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Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 15:24von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
Die Hauptfiguren sind Bill und Tom *mal was ganz Neues*^^ ... beide sind 22 zum Zeitpunkt des Geschichtenanfangs und das Ganze spielt in Paris.
~Tom~
Schweratmend stand ich über dem blutenden Körper, dessen Arme sich schützend vor seinem Gesicht hielten und blickte ihn voller Zorn an. "Sieh mich an," zischte ich durch meinen wutverkrampften Kiefer und als er nicht sofort reagierte, unterstützte ich meine Aufforderung mit einem gezielten Tritt in seine Magengrube. "Sieh mich an, du Penner," forderte ich erneut und er zog vorsichtig seine Arme ein wenig aus dem Gesicht und sah mich ängstlich an. "Wage es nie wieder, irgendwo zu erwähnen, dass ich je einen Bruder hatte... hast du verstanden?" betonte ich meine Frage, indem ich ihm dabei ein Messer an seine Halsschlagader setzte, während durch meine mein vor Wut kochendes Blut sichtbar pulsierte. "Ja," wimmerte er schnell mit weit aufgerissenen Augen und ich zog die Klinge von seinem Hals weg. "Verpiss dich," schnauzte ich ihn an und sah ihm keuchend hinterher, als er sich aufgerappelt hatte und jetzt schnell weglief. "Wer war denn der Penner?" fühlte ich plötzlich Bushidos Hand auf meiner Schulter und blitzschnell drehte ich mich zu ihm um. "Ein Penner eben," sah ich ihn mit immernoch streitfunkelnden Augen an und drehte mich von ihm weg. Ich hatte nicht vor, ihm zu erzählen, dass ich gerade einen früheren Klassenkameraden aus der Grundschulzeit zusammengeschlagen hatte, weil der mich auf meinen Bruder angesprochen hatte... ehemaligen Bruder! Ich hatte ihn seit Jahren nicht gesehen und das war auch ganz gut so! Energisch ging ich in die Richtung, in die wir eigentlich unterwegs waren und wischte das Blut, das an meiner Messerklinge klebte, in meiner Hose ab. Ich war erst ein paar Meter gegangen, da hielt Bushido mich auf, indem er mich einholte und sich vor mich stellte. "Was war das mit deinem Bruder?" fragte er und sah mir dabei direkt und prüfend in die Augen. "Ach nichts... verpiss dich," war ich viel zu geladen und wollte mir wieder einen Weg an ihm vorbeibahnen, doch er hielt mich fest. "Hey... wir brauchen dich mit klarem Kopf für die Aktion, komm mal runter," schnauzte er mich nun an. Mein Verstand sagte, dass er Recht hatte, doch in mir wollte nichts wieder runterkommen. "Na... noch ist es ja nicht so weit," pöbelte ich also weiter und riss mich von ihm los. "Ich geh erstmal was trinken... ich werd rechtzeitig da sein," ließ ich ihn wissen und als ich mich wieder umdrehte, ließ er mich nun auch gehen. Mein Weg führte mich direkt ins "Red Area", der Club lag am dichtesten dran und frustriert bestellte ich mir erstmal mehrere Drinks... hochprozentig natürlich.
*Bill*
Schon seit einer Stunde stand ich regungslos vor dem Grabstein, auf dem in goldenen Buchstaben die Namen meiner Eltern eingraviert waren. Ich hasse dich ... ich hasse dich ... ich hasse dich ... hämmerte es von Minute zu Minute lauter in meinem Kopf, während sich meine Hände zu Fäuste ballten. Meine Fingernägel bohrten sich in das Fleisch meiner Hände und der Schmerz, der dabei entstand vermischte sich mit dem unsagbar tiefen Hassgefühl! Voller Ekel wischte ich mir das Blut in meiner Handinnenfläche an meiner Hose ab. Ich hasste mein Blut! Ich hasste es deswegen, weil das selbe Blut durch seinen Körper floss. Ich nannte ihn schon lange nicht mehr Bruder. Er war nicht mehr wert als der Abschaum, der in den stinkigen Abwässerkanälen von Paris schwamm. Der Hass in mir blähte sich immer weiter auf ... wie ein riesiger Ballon in meinem Bauch!
"Bill ... komm, David will dich sehen" wurde ich von Rusty aus meinen Gedanken gerissen. Wortlos und ohne eine Miene zu verziehen folgte ich ihm und gemeinsam gingen wir zu der alten Fabrikruine, dem Revier der "Deathfuckers".
~Tom~
Nach dem dritten Drink bemerkte ich, dass die Wirkung zwar einsetzte, aber sich der Druck in meinem Inneren nicht zurückzog... verdammt! Musste ich auch gerade heute auf dieses Arschloch treffen, der einfach so mir nichts dir nichts, als wenn nie etwas gewesen sei, nach Bill fragt? Bill... schon wenn ich den Namen dachte, wurde mir schlecht! So sehr ich es auch versuchte... es gab keinen Tag, an dem ich nicht irgendwann an ihn dachte... verfluchtes Zwillingsband! Gerade heute war der Todestag unserer Eltern. Mein Herz füllte sich mit Bitterkeit. Auch der nächste Drink, brachte keine Erlösung und ich sah zur Seite, als ich eine weibliche Stimme neben mir hörte. "Na, Süßer... `nen schlechten Tag gehabt?" machte sie einen auf verständnisvolle Zuhörerin, während sie sich neben mich auf den freien Hocker setzte. Sie arbeitete für den Club und ich sah sie einmal kurz von oben bis unten an. "Magst du es, wenn man Schlampe zu dir sagt?" fragte ich sie. "Ich mag so ziemlich alles, Herzchen," flirtete sie mich professionell an. "Dann beweg deinen Arsch auf dein Zimmer, Schlampe... getrunken hab ich schon genug," stand ich auf und trank den Rest meines Drinks aus, bevor ich ihr auf`s Zimmer folgte.
*Bill*
David erkannte sofort, was mit mir los war. Der Hass und die Wut auf den Mörder meiner Eltern stand mir ins Gesicht geschrieben und funkelte böse in meinen Augen. Ohne etwas zu sagen reichte er mir eine Zigarette und gab mir Feuer. Den Rauch tief in meine Lungen ziehend ließ ich mich auf eine der vielen Matratzen fallen, die überall in der kalten Halle herum lagen. Rusty und ein paar andere Mitglieder der "Deathfuckers" wärmten sich an dem Feuer, welches in einer alten Blechtonne fackelte. "Hier ... das wird dir gut tun" sagte David lächelnd und setzte sich neben mich auf die Matratze. Er wusste, was für ein Tag heute war. Ich ging den Weg zum Friedhof nur einmal im Jahr, immer am Todestag meiner Eltern. In seiner Hand reichte er mir das kleine Tütchen mit dem weißen Pulver. Ein paar Minuten später befand ich mich einem Rauschzustand. Nur das Gesicht meines verhassten Zwillings konnte das weiße Pulver nicht aus meinem Kopf verdrängen. "Fuck ... ich brauch was zum abreagieren, sonst dreh ich noch durch" sah ich David an. Grinsend sah David von mir rüber zu den Anderen. Mit einem lauten Pfiff orderte er Rusty zu sich und dieser gehorchte sofort. David stand auf und zog mich zu sich nach oben. "Mach ihn fertig" sagte er zu mir und schob Rusty durch die große Tür an der Wand. Dahinter befand sich Davids persönlicher Bereich. Nur er als Anführer der "Deathfuckers" hatte dieses Privileg. Im Laufe der Jahre, in denen ich bei den "Deathfuckers" war, räumte David mir immer mehr Rechte ein, u. a. auch das ungehinderte Betreten seines Bereiches. Und so passierte es fast wie automatisch, dass ich Rusty auf die Matratze in Davids Zimmer drückte. Ich öffnete meine Hose und kniete mich über sein Gesicht. "Blas mir einen ... los" kam es lallend aus meinem Mund und ich stöhnte laut auf, als mein Schwanz in Rustys Mund verschwand. Dass David sich auf den Sessel setzte und dabei zusah, wunderte mich nicht, er sah immer dabei zu, wenn ich Sex hatte. Bisher hatte er immer nur zugesehen und sich daran aufgegeilt. Er hatte mich nie berührt oder was von mir verlangt. Aber in seinen Augen glaubte ich manchmal zu erkennen, dass er mehr wollte als nur zusehen. Gefangen in den Gefühlen, die Rustys Zunge in mir auslöste, sah ich David mit halbgeöffneten Augen an, bevor ich Rusty befahl, sich umzudrehen. David hatte mittlerweile seinen Schwanz in seiner Hand ... so wie er es immer tat.
"Du .... du mieses Schwein ... Miststück ... Ratte ... Arschloch" projezierte ich schreiend meinen Hass, den ich auf Tom hatte, auf Rusty und fickte ihn mit gnadenlos harten Stößen, bis ich aufschreiend meinen Saft in ihm verspritzte!
~Tom~
Ich zog mein Geld aus der Tasche und reichte ihr den üblichen Preis für dieses Haus und als sie es verstaute, packte ich erstmal mein Koks aus. Ich fragte sie gar nicht erst, ob sie damit einverstanden war, legte mir eine Line auf ihrem Nachttisch und zog sie mit einem zusammengerollten Fünfziger weg. Meine Nase reibend stand ich auf und drehte mich zu ihr um. "Ich will dich von hinten," sagte ich an, während ich meinen Gürtel öffnete. "Kein Gekuschel, kein Gelaber... zieh einfach deinen Slip aus und halt die Klappe, Schlampe," betitelte ich sie so, wie ich es wollte und als sie sich in Position gebracht hatte und mir ihren knackigen Po entgegenstreckte, kniete ich mich hinter sie und meine Hände an ihren Hüften festhaltend, nahm ich sie mir hart und dreckig. Mit einem unterdrückten Stöhnen verschaffte mir mein Orgasmus Erleichterung und sofort zog ich mich aus ihr raus, warf das Kondom in den Müll und zog meine Hosen, die ich nur runtergezogen hatte, wieder hoch. "Danke, das tat gut," fühlte ich mich von meinem inneren Druck etwas befreit und machte mich, mit klarerem Kopf und ohne weitere Worte auf den Weg in unser Hauptquartier, duschte mich und zog mich erstmal um, bevor ich zu den Anderen ging. "Planänderung," weihte Bushido mich sofort ein, als ich unseren Gemeinschaftsraum betrat, wo alle beratschlangend beieinander saßen. An den Minen der Gesichter war deutlich zu sehen, dass etwas Unangenehmes passiert sein musste und ich setzte mich still dazu. "Paolo ist erschossen worden," klärte Bushido mich nun auf. "... und die gesamte Lieferung von heute ist weg. Wir wissen noch nicht, wer es war, aber bisher führen alle Spuren zu den Deathfuckers." "Den Deathfuckers?" fragte ich erstaunt. "Sind das nicht die aus dem Norden? was haben die hier verloren?" wunderte ich mich. Es war ungeschriebenes Gesetz, dass jede Gang nur in ihrem Gebiet Geschäfte machte, mit wenigen Ausnahmen, aber dann wussten zumindest die Anführer davon... und jemanden aus einer anderen Gang ohne Ansage umzubringen, kam einer Kriegserklärung gleich. "Das würde ich auch gern wissen," reagierte Bushido, "... aber bevor wir zuschlagen, müssen wir erst sicher wissen, ob sie es wirklich waren. Ich will keinen unnötigen Krieg." Er rieb sich mit Daumen und Zeigefinger über seine Nasenwurzel, was er eigentlich nur machte, wenn er seine Nervosität verbergen wollte. "Ich will zuverlässige Informationen, was passiert ist," sah er Boris an und schickte ihn mit einem Kopfnicken an die Arbeit und auch die Anderen versah er mit Aufgaben. "Ihr Beide fahrt schonmal in das Gebiet der Deathfuckers und bringt mir jede Information, die ihr bekommen könnt. Ich will wissen, mit wem wir es zu tun haben, falls wir uns mit ihnen anlegen müssen," wies er Boran und mich an. "... und lasst euch nicht erwischen." Ein paar Minuten später saß ich auf dem Beifahrersitz von Borans Wagen und zündete mir eine Zigarette an.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 15:28von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
*Bill*
Ich zog meine Hose wieder hoch und beachtete Rusty nicht mehr. "Zum Abreagieren ist er gut genug" grinste ich David an, der gerade dabei war, sein Sperma von seiner Hand zu wischen. Ich zündete mir eine Zigarette an und setzte mich auf die Armlehne des Sessels. "Was besonderes heute passiert?" fragte ich, während ich den Qualm der Zigarette auspustete. David erhob sich vom Sessel, um sich ebenfalls eine Zigarette in den Mund zu stecken. "Geh jetzt" sagte er zu Rusty, der sich schnell aus dem Zimmer verzog. David holte aus seinem Schrank eine Kiste und stellte sie auf den Tisch. "Anderthalb Kilo feinster Stoff" präsentierte er mir den Inhalt und mir gingen fast die Augen über. Es war schon lange her, dass wir soviel Stoff auf einmal erbeutet hatten. "Oh wow ..." sagte ich anerkennend, während ich aufstand und zu David ging. "War ganz einfach ... " begann David zu erzählen, als ich ihn fragend ansah. "Pierre und Ed haben zufällig in der Nähe des Hafens den Deal von den 2 Typen beobachtet .... naja, einer von denen schmort jetzt in der Hölle" grinste David fies und verschloss die Kiste wieder. "In der Nähe des Hafens? Ganz schön riskant, das Revier zu verlassen" sagte ich und drückte meine Zigarette aus. "Lass uns einen drauf machen" schob mich David gut gelaunt aus der Tür und wir wurden sofort von den Anderen mit freudigen Ausrüfen begrüßt. David würdigte noch einmal die Ausbeute und lobte Ed und Pierre, bevor er sich eine Flasche Bier an den Mund setzte. "Hier trink ... " reichte er mir die Flasche und ich nahm einen großen Schluck. Schon kurze Zeit später war mein Gehirn vom Alkohol vernebelt und der Stoff, den ich zuvor nahm, tat sein Übriges dazu.
~Tom~
Bushido hatte uns eine Adresse des Hauptquartiers der Deathfuckers mitgegeben und da Boran immer so schnell genervt war von der Säuselstimme des Navigationssystems, hatte er keins und ich saß mit einem weit ausgebreiteten Stadtplan auf meinen Knien neben ihm und versuchte die Staßennamen zu lesen, bevor wir dran vorbeifuhren. Wir beschlossen, den Wagen zwei Straßen weiter stehen zu lassen und uns zu Fuß an das Gebäude heranzuschleichen. Wir versuchten es gar nicht erst von der Straße aus, sondern stiegen vom Nachbargrundstück über den Zaun und schlichen uns erstmal zu einem der Hintereingänge. Die Fenster des großen, grauen Fabrikgebäudes lagen zu hoch, um einfach hineinsehen zu können, also packten wir unser Werkzeug und öffneten auf unsere Weise leise die verschlossene Tür. Mein Herz klopfte aufgeregt, als wir reingingen und Boran ging mit gezogener Pistole voraus, während ich mich mit meinem Messer bewaffnete. Ich war nicht so ein Waffennarr und sowieso viel besser im Nahkampf, wenn es denn sein musste. Wir konnten Musik und Stimmengewirr aus einem Raum vernehmen, der auf der anderen Seite des Gebäudes zu liegen schien, also sahen wir uns erstmal leise in den Räumen um, die verlassen auf dieser Seite lagen. Neben einigen Schlafräumen stießen wir auf einen Raum, in dem sich die Waffen nur so stapelten und wir verschafften uns einen Überblick über die Art der Waffen und die Menge. Boran steckte sich direkt eine der Pistolen ein, die ihm besonders gut gefiel und versorgte sich auch gleich mit der passenden Munition dazu. Als wir den nächsten Raum betraten, hörten wir plötzlich Schritte und versteckten uns schnell hinter einem mit Alkoholflaschen gefüllten Regal und warteten ab.
*Bill*
David kommandierte Ed zum Alkoholnachschub holen und widmete sich dann wieder den beiden Frauen, die an seiner Seite saßen. Die Frauen hatten schon eingies an Alkohol intus, was ich an ihrem dümmlichen Gekicher erkennen konnte. Ich erinnerte mich dunkel, die beiden hier schon mal gesehen zu haben. Ab und zu bestellte sich David ein oder mehrere Frauen. Ich saß biertrinkend und rauchend auf der Couchlehne und spürte die Hand der einen Frau zwischen meinen Schenkeln nach oben gleiten. Und wenig später streichelte sie ungeniert meinen Schwanz durch meine Jeans.
Mittlerweile waren Ed und sein Kumpel im Alk-Zimmer angekommen. Lachend betraten sie den Raum und gingen direkt auf das Regal zu. "David hat mir ne extra Portion Koks geschenkt, als Lohn für den Überfall" erzählte Ed seinem Kumpel, " ... und er hat mal wieder zugeschaut, wie Bill Rusty gefickt hat" lachte er weiter, während er ein paar Flaschen Whiskey und Rum aus dem Regal nahm. Kurze Zeit später hatten die beiden den Raum wieder verlassen und kehrten mit vollen Händen zu den Anderen zurück.
~Tom~
Wir hörten den beiden Männern aufmerksam zu, während wir versuchten, noch nichtmal zu atmen, um nicht aufzufallen und das, was wir hörten, war sehr informativ, als jedoch der eine anfing, von einem Bill zu sprechen, ging bei mir sofort meine Phantasie durch. Ich hatte keine Ahnung, wo Bill abgeblieben war. Nach meiner Zeit im Knast war ich direkt bei den Bloodlickers gelandet... die Menschen meiner Vergangenheit hatten da bereits alle den Kontakt zu mir abgebrochen und ich versuchte das Geschehene so gut wie möglich zu verdrängen oder zu betäuben... mit was auch immer. "Wir haben genug Informationen... lass uns abhauen," sagte ich leise zu Boran, als die zwei Männer den Raum verlassen hatten. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl, doch Boran wehrte energisch ab. "Die sind alle am Saufen... einen besseren Moment hätten wir gar nicht erwischen können," sagte er zu recht und da ich kein vernünftiges Argument dagegen hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als mit ihm mitzugehen und weitere Türen zu durchschreiten. Je näher wir der Tür kamen, durch die die Musik drang, desto unruhiger wurde ich innerlich. "Ich würd da ja zu gern mal reingucken," flüsterte Boran neben mir mit Blick auf genau die Tür, die ich bestimmt nicht öffnen wollte. "Wir sollen mit Infos zurückkommen und nicht in Leichensäcken," flüsterte ich ärgerlich zurück und als in dem Moment die Tür aufging, konnten wir uns gerade noch rechtzeitig hinter zwei leere Tonnen hocken, von denen hier irgendwie haufenweise rumstanden. Neugierig versuchten wir etwas zu sehen. Ein ziemlich breiter Typ wankte mit einem schmächtigeren Typen an uns vorbei und sie verschwanden in einem der Schlafräume, die wir bereits gesehen hatten. "Lass uns gehen," forderte ich Boran erneut auf. "Je früher Bushido die Info bekommt, desto schneller kann er handeln," holte ich ein schlagkräftiges Argument heraus, dem Boran jetzt offenbar nichts entgegenzusetzen hatte. Ungesehen verschwanden wir wieder durch die Hintertür, durch die wir auch reingekommen waren und als wir mit dem Wagen die Grenze zu unserem Revier durchfuhren, fühlte ich mich um einiges wohler.
