, dass es dir genauso ging. Das ist alles kein Zufall und da steckt irgendein krankes System hinter, aber ich steig da einfach nicht durch. Warum hatten wir so eine verfluchte Sonderstellung? Warum warst du nicht bei mir?" sprudelte es wütend und traurig aus ihm raus.
Der Blonde löste eine Hand und strich damit über Bills Kopf. "Jetzt sind wir zusammen," versuchte er sanft die Situation zu retten. Er hatte die selben Fragen wie sein Bruder, aber er wollte sich da jetzt nicht wieder reinfallen lassen.
"Ja," lächelte Bill tapfer und legte seinen Kopf auf Toms Oberschenkel ab und genoß es, dass der Blonde ihm weiterhin beruhigend über die Haare strich. Er fühlte sich geborgen bei Tom und doch drängte ihn etwas, wonach er fragen musste, obwohl er die Antwort schon kannte, doch irgendwie brauchte er die Bestätigung seines Bruders. "Tom... darf ich dich noch etwas Schlimmes fragen?" Er blieb bei der Frage so liegen, sah Tom nicht dabei an. Irgendwie fiel es ihm so leichter.
"Du darfst mich alles fragen." Zärtlich glitt er mit seinen Fingern durch Bills Haare und wartete ab, bis dieser etwas sagte.
"Warst du auch 12, als er dich das letzte Mal vergewaltigt hat?" fragte der Schwarzhaarige schmerzvoll direkt und fühlte, wie die Hand an seinem Kopf aufhörte, durch seine Haare zu streicheln.
"Ja," kam die leise Antwort von Tom einen Moment später und sanft ließ er seine Finger weiterstreicheln. Auch wenn ihm das Thema unangenehm war, war er doch froh, dass Bill es angeschnitten hatte, weil Bills Frage auch ihm durch den Kopf gegangen war und nicht nur die. "Darf ich dich dazu auch etwas fragen?"
"Ja," reagierte Bill und bewegte seinen Kopf leicht nickend auf Toms Bein.
Der Blonde brauchte einen Moment, um seine Frage zu formulieren. "Hat er etwas Bestimmtes zu dir gesagt, wenn er es gemacht hat?"
"Deine Mutter hat dich nie gewollt, weil du wertlos bist," kam der Satz, den er jedes Mal gehört hatte, emotionslos über Bills Lippen und er hob seinen Kopf, um Tom in die Augen zu sehen. "Ich hab ihm damals geglaubt."
"Ich hab ihm auch lange geglaubt und später dachte ich, dass er das gesagt hat, um mich klein zu halten, doch inzwischen frag ich mich, zu was für einem kranken Spiel das alles gehörte... geht`s dir nicht auch so?" Nichts in ihrer gemeinsamen und dennoch getrennten Vergangenheit schien ungeplant gewesen zu sein. Immer mehr schien sich ein Puzzle zusammenzusetzen, deren Motiv noch völlig unklar war und Tom konnte sich auf nichts einen Reim machen, doch ein unbeschreibliches Gefühl dazu verdichtete sich immer mehr in ihm.
"Mir geht es haargenauso. Ich bin neugierig, was wir in unseren Akten lesen werden," rätselte Bill nun. "Ach übrigens Akten. Da kommt gleich der nächste komische Punkt. Meine Akten liegen in Magdeburg, obwohl ich die letzten Jahre in einem Vorort von Hamburg untergebracht war, wo sie dann eigentlich auch sein müssten. Sind sie aber nicht." Der Schwarzhaarige stützte sich auf Toms Oberschenkeln ab und erhob sich vom Boden. "Ich hol uns was Neues zu trinken," sagte er in Anbetracht seiner trockenen Kehle, machte aber auf dem Weg in die Küche noch einen Umweg ins Bad und als er mit einer Flasche Cola schließlich wieder aus der Küche kam, saß Tom auf dem Sofa und spielte, ganz in sich selbst versunken, auf seiner Gitarre. Bill stellte wieder fest, wie wundervoll der Dreadlockige dabei aussah und bevor er sich zu ihm gesellte, schlüpfte er schnell in sein Schlafzimmer und holte seinen Ideenblock.
Tom fühlte wieder einmal, wie gut es tat, sich einfach mit seinem Instrument zu beschäftigen und als Bill sich zu ihm aufs Sofa setzte, lächelte er ihn an, ohne sein Spiel zu unterbrechen. Er sah, dass er keine Worte brauchte, um seinem Bruder zu erklären, dass er erstmal genug geredet hatte und dringend eine Pause brauchte und ließ sich wieder ganz auf seine Gitarre ein, ließ seine Gedanken hinter sich und entspannte sich mit der Zeit richtig gut dabei.
Gemütlich kuschelte der Schwarzhaarige sich in eine Sofaecke und ließ sich von Toms Klängen berieseln, sah ihm fasziniert zu oder schloss die Augen, um sich ganz auf die Töne zu konzentrieren. Es war so schön entspannend und irgendwann hielt sein Kopf einen Satz fest, den er auf seinen Block schrieb und einen Augenblick später folgte der zweite und dann fingen die Worte an, aus ihm herauszufließen und füllten das weiße Blatt vor ihm mit Buchstaben. Als er das Gefühl hatte fertig zu sein, setzte er den Namen seines Textes obendrüber und las es sich nochmal durch, bevor er den Block zur Seite legte und seinen Kopf in den Polstern abstützte, seine Augen schloss und Toms Spiel zuhörte.
"Das tat gut," kam es erleichtert von Tom, als er seine Gitarre irgendwann zur Seite legte und zu Bill rübersah, der auch wunderbar entspannt aussah und bei seinen Worten die Augen öffnete. Sich auf seine Arme und Beine abstützend kletterte er über den ausgeruhten Körper seines Zwillings und küsste ihm sanft auf die Lippen. "Ich liebe dich," sagte er zärtlich und sah Bill in seine warmen Augen.
Voller Liebe legte Bill eine Hand auf Toms Wange und streichelte bis zu seinem Hals hinunter. "Ich liebe dich auch," lächelte er. "Du spielst einfach wundervoll. Das kannst du meinetwegen pausenlos machen."
"Du hast einen Text geschrieben, stimmt`s?" wollte Tom wissen. "Darf ich ihn vielleicht lesen?" Als Bill zur Seite griff und ihm wortlos den Block reichte, setzte er sich wieder auf. Ihm fiel sofort auf, dass nirgendwo etwas durchgestrichen oder korrigiert worden war. Der Text schien so aus Bill rausgekommen zu sein und neugierig begann er zu lesen:
Frei im freien Fall
Meine Wohnung
Wie totes Land
Ich schreib `n Brief
An Unbekannt
Mein Spiegelbild
Wird gesucht
Mein Sreckbrief
Liegt mir im Blut
Zurück
Will ich nicht
Nur mal raus hier
Luft in mein Gesicht
Bin schwerelos
Und mir wird klar
Das ist nicht mehr
Was mein Leben war
Frei im freien Fall
Und nirgendwo anders
Ich bin frei im freien Fall
Ich kann nicht mehr anders
1000 Augen
Gegen mich
Geben alles
Für den Augenblick
Und dann
Friert alles zu
Ich halt mich warm
Für den Fluchtversuch
Frei im freien Fall
Und nirgendwo anders
Ich bin frei im freien Fall
Ich kann nicht mehr anders
Ich will nur frei sein
nur einmal frei sein
Oh ich will frei sein
Komm lass mich fall'n
Frei im freien Fall
Und nirgendwo anders
Ich bin frei im freien Fall
Ich kann nicht mehr anders
"Oh Gott, Bill," reagierte Tom leise, als er die Worte gelesen hatte und schluckte. Noch immer heftete sein Blick auf dem Text, doch jetzt nahm er ihn zur Seite und sah Bill an. "Das ist... ich finde kein Wort dafür... es ist so... es passt so sehr." Hätte er Worte gehabt... er hatte das Gefühl, im Moment genau das selbe geschrieben zu haben. Bill drückte das aus, was er nicht konnte. "Hast du dazu eine Melodie im Kopf?" wollte er wissen. "Oh bitte, lass es mich hören," bat er, als sein Bruder nickte.
Bill setzte sich etwas aufrechter hin und räusperte sich. "Okay," sagte er und nahm den Text in die Hand, konzentrierte sich einen Moment und sang dann den Text zu der Melodie, die ihm im Kopf rumschwebte. Als er endete, sah er, wie Tom sich die Tränen aus den Augen wischte.
Tom konnte nichts sagen. Es war wunderschön gewesen, Bill zuzuhören und es hatte ihn so tief berührt. Leise legte er seine Lippen auf die seines Bruders und streichelte ihm mit seiner Zunge darüber.
Seine Hand griff in Toms Nacken, ihn nicht wieder gehen lassen wollend und er öffnete seinen Mund, fing sich seufzend Toms Zunge mit seiner ein und verstrickte sie in ein liebevolles Spiel, ließ sich immer wieder leise stöhnend in diesen wundervollen Kuss fallen und seine Finger kraulten liebevoll die Haut an Toms Hals. Bill war so glücklich ihn bei sich zu haben, seine ehrliche Liebe zu fühlen und zu wissen, dass sie zusammengehörten. Es war schön, nicht mehr allein zu sein.
Die Gefühle zu Bill hatten ihn so umgekrempelt, ihn viel näher zu sich selbst gebracht und er fühlte es selbst so sehr. Leidenschaftlich fühlend spielte seine Zunge mit Bills Zunge und konnte gerade gar nicht genug davon bekommen. Innerhalb kürzester Zeit hatte die Liebe seines Bruders ihn dazu gebracht, sich auf diese Nähe einzulassen, vor der er immer so eine Angst gehabt hatte, mehr noch... er suchte seine Nähe, wollte immer mehr von ihr, sich ganz in sie hineinbegeben. Bills Liebe heilte seine Seele Stückchen für Stückchen. Nie wieder wollte er ohne ihn sein.
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Sie waren einfach nur todmüde, als sie im Bett lagen und sich aneinandergekuschelt hatten und schnell glitten sie in einen traumreichen Schlaf.
Bill wurde von einer Hand geweckt, die ihm am Arm rüttelte. "Bill, da ist jemand im Wohnzimmer," hörte er Toms flüsternde Stimme hinter sich und er spürte sofort, wie gut er geschlafen hatte. "Morgen, Engel," freute er sich über Toms Anwesenheit und drehte sich gemütlich zu ihm um, während er die Augen öffnete und ihm ein Gutenmorgenlächeln schenkte. "Das ist nur Micha. Der kommt freitags meistens früher," erklärte der Schwarzhaarige und hob seinen Kopf an, um Tom einen kleinen Kuss zu geben. "Hast du gut geschlafen?"
"Ja, ziemlich gut sogar," antwortete der Blonde. "Aber wer ist Micha?" wollte er nun wissen.
Erst jetzt fiel Bill auf, dass Tom Micha ja noch gar nicht kannte. "Micha macht hier alles, wofür ich keine Zeit oder Lust habe. Er ist sozusagen die gute Seele der Wohnung. Du wirst ihn ja gleich kennenlernen."
"Versteh ich das richtig?" musste Tom jetzt mit zusammengezogenen Augenbrauen nachhaken. "Du hast einen Putzmann? Oder wie nennt man das?"
"Ohne ihn könnte ich nicht so ein Wohnzimmer haben. Bei mir würde es nach kurzer Zeit im Chaos versinken, aber er ist eher ein Haushälter und ohne ihn würde ich hier wahrscheinlich verhungern," sagte Bill.
"Du bist ja überhaupt nicht protzig," bemerkte der Dreadlockige ironisch und grinste seinen Bruder an.
Bill zog seine Arme über den Kopf und gähnte, während er sich ausgiebig streckte. "Ich steh irgendwie auf Luxus," gab er zu, als er seinen Körper und seinen Kiefer wieder entspannte.
"Streck dich nochmal," forderte Tom lächelnd und zeichnete mit einem Finger eine Linie über Bills nackten Oberkörper. "Das sah schön aus."
Noch während der Schwarzhaarige sich Tom zuliebe ein weiteres Mal streckend über das Laken räkelte, klingelte der Wecker und er beugte seinen Oberkörper zur Seite, um ihn schnell auszumachen.
Als sie fertig geduscht und angezogen waren, trafen sie Micha, als sie in die Küche kamen.
"Ach, hier versteckst du dich," begrüßte Bill seinen Angestellten, der gerade dabei war, den Kühlschrank auszumisten. Der Schwarzhaarige fühlte sich wie frisch geboren. Er hatte wunderbar erholsam geschlafen, Tom roch einfach herrlich neben ihm und er hatte sich endlich wieder geschminkt, was ihm gerade besonders gut tat. Er fand sich gut, als er in den Spiegel geschaut hatte und erfreut stellte er fest, dass Micha Tee gekocht hatte. "Du bist unbezahlbar," dankte Bill Micha für seine Arbeit und holte drei Tassen aus dem Schrank, in die er den heißen Tee füllte, bevor er Tom und Micha einander vorstellte.
Micha hatte sich aus der Hocke erhoben und Tom hatte erstaunt zugesehen, wie dieser dabei größer und größer geworden war und sich die Hand an der Hose abgewischt hatte, während er auf ihn zukam und sie ihm nun entgegenstreckte und als Tom sie ergriff, hatte er das Gefühl seine eigene Hand würde in dieser riesigen Pranke versinken. Nett sah ihn der bärtige Riese, der bestimmt zwei Köpfe größer war als er selbst, aus kleinen braunen Augen an und der Dreadlockige fand den Bart, den er in einem geflochtenen Zopf trug, sehr passend zu dem Kopf, auf dem rotblond die wenigen Haare zu einem Zopf zusammengebunden waren. Die vielen Tätowierungen, die sich auf seinen breiten Unterarmen zeigten und der Türsteherkörper passten irgendwie absolut zu dem Rest, aber einen Haushälter hätte Tom sich weiß Gott anders vorgestellt. Micha sah für ihn eher aus wie der Anführer einer Motorradgang und konnte ihn sich schwer beim Putzen vorstellen. Beim gemeinsamen Frühstück erfuhr Tom, dass Micha diesen Job schon bei dem Vormieter der Wohnung gemacht hatte und dass er es offenbar gut fand, so allein arbeiten zu können und sich seine Zeit selbst einteilen zu können, da er zwei Kinder hatte, die er nach der Schule betreute, während seine Frau ihren Job ausübte. "Du hast so viele nette Menschen um dich rum," bemerkte Tom, als Micha sich zum Arbeiten aus der Küche verabschiedet hatte.
"Stimmt," konnte Bill ihm nur zustimmen. "Ach, bevor ich`s vergesse...," sprang er auf und holte aus dem Wohnzimmer einen Schlüssel, den er Tom in die Hand drückte.
"Darf ich in den Raum?" fragte Tom, der immernoch scharf drauf war, in dieses Zimmer zu kommen, dessen Tür weiterhin verschlossen war und der Schlüssel erinnerte ihn sofort daran.
"Nein," lachte Bill. "Das ist der Wohnungsschlüssel. Er passt auch in die Haustür unten. Ich möchte, dass du ihn behälst, auch wenn du in deine Wohnung zurückgehst. Du darfst jederzeit hier rein, außer halt in das verbotene Zimmer." Verschmitzt sah er seinen Bruder an. "Vielleicht zeig ich es dir ja bald," sagte er mit einem Zwinkern.
"Bedeutet bald jetzt?" versuchte Tom es, dessen Neugier wieder total aufgeflammt war und sah doch nur wieder Bills verneinendes Kopfschütteln. "Auch nicht, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe?" probierte er es mit einem Grinsen weiter.
"Du bist so wundervoll," lächelte Bill und rückte näher an Tom, um ihn warm in einen liebevollen Kuss zu ziehen.
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 24.12.2007 01:01von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 11. Kapitel ... Teil 2 ~
"Weißt du eigentlich, wie geil du ausgesehen hast, als du dich hier angelehnt hast?" fragte Tom in Erinnerung an ihr erstes Gespräch, als sie am Abend an der roten Backsteinmauer des Icon vorbeiliefen.
"Ich hab mir Mühe gegeben," reagierte Bill mit einem leichten Grinsen, während er die schwere Tür zu dem Club aufzog und nach einem Blick durch die Menge war klar, dass Andi und Lilith noch nicht da waren und sie setzten sich erstmal an die Bar.
"Es ist erst eine Woche her, dass wir hier saßen. Mir kommt es schon viel länger vor," sagte der Dreadlockige, als er den ersten Schluck von seinem Fallen Poser getrunken hatte. "Ich hab übrigens heute mit meinem Chef gesprochen und ihm etwas von unserer Situation erzählt. Er hat ziemlich cool reagiert und ich kann mir jederzeit frei nehmen, wenn wir etwas in Magdeburg regeln wollen," berichtete er.
"Das ist cool. Dann kann ich freier planen. Ach und übrigens... Magdeburg. Das Zimmer dürfte leer sein, oder? Was hälst du davon, wenn wir uns demnächst mal nach ein paar Sachen umsehen, die wir dort brauchen werden? Ich hab Lust, mit dir zusammen ein Bett auszusuchen, das wir dort einweihen können." Bill fing bei den letzten Worten an zu lächeln und streichelte dabei mit einer Hand über Toms Oberschenkel.
"Och... zum Einweihen würde mir auch ein Tisch reichen," grinste Tom und näherte sich Bills Gesicht. "Aber Bett klingt auch gut," wandelte sich sein Grinsen in ein Lächeln, bevor er Bill küsste und ihm ebenfalls mit einer Hand eine streichelnde Spur über den Oberschenkel zog.
"Hmm... hast du einen bestimmten Tisch im Kopf?" grinste jetzt auch Bill. "Vielleicht einen Tisch aus schwerem Holz mit abgerundeten Kanten, die sich nicht in dein Fleisch bohren, wenn ich dich dagegendrücke? Oder lieber einen aus einem kalten Metall, der deinen heißen Oberkörper kühlt, wenn er darübergeschoben wird, während ich dich ficke?" raunte er seinem Zwilling an den Mund, bevor er ihm zart in die Unterlippe biss, ohne seinen Blick von dessen Augen zu nehmen.
Bills Worte sickerten erregend in den Blonden. "Oh verdammt, klingt das gut. Ähm... ich will die Tische, die du vorgeschlagen hast und die, die du noch nicht erwähnt hast," versuchte er jetzt alles mitzunehmen, was ging. Seine Hand wanderte von Bills Oberschenkel unter den Rand seines T-Shirts und berührte Bills weiche Haut am Rücken. "Aber ganz aktuell hätt ich gern einen Kuss," lächelte er, immernoch ganz nah am Gesicht des Schwarzhaarigen und streichelte auffordernd mit seiner Zunge über Bills Lippen.
