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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 26.12.2007 16:04von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
Zitat von thErnaRex
oder die erste die gelesen hat^^
oder so^^ xD
lol, Gosu... "eigentlich könnte jetzt Schluß sein" *lach* ... falls ich nach dieser hier nochmal eine FF schreiben sollte, dann wird sie garantiert kürzer *nicht geahnt hätte, dass ich soo langsam sein würde*^^ ... aber nun muss ich da durch und die Geschichte so aufschreiben, wie ich sie mir am Anfang mal ausgedacht habe... und das wird wohl noch dauern... denn da kommt noch so einiges^^
Das Bett stell ich mir übrigens sehr geil vor xD ... mystisch, schwarz, bedrückend, aber wunderschön^^
Ich freu mich, dass du mein Geschreibsel lesen magst



RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 17.01.2008 00:09von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 14. Kapitel ... Teil 1 ~
"Oh Gott... er sieht so scharf aus in diesem Outfit," lechzte Tom flüsternd, neben Andi am Rande des Set sitzend.
"Das hast du bisher bei jedem Outfit gesagt," grinste Andi. "Das wievielte ist es jetzt? In etwa das Zehnte?" fasste er das Geschwärme seines Freundes mal in geschätzten Zahlen zusammen. "Ach nein," fing er an sich selbst zu korrigieren. "Du hast ja in deiner Wortwahl variiert. Ich glaube es fing an mit 'dieser Geleckteaffenlook steht ihm ja geil' und zwischendurch kam mal ein 'Oh Gott, wie ich diesen Blick liebe'," zitierte Andi den Blonden neckend und als ihm dessen Hand schlagend gegen den Brustkorb geflogen kam, wurde sein Grinsen noch breiter. "Was denn? Ich sag doch nur die Wa... oaah... sieh dir Lilith an. Die kann aber auch sowas von arrogant gucken," begeisterte sich Andi.
"Die Beiden haben in den letzten Jahren bestimmt miteinander um die Wette geübt und stundenlang 'Wer guckt arroganter' gespielt," warf Tom ein. "Hey Moment mal... wenn Bill so ein Gesicht aufsetzen kann, müsste ich das doch eigentlich auch können," fiel ihm auf und er warf Andi gleich mal probehalber einen arroganten Blick zu.
"Schon gar nicht schlecht," schmunzelte der Weißhaarige. "Jetzt musst du nur noch ein wenig üben und dann wirst du vielleicht halb so gut darin wie unsere beiden Models," belustigte er sich. "Autsch... schlag mich nicht immer," murrte er, als Toms Handrücken erneut schnell reagierend auf seine Brust geklatscht war.
Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den Beiden, die einfach nur das Shooting beobachteten und dabei ihren Gedanken nachhingen.
"Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich darum beneide, dass du Bill bereits als Kind kanntest?" verriet Tom seinem Freund sein Gefühl, das ihn beim Anblick seines Zwillings irgendwann erreichte. "Ich hätte ihn so gern auch erlebt... und es tut so wahnsinnig weh, das nicht nachholen zu können," vermisste er den Bruder nachträglich, den er damals nicht haben konnte. "Unfassbar, dass du Recht hattest," konnte er es eigentlich immernoch nicht ganz begreifen, was in den letzten Tagen ans Licht gekommen war.
Toms plötzlicher Gefühlswandel lenkte Andi vollkommen von den Akteuren vor der Kamera ab und ließ den Teil in seinem Herzen anspringen, der für das Mitgefühl zuständig war. "Ja," war das Einzige, was er aus Mangel an passenden Worten sagte und legte dem Dreadlockigen eine Hand auf die Schulter. Er hatte eine Ahnung davon, wie es seinem Freund damit gehen musste.
"Wie habt ihr es geschafft euch ausserhalb der Schule so oft zu sehen damals?" interessierte sich der Blonde jetzt für die Dinge, die Andi ihm noch nicht erzählt hatte. Wenn er an seine Zeit in dem Heim dachte, konnte er sich absolut nicht vorstellen, wie das hätte klappen können, eine Freundschaft zu jemandem aufzubauen, noch nichtmal innerhalb des Heimes. Zu sehr wurde er von allen abgeschottet.
"Heimlich," erinnerte sich Andi. "Bill hatte ein Zimmer, das zu dem Teil des Gartens lag, wo eigentlich niemand hin kam. Das Haus war merkwürdig gebaut und das Fenster zu seinem Zimmer lag in einer Art Nische zwischen zwei Hauswänden. Wenn er raussah, sah er eigentlich nur die gegenüberliegende Mauer... ziemlich bitter, aber das Glück für uns, weil ich so nicht entdeckt wurde, wenn ich es geschafft hatte, mich dort hinzuschleichen, auch nicht von den anderen Kindern, wenn die dort im anderen Teil des Gartens spielten. Wir hatten sozusagen eine Fensterbankfreundschaft. Glücklicherweise kamen die Erzieher... oder besser gesagt die Bewacher ziemlich zuverlässig zu bestimmten Zeiten nach ihm sehen, so dass wir uns darauf einstellen konnten, obwohl die Angst des Entdecktwerdens immer über uns lag," schilderte Andi die damalige Situation.
"Wurdet ihr nie erwischt?" war Toms logische Frage.
"Zum Glück nicht ein Mal, obwohl es manchmal echt knapp war. Ich will mir gar nicht ausmalen, was dann passiert wäre," reagierte der Weißhaarige. "Es war ja schon krass genug, als Bill dabei erwischt wurde, wie er versucht hat wegzulaufen. Da..."
"Das hat er versucht?" Tom war total beeindruckt von Bills Mut. Er selbst hatte oft mit dem Gedanken gespielt, doch hätte er gar nicht gewusst, wohin. "Weißt du, wo er hin wollte?" war er deshalb neugierig.
