#316

RE: Killing me softly

in Fanfictions 21.09.2009 19:05
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

Zitat von Lowy

Zitat von schäfchen
Ich hab einen Titel für das Neues, aber noch keine Story dazu



Das ist doch mal geil xD
Ein guter Titel ist ja schon mal die halbe Miete^^





jaha, jetzt muss mir nur noch der Rest einfallen, ist ja nur unwesentlich mehr

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#317

RE: Killing me softly

in Fanfictions 25.09.2009 22:51
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

43.

Ein Ruckeln erschüttert meinen Körper und auf einen Schlag bin ich wieder in der Realität. Sind wir immer noch in der Luft? Probeweise öffne ich ein Auge, und ja, ich sitze immer noch im Flugzeug. Und es fühlt sich nicht so an, als wären wir gerade gelandet. Och Mann. Dabei war doch mein Plan, erst wieder aufzuwachen, wenn ich festen Boden unter den Füßen hab. Und Bill hat mir so eine schöne Geschichte erzählt... ich muss mich unbedingt bei ihm beschweren, dass es trotz alledem nicht ausgereicht hat, und ich jetzt immer noch was von diesem grässlichen Flug mitbekomme.
Ein Blick nach rechts und ich reiße verwirrt beide Augen auf. Neben mir sitzt Tom. Und der Platz am Gang ist leer.

„Scheiße,“ nuschele ich verschlafen. Tom sieht mich an, und gleichzeitig geht ein erneutes Ruckeln durch die Maschine. Ich quietsche erschrocken, während wir ein paar Meter freien Fall genießen dürfen. Ich hasse Luftlöcher. Ich hasse Fliegen.
„Alles okay?“ fragt mich Tom besorgt und ich schaffe ein mühsames Nicken. Zur Ablenkung betrachte ich ihn genauer. Irgendwas stimmt mit seinem Aussehen nicht. Er atmet zu schnell. Kleine Schweißperlen glänzen auf seiner Stirn. Und er hat hektische rote Flecken im Gesicht.
„Hast du auch Angst?“, bin ich jetzt ebenfalls besorgt und setze mich langsam in eine senkrechte Position. Tom beäugt mich, als hätte ich den Verstand verloren. „Wovor soll ich Angst haben?“, will er irritiert wissen.

„Na ja, du... – wo ist Bill?“

Irgendwie leuchtet gerade ein kleines rotes Lämpchen in meinem Kopf auf. Was geht denn hier schon wieder vor sich? Hab ich was verpasst?
„Der kommt gleich,“ erwidert Tom abwesend. Ich mustere ihn kritisch von oben bis unten und will schon wieder den Mund aufmachen, als Bill tatsächlich im Gang auftaucht und sich schwerfällig neben Tom plumpsen lässt.
„Du bist ja wieder wach,“ meint er und grinst mich an. Ich grinse nicht zurück. „Was habt ihr gemacht?“, frage ich, natürlich rein rhetorisch. Mir genügt ein Blick auf Bill und seine zerzauste Haarpracht, um zu wissen, was Sache ist. Als Antwort leckt sich Bill genießerisch über die Lippen, was ihm einen rüden Ellenbogenstoß von Tom einbringt. Scheint ihn nicht sonderlich zu stören.

„Ihr seid unmöglich,“ finde ich. Offensichtlich bin ich aber mit dieser Meinung allein, denn die beiden sehen mich jetzt an wie Unschuldslämmer. Im Wolfspelz wohlgemerkt.
„Ich hab Durst,“ kommentiert Bill und macht Anstalten, sich wieder zu erheben. „Mann Bill, wir landen eh gleich. Du kriegst jetzt nichts mehr zu trinken,“ will Tom ihn am Arm zurückhalten.
„Mach dir mal um mich keine Gedanken.“ Bill löst sich vorsichtig aus Toms Klammergriff und schneller als ich A sagen kann, ist er schon wieder im Gang verschwunden.
„B,“ sage ich statt dessen frustriert. Was genau mich so frustriert, weiß ich allerdings auch nicht wirklich. Dafür kassiere ich jetzt einen Seitenblick mit hochgezogenen Augenbrauen. Das kann Tom fast genau so gut wie sein Bruder. Ach, was rede ich. Er kann es mindestens genau so gut.

„Was?“, frage ich genervt.
„Wo genau ist dein Problem, Shirin? Du hast geschlafen, und uns war langweilig,“ erklärt er mir, inzwischen nicht minder genervt. Aha.
„Langweilig?“, wiederhole ich in der höchsten Stimmlage, die ich in meiner momentanen Verfassung hinkriege. Er nickt bestätigend, aber von Schuldbewusstsein keine Spur. Eher im Gegenteil.

„Und weil euch langweilig war, ist euch nichts besseres eingefallen, als es mal eben auf der Flugzeugtoilette zu treiben. Wie klischeehaft ist das denn bitte?“ Wütend verschränke ich die Arme vor der Brust und frage mich im selben Moment im Stillen, worüber ich mich eigentlich so aufrege. Ich weiß es nicht, ich weiß nur, DASS es mich aufregt.
„Wir haben es gar nicht getrieben. Bill hat mir nur einen geblasen,“ erklärt mir Tom zu meiner hellen Freude jedes Detail, und jetzt bin ich wirklich sauer.
„Schrei es noch lauter, Tom. Der Steward da vorne hat dich noch nicht verstanden!“, zische ich ihm böse zu. Gustav taucht über der Lehne des Sitzes vor mir auf. Na der hat mir jetzt gerade noch gefehlt.