Der Geschminkte ließ sich nicht lange bitten, schlängelte verliebt seine Zunge um die seines Gegenübers und legte unterstützend eine Hand an Toms Hals. Immer leidenschaftlicher baute sich der Kuss auf und Bill versank vollkommen in ihm und ein lebhafter Schwarm von Schmetterlingen flatterte verzaubert durch ihn hindurch. "Ich hab mir vor einer Woche, als wir hier saßen so sehr gewünscht, dass du mich so küsst," sagte der Schwarzhaarige zärtlich, nachdem dieser betörende Kuss ein Ende gefunden hatte, "... und jetzt küsse ich meinen Zwilling und denke dabei, wie geil es ist und wie wundervoll sich deine Finger auf meiner Haut anfühlen... mmmh... nimm sie bloß nicht wieder weg." Schnurrend bewegte er sich auf Toms Hals zu und küsste ihn.
"Ooah... guck dir dieses Bild an," lächelte Lilith, als sie Bill und Tom an der Bar entdeckte. "Sie sehen toll zusammen aus," fügte sie fasziniert hinzu.
"Wenn ich das unseren Kumpels in Magdeburg erzähle, glauben die mir kein Wort," grinste Andi über Tom, der mit geschlossenen Augen Bills Küsse genoß und zog sein Handy aus der Tasche. "Davon sollte ich echt ein Beweisfoto machen," sagte er und stellte sein Handy auf fotografieren ein, doch als er es anhob, ließ er es auch schnell wieder sinken. "Verdammt, ich hab zu viel Anstand dafür," ärgerte er sich über seine Erziehung, die wirkte und ihn kein Foto machen ließ.
"Ich aber nicht," lachte Lilith und schnappte sich Andis Handy, fand die Twins im Sucher und drückte ab. "Schicks mir auch auf mein Handy rüber, bitte," grinste sie, als sie sich das Ergebnis betrachtete und dem Weißhaarigen sein Handy dann zurück gab. An der Bar angekommen, wuschelte sie Bill kurz durchs Haar und beugte sich zum Barkeeper rüber. "Zwei Fallen Poser," orderte sie erstmal.
Durch Liliths Hand abgelenkt, löste Bill sich von Tom. "Hi," freute er sich, als sein erster Blick auf Andi traf und nach einer allgemeinen Begrüßung nahmen die Vier ihre Drinks und setzten sich in eine der Sofaecken und der Schwarzhaarige plazierte sich neben Andi, nutzte die Zeit, die er mit ihm verbringen konnte und war schnell mit ihm in ein tiefes Gespräch verwickelt, das im Laufe der Zeit unweigerlich in der Vergangenheit landete. "Wir haben heut Vormittag in Magdeburg angerufen. Wir müssen tatsächlich einen Antrag auf Akteneinsicht stellen," regte er sich etwas auf. "Immerhin konnten wir das über ein Amt von hier aus machen und haben es auch gleich gemacht. Ich hoffe, das dauert jetzt nicht so ewig." Für Bill war es schwer, jetzt auf die Ämter angewiesen zu sein. Er nahm seine persönlichen Sachen eigentlich komplett selbst in die Hand und diese Akten empfand er als persönliche Sache und er fühlte sich etwas ausgeliefert damit, dass er jetzt nicht einfach hingehen konnte, um vielleicht ein Stück aus seinem Leben zu erfahren und das wurmte ihn.
"Das hoffe ich auch," stimmte Andi ihm zu. "Ich finde es allerdings ziemlich erleichternd, dass ihr euch jetzt überhaupt darum kümmert. Ich hab Tom echt so oft versucht zu bearbeiten in den letzten zwei Jahren, weil ich gehofft hatte, dich so vielleicht finden zu können, aber der Typ ist ja so stur," verdrehte er seine Augen bei den letzten Worten. "Aber jetzt sitzt du ja vor mir," freute er sich im nächsten Moment.
"Tom war nicht stur," sagte der Schwarzhaarige leise. "Er hatte Angst, Andi... so wie ich."
Während der Weißhaarige schnell einsah, was Bill ihm deutlich machte, spielte Lilith mit Tom das 'Echt oder unecht - Spiel'. "Hmm... die Blonde mit dem weißen Top und der hellen Jeans," sah sie in eine bestimmte Richtung auf der Tanzfläche, in die Tom auch sah. "Echt oder unecht?"
"Unecht," sagte Tom recht schnell. "Genauso wie ihre Lippen."
"Stimmt, das war leicht," reagierte Lilith. "Du hast aber `nen guten Blick dafür. Ich meine okay, bei ihr war es jetzt echt simpel, aber bei denen davor hast du `ne gute Trefferquote gehabt. Das haben nicht soo viele Männer," sah sie den Blonden anerkennend an. "Da erkenne ich eine Ähnlichkeit mit Bill," fügte sie lächelnd hinzu. "Der hat auch `nen ausgesprochen guten Blick für sowas." Die Schwarzhaarige fühlte sich wohl in Toms Gesellschaft. Er war unkompliziert und so konnte auch sie ganz locker sein und das schätzte sie sehr an Menschen, wenn sie sich so fühlen konnte.
Tom grinste sie an. "Ähnlichkeit mit Bill?" fragte er ironisch mit hochgezogener Augenbraue. "Kann ja gar nicht sein," gluckste er. Suchend sah er wieder durch den Club, bevor sein Blick an einer Frau mit kurzen braunen Haaren hängenblieb, die beim Tanzen aussah, als stünde sie mit nackten Füßen auf eine heißen Herdplatte, der sie zu entkommen versuchte, was Tom ein kurzes Lachen entlockte. "Der Flummi da," stupste er Lilith an. "Echt oder unecht?" war die Standardfrage der letzten Minuten und er griff nach seinem Drink, trank den Rest aus, bevor er nach seinen Zigaretten griff und Lilith auch eine anbot, die jedoch dankend ablehnte.
"Uiii, das ist schwer," fand Lilith. "Die sollte mal aufhören zu hopsen," musste sie bei längerem Hinsehen jetzt auch lachen und überlegte noch einen Moment, bevor sie antwortete. "Ich denke echt... oder gut gemacht," konnte sie sich einfach nicht entscheiden. "Was glaubst du?"
"Gut gemacht," tippte der Dreadlockige, aber sicher war er sich auch nicht. An seiner Zigarette ziehend, sah er immernoch auf die hüpfende Braunhaarige. "Die muss doch was genommen haben," wunderte er sich über ihr nicht enden wollendes Gehopse und drehte sich wieder zu Lilith. "Du bist dran."
"Okay," suchte der Blick der Schwarzhaarigen wieder durch die Menge, doch dann bekam sie eine andere Idee und sah Tom auffordernd an. "Was ist bei mir nicht echt?" fragte sie neugierig und dachte daran, dass der Blonde sie ja bereits nackt gesehen hatte, fragte sich, ob er es einschätzen konnte.
"Fiese Frage," bemerkte Tom erstmal, denn auch er hatte jetzt sofort wieder die Szenen in der alten Fabrik vor Augen und in seinem Kopf formulierte sich eine Gegenfrage. "Ist es eigentlich gar nicht komisch für dich, dich nackt fotografieren zu lassen?" wollte er wissen. Er selbst konnte sich das irgendwie gar nicht vorstellen.
"Überhaupt nicht," reagierte Lilith sofort. "Ich find`s sogar ziemlich geil, ehrlich gesagt. Ich weiß auch nicht warum, aber ich steh total drauf, angeguckt zu werden. Das war schon immer so," trug sie ihre Ehrlichkeit auf der Zunge. "Nur heute werde ich dafür auch bezahlt," grinste sie und entblößte damit ihre schönen Zähne.
Tom stand auf Frauen, die sich gerne zeigten und Lilith war einfach so wunderschön. Er fand, dass Andi echt Glück mit ihr hatte. "Machst du eigentlich oft solche Shootings, wie das, das du mit Bill gemacht hast?" hakte der Blonde neugierig nach. Er konnte seit Liliths Frage eben nicht aufhören, daran zu denken.
"Kommt darauf an, was du unter oft verstehst," kam es von der Schwarzhaarigen. "Ich mach so im Schnitt alle zwei Wochen ein SM-Shooting, mal mehr, mal weniger harmlos," erzählte sie ganz frei und sah Tom dabei offen an. "Also die meisten Shootings, die ich habe, sind ganz gewöhnliche Modegeschichten oder irgendwelche Werbesachen."
"War das, was ich gesehen habe, mehr oder weniger harmlos?" fragte Tom sich jetzt und sprach es im selben Moment aus.
Lilith lachte kurz auf, als sie Toms Gesicht bei der Frage sah, das eine Mischung aus Neugier und leichter Angst zeigte, zumindest deutete sie es so. "Ich weiß ja nicht, was du von dem Shooting gesehen hast," lächelte sie. Sie spürte deutlich, dass Tom bisher noch keine Erfahrungen im SM-Bereich gesammelt hatte und ihr Lächeln verzog sich wieder zu einem Grinsen. "Allerdings mache ich die harten Shootings nur mit Bill, weil ich ihm voll vertrauen kann. Wenn du bis zum Ende zugesehen hast, dann hast du den nicht harmlosen Part mitbekommen."
Tom musste schlucken und überlegte, wieviel er wohl nicht gesehen hatte. Wäre ich doch nur länger geblieben, ging es durch seinen Kopf. Seine Hand griff nach seinen Zigaretten und er zündete sich noch eine an. Er hätte Lilith gern gefragt, was denn noch passiert war, doch irgendwie hatte er bei der Frage Hemmungen und er dachte daran, was Bill wohl alles schon gemacht hatte, wovon er keine Ahnung hatte. "Weiß Andi eigentlich davon, dass du solche Shootings machst? Oder ist er genauso ahnungslos, wie ich es vor ein paar Tagen noch war?" fragte er stattdessen.
"Mir blieb gar nichts anderes übrig, als es ihm zu erzählen," grinste Lilith und dachte an den Moment, als sie mit Andi darüber gesprochen hatte. "Irgendwie musste ich ihm erklären, woher die Blessuren auf meinem Körper kamen, als er sie entdeckte, sonst hätte ich wohl auch nichts gesagt." Ein leises Lachen kam aus ihrem Mund. "Obwohl Bill ihm gegenüber schon eine Andeutung gemacht haben musste, war er, glaub ich, doch erstmal etwas geschockt, wie brutal er sein kann," kam kichernd der nächste Satz aus ihr raus. "Das hatte Andi wohl nicht von seinem kleinen Freund erwartet."
Das Wort 'brutal' blieb in Toms Kopf hängen und er sah rüber zu Bill, der sich immernoch intensiv mit dem Weißhaarigen unterhielt. Er wirkte alles andere als brutal, so wie er da saß und Tom fühlte diese unfassbare Liebe, die er für ihn empfand und das Bedürfnis, seine Härte zu spüren war so stark in ihm in diesem Moment. Tom sog den Rauch seiner Zigarette in seine Lungen und dachte daran, wie machtvoll sein Zwilling rüberkommen konnte. "Man sieht dir an, was du denkst," wurde er von Liliths belustigter Stimme aus seinen Gedanken gerissen. "Oh...ähm äh... ist das so eindeutig?" fragte er etwas verschämt.
"Nach dieser Frage schon," lachte Lilith nun. "Herrlich... du bist echt süß, Tom," freute sie sich über sein Gesicht, das eine leicht rötliche Farbe angenommen hatte und drückte ihm ein Küsschen auf die Wange. "Das musste jetzt mal sein," lächelte sie und als Tom zurücklächelte, spürte sie deutlich, wie gern sie ihn in dieser kurzen Zeit gewonnen hatte. Bills Bruder war einfach ein Schatz.
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 24.12.2007 01:02von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 12. Kapitel ... Teil 1 ~
"Hab ich mich eigentlich schon bei dir bedankt, dass du mir Andi wiedergebracht hast?" fragte Bill auf dem Nachhauseweg und drückte Tom an die nächste Hauswand, küsste ihm dankbar auf die Lippen und ließ seine Zunge sofort folgen, schob sie dem Blonden in den Mund und ließ sie seufzend mit dessen Zunge tanzen. Er war so glücklich über die Zeit, die er mit seinem alten Freund verbringen konnte und er war so unendlich verliebt in seinen Bruder, dem er nun seine Hände an den Hals legte und ihn noch leidenschaftlicher in den Kuss zog.
Lilith und Andi waren im Icon kuschelnd auf der Tanzfläche hängengeblieben und so hatten sie den Heimweg ohne die Beiden angetreten.
Die Art, wie Bill ihn an die Wand gedrückt hatte und ihn mit diesem wundervollen Kuss überrascht hatte, in dessen Leidenschaft er leise stöhnend verstrickt war, ließ Toms Puls augenblicklich in die Höhe schnellen und elektrisierend legte sich eine wohlige Gänsehaut auf seinen Körper. "Du bist unnormal geil," flüsterte er erregt, als Bill sich aus dem Kuss löste und er bereits mit einem Zucken zwischen seinen Beinen zu kämpfen hatte.
Bill lächelte. "Sag mir mal das unerotischste Wort, das dir einfällt," bat er.
"Hä? Wie kommst du jetzt darauf?" fragte Tom verwirrt, überlegte jedoch schon zeitgleich ein Wort, das er für völlig unerotisch hielt und folgte Bill, der sich zum Weitergehen gewendet hatte. "Papst," sprach er das erste aus, was ihm in den Kopf kam, noch bevor Bill auf seine Verwirrung reagierte.
Der Schwarzhaarige lachte los. "Papst ist gut," gluckste er. "Sehr gut sogar... merk dir das Wort gut. Du wirst es brauchen," grinste er.
Sie waren schon bald in Bills Wohnung angelangt und Tom verschwand erstmal im Bad und als er wieder herauskam, wartete Bill bereits im Wohnzimmer auf ihn. Den Blonden durchlief ein wahnsinniges Kribbeln, als er seinen Bruder sah, der hochaufgerichtet ein paar Meter vor ihm stand und ihn mit diesem machtvollen Blick ansah, der ihn einfach völlig aus der Fassung brachte. Unwillkürlich sah Tom an ihm herunter und blieb mit seinen Augen an Bills Händen kleben, in denen die Zeigefinger in den Manschetten der metallenen Handschellen lagen und sie langsam und beständig drehten. Schluckend fiel sein Blick direkt zurück in die Augen seines Gegenübers und er fühlte, wie seine Pulsfrequenz stark anstieg. Oh mein Gott... war der Gedanke, der ihn atemlos erreichte. "Zieh dich aus, Tom," drang Bills ruhige, fast zärtliche Stimme in sein Ohr und doch hörte Tom auch den Unterton, der ihm keine andere Möglichkeit ließ, als zu gehorchen und alles in ihm wollte gerade nichts anderes, als genau das zu tun, was diese mächtige Gestalt von ihm wollte.
Mit einem Lächeln sah Bill dem Dreadlockigen dabei zu, wie dieser sich wortlos schnell auszog und nach kürzester Zeit splitternackt und abwartend vor ihm stand. Er ist so prädestiniert für diese Art von Spielchen, dachte Bill und wunderte sich, dass Tom darin noch keine Erfahrungen gesammelt hatte. "Komm her und streck deine Arme vor," sagte er und öffnete die Handschellen klickend. Der Blonde gehorchte und Bill legte die Handschellen um die schmalen Handgelenke seines Zwillings, ließ sie auf beiden Seiten gleichzeitig einrasten. Oh, er hatte so eine Lust, mit seinem Bruder zu spielen und er ließ seinen Blick über den schönen Körper des Blonden wandern, während er das Tuch, das er sich in seine Gürtellasche gesteckt hatte, herauszog und Tom damit die Augen verband. "Du gehörst jetzt mir," flüsterte er Tom ganz nah an sein Ohr und streichelte mit seiner Zungenspitze über einen Teil seines Halses. Bill griff sich das Stück Metall der Handschelle zwischen Toms Handgelenken und zog ihn mit sich.
Blind stolperte der Dreadlockige Bills Führung hinterher, die jedoch schon nach ein paar Schritten stoppte und Tom nahm wahr, dass Bill eine Tür öffnete. Als er hindurchgezogen wurde, spürte er, dass der weiche Teppich unter seinen Füßen durch harte Fliesen ersetzt wurde, die jedoch angenehm warm waren. Dass Bill ihm die Augen verbunden hatte, ließ ihn in eine aufregende Unsicherheit fallen und als sich die Tür hörbar wieder schloss, nahm er die veränderte Atmosphäre um sich herum wahr. "Oh Gott... sind wir in dem Raum?" flüsterte er fragend, doch es kam keine Antwort, stattdessen wurde er weitergeführt und als der Schwarzhaarige ihn wieder zum Stehenbleiben zwang, fühlte er im nächsten Moment bereits, wie seine Arme nach oben gezogen wurden und er spürte ganz kurz kaltes Metall an einem Stück seines Unterarms entlanggleiten, bevor es die Kette der Handschellen zu fassen bekam und seine Arme so weit in die Höhe streckte, dass das Metall schmerzhaft um seine Handgelenke zog und automatisch stellte sich der Blonde auf die Zehenspitzen, um dem Schmerz zu entgehen. Augenblicklich wurde ihm bewußt, wie sehr er Bill jetzt ausgeliefert war und dieses Gefühl, sowie die gesamte Prozedur bisher, machten ihn wahnsinnig an. Er fühlte, wie sein Glied sich verhärtete und Tom hörte, wie Bill sich von ihm entfernte und er vernahm das Zischen eines Streichholzes. Sein Körper sehnte sich nach den Berührungen seines Bruders, doch eine zeitlang passierte gar nichts und die Ungewissheit, die sich wieder verstärkte, ließ auch die Spannung in Tom noch wachsen. Er versuchte sich etwas zu entspannen, doch als er mit seinen Fersen dem Boden näher kam, schnitten ihm wieder die Handschellen in die Gelenke und er entschied sich schnell wieder für die unbequemere Haltung, in der er schnell atmend abwartete. Das Tuch um seine Augen ließ keinen noch so kleinen Blick zu, umso mehr versuchte er, Bill mit seinem Gehör zu orten, doch dass dieser sich ihm gerade leise näherte, bemerkte er erst einen Bruchteil einer Sekunde bevor Bills Zungenspitze geil über seine Brustwarze glitt. "Woooaah," stöhnte er überrascht auf und die Intensität der erregenden Empfindungen dabei, ließ seine Konzentration auf seine Körperhaltung aussetzen und der erneute Schmerz an seinen Handgelenken, ließ ihn zischend die Luft einziehen und sich zurück auf seine Fußspitzen bewegen.