"Er hatte kein Ziel. Er wollte einfach nur weg, doch sie haben ihn bereits geschnappt, bevor er Magdeburg verlassen konnte." Andi wurde bei der Erinnerung daran das Herz schwer. "Er war so dermaßen verstört danach. Er hat tagelang nicht mehr mit mir gesprochen, war total abwesend und es hat gedauert, bis er mir überhaupt erzählt hat, was er versucht hat, doch er hat mir nie erzählt, wie die Leute im Heim darauf reagiert haben. Ich glaube, sie haben ihn übel misshandelt, denn er hatte ganz offensichtlich Schmerzen, wenn er sich bewegt hat, aber das hat er versucht vor mir zu verstecken." Er konnte noch die Hilflosigkeit fühlen, die er damals empfunden hatte. "Ab dem Zeitpunkt war ein Gitter vor seinem Fenster angebracht," fügte er tonlos hinzu. "... und dann hat es auch nicht lange gedauert, bis er ganz weg war."
Tom konnte nichts sagen. Er sah seinen Zwilling an, der professionell in die Kamera strahlte und der Welt nichts von seinem erlebten Elend zeigte, sich in seiner ganzen Schönheit präsentierte, als gäbe es kein Gestern. "Aber er konnte dich doch auch besuchen," fiel ihm dann plötzlich auf. "Du hast mir von Situationen erzählt, wo Bill bei dir war," brachte er die Tatsache auf den Tisch und wusste, dass Andi die versteckte Frage darin verstand.
"Ja... ganz selten. Das waren die schönsten Momente." Die Bilder des kleinen Bill tauchten in ihm auf, wie er drauf war, wenn er die paar Stunden mal bei ihm sein konnte. Es war immer so, als wollte Bill in der Zeit alles erleben, was es zu erleben gab, aufgedreht, fröhlich, voller Tatendrang. "Es gab eine Erzieherin in dem Heim, die offenbar ein Herz hatte und die Bill wirklich mochte. Ich kann nicht nachvollziehen, wie es gelaufen ist, aber sie brachte Bill manchmal zu mir und holte ihn nach einer gewissen Zeit wieder ab. Rückblickend glaube ich, dass sie das irgendwie heimlich gemacht hat, denn sie impfte uns immer ganz besonders die Uhrzeit ein, wann sie ihn wieder abholen würde und irgendwie war uns klar, dass diese Momente bei mir nicht mehr möglich sein würden, wenn wir diese Abholzeit einmal verpassen würden," erklärte er Tom die Besuche von Bill.
Die Liste der Leute, die mit ihnen zu tun hatten, fiel dem Blonden ein und er dachte dabei sofort an eine Frau, die er und Bill beide kannten. "Hieß die Erzieherin Claudia?" wollte er von Andi wissen, sich daran erinnernd, dass sie diejenige war, die nett zu ihm gewesen war, die mit ihm gespielt hatte, ihn auch mal in den Arm genommen hatte und ihm gezeigt hatte, dass sie ihn mochte. Sie war diejenige, die er in den Jahren danach wirklich vermisst hatte.
"Ja, so hieß sie," bestätigte Andi, sofort checkend, dass sie zu den Menschen gehörte, die Beide kennengelernt hatten.
In der Stille, die zwischen den Zweien entstand, beobachtete Tom wieder den Menschen, den er so liebte, wie er es nie für möglich gehalten hatte und dessen Freundin, die sich vor der Kamera ebenso professionell verhielt wie Bill. Nach einer Weile war Tom davon so gefesselt, dass er ins Heute zurückgekehrt war und sich wieder voller Begeisterung dem heißen Schauspiel hingab, das die Schönheiten ihm boten. Er hatte kaum Augen für die anderen Models und verlängerte die Liste seiner Schwärmereien gemeinsam mit seinem Freund, der ebenso zurück ins Sabbern gefunden hatte.
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"Na, ihr Süßen... alles klar bei euch?" erkundigte sich Lilith bei den zwei Beobachtern, als sie sie nach dem Shooting mit Bill im Schlepptau zum Gehen abholen wollte.
"Also ich hätte jetzt tierisch Lust auf so eine langweilige Gala," stand Andi auf und gab der Schwarzhaarigen lächelnd einen Kuss. "Sie haben einfach hinreißend ausgesehen, schöne Frau," schnurrte er sie an und nahm ihre Hand an seine Lippen, um ihre Finger hauchzart zu küssen.
"Oh mein Gott... wie schleimtriefend charmant," verzog Lilith gespielt angewidert ihr Gesicht. "Komm mit und schleim weiter so ekelhaft... da steh ich drauf," zog sie Andi mit sich mit Richtung Ausgang.
Tom ließ sich beim Laufen gegen Bill kippen. "Halt mich fest. Ich bin so wahnsinnig müde, weil ich vor Langeweile fast gestorben wäre," gähnte er geheuchelt, um sich im nächsten Moment wieder zu lösen und rückwärts vor Bill herzulaufen. "Verdammt... ist dir eigentlich klar, wie scharf mich das gemacht hat, dir zuzugucken? Du siehst verdammt heiß aus, wenn du vor der Kamera rumposierst... Lilith übrigens auch, mal so nebenbei erwähnt," schmunzelte er. "Andi und ich hatten einen sehr erregenden Abend. Danke fürs Mitnehmen," lächelte er und lief ein wenig langsamer, um Bill auf sich zukommen zu lassen und ihm einen Kuss zu geben, bevor er sich wieder umdrehte und neben Bill her lief.
"Hach... du warst wie immer zauberhaft, meine Diva," kam Marcello ihnen säuselnd entgegen und verabschiedete sich kurz von ihnen, bevor er mit tänzelnden Händen seinen Weg fortsetzte. Als sie gerade an der Tür waren, wurden sie von Lukas Stimme gestoppt. "Wartet mal, ihr Beiden," kam er hinter ihnen her. "Habt ihr noch etwas Zeit? Ich würde euch gern etwas zeigen," sagte er etwas atemlos, als er bei den Zwillingen angekommen war. Offenbar hatte er sich beeilt, sie noch zu erwischen. "Ich dachte, wenn ich schon an meinem eigentlich freien Wochenende einspringen muss, dann soll das auch nicht ganz sinnlos sein," erklärte er, ohne etwas zu erklären.