*Bill*
David ließ sich sofort eine Flasche Whiskey bringen, als Ed wieder da war. Er kippte der einen Frau einen Schluck in ihren Ausschnitt, um dann das kleine Rinnsal, welches zwischen ihren Brüsten entlang lief, mit seiner Zunge wieder aufzufangen. Dabei zog er ihren Ausschnitt soweit nach unten, dass ihre blanken Brüste von alleine heraus wippten. Ich sah ihm eine Weile dabei zu, doch dann stieß ich die Hand der anderen Frau von meinem Schwanz weg und erhob mich von der Couchlehne. Trotz des Rauschzustandes, in dem ich mich befand, sah ich immer wieder die Bilder vor mir, die mir genau vor 6 Jahren das Blut in meinen Adern gefrieren ließen. Überall Blut ... der ganze Boden war von Blut getränkt und mitten in dieser riesigen Blutlache lagen meine toten Eltern. Inmitten dieser roten Pfütze kniete er ... mein Bruder! In seiner Hand hielt er die Pistole und starrte regungslos auf die beiden toten Körper. Ich konnte den Aufschrei, den ich damals ausstieß immer noch hören ... er zermartete mein Gehirn. Nachts riss er mich schweißgebadet aus meinem Schlaf ... und immer wieder diese Bilder ... die Bilder von Tom mit der tödlichen Waffe in seiner Hand. Diese Bilder machten mich noch wahnsinnig. An die Zeit danach hatte ich so gut wie keine Erinnerungen mehr. Ich erwachte in einem Krankenhaus und man erzählte mir, dass ich ohnmächtig geworden wäre und dass sie meinen Bruder verhaftet hätten. In der nächsten Nacht schlich ich mich heimlich aus dem Krankenhaus, als ich mitbekam, dass die Ärzte einen Platz in einem Heim für mich organisierten. Ich hatte nichts ... nur die Sachen, die ich am Körper trug und in mir trug ich den abgrundtiefen Hass auf Tom mit mir in die dunklen Gassen von Paris. Als mich David 2 Nächte später auf einer Parkbank liegend fand, war ich schon halb verhungert und bereit zu sterben. Er nahm mich mit in die alte Fabrik und päppelte mich auf. Ich wurde Mitglied der Deathfuckers und David brachte mir alles bei, was ich wissen musste. Im Laufe der Jahre wurde ich zu seiner rechten Hand, was einigen seiner Anhänger nicht gerade gefiel. Mit zunehmender Härte und Skrupellosigkeit kämpfte ich mit ihm und wickelte die Geschäfte ab. Manchmal wanderten meine Gedanken zu Tom ins Gefängnis und ich wünschte ihm, dass er dort verrecken solle!
"Na ... Süßer ... komm schon" riss mich die lallende Stimme der Frau, die eben noch meinen Schwanz streichelte, in die Realität zurück. Sie schmiegte sich an mich und streichelte über meinen Po. "Ach ... verpiss dich" stieß ich sie unsanft weg. "Ich brauch noch mal was von dem Stoff" sagte ich zu David, während ich mich auf direktem Weg in sein Zimmer machte.
~Tom~
Wir kamen zeitgleich mit Boris wieder im Hauptquartier an und seine Informationen waren wesentlich ausgereifter als unsere. "Es war tatsächlich ein Mitglied der Deathfuckers... sein Name ist Ed Brügge," fing er an, Bushido seine Ermittlungsergebnisse zu präsentieren und legte sogar ein Foto von diesem Ed auf den Tisch und warf gleich noch eins daneben. "Das ist der Anführer... David... kein Mensch weiß, wie er mit Nachnamen heißt und auch bei seiner rechten Hand, ein Typ namens Bill... keine Informationen über einen Nachnamen und von dem hab ich auch kein Bild... dafür allerdings der hier..." breitete Boris weitere Bilder aus und erzählte weiter, doch was er sagte, bekam ich gar nicht mehr mit... schon wieder Bill! Meine Gedanken wurden unwillkürlich in die Situation geworfen, in der ich ihn das letzte Mal sah. Immernoch konnte ich seinen verzweifelten, entsetzten Schrei hören, der mich damals aus meiner Starre herausgerissen hatte und der mich seitdem verfolgte, mich keinen Tag in Ruhe ließ und mir nachts meinen Schlaf raubte. "TOM," riss mich Bushidos ungeduldige Stimme aus meinen Gedanken und mir wurde klar, dass er mich nicht das erste Mal angesprochen hatte. "Verdammt... was ist los mit dir?" zischte er mich an, als ich ihn ansah.
*Bill*
Ich war gerade dabei, mir die Spur des weißen Pulvers durch die Nase zu ziehen, als die Tür aufging und David mit den beiden Frauen herein kam. Ich sah nur kurz zu ihnen und führte dann mein Vorhaben zu Ende. Völlig entspannt ließ ich mich dann auf Davids Bett fallen und ließ mich von den Trugbildern, die vor meinen Augen in den schönsten Farben tanzten, völlig gefangen nehmen. Erst als ich neben mir den Frauenkörper, der sich an mich schmiegte, wahrnahm sah ich zur Seite. Ich drückte ihren Kopf nach unten, während ich meine Hose öffnete. Und schon ein paar Sekunden später lutschte sie wie besessen an meinem Schwanz. Auch David wurde es gerade besorgt.
"David!" wurde die Tür plötzlich aufgerissen und Gonzales kam ins Zimmer gestürmt. Der ältere Spanier wurde von allen nur Gonzo genannt. Da Gonzo ein totaler Waffennaar war, hatte David ihm schon vor Jahren die Verantwortung für die Waffen und die Munition übertragen. "Was?" schrie David böse zurück und erhob seinen Oberkörper. "Jemand hat ne Pistole geklaut ... und Munition" rasselte Gonzo völlig außer Atem herunter. David stieß die Frau von sich und erhob sich aus dem Bett. Ich war viel zu high, um darauf zu reagieren und bekam nur noch mit, wie David mit Gonzo den Raum verließ, während ich kurze Zeit später der Frau in den Mund spritzte.
~Tom~
"Reg dich ab. Ich bin ja da," reagierte ich gereizt und stand auf, um mir einen Whiskey zu holen. "Was schätzt du, wie viele Leute er um sich hat?" fragte Bushido mich, während ich mir mein Getränk ins Glas schüttete. "Wir konnten nicht überall rein. Im größten Teil des Gebäudes haben sie gefeiert... aber ich schätze, es dürften zwischen 30 und 40 sein, ähnlich wie bei uns," war meine Antwort. Ich setzte mich wieder in die kleine Runde zurück und nahm erstmal einen großen Schluck, bevor ich mein Glas absetzte und mir Zettel und Stift nahm, wo ich einen ungefähren Plan des Gebäudes mit den Räumen, die wir sehen konnten, aufzeichnete und ihn Bushido erklärte. Boran berichtete über das Waffenlager und inzwischen kamen auch die Anderen, die Bushido mit Jobs beauftragt hatte, nach und nach zurück und warfen ihre Ergebnisse mit ein. "Sie feiern, hattest du gesagt, stimmt`s?" hakte Bushido am Ende bei mir nach und ich nickte. "Dann gehen wir heute Nacht noch rein... wenn sie am Ende alle breit sind," beschloß unser Anführer und verteilte seine Befehle und kurze Zeit später saß ich mit Bushido allein im Raum. "Was soll ich tun?" fragte ich nach, als er gar nichts mehr sagte und mich ohne Aufgabe zurückließ. "Du tust heute gar nichts, bevor du mir nicht gesagt hast, was heute mit dir los ist" sah er mich ernst an. "Wenn du so unkonzentriert bist, kann ich dich nicht gebrauchen." Bushido war der einzige, der etwas mehr von mir wusste und mich nicht nur, wie die Anderen, als der Elternmörder sah, vor dem sie deshalb Respekt hatten. Doch auch Bushido wusste nur einen Bruchteil von mir. Ich vertraute niemandem! Nie wieder! "Ich hab halt einen scheiß Tag erwischt... ist schon gut," versuchte ich wie üblich zu relativieren, doch an Bushidos Blick erkannte ich, dass ihm das so nicht reichen würde. "Es ist heute sechs Jahre her... das lenkt mich etwas ab," gab ich nach. "... aber ich bin fit. Keine Sorge, ich werde schon bei der Sache sein, wenn es losgeht, versprochen. Ist alles halb so wild," versuchte ich ihn zu überzeugen, mich nicht auszuschließen, denn das konnte ich nicht ertragen. Mein ganzes altes Leben hatte mich schon ausgeschlossen. "Okay," gab Bushido mir nickend seine Zustimmung. "Aber ich würd gern wissen, was das heute Nachmittag mit deinem Bruder war." "Ich habe keinen Bruder!" sprang ich sofort auf und stapfte wütend zur Bar rüber, legte mir eine Line und schnupfte sie weg. "Verdammt, Tom. Wie soll ich ihn denn sonst nennen? Es gibt ihn nun mal und irgendetwas war heute Nachmittag mit ihm, sonst wärest du nicht auf offener Straße so ausgerastet," kam Bushido hinter mir her und zog sich ebenfalls etwas von dem weißen Pulver weg. "Ich hab keinen Bruder, also gibt es auch nichts, worüber wir uns da unterhalten könnten," blieb ich zähneknirschend stur.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 15:31von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
*Bill*
"Haut ab ... " sagte ich den beiden Schlampen und sie zogen sich an und verschwanden. Ich schaffte es gerade noch, mir meine Hose wieder hochzuziehen, bevor ich mich völlig in den Rausch fallen ließ. Wieder spielte sich die Szene vor 6 Jahren in meinem Kopf ab. Egal wie viel ich von dem Stoff nahm - alles andere vergaß ich, nur diese Bilder schienen unauslöschbar! In meinem Traum kniete Tom in dem Blut unserer Eltern und lachte hämisch. Als er meinen Aufschrei hörte, sah er mich mit einem Blick an, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ! Dann richtete er die Pistole in seiner Hand auf mich und drückte ohne zu zögern ab!
Schweißgebadet schreckte ich hoch. Ich hatte kein Ahnung, wie lange ich weg war. "Irgendwann werde ich dich töten" murmelte ich leise und wischte mir den Schweiß vom Gesicht. Ich stand auf und verließ Davids Zimmer. "Was ist passiert?" fragte ich ihn, als ich zu den Anderen gestoßen war und alle furchtbar laut am diskutieren waren. Etwas zu laut für meine zugedröhnten Ohren. David war stinksauer. So wütend habe ich ihn selten erlebt. Er erklärte mir kurz die Situation. Zusammen beratschlagen wir, wie wir jetzt weiter vorgehen sollten. Nur eins stand fest, der, der die Waffe und die Munition gestohlen hatte, würde nicht mehr lange unter den Lebenden weilen.
~Tom~
"Ich mach dir folgenden Vorschlag," setzte Bushido jetzt an. "Wir brauchen bestimmt noch zwei Stunden, bis wir hier loskommen. Du ziehst dich solange etwas zurück... lass dir ne Schlampe kommen... oder mehrere. Tu was, damit du nachher fit bist, wenn es los geht. Ich hab nämlich keine Lust, gleich noch einen Mann zu verlieren heute," wurden seine Worte am Ende zärtlich, genauso wie der Blick, den er mir dabei zuwarf. "Okay," sagte ich, froh darüber, dass er das Bruderthema ruhen ließ und zog mich in mein Zimmer zurück. Ich machte mir Musik an und ließ sie laut über Kopfhörer direkt in meine Ohren blasen, doch auch die Musik vertrieb meine Gedanken an den Tag vor sechs Jahren nicht... ich dachte an meine Eltern, wie heftig wir uns gestritten hatten, bevor sie starben. Wie oft hatte ich mir schon gewünscht, diesen Streit rückgängig machen zu können... ein vergeblicher Wunsch. Ich wühlte in dem kleinen Kästchen, das neben meinem Bett stand und fand schnell das gesuchte, kleine Tütchen, indem sich meine Wegmachdroge befand... beste Qualität. Ich nahm nur sehr sehr selten Heroin, aber an Tagen wie heute, war es wie für mich geschaffen. Ein weiterer Griff in eine Schublade beförderte Alufolie in meine Hand und ich bastelte es mir so zurecht, wie ich es brauchte und dosierte die Droge vorsichtig... ich musste nachher wieder fit sein. Sicherheitshalber stellte ich mir eine Weckzeit an meinem Handy ein und gab mich dann, das Zeug rauchend, meinem Rausch hin und für einen Moment war alles gut. Nur eine gefühlt kurze Zeit später, hämmerte es an meiner Tür. "Wir wollen los, Tom," hörte ich Boris rufen und seine Schritte entfernten sich. "Verdammt," knurrte ich. Ich musste eingeschlafen sein und fühlte mich jetzt wie gerädert. Schwerfällig raffte ich mich auf und warf mir etwas Wasser ins Gesicht, bevor ich mich zu den Anderen begab.
*Bill*
Zusammen beschlossen wir, dass wir auf jeden Fall das Gebiet um die Fabrik gut bewachen mussten, damit nicht noch mal so ein Waffendiebstahl passieren konnte. David postierte jeweils 2 Männer an verschiedenen Orten der Fabrik, insbesondere an den Türen und Fenstern. Pierre und ich übernahmen die Nachtschicht direkt draußen am großen Eingangstor. Bewaffnet mit Taschenlampe, Messer und Pistole sowie mit Whisky und Zigaretten hockte ich mich vor das Tor. Pierre hatte seinen Mp3-Player an und wippte leicht mit seinen Füßen zu den Takten der Musik, die ich dumpf aus seinen Kopfhörern hörte. Ich zündete mir eine Zigarette an und starrte in die Dunkelheit. Nicht einschlafen ... ermahnte ich mich immer wieder selbst und versuchte meine Augen offen zu halten. Nachdem ich noch weitere 3 Zigaretten geraucht und ein paar mal an der Whiskyflasche getrunken hatte, haute mich die Müdigkeit aber dann doch um. Mit einem letzten Blick zu Pierre, der immer noch wippend da saß schlossen sich meine Augen wie von selbst und ich schlief sitzend an das Tor gelehnt ein.
~Tom~
Wir fuhren in einer Kolonne von kugelsicheren Wagen vom Grundstück und ich saß neben Bushido, der es sich nie nehmen ließ, selbst zu fahren, auf dem Sitz und versuchte, möglichst wach zu wirken, doch innerlich war ich so verdammt müde. Bushidos Hand auf meinem Oberschenkel, die Richtung Körpermitte streichelte, riss mich aus meinem einschläfernden Gefühl und ich zog seine Hand weg, bevor er sein Ziel erreichte. "Lass das," grummelte ich, doch kaum hatte ich seine Hand losgelassen, lag sie erneut auf meinem Oberschenkel und kratzte bettelnd dran rum. Ich hielt sie, da wo sie war, fest. "Du gibst nie auf, oder?" fragte ich, Bushido direkt ansehend. "Wieso sollte ich?" fragte er mich mit einem schelmischen Grinsen, bevor er wieder auf die Straße sah. "Ich krieg dich garantiert noch rum... ist nur eine Frage der Ausdauer," wurde sein Grinsen noch breiter. "... und ich kann mit hervorragender Ausdauer aufwarten," sagte er mit zuckenden Augenbrauen und nahm jetzt seine Hand unter meiner weg, um sich damit, seine Worte unterstützend, an seinen Schwanz zu packen. "Vergiss es," sagte ich zum tausendsten Mal. "Deine Ausdauer kannst du in jemand anderen stecken." Je näher wir unserem Ziel kamen, desto wacher wurde ich. Die Kolonne hielt in einer Seitenstraße und Bushido schickte zwei Männer vor, die die Lage auskundschaften sollten. "Verdammt," fluchte Bushido, als sie mit der Nachricht zurückkamen, dass überall um das Fabrikgebäude Männer postiert waren. "Na gut... dann nehmen wir eben den Vordereingang," beschloß Bushido und wir gingen als geschlossene Gruppe los... Bushido voran. Als wir an dem Haupttor ankamen, hörte ich, wie Bushido mit jemandem redete. Ich stand so weit hinten, dass ich gar nichts sehen konnte. "Ich will mit David reden," forderte Bushido und aus den weiteren Worten entnahm ich, dass jemand losging, um ihn zu holen und nach einem Moment waren viele Schritte zu hören, die zu dem Tor zurückkamen und ich wurde so neugierig, dass ich mich etwas durchwühlte, um zu sehen, was gerade vor sich ging.
*Bill*
Pierre schüttelte mich kräftig und als ich meine Augen aufschlug, prasselten laute Stimmen auf mich ein. Es dauerte ein paar Momente, bis mir die Situation klar war und als Pierre ging, um David zu holen, stand ich alleine vor der Gang, dessen Anführer mich keine Sekunde aus den Augen ließ. Meine Hand lag an meiner Jackentasche, in der sich die Pistole befand ... bereit, sofort zu handeln, falls es notwendig werden würde. Auch ich ließ den Anführer nicht aus den Augen. Erleichtert hörte ich hinter mir Davids Stimme und innerlich atmete ich tief durch, als er neben mir stand. Ich ließ mir meine Nervosität nicht anmerken. Das Gefühl, die Leute hinter uns stehen zu haben, beruhigte mich. "Was willst du?" sagte David in ernstem Ton und brannte sich dabei eine Zigarette an. Dabei ging er einen Schritt auf den anderen zu, während ich hinter ihm stehen blieb. Konzentriert beobachtete ich die Leute, die hinter dem Anführer standen. Meine Augen wanderten über die Köpfe der Typen und ich bemerkte, wie einer von denen nach vorne kam. In der Dunkelheit konnte ich nicht sehr viel erkennen, nur dass er ein großes Cap auf dem Kopf trug. "Deine Leute haben einen meiner Männer getötet" sagte der andere Anführer in coolem Tonfall und nahm einen kräftigen Zug von seiner Zigarette. In dem Moment wusste ich auch, mit wem wir es hier zu tun hatten. Das war die Gang, von der Ed und Pierre den Stoff erbeutet hatten. Ich begab mich nun sicherheitshalber an Davids Seite, um ihn im Notfall zu verteidigen.
~Tom~
Ich konnte die Leute der Deathfuckers nicht wirklich gut in der Dunkelheit erkennen, doch als sich eine Person aus der Gruppe löste und sich zu dem Anführer stellte, erkannte ich sie sofort an ihren Bewegungen und der unverkennbaren Ausstrahlung... Bill! In meinem Inneren startete blitzartig ein Aufruhr der Gefühle und ich konnte den Schmerz auch körperlich fühlen, den der Pfahl, der stumpf mein Herz durchbohrte, in mir auslöste und ich unterdrückte einen Aufschrei. Ich bekam nicht mehr mit, was gesprochen wurde... konnte nur auf diese Gestalt starren, deren Anblick mir meine Fassung nahm und atemlos versuchte ich mich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Das erste Gefühl, das sich aus meinem Aufruhr eindeutig nach vorn bewegte, war Zorn und dieser bewegte auch meinen Körper nun nach vorn und stellte ihn mit vor der Brust verschränkten Armen neben Bushido... direkt vor diesen Verräter, dem ich einst vertraute. Ich fühlte, wie mein Hass sich durch meine Augen schob... direkt in seine hinein, als sein Blick meinen traf. Wortlos baute ich mich groß vor ihm auf, all meinen Schmerz hinter der härtesten Fassade versteckt, die ich zu bieten hatte. Der beginnende Krieg unserer Gangs, war mir im Augenblick noch nichtmal bewußt... vor mir stand mein persönlicher Krieg und ich war bereit, ihn zu kämpfen!
*Bill*
Meine Augen verengten sich zu Schlitzen, während sie den Typen mit dem Cap genau beobachteten. Erst als er sich direkt vor mir aufbaute, erkannte ich, wer es war: Tom! Das Gemisch aus Hass und Wut, welches ich schon jahrelang in mir trug, begann zu brodeln, bis es kochte! Je länger ich ihn durch meine zusammengekniffenen Augen ansah, desto hasserfüllter wurde mein Blick! Was zum Teufel hatte er hier zu suchen? Bis gerade eben glaubte ich, dass er im Knast versauern würde, aber da hatte ich mich wohl geirrt! Die Hand in meiner Jackentasche begann zu zittern, während sie sich um den Griff meiner Waffe legte. "Was für eine Horde aus Schlägern und Junkies ... " sah ich David an und grinste dabei fies ... " ... und Mördern" fügte ich noch etwas lauter hinzu und mein Grinsen verschwand, während meine Augen sich wieder verengten und voller Hass Tom ansahen.