Es war so ein wundervoller Anblick für Bill, Tom so zu sehen, seinen schmalen Körper so langgestreckt, abwartend, ausgeliefert. Beim entzünden der vielen Kerzen, hatte er ihn immer wieder beobachtet und jetzt strich er mit seiner flachen Hand langsam über Toms zuckende Erregung, was dem Blonden sofort wieder ein geiles Stöhnen entlockte. "Mmmh... du bist ja schon ganz empfindlich," lächelte der Schwarzhaarige und näherte sich mit seinem Mund Toms Ohr. "Jetzt zu den Spielregeln... hör gut zu," sagte er leise. Er hörte nicht auf, dabei an Toms Schwanz entlangzustreicheln, ohne jedoch den Schaft zu umschließen und zu fühlen, wie der Blonde, um weiteres Stöhnen zu unterdrücken, zwischen Luft anhalten und hecheln, seinen Atem versuchte zu kontrollieren, steigerte auch Bills Erregtheit. "Oberste Regel ist... ich tu was ich will... und du tust auch, was ich will. Jede Befehlsverweigerung wird sofort bestraft." Ein Lächeln huschte über Bills Lippen. Er musste daran denken, wie Tom ihn vor ihrem ersten Kuss darum gebeten hatte, nicht mit ihm zu spielen und wie sehr er sich in dem Moment bereits gewünscht hatte, genau das zu tun, was er hier jetzt tat. "Die zweite Regel... du wirst nicht kommen, bevor ich es dir erlaube," erklärte er weiter und verstärkte leicht den Druck auf Toms Steife, während seine Hand weiterstreichelte und ein wundervoller Schauer glitt erregend durch seinen Körper, als sein Zwilling ein geiles "Ooahh" nicht mehr unterdrücken konnte. "Die vorerst letzte Regel ist deine Notbremse, Tom. Wenn dir irgendetwas zu hart wird oder ich etwas mache, was du wirklich nicht möchtest, dann sagst du ein bestimmtes Wort." Bills Mundwinkel hoben sich schon wieder zu einem Grinsen. "Du hast es dir ja schon ausgewählt. Ich höre sofort auf, mit dem, was ich gerade mache, wenn du 'Papst' sagst... aber nur dann. Du kannst betteln, jammern, um Gnade winseln, schreien... das alles wird mich nicht stoppen. Nur dieses eine Wort holt dich raus aus dem Spiel," endeten seine Erklärungen. "Hast du das alles verstanden, Tom?" wollte der Schwarzhaarige wissen und zog seinen Kopf etwas zurück, um in Toms Gesicht zu sehen, dessen Augen unter dem schwarzen Tuch versteckt waren, doch der lustvoll geöffnete Mund, der keuchend seinen heißen Atem ausstieß und die Anspannung seiner Gesichtsmuskulatur, zeigten bereits ausreichend, wie es dem Blonden ging und Bill fand, dass die pure Erotik aus seinem Bruder sprang. Erregt streichelte er weiter das zuckende Glied unter seiner Hand.
"Ja... oooah," antwortete der Dreadgelockte stöhnend und er fühlte deutlich, wie er es langsam wirklich nicht mehr schaffte, sich auf seinen Zehenspitzen zu halten. Ein überlastetes Zittern krabbelte seine Beine hoch und erfasste schließlich auch den Rest seines flammenden Körpers. Sein Schwanz schrie danach, dass Bills Hand ihn hart umschließen würde, doch das tat sie nicht, sondern streichelte ihn weiterhin nur an ein und der selben Stelle am Schaft entlang... es machte ihn wahnsinnig... und so viel gieriger auf mehr seiner Berührungen. Dass er nichts sehen konnte, verstärkte seine Aufmerksamkeit auf seine Gefühle so intensiv... nie hätte er sowas bei einem seiner One-night-stands je zugelassen, doch hier und jetzt... bei Bill... Tom hätte vorher nie für möglich gehalten, dass ihn diese komplette Unterlegenheit so wundervoll gefangen nehmen würde und er liebte Bill gerade abgöttisch für das, was er ihn fühlen ließ. Nicht zu wissen, zu sehen, was passieren würde, half deutlich mit, ihn auf diesem unfassbar hohen Niveau der Erregung zu halten und gleichzeitig wollte er seinen Zwilling so gern ansehen. "Was sollst du sagen, wenn du aussteigen willst?" hörte er ihn gerade prüfend nachfragen und Tom spürte, wie der Dominante sich von ihm löste. "Papst," antwortete er schnell, als hätte er Bill so zurückholen können und im nächsten Augenblick lockerte sich die Kette, die die Handschellen hielt und erleichtert seufzend, ließ der Blonde sich auf seine Fußsohlen nieder.
"Ich bin gespannt, wann wohl das Wort aus dir rauskommt," lächelte Bill, während er Toms Arme wieder ein Stück höher zog und ihn nun vollständig von der Kette befreite, die dessen Arme hochgehalten hatte.
Ächzend fühlte Tom, wie das Blut nadelstichartig in seine eingeschlafenen Arme zurückfloss, die Bills Hände ihm nun wieder vor seinen Körper legte. Durch seine Schultern zog ein ziehender Schmerz, der langsam abebbte und der Blonde erlebte diese Schmerzen auch, über sich selbst überrascht, als erregend und er empfand sich als viel zu frei, als sein Bruder ihm nun die Handschellen ganz abnahm und er damit völlig ungefesselt war, doch dieser Zustand dauerte nur einen Moment, denn der Blonde fühlte, wie sich weiches Leder um sein Handgelenk schmiegte, bevor es verschlossen wurde und dann folgte die selbe Prozedur am anderen Handgelenk.
Bill legte Toms Hände auf seine Brust. "Zieh mir mein Hemd aus," forderte er von Tom, heiß darauf, dessen Berührungen auf seiner Haut zu spüren.
Tom tat wie befohlen und erfühlte den obersten geschlossenen Knopf mit seinen kribbelnden Fingern, berührte dabei die Haut, die sich an dem Ausschnitt darüber erfühlen ließ und machte ihn auf. Schnell atmend tastete er sich so herunter, bis das Hemd geöffnet war. In seinem Kopf stellte er sich vor, wie Bill nun vor ihm stand und doch war er extrem auf sein Gefühl reduziert als er seine Finger nun unter den Stoff schob und mit beiden Händen Bills nackten Oberkörper berührte. "Oah Bill... das macht mich so an," flüsterte er erregt, als seine Hände über die Brust des Schwarzhaarigen glitten und er dessen schnellen Atemrhythmus erfühlte. Ganz zart berührten seine Finger dessen Piercing und ihm lief ein geiler Schauer über den Rücken, als er dabei ein Keuchen von Bill vernahm. Liebevoll strichen Toms Finger an Bills Schlüsselbeinen entlang und nahmen den Stoff des Hemdes an den Schultern ab, streichelten dem Dominanten über die nackter werdenden Arme, bis der Stoff zu Boden fiel. Er wollte gerade wieder in Richtung Schultern streicheln, da stoppte Bill ihn mit einem scharfen "Schluss jetzt... du solltest nur das Hemd ausziehen". Tom zog erschrocken seine Hände weg und bedauerte in dem Moment, sich nicht mehr Zeit gelassen zu haben. Zurück blieb die Sehnsucht, seinen Bruder berühren zu wollen und diese schmachtende Erregung, die so herrlich von ihm Besitz ergriffen hatte. Er befeuchtete sich seine trockenen Lippen mit seiner Zunge.
"Wir gehen ein paar Schritte," hörte er Bill sagen und im nächsten Augenblick fühlte er ihn ganz nah hinter sich, konnte dessen Atem auf der Haut seiner Schulter spüren und zwei Hände, die sich auf seine Hüften legten, ihn ein Stück drehten und dann vorwärts bewegten, bis sein Zwilling ihn anwies, sich auf etwas draufzulegen und ihm half, sich in die gewünschte Position auf dem kühlen, lederbezogenen Untergrund zu legen. Er fühlte, wie Bill sich über ihn drüberkniete, spürte den Stoff der Jeans an seiner Hüfte und wie Bills Hände ihm die Arme zur Seite zogen... die Aufregung in Tom stieg erneut an und als er hörte und fühlte, wie etwas am ersten Armband, das er trug, einrastete. Schnellatmend nahm er wahr, wie sehr ihn der Akt des Gefesseltwerdens aufgeilte und als auch die zweite Hand auf der anderen Seite fixiert war und seine Arme so weit auseinandergezogen wurden, dass er sich mit seinem Oberkörper nicht mehr bewegen konnte, blieb ihm schon nichts anderes mehr übrig, als seine Lust leise herauszustöhnen. Im Gegensatz zu den Handschellen schnürten die Lederfesseln ihm nicht die Hände ab und so konzentrierte sich sein Gefühl auf die, in jeder Faser seiner Schultern fühlbaren, Auseineinderdehnung seines Körpers und auf die feuche Zungenspitze, die plötzlich von seinem Schlüsselbein aus erregend über seinen Hals zog, während seine Brustwarzen von zwei Fingerpaaren reibend stimuliert wurden. "Oooah," entfuhr es ihm rauh und sein Körper zuckte unter diesen plötzlichen Reizen kurz zusammen, um sich dann seinem Zwilling genußtriefend hinzugeben und ließ sich von dessen geschickten Fingern und dieser göttlich arbeitenden Zunge in die nächste Luststufe heben, die ihn zwischen Atemlosigkeit und hechelndem Stöhnen hin und her schickte. Bills Finger zogen sich kontinuierlich fester um seine Nippel und mit angehaltenem Atem, fühlte er den langsam stärker werdenden Schmerz und konnte es kaum erwarten, ihn noch intensiver zu spüren und mit jedem reibenden Stück Druck, den Bill verstärkte, wuchs bei Tom der Wunsch nach noch mehr Härte. "Oooah," stöhnte er lustvoll gequält auf, als er fühlte, wie Bills Fingernägel sich schmerzverstärkend mit in den Druck schoben und in seine Nippel fraßen.
Der Stoff seiner engen Jeans spannte sich fest über seine ausgeprägte Erregung und der Schwarzhaarige genoß dieses Gefühl der Enge, hatte noch nicht vor, daran etwas zu ändern, denn es war viel zu geil, Tom zu beobachten, wie dieser unter seinen Händen bebte, obwohl er fast gar nichts machte. Dem Blonden einen noch gequälteren Schmerzenslaut entlocken wollend, grub er seine Fingernägel noch weiter in dessen Nippel und zog sie dabei etwas nach oben und die gewünschte Reaktion kam prompt und steigerte sein Entzücken an seinem Zwilling, dessen Tonfall seine Lust immer weiter anheizte, so dass er direkt auf die Weise weitermachte und Toms Brustwarzen so arg weiterreizte, dass dieser gar nicht anders konnte, als seinen Schmerz ununterbrochen herauszustöhnen. "Woooah jaaa... so will ich dich hören," schnaufte Bill erregt und fühlte, wie sein Schwanz zuckend versuchte, sich mehr Platz zu verschaffen, während die Feuer in seinem Körper knisternd weiter aufloderten. Aufgeheizt befeuchtete er sich seine trockenen Lippen, bevor er sich Toms Mund näherte und ihn nach einem geraunten "Küss mich" damit verschloss. Es geilte ihn so auf, dass sein Bruder ihm weiter laut in den Mund stöhnte, während sich ihre Zungen begierig umeinanderschlängelten und er seine Finger stetig weiterbewegte, wissend, wie überreizt sich Toms Nippel inzwischen für ihn anfühlen mussten. Als Bill merkte, dass sein Lustobjekt sich nicht mehr auf den Kuss konzentrieren konnte, löste er ihn und hörte sofort, dass der Schmerz, den er Tom zufügte, langsam an dessen Grenzen stieß und ein schmutziges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, ging doch sein Spiel jetzt erst richtig los.
Dass er die Zunge seines Bruders hatte lecken dürfen, kam Tom wie ein besonderes Geschenk vor, doch der immer stärker werdende Schmerz, der ihn so unsagbar wegkickte, hatte ihn dann so in Beschlag genommen, dass er für den Kuss, der ihm zusätzlich den Atem geraubt hatte, einfach keinen Platz mehr fand und nach Luft ringend, versuchte er jetzt, dieser Dauerreizung irgendwie Herr zu werden, denn allmählich überforderte ihn dieses Gefühl und selbst diese Überforderung trieb seine Lust noch weiter in die Höhe. Schweißperlen bedeckten seinen Körper und einzelne davon lösten sich von ihrem Platz und glitten lautlos über seine schmachtende Haut, während sein Schwanz sich immer gieriger aufbäumte und danach schrie, beachtet zu werden. Das Bedürfnis, seinen Körper unter den schmerzvollen Berührungen herauswinden zu wollen, erfasste den Blonden. Es machte ihn wahnsinnig, dass Bill sich keinem anderen Teil seiner Nacktheit zuwendete und dauerhaft seine Nippel malträtierte, die sich inzwischen anfühlten, als seien sie mit Sandpapier bearbeitet worden, doch die Fesslung machte es ihm unmöglich, seinen Oberkörper auch nur ein Stückchen wegzubewegen und so fing er an, verzweifelt mit seinen Beinen zu strampeln und sein Becken zu drehen. "Ooah... ich halt das nicht mehr aus," versuchte er seinem Bruder keuchend zu vermitteln, doch der Schmerz hörte nicht auf, stattdessen hörte er Bill leise "ich weiß, Geliebter... und genau das macht mich gerade tierisch an" an sein Ohr stöhnen und dieses rauchige Stöhnen klang so unsagbar geil, war so lustdurchtränkt und gnadenlos göttlich intoniert, dass Tom allein davon schon wieder selber laut aufstöhnen musste und er fühlte sich noch ausgelieferter, als er es ohnehin schon war. Sein Körper kämpfte immernoch erfolglos, Bills sadistischer Tortur zu entkommen und jede weitere Sekunde wurde mehr und mehr zur Qual.
Bill beobachtete Tom ganz genau, erregte sich daran, wie dieser sich unter ihm herauszuwinden versuchte und sich immer wieder auf die Lippe biss, um seinen Schmerz abzulenken, während die Pein in seinem Stöhnen immer deutlicher wurde. Der Schwarzhaarige kostete sein steigendes Machtgefühl, das mit einer unfassbar tiefen Liebe für dieses schweißbedeckte, wunderschöne Wesen vor ihm gepaart war, voll aus. Er konnte die Grenzen bei seinen Sexpartnern immer schon sehr gut einschätzen, doch bei seinem Zwilling spürte er jetzt noch viel intensiver, wie es ihm damit ging, was seinen Spaß und seine Lust an diesem Spielchen nochmals wundervoll potenzierte.
Der Unterlegene wollte gerade wieder seine Überforderung ausdrücken, als die Finger endlich von ihm abließen und schwer atmend entfuhren ihm erlösende Laute, die sich sofort wieder in ein leises Stöhnen verwandelten, als er jetzt fühlte, wie diese eben noch so erbarmungslosen Hände langsam und hauchzart zu seinem Bauch herunterstreichelten und samtig um seinen Nabel kreisten. Nach dem erlebten Schmerz, kam es Tom so vor, als hätte er noch nie in seinem Leben so eine unglaubliche Zärtlichkeit erlebt, wie Bills Hände es ihn jetzt fühlen ließen und sie stand im erregenden Kontrast zu seinen fühlbar wunden Brustwarzen, die heiß pochend auf seinem verschwitzten Oberkörper lagen. "Oh Gott... Bill," hechelte er hingebungsvoll und hätte ihm zu gern gerade in die Augen gesehen, doch die Fingerspitzen, die sich jetzt weiterbewegten und über seine Hüftknochen zu seinen Leisten wanderten, vertrieben jeden anderen Gedanken als den, diese Hände endlich an seiner Erregung spüren zu wollen und erwartungsvoll hielt er den Atem an und genoß das wundervolle Kribbeln, das sich mit zarter Gier durch seinen gesamten Körper zog.
Etwas tiefer rückend, beugte Bill sich zum Bauch seines Liebsten runter, der durch das Luft anhalten noch flacher als eh schon war und küsste ihn voller Liebe, erschmeckte mit seiner Zunge dessen feuchte, weiche Haut, nahm sie liebevoll zwischen seine Lippen. Das "Ooaaah", das dabei ausatmend aus Toms Kehle flüchtete, hatte so eine berauschende Wirkung auf den Küssenden, dass er gar nicht wieder aufhören wollte und und sich weiterküssend seinen Händen näherte, die sich ganz dicht am aufbäumenden Luststab seines Bruders entlangschlängelten. "Ist dir klar, wie geil ich dich in dieser Position durchficken könnte?" triggerte er Toms Kopfkino an und musste sich selbst schon zurückhalten nicht genau das zu tun, wonach er selber absolut gierte und seine Frage ließ seinen eigenen Schwanz sehnsüchtig zucken.
"Oooah jaa... fick mich... oh bitte, tu es," stöhnte der Blonde aufgeheizt und streckte seinem Zwilling verlangend sein Becken entgegen. Dass Bill weiterhin so zärtlich war und nicht auf den Punkt kam, machte ihn schon wieder ganz verrückt und erneut dürstete es ihn nach dessen Härte. Er war so übererregt, dass es ihn quälte, nicht einfach hart rangenommen zu werden, auf welche Art auch immer. "Woaah... oah Goooott... ich komm gleich," keuchte er wild, als er nun Bills Zungenspitze fühlte, wie sie immer wieder nur ganz kurz an seinen Schwanz stupste und auf seine Unterlippe beißend, versuchte er, dem unwiderstehlichen Gefühl, einfach loszulassen, Herr zu werden, wissend, dass er nicht kommen durfte und noch weniger wissend, wie er es aufhalten sollte.
"Untersteh dich," befahl Bill streng, obwohl es ihm eigentlich gleich war, ob Tom sich zurückhalten konnte... dann könnte er ihn mit Grund gemein bestrafen und das machte ihm ebenso viel Spaß, wie ihn zu ärgern, wenn er gehorchte, wenn nicht sogar noch ein wenig mehr, aber es war geil, zu fühlen, wie sein Bruder mit sich kämpfte und so drückte er dessen Becken runter und leckte ihm jetzt genüßlich mit seiner ganzen Zunge über dessen Schaft und genoß das Zittern, das zunehmend von dem gefesselten Körper unter ihm ausging.