"Meinetwegen," reagierte Bill neugierig und sah Tom fragend an, der zustimmend nickte. Er rief Andi und Lilith zurück, die bereits nach draußen verschwunden waren und gemeinsam folgten sie dem Visagisten in die inzwischen leere Garderobe.
Luka bat Tom, sein Cap abzunehmen und schminkte Bill ab, bevor er die Haare der Zwillinge jeweils unter einem schwarzen Tuch vollständig versteckte. "Jetzt setzt euch mal hier nebeneinander und schließt die Augen bitte," plazierte er sie auf zwei Hockern, die er eng nebeneinander gerückt hatte. "Ihr bleibt bitte in der Position, in die ich euch jetzt bewege," bat er die Beiden, als sie ihre Augen geschlossen hatten.
Tom fühlte Lukas Hände an seinem Gesicht, die seinen Kopf sanft nach links bewegten, bis er Bills Wange an seiner spürte. In ihm stieg die Aufregung, doch er ließ sich wortlos von Luka leiten und versuchte dabei locker zu bleiben und nicht gegenan zu gehen. "Auf keinen Fall mehr bewegen," hörte er die Stimme des Visagisten, bevor dessen Hände ihn los ließen und verharrte in seiner Position.
"Du bist wahnsinnig, Luka," sagte Bill mit kratziger Stimme, als ihm eine Ahnung kam, was er vor hatte und sein Herz klopfte schneller. "Nicht sprechen," hörte er dessen Stimme ermahnend und fühlte wie Lukas Hände sein Kinn und seine Wange berührten und ihn ganz vorsichtig in eine bestimmte Haltung brachten.
"So, ihr Zwei. Bleibt auf jeden Fall jetzt so und nicht reden. Ich sag euch Bescheid, wenn ihr die Augen öffnen könnt," ließ er Bill los und richtete die Spiegel vor ihnen akribisch genau aus. "Ihr könnt euch hinter sie stellen," wies er Andi und Lilith ihren Platz zu, als er fertig war und alles überprüft hatte. "Okay... jetzt könnt ihr eure Augen öffnen, aber am Besten nicht sprechen... seht`s euch einfach erstmal an," gab er das Startzeichen für Tom und Bill.
"Oh mein Gott," hörte der Blonde, wie Lilith die Worte überwältigt herausbrachte, die ihm selbst durch den Kopf gingen, als er vor sich ein Gesicht sah, zusammengesetzt aus den Gesichtern von ihm und Bill. Luka hatte die Spiegel vor ihnen so aufgestellt, dass sich ihre jeweiligen Gesichtshälften perfekt aneinanderlegten und ein Ganzes ergaben, ohne Piercings, ungeschminkt. Tom musste seine ganze Konzentration aufbringen, um sich nicht zu bewegen und das Bild damit zu zerstören und seine Hand hielt sich in dem Stoff seiner Hose fest. "Das ist unglaublich," drang wieder Liliths atemlose Stimme an sein Ohr und sie hatte sowas von Recht. Er hatte sich ja bereits in Bills Gesicht gefunden, doch das, was er jetzt sah, war viel verblüffender, als er sich hätte ausmalen können. Das Gesicht vor ihm war Eins... alles passte so haargenau zusammen, dass ihn der Anblick so sehr fesselte, dass er vergaß zu atmen.
Wenn er es nicht schon längst gewusst hätte, gefühlt hätte, dann wäre das hier jetzt der absolute und unwiderlegbare Beweis dafür gewesen, dass sie eineiige Zwillinge waren. Bill fiel es unglaublich schwer, jetzt nichts zu sagen und konnte seinen Blick nicht von ihrem Spiegelbild lösen. Die Gefühle, die das bei ihm auslöste, waren so intensiv und doch so unbeschreiblich. Seine Hand suchte vorsichtig nach der seines Bruders und als er sie fand, wurden seine Finger umschlossen, als hätte Tom nur darauf gewartet... oh Gott... er fühlte sich ihm so unfassbar nah.
"Ich kann nicht anders... ich muss das jetzt festhalten," flüsterte Andi, der sich nicht traute, lauter zu sprechen, um diesen magischen Moment nicht zu zerstören. Er zog sein Handy aus seiner Hosentasche und machte ein paar Fotos, bevor er es wieder wegpackte. Er war vollkommen gerührt von diesem Anblick und schluckte immer wieder den Kloß in seinem Hals herunter. Er fragte sich, was wohl gerade in den Köpfen seiner Freunde abgehen musste. Die letzten Tage waren ja schon für ihn gefühlsmäßig fast zu viel... wie musste es ihnen nur damit gehen?
Die nächsten Minuten war es im Raum so ruhig, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Alle waren mit ihren eigenen Gedanken und dem Blick in die Spiegel beschäftigt.
"Wenn ich mir das noch länger angucke, dann fange ich an zu schreien," durchbrach Bill die Stille und auch das Spiegelbild plötzlich, riss sich das Tuch vom Kopf und sprang vom Hocker auf, als würde der glühen. Nach dem anfänglichen Staunen hatten ihn seine Gedanken immer tiefer in das Meer der Traurigkeit getrieben, denn er sah auch das, was ihm die Jahre über geraubt worden war und diesem Kummer begegnete er jetzt mit Wut, anstatt mit Tränen. "Beschissene, kranke Welt," fluchte er mit verkrampftem Kiefer, ohne auf die Anderen zu achten und trat frustriert gegen den nächsten Stuhl, der laut krachend auf den Boden kippte. Er trat gleich nochmal hinterher, als könne er damit seinen inneren Unfrieden wie diesen hölzernen Stuhl von sich wegstoßen.