„Könntet ihr leiser sein?“, ist er jetzt auch noch oder schon wieder genervt.
„Halt die Klappe!“ Das haben Tom und ich aber sehr schön gleichzeitig gesagt. Ich bin so stolz auf uns. Wir sollten uns beim Chor bewerben. Das Ergebnis ist, dass Gustav sich beleidigt wieder umdreht und ich bin froh, dass ich sein Gesicht nicht länger sehen muss. Da können wir uns nachher wahrscheinlich noch eine Gardinenpredigt anhören. Aber dann bin ich ja auch mal irgendwann zu Hause und muss Gustav erst mal nicht mehr ertragen.

„Shirin, jetzt mal im Ernst. Wirst du jetzt jedes Mal so ein Theater machen, wenn ich mit Bill allein bin? Immerhin arbeiten wir zusammen,“ lässt Tom mich nicht in Ruhe. Genau das hab ich jetzt gebraucht.
„Ich hab jetzt echt keine Lust auf so ein Gespräch,“ maule ich augenrollend.
„Du hast nie Lust auf solche Gespräche,“ stellt Tom sachlich fest, bringt mich aber damit um so mehr auf die Palme.
„Moah Tom, lass mich in Ruhe!“, reagiere ich total angebracht. Oh Mann. Muss das denn jetzt sein?
„Nein. Ich werde dich nicht in Ruhe lassen. Sag mir jetzt bitte mal, wie du dir das vorgestellt hast,“ fordert er doch allen Ernstes von mir. Ich reiße entsetzt die Augen auf und weiß nicht, ob ich ihn lieber schlagen oder erwürgen soll. Warum fängt er ausgerechnet jetzt mit diesem Thema an?

„Ich sage gar nichts,“ bringe ich mit mühsam unterdrückter Wut hervor.
„Okay. Heißt im Klartext, du hast es verdrängt. Shirin, ich...,“ fängt er an, aber ich halte mir mitten im Satz die Ohren zu. Ich will sein elendes Geschwätz nicht hören. Mir ist durchaus bewusst, dass es kindisch ist, und dass ich nicht immer davor weglaufen kann, dass ich mich irgendwann damit auseinandersetzen muss, aber momentan bin ich mit der gesamten Situation maßlos überfordert. Außerdem bin ich eben erst aufgewacht, also im Prinzip noch gar nicht ansprechbar.
Doch Tom ignoriert diese Tatsache gekonnt und zerrt an meinen Armen, solange, bis ich kurz davor bin, ihm einfach eine zu scheuern.

„Komm mal her,“ bittet er mich schließlich, dabei weiß er ganz genau, dass ich solche Schmuseattacken überhaupt nicht ausstehen kann, wenn ich geladen bin. Das erzeugt eher noch mehr Aggressivität in mir, hat er das denn nach so langer Zeit immer noch nicht gelernt?
„Tom, hör auf damit,“ wehre ich ihn ab, „ich will das jetzt nicht. Vielleicht könntest du ja zur Abwechslung mal ne passende Lösung präsentieren,“ verlange ich dann noch dreist.

„Die hab ich tatsächlich. Als erstes werden wir uns in aller Ruhe zu Hause hinsetzen. Und reden. Und zwar vernünftig. Von mir aus kannst du ne Pro- und Kontra-Liste machen, wenn du dich dann besser fühlst. Und dann sollten wir uns nicht ständig gegenseitig das Leben schwer machen. Und ich wäre dringend dafür, dass du dir ne vernünftige Beschäftigung suchst. Irgendwas, was du gerne machst. Mir gefällt die Vorstellung überhaupt nicht, dass du den ganzen Tag zu Hause sitzt und dir wer weiß was für Geschichten ausdenkst. Und dann sollten wir eventuell überlegen, ob wir nicht alle zusammen ziehen wollen.“

Völlig sprachlos starre ich Tom an. Mit allem hab ich gerechnet, aber nicht mit so einem Vortrag. Der sogar verhältnismäßig viel Aussage und Hintergrund hat. Da hat sich offenbar jemand mehr Gedanken gemacht als ich, sehr wahrscheinlich hat er sich in einer stillen Minute mit Bill zusammengesetzt. Und ich hab keine blasse Ahnung, was ich ihm jetzt antworten soll, er hat mich völlig aus dem Konzept gebracht. Zu meinem Glück kommt Bill in diesem Augenblick zurück, mit einem vollen Plastikbecher in der Hand, und einem fröhlichen Grinsen im Gesicht.
„Ich krieg eben immer was ich will,“ stellt er selbstzufrieden fest, deponiert seinen Becher vor sich auf der Ablage und scheint erst jetzt zu registrieren, dass hier keiner wirklich auf ihn und seinen Getränke-Sieg reagiert.