~Tom~
"Welch Ironie des Schicksals, dass wir uns gerade heute Nacht begegnen... Bruderverräter," betonte ich das letzte Wort abfällig und fühlte, wie sich mein Hass in mir immer stärker ausbreitete, mir meinen Kiefer verkrampfte und in seinen Augen sah ich den Verräter, den, der mich mit seiner Aussage hinter Gitter gebracht hatte, dorthin, wo ich die schlimmsten Jahre meines Lebens verbringen musste. Er hatte mich in die Hölle geschickt und ich sah ihm an, dass er es immer wieder tun würde... ich hasste ihn abgrundtief für das, was er mit angetan hatte! Die Frage nach dem 'Warum' schoß mir in den Kopf und ich schob sie schnell zurück zum Schmerz hinter die Mauer, wo sie hingehörte. Mein Blick fiel kurz auf seine Hand in seiner Tasche. "Was willst du tun? Mich erschießen?" fragte ich überheblich. "Mach ruhig," forderte ich ihn auf und breitete meine Arme aus, damit er die freie Wahl hatte, seinen Schuß zu plazieren. Es war mir recht, denn er würde in dem Moment ebenfalls durch viele Kugeln durchsiebt werden.
*Bill*
"Du ... " zischte ich böse und wollte auf ihn los, doch David hielt mich am Arm packend zurück. Er wusste zwar von Tom, und dass er meine Eltern getötet hatte, aber er hatte ihn nie zuvor gesehen. Aber seine Reaktion verriet mir, dass er jetzt wohl wusste, wer die Person war, die mir direkt gegenüber stand. "Bill ... reiß dich zusammen" zischte David mich an und ich ließ mich von ihm wieder hinter sich schieben. "Ich bin mir sicher, dass es einer deiner Leute war, der uns heute nacht eine Waffe und Munition gestohlen hat" mutmaßte David. "Die Deathfuckers lassen Diebstahl nicht auf sich sitzen. Ich fordere dich zum Kampf heraus ... und du wirst verlieren" sprach David in ruhigem Ton zu dem Typen, der neben Tom stand. David war immer so ruhig und besonnen, wenn es um Verhandlungen ging. Dafür schätzte ich ihn und beneidete ihn manchmal um diese Eigenschaft. Während David und der Andere sich weiter in ruhigem Ton unterhielten, sah ich unentwegt Tom an. Am liebsten wäre ich auf ihn losgestürmt und hätte ihm die Kehle durchgeschnitten ... lachend hätte ich daneben gestanden, in seinem stinkenden Blut! Doch ich riss mich zusammen. Wieder ballten sich meine Hände zu Fäusten, so wie heute nachmittag auf dem Friedhof. Das Gespräch, welches die beiden Anführer führten, bekam ich nicht mehr mit, zu sehr war ich gefangen von meinem Hass!

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 15:37von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~Tom~
Ich musste mich heftigst anstrengen, meine Coolness zu bewahren, als ich Bills Mordlust in seinen Augen sah und ich hielt einfach seinem Blick stand. Als Bushido mich am Arm packte und mich rückwärts zog, checkte ich erst wieder, warum ich hier eigentlich stand und was hier los war. "Ich weiß, wer von uns Beiden der Mörder ist," ließ ich Bill mit meinem letzten Blick an ihn wissen und als wir wieder in unseren Wagen saßen, ließ ich Bushidos Vorwürfe, ich hätte mit meiner Aktion die ganze Sache kippen können und ich solle mich mal besser zusammenreißen, einfach an mir abprallen und sah stur geradeaus, damit deutlich machend, dass ich zu keinerlei Gespräch bereit war. Ich überlegte, mir eine oder mehrere Frauen zum Quartier zu bestellen, entschied mich dann aber dagegen und als wir ankamen, verließ ich die anderen wortlos und verkroch mich in meinem Zimmer. Kaum hatte ich die Tür hinter mir verschlossen, zerbrach meine Fassade und mein Gesicht in mein Kissen vergrabend, warf ich mich auf`s Bett und weinte meinen Schmerz heraus. Ich hatte schon seit Jahren nicht mehr geweint, doch die Begegnung mit Bill ließ mich alles andere als kalt und ich hatte ihn noch nie so gesehen... so kalt, voller Hass gegen mich. Ich musste an die Zeit denken, wo wir alles füreinander waren, wo wir dachten, dass es nichts geben würde, was uns je trennen könnte... ich vermisste diese Zeit so qualvoll und doch konnte nichts ungeschehen gemacht werden, was in den letzten Jahren passiert war. Die Tatsache, dass er mich im Stich gelassen hatte, mehr noch, dass er sich gegen mich gewendet hatte, war für mich bis heute unbegreiflich. Als ich anfing, laut ins Kissen zu schluchzen, bekam ich Angst, dass mich jemand hören könnte und biss mir auf die Lippe, um weitere Laute zu vermeiden. Der Griff zu meinem Drogenkästchen passierte schon automatisch und entgegen aller Vorsätze nahm ich ein zweites Mal von meinem Heroinvorrat, dosierte es weit höher als sonst und schoss mich weit weit weg.
*Bill*
"Das war er, oder?" hörte ich Davids Stimme sagen. Dumpf drang sie an meine Ohren. Ich schaute den wegfahrenden Autos hinterher und auch als sie aus meinem Blickfeld verschwunden waren, sah ich noch immer in die Dunkelheit. "Bill!" vernahm ich wieder Davids Stimme und ich drehte mich zu ihm um. "Ich hasse ihn ... David ich hasse ihn wie die Pest" sagte ich, " ... er hat meine Eltern getötet ... dieses Schwein" wurde meine Wut größer und füllte mich komplett aus. "Komm ... wir sollten pennen, wir brauchen unsere ganze Kraft für den Kampf morgen" redete David in ruhigem Ton zu mir und legte seinen Arm um meine Schulter. Er schob mich nach drinnen, direkt in sein Zimmer. "Leute ... sammelt eure Kräfte, morgen wird gekämpft" rief David kämpferisch seinen Männern zu und erntete dafür großen Applaus und Beifallsrufe! Dann schloss er die Tür seines Zimmers und legte sich auf sein Bett. Er nickte mir einladend zu und ich ging zu ihm, um mich neben ihn zu legen. Das war nicht das erste mal, dass wir zusammen in einem Bett schliefen. Ich zündete mir eine Zigarette an und pustete den Rauch nach oben, dabei zusehend, wie er sich langsam in Luft auflöste. "David ... " drehte ich meinen Kopf in seine Richtung, " ... morgen ... ich ... überlass ihn mir ... ich will Tom töten" sagte ich leise und David nickte zustimmend. Er war sich sehr wohl über den Ernst der Lage klar. "Ruh dich aus" sagte er leise und zog die Decke über meinen Körper. Nachdem ich aufgeraucht hatte, drehte ich mich auf die Seite. David machte das Licht aus und nur kurze Zeit später hörte ich, wie er ruhig und gleichmäßig atmete. Aber ich schaffte es nicht, die Grenze vom Wachsein zum Schlaf zu überschreiten. Jedes mal wenn ich meine Augen schloss sah ich Tom, hörte seine Worte ... Bruderverräter hatte er mich genannt! Er war es ... er hat sie getötet! Genau das waren auch meine Worte damals vor dem Richter. Ich wusste, wie sehr er sich mit den Eltern gestritten hatte, wie er ihnen auch den Tod gewünscht hatte ... und dann dieses schreckliche Bild! Für mich war es klar ... er war der Mörder unserer Eltern! Er war es! Und morgen würde er endlich dafür büßen! Kurze Zeit später schlossen sich meine Augen wie von allein und ich schlief tief und fest ein.
~Tom~
Als ich zu mir kam, schien die Sonne in mein Zimmer und ich merkte nur, wie mein Magen krampfend rebellierte und auch der Rest meines Körpers schien sich einfach nur auskotzen zu wollen. Vor Unwohlsein stöhnend, machte ich meine Augen auf und entdeckte Bushido an meinem Bett sitzend, aber ich hatte keine Zeit zu überlegen, warum er das tat und erst, als ich versuchte aufzustehen, wurde ich von dem Schlauch in meinem Arm gestoppt. Schnell riss ich die Kanüle raus und als ich aufstand, knickten mir meine Beine fast weg. Mich an die Wand stützend, bewegte ich mich so schnell es ging zum Klo und schaffte es gerade noch rechtzeitig anzukommen, bevor sich mein Mageninhalt in die Schüssel entleerte. "Verdammte Scheiße," murmelte ich, als ich checkte, was passiert war und nachdem ich mir meinen Mund ausgespült hatte, ging ich zurück in mein Zimmer... jeder Muskel meines Körpers schmerzte und ich verfluchte mich bereits dafür, mich so gehen gelassen zu haben. Bushido kam mir auf halbem Weg entgegen und sah mich halb sorgenvoll, halb vorwurfsvoll an. "Guck mich an und sag mir, ob das Absicht war," forderte er, als ich wieder in meinem Bett lag. "Es war ein Versehen," erklärte ich ihm, während ich ihm in die Augen sah. "Kommt nicht wieder vor," setzte ich hinterher und mein Magen fing schon wieder an, sich mit Druck zu füllen, dem ich flach atmend versuchte entgegenzuwirken. "Okay," sagte Bushido und gab mir zu verstehen, dass er mir glaubte. "Schlaf dich erstmal richtig aus und dann sehen wir weiter," kam es liebevoll von ihm und seine Hand streichelte über meine Wange, die ich versuchte, ihm zu entziehen. "Wann ist der Kampf?" wollte ich wissen und der Gesichtsausdruck in Bushidos Gesicht veränderte sich. "Er ist heute, Tom," klärte er mich auf. "... und du wirst hier bleiben." Sofort saß ich gerade im Bett. "Auf keinen Fall," widersprach ich und mein Kopf dröhnte schrecklich, doch ich versuchte, mir das nicht anmerken zu lassen. "Ich komm mit, Bushido... ich muss mit," erklärte ich, während er vehement den Kopf schüttelte. "Guck dich doch mal an... du kannst noch nichtmal gerade laufen... vergiss es," kam es deutlich von ihm und ich wusste, er würde nicht einfach von seiner Haltung abrücken. "Bitte," versuchte ich es mit Betteln. "... ich muss den Kampf mit ihm führen... es ist wichtig... verstehst du das denn nicht?" "Doch... ich verstehe es," gab Bushido nun nach und sah mich auf eine ganz besondere Weise an. "... pass auf dich auf," sagte er und schluckte. Er kam mir mit seinem Gesicht immer näher und ich zog meines nicht zurück, als seine Lippen auf meine trafen, erwiderte vorsichtig den Kuss. Es war wie ein Abschiedskuss, den ich ihm einfach nicht abschlagen konnte.
*Bill*
Schreiend lag ich in dem Blut meiner toten Eltern auf dem Boden des Wohnzimmers. Ich konnte mich nicht bewegen, so sehr ich auch wollte. Tom sah mich mit einem bösen Gesichtsausdruck an. "Das Schicksal hat dich zu meinem Zwilling gemacht und ich verfluche die Minute, in der du geboren wurdest" sagte er mit tiefer Stimme und kam mit seinem Gesicht näher ... immer näher ...
Schnell atmend riss ich meine Augen und es dauerte einen Augenblick, bis ich erkannte, dass es David war, dessen Augen mich ganz nah über meinem Gesicht ansahen. Erleichtert darüber normalisierte sich meine Atmung wieder. David lag neben mir im Bett und hatte sich auf seinem Ellenbogen abgestützt. Die Finger seiner freien Hand spielten mit einigen von meinen schwarzen Haarspitzen. "Wie spät ist es?" fragte ich ihn müde. "Fast Mittag" flüsterte er leise und streichelte dabei mit seiner Hand von meinem Kopf über meine Wange, um dann noch tiefer zu wandern und über meine Brust zu streicheln. Reflexartig stieß ich seine HAnd weg. "David ... lass das" setzte ich mich mit dem Rücken zu David auf die Bettkante. Ich spürte, wie David sich hinter mich kniete. Seine Hände streichelten über meinen nackten Rücken. Es fühlte sich unglaublich an, wie er mich streichelte und diese Berührungen genießend schloss ich meine Augen. Sanft schob er meine langen Haare am Nacken zur Seite, um auch dort zu streicheln und ich schnurrte genießerisch dabei. Ich spürte das Zögern seiner Hände, als er ganz langsam an meinen Seiten entlang streichelte. Oh mein Gott, es fühlte sich so toll an und ich vertrieb das Zögern seiner Hände, in dem ich mich an ihn heranschmiegte, so dass ich mit meinem Rücken an seinem Oberkörper lehnte. David schien erleichtert, denn seine Hände machten sich jetzt ohne Umschweife direkt streichelnd auf den Weg zu meinem Bauch und zu meiner Brust. Ein zitternder Seufzer entwich mir, als David zärtlich meine Brustwarzen berührte. Ein wahnsinniges Kribbeln breitete sich in meinem gesamten Körper aus und sammelte sich dann geballt in meiner Körpermitte! "Oh Gott ... David ... hör nicht auf" flüsterte ich leise mit geschlossenen Augen, als David mit einer Hand nun wieder meinen Nippel bearbeitete und mit der anderen Hand immer tiefer Richtung meines Hosenbundes streichelte. Ich wusste nicht, warum ich das zuließ, ich wusste nur, dass es ein wahnsinnig schönes Gefühl war, welches mich komplett ausfüllte. Wie in Zeitlupe drehte ich meinen Kopf an seiner Schulter zu ihm herum und wir sahen uns für einen Bruchteil einer Sekunde in die Augen, bevor sich unsere zitternden Lippen berührten. Zärtlich und scheu berührten sich unsere Zungenspitzen zum ersten mal und ich stöhnte leise dabei auf. David drehte mich in seiner Umarmung zu sich um und ohne den Kuss zu lösen knieten wir nun beide voreinander und ließen unsere Zungen wild und leidenschaftlich miteinander spielen, während sich nun auch meine Hände auf den Weg machten, seinen nackten Oberkörper zu erforschen. Ich dachte nicht mehr nach ... fühlte nur noch und ließ mich weiter von der Gier nach Mehr leiten. Meine Hände umstreichelten zärtlich die Rundungen seines Po´s, was David ein Stöhnen entlockte. David tat es mir nach und nur ein paar Sekunden später knieten wir mit heruntergelassenen Hosen voreinander, jeweils den Schwanz des Anderen in der Hand habend. Unser Kuss wurde wilder und unsere Zungen leckten sich außerhalb unserer Münder, während wir uns gegenseitig wichsten. Wir sahen uns tief in die Augen, als wir gemeinsam abspritzen und ich legte schwer keuchend meine Stirn auf Davids Schulter ab.
~Tom~
Bushidos Lippen fühlten sich viel weicher an, als sie es vermuten ließen und als er gefühlvoll mit seiner Zungenspitze über meine Lippen streichelte und sich seine Hand dabei zärtlich in meinen Nacken schob, öffnete ich meinen Mund ein wenig und kam ihm mit meiner Zunge entgegen. Überrascht nahm ich wahr, mit wie viel Gefühl Bushido mich küsste... so viel Gefühl! Mein Inneres kam ins Straucheln, als ich seine Nähe begriff, die mich eigentlich liebevoll einfing. Vorsichtig löste ich mich aus dem Kuss. "Ich... ich äh... muss noch ein wenig schlafen," begründete ich leicht stotternd meinen Rückzug und ich glaubte, eine gewisse Enttäuschung in Bushidos Augen zu sehen. Ich hätte ihm am Liebsten etwas Nettes gesagt, doch ich konnte nicht. Nähe, Gefühle, Vertrauen... nein... sowas wollte ich nie wieder zu nah an mich heranlassen und ich konnte Bushido nur abwartend ansehen. Er begriff und stand auf. "Ich weck dich rechtzeitig, okay?" fragte er und ich nickte zustimmend. Als er mein Zimmer verließ, fiel mir erst meine kaputte Tür auf, die meine Gedanken an die Überdosis der Nacht erinnerten und mein Körper reagierte sofort auf meine Gedanken, als hätte er sie überall deutlich gehört. Ein zweites Mal schleppte ich mich ins Bad und übergab mich, doch die Übelkeit blieb und zurück in meinem Zimmer, bastelte ich mir einen Joint und während ich ihn, an die Decke starrend, rauchte, dachte ich an den bevorstehenden Kampf. Körperlich hatte ich mich schon selber ausgekickt und mir wurde klar, dass es mein Körper sein würde, der am Ende leblos von Platz gezogen werden würde... und irgendwie war es in Ordnung, doch kampflos würde ich mich nicht hergeben! Ich versuchte nochmal zu schlafen, doch so sehr ich mich hin und her drehte... ich glitt immer mal wieder in einen kurzen Dämmerschlaf, aber das waren immer nur ein paar Minuten. Irgendwann wurde mir das zu doof und ich stieg unter die warme Dusche, ging danach jedoch sofort wieder ins Bett, weil mein Kreislauf das nicht mitmachte. Meine Gedanken kreisten in meinem Kopf wie der Schwindel, der mich immer wieder überfiel. Mich ablenken wollend, führte ich meine Hand an meinen Schwanz und begann, ihn zu wichsen. Einen Moment später, hatte ich das Gefühl, nicht mehr allein zu sein und als ich meine Augen öffnete, entdeckte ich Bushido, der mich in der Tür stehend beobachtete. Ich wusste nicht so recht, warum... vielleicht war es meine Dankbarkeit, dass er mich hier aufgenommen hatte... aber ich bewegte meine Hand einfach weiter und zog die Decke von meinem Körper, sah ihn an, während ich mich weiterwichste. Als ich abgespritzt hatte, wischte ich mich sauber und zog die Decke wieder über mich. "In zwei Stunden starten wir," sagte Bushido leise mit brüchiger Stimme und verschwand.
*Bill*
Weder David noch ich sagten ein Wort. Ich hätte auch nicht gewusst, was ich sagen sollte und ich war dankbar, dass David ebenfalls schwieg. Ich zwang mich innerlich, meinen Kopf damit nicht zu belasten und nicht mehr weiter darüber nachzudenken. Wortlos säuberten wir uns und wenig später stand ich rauchend an dem kleinen Fenster in Davids Zimmer und pustete den Rauch hinaus. Wie von selbst wanderten meine Geddanken hin zu Tom. Mitten in dieses tiefe Gefühl des Hasses und der Wut schlichen sich plötzlich ganz andere Gedanken ... Zweifel! Würde ich es schaffen, Tom zu töten, wenn ich die Möglichkeit dazu haben würde? Würde ich tatsächlich fertig bringen, meinem eigenen Zwillingsbruder das Leben zu nehmen? Während ich starr nach draußen blickte, spielten sich in mir längst vergangene Szenen ab. Sie zeigten Tom und mich als Kinder ... spielend, lachend, voller Liebe füreinander. Wie automatisch brannte ich mir eine neue Zigarette an, nachdem ich die erste ausgedrückt hatte.
"Bill ... es geht los" riss David mich aus meinen Erinnerungen und ich folgte ihm mit leerem Blick und klopfendem Herzen nach draußen ... die Waffe in meiner Jackentasche fühlend!