Tom war auch aufgestanden und ging jetzt entschlossen die paar Schritte auf Bill zu, drehte ihn an seinen Schultern zu sich um und zog ihn in seine Arme. "Du hast vollkommen Recht," verstand er ihn absolut. "Und wir zeigen es dieser beschissenen Welt. Wir haben sie schon damit ausgetrickst, dass wir uns gefunden haben, Bill," versuchte er seinen Bruder leise sprechend wieder etwas runterzubringen und hielt ihn ganz fest. "Und irgendwann spucken wir als Sieger auf sie. Das Schlimmste liegt hinter uns." Ihm waren ähnliche Gedanken wie Bill durch den Kopf gegangen, doch jetzt war er stark für ihn und trichterte ihm seine Kraft ein, ließ langsam die Energie durch seine sanft streichelnden Hände fließen und hielt ihn mit seiner Nähe und Liebe.
Lilith verstand Bills Ausbruch als einen Teil seiner neu gefundenen Gefühlswelt und konnte seine Schwierigkeiten damit nachvollziehen. Es musste sehr schwer für ihn sein, damit nun umzugehen, jetzt, wo er es zuließ und sie war irgendwie unglaublich stolz auf ihn, dass er es schaffte, seine zwanghafte Selbstkontrolle loszulassen. Als sie sich in Bewegung setzte, einfach aus ihrem Gefühl heraus, tat Andi es ihr gleich, als hätten sie den Augenblick wortlos abgesprochen und zur zusätzlichen Stärkung standen sie Bill im nächsten Moment im Rücken und stellten ihn damit unbewusst in einen Kreis aus Liebe. Voller Ruhe legte Lilith eine Hand auf seine Schulter. "Der Stuhl hat die Tritte absolut verdient. Ich hab dich so wahnsinnig lieb, Schatz," ließ sie sanft und leicht versteckt ihren Stolz auf ihren Freund raus.
In der Mitte seiner Freunde wurde Bill bewusst, wie unglaublich reich er doch war und seine Gefühle wandelten sich wieder in unglaublicher Geschwindigkeit. Andi war immer bei ihm gewesen, auch wenn er ihn lange nicht hatte sehen können, so war ihre Freundschaft aus der Kindheit doch so tief, dass sie immer fortbestanden hatte, weit über ein normales Maß hinaus. "Wir sind alle hier bei dir, Bruder," hörte er ihn gerade sagen und fühlte den Halt, der von ihm ausging... und Lilith... sie hatte ihm beigebracht wieder wirklich zu lachen, als er schon nicht mehr wusste, wie das ging. Sie hatte ihn mit Leben gefüllt und mit ihrer bedingungslosen Liebe... einfach so. Er lag hier in den Armen seines Zwillings, seiner Liebe... ein und dasselbe Blut, voll von unbeschreiblicher Nähe, fühlte die Kraft, die von dieser Verbindung ausging, den Schmerz und gleichzeitigen Trost, das Wesen, das ihn ganz machte... Tom. Hier inmitten dieses gewaltigen Kreises aus Liebe spürte er erst wirklich, dass er Teil dieser wundervollen Familie war, die sein Leben ausmachte. Er konnte förmlich spüren, wie Luka ganz in der Nähe stand und ein Lächeln auf seinem Gesicht lag, und Bill war sich gerade sicher, dass Luka das alles hier inszeniert hatte, um ihn, um sie alle an genau diesen Punkt zu bringen. Luka war der Freund, der sich nie aufdrängte und der ihm auf subtile Art und Weise die Erkenntnis mitten in die Fresse schlug, schmerzhaft und voller wunderbarstem Zauber. "Ich liebe euch," floß es gestärkt aus seinem Herzen heraus, bevor er Luka ansah. "Keinen Spruch jetzt," warnte er ihn neckend, das bereits ungesehene Lächeln auf dessen Gesicht jetzt anschauend.
"Ich hab nichts gesagt," grinste dieser jetzt und hob gespielt abwehrend die Hände. Er genoss es, zu sehen, wie sein Plan aufgegangen war, und er hatte es auch nicht anders erwartet. Er empfing Bill mit offenen Armen, als dieser jetzt auf ihn zukam.
"Danke, Luka," schloss der Schwarzhaarige seinen Lieblingsmagier in die Arme und drückte ihn voll von tief empfundener Dankbarkeit.
"Ich hab dich auch lieb, Bill," erwiderte Luka die kurze Umarmung.
Lilith klatschte lachend Beifall. "Das war mal wieder eine gelungene Performance, Herr Puppenspieler," ging sie auf den Visagisten zu. "Wenn ich dich nicht so lieb hätte, würde ich dich jetzt verprügeln," gab sie ihm einen Schlag auf den Arm.
"Wieso das denn?" rieb Luka sich schmunzelnd die Stelle auf seinem Arm, auf die Liliths Hand gerade getroffen hatte.
"Weil ich es immer erst merke von dir gespielt worden zu sein, wenn du die Fäden wieder losgelassen hast," grummelte sie gut gelaunt. "Oah... wie ich das hasse, Marionette zu sein, ohne es zu wissen. Wann lern ich das bloß endlich? So langsam sollte ich es echt mal schneller checken," schmollte sie eher über sich selbst als über ihren magischen Freund, doch der spielte so selten mit ihr, dass sie sich immer wieder in Sicherheit wog, wenn er dann mal zuschlug und so fiel sie jedes Mal neu auf seine Spielchen herein, wie jeder, dem er seine unsichtbaren Fäden anheftete und eigentlich liebte sie ihn auch genau dafür, denn er machte es auf eine herzensgute, liebevolle Art und traf immer den richtigen Zeitpunkt.
"Alles klar bei dir?" erkundigte sich der Schwarzhaarige sicherheitshalber bei Tom.
"Ja... etwas gefühlsüberflutungsmäßig, aber alles im grünen Bereich," versicherte der Dreadlockige. "Ich hätte ja mal gar nicht gedacht, dass wir so dermaßen gleich aussehen. Das hat mich echt geplättet im ersten Moment," beschrieb er das vorhin Gesehene. "Muss ich mir jetzt komisch dabei vorkommen, wenn ich dich anhimmel?" grinste er.