Seine Hände zu Fäusten geballt und sich seine Fingernägel selbst ins Fleisch drückend, versuchte Tom unter größter Anstrengung, seinen Erguß zurückzuhalten und verzweifelt an etwas anderes zu denken als an diese göttliche Zunge, die ihn so unaufhaltsam auf den Gipfel der Lust trieb, doch er schaffte es nicht, einen anderen Gedanken zu greifen. "Oh mein Gott... oh mein Gott," stammelte er angestrengt.
Der Schwarzhaarige stand total drauf, wie Tom ihn immer wieder Gott nannte und löste sich ganz von ihm, verließ die Liege, um ein dünnes Lederband zu holen, das er, eine kleine Verschnaufpause für seinen Bruder später, ums untere Ende des herrlich pulsierenden Gliedes wickelte, um dessen Samenstränge abzubinden und ihm somit zu helfen, noch nicht abzuspritzen. Den Rest der Schnur zog er um dessen Hodensack und band auch diesen unter den lustvollen Lauten seines Spielzeugs geübt ab, bevor er die Enden miteinander verknotete und sich das Ergebnis zufrieden betrachtete, bevor er seinen Blick genüßlich über den hinreißenden Körper nach oben wandern ließ und einen Moment an dem erregt geöffneten Mund hängenblieb, der ihn mehr als anmachte. Er fühlte dessen heißen Atem, als er sich zu diesen wohlgeformten Lippen herunterbeugte und sie zärtlich mit seiner Zunge streichelte und als ihm Toms Zunge ausgehungert entgegenkam und seine berührte, zog er sich in Anbetracht des Fehlverhaltens sofort grinsend zurück. "Hab ich dir erlaubt mich zu küssen?" rügte er ihn streng und seine Stimme verriet nicht, wie sehr er sich über diesen Fehler freute.
"Nein," antwortete der Gefesselte brav, aber mit wackliger Stimme. Er hatte völlig vergessen, dass er Bill nicht ohne Erlaubnis hätte küssen dürfen, doch ihm fiel jetzt sofort wieder ein, was ihm über Befehlsverweigerung gesagt wurde und eine erregende Form von Unsicherheit befiel ihn erneut und irgendwie hoffte er, die Bestrafung würde etwas mit Peitschen zu tun haben, doch "aaaaaah" ließ er seinen Schmerz heraus, als seine bereits geschundenen Nippel wieder böse schmerzhaft durch Bills Fingernägel nach oben gezogen wurden und die Zähne zusammenbeißend, versuchte er erfolglos mit seinem Oberkörper hinterherzugehen und seine Hacken in das Polster drückend, bäumte er so nur seinen Unterleib auf. Es tat so weh, dass ihm kurz das spielstoppende Wort durch den Kopf ging, doch es verflog sofort wieder, weil er merkte, dass ihm sogar dieses Übermaß gefiel... obwohl... eigentlich gefiel es ihm nicht, aber eben das kickte ihn merkwürdigerweise gerade wieder, so paradox es auch zu sein schien, denn es verstärkte dieses geile Gefühl des Ausgeliefertseins um ein Vielfaches. "Oh Gott... Gnade," winselte er dennoch überlastet, als sein Bruder keine Anstalten machte, ihn von der Pein zu befreien und als er daraufhin dessen kurzes, überhebliches, dreckiges Lachen hörte, das einfach genial in seinen Ohren klang, fügte er zu seinen Schmerzenslauten noch einige demütige Worte hinzu. "Ich gehorche dir ganz und gar... aaah... ich tu alles, was du willst... oh Gooott." Erschöpft sank sein Becken wieder auf die Matte, denn seine Sätze hatten offenbar etwas genützt und mit der Befreiung kam eine wundervoll gefühlte Leichtigkeit in seinen Körper, der er keuchend begegnete und wieder fühlte er Bills zarte Fingerspitzen, die versöhnlich über seinen Oberkörper glitten, seine Nippel liebevoll umkreisten.
"Du klingst wundervoll, wenn du deinen Schmerz rausstöhnst," ergötzte sich der Schwarzhaarige und war durch Toms devote Art noch gieriger auf ihn geworden. Er wollte jetzt auch dessen Augen sehen und entfernte das Tuch, das ihm den Blick verwehrte. "Sieh mich an."
Obwohl der Raum nur durch die Kerzen erhellt wurde, blendete ihn das Licht nach der Zeit der Dunkelheit und er konnte erstmal gar nichts erkennen, fühlte nur das Brennen auf seiner Netzhaut und schloss reflexartig seine Lider erstmal wieder, doch Bills Anweisung folge leisten wollend, öffnete er sie sogleich erneut ein wenig und sich langsam an das Licht gewöhnend, tauchten die Konturen seines Zwillings vor ihm auf und als er dessen Gesicht erkannte, war es wieder dieser herrische Blick, der ihm ein leises Stöhnen entlockte und seinen Dauerständer aufs neue zum Zucken brachte. Die dominanten Gesichtszüge des Schwarzhaarigen standen in einem herrlichen Kontrast zum weichen Kerzenlicht, das sanft darauffiel und einige Schatten auf die alabasterartige Haut warf und mit einem Blick in Bills wunderschöne Augen schmolz Tom einfach vollständig. "Ich liebe dich," konnte er nur hingebungsvoll herausbringen und das Lächeln, das Bills Lippen jetzt umschmeichelte, nahm dem Gesicht nichts von seiner Überlegenheit.
Wie ein tobendes Meer schwappte das Glück durch Bill hindurch, als er den lustdurchtränkten und von Liebe besetzten Blick seines Bruders aufnahm und fast wäre er aus seiner Rolle gefallen, weil ihn seine Gefühle so mitrissen. Tom sah einfach umwerfend erotisch aus... so einen Ausdruck hatte er noch nicht bei ihm gesehen und der Pulsschlag des Ungefesselten schien sich nochmal um das Dreifache zu erhöhen und ließ sein Herz in Rekordgeschwindigkeit überschäumen. Während seine Hand sich einen Weg zu Toms Schenkeln bahnte und die weichen Innenseiten verwöhnte, näherte er sich erneut diesem unwiderstehlichen Mund und stupste mit seiner Zunge spielerisch das Piercing an, berührte dabei zart und zugleich lustvoll die Lippe darunter, neckte den Blonden mit fordernden Berührungen seiner Zungenspitze weiter und schlängelte sie reizend immer tiefer in die Mundhöhle, berührte provokant Toms Zunge, doch der beherrschte sich dieses Mal und hielt sich keuchend zurück. "Du darfst mich jetzt küssen," erlöste der Schwarzhaarige den Gehorsamen jetzt an dessen Lippen hauchend und legte zeitgleich seine Hand um dessen pralles Glied, um es mit kräftigen Wichsbewegungen zu stimulieren.
"Oooaah," riss es den Gefangenen sofort wieder laut stöhnend weg und er fühlte, wie durch seinen Unterleib ein nicht zu verhinderndes Zittern bebte. Endlich griff Bill so zu, wie er es schon die ganze Zeit erhofft hatte und es kam nach dieser Wartezeit umso intensiver, aufgeilender, befreiender. Er fühlte, wie sein Schwanz sich freudig diesen gekonnten Bewegungen entgegenstreckte und sein Glück in Toms Seele trieb, ihn abheben ließ. Wie sollte er sich jetzt noch auf den Kuss konzentrieren, den er ebenso dringend wollte? Sein Zwilling überforderte ihn dauerhaft auf so göttliche Weise, dass es weit über das ging, was Tom fassen konnte. Wie in Trance hob er ein Stück seinen Kopf an und fing Bills Zunge mit seiner ein, umschlängelte sie stöhnend ausserhalb ihrer Münder und das Zittern erfasste nun auch seinen verschwitzten Nacken, doch zumindest der fand einen Augenblick später wieder seine Ruhe, als sein Bruder ihm, leidenschaftlich küssend, entgegenkam und ihn so wieder runterdrückte. Tom schnappte nach Luft, als Bills Lippen sich wieder von ihm lösten, weil Bills Finger die empfindlichste Stelle an seiner Eichel so göttlich stimulierte, dass es ihm schlichtweg den Atem raubte. "Oooah Goooott... bitte erlös mich," wimmerte er, den Druck in seinen Lenden nicht mehr aushalten könnend. "Bitte... hnnng... oh bitte lass mich kommen dürfen," sah er den Schwarzhaarigen flehend und bis zum Anschlag aufgegeilt an, seinen Unterleib hibbelig unter Bills Hand windend.
"Das hättest du wohl gern," grinste der Schwarzhaarige hämisch und ließ von seinem Opfer ab. "Ich werd dich erstmal ein wenig heiß machen... mal sehen, wie du das findest," kündigte er an und leckte einmal schnell über einen von Toms Nippeln.
Dieser kurze Schmerz an seiner Brustwarze, gepaart mit dem Geschick von Bills lustbringender Zunge, ließ den Blonden zusammenzucken... "wooaah" fühlte sich das geil an. Heiß machen? fragte er sich, Bill schwer atmend hinterhersehend, der sich ein paar Schritte entfernte. Heißer als er jetzt bereits war, ging es ja wohl nicht, doch als er seinen Bruder mit zwei dicken Kerzen in den Händen wieder auf sich zukommen sah, die bereits die ganze Zeit über schon durch die flackernden, kleinen Flammen das Wachs unter ihnen geschmolzen hatten, verstand er ängstlich. "Oh Gott... du meinst das wörtlich," äußerte er erschrocken und wollte instinktiv zurückweichen, was ihm seine Fesslung jedoch sofort wieder bewußt machte, als er nicht den Ansatz einer Chance dazu hatte sich wegzubewegen.
"Siehst du... so schnell hast du vergessen, dass du gerade noch unbedingt abspritzen wolltest," lachte Bill, sich über den ängstlichen Blick von Tom amüsierend und eine Kerze über dessen Oberkörper haltend, drehte er langsam sein Handgelenk... ganz langsam... beobachtete dabei lustvoll das panischer werdende Gesicht seines Zwillings und guckte immer wieder kurz auf den Stand des flüssigen Wachses, das langsam aber stetig zum festeren Rand der Kerze floss und jetzt kurz davor war, sich zu lösen.
Ein angstvoller Laut verließ Toms Kehle, als er den ersten Tropfen fallen sah.
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 24.12.2007 01:02von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 12. Kapitel ... Teil 2 ~
Er hörte, wie sein Bruder zischend die Luft einsog, als das heiße Wachs auf dessen Haut kurz unter dem Schlüsselbein auftraf, sah seine Muskeln zucken, immernoch versuchend, dem Spiel zu entkommen, beobachtete wie sich dessen Augenlider für einen Augenblick schlossen, dabei seinen Kopf zur Seite werfend und sich wieder öffneten, seinen Blick erneut offenbarten, der ein Gemisch aus Schmerz, Erstaunen und Lust zeigte... ein Blick, der Bill ein Kribbeln durch den Körper schickte und ihn dazu brachte, sein Handgelenk erneut zu bewegen, den nächsten heißen Tropfen ein Stück weiter Richtung Brustwarze zu schicken.
Mit einem unterdrückten Stöhnen fühlte der Blonde das Brennen, das sich in seine Haut fraß und sich einen Moment lang schmerzvoll verstärkte, bevor es ganz langsam wieder etwas abklang und doch ein bleibendes Gefühl hinterließ. Er war von einer lustvollen Angst gepackt... Angst vor noch mehr der brennenden Flüssigkeit, nach der es ihm gerade gleichzeitig gelüstete. Mit diesem Gefühl sah er Bill schnell atmend ins göttlich arrogant schauende Gesicht.
Der Schwarzhaarige beschloss, seinem Bruder noch mehr dieser wundervollen Angst in die Augen zu legen und kippte gekonnt eine schmale, längliche Spur dieser erregenden Folter von dessen Brust hinunter zum Bauch, wissend, wie viel schwerer das zu ertragen war, als diese kleinen Tröpfchen mit denen er begonnen hatte und "aaaaah schhhhh" kam prompt die gewünschte Reaktion gequält aus Toms Kehle und sein Unterleib hörte gar nicht mehr auf, sich zu winden, weil der Schmerz so nachbrannte. "Ganz ruhig, Engel," grinste Bill. "Das ist doch noch gar nichts gegen das hier," kündigte er den nächsten Schmerz angstmachend an und kippte Tom mitleidlos einen größeren Schwall Wachs auf seine Leiste, der sich nicht so schnell verfestigte, wie die Spuren, die er vorher gemacht hatte.
"AAAH... oh Gott... aaaaaaah," ließ Tom seinen Schmerz heraus, hob dabei seinen Kopf an und hätte am liebsten die Stelle gepustet, an der sich die quälende Hitze nicht aufhören wollend ausbreitete. Er biss seine Zähne zusammen und versuchte der Pein mit verkrampftem Kiefer entgegenzutreten. Er warf Bill einen 'Oh Gott, was tust du mir an' - Blick zu und sah die sadistische Lust, die sein Bruder dabei empfand. Schwer pustete er seinen Schmerz heraus und fühlte, wie geil er das fand, was Bill ihm antat, spürte, wie sehr er auf diese Schmerzen, auf diese damit verbundene Angst, auf dieses totale Ausgeliefertsein stand. Er fand es zu göttlich, dass Bill ihn so quälte und er liebte ihn mit jeder Sekunde mehr, doch kaum hatte er sich ein wenig von der letzten Attacke erholt, bekam er auch schon wieder Angst, als er sah, wie sein Peiniger seine Hand mit der Kerze direkt über seine Körpermitte hielt und sein Handgelenk sich wieder grausam langsam drehte. Er wollte doch nicht...? Ängstlich fiel sein Blick kurz in Bills Augen. Doch... er wollte. Reflexartig schob Tom sein Becken zur Seite und bekam dafür ein bestimmendes "Beweg dich nicht" entgegen. Er versuchte zu gehorchen, doch er konnte nicht. Sein Unterleib rutschte vor Angst immer wieder zur Seite und ehe er zum Denken kam, wurden seine Beine langgezogen und seine Fußgelenke hingen festgezurrt in Fesseln und er fühlte eine Spannung auf seinem Körper, die ihn genußvoll aufstöhnen ließ, bevor ihn die Furcht wieder packte. Jetzt gab es kein Entkommen mehr, doch "ooooaahh... ooah jaaa... mmmh... oh Bill... oooaaah" reagierte er auf die zärtlichen Finger, die so zauberhaft an den Innenseiten seiner Schenkel hochstreichelten und ihn keuchend die Augen schließen ließen, als sie liebevoll seine Hoden in die Hand nahmen und ihn auf wundervolle Art erregten. Leise stöhnend zog er seine Unterlippe zwischen seine Zähne und genoß diese unbeschreibliche Behandlung, die ihn in diesen lustvollen Gefühlsstrudel zurücktrieben und seinen immernoch verhärteten Schwanz wieder fühlbar aufzucken ließ, bevor sich ein heißer Tropfen auf die empfindliche Haut unterhalb seiner Eichel setzte und Tom einen Schrei entlockte. Noch während er seine Augen aufriss, folgte der nächste Tropfen und seine Bemühungen, sein Becken zu bewegen wurden durch den festen Griff von Bills Hand um seine Testikel verhindert. Seine Fingernägel bohrten sich in seine Handinnenflächen, als es nochmal heiß tropfend weiterging. "AAAAAH," gab sein Mund seine Pein frei und er kam gar nicht dazu, Bill anzuflehen aufzuhören, denn es folgten direkt weitere fies brennende Grausamkeiten, die ihm die Luft nahmen, seinen Unterleib erzittern ließen und seine Gliedmaßen fester in die Fesselungen zogen, die vergeblich versuchten sich zu wehren. "Hmm jaa... schrei ruhig," hörte er Bills erfreute Stimme und sah in dessen Gesicht, das sich erbarmungslos zeigend zwischen seiner Körpermitte und seinen Augen hin und her bewegte. Ein weiterer Wachstropfen berührte sein Glied und ließ ihn unterdrückt aufschreien, bevor sein sadistischer Zwilling die Kerze irgendwo seitlich abstellte und Tom gequält stöhnend zurückließ.
Bill befreite nicht nur seine Hand von der Kerze, sondern auch seinen Körper vom Rest seiner Klamotten in Windeseile. Er war nur noch gierig auf seinen Bruder, hielt sich aber immernoch zurück, um ihm erstmal jedes einzelne Stückchen gehärtetes Wachs von seinem Körper zu ziehen... in der Reihenfolge, in der er es auch aufgetragen hatte, doch er beeilte sich, ließ es aber dennoch nicht aus, seine Finger dabei über die weiche Haut zu streicheln und sich, als alles entfernt war, zu Toms Körpermitte runterzubeugen und seinen Schwanz zu küssen.
"Ooah... was machst du nur mit mir?" flüsterte der Blonde erregt, diese Zärtlichkeit gerade wieder nicht fassen könnend.
"Zuckerbrot und Peitsche, Darling... so fühlt sich das an," grinste Bill und küsste sich nun einen Weg zu Toms Hals hoch, dessen Erregung weiter mit seinen Fingern verwöhnend. Kurz küsste er seine Lippen und sah ihm nun mit liebevoller Gier in die Augen.
"Auf die Peitsche warte ich schon," keuchte Tom und auch ihm huschte ein Grinsen übers Gesicht, doch im nächsten Augenblick zog er seine Unterlippe schon wieder zwischen seine Zähne und stöhnte genußvoll, weil Bills Finger so herrlich über eine empfindliche Stelle an seiner Eichel strichen.
Der Schwarzhaarige schmunzelte. "Ich kann gern das Zuckerbrot weglassen und mich nach Schmerzenslust an dir austoben," sagte er mit zuckenden Augenbrauen und zog seine Hand von Toms Erregung zurück.
"Nein... bitte nicht... nicht weglassen," kam die prompte Reaktion und der Unterlegene sah Bill flehend an.