„Was ist denn mit euch los?“, will er in der nächsten Sekunde wissen. Er klingt nur ein ganz klein wenig alarmiert. Aber das kann ich mir auch einbilden.

„Nichts,“ knurre ich. Leider hat im Laufe der Zeit auch Bill gecheckt, dass `Nichts` bei mir keinesfalls auch `Nichts` bedeutet. Er kennt mich eben auch schon lange genug. Folglich übergeht er mich und bombardiert dafür Tom mit neugierigen Blicken. „Sag schon,“ fordert er Tom ungeduldig auf, als der sich immer noch in Schweigen hüllt. Ich fasse mir ein Herz.
„Tom hat konstruktiv über unsere Zukunft nachgedacht,“ gebe ich zähneknirschend von mir. Jetzt bombardiert Bill mich mit Blicken, eine stumme Aufforderung, ihn aufzuklären, weil er anscheinend nicht viel mit meiner vagen Andeutung anfangen kann. Ich will aber nicht...

„Shirin hat sich über unser kleines Intermezzo aufgeregt. Und ich hab keine Lust auf ständige Streitereien, wenn wir erst mal wieder zu Hause sind, und im Alltag wird ja nun nicht immer alles eitel Sonnenschein sein,“ schmückt Tom meine Ausführungen jetzt aus. Das ist ein schlechter Witz. Bei uns ist nie alles eitel Sonnenschein, Alltag hin oder her. Aber ich werde mich hüten, das jetzt laut zu sagen.
Bill schaut derweilen angestrengt zwischen uns hin und her. „Und weiter?“, fragt er, als keiner von uns beiden Anstalten macht, noch mehr dazu zu sagen. Ich für meinen Teil bin schon wieder leicht verwirrt. Ganz entgegen meiner Annahme, die Zwillinge hätten sich diese ganzen Ideen zusammen ausgedacht, scheint Tom sich offenbar ganz alleine damit auseinander gesetzt zu haben. Das irritiert mich jetzt wirklich.

„Habt ihr beiden das nicht zusammen ausgekakelt?“, wundere ich mich schließlich lautstark. Ich ernte einen verblüfften Blick von Bill, Tom dagegen verzieht ärgerlich das Gesicht.
„Natürlich nicht,“ fährt er mich an. „Vielleicht sollten wir zur Abwechslung mal alle drei zusammen entscheiden, was wir machen,“ fügt er dann noch in etwas ruhigerem Ton hinzu.

„Na dann rück mal raus mit der Sprache. Auf deine Vorschläge bin ich echt gespannt,“ wendet sich Bill an seinen Bruder, sein Blick ist absolut undeutbar. Tom gefällt das nicht, ich kann es ihm ansehen, trotzdem versucht er sich anscheinend zusammenzureißen, um unser aller Frieden Willen. Oder so.

„Ich finde, Shirin braucht etwas zu tun. Eine Beschäftigung. Sie muss ja nicht zwangsläufig arbeiten gehen, aber...“ „Vielleicht will ich ja arbeiten gehen, vielleicht will ich ja auch mal unabhängig sein,“ falle ich ihm brüsk ins Wort.
„Von mir aus, das ist doch jetzt erst mal nebensächlich,“ lässt Tom sich nicht beirren. „Auf jeden Fall hast du dann nicht mehr so viel Zeit zum nachdenken. Aber das Wichtigste ist: Wir alle drei müssen ehrlich miteinander umgehen. Immer. Und ich finde außerdem, wir sollten zusammenziehen...“ „Wow, halt, stopp, Moment, ich komm nicht mehr mit. Hast du grad Zusammenziehen gesagt?“, unterbricht diesmal Bill Toms schöne Zusammenfassung. Einen langen Moment kehrt zwischen uns allen Stille ein.

„Ja,“ antwortet Tom dann schlicht. „Auf Dauer wird es doch sowieso darauf hinauslaufen,“ sagt er dann noch, als Bills Blick immer argwöhnischer wird.
„Und wie hast du dir das vorgestellt?“, fragt Bill, die Skepsis ist ihm mehr als deutlich anzuhören.

„Ich dachte, wir konkretisieren das zusammen,“ meint Tom. „Manchmal solltest du einfach aufhören zu denken,“ wird Bill jetzt ironisch.
„Was hast du denn gegen Zusammenziehen,“ schalte ich mich dazwischen, bevor Tom explodieren kann. Ich bin vor allem eins: Neugierig. Ich will das Ganze gar nicht bewerten. Noch nicht zumindest.

„Im Grunde hab ich gar nichts dagegen. Aber findet ihr das nicht ein bisschen überstürzt?“, rechtfertigt Bill sich. Hat er etwa Muffensausen? Ich beschließe, meine Meinung vorerst für mich zu behalten, aber ich muss mir auch keine Sorgen machen, denn Tom hat schon wieder das Wort an sich gerissen.
„Wieso überstürzt? Ich hab ja nicht gesagt, dass wir das Ganze schon morgen in die Tat umsetzen müssen,“ mault er beleidigt.