"Auf jeden Fall," mischte Andi, der zugehört hatte, sich jetzt schmunzelnd ein und legte seine Arme um die Schultern der Zwillinge. "Aber euch halten ja auch keine anderen Tatsachen voneinander ab... und das finde ich auch gut so. Ist euch eigentlich klar, wie happy ihr mich macht?" war er angefüllt von der Gesamtsituation und drückte Beiden ein Küsschen auf die Wange. "... und hungrig," fügte er hinzu. "Habt ihr auch so einen Hunger?" Er hatte seine Frage noch gar nicht zu Ende gestellt, da hörte er, wie Luka sie alle fragte, ob er sie zum Essen einladen dürfte. "Ha... du gefällst mir, Luka," strahlte er ihn an, während er sich wieder von Tom und Bill löste.
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RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 17.01.2008 00:11von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~ 14. Kapitel ... Teil 2 ~
"Oh Gott... ich bin so vollgefressen. Ich beweg mich jetzt gar nicht mehr," ließ Bill sich aufs Sofa plumsen und blieb so liegen, wie er gerade draufgefallen war, als er und Tom wieder zu Hause waren. Es war inzwischen ziemlich spät geworden und außer dem Völlegefühl legte sich auch die Müdigkeit über den Schwarzhaarigen.
"Hmmm... vielleicht kann ich ja etwas gegen den Druck tun," überlegte Tom und kniete sich vor das Sofa, schob Bills Shirt nach oben und setzte sanfte Küsse auf dessen Bauch. "Und? Wirds schon besser?" schmunzelte er nur kurze Zeit später und küsste zärtlich weiter.
"Mmmmh... das ist wundervoll," genoß Bill mit geschlossenen Augen. "Aber wenn du so weitermachst, dann könnte sich schon Druck aufbauen und nicht abbauen," legte sich ein kurzes Grinsen auf sein Gesicht.
Tom hörte auf und erhob sich, kuschelte sich im nächsten Augenblick neben seinen Bruder. "Na... das will ich ja auf keinen Fall riskieren," sagte er ironisch und streichelte mit seinen Fingern weiter über das nackte Stück heißer Haut, das ihm eben noch so gut geschmeckt hatte. "Andi und Luka passen ja echt zusammen wie Captain Jack Sparrow und sein Kompass," resümierte der Blonde das Verhalten der Beiden beim Essen. "Da hat Andi wahrlich jemanden gefunden, mit dem er endlos über die menschliche Psyche in all ihren Facetten philosophieren kann." Seinen Kopf auf Bills Schulter abgelegt, beobachtete er während des Sprechens, wie sich dessen Bauch unter seiner Hand leicht bewegte.
"Ja... und während die Beiden darüber quatschen, probieren wir gerade aus, was man damit alles anstellen kann," fand der Schwarzhaarige. "Ich fühl mich, als würde ich ständig Saltos zwischen Himmel und Hölle machen. Himmel, Hölle, Himmel, Hölle... und wenn dann mal für einen Moment meine Füße auf dem Boden aufsetzen, werden sie im nächsten Augenblick schon wieder weggezogen. Ich glaube, ich hab in meinem ganzen Leben noch nicht so viele unterschiedliche Gefühle gehabt und vor Allem so intensive wie in den letzten Tagen, die mir übrigens wie Wochen vorkommen. Mein Zeitgefühl scheint vollkommen kaputt zu sein... genauso wie ich." Bill legte seine Hand auf Toms Kopf und fing an, durch seine Haare zu kraulen. "Bevor ich dich traf, hatte ich echt das Gefühl, mein Leben endlich im Griff zu haben. Das ist gerade alles wieder futsch. Mir scheint, ich muss nochmal ganz von vorn anfangen." Er sagte es so, wie er es gerade empfand.
Die letzten Sätze von Bill machten Tom stutzig und er war sich nicht sicher, ob er sie richtig verstand. "Wäre es dir lieber gewesen, mich nicht getroffen zu haben?" hakte er deshalb nach, ohne seinen Kopf zu bewegen und ihn anzusehen. Er selbst hatte diese Gedanken schon gehabt, doch war er sich inzwischen ganz sicher, dass er es nicht anders haben wollte, als es jetzt war. Diese Liebe wollte er trotz der Achterbahn seiner Gefühle ganz sicher nie wieder hergeben, egal, was noch kommen würde.
"Scheiße... nein," reagierte Bill prompt. "Du bist ganz sicher das Wichtigste, was mir in meinem Leben je passiert ist," erklärte er zärtlich. "Ich stelle nur fest, dass ich mir selbst offenbar etwas vorgemacht habe, bevor wir uns begegnet sind. Es war nicht das Schlechteste, weil ich mich ganz wohl dabei gefühlt habe, aber früher oder später wäre ich damit mächtig auf die Schnauze gefallen und mir hat auch mit dem Lügengerüst, das ich mir gebastelt habe, etwas gefehlt. Ich habe es gemerkt, aber ich wollte es nicht wahrhaben, weil mein Leben so ganz gut funktioniert hat... zumindest, solange ich in Bewegung war und mich abgelenkt hab, aber als ich dann wooooah... was machen deine Finger da?" krallte sich seine Hand in Toms Mähne, als dessen Finger plötzlich auf so erregende Art und Weise unter den Bund seiner Hose fuhren.
"Dich ablenken und in Bewegung bleiben," schmunzelte der Blonde, der genug von Bills Erklärung gehört hatte, um ihn zu verstehen, und dass sein Bruder seinen Bauch einzog, weil er einen Moment die Luft anhielt, gab ihm noch mehr Raum, um seine Hand noch tiefer zu schieben, und seine schlanken Finger über die noch wärmere Haut gleiten zu lassen. Sein Ziel war klar, doch er umfuhr es spielerisch, um den Reiz zu erhöhen und genoss es, zu hören, wie Bill seinen Atem geräuschvoller ausstieß, je länger er sich Zeit ließ und die Spannung fühlbar immer weiter anstieg.