"Hmm... mir ist aber gerade sehr nach austoben," schnurrte Bill mit einem grinsenden Ton in seiner Stimme, während er die Fesseln um Toms Fußgelenke wieder löste und kniete sich zwischen seine Beine, nahm sie hoch und legte sie sich über seine Schultern, so dass Toms Becken nun frei in der Luft hing. "Aber okay... wenn du lieber Zärtlichkeiten willst, dann mach ich mal eine Ausnahme," tat er gönnerhaft, während er seine Eichel gegen Toms Öffnung drückte und einfach nur immer wieder leicht dagegenwippte, während seine Hände zart an seinen Schenkeln auf und ab strichen. Er musste sich wahnsinnig zurücknehmen, um nicht haltlos in ihn hineinzustoßen, denn seine Gier danach überflutete ihn selber im höchsten Maße, doch geübt, wie er in solchen Spielchen war, schaffte er es, sich das nicht anmerken zu lassen und ein cooles, überhebliches Grinsen in Toms Gesicht zu schicken.
Der Gefesselte hatte nicht den Hauch einer Chance, sich seinem Bruder auch nur ein Stückchen entgegenzudrücken... zu gestreckt hielt Bill seinen Körper dafür. "Oh Gott... du bist grausam," stöhnte er ihm entgegen und wünschte sich nichts mehr, als dass sein göttlicher Zwilling ihn nehmen würde. Dieser ständige Reiz, diese Andeutung auf einen möglichen Fick, der nah schien, machte Tom völlig rattig und gleichzeitig war es absolut unklar, ob Bill nicht aus purem Sadismus gleich wieder zurückziehen würde. Gierig zuckte seine eingeschnürte Erregung zwischen seinen Lenden. "Oooah Bill... bitte... oh mein Goott bitte tu es," bettelte er vollkommen aufgegeilt.
"Willst du etwa, dass ich dir meinen Schwanz in deinen kleinen, süßen Hintern schiebe und dich tief und hart durchficke?" spielte Bill noch etwas weiter, griff Toms Hüften, hielt sein Becken ganz ruhig und drückte seine Spitze ein wenig fester an Toms aufnahmewillige Öffnung, hörte dabei auf mit seinen kleinen Bewegungen, setzte nur den Druck darauf.
"Huoah jaaa... bitte... bitte fick mich... nimm mich so wie du es willst," presste Tom keuchend hervor. Bill machte ihn so wahnsinnig gierig darauf. Er hatte nur noch diesen einen Gedanken, Bill in sich spüren zu wollen und er betete inständig, sein Wunsch würde endlich erfüllt werden. Oh mein Gott, wie er mich ansieht, fiel noch ein Gedanke in seinen Kopf ein und legte sich nochmals luststeigernd zu seinen Gefühlen. Das Gesicht seines Bruders zeigte sich so wahnsinnig überheblich... der leicht geöffnete Mund, in dessen Spalt sich ein paar weiße Zähne zeigten und dem keine Erregung anzusehen war, dem nur die pure erotische Coolness entsprang... die schmalen Wangen, die hervortretenden Knochen an ihnen, die ihn so wunderschön aussehen ließen... die glatte Stirn, die nur ein paar kleine, angedeutete Fältchen warf, hervorgerufen durch die leicht hochgezogene Augenbraue über seinem linken Auge und dieser Blick... oh Himmel... dieser Blick... majestätisch hervorstechend, stolz, überlegen auf ihn herabblickend... oh ja... so unfassbar überlegen. "Wooooah," entfuhr es dem Blonden überwältigt, als sein Zwilling mit einer geschmeidigen Bewegung seinen Schließmuskel überwand und es folgte ein atemlos gepresstes "Oooooaaaah", als er fühlte, wie er immer tiefer ausgefüllt wurde, so einnehmend, so befreiend. Die folgenden, tiefen Stöße raubten ihm den Atem, trieben ihn so herrlich weiter in seine Fesslung hinein und ließen ihn abheben... umso tiefer fiel er, als Bill sich jetzt wieder komplett aus ihm rauszog und keine Anstalten machte, fortzufahren, ihn einfach nur mit diesem überheblichen Grinsen ansah.
Allein für dieses Blickgemisch aus gequälter Fassungslosigkeit, überschäumender Lust und bettelnder Hingabe hatte sich diese Unterbrechung schon gelohnt, fand der Schwarzhaarige und als Tom ihn jetzt auch noch hechelnd anflehte weiterzumachen, ihm das nicht anzutun, ließ er ihn gar nicht aussprechen, sondern drang wieder gierig in ihn ein, holte sich das, was er wollte und gab damit seinem Bruder auch das, was er sich ersehnte.
Für Tom war es, als drückte Bill ihm mit jedem Stoß das gesamte Glück der Welt in ihn hinein, wieder und wieder. Laut stöhnend empfing er die unglaubliche Geilheit seines Zwillings, versank in dem Strudel der weghebenden Emotionen, gab sich komplett hin. Er hatte keine Chance mehr, seine Augen offen zu halten. Zu sehr kickte ihn dieses ekstatische Gefühl in tranceähnliche Sphären, ließ ihn Sterne sehen, sich in Dimensionen bewegen, von denen er nicht geahnt hätte, dass es sie gab. Sein Denken war komplett ausgeschaltet... es bestand nur noch dieses Gefühl der totalen Lust, die ihm die tiefen Stöße bescherten und er selbst bekam überhaupt nicht mit, dass es aus seinem Mund nur noch "ooah... oh mein Gott... ooah... oh mein Gott... oh Gott" wimmerte.
Ein paar Stöße langsamer machend, löste er geschickt das Lederband um Toms strapazierte, zuckende Männlichkeit. Bill liebte es, sich selbst bei solchen Spielchen zu zügeln, den Überheblichen zu machen, sein Gegenüber zum Aussichrauskommen zu zwingen ohne sich dabei selbst zu zeigen, doch jetzt, wo er seinen Bruder an dem Punkt hatte, wo er ihn haben wollte, ließ auch er sich gehen, gab sich ganz diesen wundervollen Gefühlen hin, ließ sich vollkommen auf die unfassbare Nähe ein, die ihn gleichzeitig auch so lustvoll wegtrieb. Mit gefühlvollen, harten, tiefen Stößen rieb er seine Erregung in dieser ekstatisierenden Enge und stöhnte seine Lust daran in den Raum. Tom sah so unsagbar schön aus in seiner Trance und "woooah... jaaa... hooooaaah"... er glitt immer weiter mit ihm hinein. Sein Körper bewegte sich auf dem richtigen Level und auf die Art, wie sie es brauchten, ohne dass er darüber nachdenken musste. Dieser Fick passierte einfach, vereinte ihre Körper, ihre Liebe zueinander, ihr Stöhnen, ihre Seelen... sie flogen gemeinsam in tiefster Verbundenheit miteinander durch ihren selbsterschaffenen Himmel... frei.
Wie durch Wellen eines Tsunamis wurde Tom von seinem explosionsartigen Orgasmus mitgerissen, der wie sein Bruder unaufhaltsam über ihn drübertobte, ihn zum Erbeben brauchte, ihn laut stöhnend mitriss und ihn unter einer warmen, klebrigen Flut seines eigenen Saftes vergrub. Es war der wahnsinnigste, aufregendste, intensivste Höhepunkt, den der Blonde je erlebt hatte und völlig eingefangen in diesem wundervollen Hochgefühl, öffnete er verschleiert seine Augen, keuchend, vor glückvoller Überwältigung strahlend.
Bill musste wahnsinnig aufpassen nicht selber zu kommen, als sich Toms Muskulatur fester um seine Erregung zog, doch er wollte noch nicht und gab seinem Zwilling einen Moment Zeit, sein Hochgefühl zu genießen, während er sich nach ein paar ausklingenden Stößen keuchend aus ihm zurückzog und in Toms wundervoll seeliges Gesicht sehend, kehrte er in seine Rolle zurück. "Das sieht mir aber ganz nach einem Regelverstoß aus," fuhr er mit einem Finger über die Brust seines Bruders und nahm etwas von dem Sperma auf, schob seinen Finger in Toms Mund und ließ ihn sich wieder sauberlecken. "Na... schmeckst du, wie dein Ungehorsam nach Bestrafung schreit?" fragte er rhetorisch und verließ seine Position, schnappte sich ein paar Papiertücher und säuberte damit schnell Toms Körper, bevor er die Haken an dessen Fesseln löste.
Plötzlich ging alles ganz schnell. Er hörte, wie Bill ein scharfes "komm mit" zischte und im selben Moment wurde er an seinen Haaren hochgezogen: Eh er sich versah, stand er auf seinen wackligen Beinen und nur ein paar Sekunden später wurden ihm schon wieder seine Arme auseinandergezogen und er steckte in der nächsten Fesslung fest, stehend, von Seilen in einem Holzgestell gehalten. "Ooah," entwich ihm und zum ersten Mal, seitdem Bill ihn hier reingeführt hatte, nahm er wirklich etwas von dem Raum wahr, in dem sie sich befanden. Kurz fiel sein Blick über den Boden, auf dem er aufgrund des nur durch Kerzenlicht beschienenen Raumes, nur vage erkennen konnte, dass sich dort kleine, künstlerisch aneinandergelegte Fliesenstücke mosaikartig aneinanderlegten, aber daran hielt er sich auch nicht lange auf. Gehalten wurde sein Blick von der Wand, die direkt vor ihm lag, eher gesagt von den Gegenständen, die diese Wand schmückten. Dort hingen dekorativ geordnet Peitschen in jeder nur erdenklichen Art, Form und Farbe, einige wegen ihrer Länge aufgerollt, andere an Lederbändern durch ihre Griffe von stilvollen Haken gehalten und der Blonde war beeindruckt von der Menge, die sich vor seinen Augen ausbreitete. Er hatte keine Zeit, sich alle genau anzusehen, denn Bill tauchte mit einem Ausdruck im Gesicht, der ihn kribbelnd erschauern ließ, vor ihm auf und zeigte ihm im nächsten Moment bereits seinen schönen Rücken und seinen wohlgeformten Po, als dieser auf die Wand zuging und sich, offenbar schnell entschlossen, zwei Peitschen runternahm. Toms Herzschlag verdoppelte sich und als sein Zwilling sich wieder mit dem Gesicht eines Henkers zu ihm umdrehte und direkt machtvoll eine der Peitschen schwang und sie laut knallend in seine Richtung bewegte, zuckte der Gefesselte zusammen und seine Augenlider flackerten erschrocken. Er konnte den Luftzug des Schlages ganz dicht an seinem Körper fühlen, spürte die Wucht, die in dem herabsausenden Lederstrang steckte und ihn doch nicht berührte. Er bekam Angst.
"Es geht hier jetzt nicht mehr um Lust. Du hast meinen Befehl missachtet und wirst nun die Konsequenzen zu spüren bekommen," schürte der Schwarzhaarige das Gefühl, das er von seinem Bruder aufnahm, und trat hochaufgerichtet näher an ihn heran, um seinen Worten mit seinem Auftreten noch mehr Kraft zu geben und konnte in Toms Augen sehen, dass es wirkte. Ein wenig Angst gab diesem Spiel seine besondere Note und Bill liebte genau diesen Moment, in dem sein Gegenüber noch nicht wusste, wie hart es ihn treffen würde und er wusste genau, wie sein Zwilling gleich darauf reagieren würde. Feurig leckte er ihm einmal über seine Lippen und sah ihn fies grinsend an, bevor er sich hinter dem wunderschön gestreckten Körper positionierte. Abwartend und ihn beobachtend trieb er dessen Furcht noch etwas weiter in die Höhe.
Nervös auf seinem Piercing kauend, schnell atmend, ängstlich erwartete Tom den ersten Hieb, nicht wissend, wo er getroffen werden würde, doch nichts geschah. Er konnte Bill weder sehen noch hören und diese erwartungsvolle Spannung erregte und ängstigte ihn gleichermassen. Jeden Muskel in seinem Körper konnte er angespannt fühlen, sein Herz pumpte aufgeregt sein heißes Blut durch die Adern, das seinen Schwanz in zuckender Manier erneut aufrichtete. Er schloss seine Augen, weil er sich auf keinen Punkt konzentrieren konnte und jeder Moment, in dem nichts passierte, wurde für ihn mehr und mehr zur Qual, die ihn sowohl noch stärker erregte als auch verrückt werden ließ. "Bitte schlag mich," hielt er diese Anspannung irgendwann nicht mehr aus und wurde weiter auf die wartende Folter gespannt, als nichts zu hören war ausser sein eigener keuchender Atem. "Oh Gott... bitte schlag mich," flehte er eindringlicher und sein Kinn sank Richtung Brust, doch es wurde einen kurzen Moment später direkt wieder hochgezogen, als Tom, durch den Schmerz an seiner rechten Pobacke, seinen Kopf nach hinten warf und erschrocken laut aufstöhnte. Er fühlte eine Vielzahl an Schnüren, die gleichzeitig auf seine Haut trafen. Bill benutzte nicht die Peitsche, die ihm so eine Angst eingejagt hatte und der Schmerz war lange nicht so stark wie vermutet, eher anregend, mit einem erregenden Nachgefühl und der Blonde fühlte Erleichterung darüber und nahm den nächsten Schlag schon gelassener, vorfreudiger auf das dazugehörige Gefühl in Empfang, als dieser seine andere Pohälfte traf. In schneller Abfolge trafen die Schnüre nun abwechselnd die linke und dann wieder die rechte Seite... und es fühlte sich einfach geil für ihn an. "Wooah jaa," stöhnte er genußvoll, doch er unterschätzte die Reizung seiner Haut, die durch das wiederholte Auftreffen des dünnen Leders schon bald eine höhere Empfindlichkeit auslösen würde und als sie eintrat wurden die noch angenehmen Schmerzen mit jedem Hieb unangenehmer und hinzu kam, dass Bill die Härte der Schläge langsam steigerte, doch das steigerte auch Toms Erregtheit und wie eine perfekt aufeinander abgestimmte Wechselreaktion, schaukelte es Tom in eine ganz eigene, lustvolle Gefühlswelt, nach der er sofort süchtig wurde. "Ooah... härter," ließ er es seinen Bruder wissen.
Um sowas ließ der Schwarzhaarige sich nicht zwei Mal bitten. Mit weiter ausholenden Armbewegungen holte er Schwung für eine stärkere Intensität und ließ die Riemen auf die Oberschenkel knallen. Grinsend beobachtete er, wie der Körper vor ihm zusammenzuckte. Toms Stöhnen war stärker vom Schmerz bestimmt... oh Gott... es klang so geil. Angetrieben von den Tönen, die ihn herrlich erregten, setzte er noch mehr Wucht in seine Schläge, die die Haut des Dreadlockigen in ein helles Rot färbten und dessen Muskeln wunderschön spielen ließen.
Zischend zog Tom die Luft ein, bevor er sie hart wieder auskeuchte. "Ooooooaaah," kam ein langgezogenes, unterdrücktes Stöhnen durch seinen inzwischen zusammengebissenen Zähne. Bills Hiebe hatten inzwischen ein Maß erreicht, das ihn wundervoll quälte und er war schwer damit beschäftigt, den ziehenden Schmerz wegzuatmen, der ihn in so unglaubliche Höhen trieb. Jedes Auftreffen der Lederschnüre drängte ihn inzwischen dazu, eine sinnlos ausweichende Bewegung zu machen. Umso stärker fühlte er die Fesslung seiner Arme, die ihn zwang in seiner Position zu bleiben. Er fühlte so eine unendlich tiefe Liebe dafür, dass Bill ihm so eine Behandlung zukommen ließ, ihn derart peinigte. Nie hätte er gedacht, dass es solch unglaublichen Gefühle bei ihm auslösen würde, so irre befreiend in dieser göttlichen Gefangenschaft. Je stärker der Schmerz ihn traf, umso losgelöster fühlte er sich. Sein wild zuckender, sich aufbäumender Schwanz wurde zur Nebensache angesichts dieser rauschfördernden Tortur, von der er nicht genug kriegen konnte. "Aaaah," traf ihn der nächste Hieb übel auf die empfindliche Haut der Innenseite seiner Schenkel und er wandt sich unter dem fiesen Schmerz, der seine Zähne für den leisen Schrei auseinandergezogen hatte und direkt darauf folgte ein Schub der Glücksstoffe, die sein Hirn ausschüttete und seine Seele fliegen ließ. "Wooooah jaaa... oh Goooott," ließ er seinen Gefühlen freien Lauf, bevor ihn der nächste harte Schlag traf und seinen Körper erneut zusammenzucken ließ und mit jedem weiteren trancepushenden Schmerz reifte ein Wunsch in ihm, der immer stärker wurde, seine Neugierde bewegte. "Ooah bitte... bitte lass mich die andere Peitsche spüren," formulierte er ihn irgendwann völlig aufgegeilt.
Darauf hatte Bill nur gewartet und sofort ließ er die bisher benutzte Peitsche fallen und nahm das andere, härtere Spielzeug in die Hand. "Ich wusste, dass du noch um deine Strafe betteln würdest, Bruderherz," schmunzelte er, während er einige Schritte rückwärts ging, den Abstand zu seinem Zwilling der Länge der Peitsche nach vergrößerte... Tom hatte ja keine Ahnung, was ihn erwartete und worum er bat, doch dem Dominanten war klar gewesen, dass es so kommen würde und er freute sich auf die Laute, die er gleich zu hören bekommen würde. Gekonnt holte er aus und ließ die lange Lederpeitsche zielgenau und laut zischend auf sein Opfer zurasen.
"AAAAAAAAH," schrie Tom laut, als er den unbändigen, beißenden Schmerz auf seiner bereits geschundenen Pobacke fühlte und sein Körper sprang förmlich zur Seite, wurde jedoch durch die Fesslung seiner Arme dabei brutal aufgehalten. Er hatte keine Ahnung, wie er mit diesem unerwartet teuflischen Schmerz umgehen sollte und wandt sich atemlos wimmernd und erfolglos unter der nicht abklingen wollenden Pein. Oh Gott... sowas heftiges hatte er nicht erwartet. "Das ist die Strafe für dein Ungehorsam," hörte er die erregt klingende Stimme von Bill hinter sich und bevor er dazu kam, sich auch nur irgendwie zu fangen, biss ihn das Peitschenende erneut an fast der selben Stelle wie eben. "AAAAAAAAAAH," konnte er nur wieder herausschreien und bekam wegen seines eigenen Lautes Bills erregtes Aufstöhnen gar nicht mit. Wie eben auch schon versuchte sein Körper zu fliehen... chancenlos. In keinem Moment vorher hatte er sich so komplett ausgeliefert gefühlt. Der nicht nachlassende Schmerz ließ ihn jammernd stöhnen, schwerst atmen und er hatte keine Möglichkeit seinen Körper ruhig zu halten. "Oh Gooott," klagte er überfordert, als der Schmerz langsam nachließ und doch immernoch fies in ihm steckte. "Oh Gooott," folgte es gleich nochmal. "Das halt ich nicht aus," stöhnte er zitternd. "Falsche Wortwahl," hörte er den Sadisten hinter sich nur unbeeindruckt reagieren und vernahm im nächsten Augenblick schon das Sausen des Leders, das ihn ängstigte, doch zu spät. "AAAAAAAAAAAH," schlug der Schmerz bestialisch in ihn hinein und wurde aus seiner Kehle herausgeschrien, bevor es ihm für einen Moment die Luft zum Atmen nahm. "Papst... Papst," beeilte er sich zu keuchen, als er es schaffte, wieder etwas zu sagen, sich vor Schmerzen windend, am Ende seiner Leidensfähigkeit und versuchte gequält stöhnend, sich zusammenzunehmen. Kurz wurde seine Konzentration auf sich selbst von dem Geräusch fließenden Wassers abgelenkt, doch auch das hielt nicht lange an, denn jetzt fühlte er Bills Körper hinter sich, dessen heißen Atem auf seiner Schulter und eine Hand auf seiner Hüfte, die sich zu seinem Bauch streichelte. Oh wow... wie wundervoll diese zarten Berührungen sich gerade anfühlten.