„Ich kann doch Gustav nicht in dem großen Haus ganz allein lassen,“ sinniert Bill jetzt abwesend vor sich hin, ohne Tom noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Das ist also das Problem. Ich muss ein Kichern unterdrücken. Er ist doch nichts Gustavs Vater oder sein Aufpasser oder sein Ehemann...

„Jetzt beruhigt euch mal wieder. Das sollten wir alles in Ruhe auf uns zukommen lassen.“ Scheiße, hab ich das jetzt laut gesagt? Scheint so, anders kann ich mir die misstrauischen Blicke der beiden nicht erklären.

„Ja, genau. Super Plan, Shirin. Und dann endet wieder alles im Chaos,” pflaumt Tom mich an. Ich will ihm gerade verkünden, dass wir eh alle chaotisch sind, wie soll es da denn NICHT im Chaos enden, als wir einem erneuten Luftloch zum Opfer fallen. Also beschäftige ich mich lieber mit Quieken. Per Lautsprecher werden wir aufgeklärt, dass wir uns jetzt noch kurze Zeit mitten in Turbulenzen befinden, aber in zwanzig Minuten schon zum Landeanflug ansetzen und dann alles überstanden ist. Ich quieke noch lauter, ich halte das alles für reine Beruhigungstaktik, damit hier niemand in Panik verfällt. In Wahrheit stürzen wir ab.

Mein Herz klopft wie wild, und ich habe das Gefühl, auf einmal keine Luft mehr zu bekommen. Nur am Rande registriere ich, wie jemand vorsichtig meine Hand nimmt und leise auf mich einredet. Aber die einzelnen Worte dringen nicht bis zu mir durch, ich höre nur meine eigene Stimme in meinem Kopf, die mir immer wieder zuschreit, dass es das jetzt war, dass ich wirklich schon so jung sterben muss, dass ich niemals in dieses Flugzeug-Monstrum hätte einsteigen dürfen...

Vielleicht vertrage ich mich im Himmel ja besser mit Bill und Tom.

* * *

ENDE^^

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#318

RE: Killing me softly

in Fanfictions 27.09.2009 11:55
von Erna

Oh


Schade


Aber das war eine wirklich tolle Geschichte...ich hab es geliebt hier zu lesen.

Vielen, vielen lieben Dank für dieses wundervolle Werk mein Schäfchen.


Das Ende find ich richtig toll und gelungen, wie halt den Rest der Story, also alles...einfach alles.

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#319

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.09.2009 11:38
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

öhm... wie soll ich jetzt dein ^^ hinter dem Ende verstehen?
... kommt da noch etwas nach?

Das müsste es nämlich eigentlich xD
*dich mal zitier*

Zitat von schäfchen

Bevor ihr euch jetzt in Liga der Meckerfreudigen einreiht: Es wird einen ausführlichen Rückblick der bisherigen Nacht geben. Das war auch mein ursprünglicher Plan, aber dann hat es mich beim Schreiben mitgerissen, und ich hatte so viel Spaß dabei... aber ich werd das Ganze später, wenn’s irgendwann mal reinpasst, nachreichen^^ aber dafür brauch ich glaub ich mal einen freien Abend und eine Flasche Wein dazu *jedes Detail schon im Kopf hab tihihi



Ich glaube, das war auch nicht das einzige Versprechen den Sex nachzureichen in dieser Geschichte^^

Aber egal, ob du das nun noch einlöst oder nicht...

Ich liebe diese Geschichte

Jedes Kapitel war ein Genuss der besonderen Art.
Ich danke dir, dass du sie geschrieben hast

hach

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#320

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.09.2009 16:59
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

Du hättest mich nicht zitieren müssen
also, dass das überhaupt einer ernst nimmt... das sollte mir jetzt zu denken geben, ich glaube, es reicht langsam wirklich hier
es kommt natürlich noch was. Aber nicht mehr viel. Als ob ich das so enden lassen würde *tze*

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#321

RE: Killing me softly

in Fanfictions 07.10.2009 20:39
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

aaahhhh
also für mich fühlt es sich nicht so an, als hätte ich dich ignoriert Ernalein
aber ich muss ja zugeben, dass beim nochmaligen Lesen das bei dir durchaus so ankommen konnte
oh Mann ich kann nicht mehr denken, du hast mich heute echt geschafft^^
und jetzt bin ich mir gerade sehr unschlüssig, was ich hier noch mache oder auch nicht. Ihr werdet es sehen

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#322

RE: Killing me softly

in Fanfictions 07.10.2009 20:44
von Erna

Jetzt hab ich dich so durcheinander gebracht, dass du jetzt nicht mehr weißt was kommt, wa?????
Und klar, du hast mich nicht übergangen...du hast natürlich voll an mich gedacht...wie ich auch nur dieses Ende gut finden kann, nüch

blöde Kuh

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#323

RE: Killing me softly

in Fanfictions 07.10.2009 22:06
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

MOAH[/size]
ich weiß gar nix mehr jetzt
ich weiß nur, dass ich vorhin fast die Küche abgefackelt hätte, weil ich so konfus war und immer noch bin... du bist echt fatal für mich
aber ich hab dich trotzdem oder gerade deshalb so lieb

[size=50]du blöde kuh

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#324

RE: Killing me softly

in Fanfictions 08.10.2009 06:41
von Erna

Joah schon klar, daran bin ich jetzt auch noch Schuld...schieb deine Dusseligkeit ruhig auf mich.
Was hast denn gemacht?