Bills Gedanken waren von einem auf den anderen Moment nur noch auf die Berührungen an seinem Unterleib gerichtet und seine Gefühle akut in den Himmel gestolpert. Mit geschlossenen Augen hing seine gesamte Konzentration an dem elektrisierenden Kribbeln, das Tom luststeigernd bei ihm auslöste, und seine Müdigkeit in den Hintergrund drängte. Seufzend spürte er, wie sein Glied anschwoll. Das Gefühl, Tom auch etwas Gutes tun zu wollen, ließ ihn seine Hand über dessen Rücken streicheln und feststellen, dass er in dieser Position gar nicht richtig an ihn rankam. "Rutsch ein Stück höher, mein Herz, damit ich dich auch anfassen kann," bat er deshalb.
Der Blonde löste sich aus seiner Position und richtete seinen Oberkörper auf, doch anstatt Bills Bitte nachzukommen, nahm er dessen Arme und legte sie ihm über den Kopf, hielt sie fest. "Du wirst gar nichts tun. Jetzt bin ich dran und du hörst einfach mal auf, selber irgendetwas zu wollen," bestimmte er und näherte sich dabei Bills Gesicht. "Und deine Hände bleiben schön da liegen, wo sie jetzt sind," raunte er lächelnd und streifte mit seinen Lippen die seines Zwillings, bevor er sich wieder entfernte, und Bills Arme los ließ.
"Okay," kam es kleinlaut von dem Schwarzhaarigen, bevor er seine Augen wieder schloss und fühlte, wie ihm seine Hose mit zweieinhalb Griffen geöffnet wurde. Es war ungewohnt für ihn, sich so untätig zu verhalten, ohne davor irgendwie aktiv beteiligt gewesen zu sein, doch dieses Gefühl schwand bereits innerhalb der nächsten Sekunden, als Tom ihm sein Shirt noch höher gezogen hatte, und er dessen Lippen auf seiner Brust spürte, während eine Hand seines Bruders sich wieder unter den Stoff seiner Shorts schob, und ihn sofort weiter in diese Hochspannung versetzte, die sein Blut augenblicklich heiß durch seinen Körper rauschen ließ. Oh Gott... es war unfassbar, wie intensiv Toms Berührungen ihn erregten und ihn in einen Zustand führten, den er als magisch empfand. "Oooah... du kannst so zaubern mit deinen Fingern," flüsterte er schnellatmend und sich wie in Trance fühlend und wurde im nächsten Moment wahnsinnig, als er fühlte, wie Toms Zunge mit seinem Nippelpiercing spielte. "Woooah ooah," stöhnte er wimmernd und verschränkte seine Finger haltsuchend miteinander.
Ein Lächeln legte sich auf Toms Lippen, als er Bills Satz hörte, und er verweilte noch eine Zeit lang an Bills Nippel leckend, bevor er seinen Kopf anhob, um seinem Bruder ins Gesicht sehen zu können, als er seine Finger jetzt in Kombination mit Bills Zauberstab ausprobierte, und zart über die Spitze strich, an dessen Öffnung sich ein Lusttropfen gesammelt hatte, den er mitnehmend über die samtige Haut unter seinen Fingern verteilte, unter denen es gierig aufzuckte, während sein Zwilling sich übelst erotisch auf die Unterlippe biss, seine Augenbrauen sich zusammenzogen, und ein kehliges Stöhnen durch seine Hals drang. Tom lief eine zauberhafte Gänsehaut über den Rücken bei dem Anblick und er folgte mit seiner Hand dem Lauf des bebenden Schwanzes, ohne seinen Blick von diesem wunderschönen Gesicht nehmen zu können.
Wellenartig schwappte die Lust durch den Passiven und er zuckte unkontrolliert zusammen, als Tom ihm auf so vernichtend göttliche Art die empfindliche Stelle der Haut rieb, wo auch sein Piercing gesetzt war. "Hnnnghoooaah... oah... woooah," stöhnte er zeitgleich laut auf und sein Rücken drückte sich durch. "Oh Gott," keuchte er, als er krampfhaft versuchte, nicht spontan zu kommen, weil Tom einfach so qualvoll überirdisch weitermachte. Er konnte nichts tun, als seine Augen zu öffnen und ihm einen flehenden Blick zuzuwerfen, der sich zugleich lustdurchtränkt zeigte. "Oh mein Gott," wimmerte er mangels treffender Worte und unbewusst zogen sich seine Arme nach unten und eine Hand krallte sich in Toms Oberschenkel, während die andere fassungslos nach Halt an dem Polster suchte. Er wollte, aber er konnte Tom nicht bitten, einen Gang runterzuschalten, weil ihn dessen Spiel so mitriss, dass er völlig gefangen in seinen überkochenden Gefühlen brodelte und als dessen Hand seinen Schaft nun komplett einhüllte, verlor er bereits bei den ersten Bewegungen die Kontrolle über sich. Laut stöhnend ließ er los, als er keine andere Wahl hatte und ergoß sich in mehren Schüben. Heiß spritzte sein Saft über seine Brust und seinen Bauch. "Ooah... du machst mich fertig," japste er nach Luft schnappend und konnte durch seine immernoch verschleierte Sicht ein Lächeln auf den Lippen seines Zwillings entdecken.
"Das war ja auch mal fällig," war Tom zufrieden über den sichtbaren Zustand seines Geliebten und dem Verlauf seiner Handlungen, in der er Bill so wundervoll dessen machtlose Hingabe angesehen hatte. "So will ich dich öfter sehen," flüsterte er liebevoll an dessen Mundwinkel, bevor er ihn zart küsste. "Du siehst wunderschön aus, wenn du dich fallen lässt, mein Herz."