"Fühl mal, was deine Qual mit mir gemacht hat," raunte Bill seinem Bruder erregt ins Ohr, drückte seine harten, gierigen Schwanz zwischen Toms Pobacken und holte ihn damit zurück in die pure Lust.
"Hnnngh oooah... gib ihn mir ganz," stöhnte der Blonde auch direkt angefixt und drückte sich seinem Peiniger entgegen, der sich daraufhin rauh stöhnend und herrlich geschmeidig in ihm versenkte. "Huuooah," fand Tom augenblicklich zurück in sein ekstatisches Gefühl und die darauffolgenden tiefen Stöße, bei denen der Körper seines Zwillings luststeigernd immer wieder gegen seine frisch geschundene Haut prallte und damit den Reiz aus Schmerz und Lust perfektionierte, hoben ihn so unfassbar rasant in den Himmel des leidenschaftlichen Feuers, dass er schon nach kurzer Zeit damit kämpfte, sich nicht die nächste Strafe einzuhandeln.
"Mmooah... lass... ooah... lass ruhig los, Engel," befreite Bill seinen Geliebten stöhnend, als er merkte, wie dieser schon wieder mit sich rang und unterstützte seine Worte, indem er Toms Steife in seine Hand nahm und sie lustfördernd im Rhythmus seiner Stöße wichste. Er verlangsamte seine Bewegungen, als er das befreiende Stöhnen seines zitternden Bruders vernahm und fühlte, wie sich die Enge um seinen Schwanz zuckend verdichtete. Sofort nachdem er sich aus ihm rausgezogen hatte, ging der Schwarzhaarige um ihn rum und befreite seine Arme.
"Oh Gott... ich liebe dich... ich liebe dich... ich liebe dich," schwappten Toms Gefühle über und körperlich völlig fertig sank er auf seine Knie und atmete schwer, seinen Zwilling von unten herauf glücklich ansehend.
"Ich liebe dich auch," keuchte Bill und schenkte Tom ein Lächeln. Sich umsehend ging er zum nächsten Tisch und nahm sich eine Box mit Tüchern, die er zu Tom rüberwarf. "Du bist ja schon geübt im Aufwischen," grinste er. "Lass die Tücher ruhig einfach auf dem Boden liegen... und dann komm zu mir," entfernte er sich.
Tom beseitigte wie aufgetragen sein Sperma vom Boden und sah sich nach Bill um. Erst jetzt sah er den Raum komplett. Er war mindestens ebenso groß wie das Wohnzimmer, wirkte aber durch die eine vollverspiegelte Wand mindestens doppelt so groß. Im Gegensatz zu dem Dschungel nebenan stand hier keine einzige Pflanze und wieder einmal staunend stand Tom auf. Im flackernden Licht der zahlreichen Kerzen schritt er durch ein SM-Studio, das kein vorstellbares Möbelstück für gemeine Spiele ausließ und wie er es bei Bill gewohnt war, war alles stilvoll angeordnet und kam mit einer scheinbar selbstverständlichen Exotik daher, dass es ihn den Mund nicht wieder zubekommen ließ. Wieder zierten kunstvolle Bilder die freien Stellen an den Wänden, passend zum Thema des Raumes. "Komm her... ich bin noch nicht fertig mit dir," lenkte Bill Toms Aufmerksamkeit auf sich und als er zu ihm rübersah, wurde ihm auch klar, warum ihn vorhin das Wassergeräusch abgelenkt hatte. Sein Bruder stieg gerade in einen in den Boden eingelassenen Whirlpool, drehte das einfließende Wasser ab und schaltete die Düsen ein. Das Wasser fing an zu blubbern und wurde von eingelassenen Lampen rot beleuchtet. "Wow," entfuhr es dem Erstaunten. Mehr konnte er gerade gar nicht sagen. Bill räkelte sich ansabberungswürdig in den Fluten und Tom sah sich fasziniert dieses Schauspiel an.
"Jetzt steh da nicht rum, sondern komm rein," wurde der Schwarzhaarige ungeduldig und nahm seine inzwischen etwas schmerzende Erregung in seine Hand, rieb sie sich leicht und schloss genüßlich seine Augen dabei.
Schnell stieg Tom ins warme Nass. Bill hatte seinen Kopf nach hinten gelegt und ließ leise hechelnd seinen Atem durch seine leicht geöffneten Lippen gleiten, sein Körper sah so entspannt aus. Ihn so zu sehen war für den Blonden die reinste Form von göttlichster Erotik und schmelzend sah er seinem Zwilling einen Moment einfach nur zu, unentschlossen, den Satz zu sagen, der ihm im Kopf rumging, doch dann sprach er ihn keuchend aus: "Ooah... lass mich das machen." Er streckte zögerlich seine Hand aus, strich Bill über seinen Schenkel. Er wusste nicht, ob die Regeln immernoch galten und ob er Bill einfach so berühren durfte und seine Hand wurde blitzschnell von Bills Hand festgehalten. Tom zuckte leicht zusammen.
"Natürlich wirst du das machen," sah Bill seinen Bruder jetzt an und schob dessen Hand von sich weg. Er legte seine Arme auf den Rand des Pools und ließ seinen Körper vom Wasser tragen, fühlte kribbelnd das Blubbern unter sich. "Leck mich bis ich dir in den Mund spritze," wies er Tom an, seinen Kopf schon wieder entspannt zurückgelehnt. "... und du wirst keinen Tropfen übrig lassen," setzte er mit geschlossenen Augen hinzu.
Aufregung wühlte sich durch Tom. Er empfand es als kostbares Geschenk, dass er Bills Saft endlich schmecken dürfen würde und plazierte sich zwischen dessen auf dem Wasser schwebenden Beinen. Er legte seine Hände an Bills herrlich anzufühlenden Po und ließ seine Zungenspitze einmal leicht über dessen Eichel lecken. Dass sein Zwilling dabei zusammenzuckte und leise aufstöhnte, ermutigte ihn. Er wollte es gut machen und sein Herz klopfte bis zum Hals, als er, erstmal nur seine Zunge einsetzend, die zarte Haut der Spitze leckte.
"Oooah jaaa," stöhnte der Schwebende genüßlich. Toms Zungenspielchen war wundervoll und er hatte jetzt nicht mehr vor, sich noch zurückzuhalten. Alles in ihm schrie nach Erlösung und als er fühlte, wie seine Liebe jetzt seine Lippen über seine Eichel schob und immer freier an ihm lutschte, saugte, ihn mit wachsender Gier verwöhnte, ließ er seine Gefühle einfach frei, stöhnte seine Lust daran offen heraus. Er hob seinen Kopf wieder an, wollte sehen, wie Tom es ihm machte... "woooaah"... er sah so wundervoll vertieft dabei aus und Bill spürte schon, wie es ihm kommen wollte. Hechelnd versuchte er, sich jetzt doch zurückzuhalten, diesen Moment noch länger genießen wollend.
Stöhnend ließ der Blonde sich weiter in dieses Spiel fallen. Er genoß es unsagbar, Bills Körper unter sich zittern zu fühlen und dessen freies Stöhnen ging ihm kribbelnd unter seine Haut. Gierig sog er diesen herrlichen Schwanz ganz in seinen Mund und wurde völlig überrumpelt, als er daraufhin direkt eine heiße Ladung des salzigen Saftes in seinen Mund gepumpt bekam. "Uoooooooaaaah," hörte er seinen Bruder langgezogen laut seine Lust herausbringen und noch während er schluckte, kam ein weiterer Schub der klebrigen Flüssigkeit hinterhergespritzt... oh Gott, war das geil. Er nahm alles in sich auf, leckte dankbar Bills Männlichkeit gründlich sauber und sah ihn an, entdeckte das zauberhafte Gesicht seines im Hochgefühl schwelgenden Zwillings... er war so unfassbar schön. Tränen der Freude stiegen in ihm auf, die er wieder runterschluckte. "Ich konnte nicht fühlen, bevor ich dich traf," sagte er mit belegter Stimme. "Ich bin dir so dankbar dafür, dass du mich fühlen lässt."
"Komm her, mein Herz," kam es zärtlich von Bill und er streckte Tom seine Hand entgegen, zog ihn zu sich heran und nahm ihn in seine Arme. "Ich liebe dich über alles," flüsterte er ihm an die Schläfe und küsste sich sanft zu seinen Lippen herunter.
Der Kuss in den sie fielen zeigte ein Bild zweier sich unendlich Liebender.
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 24.12.2007 01:06von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 13. Kapitel ... Teil 1 ~
Es ging in den frühen Nachmittag, als Tom aufwachte. Das Erste, was ihm auffiel war, dass es ihm gar nicht schwer fiel, seine Augen zu öffnen. Das war ungewöhnlich. Normalerweise kämpfte er immer schwer damit, egal wie lange er geschlafen hatte. Sein Blick fiel sofort auf seinen Bruder, der zwei Drittel des Bettes für sich in Beschlag genommen hatte, Arme und Beine weit von sich gestreckt und mit dem Gesichtsausdruck eines Engels und geschlossenem Mund gleichmässig durch die Nase atmend. Die Decke ging ihm fast bis zum Kinn und Tom schob sie vorsichtig ein Stück runter, um den schönen Hals freizulegen und da er schon dabei war, entblößte er auch noch behutsam die Brust. Eine Weile sah er Bill nur an, beobachtete wie sein Brustkorb sich hob und wieder senkte, hörte das leise Geräusch der Luft, die durch seine Kehle zog, ließ seinen Blick über den Hals wandern, über das Kinn, den sinnlichen Mund, die wohlgeformte Nase, registrierte das leichte Flackern der Augenlider. Wovon er wohl träumte?
In sich drin fühlte der Blonde so ein tiefes Wohlgefühl, das sich in jeder einzelnen Zelle wiederfand. Er fragte sich, ob er sich je so leicht und unbelastet gefühlt hatte wie in diesem Moment. Wenn ja, dann konnte er sich zumindest nicht erinnern. Woran er sich jetzt jedoch erinnerte, war die letzte Nacht und ein glückseliges Lächeln schlich sich unbemerkt auf seine schönen Lippen. Den Ellenbogen in die Matratze gedrückt, stützte er seinen Kopf mit einer Hand und versank in Gedanken an die Zeit in dem Raum, in den Bill ihn vorher nicht reingucken ließ... zu Recht, wie er jetzt fand. Er empfand es als absolut perfekt, wie Bill ihn in dieses Spielzimmer reingeführt hatte, es ihn erleben hatte lassen und er musste an seine persönliche Veränderung denken, die ihn innerhalb der letzten Woche völlig umgekrempelt hatte. Er hatte nicht an die große Liebe geglaubt und jetzt steckte er mittendrin und dieses grenzenlose Vertrauen, das er seinem Zwilling gegenüber empfand, war so ungewohnt und doch gleichzeitig so natürlich als wäre es immer schon dagewesen, ohne dass er etwas davon mitbekommen hätte. Ihm wurde so bewußt, dass Bill es war, der ihn ganz machte, der ihm das gab, was ihm immer gefehlt hatte, der ihm den Glauben an das Leben an sich schenkte. "Wovon träumst du?" wurde er plötzlich von einer verschlafenen Stimme aus seinen Gedanken gerissen und sein Blick, der durch seine Überlegungen ins Leere gewandert war, schärfte sich wieder und sah auf seinen Bruder, der ihn mit kleinen Augen beobachtete. "Von dir, mein Herz," antwortete der Blonde zärtlich.
Der Schwarzhaarige wühlte sich weiter zu seinem Zwilling rüber und zog sein Gesicht zu sich herunter, küsste ihn liebevoll. "Es ist so wundervoll neben dir aufzuwachen," sah er ihn verliebt an. Tom hatte so einen gelösten, wunderschönen Gesichtsausdruck, dass ihm das Herz weit aufging vor Glück. "Du siehst happy aus," sprach er seine Beobachtung aus.
"Ich fühl mich so gut wie noch nie," bestätigte der Blonde. "Ich glaube, du hast heute Nacht das Leben in mich reingeprügelt," schmunzelte er und streichelte Bills Wange. "Oh Gott... du bist so herrlich gemein," schwärmte Tom an Bills grinsenden Mund, bevor er ihn nochmal küsste. "Wodurch bist du eigentlich zum Sadisten geworden? Wie ist das gekommen?" wollte er jetzt wissen und plazierte seinen Kopf wieder gemütlich abgestützt auf seiner Hand.
"Was für Fragen direkt nach dem Aufwachen," bemerkte Bill, der eigentlich nicht so schnell so kommunikationsfähig war und drehte sich jetzt auch auf die Seite, um Tom besser ansehen zu können. "Also ich selbst würde mich nicht als Sadist beschreiben," setzte er an.
"Nicht?" hakte der Blonde sofort erstaunt nach. "Also ähm... wie soll ich das denn jetzt verstehen? Ich meine... wer bitte war denn das heute Nacht?"
"Ich erklär es dir gleich," entschied sich Bill aufgrund von Toms Fragen, seine Erklärungen anders anzugehen, als er eigentlich vor hatte. "Wie war das bei deinen One-night-stands, Tom? Welche Rolle hattest du da? Warst du derjenige, der die Führung übernommen hat oder hast du es den Frauen überlassen etwas mit dir zu machen? Oder war es immer unterschiedlich?" versuchte er erstmal herauszufinden.
Tom überlegte eine Weile, ging gedanklich die Situationen mit den Frauen durch, an die er sich spontan erinnerte, prüfte seine Vorgehensweise und kam zu einer für sich selbst erstaunlichen Erkenntnis, denn so hatte er noch nie darüber nachgedacht und er bekam eine Ahnung, worauf Bill hinauswollte. "Ich war immer der Macher," teilte er seinem Zwilling mit. "Ich hab die Frauen abgecheckt und hab mit ihnen das gemacht, was ich wollte und selbst bei denen, die mich angemacht haben, hab ich es immer so gedreht, dass ich im Bett derjenige war, der die Richtung bestimmte. Dir geht es um die Kontrolle, stimmts?"
"Ja."
"Ich hab sie nie abgegeben, nicht für einen Moment... bis du sie mir genommen hast." Die letzten Worte sprach er nachdenklich aus, denn ihm wurde in diesem Moment bewußt, dass Bill in ihrer Beziehung die ganze Zeit der Kontrollierende war, ausser vielleicht in der Nacht, wo sie herausgefunden hatten, dass sie Zwillinge waren, aber das war ja auch ein Ausnahmezustand gewesen und eigentlich hatte da keiner von ihnen irgendeine wirkliche Kontrolle gehabt. Tom fiel auf, dass er, seitdem er in Bill verliebt war, noch nichtmal versucht hatte die Oberhand zu gewinnen. Viel zu sehr war er in dieser neuen Situation gefangen gewesen einen Mann zu lieben, plötzlich an seine Gefühle zu kommen, einen Bruder zu gewinnen, der ihn zudem noch mit für ihn völlig neuen Sexualpraktiken überfiel und ihm dauerhaft den Kopf verdrehte, ihn gar nicht zum Denken kommen ließ. Er war seelig und zugleich überfordert einfach nur mit dem Strom geschwommen oder hatte versucht irgendwie mit den ganzen neuen Eindrücken oder Geschehnissen klarzukommen und sein persönlicher Wandel in dieser Zeit war auch nicht zu unterschätzen. Alles war rasant schnell gegangen und bevor der Blonde jetzt noch weiter ins Nachdenken fallen konnte, unterbrach sein Zwilling seine Gedanken.
"Hab ich mir schon gedacht," kam es von dem Schwarzhaarigen, der sich innerlich darüber freute, dass er es war, der Toms Mauern zum Stürzen gebracht hatte. "Bei mir ist es ähnlich. Ich schlüpfe in die Rolle des Dominanten, weil ich so die absolute Macht habe und jede Situation steuern kann. Ich gebe meinen Körper normalerweise ungern aus der Hand, weil mir im Allgemeinen das Vertrauen in die Menschen fehlt und auf die Art habe ich meinen Spaß, ohne mich verletzbar zu machen," erklärte er. "Ich bin eine absolute Niete darin mich hinzugeben und unbewusst scheine ich mir auch immer die Leute auszusuchen, bei denen ich das auch gar nicht muss. Das war schon gleich bei meinem ersten Beziehungsversuch so. Nach der jahrelangen Einsamkeit hatte ich so ein starkes Bedürfnis danach nicht mehr allein zu sein, dass ich mich ziemlich schnell in eine Beziehung gestürzt habe... ziemlich wahllos eigentlich. Ich war so ausgehungert, dass ich einfach nur jemanden gesucht habe, der mich mal in den Arm nimmt." Bill knäulte das Kissen unter seinem Kopf zusammen, um etwas gemütlicher liegen zu können.
"War deine erste Beziehung gleich ein Mann?" wollte Tom wissen. Er verstand Bills Erklärung bisher nur allzu gut und dachte daran, wie es ihm selbst ergangen war. Wie sehr hatte er sich nach Nähe gesehnt, doch ihm war damals auch gleich klar geworden, dass er sie gar nicht zulassen konnte und hatte dieses Bedürfnis dann ziemlich schnell mit aller Macht nach hinten geschoben.