Ich hab mich übrigens verguckt mit Mai, das war der Termin vom letzten Jahr, der da so blöd stand, dass ich dachte es wäre 2010.

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#325

RE: Killing me softly

in Fanfictions 08.10.2009 17:05
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

Och nö. Findet das denn dann jetzt gar nicht statt?
Ähm... ich war so aufgewühlt, dass ich nur was im Topf erwärmen wollte gestern. Und dann hab ich mich wieder vor den Rechner gesetzt. Irgendwann kam Leon aus seinem Bett und meinte, es würde bei ihm im Zimmer komisch riechen
da haben wir echt Glück gehabt, dass er so eine gute Nase hat^^

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#326

RE: Killing me softly

in Fanfictions 08.10.2009 17:47
von Erna

Zitat von schäfchen
Findet das denn dann jetzt gar nicht statt?


Leider nicht.
Der letzte Termin ist
15.Januar 2010
Osnabrück (Rosenhof,Beginn 20.00 Uhr)

aber es sollen weitere Termine folgen




Ohje, da habt ihr ja dann echt Glück gehabt, dass nix weiter passiert ist.

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#327

RE: Killing me softly

in Fanfictions 08.10.2009 18:28
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

oooch schade... wobei Osnabrück ja nur 60 km sind von mir aber alleein hab ich da kein Bock
ja, wir haben Glück gehabt^^

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#328

RE: Killing me softly

in Fanfictions 14.11.2009 11:04
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Schäfchen-Lamm! Ich habe die Geschichte gerade erst zu Ende gelesen!

Hach...hach ...hach...ich weiß nicht, was ich sagen soll!

Ich habe diese Geschichte vom Anfang bis zum Ende geliebt

Ich danke dir, für das wundervolle Leseerlebnis, es war ein wahrer Genuß!

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#329

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.01.2010 10:32
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

Okay. Für mich war das ja kein Ende in dem Sinne, eigentlich wollte ich nur einen missglückten Scherz machen damals, aber für euch war das scheinbar gut so...^^
ist ja auch egal. Für mich war es das nicht und ich hab lange hin und her überlegt, ob ich das jetzt noch hier reinstellen soll... aber irgendwie kann ich das ja dann jetzt auch nicht lassen. Vielleicht kommen bei mir im Moment auch einige Dinge zusammen die mich noch harmoniesüchtiger als sonst werden lassen und da ich heute wie erwartet krank geworden bin hab ich die letzen Absätze noch fertig geschrieben und jetzt kann ich auch damit leben. Ihr müsst es nicht lesen, schon gar nicht wenn ihr keinen Kitsch lesen wollt, aber für mich ist es jetzt okay und ich glaub jetzt kann ich auch endlich die Finger davon lassen^^
ich sollte mich wieder ins Bett legen, Fieber ist echt Gift für meinen Gemütszustand oha *schon ganz wirr im Kopf bin*

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#330

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.01.2010 10:34
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

Das Kapitel sollte ich dann aber schon posten gell *mich selbst hau*




„Verrätst du mir, worüber du nachdenkst?“, murmelt Tom leise in mein Ohr, während er mich von hinten umarmt. Ich zucke nicht mal zusammen, obwohl mein Blick schon die ganze Zeit völlig verträumt an Bill hängt, der wie ein aufgedrehter Flummi um das Gepäckband herumspringt, um seinen letzten Koffer jetzt auch noch zu erwischen. Schwieriger, als man denken sollte. Tja, was muss er auch immer so viel Zeug mit sich herumschleppen. Aber im Moment bringt mich das einfach nur zum Grinsen, dass wir mal wieder auf ihn warten müssen. Immerhin kann ich ihn so ungehindert, und vor allem unbemerkt von ihm, ganz ungeniert anschwärmen...

„Ich denke nicht, ich träume“, erkläre ich Tom den kleinen, aber feinen Unterschied, drücke mich gleichzeitig fester in seine Arme und höre ihn leise in mein Ohr lachen. Ungebremste Harmonie – dass ich das noch erleben darf nach dem Schock eben im Flugzeug, hätte ich auch nicht gedacht. Aber irgendwie hat die Angst um mein Leben auf wundersame Weise den Blick frei gemacht auf wesentlichere Dinge – wir drei sollten uns nicht ständig in den Haaren liegen, das war auf einmal mein wichtigstes Bedürfnis, und die Jungs haben meinen Vorschlag auf Waffenstillstand mit Freuden angenommen. Meistens bin ich ja diejenige, die rumzickt. So viel Einsehen hab ich zumindest für den Augenblick.