Bill wurde so heftig von Liebe für sein Gegenüber durchflutet, dass ihm ein Schleier von Tränen seinen Blick verschwimmen ließ. "Oh Gott... danke, dass es dich gibt," überranten ihn die Gefühle, die sein Bruder ihm schenkte und ihn fühlen ließen, wie dessen Liebe ihn aus seinen bösartigen Fesseln befreite und ihn gesunden ließen. Eine Hand in dessen Nacken legend hielt er ihn bei sich und küsste ihn voller Dankbarkeit. "Ich lass dich nie wieder los," versprach er ihm mit erstickter Stimme.
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"Vergiss mich nicht," bat das Herz des Schwarzhaarigen schwermütig und seine Arme klammerten sich um den Hals seines Freundes.
Andi musste unwillkürlich über Bills Worte schmunzeln. "Was für einen Scheiß du laberst, Bruder," kommentierte er den letzten Satz etwas belustigt und versuchte sich langsam mal aus der Umarmung zu lösen, die ihn seit etlichen Minuten gefangen hielt. Er wollte sich schließlich auch noch richtig von Tom und Lilith richtig verabschieden, doch Bills Arme ließen sich kein Stück lösen, als wären sie aus Beton um ihn gegossen.
"Scheiße, fällt mir das schwer, dich gehen zu lassen," ließen seine Arme nicht zu, die Umklammerung aufzugeben. Es war eigentlich gar nicht Bills Art, sich so zu benehmen, doch eine beharrliche Angst hatte sich in den letzten Minuten in ihn gelegt, die er nicht abgeschüttelt bekam. Würde er ihn je wiedersehen, wenn sie jetzt auseinandergingen? Konnte er nicht einfach hier bleiben? Was, wenn ihm etwas passierte, und es das letzte Mal war, dass er ihn sah? Konnte er es wirklich riskieren, ihn loszulassen? Sein Kopf wusste ganz genau, wie schwachsinnig seine Gedanken gerade waren, doch das verletzte, verlassene, einsame Kind in ihm, das er vor einigen Jahren gewesen war, hatte offenbar die Kontrolle über sein Handeln und seine Gefühle übernommen und reagierte gerade mit fast panischer Angst davor, Andi noch einmal verlieren zu können, und dieser unweigerliche Abschied hier holte diese höllischen Verlustängste aus ihm heraus und transportierte sie an die Oberfläche, und die hielten ihn gefangen wie seine Arme seinen wertvollsten Freund.
"Hey," sagte Andi sanft und strich Bill dabei mit einer Hand über den Rücken. "Wir wohnen nicht weit voneinander entfernt. Es sind noch nichtmal 2 Zugstunden. Wir werden uns oft sehen und du kannst mich jederzeit anrufen, wenn dir danach ist... wann immer du möchtest, Tag und Nacht," versuchte er ihn zu beruhigen. "Wir haben uns wieder... es ist alles gut. Küss mich nochmal... es ist nur ein Abschied für kurze Zeit." Auch für Andi war der Abschied nicht so leicht, doch sah er das alles realistischer und wusste einfach, dass nichts und niemand sie wieder trennen können würde.
"Du hast ja Recht," seufzte Bill und setzte einen kleinen Kuss auf Andis Lippen. "Kopf und Bauch funktionieren bei mir gerade einfach nicht zusammen," fühlte er das flaue Gefühl, das seinen Magen bestimmte und er konzentrierte sich mit seinem Kopf auf seine Arme, die er nun endlich zurückziehen konnte, und er drückte Andi sanft von sich weg, um ja nicht gleich wieder in Versuchung zu kommen ihn doch festhalten zu müssen, und er war Tom extrem dankbar, als er fühlte, wie dieser seine Arme von hinten um ihn herumschlang, und seine Hände auf Bills Bauch legte, als Andi sich nun Lilith zuwendete. Er schmiegte rückwärts an den Körper seines Bruders. "Was würde ich nur ohne dich machen?" kam es erleichtert über diesen Halt aus ihm heraus.
"Ich tippe mal, du würdest Modedesign studieren und wärst ein erfolgreiches Model mit einer bildhübschen Freundin, die du hin und wieder verprügelst," spekulierte Tom schmunzelnd und legte seine Wange an die seines Zwillings, während seine Augen wahllos über die Menschen wanderten, die sich hier auf dem Bahnsteig tummelten. Wie normal es ihm inzwischen vorkam, einen Mann im Arm zu halten, zärtlich zu ihm zu sein und dabei die manchmal angewiderten Blicke von sich abprallen zu lassen. Er konnte Bills innere Anspannung fühlen und versuchte ganz bewußt ihm etwas von seiner Ruhe abzugeben.
"Du bist doof," kommentierte der Schwarzhaarige Toms Satz leicht amüsiert und konnte nicht aufhören, Andi anzusehen, der gerade sanft seine Lippen auf die seiner Freundin legte. Er fühlte sich wohl in Toms Armen und doch ließ ihn das Gefühl, gleich sehen zu müssen, wie Andi geht, nicht los. Es zerrte an ihm.
Der Blonde ließ seine Hände sanft über Bills Bauch kreisen, als könne er damit dessen Unwohlsein wegzaubern. "Wart`s nur ab. Ich weiß, dass Andi jede machbare Zeit bei dir sein wird und bald wird dir bewusst werden, dass es nur ein Katzensprung zwischen euren Wohnungen ist... oder sollte ich sagen zwischen deiner und eurer Wohnung? Schließlich wohnt ihr ja zusammen, wenn man es genau nimmt," versuchte er mit Worten seinen Bruder zu entspannen. "Vielleicht sollte ich den Führerschein machen und ein kleines Auto besorgen. Dann können wir immer rüberfahren, wenn dir danach ist," schlug Tom vor und fand seine Idee gerade ausgesprochen gut.
Tatsächlich gaben Toms Nähe und seine Worte Bill immer mehr Zuversicht, die auch gegen seine Angst wirkte. Zehn Minuten später sah er dem fahrenden Zug hinterher und seine Angst hatte sich in ein kleines, mulmiges Gefühl zurückgezogen, mit dem er ganz gut umgehen konnte. "Sollen wir noch etwas essen gehen?" fragte er, als sie den Bahnsteig verließen.