"Ja... er hieß Jörg und war zwei Jahre älter als ich. Ich hätte eigentlich gleich am Namen merken müssen, dass das nicht funktionieren würde," schmunzelte Bill. "Es fing eigentlich ganz harmlos an. Jörg war ziemlich verliebt in mich und das allein tat mir schon gut, auch wenn ich seine Gefühle so nicht erwidern konnte. Ich hatte keine Probleme damit ihn zu berühren, aber bei mir war sofort aus, sobald er mir in die Hose gehen wollte. Ich konnte zuerst ausser nettem Kuscheln und Küssen gar nichts zulassen. Er war sehr verständnisvoll, auch ohne zu wissen, warum ich so war, denn erzählt hab ich ihm eigentlich fast gar nichts von mir. So hat er es dann auch irgendwann geschafft, bei mir weitergehen zu können und als er mir dann eröffnet hat, dass er möchte, dass ich ihm Schmerzen zufüge, war ich erstmal komplett überfordert. Bei meinen ersten Versuchen gemein zu ihm zu sein, hab ich mich direkt entschuldigt, wenn ich gemerkt habe, dass ich ihm wirklich weh getan habe," lachte der Schwarzhaarige bei seinen letzten Worten kurz auf. "Das fand er tierisch abtörnend, aber bei mir wars ein Reflex, dass es mir leid tat und ich brauchte echt eine ganze Weile, um zu begreifen, dass Schmerz auch etwas Geiles sein kann und als ich das erstmal gecheckt hatte, kam dann auch die Lust an der Macht. Es war so ein neues Gefühl nach der ewigen Zeit der Ohnmacht und ich wurde süchtig danach. Es war die perfekte Möglichkeit meine Sexualpartner von meinem eigenen Körper fern zu halten und nur das zuzulassen, was ich selber auch konnte, hatte aber gleichzeitig alle Möglichkeiten mir das zu holen, was ich brauchte. Ich bin sozusagen aus reinem Selbstschutz zum Sadisten geworden, aber eigentlich bin ich es nur, weil mir eben das Vertrauen fehlt. Ich meine... ich liebe es. Es gehört inzwischen zu mir und ich möchte diese Spielchen auf keinen Fall mehr missen, aber es gibt in mir eben auch noch ganz viele andere Seiten, weshalb ich mich nicht rein als Sadist bezeichnen würde." So offen hatte Bill noch nie jemandem davon erzählt, doch vor Tom hatte er zum ersten Mal überhaupt keine Probleme damit sich zu erklären. "Ich hab übrigens die Beziehung zu Jörg in dem Moment beendet, als er darauf gedrängt hat mit mir schlafen zu wollen, obwohl ich bis dahin bereits öfter mit ihm geschlafen hatte. Ich hatte einfach eine wahnsinnige Angst davor und hab mir von da an eigentlich nur Partner ausgesucht, die masochistisch veranlagt waren, egal ob ich nun länger mit ihnen zusammen war oder ob es nur für eine Nacht war. Ich war, so wie du auch, eigentlich immer der Macher und selbst, wenn ich verliebt war... das mit dem Vertrauen im Bett hab ich so gut wie nie überwunden."
"So gut wie nie?" hakte der Blonde ein. "Wie lange hat es denn bei dir gedauert bis du... ähm... ich meine... wann war es dann soweit, dass du jemanden an dich rangelassen hast, der mit dir geschlafen hat?" interessierte es ihn.
"Das war in der Nacht, als ich erfahren hab, dass ich einen Zwilling habe," antwortete Bill leise und sah zu, wie seinem Gegenüber der Unterkiefer runterklappte.
Damit hatte Tom jetzt absolut nicht gerechnet und diese Information plättete ihn gerade. "Oh Bill... wieso hast du... ähm... ich hab... das hab ich nicht gewußt," stotterte er völlig überrumpelt und hob seinen Kopf erstaunt an. Für ihn hatten eigentlich gar keine Zweifel darüber bestanden, dass er nicht der Erste gewesen war, den sein Bruder so an sich rangelassen hatte. Bill war für ihn der Überlegene gewesen, der Erfahrene, derjenige, der sich mit Beziehungen auskannte, mit Männern, derjenige, der von Verliebtsein gesprochen hatte, der Machtvolle, der alles unter Kontrolle hatte, zumindest wenn es um Sexualität ging und in gewisser Weise war er das ja auch, doch Tom erkannte gerade, dass Bills Form von Mauer eine viel besser getarnte als seine eigene war, so geschickt versteckt wie die beiden nebeneinanderliegenden Türen in seinem Wohnzimmerdschungel. "Ach Engel... wenn ich das gewußt hätte, dann..."
"... dann hättest du wahrscheinlich in der Situation nicht mit mir geschlafen," unterbrach Bill den Satz seines Zwillings und legte eine Hand auf dessen Arm. "Tom, ich wollte es... du hast es doch gespürt," sagte er zärtlich und sah seinen Bruder voller Liebe an. "... und du wolltest es auch. Wenn auch die Umstände, in denen wir uns befanden nicht die romantischsten waren, so war es doch der perfekte Moment auf seine Art," versuchte er Toms Schuldgefühle, die ihm deutlich ins Gesicht geschrieben standen, auf ehrliche Weise zu nehmen und kam ihm nun näher, um ihn sanft zu küssen.
Der Blonde entspannte sich. "Ja... stimmt schon," sah er ein.
"Ich war schon lange bereit dafür. Das Einzige, was fehlte, war ein Mensch, dem ich so vertrauen konnte," erklärte der Schwarzhaarige dennoch weiter. "Lilith fehlte dafür etwas Entscheidendes," verzog sich sein Mund zu einem schiefen Grinsen und auf dem Gesicht seines Bruders entstand auch eines, doch Bill wurde gleich wieder ernster. "Ich bin richtig glücklich, dass du es warst, mein Herz," flüsterte er an Toms Lippen, um sie gleich noch einmal zu küssen.
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Ein kalter Herbstwind schlug ihnen ins Gesicht, als sie auf die Straße traten und Bill zog seine Jacke fester um seinen Körper. Für Tom jedoch sah die Welt heute irgendwie verändert aus und das fiel ihm gerade besonders auf. Das Grün der Bäume, die zwischen Straße und Bürgersteig eine gerade Linie bildeten und den Plattenweg in gleichmässigen Abständen durchbrachen, erschien ihm noch grüner, die Gelb- und Rottöne, die sich in dem Blattwerk zwischen dem Grün zeigten, schienen strahlender, selbst der angegraute Himmel sah für ihn blauer aus als sonst. Ein Mädchen mit braunen Haaren und einer roten Jacke kam ihnen entgegen und Tom fragte sich, ob er je so ein intensives Rot wahrgenommen hatte, sah ihr kurz hinterher, als sie vorbeigelaufen war. Die Luft floss bewußt in seine Lungen und transportierte den Sauerstoff lebendig in seine Blutbahnen. Die Stadt roch nach Freiheit und Lebendigkeit, sein Blick schien alles gleichzeitig aufnehmen zu können, sogar die Menschen auf der Straße sahen viel freundlicher aus als sonst, als würden sie sein Glück mit ihm teilen. Die ersten herabfallenden Blätter wurden durch die Luft gewirbelt und landeten rutschend auf dem Boden. Der Blonde fing eines auf, das, sich um sich selbst drehend, auf ihn zugesegelt kam. Fast hätte er es nicht erwischt, weil eine Windböe es kurz vor seinen Händen noch einmal ein wenig anhob und er musste hochspringen, um es zwischen seine Finger zu bekommen. "Ha... ich hab`s," triumphierte er, ohne eigentlich zu wissen, was er damit anfangen sollte, aber das war auch egal. Tom feierte das Leben an sich und dabei spielte der Sinn keine Rolle. Wichtig war nur, zu fühlen, wie gut es ihm ging und den Augenblick in seiner Fülle zu erhaschen. Schwungvoll warf er das Blatt wieder nach oben und sah seinem drehenden, letzten Flug nach.
Seinen Bruder dabei zu beobachten sich wie ein freies Kind zu verhalten löste so tiefe, wundervolle Gefühle in Bill aus und er spürte wieder besonders stark, wie Tom ihn ganz machte. Ihn so zu sehen, gab ihm das Gefühl nicht alles aus ihrer Kindheit verloren zu haben. Auch wenn sie sich jetzt erst getroffen hatten, so hatten sie doch so viele Möglichkeiten, all das miteinander zu erleben, wonach es ihnen immer gedurstet hatte und er fühlte, wie genau in diesem Augenblick eine der vielen Wunden in ihm anfing zu heilen. "Du kriegst mich nicht, bevor ich an der Ampel bin," rief er begeistert, angesteckt von dieser Lebensfreude und rannte los.
"Oah," entfuhr es Tom empört über Bills Vorsprung, den dieser sich durch das Lossprinten geschaffen hatte und rannte, in der festen Absicht Bill nicht gewinnen zu lassen, hinter ihm her.
Was die Twins beim Heraustreten aus der Haustür nicht bemerkt hatten war das Objektiv, das auf sie gerichtet war und den stämmigen Mann, dessen Schläfen bereits ergrauten und der aus seinem Versteck heraus seiner Kamera mit einem Fingerdruck befahl eine Serie von Fotos zu machen. Als die Zwillinge jetzt losrannten ließ er seine Hand sinken. Er hatte, was er wollte und ließ sie für diesen Moment laufen. Einen Augenblick sah er ihnen noch hinterher, bevor er sich zum Gehen wendete und wie geplant unentdeckt wieder verschwand.
Fast hatte der Dreadlockige seinen Bruder eingeholt, doch der warf beim Laufen seine Beine so weit nach hinten, dass er an seine Seite kommen musste, um ihn zu schnappen. Die Ampel war nicht mehr weit entfernt und er strengte sich nochmal richtig an, sein Tempo für die paar Meter zu erhöhen, doch kurz bevor er Bill zu fassen bekam, bog dieser plötzlich ab und rannte um die Hausecke herum in die nächste Seitenstraße und Tom hörte ihn dabei frech gackern. "Du Schuft," lachte er schnaubend und änderte ebenfalls die Richtung, doch Bill hatte schon wieder ein paar Meter gut gemacht durch seine Aktion.
Der Schwarzhaarige drehte im Rennen seinen Kopf nach hinten und freute sich königlich darüber den Abstand wieder vergrößert zu haben. An dem grauen, unscheinbaren, großen Haus, das links neben ihm auftauchte, verlangsamte er sein Tempo.
"Ich hab dich," freute Tom sich wie ein Schneekönig, als er seinen Liebsten an seiner Jacke zu fassen bekam und zog ihn lachend in seine Arme.
"Ja... du hast mich," kicherte Bill und rang ein wenig nach Atem. "Weiter brauchen wir eh nicht. Wir sind da," war er immernoch aus der Puste. Herrlich... das hatte einfach Spaß gemacht.
"Ich hab trotzdem gewonnen," beharrte Tom grinsend auf seinen Sieg. "Du hast die Ampel nicht erreicht."
Bill küsste Tom auf den Mundwinkel, bevor er sich aus der Umarmung löste. "Hätte ich aber locker," neckte er seinen Bruder schmunzelnd, als er auf einen der Klingelknöpfe neben der Eingangstür drückte.
"Keine Chance. Hier guck... das ist das Gesicht des Gewinners," zeigte der Blonde mit hochgezogenen Augenbrauen und einem um den Kopf gehenden Grinsen auf sich selbst und nahm eine Siegerpose ein.
"Du siehst eher so aus, als hättest du noch nicht genug Prügel bezogen," konterte Bill überheblich lachend und drückte die Tür auf, als der Summer den Moment dafür anzeigte.
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 24.12.2007 01:08von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 13. Kapitel ... Teil 2 ~
Lilith hörte im Treppenhaus nur ein tierisches Gepolter mit Lachen vermischt, als sie ihre Wohnungstür aufmachte, um die Jungs in Empfang zu nehmen und als sie dann die letzten Stufen stürmisch miteinander balgend in ihr Blickfeld gerieten, setzte sich ein Lächeln in ihr Gesicht, sich über die Zwei amüsierend. "Hi, Schatz," strahlte Bill sie an und zog sie an ihren Wangen zu sich heran, um ihr einen grinsenden Kuss aufzudrücken, während er holpernd an ihr vorbei in die Wohnung hüpfte. "Hi, Lilith," stolperte Tom lachend hinterher. "Na das nenn ich mal gute Laune," kicherte die Schwarzhaarige über die Überschwenglichkeit dieser beiden Lausbuben, die sie gerade stark an Max und Moritz erinnerten und gab der Tür einen kleinen Schubs, die daraufhin klickend ins Schloss fiel.
Als Bill ins Wohnzimmer abbog rannte er fast in Andi hinein, der ihnen offenbar gerade entgegenkommen wollte und ohne darüber nachzudenken schnappte er ihn sich gleich und knuddelte ihn glücklich. "Ich fühl mich wie in einem Traum die letzten Tage. Ich kann es immernoch nicht fassen, dass ich dich zurückhab," hörte er seinen Freund sprechen und zog seine Arme nochmal fester um dessen Körper. "Ich lieb dich auch, Andi," kuschelte der Schwarzhaarige weiter, so viel von der vermissten Nähe aufsaugen wollend wie möglich.
Während sein Bruder sich nicht von Andi lösen konnte, ließ Tom seinen Blick durch Liliths Wohnzimmer gleiten, das in eine offene Küche überging. Auch hier war zu sehen, dass Lilith gut verdiente, doch die Räume waren nicht so riesig wie bei seinem protzigen Zwilling und die Farbgebung war sehr viel weiblicher, heller. Ein einladendes, cremefarbenes Sofa mit vielen Kissen in einer leicht dunkleren Farbe lehnte über Eck an zwei Wänden und die längere Seite sah hinüber auf ein mit Büchern vollgestelltes, großes Regal. Dazwischen plazierten sich mehrere kleine Tischchen in unterschiedlicher Größe und Höhe, jedoch von der gleichen Machart harmonisch aufeinander abgestimmt und boten jedem Sofabesucher eine eigene kleine Fläche. Auch Lilith schien an Kunst interessiert zu sein, zumindest zeugten die großflächigen Bilder an der Wand davon. Auf einem war die nackte Rückenansicht eines Männerkörpers in Öl abgebildet und hielt Toms Blick für einen Moment länger gefangen. An der Zimmerdecke waren Tücher aufgehangen, die sich in Wellen in den Raum legten und eine ganz besondere Form von Gemütlichkeit schufen. Der Blick in die Küche war von einem Vorhang aus Pflanzen unterbrochen, die aus an einem Deckenbalken hängenden Keramiken nach unten fielen und über einem raumtrennenden Tresen halt machten.
"Kommt frühstücken, Jungs. Ich hab Hunger," trieb Lilith die Runde an und zog im Vorbeigehen Bill von Andi weg, bevor sie da mit Hammer und Meißel dran musste, um die Beiden zu trennen, schritt voran in die Küche, wo sie mit Andi bereits den Tisch gedeckt hatte und griff nach der Kanne mit dem fertigen Kaffee, die noch in der Maschine steckte.
Tom ließ sich unbedacht auf einen der Stühle fallen und unterdrückte einen Schmerzenslaut, der ihm kommen wollte, als seine Pobacken und Schenkel auf dem harten Holz auftrafen. Das Verziehen seines Gesichtes schaffte er allerdings nicht zu verstecken, zu gedankenlos hatte er sich hingesetzt und unauffällig versuchte er leicht pustend dem nur langsam abklingenden Schmerz zu begegnen. Verdammt... er hatte sich doch schon in Bills Wohnung vorgenommen vorsichtig zu sein, als er die Nachwirkungen der vergangenen Nacht bereits beim Aufstehen aus dem Bett zu spüren bekommen hatte.
"Uuuuh... was ist mit dir, Tom? Gehts dir nicht gut?" fragte Lilith in einem belustigten Tonfall gespielt besorgt, als sie sein Gesicht sah, das deutlich zeigte, was mit ihm los war und setzte sich, obwohl sie eigentlich die Kaffeekanne noch wieder zurückstellen wollte, nachdem sie Allen eingegossen hatte, doch diese Situation forderte jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit, wie sie vorfreudig auf Toms Reaktion feststellte und plazierte die Kanne deshalb erstmal auf dem Brett, das vor ihr lag.
"Ähm... ne... alles okay," sah der Blonde zu Lilith, doch seine Stimme klang noch nicht sehr fest, wie er selber einsehen musste und Liliths Blick zeigte ihm ganz deutlich, dass sie genau wußte, welcher Schmerz noch in ihm pochte. Sein Gesicht nahm ertappt eine rötliche Färbung an. Oh man... sie schaffte es immer wieder ihn in eine ihm peinliche Unsicherheit zu treiben und er sah schnell auf den Korb mit den Brötchen und griff sich ablenkenderweise eines.
Bill schmolz augenblicklich wieder bei Toms ungeschicktem Vertuschungsversuch. Es war so herrlich, wie sein Bruder aussah, wenn er unsicher wurde. Er konnte seinen Blick nicht von ihm nehmen.
"Oh... du bist ja ganz verstört, du Armer," pochte Lilith spielfreudig weiter auf dem Dreadlockigen rum. "Was hast du mit ihm angestellt, Bill?" tat sie empört.
"Nichts, wonach er nicht gebettelt hätte, nicht wahr, Bruderherz?" schmunzelte der Schwarzhaarige ohne seine Augen von seinem Zwilling entfernen zu können und legte liebevoll eine Hand in dessen Nacken.
Tom spürte, wie ihm unaufhaltsam weiteres Blut in sein Gesicht schoss und spürte alle Blicke auf sich gerichtet. Hätte er in der letzten Nacht nach seinem alten Schema eine Frau flachgelegt, wäre es heute für ihn überhaupt kein Problem gewesen damit zu prahlen, darüber zu sprechen oder darauf angesprochen zu werden, doch seine neu entdeckte Liebe zu dem Gefühl der Unterwürfigkeit, des Beherrschtwerdens, der Lust an Schmerzen war noch so frisch, dass er noch keine Sicherheit im Umgang vor Anderen damit gefunden hatte. Er warf seinem Bruder, der ihm hier direkt fies mit in den Rücken fiel, einen finsteren Blick zu, doch der lächelte ihn nur so offen und frech an, dass er das eigentlich auch schon wieder geil fand und ihm unwillkürlich ebenfalls ein Lächeln auf die Lippen lockte. "Diese Gesichtsfarbe hab ich bei dir ja noch nie gesehen," holte Andi ihn kichernd aus seinem kurzen Augenkontakt mit Bill weg.
"Steht dir gut," giggelte der Weißhaarige weiter, als Tom ihn nun mit einem Schmollen um seine Lippen ins Visier nahm.