Natürlich sind wir vorhin nicht abgestürzt, natürlich handelte es sich einfach nur um Turbulenzen, wie der liebe nette Pilot gesagt hatte – wobei ich das Wort „nur“ in diesem Zusammenhang mehr als nur reichlich untertrieben finde – und natürlich sind wir heil und sicher zu Hause gelandet. Aber ich hab meine Lektion für heute gelernt, und auch Bill und Tom hatten bleiche Gesichter... was natürlich gar nichts bedeutet gemessen an meiner Todesangst. Aber jetzt haben wir uns alle wieder irgendwie so halbwegs beruhigt.

Für ein paar Minuten blende ich jetzt alles um mich herum aus – diese angstmachenden Gefühle von vorhin, und auch, dass wir von tausenden Menschen umgeben sind, mitten im Gewühl und Gewimmel auf dem Flughafen stehen, dass Gustav schon genervt neben mir mit dem Fuß trippelt, weil Bill so lange braucht, und Ava mit mäßigem Erfolg versucht ihn zu beruhigen – all das existiert nicht. Für mich gibt es nur Tom und Bill. Tom, der schon wieder seine Finger nicht bei sich behalten kann und sich gleichzeitig meinen Hals entlang schmust, so dass ich Mühe habe, die Augen noch länger offen zu halten. Und Bill, der jetzt endlich ächzend und sichtlich angestrengt seinen letzten Koffer vom Band wuchtet. Als er sich umdreht und in Bewegung setzt, treffen sich unsere Blicke, und schon sieht er nicht mehr genervt aus.

„Hey, ich will mitmachen“, beschwert er sich lächelnd schon im Laufen, und küsst erst mich und dann Tom äußerst hingebungsvoll, als er bei uns angekommen ist. Hm, von mir aus könnten wir den ganzen Tag so hier stehen bleiben. Gustav sieht das offensichtlich anders, seine Geduld wurde heute sowieso schon mehr als überstrapaziert, und so wundert es mich nicht, dass er ausgerechnet jetzt anfängt, unwirsch neben mir zu knurren.

„Was?“, fragt Bill ihn mit hochgezogener Augenbraue, und ich löse mich schnell von Tom und ihm, bevor uns das nächste Drama bevorsteht. Und registrierte erst jetzt einige Blicke von den umstehenden Leuten, die von schockiert über verwundert bis neidisch reichen. Ich muss mir ein Grinsen verkneifen. Hat halt nicht jeder so schöne Freunde wie ich...

„Mann, könnt ihr mit eurer Live-Orgie nicht warten, bis ihr zu Hause seid? Ich brauch das jetzt echt nicht“, stöhnt jetzt auch noch Gustav, und ich finde wirklich, er hat seinen Beruf verfehlt. Er hätte Schauspieler werden sollen, die Theatralik scheint ihm angeboren zu sein. Das findet anscheinend auch Bill, denn er lacht plötzlich schallend los. Eine Reaktion, mit der Gustav wohl nicht gerechnet hat, und die ihm ganz offensichtlich auch nicht sonderlich gut gefällt, er brummt sich nur etwas, das klingt wie „So viel Friede, Freude, Eierkuchen bin ich von euch einfach nicht gewöhnt“, in seinen nicht vorhandenen Bart und dampft dann mit der verdutzten Ava im Arm ab. Wir drei verbliebenen müssen uns beeilen hinterher zu kommen, sonst haben wir ein Problem. Ein Nach-Hause-Komm-Problem. Und ich habe jetzt definitiv keine Lust, mit dem ganzen schweren Gepäck durch irgendwelche U-Bahnen oder dergleichen zu latschen und stundenlang unterwegs zu sein.

Während wir also schnellstens hinter den beiden hertrotten, überlege ich still vor mich hin, was Gustav wohl hat, Tom überlegt derweilen laut, und Bill klärt uns schließlich über seine Theorien, was es mit Gustavs merkwürdigem Verhalten auf sich haben könnte, auf, als ich gerade mit meinem Latein am Ende angelangt bin.
„Er hat nur Angst, wie das alles weitergeht. Und ich glaube, er macht sich Sorgen, dass ich ihn alleine lasse“, nimmt er seinen besten Freund in Schutz, was Tom ein überraschtes Geräusch entlockt.
„Aber wir haben doch noch gar nichts geklärt. Und außerdem ist das ja wohl ein bisschen übertrieben“, muss ich mein Unverständnis einfach loswerden.

„Shirin, ganz ehrlich. Früher oder später wird es doch wohl darauf hinauslaufen, dass wir irgendwie, irgendwo zusammen leben werden, oder?“ Bill sieht mich ernst von der Seite an, und mir bleibt nichts weiter übrig, als stumm zu nicken. Das sagt ausgerechnet er. Er, der sich offensichtlich früher Gedanken darüber gemacht hat, als ich auch nur geahnt hätte, so wie er sich vorhin im Flugzeug noch gesträubt hat über Toms voreilige Pläne.

„Sollten wir das nicht lieber in Ruhe besprechen?“, fällt Tom jetzt ein und erst jetzt bemerke ich, dass wir während unserer Unterhaltung ganz automatisch stehen geblieben sind und Gustav gerade mit Ava durch den Ausgang rauscht. Wir verschieben diese unausweichliche Diskussion auf irgendwann anders, und sehen nun wirklich zu, dass wir hier raus kommen.