Wir fuhren mit mehreren Autos zu dem alten Schrottplatz, der etwas außerhalb von Paris lag ... dort sollte der Kampf stattfinden. Ich saß neben David, der den ersten Wagen fuhr. David sprach nicht, genauso wie ich. Ab und zu fühlte ich seinen Blick auf mich gerichtet, während ich die ganze Fahrt in den vorbeiziehenden Himmel sah ... jede Sekunde mit nur dieser einen Frage beschäftigt: Würde ich es schaffen ihn zu töten?
~Tom~
Ich ging nochmal ins Bad, bevor wir los mussten. Körperlich fühlte ich mich ein wenig besser, nachdem ich doch noch etwas über eine Stunde geschlafen hatte, aber der Blick in den Spiegel zeigte mir, dass meine Schandtat der letzten Nacht noch deutlich auf meinem Gesicht lag... meine Augen lagen tief in ihren Höhlen und der Ausdruck blass war für mein Gesicht noch untertrieben... ich sah jetzt schon irgendwie tot aus. Ich hatte die ganze Zeit nichts essen können, aber das war ja jetzt auch egal. Auf einmal fragte ich mich, ob es nicht vielleicht doch einen Gott gäbe... und wenn ja... würde ich meine Eltern heute wiedersehen? Mit einem letzten Blick in meine Augen verabschiedete ich mich von mir selbst und ging dann in mein Zimmer, zog mir eine Spur Koks durch die Nase und verstaute meine Messer an meinem Körper. Warum ich das Koks auch einpackte, war mir nicht so ganz klar und dann ging ich zu den Anderen. Irgendwie nahm ich die Räume der alten großen Villa, in der wir hausten, auf einmal ganz anders wahr... meine Zuflucht, in der ich die letzten eineinhalb Jahre so etwas wie Sicherheit geboten bekommen hatte... in Gedanken verabschiedete ich mich auch von diesen Räumen und als wir uns alle Richtung Ausgang bewegten, hielt Bushido mich am Handgelenk fest und wartete, bis die Anderen draußen waren, dann nahm er mich fest in seinen Arm und ich erwiderte die Umarmung. "Ich liebe dich," flüsterte er mir in mein Ohr und bevor ich dazu etwas sagen konnte, löste er sich hektisch von mir und verschwand nach draußen. Ich folgte ihm einen perplexen Moment später und als wir losfuhren herrschte eine Stille im Wagen, die anhielt, bis wir an dem verabredeten Schrottplatz ankamen. Die Deathfuckers waren noch nicht da und ich zog mir auf dem Amaturenbrett noch schnell eine Line, bevor wir alle ausstiegen. Abwartend plazierten wir uns als Gruppe und Bushido motivierte alle mit aufmunternden, kämpferischen Ausrufen und einem siegessicheren Gesichtsausdruck. Mein Magen verfiel wieder in Rebellion und schwer auspustend, wartete ich auf das, was kommen würde.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 15:57von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
*Bill*
Je näher wir dem Schrottplatz kamen, desto unruhiger und nervöser wurde ich. Ich ließ mir meine innere Aufgewühltheit nicht anmerken und starrte weiter gebannt nach draußen. Erst als David anhielt und den Zündschlüssel herauszog, sah ich wieder nach vorne. Die ersten dunklen Schwaden der Nacht lagen über dem verkommenen Areal. Dieser Anblick spiegelte genau mein Innerstes wider. Als ich die Autotür öffnete, hielt David mich an meiner Jacke greifend zurück. "Bill ... ich ... ich wollte dir sagen, dass ... " fing er an zu stottern und legte eine lange Pause ein. "Ja ... ?" fragte ich nach ein paar Sekunden des Schweigens nach. "Pass auf dich auf" war Davids kurze Antwort und er sah mir einen Augenblick lang tief in meine Augen. In ihnen sah ich Wärme, die mein Spiegelbild in seinen Augen umschloss. Ich konnte nichts darauf antworten und nickte nur kurz, bevor ich aus dem Auto ausstieg. Wir versammelten uns hinter David, der noch einmal zu allen mit kämpferischen Worten sprach, und gingen dann geschlossen auf den Schrottplatz, auf dem die Bloodlickers bereits auf uns warteten. Ein paar Meter vor dem Gegner blieb David stehen und stoppte somit seine Männer hinter ihm. Er und der Anführer der Bloodlickers gingen die wenigen Schritte, die sie voneinander trennten, auf sich zu und beredeten die Regeln. Währenddessen wanderten meine Augen über die vielen Köpfe der anderen Männer, die alle genauso kampfentschlossen aussahen, wie die Deathfuckers. Aber unbewusst suchte ich nur nach einem Gesicht und es verdoppelte sich mein Herzschlag, als meine Augen es gefunden hatten! Alle Gefühle, die dieses Universum hergab, prasselten mit einem mal auf mich ein ... Hass, Wut, Enttäuschung ... aber auch schon längst vergessene Gefühle mischten sich darunter ... Sehnsucht, Traurigkeit und Liebe. Ich merkte, wie mein Magen anfing zu rebellieren und ohne meinen Blick von Tom zu lösen, versuchte ich ruhig zu atmen!
~Tom~
Als ich Bill entdeckte, sah er mich bereits an. Ich bemühte mich, seinem Blick stand zu halten, doch als Bushido sich an uns wendete, richtete ich meine Aufmerksamkeit auf ihn. Er erklärte die vereinbarten Regeln des Kampfes und am Ende sagte er noch: "Niemand mischt sich in den Kampf von Tom und seinem Rivalen ein" und dann sah er mich an und nickte mir leicht zu. Ich löste mich aus meiner Gang und zog es vor etwas zur Seite zu gehen... ich wollte meinen eigenen Kampfplatz! Ich konnte sehen, dass Bill das Selbe tat und einen Augenblick später begann neben uns der Kampf unserer Gangs, während Bill und ich uns entgegengingen, keiner den Anderen aus den Augen lassend. Etwa einen Meter voreinander blieben wir beide gleichzeitig stehen. Seine Augen wirkten anders als gestern. "Ich kann fühlen, dass du Angst hast," verriet ich ihm. "Ich hasse dich," setzte ich direkt kalt hinterher, meine Hände in Position, um blitzschnell meine Messer zücken zu können, falls er eine Regung machen würde. Mein Herz schlug so hart gegen meinen Brustkorb, dass ich das Gefühl hatte, man müsste es sehen können und jeder Muskel meines Körpers schien sich zu verkrampfen. Die Anspannung in mir verstärkte sich mit jeder Sekunde, die wir hier standen, die ich in seine Augen sehen musste. Ich sah vor mir nicht nur den Menschen, den ich am Meisten von Allen hasste... ich sah auch den Menschen, den ich am Meisten von Allen geliebt hatte und ich betete, er würde es nicht sehen können, wie mein gebrochenes Herz gerade erneut in alle Stücke zerfiel, während ich ihm gegenüber meine Fassade ausbreitete.
*Bill*
Meine Augen verengten sich zu Schlitzen, die weiterhin jeden Atemzug von Tom beobachteten. "Ich hasse dich auch" sagte ich nach einer gefühlten halben Ewigkeit. "Ich könnte dich auf der Stelle erschießen, aber so einen schnellen Tod hast du Mörder nicht verdient. Langsam verrecken sollst du, ersaufen in deinem eigenen Blut ... so wie du es ihnen angetan hast, du mieses Schwein" sagte ich böse und meine Stimme fing an zu zittern. Nur nicht losheulen Bill, ermahnte ich mich immer wieder, während ich zu ihm sprach. Ich ließ die Tränen der Wut und der Trauer nicht frei, auch wenn es mir schwer fiel. Die Kampfgeräusche um mich herum hörte ich nur noch dumpf an meine Ohren hallen ... in diesem Moment hier und jetzt gab es nur ihn und mich. Meine zittrige Hand in meiner Jackentasche umgriff den Griff des Revolvers, während sich mein Zeigefinger um den Abzug legte. Tu es ... tu es ... tu es, pochte es laut in mir drin. Sekunde für Sekunde verging, ohne dass etwas geschah.
~Tom~
Er nannte mich wieder Mörder und das traf mich tief... tiefer, als jeder Schlag oder jede Kugel von ihm mich hätte treffen können und ich verlor für einen Moment die Kontrolle über meine Worte. "Du hast nicht einmal gefragt, was passiert ist," presste sich meine maßlose Enttäuschung durch meine zusammengebissenen Zähne, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte und wütend über meine Ohnmacht, die mich das hatte sagen lassen, schoben sich meine ganze Verletzungen hinter einer schleunigst neu errichteten Fassade als gewaltiger Zorn nach vorn und ich stürzte mit bloßen Händen auf den Menschen zu, der mir mein Leben zerstört hatte und schlug ihm meine Faust hart ins Gesicht, diesem miesen Verräter! Bill taumelte zwar ein wenig rückwärts, doch ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da spürte ich einen übelst harten Schlag, der mir sofort meine Lippe aufriss und mich zu Boden schickte und mit einem erstaunten Blick auf Bill, musste ich feststellen, dass es sein Revolver war, der mir die Härte des Schlages verpasst hatte und rasend vor Wut war ich in kürzester Zeit wieder auf den Beinen und stürzte erneut auf ihn los, bekam sein Handgelenk zu fassen und schaffte es, ihn auf den Boden zu drücken. Ich spürte, dass mein Körper übelst gebeutelt war von dem Mist, den ich letzte Nacht verzapft hatte und meine Muskeln schienen zerreißen zu wollen bei dem Kraftakt, den ich ihnen gerade noch versuchte abzuverlangen. Ich versuchte, diesen verdammten Revolver aus seiner Hand zu bekommen und wir verfingen uns dabei in einem wilden Kampf, ineinander verkeilt auf dem dreckigen Boden dieses ungemütlichen Schrottplatzes.
*Bill*
Ich schaffte es, Tom auf den Boden zu drücken und ich begab mich sofort über ihn, meine Hände umfassten fest seine Handgelenke und drückten sie fest auf den Boden. Meine Knie drückte ich auf seine Oberarme. "Warum hast du das getan? Warum hast du sie getötet?" schrie ich Tom in sein blutendes Gesicht. Die Tränen, die ich vorher noch zurückhalten konnte, flossen jetzt getränkt mit Wut und Hass aus meinen Augen. Sie zerplatzten auf Toms Gesicht und vermischten sich mit seinem Blut. "Verdammt noch mal ... warum Tom .. warum?" schrie ich noch lauter, als er nicht antwortete und verstärkte den Druck auf seinen geschwächten Körper.
~Tom~
"Warum hast du mich das nicht vor sechs Jahren gefragt?" schrie ich zurück und verzweifelte jetzt an seiner Frage... die Frage, auf die ich vor sechs Jahren sehnsüchtig gewartet hatte, bevor er mich verraten hatte... ich konnte ihm nicht antworten. "Du hast mich im Stich gelassen, du mieses Arschloch," konnte ich jetzt meine Tränen auch nicht mehr zurückhalten und verzweifelt versuchte ich mich unter ihm rauszukämpfen, doch mein Körper gab nichts mehr her, was Bill hätte aus seiner Position werfen können. "Verdammt... Bill... komm jetzt... die Bullen," mischte David sich plötzlich in das Geschehen ein, als er Bill von mir runterriss und ihn wegzerrte. Ich hatte keine Zeit, ihnen hinterherzugucken, da Bushido plötzlich das selbe mit mir machte und ehe ich richtig denken konnte, saß ich neben ihm im Wagen und er fuhr so heftig an, dass ich tief in den Sitz gedrückt wurde. Ich fühlte meine feuchten Tränen auf meinen Wangen und wischte sie schnell unauffällig weg. Bushido hatte sie trotzdem gesehen und reichte mir, trotz seines rasanten Fahrstils ein Tuch rüber, dass ich wortlos nahm, um es mir auf meine blutende Lippe zu drücken. Ich konnte nicht fassen, dass ich jetzt hier saß und nicht tot war... in mir herrschte das totale Chaos, dem ich mit einer starren Aussenhülle begegnete.
*Bill*
Dass David mich von Tom wegzog, wollte ich nicht wahrhaben. Voller Wut zog ich in die andere Richtung, doch David war stärker und schob mich grob ins Auto. Es fiel mir total schwer, wieder runterzukommen und ich saß schwer schnaufend neben David im Auto. Erst nach einer Weile wagte ich den Blick zur Seite, um ihn anzusehen. Sein Gesicht war schmutzig und er hatte einige Schürfwunden und Kratzer an der Stirn und seinen Wangen. Auch seine Jacke hatte ein paar Risse abgekriegt. Vorsichtig klappte ich die Sonnenschutzblende nach unten und betrachtete mir mein staubiges Gesicht. Ich blutete aus einer Wunde oberhalb meiner Augenbraue und auch aus meiner Nase lief etwas Blut, welches ich mir mit dem Ärmel meiner Jacke abwischte. "Wie ist es gelaufen?" ergriff ich nun als erster das Wort und sah David an. "Ganz gut ... " antwortete er, ohne den Blick von der Straße zu nehmen, " ... allerdings wird Bushido weiterkämpfen wollen, schließlich will er seinen Stoff zurück" fuhr er fort. Genau das wollte ich hören ... weiterkämpfen! Das wollte ich auch! Du hast mich im Stich gelassen, du mieses Arschloch ... prägten sich Toms letzte Worte, bevor die Bullen kamen, tief in mein Gedächtnis. Ebenso die vielen Tränen, die aus seinen verzweifelten Augen flossen!
~Tom~
Aus dem Gerede meiner Gangmitglieder im Wagen, konnte ich heraushören, wie deren Kampf gelaufen war und als ich, zurück in unserem Quartier, sofort in mein Zimmer wollte, hielt Bushido mich zurück. "Du bleibst hier. Das muss genäht werden," bestimmte er mit einem Blick auf meine Lippe, aus der nach wie vor ununterbrochen das Blut floss und ließ mich stehen, um sich die Anderen anzusehen. Es hatte niemand wirklich böse Verletzungen erlitten, bis auf Jean, dem eine tiefe Schnittwunde durch die aufgeschnittene Jacke am linken Arm klaffte und um den Bushido sich dann, nachdem er sich selbst gewaschen hatte, zuerst kümmerte. Bushido kümmerte sich immer persönlich um die Gesundheit seiner Leute und war im Wunden nähen sicherlich besser als viele Ärzte, die das täglich machten. Ich schluckte das Blut, dass sich in meinem Mund sammelte runter und ließ mich in einen Sessel sacken, lehnte müde meinen Kopf nach hinten und schloß die Augen. In mir war alles dumpf und taub und jede Zelle wollte nur vergessen, doch statt Vergessen projezierte mir mein Gehirn Bills Gesicht vor mein inneres Auge und mein Magen zog sich erneut schmerzhaft zusammen. Er hätte mich locker töten können... warum hatte er es nicht getan? Und auf einmal fragte ich mich, wie es ihm wohl ging. "Hier," riss Bushido mich aus meinen Gedanken und hielt mir einen kleinen Spiegel mit einer weißen Pulverspur hin. Ohne zu zögern, nahm ich den Spiegel und zog mir das betäubende Zeug durch die Nase. "Sorry," sagte ich, als ich ihm den Spielgel mit meinem Blut betropft, zurückreichte, doch er nahm ihn mir wortlos ab und drückte meinen Kopf wieder nach hinten ans Polster und säuberte zärtlich den Rand meiner Wunde, bevor er sie vernähte. Ich wollte mich mit einem "Danke" erheben, als er fertig genäht hatte, doch er drückte mich an meinen Schultern erneut zurück in den Sessel. "Alle raus," befahl er und einen Moment später war ich allein mit ihm.
*Bill*
In der Fabrikruine angekommen verzog ich mich zunächst in den Waschraum und kippte mir ein paar mal kaltes Wasser ins Gesicht. Die nasse Kälte auf meinen Wunden brannte und ich presste zischend meine Lippen zusammen. Lange blickte ich in den alten Spiegel, der schon einige Risse aufwies. Die Augen meines Spiegelbildes waren dick umrandet von schwarzer Farbe, die dünne, vertrocknete Spuren zeigte. "Warum hast du ihn nicht getötet?" fragte ich mein Spiegelbild vorwurfsvoll. Dass es mir keine Antwort gab, machte mich wütend. Zwischen die Wut mischte sich ein Gefühl des Zweifels. Würde ich es jemals fertig bringen, Tom umzubringen? Wer bin ich wirklich? Bin ich sein Bruder? Oder sein Feind? Erst als es von draußen an die Tür klopfte, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und mit einem letzten Blick in den zerbrochenen Spiegel verließ ich den Waschraum. Ich ließ mich auf eine der Matratzen plumpsen und zündete mir eine Zigarette an. David saß mit den anderen an dem großen Tisch in der Mitte der Halle. Er lobte seine Männer und machte ihnen gleichzeitig Mut für den nächsten Kampf, während ich versuchte, seinen Worten von der Ecke aus zu lauschen. Ca. 1 Stunde später erhob sich David und ging zur Tür seines Zimmers. Er sah mir tief in die Augen, während er die Tür öffnete. David sagte kein Wort, doch ich erkannte in seinen Augen, was er wollte. Ich zögerte, versuchte, seinem Blick zu entkommen. Ich ahnte, wohin es führen würde, wenn ich jetzt durch seine Tür gehen würde. Wollte ich das? Nach einer gefühlten halben Ewigkeit erhob ich mich und ging langsam auf David zu, der dann die Tür seines Zimmers hinter uns beiden verschloss.
~Tom~
"Was willst du?" fragte ich matt und sah Bushido müde an. "Ich bin noch nicht fertig," antwortete er nur und ging kurz zur Bar rüber, um mit einem gefüllten Glas und einer Pille wiederzukommen. "Nimm die," hielt er mir Beides hin und ich schluckte einfach brav. Ich hatte keine Kraft mehr, mich zu wehren oder zu diskutieren und ließ meinen Körper zurück in den Sessel sinken. Bushido setzte sich wieder auf die Lehne und trank den Rest von dem Glas aus, wovon ich eben getrunken hatte, dann nahm er erneut einen von seinen Tupfern in die Hand und tränkte ihn in der kleinen Schüssel mit Flüssigkeit, die neben ihm auf dem kleinen Tisch stand. Er drehte sich mein Gesicht so, wie er es haben wollte und ich schloss meine Augen erschöpft wieder, als er mir jetzt an der Schläfe eine Wunde reinigte, die höllisch brannte, als er darüberstrich. "Ich wisch dir noch das Blut ab," erklärte er leise, als ich danach erneut die wohltuende Kühle eines Tupfers auf meiner Wange fühlte, der zärtlich über meine Haut gezogen wurde. Immer wieder unterbrochen durch das Anfeuchten des nächsten Tupfers, reinigte er mir mein Kinn und fing dann an, meinen Hals zu säubern. Er tat das so sanft... die Wirkung der Pille setzte, aufgrund meines leeren Magens, ziemlich schnell ein und flößte mir die Illusion von Wärme ein, die sich um mein zerbrochenes Herz zu legen schien, um die einzelnen Stücke vorsichtig aneinanderzubinden und mein Körper wurde um einiges leichter. Deutlich nahm ich die Zärtlichkeit unter Bushidos Händen wahr und auch die Liebe, die er mir damit schickte. Ich sehnte mich so sehr nach Liebe... nach echter Zärtlichkeit... all die Jahre schon. Die Droge half mir, davor nicht zurückzuschrecken und als Bushido irgendwann die Tupfer gegen seine Lippen austauschte und mir überaus zärtliche Küsse, bei denen er liebevoll seine Zungenspitze einsetzte, über meinen Hals verteilte, gab ich ihm vorsichtig mehr Raum und ließ das wundervolle Kribbeln, das er mir bescherte, zu. "Hör auf damit," ließ mich meine Vernunft trotzdem flüstern, doch meine Worte enthielten keine Überzeugung und das schien auch Bushido deutlich zu hören, denn er kniete sich jetzt über meine Beine und schob seine Finger über beide Seiten meines Halses nach hinten in meinen Haaransatz, um meinen Hals dann weiter mit seinen zärtlichen Küssen zu verwöhnen und ich fühlte, wie sein Atem in immer kürzeren Abständen heiß auf meine Haut keuchte.