"Ich kann nicht... hab gleich noch ein Shooting," erklärte Lilith. "Aber wann willst du denn deine Schulden einlösen?" grinste sie Tom an. "Ich bin schon ganz gespannt auf deine Kochkünste."
"Äh... weiß nicht. Wann du willst. Schlag was vor," bot der Deadlockige an. "Ich hab eigentlich immer Zeit."
"Okay... mal überlegen," grübelte sie einen Moment. "Mittwoch hätte ich Zeit."
"Ich auch," bestätigte Bill den Termin.
"Ach... du willst auch dabei sein?" sah die Schwarzhaarige Bill mit hochgezogenen Augenbrauen und verräterisch funkelnden Augen an. "Und ich dachte, ich hätte ein romantisches Dinner mit Tom allein," scherzte sie und erntete dafür von Bill nur einen amüsierten Dashättestduwohlgernblick.
Sie verabredeten sich für Mittwoch Abend bei Tom und dann verabschiedete Lilith sich auch von ihnen. Die Zwillinge entschieden sich dann doch, zu Bill zu fahren, und nach einer Runde Kühlschrank plündern fanden sie sich auf einem der Sofas wieder und Tom zückte seine Gitarre. "Ich muss bald mal wieder in meine Wohnung," stellte er fest, während er sich so hinsetzte, dass er gemütlich klimpern konnte. "Ich vermisse meine anderen Gitarren. Immer nur Akkustikgitarre befriedigt mich nicht. Mir fehlt der fette Sound." Er zupfte ein paar Saiten und sah Bill dabei an. "Lass mich deine Stimme hören, Engel," bat er und die nächste Zeit verbrachten sie damit, die Stücke zu spielen und zu singen, die sie schon so lange verbunden hatten und genossen einander dabei sehr. Ihr musikalisches Zusammenspiel gipfelte schließlich darin, dass Bill seinen letzten Text hervorholte und 'Frei im freien Fall' zu einem weiteren gemeinsamen Lied von ihnen wurde, als Tom eine passende Begleitung dazu erarbeitete.
"Ich muss unbedingt noch Italienisch büffeln," seufzte Bill, als sie genug musiziert hatten und zusammengekuschelt beieinander waren. "Die Sprache macht mich fertig. Ich bete, dass ich die Prüfung am Ende des Semesters packe, damit ich das endlich hinter mir habe."
"Was hälst du davon, wenn ich zu mir fahre? Dann hast du deine Ruhe um zu lernen und ich kann meiner Sucht nach elektronischem Sound nachgehen," schlug der Blonde vor, obwohl sich in ihm drin einiges sträubte, Zeit ohne seinen Bruder zu verbringen. Irgendwie hatte er gar nicht wirklich das Bedürfnis, allein zu sein. In Bills Nähe fühlte er sich richtig, doch wollte er ihm seine Zeit für sich geben, bevor er ihm zu viel wurde.
Der Schwarzhaarige hatte schon daran gedacht, dass dieser Moment ja unweigerlich kommen musste. Ihm war schon klar gewesen, dass Tom ja auch mal Zeit für sich brauchte, obwohl ihm so gar nicht danach war, ihn gehen zu lassen. Er hatte das Gefühl, ihn einfach immer und überall um sich haben zu können, ohne dass es zu viel für ihn werden könnte. "Ja klar... mach das," gab er seinem Zwilling den Raum, den er für sich brauchte, und versuchte dabei seine eigenen Gefühle hintenan zu stellen und ihm nicht zu zeigen, dass er es sich eigentlich anders wünschte. Er wollte auf keinen Fall klammern. Sicher brauchte Tom ja auch mal wieder seine eigenen Sachen um sich herum.
Etwas später verabschiedeten sie sich mit einem langen, innigen Kuss an Bills Wohnungstür ohne vom jeweils Anderen zu wissen, dass sie eigentlich das Selbe wollten. "Ich hab Morgen noch ein Shooting. Danach melde ich mich bei dir, okay?"
"Okay," erwiderte Tom nur, bevor er ging.
Beide fühlten sich später am Abend allein, als sie in ihren eigenen Betten lagen, und sehnten sich nach dem Anderen.
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Jetzt bin ich auch endlich wieder auf m Laufenden.
Du kannst echt klasse schreiben, mal abgesehen von der Story an sich ... mir gefallen besonders solche Sachen wie z. B. "Ich fühl mich, als würde ich ständig Saltos zwischen Himmel und Hölle machen. Himmel, Hölle, Himmel, Hölle... " oder ... und ließ den Teil in seinem Herzen anspringen, der für das Mitgefühl zuständig war ... . Schöne Worte - perfekt aneinandergereiht! Echt superschön.
Und das von Luka gemachte Zwillings-Spiegelbild ... ich hatte echt ne Gänsehaut xD. Was soll ich noch sagen ... ich kann mir alles einfach wunderbar vorstellen, ich kann sehen, wie Tom und Bill auf dem Bahnhof stehen, wie Tom seine Arme um Bill schlingt, ich kann sehen, wie sie zusammen Musik machen ... ich hab für jede deiner Szenen eine Bild vor Augen.
So, und jetzt geh ich ins Bett xD.


RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~
in Fanfictions 17.01.2008 17:01von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge
Ich habs heute morgen gelesen und konnte mich nicht losreißen und bin deshalb zu spät zur Arbeit gekommen hihi
egal
ich kann jetzt zu dem Kapitel gar nicht wirklich was sagen, eher so allgemein...
Das ist genau das, was ich lesen will, das denk ich schon von Anfang an und jetzt ist es wieder besonders stark der Fall *hach
ich könnt nur hachen hier, hachig eben^^
Ich weiß nicht, ob dir das klar ist, was du hier für Charaktere erschaffen hast, GENAU so will ich die haben! Einfach grandios, auch wenn sich das schleimig anhört^^
Ach Kim, ich mag noch ganz ganz viel von dir lesen, ich bin völlig weg und bekomm nichts mehr um mich rum mit

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