* * *

„Aber du beeilst dich?“, frage ich eine anstrengende Autofahrt später nicht zum ersten Mal, seit wir vor Toms und meiner Wohnung im Auto sitzen und alle schon wieder leicht genervt sind von meiner Lamentiererei... mich eingeschlossen. Aber ich muss mich eben mehrmals versichern, dass Bill wirklich nur seine Klamotten auspackt und ein paar wichtige Telefonanrufe abarbeitet, und sich dann umgehend wieder voller Elan in Toms und meine Arme wirft, sonst kann ich hier nicht aussteigen und in meine Wohnung spazieren, als wäre nichts gewesen. Eigentlich ist es doch auch kein Wunder, dass ich mich jetzt so daran gewöhnt habe, dass wir zu dritt sind – das war ja schließlich den ganzen Urlaub so – und eigentlich sollte es alle Beteiligten freuen, finde ich. Bills Blick schwankt auch schon seit ein paar Minuten zwischen Amüsement und Genervtheit hin und her, als könne er sich nicht entscheiden, was er von meinem plötzlichen Sinneswandel halten soll. Tom sagt lieber erst mal gar nichts dazu, aber das ist mir im Moment auch recht so.

„Ja, ich beeile mich, zum hundertsten Mal. Shirin, ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, was du hast. Wenn hier einer motzen dürfte, dann wäre ich das“, macht Bill mir klar, leider verstehe ich ihn trotzdem nicht. „Wieso?“, will ich verständnislos wissen.
„Na, ihr habt ja euch beide. Und ich bedauernswertes Geschöpf bin jetzt erst mal ganz allein“, beklagt er sich überzogener als nötig, aber das Funkeln in seinen Augen ist viel zu verräterisch, und ich gebe mich halb resigniert, halb belustigt geschlagen.

„Okay. Ist ja gut. Aber ich will einen Abschiedskuss.“ Das lässt Bill sich nicht zweimal sagen, und erst als Gustav zum dritten Mal genervt aufstöhnt, und Tom mir ziemlich unsanft den Ellenbogen in die Seite boxt, lösen wir uns widerwillig voneinander.
„Nachher gibt’s mehr“, verspricht mir Bill schwer atmend und ich verschiebe den Wunsch, am liebsten hier und jetzt in ihn reinkriechen zu wollen, auf später. Ich kann ja in der Zwischenzeit in Tom reinkriechen.

„Jetzt will ich aber auch“, meldet sich Tom jetzt doch noch kleinkindhaft zu Wort, und Bill lässt sich zu Gustavs Leidwesen auch hier nicht lange bitten. Diesmal ist es jedoch Tom, der den Kuss relativ schnell wieder beendet. Und ich hatte mir gerade erst selbst eingestanden, dass ich das Ganze ernsthaft fasziniert beobachtet hab. Und jetzt einfach aus diesem tranceartigen Zustand herausgerissen zu werden, ist auch nicht wirklich nach meinem Geschmack, und ich kann es nicht lassen, meinen Unmut durch ein entsprechendes, nicht gerade leises Geräusch zu kommentieren. Gemeine Leute würden jetzt vielleicht sagen, dass man es mir niemals Recht machen kann.

„Du bist wohl nie zufrieden, was?“, macht mich prompt Gustav von der Seite an, aber ich hab jetzt nicht schon wieder Lust, mit ihm im Clinch zu liegen. Ich glaube, wir brauchen erst mal ein bisschen Pause voneinander. Und so werfe ich nur noch mit liebenswürdigen bis tödlichen Blicken um mich, um dann letztendlich elegant dem Auto zu entschwinden.

* * *

Wow. Ich erkenne die Wohnung gar nicht wieder. Vielleicht liegt das daran, dass ich zumindest gefühlt schon so lange nicht mehr hier war. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sich in der Zwischenzeit einiges verändert hat. Wenn ich ehrlich bin, hat sich alles verändert. Und irgendwie passen mein neues Leben und diese Wohnung nicht mehr so recht zusammen. Das sind auch die Gedanken, die ich nachher unbedingt mit den beiden teilen muss, die dafür verantwortlich sind. Wir müssen das ja nicht heute und nicht morgen entscheiden, aber mein Gefühl sagt mir einfach, dass ich auf kurz oder lang hier raus muss – und Platz machen für etwas Neues.

Zuerst einmal verfalle ich allerdings einer ungewöhnlichen Aktionswut. Koffer auspacken, Waschmaschine anwerfen, knutschen, lüften, duschen, all das muss jetzt irgendwie sein, und ich stecke Tom damit an, so dass wir einträchtig alles zusammen erledigen – was es noch nie gegeben hat. Jedenfalls nicht ohne ausdauerndes Gemaule. Fast macht mir dieses Verhalten ein bisschen Angst, aber irgendwie ist es ja auch schön.