*Bill*
Ohne ein Wort zu sprechen holte David für uns beide von dem erbeuteten Koks, während ich mich wie selbständig auf sein Bett setzte. David bereitete alles vor, so dass ich den Stoff nur noch durch meine Nase ziehen musste. Den Rausch kommen fühlend ließ ich mich einfach nach hinten fallen und schloss meine Augen. Ich konnte spüren, wie sich ein Lächeln auf meinen Lippen bildete, als ich mich in diesen wunderschönen Lichtstrudel fallen ließ! Wie in Trance fühlte ich Davids Hände auf meinem Körper ... so, wie in einem Traum ... nicht real, und doch so intensiv. Ich wollte David Einhalt gebieten ... wollte etwas sagen, aber ich bekam kein Wort heraus. Selbst meine Hand, mit der ich seine jetzt wegschob, war zu schwach. Oh mein Gott ... es fühlte sich wunderbar an, als er jetzt mein Shirt immer weiter nach oben schob. Seine Hände berühten jeden cm meiner Haut und ob ich es wollte oder nicht ... unter meiner Haut begann es wir verrückt zu prickeln! Ich zitterte leicht, als ich Davids warme Lippen auf meinem Bauch spürte. David ... nein ... stop ... ich will das nicht, wollte ich sagen, aber stattdessen kam ein zittriger Seufzer über meine Lippen. Auch als David jetzt den Gürtel und den Knopf meiner Jeans öffnete, schaffte ich es nicht, mich dagegen zu wehren. Ich fühlte, wie er mir die Hose samt meiner Boxer über die Beine zog. Und als er sich jetzt mit seinem Gesicht dem meinen näherte, atmete ich schwer mit offenem Mund und halb geöffneten Augen. "Ich will dich Bill ... ich wollte dich schon immer, entspann dich ... lass mich deine Sünde sein, dein Traum ... oahh Bill ... " hörte ich Davids Stimme warm und weich an meine Lippen dringen, bevor er er damit meinen Mund verschloss. Noch einmal nahm ich alle meine Kraft zusammen und setzte ihm ein zitterndes "David ... nein" entgegen. Doch es kümmerte ihn nicht. Er fing meine Zunge mit seiner ein und ich gab mich nach kurzem Wehren seiner streichelnden Zunge hin! David küsste mich fast atemlos und ließ seine Lippen zärtlich über meinen Hals wandern ... immer tiefer, über meine Brust und meinen Bauch. Als ich seine Lippen an meiner Spitze spürte riss ich stöhnend meine Augen weit auf, um sie sofort wieder zu schließen. Meine Hände krallten sich in das Laken, während David meinen Schwanz weiter genüßlich mit seiner Zunge und seinem Mund bearbeitete! Er tat das so göttlich, dass es nicht lange dauerte und ich meinen Saft laut stöhnend hemmungslos verspritzte ... und es war mir egal, wohin!

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 16:04von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~Tom~
Der Rausch der Droge breitete sich immer weiter aus, doch trotz der in Watte packenden Wirkung, die sich beruhigend um meinen Geist legte, zeigte mein Körper ganz klar seine Grenzen auf und in dem Rausch aus glücklicheren Gefühlen und dem wunderschönen Kribbeln, dass Bushidos Sanftheit mir in meine Seele schickte und meinen Atemrhytmus erregend anhob, rumorten meine Muskeln schwer und ließen mich unbeweglich in meiner Position verharren. Bushidos Hände fanden einen Weg unter mein Shirt und als er meine empfindliche Haut an meinem Bauch berührte als sei sie etwas Kostbares, entlockte mir diese Geste der Wertschätzung, gekoppelt mit dem körperlich erregenden Gefühl, ein leises Stöhnen und als er mir mein Shirt hoch schob und seine Wertschätzung mit seiner Zunge weiterführte, fühlte ich, wie mein Schwanz sich pochend verhärtete. "Ich kann dir nichts zurückgeben... ich... mein Körper... ich kann mich nicht bewegen," flüsterte ich entschuldigend. Meine Arme lagen so kraftlos auf den Sessellehnen... ich schaffte es ja noch nichtmal, meine Augen zu öffnen... mein Körper war einfach fertig. "Schhhh... du brauchst nichts zu tun... sei still und genieß es einfach," drang Bushidos Stimme liebevoll an mein Ohr und ich ließ das Gefühl des Etwastunmüssens einfach gehen und erlebte Bushidos Berührungen vielfach durch den Rausch verstärkt. Seine Zunge schlängelte gekonnt über meinen Bauch hinauf zu meinen Nippeln, die er mir mit flink leckender Zungenspitze verhärtete, während seine Finger hauchzart über die Haut am Rand meiner Hose strichen und ich fühlte stöhnend meine wachsende Lust an dem, was er mit mir machte. Atemlos fühlte ich, wie er meinen Gürtel öffnete und auch den Rest meiner Hose, wie er mein Becken sanft anhob, um mir meine Hosen runterziehen zu können. Er war so warm mit mir... so wie es niemand in den letzten Jahren war und als er ebenso zärtlich über meine Erregung streichelte und sie anfing zu küssen, ließ ich ihn stöhnend wissen, wie gut er mir gerade tat. Selbst als seine Hand anfing meinen Schwanz zu wichsen und er seine Lippen über meine Spitze stülpte, blieb er bei dieser wundervollen Form der Zärtlichkeit und lutschte ausdauernd zart an mir, reizte auf weiche Art meine empfindlichen Stellen, bis ich meinen Saft warm in seinen Mund ergoß. "Oh Gott... danke," flüsterte ich erleichtert und still zog er mir meine Boxer wieder hoch, zog mir meine Schuhe und meine Hose aus und trug meinen kraftlosen Körper in sein Bett und deckte mich zu. "Ich hoffe, es geht dir etwas besser," flüsterte Bushido und setzte ein paar Küsse auf meine Schulter, bevor er sich von mir zurückzog. Ich schlief fast im selben Augenblick ein.
*Bill*
Mit geschlossenen Augen konnte ich spüren, wie David sich neben mich auf die Bettkante setzte. Ich war viel zu fertig, um auf das soeben Geschehene zu reagieren, geschweige denn etwas zu sagen. Deshalb blieb ich weiter mit geschlossenen Augen liegen. Erst als David erneut anfing, über meinen Bauch zu streicheln und ich seine Lippen an meinem Hals fühlte, zuckte ich zusammen. "Nicht ... ich ... ich bin müde ... " sagte ich leise, während ich meine Augen öffnete. Ich krabbelte unter die Decke und schloss meine Augen. Ich war zwar müde, aber an einschlafen war nicht zu denken. Ich spürte immer noch die Auswirkungen von Davids Blowjob. All die Jahre wollte David nie was von mir und jetzt auf einmal war er so gierig danach. Ich fragte mich, wie weit das noch gehen würde, wenn ich nichts dagegen unternahm. Wollte ich überhaupt was dagegen unternehmen? Zwischen all die Gedanken um David und seine Gier mischte sich wieder Toms Gesicht, welches mich blutverschmiert ansah. Ich fragte mich, wie es ihm jetzt ging? Ob er schwer verletzt war? Verdammt, du hasst ihn ... du hasst ihn ... er hat deine Eltern getötet, sagte ich leise zu mir selbst. Ich wiederholte diese Worte so lange, bis die Gedanken an Tom sich wieder mit Hass und Wut vermischten. Ich hörte, wie David das Zimmer verließ und keine 5 Minuten war ich tief und fest eingeschlafen.
~Tom~
Es war schon weit nach Mittag, als ich aufwachte und das erste, was mir auffiel, war die Tatsache, dass ich ausnahmsweise mal nicht zwischendurch von Bills Schrei geweckt worden war, dafür machte sich meine kaputte Lippe umso deutlicher sofort bemerkbar und ich fühlte sie von innen mit meiner Zunge nach. Ich war allein im Raum und als ich einige Minuten später durch den Gemeinschaftsraum kam, saßen dort nur Matze und Boris. "Wo sind alle?" fragte ich und Matze erklärte mir, dass Bushido Geschäfte machen sei und sich alle um sechs wieder einfinden sollten. Ich sah auf die Uhr... kurz nach halb drei. Als ich duschen ging, sah ich das erste Mal mein Gesicht nach dem Kampf. Bills Schläge hatten es ganz schön anschwellen lassen, doch immerhin war der Rest meines Körpers wieder einigermassen auf der Höhe... der lange Schlaf hatte ihm offenbar gut getan, wenn man mal von den Hämatomen absieht, die sich überall verteilten. Auch essen konnte ich wieder, was ich nach dem Anziehen erstmal tat und da meine Hose von gestern kaputt war, beschloß ich, nach einer neuen zu suchen und einige Zeit später war ich auf dem Weg zu dem Laden, wo ich meistens fand, was ich brauchte. Plötzlich fühlte ich, wie mir eine Pistole in den Rücken gedrückt wurde und jemand "steig ein" sagte und im selben Moment hielt neben mir ein großer Wagen, dessen Schiebetür aufging und als ich nicht sofort reagierte, bekam ich einen Stoß von hinten und ich stieg ein. Sofort drückte mich der Typ hinter mir auf den Boden und stemmte mir seinen Fuß in meinen Nacken und der Wagen fuhr los. "Verdammt, was wollt ihr?" fluchte ich, doch ich bekam keine Antwort und mir wurden meine Arme nach hinten gezogen und jemand band meine Handgelenke zusammen. Niemand sagte etwas und mir kam die Fahrt ewig vor. Als der Wagen hielt und ich rausgezogen wurde, erkannte ich sofort das Fabrikgebäude und jetzt sah ich auch die drei Männer, mit denen ich eben noch im Wagen war. "Ist das eure Art, die nächste Kampfrunde einzuläuten?" fragte ich böse, während sie mich in Richtung Eingang zerrten, doch ausser einem höhnischen Lachen, bekam ich keine Antwort, dafür stand ich kurze Zeit später in dem riesigen Raum, in den ich mit Boran nicht reingekommen war und einer der Typen rief nach David und präsentierte mich stolz als seinen Fang, als er in den Raum kam.
*Bill*
"Na ... wen haben wir denn da?" ging David überheblich grinsend auf Tom zu und blieb kurz vor ihm stehen. "Ein mieses kleines Arschloch, was nicht davor zurückschreckt, seine eigenen Eltern zu töten" sagte David absichtlich laut und seine Stimme hallte an die kalten Betonwänden des Fabrikgebäudes. Davids Männer brachten Tom laute Buhrufe entgegen, während David sich grinsend eine Zigarette anzündete. "Am liebsten würde ich dich mir selbst vornehmen ..." sagte er und zog einmal tief an seiner Zigarette, " ... aber ich glaube, es gibt da Jemanden, der das liebend gern für mich übernehmen wird" fuhr er mit überheblichem Gesichtsausdruck fort. "Durchsucht ihn" sagte David und Ed und Rusty fummelten Toms Klamotten rum und überreichten David dann die Ausbeute: 2 Messer und 1 Handy. "Bringt ihn in die Zelle" befahl David. Rusty und Ed brachten Tom stoßend und tretend in den Raum, den alle nur die Zelle nannten. Die Zelle ähnelte einer Gefängniszelle, nur dass der kleine Raum nur durch Gitterstäbe verschlossen wurde und keine Tür hatte. Jeder, der hier vorbei lief, konnte in die Zelle sehen und denjenigen, der darin gefangen gehalten wurde. Eine kleine Glühbirne, die an der kalten Betondecke baumelte, brachte etwas dunkles Licht in den kleinen Raum. Die Wänden bestanden aus Fliesen, an denen der Dreck klebte, ein kleines schmutziges Klo befand sich ganz hinten in der Ecke und auf dem Boden lag eine zerlöcherte alte Matratze, auf die Tom jetzt immer noch gefesselt gestoßen wurde. Hierhin wurden schon mehrere Gefangene gebracht und solange gequält, bis David das bekommen hatte, was er wollte ... meist Informationen.
Gähnend erwachte ich in Davids Bett. Ich hätte sicher noch einiges mehr an Schlaf vertragen können, aber der Hunger trieb mich aus dem Bett und wenig später saß ich mit David an dem großen Tisch und schlürfte genüsslich an der Tasse mit heißem Kaffee. "Ich hab ne Überraschung für dich" grinste David mich an und auch die Männer, die mit am Tisch saßen kicherten. "Cool ... " mampfte ich mit vollem Mund, nachdem ich ein großes Stück von meinem Hörnchen abgebissen hatte und sah David dabei mit großen Augen an.
~Tom~
Es war schrecklich, so behandelt zu werden, doch meine antrainierte, harte Hülle zeigte das nicht nach aussen. Ich fiel direkt auf mein Gesicht, als sie mich auf die Matratze stießen und ich musste mich zusammenreißen, nicht aufzustöhnen von dem Schmerz, der sich dabei auf meine Nase und meine kaputte Lippte legte. Ich rappelte mich seitlich wieder hoch und als ich realisierte, wo ich hier saß, wurde mir furchtbar kalt. Viereinhalb Jahre meines Lebens hatte ich im Gefängnis gesessen und jetzt in so einer Zelle zu sein, ließ die ganze Hölle des Gefängnisses wieder in mir hochkommen. Die Männer der Deathfuckers, die vorbeikamen, bespuckten mich oder machten Witze über mich... ich fühlte mich so elend und dass ich keine Chance hatte vor ihren Blicken auszuweichen war so demütigend. Ausser den Männern, die vorbeikamen, passierte aber eine zeitlang gar nichts. Ich versuchte mich, soweit das mit meinen gefesselten Armen ging, so bequem wie möglich hinzusetzen, zog meine Beine an und legte meine Stirn auf meine Knie, schloss meine Augen, ihren Blicken ausweichen wollend. Im Inneren war ich voller Konzentration auf das, was für Geräusche um mich herum waren, was gesprochen wurde, ob neue Schritte kamen oder ob sie wieder gingen. Ich fragte mich, ob Bushido auf die Idee kommen würde, hier nach mir zu suchen. Es war nicht üblich, dass Gangmitglieder entführt wurden... selbst im Krieg nicht.
*Bill*
Als ich mein Frühstück beendet und den letzten Schluck Kaffee getrunken hatte, sah ich erwartungsvoll David an. Er stand grinsend auf und nickte mir auffordend zu. Neugierig folgte ich ihm und ich fragte mich, was David wohl für eine Überraschung für mich haben könnte. Als wir den Gang gingen, der zur Zelle führte, verzog sich mein Grinsen. Vor den Gitterstäben der Zelle blieb David stehen und ich stellte mich erwartungsvoll an seine Seite. Ich erkannte sofort, wer da auf der Matratze saß! Seine langen Dreads fielen über seine Knie, auf denen er seinen Kopf abgelegt hatte. Mit großen Augen sah ich von Tom zu David ... und dann wieder zurück zu Tom. "Er? Wie ... wie ... ist er hier hergekommen?" fragte ich leise. Warum ich flüsterte, wusste ich nicht. Aber Tom hatte mein Flüstern gehört und sah mich nun an. Mein Herz überschlug sich vor lauter Überraschung, Hass und Wut. "Ed und Rusty haben ihn beim Shoppen geschnappt" sagte David übertrieben gekünstelt und wackelte dabei ebenso übertrieben mit seinem Hintern. "Mach mit ihm was du willst" wurden Davids Worte nun wieder ernst, " ... aber lass ihn am Leben. Die Deathfuckers töten nur im Kampf, hast du verstanden Bill?" sah mich David prüfend an. "Ja" antwortete ich kurz, während meine Augen unentwegt in die von Tom starrten. David drückte mir den Schlüssel für das Schloss in die Hand und ging den Gang zurück, den wir gekommen waren. Es dauerte keine Minute und seine Schritte waren verhallt. Ich stand immer noch wie gebannt vor den Gitterstäben und starrte Tom an. Mir fiel sofort sein vom gestrigen Kampf gezeichnetes Gesicht auf, ebenso die Fesseln um seine Handgelenke ... und für einen kurzen Moment mischte sich eine Spur von Mitleid zwischen den Hass. "Wer hätte gedacht, dass ich dich so schnell wiedersehe ... " sagte ich mit fiesem Unterton in meiner Stimme und zündete mir eine Zigarette an.
~Tom~
Ich sagte nichts... ich hatte ihm nichts zu sagen. Wortlos legte ich meinen Kopf wieder auf meine Knie und schloß die Augen. Mein Herz schlug wie verrückt, aber ich konnte ihn nicht ansehen... sein Hass tat so weh!
*Bill*
In mir drin fing es an zu kochen. Dass Tom überhaupt nicht reagierte und stattdessen sein Gesicht wieder auf seinen Knie verbarg machte mich wütend. "Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede" schrie ich ihn von außen an. Und als er wieder nicht reagierte trat ich einmal mit voller Wucht gegen die Gitterstäbe. Ich presste meine Lippen zusammen, als der Schmerz des Trittes sich in meinem Bein widerspiegelte. Der Schlüssel, den David mir gab, lag in meiner schwitzenden Hand und hastig öffnete ich das Schloss, während mein Herz vor Zorn wie verrückt in meinem Brustkorb hämmerte! "Ich hab gesagt, du sollst mich ansehen, du Ratte" schrie ich Tom nun direkt vor ihm stehend an und schlug ihm hastig sein Cap weg, um seinen Kopf dann nach oben zu ziehen, so dass er mich nun ansehen musste.
~Tom~
Ich wusste, dass ich ihm ausgeliefert war, dass ich so keine Chance gegen ihn hatte und ich hatte Angst... Angst vor seinem Hass, Angst vor meinen Gefühlen. Ich hielt seinem Blick stand, als er meinen Kopf nach oben riss und verwandelte den Schmerz in Hass, den ich ihm wortlos entgegenschickte. Bill sendete ihn mir ebenso wortlos zurück und die Spannung, die sich dabei aufbaute, war mit jeder Sekunde schwerer zu ertragen... sein Blick tötete mich erneut... und irgendwann wollte ich lieber, dass etwas passierte, als diese Spannung noch länger ertragen zu müssen. "Ich hab ihre Schreie genossen... ich hab in ihrem Blut getanzt, als du ohnmächtig daneben lagst... ich hab gelacht und gefeiert... es war der glücklichst Moment in meinem ganzen Leben," provozierte ich Bill mit zusammengebissenen Zähnen, nur, damit er endlich zuschlug... ich hielt es nicht aus, länger darauf zu warten.
*Bill*
"Du mieses Schwein ... " schrie ich an, während ich ihn grob an seinen Haaren zu mir hoch zog. Meine Wut war an einem Punkt angekommen, an dem ich Tom töten wollte ... ich wollte, dass er nicht mit lebt! "Du Schwein ... " kam es wiederholt mit zitternder Stimme aus meinem Mund und aus meinen Augen flossen Tränen! Meine Hand wechselte zum Kragen seines Shirts, während ich die andere zur Faust ballte und Tom damit mitten in sein Gesicht schlug! Aus seiner Lippe floss Blut, ebenso aus seiner Nase! "Ich bring dich um ... ich bring dich um ... " rief ich weinend, während ich erneut meine Faust in Toms Gesicht schlug. Erst als ich merkte, dass Tom nur noch von meiner Hand an seinem Shirt gehalten wurde, hörte ich auf. Ich ließ ihn los und Tom sackte auf der Matratze zusammen. Ich atmete schwer und unruhig, meine Hände immer noch zu Fäusten geballt. Tom lag ganz ruhig auf der Seite, seine gefesselten Hände auf dem Rücken. Meine Tränen zerplatzten auf seinem Körper. Kraftlos ließ ich mich an der Wand herunter gleiten und meinen Tränen freien Lauf lassend sah ich auf Toms Körper, der sich nicht mehr bewegte. Ein scheiß Gefühl machte sich in mir breit. Statt mich gut und befreit zu fühlen, fühlte ich mich mies. Ich hatte Tom zwar besiegt, aber er hatte auch keine Chance sich zu wehren, kein besonders ruhmreicher Sieg. Ich streckte mein Bein aus und tippte damit vorsichtig gegen Toms Beine. Keine Reaktion. Ich zückte mein Taschenmesser und rutschte rüber zu Tom. Ich schnitt die Seile um seine Handgelenke auf und sah sofort die roten Striemen, die sich gebildet hatten. Tom regte sich immer noch nicht und ich setzte mich wieder erschöpft an die kalte Wand.
