*Bill*

"Tooom ... " rief ich, als ich diesen zu Boden gehen sah. Mit einem festen Messerhieb in seine Schulter stieß ich den Typen, den ich gerade in der Mangel hatte, von mir weg. Ich kniete mich runter und erkannte sofort, dass Tom besinnungslos war. Ohne zu überlegen nahm ich ihn auf meine Arme und schleppte mich mit ihm zum Haus. Er lag bewegungslos in meinen Armen. "Ich bin da Tom ... es wird alles gut ... ich bin bei dir" sagte ich die ganze Zeit, um ihn und auch mich zu beruhigen. Ich konnte die Angst, die ich um ihn hatte, nicht leugnen und war froh, dass ich ohne weiteres das Haus erreichte. "Was ist mit ihm?" kam Bushido zu mir hergerannt und sah aufgeregt von Tom zu mir. Irgendwie fehlte mir die Kraft, jetzt zu reden. Ich hatte einfach nur Angst, Angst um meinen geliebten Zwilling. "Bill ... bring ihn rein ... ich komm so schnell ich kann ... " sagte Bushido nach ein paar Sekunden und verschwand wieder im Getümmel. Wie automatisch brachte ich Tom in Bushidos Zimmer und legte ihn dort auf das Bett. Ich betrachtete mir seine Wunden, die nicht so sehr schlimm zu sein schienen. Nur aus seinem Kopf floss Blut und ich hielt meine Hand auf seine Wunde. "Tom wach auf ... Tom ... " zog ich ihn wieder in meine Arme und ruckelte leicht an ihm.

*Bill*

"Ausgeknockt ist gut ... ich hatte echt Schiss um dich, ey" sagte ich total erleichtert nach Toms Worten, und lächelte ihn dann an. "Die kämpfen immer noch ... " lauschte ich einen Moment lang nach draußen und widmete mich dann wieder Tom. "Ich geh noch mal raus ... und du, du bleibst so lange hier ... " legte ich ihn vorsichtig von meinen Armen auf das Bett. "Äh .. äh ... keine Widerrede" fügte ich noch hinzu, als Tom gerade Luft holte, um dagegen zu sprechen.

*Bill*

Oh man ... ich wusste, wie ernst Tom seine Worte meinte. Mir würde es genauso gehen. Um nichts in der Welt hätte ich ihn, wenn ich in seiner Situation wäre, da alleine wieder rausgehen lassen. Aber andererseits ... die Männer draußen brauchten jeden Mann. Ich fühlte, wie fest Toms Griff um mein Handgelenk war. Er würde es nicht zulassen, ich kannte ihn. Gerade als ich erneut anfangen wollte, mit Tom zu reden, wurde die Tür aufgerissen und Bushido kam mit David an seiner Schulter hängend hereingetorkelt. "Den Schweinen haben wir´s gezeigt, so schnell kommen die nicht wieder ... " japste David schwer erschöpft und mit blutender Nase und Wunden an seinen Armen. "Ich kümmer mich um ihn, und dann bist du dran ... " sagte Bushido ernst und sah dabei zu Tom. Dieser lockerte seinen Griff um mein Handgelenk nun, aber dennoch ließ er mich nicht los. Während Bushido Davids Wunden versorgte, berichtete er, dass die Killer das Weite gesucht hätten, äußerte aber auch, dass es wohl demnächst einen erneuten Angriff der Killer geben könnte. Die Killer waren bekannt für ihre Kampfbesessenheit und ich wusste, dass Bushido recht hatte.
"Zeig mal her ... " näherte er sich nun samt seinen Sachen, die er zum Versorgen der Wunden brauchte, und setzte sich zu Tom aufs Bett. Ich stand auf und ging zu David, der auf der Couch saß und sich gerade eine Zigarette in den Mund steckte. "Hier ... " machte ich das Feuerzeug an und setzte mich neben ihn. "Siehst ganz schön mitgenommen aus" versuchte ich, ihn etwas aufzumuntern und musste unwillkürlich an das Spiel vor dem Kampf denken. David erzählte ebenfalls von dem Kampf, doch ich hörte gar nicht richtig hin. Mein Blick war auf Tom und Bushido gerichtet und ich beobachtete Bushido, wie liebevoll er zu Tom sprach und dabei seine Wunden versorgte.

*Bill*

"Ja ... ich hab sie" antwortete David auf Toms Frage und rang sich dabei ein Lächeln ab, während er versuchte, was aus seiner Hosentasche zu ziehen. Ich half ihm dabei und legte die Messer, die offensichtlich Tom gehörten, auf den Tisch. "Alle da ... " ging ich wieder zu Tom hin, der mich zufrieden ansah. "Lass uns in dein Zimmer gehen ..." lächelte ich ihn an, "... das heißt, wenn du soweit fit genug bist" fuhr ich fragend fort, während ich mich neben ihn auf das Bett setzte.

*Bill*

Ertappt! Für den Bruchteil einer Sekunde schien mein Herz auszusetzen, während ich mich neben Tom auf das Bett setzte. Sein Blick schien mich zu durchdringen und meine Augen folgten dieser unsichtbaren Magie automatisch. Fragend sah er mich an. "Nein ... " antwortete ich kurz und konnte dabei das Zittern in meiner Stimme nicht leugnen. "Eins- zwei mal ..." fuhr ich fort, während ich Tom ansah und noch ein Stück zu ihm ranrutschte. "Er war schon länger scharf auf mich, irgendwann ist es dann einfach passiert" beendete ich meinen Satz, hoffend, dass Tom sich mit meiner Antwort begnügen würde.

*Bill*

Lächelnd sah ich Tom an und streichelte liebevoll über seine Wange. "Ruh dich aus" flüsterte ich und küsste sanft seine Lippen, um dann die Bettdecke über seinen Körper zu ziehen. Ich schmiegte mich an Toms Körper. Ich fühlte mich total schlapp. Der Kampf hatte doch meine ganze Kraft gefordert. Toms Duft tief einatmend schlossen sich meine Augen wie von selbst und ein wunderbares Gefühl der Ruhe legte sich auf meinen Körper und meine Seele.

*Bill*

Toms regelmäßige Atemzüge und das sanfte Heben und senken seines Brustkorbes führten dazu, dass ich einschlief.

Der Druck auf meiner Blase ließ mich nach einer gefühlt langen Zeit aufwachen und widerwillig und müde tappste ich leise zur Tür und schloss sie leise hinter mir. Ich wusste nicht, wie spät es war und auch im Haus war es ziemlich ruhig. Ich wollte nur schnell wieder zu Tom ins Bett und einfach weiterschlafen und machte mich gähnend auf den Weg zur Toilette. Ich erleichterte meine Blase und ging auf dem Rückweg zum Zimmer noch schnell in den Gemeinschaftsraum, um mir was zu trinken zu holen. Niemand war hier und ich schnappte mir schnell eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank. Aus Bushidos Zimmer, das direkt an den Raum angeschlossen war, schien Licht durch die einen Spalt offen stehende Tür. Leise schlich ich mich zur Tür. Ich hörte Stimmen, die leise miteinander flüsterten. Leise lauschend erkannte ich Bushidos und Davids Stimmen. Sie atmeten beide schwer und stöhnten leise. Grinsend ging ich wieder zurück und setzte mich vorsichtig auf die Bettkante. Ich trank einen Schluck und legte mich dann wieder an Toms Seite. Doch irgendwie konnte ich nicht mehr einschlafen und ich verbrachte die nächsten Stunden mit unruhigem Hin- und Herwälzen.