"Diese Farbe dürfte sich gerade auch noch an anderen Körperteilen von ihm feststellen lassen," schubste Lilith Andi nun laut lachend am Arm an, Tom dabei mit ihrem Blick jetzt offen aufziehend. "Wenn du jetzt noch die Luft anhälst und dazu blau anläufst, dann passt dein Gesicht farblich komplett zu deinem Hintern," wurde ihr Lachen noch schallender.
"Ach... leckt mich doch," fiel Tom nichts besseres ein, um sich zu wehren und selbst die Worte brachte er nur matt zustande.
"Uiii... was für ein nettes Angebot," gackerte Lilith weiter.
"Ein ausgesprochen nettes Angebot," stimmte Bill seiner Freundin grinsend zu und rückte näher an seinen Bruder heran. "Ich hoffe, ich bin derjenige, der dich zuerst lecken darf," raunte er ihm an sein Ohr und ließ seine Zungenspitze knapp daneben an dessen Hals entlanggleiten.
"Hihi... und ich dachte, wir sollen es alle gleichzeitig tun," bemerkte Andi feixend.
"Oh Gott... hör auf mit solchen Ideen," fing Lilith nun an zu schmachten, weil sich in ihrem Kopf ein ziemlich hübsches Bild formte, das sie in diesem Augenblick unwiderstehlich erotisch fand. "Sonst versuche ich euch noch zu Sachen zu überreden, die ich hinterher nicht bereuen würde." Sie stand jetzt auf und stellte die Kaffeekanne zurück in die Maschine. Als sie sich wieder umdrehte, bemerkte sie, dass alle sie ansahen... Bill mit breit hochgezogenen Mundwinkeln, Tom mit einem Ausdruck, den sie nicht deuten konnte und Andi mit einem Gesichtsausdruck, der zwischen Erstaunen, Neugier und Entsetzen lag, so wie sie es interpretierte. "Was ist? Wartet ihr jetzt auf meine Überredungsversuche?" schmunzelte sie und setzte sich wieder hin.
"Leg los," forderte Bill amüsiert. "... obwohl... mich brauchst du gar nicht zu überreden," gefiel ihm die nicht wirklich ausgesprochene Idee und sein Kopfkino zeigte ihm ähnliche Bilder, wie Lilith sie sah. Sehr verlockend. Er trank einen Schluck Kaffee und machte sich daran sein Brötchen zu beschmieren.
"Also mich schon," reagierte Andi und bemerkte erst in dem Moment, wo er es aussprach, dass seine Worte einen Fehler enthielten. "Ich meine... mich bekommst du bestimmt nicht dazu überredet mit Tom und Bill ins Bett zu steigen. Die Beiden sind wie Brüder für mich," erklärte er deshalb rasch.
"Da wärst du aber der Einzige hier, der sich an dieser Tatsache stört," lachte Lilith und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Du kennst meine Überzeugungskünste noch nicht," bemerkte sie mit zwinkerndem Auge. "Aber für den Moment hast du Glück, weil wir jetzt eh keine Zeit für solche Schweinereien haben... also kannst du ganz beruhigt frühstücken," tätschelte sie dem Weißhaarigen scherzhaft die Wange.
Tom war erleichtert, dass es nicht mehr um ihn ging und hatte zu seiner normalen Hautfarbe zurückgefunden, doch er hielt für den Augenblick lieber erstmal den Mund, beobachtete jetzt amüsiert die Szene zwischen Lilith und Andi und gab sich hungrig seinem Essen hin.
"Keine Zeit für Schweinereien? Das sieht dir ja mal gar nicht ähnlich," wunderte sich Bill über seine Freundin, die eigentlich sonst nicht so schnell locker ließ, wenn es darum ging ihre Phantasien durchzusetzen. "Was hast du denn noch Wichtiges vor heute?"
Die Schwarzhaarige sah Bill amüsiert an. "Das Selbe wie du, Schatz. Das ist das erste Mal, dass ich dich dabei erwische, dass du einen Termin vergißt, Mister Ichhabsonstimmerallesimkopfundunterkontrolle." Es war wie ein Triumph für sie den Schwarzhaarigen dabei zu ertappen. "Du tust ihm gut, Tom," wendete sie sich kurz lächelnd an den Dreadlockigen. "Du machst diesen Arbeitsroboter offenbar menschlicher," schwenkte sie am Ende des Satzes wieder zu Bill, den sie sonst wie einen gut organisierten und absolut zuverlässigen Terminkalender benutzen konnte. "Das Velvet-Glamour Shooting ist heute," klärte sie ihn nun auf.
"Oh nein... ach fuck... das hab ich echt total vergessen," brach die Lustlosigkeit an der heutigen Verpflichtung dazu aus Bill heraus. "Dabei wollte ich euch eigentlich zu einem Möbelshopping überreden. Ich muss sagen, ich bin echt wahnsinnig gespannt auf deine Wohnung, Andi," lenkte der Gedanke an die ihm noch unbekannten Räume ihn direkt von seinem eben vollführten Zusammensacken wieder ab.
"Du meinst unsere Wohnung, Bruder," verbesserte der Weißhaarige lächelnd. "Ich hoffe, du lässt dir nicht zu lange Zeit, um sie dir angucken zu kommen."
"So bald wie möglich," versprach Bill, denn er hatte ganz sicher nicht vor, seinen wiedergefundenen Freund nochmal so zu vermissen. "Ein Grund, warum ich heute gleich nach Möbeln Ausschau halten wollte," seufzte er.
"Wenn wir uns mit dem Frühstück beeilen, dann schaffen wir auf dem Weg vielleicht noch ein oder zwei Möbelläden abzuklappern. Wäre zwar kein gemütliches Shoppen, aber wer weiß... vielleicht wartet ja etwas Passendes genau in diesem Moment darauf, schnell entdeckt zu werden. Du weißt doch sowieso, wo du anfangen wollen würdest zu suchen," schlug Lilith vor. "Und diese beiden Schnuckel nehmen wir mit zum Shooting, wenn sie Lust haben." Sie strich Andi kurz über den Schenkel.
"Also mir gefällt der Plan," stimmte Tom zu, in Vorfreude darauf, offiziell zu einem Shooting mitkommen zu dürfen. "Velvet-Glamour klingt interessant," zuckte er mit seinen Augenbrauen.
"Velvet-Glamour ist der Name eines Designerlabels mit einer Auswahl von Klamotten, in denen oberfeine Pinkel ihre Frauen zu langweiligen Galas ausführen und in denen die Männer aussehen wie geleckte Affen," klärte der Schwarzhaarige seinen Zwilling auf. "Es ist eines von den Shootings, wo du vor Langeweile eingehen wirst."
"Macht ja nichts. Dafür weiß ich dann jedenfalls, wie du als geleckter Affe aussiehst," freute Tom sich trotzdem und bekam schon bei dem Gedanken daran, Bill so zu sehen, ein hämisches Grinsen auf dem Gesicht.
Andi hatte den selben Gesichtsausdruck wie Tom drauf. "Also das will ich auch sehen," kicherte er.
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"Ähm… wo soll denn hier ein Möbelladen sein?“ sah Andi sich skeptisch um, als sie aus dem Taxi gestiegen waren und er nur eine Reihe voller Wohnblocks vor sich sah, die sich grau an grau ziemlich unscheinbar aneinanderreihten. Noch nicht mal ein einziges Schaufenster konnte er in der ganzen Straße entdecken, zumindest, soweit er sie überblicken konnte.
"Hier rein,“ lotste Bill seine Freunde durch ein großes, offen stehendes Tor, durch das sie in einen Hinterhof gerieten.
"Wie kann denn hier ein Geschäft überleben?“ wunderte sich der Weißhaarige, als sie noch ein Stück in einen zweiten Hinterhof laufen mussten und er noch nicht mal irgendwo ein Schild entdeckt hatte, das darauf hinwies, dass hier noch irgendetwas war.
"Indem es so ausgefallene Sachen verkauft, dass es als Geheimtipp gehandelt wird,“ antwortete Lilith. "Willst du irgendetwas kaufen, was sonst keiner hat, dann frag Bill. Der kennt wahrscheinlich jeden Laden, den sonst niemand findet. Ich glaube, normale Geschäfte kennt der gar nicht, zumindest hab ich ihn in noch keinen begleitet,“ schmunzelte sie.
"Doch… Supermärkte und Bäcker,“ verteidigte sich Bill.
"Ha… als ob du jemals einen Supermarkt betreten würdest. Da scheuchst du doch Micha hin,“ belustigte die Schwarzhaarige sich über Bills Reaktion.
"Ich hatte auch schon ein Leben vor Micha,“ grinste Bill breit, zog die Tür auf, an der sie jetzt angekommen waren und hielt sie für seine Freunde fest, bis sie an ihm vorbei waren.
"Wow... heiliger Bimbam,“ fiel Tom die Kinnlade runter, als sie die unerwartet große Halle betreten hatten, in der doch so einige Leute rumliefen. Das sah hier wirklich nicht nach einem normalen Möbelgeschäft aus. Irgendwie stand hier alles durcheinander und zusammengequetscht. Es schien, als hätten die Möbel es gar nicht nötig, präsentiert zu werden. Es wirkte sogar fast schon wie eine zu groß geratene, vollgestopfte Garage, allerdings war jedes Stück, das er sah von einer absoluten Einzigartigkeit, dass es ihm die Sprache verschlug und seine Augen nur noch mit dem Aufnehmen der Eindrücke beschäftigt waren.
Bill legte seine Hände kurz von hinten auf die Hüften seines Zwillings. "Sag Bescheid, wenn du einen Tisch siehst, der dir gefällt," raunte er ihm mit einem Schmunzeln ins Ohr und ging dann an ihm vorbei ein Stück weiter in das Gebäude hinein.
Für die Möbel hatte Andi noch nicht wirklich Aufmerksamkeit gefunden, denn sein Blick wurde von Tom festgehalten. "Menschen sind doch manchmal echt faszinierende Wesen," sagte er zu Lilith, ohne das Beobachten des Blonden sein zu lassen. "Ist dir schon mal aufgefallen, wie viel langsamer jemand in seinen Bewegungen wird, wenn er anfängt zu staunen?" sah er Tom dabei zu, wie dieser, wahrscheinlich ohne sich dessen bewußt zu sein, fast wie in Zeitlupe einen Fuß vor den anderen setzte, dabei ebenso langsam seinen Kopf bewegte, den Augen folgend, die, jeden Zentimeter abschreitend, über das Material der Faszinationen glitten. "Für mich ist staunen ein Moment, wo ein Mensch sich in einer seiner natürlichsten Formen zeigt, so pur. Niemand achtet in dem Augenblick mehr drauf den Mund geschlossen zu halten oder sich in irgendeiner Form selbst zu kontrollieren, irgendwie darauf zu achten, wie er auf die Umwelt wirkt. Ein ehrliches Staunen passiert einfach und zeigt den jeweiligen Menschen, wie sein eigenes Inneres aus ihm herausbricht. Ich liebe solche reinen Momente," war der Weißhaarige gerade so fasziniert von Tom, wie dieser von der Fülle der Attraktionen dieses Ladens.
"Du liebst die Beiden wirklich sehr, nicht wahr?" war Liliths Frage eher eine Feststellung, denn sie hatte die Antwort in den letzten Tagen ja ständig vor Augen gehabt.
"Sie sind die wichtigsten Personen in meinem Leben," bejahte Andi Liliths Bemerkung. "... und ohne den Einen hätte ich den Anderen nicht. Es ist unglaublich für mich, sie endlich zusammen zu erleben." Er war so erfüllt in den letzten Tagen von der Tatsache Bill wiedergefunden zu haben, ihn jetzt erleben zu können... durch Tom, der vor seinen Augen so eine wundervolle Veränderung in die Richtung durchgemacht hatte, in der er ihn schon von Anfang an gesehen hatte, als er ihn kennenlernte. Es hatte sich ein Kreis geschlossen, ein fehlendes Puzzleteil war nach langer Suche aufgetaucht und es war so wunderschön, das Bild der Beiden jetzt zu sehen.
"Bill hat sich ganz schön verändert, seitdem er Tom kennt," bemerkte Lilith.
Andi nahm das erste Mal in den letzten Minuten den Blick von Tom und sah die Schwarzhaarige direkt an. "Wie meinst du das?" fragte er neugierig.
"Na ja... wie soll ich das ausdrücken?" überlegte Lilith. "Er ist immernoch Bill, wie ich ihn kenne, aber... es ist, als würde er endlich anfangen zu leben und Gefühle zuzulassen, die er vorher immer versteckt hat. Ich meine... Tom tut ihm unendlich gut und ich hab noch nie vorher so ein Leuchten in seinen Augen gesehen," beschrieb Lilith und ihr wuchs ein Lächeln in ihrem zufriedenen Gesicht. "Tom, komm mal hier rüber," lenkte Bills rufende Stimme sie von der Situation mit Andi ab und der Tonfall in der Stimme ihres Freundes, ließ ihr Lächeln zu einem Grinsen werden. "Das hört sich an, als ob da jemand etwas zum Geld ausgeben gefunden hat," kannte Lilith den typisch begeisterten Tonfall des Schwarzhaarigen, wenn ihm bei einem seiner Shoppingstreifzüge ein Beutefund gelang, nur dass er heute ein wenig glücklicher klang als sonst.
"Guck dir das an," ging Bill seinem Bruder ein paar Schritte entgegen, als dieser auf ihn zu kam und zog ihn am Handgelenk näher an das Bett, das er entdeckt hatte. "Ist das nicht einfach nur geil?" wollte er Toms Meinung hören, ihm seine sowieso schon in seinen Worten und seinem begeisterten Gesichtsausdruck präsentierend.
"Oh... wow... dieses Bett macht Angst," war Toms erste Reaktion auf den Anblick. "Das könnte in einem alten Horrorfilm mitspielen," war er beeindruckt von diesem schwarzen, gigantisch wirkenden Himmelbett. Ein schwarzer Baldachin aus schwerem, an einigen Stellen mit Goldfäden durchsetztem Samt überspannte den Himmel und fiel über die Aussenpfosten des Bettes bis fast auf den Boden. Der Stoff war stilvoll an den Aussenpfosten zusammengebunden und der Blick hindurch gab den Blick auf die Matratze frei, doch Toms Aufmerksamkeit wurde von dem Kopf- und dem Fußteil des Bettes angezogen, in dessen festen Gerüst in regelmässigen Abständen senkrecht verlaufende Ketten gespannt waren, dicke, schwere Metallketten, die dem Bett etwas von einer Gefängnisatmosphäre aufdrängten. "Das ist definitiv geil," stimmte er Bill jetzt zu, noch dabei, dieses Bild in sich aufzunehmen.
Der Schwarzhaarige wühlte seine Arme unter Toms hindurch und legte streichelnd seine Hände auf dessen Bauch. "Guck dir die vielen Möglichkeiten bei diesem Bett an, wie ich dich daran fesseln könnte," schmiegte er sich schnurrend an Toms Rücken und war hin und weg von seiner Entdeckung. "... und du siehst darin garantiert wie ein Märchenprinz aus," flüsterte er an seinen Hals, um ihn dort kurz zu küssen. "Leg dich mal rein," forderte er ihn auf.
"Ich seh überall wie ein Märchenprinz aus," grinste Tom, als er sich umdrehte, und mit dem Po zuerst die Matratze berührte. "Was willst du sehen? Das hier?" fragte er, als er sich ganz hingelegt hatte und sah Bill an, während er seine Arme nach oben zog, sich an den Ketten festhielt und seinen Körper ganz leicht räkelte. Ihm war es gerade ganz egal, dass hier noch andere Kunden waren, die ihn sehen könnten. Er wollte seinem Bruder nur das geben, was der sehen wollte.
"Genau das," bestätigte Bill mit zuckenden Augenbrauen, zufrieden über den Anblick, bei dem ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Er setzte sich zu Tom auf die Bettkante. "Ich würde vorschlagen, wir schicken mein altes Bett nach Magdeburg und stellen das hier in meinem Schlafzimmer auf," tipselte er mit seinen Fingerspitzen Toms Brustbein hinauf. "Probier`s zu Hause aus, Bill. Wir haben keine Zeit für Ausprobierorgien," hörte er Liliths amüsierte Stimme shoppingdruckmachend plötzlich hinter sich. "Ausgesprochen nettes Bett," fügte sie hinzu.
"Soviel Zeit muss sein," drehte der Schwarzhaarige sich zu Lilith um, stand dann aber trotzdem auf und reichte Tom eine Hand. "Hast du schon etwas Schönes entdeckt?" fragte er seinen Zwilling, während er ihn hoch zog.
"Etwas?" gluckste Tom. "Hier stehen hunderte von schönen Sachen rum. Da kann man sich ja für gar nichts entscheiden... außer vielleicht für ein Horrorfilmbett."
Als sie den Laden verließen, hatte Bill noch eine Kommode und einen Tisch bezahlt, den dann tatsächlich Tom entdeckt hatte, aber Zeit für einen weiteren Laden hatten sie nicht mehr und das angehaltene Taxi kutschierte sie auf dem direktesten Weg zum Ort des Shootings.
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 26.12.2007 14:31von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge
haaaach Kim<3
Ich hab gar nicht geschnallt, dass es weitergeht tihihi
aber jetzt war ich hier voll gefangen und hab mich durch nichts und niemanden ablenken lassen (deshalb werd ich auch nicht viel schreiben jetzt)
also ich könnte mich ja fragen, wer der Typ mit den Fotos war, aber dazu hab ich gar keine Lust, weil ich noch in dem ganzen Rest schwelge... du kannst so unglaublich toll schreiben, das gibts gar nicht...
Das Bett würd mir übrigens auch gefallen tihihi
ach ist das toll, ich weiß gar nichts mehr zu sagen


RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 26.12.2007 15:42von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge
Oh man, habs jetzt auch geschnallt^^
ENDLICH geht es weiter!!!! *juhuuuuuuuu*
Eigentlich könnte jetzt Schluß sein...sie sind alle so glücklich . Aber ich befürchte, da kommen noch paar Hürden auf die Hauptdarsteller zu. Was sollen die versteckten Fotos jetzt wieder???? *aufgeregt und beunruhigt bin*
Und was solln das fürn Bett sein?^^ Darin würde ich jede Nacht Alpträume haben *bibber*
Letztlich kann ich mich schaefchen nur anschließen, du schreibst wirklich toll und ich freu mich schon ganz sehr auf die Fortsetzung.

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