~Tom~
Bills Schläge trafen brutal hart, doch sie taten lange nicht so weh, wie der unerträgliche Blick vorher und er tat es, wie ich es wollte, schickte mich in die Finsternis, dorthin, wo keine Gedanken und Gefühle Platz hatten. Als mich die Dunkelheit wieder in die bittere Realität zurückschubste, hatte ich das Gefühl, ersticken zu müssen und hustend nach Luft schnappend, spuckte ich eine Menge Blut. Meine Augen konnte ich nicht mehr ganz öffnen, doch ich konnte Bill an der Wand sitzend entdecken und im nächsten Moment wurde mir bewußt, dass meine Arme frei waren und mit tierischen Schmerzen im Schädel, setzte ich mich mühsam auf. "Ich bin nicht mehr wehrlos," brachte ich mit kratzender Stimme hervor. "Bring`s zu Ende, Bill," forderte ich ihn auf. Ich fühlte mich so wahnsinnig elend... sollte er doch zum Mörder werden, wenn er es nicht schon längst war. Ich war die letzten sechs Jahre bereits tot... sollte er meinen Körper doch auch noch hinterherschicken. Kampfbereit hob ich meine Arme.
*Bill*
"Erst will ich wissen, warum du sie getötet hast" sprach ich zu Tom mit ruhiger Stimme. Die Wut in mir war immer noch da und ich wunderte mich kurz selbst über meine ruhige Stimme. Ich saß immer noch an die Wand gelehnt und schaute Tom auf Antwort wartend an. "Warum hast du das getan Tom?" fragte ich nach einer Weile des Schweigens erneut.
~Tom~
Ich nahm meine Arme wieder runter. Seine Frage tat schon wieder so weh und ich musste mit meinen aufsteigenden Tränen kämpfen und mein Kopf drängte mich so grässlich schmerzhaft, mich wieder hinlegen zu sollen, trotzdem blieb ich aufrecht. "Warum bist du dir eigentlich so sicher, dass ich es war?" Meine Worte kamen nur undeutlich durch meine geschwollenen Lippen und ich war übelst damit beschäftigt, meine harte Schale zu bewahren.
*Bill*
Toms Worte kamen leise aus seinem Mund, aber ich verstand jedes einzelne von ihnen ganz genau. "Das fragst du noch?" wurde meine Stimme wieder nervöser und lauter. "Du hast in ihrem Blut gekniet ... du hattest die Waffe in deiner Hand ... du hattest ihnen den Tod gewünscht ... du warst es ... du warst es Tom!" schrie ich immer lauter werdend, während mir erneut die Tränen über die Wangen liefen. "Die ganzen Jahre habe ich es jede Nacht im Traum gesehen ... dein Gesicht, das viele Blut ... " mehr konnte ich nicht sagen. Meine Stimme versagte total und meine Kehle war wie zugeschnürt. Hemmungslos ließ ich meine Tränen laufen ... es war mir egal. In den Nächten kurz nach dem Tod der Eltern hatte ich solange geweint, bis ich vor Erschöpfung eingeschlafen war. Mit der Zeit versiegten die Tränen und stattdessen kehrten Hass und Wut in mein Herz. Ich hatte das Gefühl, als ob jetzt alle vergessenen Tränen auf einmal aus mir herausgeweint werden wollten und schluchzend vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen.
~Tom~
Als Bill anfing zu weinen, fühlte ich einen Stich im Herzen und ich spürte, dass er genauso litt wie ich... doch es war zu spät... Jahre zu spät. Ich hasste ihn dafür, dass er mich verurteilte und nichts würde die Zeit wieder gut machen können. Mein Kopf ließ mir keine Ruhe und ich gab nach, legte mich wieder hin, demonstrativ mit dem Rücken zu Bill... ich wollte... konnte ihn so nicht sehen. Er war das Arschloch! Er sollte mindestens genauso leiden wie ich! Trotzdem machte mich seine Anwesenheit wahnsinnig traurig. Ich liebte immernoch den, der er mal war und der er nie mehr für mich sein konnte... niemals! "Du hast mir mal vertraut," sagte ich leise und ebenso leise floss eine Träne über mein Gesicht und brannte salzig auf meinen Wunden.
*Bill*
"Ja das habe ich mal" erwiderte ich auf Toms letzte Worte und erhob mich von dem kalten Boden. Vertraut hatte ich ihm wirklich. Wir waren ein Herz und eine Seele, wir waren immer zusammen, unzertrennlich. Ich konnte Tom blind vertrauen und er mich auch. Und jetzt? Nichts mehr! Nur noch Hass und Wut, die sich mit der Sehnsucht nach den toten Eltern vermischte. "Ich konnte mich nicht einmal von ihnen verabschieden, sie nicht umarmen und ihnen sagen, dass ich sie liebe" kam es zitternd und schluchzend aus meinem trockenen Mund, wähend ich die Zelle wieder verließ. Nachdem ich das Schloss wieder verriegelt hatte, sah ich noch einmal auf Tom, der mir seinen Rücken zugedreht hatte, bevor ich den langen Gang wieder zurück ging.
Die Begegnung in der Zelle mit Tom setzte mir ziemlich zu. Ich merkte, wie meine Beine weich wurden und mein Magen anfing, zu rebellieren. So viele Tränen wie gerade eben hatte ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr vergossen. Ein winzig kleiner Teil in mir empfand war traurig und empfand Mitleid ... Mitleid für Tom. Ich hätte ihn mit Leichtigkeit töten können, aber ich tat es nicht, ich konnte es nicht, es ging einfach nicht.
"Alles klar?" wurde ich von Davids Stimme in die Realität zurückgeholt. Ich nickte nur und setzte mich auf den Stuhl, auf dem ich eben noch beim Frühstück saß. "Lass ihn frei, David ... ich halt das nicht aus, wenn er hier ist" sagte ich ruhig, ohne David dabei anzusehen. Stattdessen zündete ich mir eine Zigarette an. Ich war mir in dem Moment selbst nicht sicher, warum ich wollte, dass Tom wieder ging. Hielt ich es wirklich nicht aus? Oder war es wieder das bißchen Mitleid, welches mich dazu bewegte, David darum zu bitten?
"Alle raus hier" rief David den anderen zu und nach einigen Minuten saß ich mit ihm allein am Tisch. "Du willst, dass ich ihn wieder gehen lasse?" sprach er zu mir und seine Stimme hatte einen gewissen Unterton, den ich von David bisher nicht kannte. Umso erstaunter sah ich ihn an, während ich nervös an meiner Zigarette zog. "Ja, lass ihn gehen. Was soll er hier, wenn ich ihn eh nicht töten darf, ich kann seine Nähe einfach nicht ertragen" antwortete ich und versuchte dabei cool zu klingen, aber die vielen Tränen hatten meine Stimme zittrig gemacht und es gelang mir nur schwer, cool zu bleiben.
"Ich erfüll dir jeden Wunsch Bill ... alles was du willst ... du musst nur ein bißchen nett zu mir sein" waren Davids nächste Worte an mich, während er aufstand und sich hinter mich stellte. Seine Hände legten sich auf meine Schultern und streichelten meine Oberarme nach unten. Ich war total überrascht von seiner Art, zu mir zu reden und wie er mich jetzt anfasste. Irgendwie fühlte ich mich gerade überhaupt nicht wohl. "David ... bitte nicht" sagte ich leise und schubste seine Hände von meinen Armen. "Ach komm schon ... gestern nacht hat es dir doch auch gefallen, als ich dir einen geblasen habe ... stell dich nicht so an ... du willst es doch auch ... " klang seine Stimme immer erregter, während seine Hände erneut an mir rumfummelten. "David ... was soll der Scheiß?" sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf und sah ihn fragend an. "Ganz einfach ... " näherte sich David wieder und drückte mich an die nächste Wand. "Ich bin so scharf auf dich ... die ganzen Jahre schon ... ich will dich Bill ... Sex ... geilen Sex" näherte er sich immer weiter und rieb sich an mir. "Ich glaube du spinnst" setzte ich erneut dagegen und drückte ihn von mir weg. "Ich glaube, du hast nicht ganz verstanden ... entweder du bist nett zu mir oder dein erbärmlicher Bruder wird da unten verrecken. Willst du das? Willst du der Mörder deines Bruders sein? So wie er der Mörder deiner Eltern?" Das saß! Wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht! Sprachlos sah ich David an. Ich erkannte ihn nicht wieder, hoffte, irgendetwas in seinem Gesicht zu sehen, was mich an den David erinnerte, der mich damals bei sich aufnahm, doch ich konnte nichts mehr darin erkennen. Ich drückte ihn grob von mir weg und rannte aus dem Gebäude. Draußen setzte ich mich auf einen Stein und versuchte, das soeben Geschehene zu verarbeiten.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 16:10von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~Tom~
Bills Worte zerrten quälend an meinem Herzen und als er weg war, ließ ich meinen Tränen freien Lauf und zog meine Beine an meinen Körper, um die ich meine Arme zog. Es war furchtbar kalt hier und als meine Tränen irgendwann versiegten, wurde mir wieder die Enge dieses Raumes bewußt und die Tatsache, hier gefangen zu sein... Bills Willkür ausgeliefert. Wieder saß ich wegen ihm in einer Zelle und in meinem Kopf spulten sich die Bilder meiner Verhaftung ab und wie das erste Mal eine Zellentür hinter mir zugeschlossen wurde und die Bilder koppelten sich mit den Gefühlen der Ohnmacht und der Verzweiflung... und des Alleingelassenseins.
*Bill*
Ich zuckte zusammen, als ich David hinter mir kommen hörte. Obwohl ich ihn nicht sah, wusste ich, dass er es war. "Bill ... bitte ... es tut mir leid" kamen seine Worte leise aus seinem Mund. "Ich wollte das nicht ... wollte dich nicht bedrängen ... es kam so über mich ... bitte Bill, es tut mir wirklich leid" redete er weiter und ich hörte die Verzweiflung in seinen Worten. Ich stand auf und sah David an. Auch in seinen Augen spiegelte sich die Verzweiflung wider und ich wusste, dass seine Worte ernst gemeint waren. "Ok" antwortete ich kurz und schnippte meine Zigarette weg. "Es war so ... so geil mit dir ... ich wollte mehr ... oh man, ich bin so ein Arschloch, bitte .. es ... es tut mir ehrlich leid" fing David erneut an zu stottern. "Hey ... ist schon ok" stoppte ich sein Stottern und legte meine Hand auf seine Schulter. "Wirklich" wiederholte ich, als David mit immer noch verweifelt ansah. Irgendwie tat er mir jetzt sogar ein bißchen leid. Er steckte sich eine Zigarette in den Mund und drehte seinen Kopf in Richtung Fabrik. "Was hast du jetzt mit ihm vor?" fragte er mich und zog tief den Qualm seiner Zigarette ein. Automatisch wanderte mein Blick auch zu der Fabrikruine und zog alle meine Gedanken mit ... hin zu ihm ... zu Tom. Gefangen in diesen Gedanken zuckte ich zusammen, als Davids Handy klingelte. "Ich lass dir freie Hand, lass ihn gehen, oder bring ihn um, tu das, was du willst Bill" sagte David sanft und mit seinem Handy am Ohr ging er langsam in die Fabrik zurück. Ich dachte noch einmal über seine Annäherung und seine verzweifelte Bitte, ihm zu verzeihen, nach und fragte mich, ob ich das Geschehene wirklich so einfach vergessen konnte. Wie er es mir besorgte fühlte sich wirklich total geil an und ich hätte mich wohl hin und wieder von ihm verführen lassen ... aber jetzt? In der Hosentasche fühlte ich den Schlüssel für die Zelle und nachdem ich weitere 2 Zigaretten hier draußen geraucht hatte, machte ich mich mit klopfendem Herzen auf den Weg zurück in die Fabrik.
~Tom~
Die Schmerzen in meinem Kopf wollten und wollten nicht nachlassen und in meinen Gedanken summte ich immer und immer wieder die selbe Melodie, versuchte so, mich davon abzulenken. Mein Körper zitterte vor Kälte und ich wünschte mir im Moment so sehr eine Droge, die mich hier wegheben würde oder besser noch... jemand, der es endlich beenden würde! Ich fragte mich, warum Bill mich wieder nicht getötet hatte und ob er es überhaupt tun würde. Jedesmal wenn Schritte zu hören waren, zog sich bei mir alles zusammen, doch jedesmal gingen sie auch wieder... manchmal bekam ich eine Beleidigung zu hören, bevor sie wieder gingen. Die Ungewissheit, was als nächstes passieren würde oder wie lange ich wohl hier sein musste, machte mir schwer zu schaffen und in jede Zelle schob sich Angst... Angst vor Allem.
*Bill*
Tom lag zusammengekauert auf der Matratze als ich durch die Gitterstäbe sah. Sein Körper zitterte von der Kälte, die hier unten herrschte. Ohne zu sprechen öffnete ich das Schloss. "Hau ab ... " kam es kühl über meine Lippen, doch Toms Anblick ließ mich nicht kalt. Er tat mir leid. Ich stellte mir vor, wenn ich an seiner Stelle wäre ... als Gefangener der anderen Gang.
"Jetzt hau schon ab ... bevor ich es mir anders überlege" schrie ich jetzt schon fast, als noch immer keine Reaktion von Tom kam.
~Tom~
Ich dachte, mein Kopf müsste zerspringen, als ich mich erhob und ich stützte ihn mit einer Hand, als ich schwankend versuchte die Orientierung zu finden. Ohne ihn anzusehen, schob ich mich an Bill vorbei aus der Tür und unter dem Spott der Deathfuckers, denen ich auf dem Weg nach draussen begegnete, verließ ich das Gebäude. Meine Versuche, in der nächsten Straße ein Taxi zum Halten zu bewegen, scheiterten und so war ich zu Fuß auf dem Weg Richtung Süden. Die Leute starrten mich an und ich musste mich immer wieder irgendwo hinsetzen, weil meine Kopfschmerzen mich dazu zwangen. Als ich irgendwann unser Revier erreichte, war es bereits dunkel, doch ich lief nicht mehr weit, da hielt ein Wagen neben mir und ich erkannte Vince, der mich einsteigen ließ. "Bushido sucht dich schon... was ist passiert?" fragte er, als er wieder anfuhr. Ich antwortete nicht, sondern lehnte meinen Kopf einfach nur an. Einige Minuten später hielt der Wagen vor der Villa.
*Bill*
Erst als Tom aus meinem Blickfeld verschwunden war trottete ich den Gang zurück und fletzte mich auf eine Matratze. Ich wollte gerade die Flasche Whiskey ansetzen, als David aufgeregt in die Halle stürmte. "Ich hab grad ne heiße Info bekommen ... " japste er, " ... heute nacht wird am Hafen ne riesige Ladung Koks vertickt. Leute, der Stoff reicht für uns alle für n paar Wochen. Es sollen irgendwelche Russen sein, die da dealen. Ich bin dafür, dass wir uns den Stoff holen" erzählte er weiter. Sofort bekam David für seine Information reichlich Zustimmung. "Der Typ von dem ich die Info hab ist sauber ... allerdings vermute ich, dass er auch noch anderen Gangs den gleichen Tipp gegeben hat" sagte David und sah dabei mich an. Ich erwiderte seinen Blick kurz und nahm dann einen kräftigen Schluck aus der Flasche. David sah kurz auf seine Uhr. "Okay ... in 2 Stunden geht´s los" rief er und kam dann zu mir. "Bist du dabei?" fragte er mich, während er sich neben mich auf die Matratze setzte. "Ja klar" antwortete ich sofort, ohne nachzudenken. Meine Gedanken waren bei Tom ... und je mehr ich versuchte, nicht an ihn zu denken, desto mehr wurden sie.
~Tom~
Mein Weg führte mich direkt in den Gemeinschaftsraum, den ich leer vorfand. Es war mir gerade egal, wo alle waren und ich zog die Schublade unter der Bar auf, um mir ein paar Pillen zu greifen. Vince war mir hinterhergelaufen und drängte mich nochmal, zu erzählen, was passiert sei. Ich schilderte ihm das Nötigste nuschelnd in drei Sätzen und war froh, dass er mich dann in Ruhe ließ. Meine Nase war so zugeschwollen, dass ich nur durch den Mund atmen konnte, den ich weder richtig auf noch richtig zu bekam. Ich schaffte es kaum, die Pillen zu schlucken, bevor ich mich in mein Zimmer begab und mich in mein Bett sacken ließ, doch lange konnte ich nicht liegen, weil ich so einfach zu wenig Luft bekam und ich zog mir meine zweite Decke heran und legte sie mir in den Rücken, lehnte mich halb aufrecht dagegen. Ich fror immernoch böse, doch gefangen in meinem schmerzenden Körper, blieb mir nichts anderes übrig, als still so liegen zu bleiben und meine Gedanken an Bill ließen mir keine Ruhe. Erinnerungen an frühere Zeiten lösten sich mit den Geschehnissen der letzten Tage ab und als endlich die Wirkung der Pillen langsam einsetzte, erwärmte sich auch mein durchgekühlter Körper langsam wieder und erlösend nahm ich den stärker werdenden Rausch wahr, der sich wie eine zusätzliche warme Decke um mich legte und mir sanft ein Gefühl von Liebe in mein hartes Herz schickte. Meine Gedanken an Bill jedoch, nahm mir die Droge nicht. Ich musste an die letzten Tage denken, in denen wir noch glücklich waren, sah uns in Bills Zimmer auf dem Bett sitzen und gemeinsam musizieren, hörte seine Stimme... die Stimme, die ich geliebt hatte und die mich immer wieder dazu motiviert hatte, noch besser Gitarre spielen zu wollen, um seine Stimme mit meinem Spiel zu verbinden, mich mit ihm auch in unseren Klängen zu verbinden. Wir waren sicher gewesen, dass uns nichts hätte trennen können... welch ein Irrtum! Der erneute Stich in mein Herz, wurde schnell von der Droge absorbiert und schickte mir eine neue, schöne Erinnerung, in die ich mich reinfallen ließ.
Als Bushido mein Zimmer irgendwann betrat, lag ich immernoch in meinem Rausch, der alles schön färbte.
*Bill*
Die folgenden 2 Stunden saßen David und ich mehr oder weniger schweigend nebeneinander. Und auch als wir jetzt zum Hafen fuhren, redeten wir kaum. David war hochkonzentriert, während ich versuchte, meinen Kopf frei zu bekommen für den Überfall. Gar nicht so einfach, wenn man ständig das Gesicht des verhassten Zwillings vor sich sah.