„Ich glaub wir haben uns noch nie so gut verstanden“, stelle ich schließlich fest, als wir später erschöpft mit einem Glas Rotwein auf der Couch sitzen und auf Bill warten. Dessen Telefonsucht mir im übrigen schon wieder viel zu lange dauert. So viel zur uneingeschränkten Harmonie.
Tom sieht mich schmunzelnd an, bevor er antwortet. „Ich könnte mich dran gewöhnen.“

Ich ja irgendwie auch, aber ich will das jetzt nicht laut sagen. Nachher wird uns noch langweilig in unserer trauten Zweisamkeit. Ich hätte ja sowieso jetzt lieber Dreisamkeit. Aber ich werde wie immer nicht gefragt. Und vielleicht ist das auch ganz gut so.

Als es endlich an der Tür klingelt, bin ich schon fast mit dem Kopf an Toms Schulter gelehnt eingenickt. Irgendwie war der Tag ein bisschen zu viel für mich, erst Panikattacken und Todesangst, dann Harmonie, Liebe... das überfordert mich ein wenig, wenn ich ehrlich bin.
„Moah. Mach auf, sonst klingelt er noch Sturm“, reagiere ich entsprechend geladen, die Mischung aus Überforderung und Müdigkeit wird Bill jetzt wahrscheinlich gleich mit voller Wucht zu spüren bekommen. Wenn damit allerdings jemand umgehen kann, dann er.

„Dann geh mal runter von mir“, verlangt Tom sanft und schubst mich von seiner Schulter, was ich mit einem genervten Laut über mich ergehen lasse. Während er zur Tür schlurft, kippe ich einfach zur Seite und kralle mir die Decke zu meinen Füßen, es ist kalt ohne seine Körperwärme. Eine Weile höre ich nichts, aber dann dringt gedämpftes Genuschel bis zu mir durch. Wahrscheinlich warnt Tom seinen Zwilling über meine Laune vor oder so...

„Na toll, und jetzt pennt sie oder wie?“, tönt es kurz darauf schon wesentlich lauter an mein armes Ohr, so dass ich erschrocken die Augen aufreiße. Da steht Bill und grinst siegessicher übers ganze Gesicht.
„Ich hau dich gleich, wenn du hier so rumschreist“, drohe ich ihm, was ihn nicht im Mindesten beeindruckt, sein Grinsen wird nur noch breiter und auch Tom sieht jetzt aus, als müsse er sich mit aller Mühe das Lachen verbeißen.

„Hm. Eigentlich wollte ich jetzt mit euch was Essen gehen... aber wenn Shirin lieber schlafen will, hab ich natürlich vollstes Verständnis, wenn...“ „Halt die Klappe“, unterbreche ich sein Geschwafel und schaffe es wenigstens mit einiger Anstrengung mich hinzusetzen. Ich hab Hunger, irgendwie knurrt mein Magen unterschwellig schon die ganze Zeit, aber ich war zu faul mich zu bewegen, und hab es weitestgehend ignoriert.
„Was hast du mit ihr gemacht, Tom? Kaum bin ich mal ein paar Minuten nicht da, schon herrscht schlechte Laune, und...“ „Scheiße, Bill. Hör auf. Außerdem, was du unter ein paar Minuten verstehst...“, unterbreche ich ihn erneut, aber er beachtet mich gar nicht weiter.

„Wie wär`s denn, wenn nur wir beiden ohne diese Maultante jetzt Essen gehen, und dann...“, geht Tom jetzt auch noch auf dieses infame Spielchen ein, und lässt den Satz provokativ unbeendet. Bill zieht nur eine Augenbraue hoch und das Grinsen scheint inzwischen in seinem Gesicht festgetackert zu sein. Gott, wie ich die beiden hasse.

„Das könnt ihr euch gleich wieder abschminken“, stehe ich schneller senkrecht, als ich überhaupt darüber nachgedacht habe – genau das, was der Zweck des Ganzen war, aber das wird mir erst wieder viel zu spät bewusst und ich weiß nicht, ob ich über meine Dummheit lachen oder weinen soll. Das wird noch ein Dauerzustand. Vielleicht verdiene ich es auch einfach so.

„Na geht doch“, bemerkt Bill lapidar und klingt sehr zufrieden dabei. Allerdings flüchtet er dann schnellstens in den Flur, als er meinen Gesichtsausdruck realisiert. Tom ist auch schneller weg, als ich „unfair“ sagen kann, und so seufze ich nur langgezogen über mein Schicksal und trotte den beiden langsam hinterher. Als ich im Flur ankomme, bietet sich mir ein fast niedliches Bild, obwohl die beiden ja kaum Zeit hatten sich irgendwie abzusprechen. Vielleicht ist es ja Zufall?

„Ihr seid doof“, kommentiere ich überaus geistreich die ausgestreckten Arme der beiden und kann mich gar nicht entscheiden, wem ich mich nun zuerst an den Hals werfen soll. Schließlich lande ich doch irgendwie bei beiden gleichzeitig und atme wie hypnotisiert den Geruch von Bills Lederjacke ein, die ich in dem ganzen Wirrwarr an die Nase gedrückt bekomme.

Vielleicht ist das hier ja genau der richtige Platz für mich, jedenfalls fühlt es sich so an, und vielleicht sollte ich es einfach akzeptieren, so wie es ist.

Und vielleicht sollte ich endlich aufhören etwas zu suchen, was ich schon gefunden habe.

* * *

ENDE

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