Wir blieben noch eine Weile im Auto sitzen, als wir am Hafen angekommen waren. Es waren diesmal nicht alle Gangmitglieder dabei, nur Rusty, Pierre und Ed. Als sie an der Autotür erschienen, stieg David aus und redete leise mit den Männern. "Es geht los" zischte er mir leise zu. Ich stieg aus und setzte die Kapuze meiner Jacke auf. Mein Gesicht verbarg ich hinter einem schwarzen Tuch, so dass nur noch meine Augen sichtbar waren. David und Ed gingen voran, während ich mit den anderen beiden leise hinter her schlich. Meine Hand fühlte die Waffe in meiner Jackentasche, was mir ein kurzes Gefühl der Sicherheit bescherte. "Ed und ich machen den Überfall, ihr gebt uns Rückendeckung" sagte David leise, während er sich zu mir umdrehte. Dicht an die Mauer gelehnt beobachteten wir die Russen, die auf ihren Dealer zu warten schienen.
~Tom~
Als Bushido näher kam, sah ich, wie sich sein Gesicht vor Entsetzen verzog und die letzten Schritte wurde er schneller und als er sich auf meine Bettkante setzte, öffnete er den Mund, als ob er etwas sagen wollte, klappte ihn aber doch wieder zu. Aus seinen Augen sprang Sorge und er legte vorsichtig seine Hand auf meinen Arm. "Oh Mann... hast du Schmerzen? Soll ich dir etwas holen?" kam es dann auch besorgt aus ihm raus. Ich brauchte eine Weile, um von meinem Trip auf Realität umzusteigen und schüttelte ganz leicht mit meinem Kopf. Ich wollte da nicht hin... ich wollte in meiner Traumwelt bleiben, wo alles in Ordnung war. "Vince hat mir gesagt, was du ihm erzählt hast. War das... ", stockte Bushido kurz in seinem Satz. "War er das?" fragte er dann und ich gab ihm als Antwort ein leichtes Nicken, bevor ich mich von ihm weg auf die Seite drehte. Ich mochte nicht sprechen... mein Mund fühlte sich überall komisch an und ich wollte auch nicht darüber reden. Ich fühlte, wie Bushido die Decke anhob und sich an meinen Rücken legte. Sofort versteifte ich mich... was sollte das denn jetzt werden? "Entspann dich, Tom. Ich hab nicht vor, dir etwas zu tun," hörte ich Bushidos Stimme, als er seinen Arm an meine Brust legte und sich ganz nah an mich schmiegte und mein Körper blieb in Alarmbereitschaft, doch irgendwann, als er keine Anstalten machte, sich weiter zu bewegen und mich einfach nur festhielt, erkannte meine Seele seine guten Absichten und ließ es zu, dass mein Körper sich in seinen Armen entspannte und sich wortlos halten ließ und ich musste aufpassen, in diesem Gefühl der Geborgenheit, nicht wieder loszuweinen. Ich war ihm dankbar für dieses Gefühl, aber lange hielt ich es auch nicht aus und als hätte er es gespürt, löste er die Umarmung kurz bevor ich mich daraus gelöst hätte. "Wir werden nachher nochmal in den Norden fahren... ohne dich, Tom. Wirst du klar kommen?" drang Bushidos Stimme wieder an mein Ohr und ausnahmsweise hatte ich mal nichts dagegen, hier zu bleiben und wieder ließ ich meinen Kopf bejahend nicken, doch als er von meinem Bett wieder aufstand, drehte ich mich zu ihm um. "Tu ihm nichts," bat ich ihn leise und er nickte, bevor er mein Zimmer verlies.
*Bill*
Der Überfall lief wie geschmiert. Routiniert stürmten wir zu fünft die Bande, als die Dealer das Koks übergaben. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir den Stoff an uns gebracht und die anderen niedergeschlagen. Wir waren ein eingespieltes Team und als dieses wurden wir auch kurze Zeit später von den Anderen wieder in der Fabrik empfangen. David präsentierte stolz die Beute und ließ jede Menge Whiskey und Rum aus dem Alk-Zimmer bringen. Wir feierten bis spät in die Nacht hinein den gelungenen Überfall. Als ich irgendwann in den frühen Morgenstunden erwachte trabte ich müde zur Toilette. Ich riss im Nu meine Augen weit auf, als ich vor David, der auf einer Matratze pennte, stand. David war total besoffen gewesen, daran konnte ich mich noch erinnern. Direkt auf seinem Bauch lag ein weißer Zettel. Ich beugte mich nach unten und nahm ihn in die Hand.
"Wie du mir ... so ich dir" las ich leise vor, was darauf stand. Unterzeichnet wurde der Zettel mit einem großen B, neben dem einige Blutstropfen klebten. Jetzt war mir sofort klar, wer den Zettel geschrieben hatte: Bushido! "David ... wach auf ... " rüttelte ich an Davids Körper. "David! Verdammt noch mal ... das Koks ist weg" schrie ich ihn jetzt an und er öffnete schläfrig seine Augen. "Wie? Das Koks ist weg?" kam es verschlafen aus seinem Mund. "Hier" hielt ich ihm den Zettel hin und im Nu war auch David hellwach. "Bushido ... " wiederholte David leise den Namen des Schreibers und seine Augen verengten sich. "Das gibt Rache" sagte er mehr oder weniger zu sich selbst. Eine Stunde später saßen alle Deathfuckers zusammen an dem großen Tisch und hörten David zu, der bereits einen Plan hatte, sich das Koks zurückzuholen.
~Tom~
Als der Rausch nachließ, zog auch die Wärme von mir ab und das vorherige Hochgefühl forderte seinen Tribut und ließ mich einfach zurück in die graue Welt fallen, die mir nach der farbenpracht des Trips nun noch trister und dunkler vorkam und auch meine Schmerzen wurden mir wieder bewußter. Die Erinnerungen an schöne Zeiten verblassten und zogen dieses Gefühl der Liebe gleich mit aus meinem Herzen, was wieder den Hass aufdeckte, der, bis eben unbemerkt, dort gelegen hatte. Ich zog die Decke enger um mich und versuchte zu schlafen, was mir allerdings gründlich misslang. Ich hatte kein Gefühl mehr für die Zeit, doch es musste schon tief in der Nacht gewesen sein, als sich meine Tür öffnete und Bushido mit einem Grinsen im Gesicht rein kam. "Meine Tür muss repariert werden," begrüßte ich ihn grummelig und fühlte gleich wieder dieses furchtbare Gefühl, das sich an meine Lippen und Wangen legte, wenn ich sprach. Bushido schien allerdings etwas Anderes zu fühlen, denn er kam leichten Schrittes auf mich zu und als er sich neben mich setzte, zog er mit einem vielsagenden Gesicht ein dickes Paket nach vorn. "Ich hab dir etwas mitgebracht," frohlockte er und seine gute Laune stieß unsanft auf meine Stimmung. "Eis," hob er einen Eisbeutel von dem Paket runter und drückte ihn mir in die Hand. Okay... das war tatsächlich ein gutes Mitbringsel, das ich mir direkt auf meine geschwollenste Stelle drückte. "Und jetzt guck dir das an," forderte er fröhlich und öffnete das Paket. Jetzt doch neugierig sah ich hinein und entdeckte Stapelweise gut verschnürte Päckchen des weißen Pulvers. "Die Trottel haben alle geschlafen. Wir haben es direkt vor Davids Nase gefunden und nur aufgehoben," freute er sich, während er bereits etwas vorbereitete. "... und unser Koks haben wir auch wieder. Die werden gut abkotzen, wenn sie das merken. Hier, probier mal... allerbeste Qualität," hielt er mir eine Line auf seinem kleinen Spiegel hin. "Ich kann nicht. Meine Nase ist zu," reagierte ich etwas genervt und enttäuscht. Mir war gerade sehr nach diesem Kick, der mir sofort meinen Kopf wieder schön betäuben würde. "... aber gute Beute," fügte ich noch hinzu, um ihm nicht seinen Erfolg zu vermiesen. Bushido hob einen Finger. "Moment," sagte er, ging raus und kam kurze Zeit später mit ein paar Utensilien wieder. "Einverstanden?" fragte er, als er mir eine Spritze in mein Blickfeld hielt und ich nickte und zog einen Arm unter der Decke hervor. Der Kick in dem Moment, wo er mir das Zeug in meine Vene drückte, war unbeschreiblich und riss mich total weg und einen Augenblick später, fühlte ich, wie ich wieder besser atmen konnte... eine Entpannung! Bushido selbst zog sich eine Line. "Willst du vielleicht mit zu uns rüberkommen?" fragte er, doch ich verneinte und legte den kühlen Beutel jetzt auf eine andere Stelle. "Ich komm nachher nochmal wieder," sagte er, als er aufstand und ich sagte gar nichts, versuchte nochmal zu schlafen, als er aus dem Raum war.
*Bill*
David hatte Rusty losgeschickt, um herauszufinden, wo die Bloodlickers ihr Revier hatten. Rusty war für solche Sachen der Spezialist und es dauerte nur kurze Zeit, bis er wieder zurückkam und David mitteilte, dass die Bloodlickers in einer alten Villa im Süden von Paris ihr Revier hatten. David wollte die direkte Konfrontation mit Bushido. Mir war sofort klar, dass ich wieder auf Tom treffen würde. Wollte ich das? Hatte ich ihn nicht gestern erst gehen lassen, weil ich ihn nicht mehr sehen wollte? Seit er gestern aus der Fabrik verschwunden war, verging keine Stunde, in der ich nicht an Tom gedacht hatte. Verdammt ... ich musste ihn endlich aus meinem Kopf verbannen, sonst würde ich noch wahnsinnig werden! Aber mir wurde immer mehr klar, dass ich das nicht schaffen würde ... nie! Er war mein Zwilling! Wir waren dazu bestimmt, für immer miteinander verbunden zu sein. Ich war völlig in meinen Gedanken versunken ... den Gedanken an Tom, dass ich gar nicht mitbekam, wie David die Leute für den bevorstehenden Besuch bei den Bloodlickers einteilte. Erst als ich sein "Einverstanden, Bill?" hörte, zuckte ich zusammen. "Ja" antwortete ich kurz ihm zunickend, ohne überhaupt eine Ahnung zu haben, worum es gerade ging. "Also gut ... dann sucht Bill mit Pierre in deren Villa nach dem Koks und nimmt es mit, während wir Bushido und seine Gang zum Kampf herausfordern" erklärte David noch mal den Plan. Was? Ich ... das Koks holen? Oh man ... warum hatte ich Ja gesagt? Du solltest besser zuhören, tadelte ich mich selbst. Was, wenn ich in der Villa auf Tom treffen würde? Ach was ... Job ist Job! "Heute nacht holen wir uns das Koks zurück" rief David siegessicher aus. Die nächsten Stunden verbrachte ich mit mir allein. Allein? Nein, nicht ganz ... jemand war immer bei mir, in meinen Gedanken ... Tom!
~Tom~
Unbemerkt musste ich tatsächlich doch schnell weggeschlafen sein, denn als mich Bills Schrei weckte, war es schon wieder hell, doch ich schaffte es, nochmal wieder einzuschlafen und als ich gegen Mittag aufstand, ging es mir schon sehr viel besser... bis ich mein Gesicht im Spiegel entdeckte. "Fucking Bill," fluchte ich leise. Eigentlich war er es, der so aussehen sollte! Ich konnte meinen Anblick nicht lange ertragen und als ich etwas später auf dem Weg in die Küche war, kam mir Boris entgegen. "Wow... du siehst ja wirklich scheiße aus," begrüßte er mich. "Danke... sowas hör ich immer gern," reagierte ich und merkte beim Sprechen die Spannung auf meinem Mund. "Du sollst zu Bushido kommen, wenn du wach bist," sagte er und ich änderte die Richtung und ging in den Gemeinschaftsraum, wo Bushido jedoch nicht zu finden war, wo ich allerdings weitere wundervolle Komplimente zu meinem Aussehen bekam und ich ging durch zu seinem Zimmer. Er war gerade dabei, Geldscheine in verschiedene Kästchen aufzuteilen und sah auf, als ich den Raum betrat. "Ah... du bist es. Du kannst dich schon mal da drüben hinlegen," wies er mit einer Hand Richtung Bett. "... ich bin hier gleich fertig," wandte er sich wieder seiner Tätigkeit zu. "Was soll das denn werden?" fragte ich misstrauisch und blieb an der Tür stehen. "Nicht das, was du gerade denkst," grinste er mich an. "Ich hab nur ein Wundermittel gegen die Schwellung in deinem Gesicht... aber dafür musst du dich halt hinlegen, wenn ich das auftragen soll. Ich wollte dich heut Nacht nicht noch damit bedrängen." Ich setzte mich aufs Bett und ein paar Minuten später lag ich drauf und Bushido erzählte mir den neuesten Stand der Dinge und dass er jeden Moment mit einem Angriff der Deathfuckers rechne, während er mein Gesicht mit einem kühlen Gel bestrich und ich erzählte ihm auch ein klein wenig mehr von meinem Erlebten am Vortag... erwähnte jedoch Bill nicht wirklich dabei. Ein paar Stunden später hatte sich mein Gesicht tatsächlich deutlich erholt und die Schwellungen waren erstaunlich gut zurückgegangen. Mein Gesicht spannte kaum noch und ich konnte sogar einigermassen schmerzfrei etwas essen. Die Stimmung im Haus war konzentriert. Alle wußten, dass der Krieg gerade erst angefangen hatte und ich fragte mich, wie ich diesen Krieg psychisch überleben sollte, wenn ich dabei immer wieder auf Bill treffen würde.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 16:14von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
*Bill*
Es war kurz vor Mitternacht als wir die Villa der Bloodlickers erreichten. Von außen sah sie relativ normal aus. Während David leise nochmal den Plan erklärte, war ich mit meinen Gedanken längst schon wieder wo anders. Ich suchte mit meinen Augen die vielen Fenster der Villa ab. Hinter irgendeinem davon war Tom. Oh man, wie sollte ich das Koks in dem riesigen Gebäude nur finden? "Bill? Wie sollen wir es machen?" wurde ich von Rustys Stimme in die Realität zurückgeholt. "Ich geh nach oben, und du suchst unten" antwortete ich ihm und wir beide fuhren alleine mit dem Auto eine große Runde um die Villa, um zu sehen, wo wir am besten einsteigen konnten. Wir entdeckten eine Kellerluke, durch die wir bequem rein- und raus kriechen konnten und kehrten dann wieder zu den anderen zurück, um ihnen davon zu berichten. David und ich verabredeten ein Signal über Handy und wenig später kauerte ich mit Rusty hinter der Villa, auf das Signal von David wartend. Ich war voll konzentriert und fest entschlossen, nicht ohne das Koks die Villa wieder zu verlassen.
~Tom~
Es war ziemlich genau Mitternacht, als Boran mit der Nachricht reinkam, die Deathfuckers seinen da. Wie besprochen, nahm jeder seinen zugewiesenen Platz ein und einen Augenblick später stand ich mit einem Großteil unserer Gang auf den Stufen vorm Eingang unserer Villa... uns gegenüber die Deathfuckers. Ohne es zu wollen wanderte mein Blick sofort auf der Suche nach seinem schwarzen Schopf über die Köpfe der Männer, doch ich konnte ihn, trotz gutem Licht durch die Lampen auf dem Hof, nicht entdecken und ein komisches Gefühl kam in mir auf. "Irgendetwas stimmt nicht," sprach ich mein Gefühl gegenüber Vince leise aus, der direkt neben mir stand. Bushido und David tauschten das aus, was sie sich zu sagen hatten und als ich sah, wie David sich in seine Tasche griff, verstärkte sich mein ungutes Gefühl schlagartig. Als die Männer kurze Zeit später aufeinander zustürmten, zog ich Vince, meinem Gefühl folgend, zurück ins Haus. Außer den Kampfgeräuschen von draussen war hier drinnen alles ruhig. Es waren zwar auch Männer im Haus postiert, doch auch von ihnen war nichts zu hören, doch Vince und ich beschlossen trotzdem, einmal alles zu durchforsten. Ich war ihm dankbar, dass er mein Gefühl ernst nahm und wir nahmen schleichend in verschiedene Richtungen unsere Hausdurchsuchung auf. Mein Gefühl zog mich nach oben und als ich um eine Ecke schlich und dabei Bill im selben Moment entdeckte wie er mich, wurde mein aufgeregt klopfendes Herz direkt schwer nach unten gezogen. Dass er sich gerade in dem Haus aufhielt, dass ich in den letzten eineinhalb Jahren als Zuflucht empfunden hatte, ließ die Sicherheit, die ich bis gerade empfunden hatte, auf Null schrumpfen. Ich ließ mir keine Zeit zum Denken und stürzte sofort auf ihn los und er ebenso auf mich und es foppte mich sehr, dass er wieder den ersten Treffer landete und mir schmerzvoll seine Faust ins Gesicht schleuderte. Doch heute war mein Körper fitter als beim letzten Mal, wo wir uns gegenüberstanden und nach einigen, von Wut getriebenen, kräftigen Schlägen in sein Gesicht, schaffte ich es, ihn auf den Boden zu zwingen und dieses Mal war ich es, der seine Arme mit meinen Knien am Boden hielt, während ich auf seiner Brust saß. Meine Hände zogen sich wutentbrannt um seinen Hals und als ich sah, wie er anfing nach Luft zu japsen und sich sein Körper nach Sauerstoff lechzend, verzweifelt unter mir wandt, ließ ich wieder locker und schwer keuchend, sog er gierig die Luft ein. In mir tobte der Kampf zwischen Mitleid und Hass und als ich nicht wußte, was ich jetzt tun sollte, kam auch noch die Verzweiflung durch. Meine Hand folgte dem Hass und zog ein Messer aus meiner Hose, dass sie Bill an den Hals setzte und mein Blick folgte diesem Hass. "Warum hast du nie mit mir gesprochen?" stellte meine Verzweiflung die langersehnte Frage, während mein Körper ihm weiter weh tun wollte, doch ich hielt ihn zurück.
*Bill*
"Mit dir? Dem Mörder unserer Eltern?" japste ich immer noch nach Luft ringend und sah Tom dabei böse an. Ich versuchte, mich von ihm zu befreien, doch es gelang mir nicht. Diesmal hatte Tom mich bezwungen und es fühlte sich scheiße an, sich nicht wehren zu können. "Jede Nacht sehe ich dieses Bild vor mir ... du in dem Blut ... sehe die entsetzten Gesichter von Mum und Dad, als du die Waffe auf sie gerichtet hast, die Angst, die in ihren Gesichtern stand ... höre die Schüsse ... " kam es zitternd und verzweifelt über meine Lippen, während die Tränen wie Sturzbäche aus meinen Augen liefen. Mehr konnte ich nicht sagen, meine Kehle war zugeschnürt und ich sah zur Seite, um Tom so nicht anblicken zu müssen. Obwohl das sinnlos war, denn meine Tränen war nicht zu übersehen.
~Tom~
Seine Worte machten mich so wütend. "Was laberst du da für einen verdammten Bullshit, du verfucktes Arschloch?" schrie ich ihn an und warf schnell mein Messer zur Seite, bevor ich es versehentlich benutzen würde, stattdessen schlug ich ihm hart meine Faust ins Gesicht. "Du mieses Schwein," knurrte ich geladen. "Glaubst du etwa selber schon an deine Lügen... hä? Ist es so leichter damit zu leben?" Nochmal schlug ich zu. "Sag mir, ob es leichter ist, damit zu leben?" Noch ein Schlag. "Hat sich deine Lüge jedenfalls für dich gelohnt, Brüderchen?" fragte ich verbittert und von seinen Tränen unbeeindruckt, doch meine Faust mochte nicht mehr zuschlagen. Ich war nicht so ein mieses Schwein wie er. Wutschnaufend sah ich ihn abwartend an.
*Bill*
Ich spürte, wie mir das Blut langsam aus meiner Nase lief, und schmeckte es ebenso an meinen Lippen. Mein Kopf dröhnte von Toms harten Schlägen und ich fühlte, wie meine Augen anschwollen. Ich atmete schwer durch meinen trockenen Mund. Jeder Atemzug schmerzte. "Ich hab nicht gelogen ... " antwortete ich leise, " ... ich hab das erzählt, was ich gesehen habe." Ich machte eine kurze Pause, um Luft zu holen. Ich fühlte immer noch Toms Hände an meinem Hals. "Du hast ihnen den Tod gewünscht ... ich hab es gehört ... willst du mir etwa erzählen, dass du sie nicht getötet hast?" sagte ich etwas lauter und nahm dabei meine ganze Kraft zusammen. Ich hob meinen Kopf leicht an, um ihn sofort wieder auf den Boden zu legen, als ich meinen Satz zu Ende gesprochen hatte. Der Gedanke, dass Tom gar nicht der Mörder unserer Eltern sein könnte, kam mir nicht, nie ... und auch jetzt, als ich das allererste mal nach all den Jahren diesen Gedanken überhaupt hatte, schob ich ihn sogleich wieder weg.
~Tom~
Warum tat er mir das an? Ich bekam seit Jahren keine Antwort auf diese Frage und es machte mich wahnsinnig, dass er dieses scheiß Spiel jetzt immernoch weiterspielte. Ich konnte es nicht mehr aushalten, ihm so nah zu sein. "Du widerst mich so an," sagte ich mit zusammengebissen Zähnen und kam von ihm runter... setzte mich an die nächste Wand. "Der Mörder unserer Eltern läuft irgendwo da draussen frei herum... und du hast nichts besseres zu tun, als mich zu verurteilen," presste ich hasserfüllt heraus, bevor meine Verzweiflung über die Situation mich wieder zu fassen bekam und mir Tränen in die Augen trieb. "Wir hätten uns halten können... verdammt, Bill," schluchzte ich in einem Gemisch aus Wut und Trauer, bevor die Wut wieder Überhand gewann. "Du hast uns zerstört, Bill," warf ich ihm bitter vor und konnte ihn nicht ansehen... zu sehr ekelte er mich gerade an.
*Bill*
Ich fasste mir stöhnend an den Kopf, als ich mich erhob. Die Schmerzen schossen blitzartig in meinen Schädel und ich brachte erneut einen schmerzvollen Stöhner über meine Lippen. Tom saß weinend an der Wand und ich blieb schwer atmend vor ihm stehen. Nein Bill, kein Mitleid! Ein Teil von mir wollte auf ihn los, wollte ihm weh tun, ihn zusammenschlagen ... aber dem anderen Teil von mir tat er leid! Obwohl ich dieses Gefühl versuchte wegzuschieben ... es gelang mir nicht. Im Gegenteil ... es wurde immer mehr ... immer mehr! Was, wenn Tom wirklich nicht ... nein ... nein ... er war es ... er war es! Meine Gedanken spielten plötzlich verrückt, vermischten sich zwischen Wahrheit und Lüge! Die innerliche Mauer, die ich mir vor Jahren aufgebaut hatte, begann langsam zu zerbröckeln. Ich merkte gar nicht, wie ich meine Hand nach Tom ausstreckte. Erst als sie fast seinen Kopf erreicht hatte, zog ich sie erschrocken zurück. Zu fremd war mir dieses Gefühl der Nähe, Wärme und Liebe geworden ... zu fremd war er mir geworden. Nur langsam kehrte ich wieder in die Realität zurück und nahm nun auch die Kampfgeräusche vor der Villa wahr. David! Das Koks! Ich wollte nur noch raus hier ... auch ohne Koks! Hoffentlich hatte Rusty mehr Glück! Ohne etwas zu sagen, lief ich los. An der Treppe angekommen sah ich mit einem letzten Blick auf Tom, bevor ich auf dem selben Weg die Villa wieder verließ, den ich gekommen war.
~Tom~
Verdammt... warum musste Bill mich so aus der Fassung bringen? Ich blieb eine Weile einfach so sitzen und versuchte, die Begegnung zu verdauen. Als ich wieder runter ging, kamen gerade alle in offenbar bester Stimmung wieder ins Haus und aus ihrem Freudengegröhle konnte ich entnehmen, dass die Deathfuckers den Rückzug angetreten hatten. Aus Mangel an guten Alternativen setzte ich mich mit in den Gemeinschaftsraum und während um mich herum gefeiert wurde und die ersten Frauen zur Party erschienen, kritzelte ich gedankenverloren unsinnige Figuren auf ein Blatt Papier und irgendwann malte ich ein Kreuz und schrieb das Todesdatum meiner Eltern hinein, doch anstelle ihrer Namen setzte ich die Namen von Bill und mir darüber... es war auch unser Todestag. Ich hatte nie eine Chance gehabt, mit ihm zu reden und jetzt, wo ich ihm nach der langen Zeit gleich mehrfach begegnet war, tat mir jedes Wort von ihm nur mehr weh. Die leise Hoffnung, er würde seinen Fehler vor mir zugeben, wenn er mich sehen würde, war gestorben und als Bushido sich auf einmal neben mich setzte, drehte ich das Blatt Papier auf meinem Schoß schnell um. "Wo warst du, als wir gekämpft haben?" wollte er wissen und seine Stimme war frei von Vorwurf. "Ich hab versucht gegen mich selbst zu kämpfen... und verloren," sagte ich leise, ohne ihn anzusehen. "Du liebst ihn noch," kam es von Bushido halb feststellend, halb fragend und ich sah ihn wütend an, während ich aufstand. "Ich geh schlafen," informierte ich ihn dabei und verlies die Party. Ich lag keine fünf Minuten im Bett, als Bushido in mein Zimmer kam. "Meinst du, bloß weil meine Tür kaputt ist, bin ich einverstanden damit, dass du hier jederzeit reinspazierst?" war ich langsam genervt von seinen plötzlichen Auftritten hier. "Ich will `ne neue Tür," maulte ich, ohne eine Antwort auf meine Frage abzuwarten. "Und ich will dich ficken... wir bekommen halt nicht immer sofort, was wir uns wünschen," reagierte Bushido mit einem Augenzwinkern, als er sich auf meine Bettkante setzte und ich merkte, dass ich eigentlich gar nicht auf ihn sauer war, vielmehr auf mich und meine Gefühle. "Sorry... ich bin schlecht drauf," entschuldigte ich mich für meine patzige Art. "Ich wollte dir nur sagen, dass ich Morgen zu einem Deal außerhalb der Stadt fahre. Ich würds gut finden, wenn du mich begleitest." Ich nickte zustimmend und nachdem Bushido mein Zimmer wieder verlassen hatte, schlief ich mit den drückenden Gedanken an meinen Zwilling ein.
*Bill*
Schweigend saß ich neben David im Auto, während ich mir das bereits angetrocknete Blut aus dem Gesicht wischte. Ich erfuhr, dass Rusty ebenfalls das Koks nicht gefunden hatte. Er konnte im Gegensatz zu mir ungeschoren die Villa wieder verlassen. David war stinksauer. Auch er hatte einige Kratzer im Gesicht abbekommen. David schien sich nur für das Koks zu interessieren. Erst als wir in der Fabrik angekommen waren und ich mich ins Badezimmer begab, um mich zu waschen, folgte er mir. „Autsch“ zischte ich mit zusammengepressten Lippen, als ich meine Wunden mit dem kalten Wasser reinigte. „Was ist eigentlich passiert?“ fragte David, während er mir zusah. Ich sah David stumm durch den Spiegel an und widmete mich weiter meinen Wunden. „Du schaffst es nicht, ihn zu töten, stimmts?“ fragte David erneut. Wieder sah ich ihn durch den Spiegel an, während ich den Wasserhahn zudrehte. Ich wusste darauf nichts zu sagen und ich war dankbar, dass David mich nicht weiter damit löcherte. Ich verließ das Bad, während er nun sein Gesicht wusch. Mit einer Decke bewaffnet verzog ich mich auf eine Matratze in einer stillen Ecke. Dort zusammen gekauert liegend kamen mir Davids Worte von eben wieder in den Sinn. Er hatte recht, verdammt. Ich schaffte es einfach nicht, Tom zu töten ... ich würde es nie schaffen, so sehr ich es auch wollte! Ich schloss meine Augen und sah sofort Toms Gesicht vor mir ... nass von seinen Tränen, leidend, verzweifelt. Ja, er litt ... so wie ich, die ganzen Jahre lang. Als ich anfing zu zittern zog ich mir die Decke über meinen Kopf. „Bill ... alles ok mit dir?“ hörte ich Davids Stimme durch die Decke über meinen Kopf abgedämpft fragen. „Ich brauch dringend was, David“ wisperte ich leise, fast flehend, während ich die Decke etwas zurückzog. „Komm mit, ich hab noch n bisschen Stoff bei mir“ lächelte er mich sanft an und ein paar Minuten später lag ich in seinem weichen, großen Bett und fühlte, wie sich die Gedanken in meinem Kopf langsam in Luft auflösten! Auch meine Schmerzen verschwanden und mit einem tiefen Gefühl der Leichtigkeit und Freiheit schloss ich lächelnd meine Augen und schlief ein.
~Tom~
In den nächsten zwei Wochen gab es immer wieder Kämpfe zwischen unseren Gangs an unterschiedlichen Schauplätzen, doch es kristallisierte sich heraus, dass weder die Deathfuckers noch die Bloodslickers die Oberhand gewannen. Bill und ich waren uns zunehmend dabei aus dem Weg gegangen... das Einzige, was wir nicht lassen konnten, waren die abwertenden Blicke, doch sonst geschah nichts Besonderes. "Ich hab heut richtig Lust auf Davids Kampfkunst. Er ist das perfekte Trainingsgerät für mich," freute Bushido sich inzwischen auf die nichtendenden Begegnungen unserer Gangs, als wir wieder mal auf dem Weg zu einem unserer Kampfplätze waren, doch als wir ankamen, entdeckten wir neben der Autoflotte der Deathfuckers weitere Wagen, die wir auch kannten... die Killer! "Oh verflucht," kam es über Bushidos Lippen, als wir deshalb woanders hielten und uns vorsichtig rangeschlichen hatten. Die Killer waren uns zahlenmässig einfach schon überlegen und bestand irgendwie nur aus Typen, die mindestens zwei Meter groß zu sein schienen und ebenso breit und auch so hohl, denn mit ihnen waren keinerlei Vereinbarungen möglich. Ich hatte einfach eine wahnsinnige Angst vor diesen Kerlen und als wir entdeckten, was auf dem Kampfplatz abging, bekam ich Mitleid mit den Deathfuckers und schreckliche Angst um Bill. Der Anführer und zwei weitere seiner Männer hatten sich David gekrallt und an einen Pfahl gebunden. Sie folterten ihn lachend mit Elektroschocks, während der Rest der Deathfuckers verzweifelt kämpfend versuchte, gegen diese Übermacht anzukommen. Der Kampf schien gerade erst richtig angefangen zu haben, denn erst jetzt gingen die ersten zu Boden. Wie erstarrt sah ich auf die Szene und bekam erst im zweiten Augenblick mit, dass Bushido mehr als wütend einfach losgerannt war und sich in einem Affentempo um die kämpfende Masse rumbewegte. Er hatte schon fast die Leute um David herum erreicht, als sich auch der Rest unserer Gang kampfbrüllend in Bewegung setzte und auf das Feld stürmte. Ich lief wie ferngesteuert einfach mit, konnte meinen Blick jedoch nicht von Bushido lösen, der geschickt zwei Revolver aus seinen Taschen zog und hassgetränkt auf die Männer einschoß, die David quälten. Offenbar überraschte er sie damit sehr, denn es gingen alle drei zu Boden... inclusive dem Anführer der Killer, was plötzlich den Kampf der Masse, an der wir gerade ankamen, stoppte und es legte sich eine ganz eigene Atmosphäre über den Platz. Ich hatte es noch nie mitbekommen, wie ein Anführer einer Gang getötet wurde, doch die Killer schien es ziemlich aus der Fassung zu bringen und Boran erschoß im nächsten Moment den Typen, der gerade seine Waffe gegen Bushido erheben wollte. Das schien die Killer zu überzeugen, denn auf einmal traten sie fluchtartig den Rückzug an, trugen ihre toten Männer mit sich und hinterließen ein Feld mit einem toten Deathfucker und viel Blut. Meine Augen suchten nach Bill und ich musste feststellen, dass ich Erleichterung fühlte, als ich ihn völlig unverletzt entdeckte.
*Bill*
Total fertig schleppte ich mich zu dem Pfahl, an dem David festgebunden war und schnitt die Seile mit meinem Messer durch. David sackte sofort regungslos auf den Boden. Ich bekam im Kampfgetümmel nicht mit, wessen Schüsse die Killer vertrieben hatten, doch jetzt sah ich auf und erkannte Bushido und hinter ihm seine Männer. Insgeheim schickte ich Bushido einen Gruß ... einen Dank, während meine Lippen stumm blieben. Neben ihm stand Tom und mein Blick ruhte für einen Moment auf seinen Augen, bevor ich mich nach unten zu David begab. Er lag völlig regungslos in meinen Armen und für einen kurzen Augenblick zweifelte ich voller Angst, ob er noch leben würde. Gebannt sah ich in sein Gesicht und atmete erleichtert aus, als er zitternd seine Augen aufschlug. "Er lebt ... " kam es ebenfalls erleichtert aus meinem Mund, während ich Bushido dankbar ansah. Wie automatisch wanderten meine Augen auch zu dem Menschen, der neben Bushido stand. Lange sah ich ihn an, bevor ich David half, aufzustehen. "Danke ... wenn ihr nicht gekommen wärt, dann ... " krächzte David total erschöpft und reichte Bushido seine Hand. Währenddessen sah ich unentwegt zu Tom, doch etwas war anders ... ich fühlte nicht mehr den puren Hass, den ich sonst bei seinem Anblick fühlte. Ein längst verlorgen geglaubtes Gefühl der Wärme und Dankbarkeit machte sich in meinem Körper breit und brachten ihn zum Zittern.
~Tom~
"Wir haben einiges zu besprechen. Ihr kommt jetzt alle erstmal mit zu uns," sagte Bushido bestimmend, aber freundlich zu David. "... ausserdem haben wir gerade das Koks," setzte er mit einem Grinsen hinterher, bevor er wieder ernster wurde und David nickte zustimmend und gab seine Zustimmung auch an seine Männer weiter. Ich konnte Bills Blick auf mir spüren und als ich ihn ansah, war es irgendwie anders... sah ich etwa Wärme in seinen Augen? Sein Blick ließ mich schmerzhaft an verlorengeglaubte Zeiten denken und ich wandte mich schnell ab. "Was hast du vor?" fragte ich Bushido, als wir im Wagen saßen, Ungutes ahnend. "Ich will den Krieg beenden," sagte er knapp, doch ich fühlte, dass er nicht nur das wollte und meine Gedanken überschlugen sich wieder förmlich. In unserer Villa angekommen, warf Bushido erstmal eine Runde Koks für jeden und versorgte die Wunden der Deathfuckers, bevor er für alle etwas zu essen bestellte und sich dann allein mit David in sein Reich zurückzog. Ich fand es ziemlich merkwürdig, plötzlich mit allen hier zu sitzen, doch den Anderen schien es nicht unbedingt so zu gehen, denn die Stimmung in unserem Gemeinschaftsraum wurde immer ausgelassener und als die bestellten Prostituierten ankamen, waren alle schon so breit, dass man die Deathfuckers nicht mehr von den Bloodslickers unterscheiden konnte und die, die gestern noch gegeneinander gekämpft hatten, nahmen sich nun gemeinsam eine Frau oder legten sich gegenseitig ihre Lines. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte und ausser mir, schien es nur Bill ebenso zu gehen, denn er saß auf der anderen Seite des Raumes und sah argwöhnisch dem Treiben zu.
*Bill*
Wer hätte gedacht, dass ich noch mal in dieses Haus zurückkehren würde? Und dann auch noch freiwillig? Jedenfalls saß ich auf einem Sessel und schaute dem wilden Treiben der Männer zu. Im Normalfall war ich für solche Gelage und Orgien auch immer zu haben, aber heute war alles anders. Ich hatte weder Lust, mich mit einer Frau zu vergnügen, noch mich zu besaufen. Ich ertappte mich dabei, wie mein Blick immer wieder von den Männern abschweifte und über den Boden hin zu Tom wanderte, der auf der anderen Seite saß. Ich schaute ihn so lange an, bis sich unsere Blicke trafen und ich immer wieder schnell wegsah. Ich kramte eine Zigarette aus meiner Jackentasche und steckte sie zwischen meine Lippen. Weiter in meiner Tasche kramend suchte ich nach meinem Feuerzeug. Ich musste es während des Kampfes wohl verloren haben. Auch auf dem Tisch vor mir lag nichts, womit ich mir meine Zigarette anbrennen könnte. Langsam nervös werdend nahm ich die Zigarette zwischen meine Finger und spielte damit, während ich das Spiel mit meinen Blicken zu Tom erneut anfing, zu spielen.
~Tom~
Ich konnte sehen, wie Bill sich zunehmend unwohler fühlte und mir erging es nicht anders, nur dass ich den Vorteil hatte, in einer vertrauteren Umgebung zu sein als er. Als David und Bushido wieder in den Gemeinschaftsraum kamen, bestätigten sich meine schlimmsten Befürchtungen. "Der Krieg ist vorbei," verkündeten Beide stolz, Schulter an Schulter und der Raum wurde von Jubel erfüllt und als dieser langsam wieder verebbte, verkündeten sie den Zusammenschluß der Gangs in Form einer stärkenden Fusion und gemeinsam mächtigen Kraft, die Nord und Süd miteinander verband. Mir wurde schlecht, als das nächste Freudengeschrei ausbrach und im nächsten Augenblick zog Bushido mich am Handgelenk greifend, aus meinem Sessel hoch. "Du kommst mal mit," sagte er bestimmend und zog mich hinter sich her in seinen Bereich und keine fünf Sekunden später wurde Bill von David reingezogen und die Tür schloss sich. "Trinkt das," drückte David uns zwei Gläser in die Hand und als wir nicht sofort reagierten, mischte Bushido sich ein. "Ihr habt die Möglichkeit, das jetzt freiwillig runterzuschlucken oder wir werden es euch eintrichtern, aber ihr werdet das jetzt trinken," ließ er uns keine Wahl und David bestätigte Bushidos Aussage mit seinem eindringlichen Blick. Der bittere Geschmack der Droge war zu schmecken, als ich wortlos mein Glas leerte und ich fragte mich, was sie vor hatten, doch das beantworteten sie auch direkt, nachdem sie uns unsere leeren Gläser wieder abgenommen hatten und uns befahlen, uns auf das Sofa zu setzen. "Ihr habt gehört, was beschlossen wurde," setzte David ernst an und sah uns abwechselnd in die Augen. "Wir können keinen Krieg innerhalb unserer Vereinbarung gebrauchen und da ihr euch gegenseitig nicht töten könnt, werdet ihr euch jetzt sofort gemeinsam überlegen, wie ihr mit eurem Problem umgehen werdet und ihr werdet diesen Raum nicht verlassen, ehe ihr uns nicht eine machbare Lösung präsentieren könnt... also lasst euch was einfallen," bestimmte er. "So wie in den letzten Wochen geht es auf jeden Fall nicht weiter," bestätigte Bushido Davids Aussage. "Ruft an, wenn ihr fertig seid," sagte er noch, als sie den Raum verließen und ihn von aussen verschlossen. "Fuck," sagte ich und stand auf, ging ein paar Schritte ins Zimmer zurück. Ich wusste gar nicht, was ich denken sollte und dass ich mit Bill hier allein war, verstärkte nur mein schlechtes Magengefühl. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn an. "Das geht nicht," konnte ich nur sagen.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 16:21von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
*Bill*
Auch ich leerte das Glas, was mir gereicht wurde. Ich wusste nicht, was da für Zeug drinne war, aber ich hatte ziemlich schnell an Davids Art erkannt, dass ich wohl keine andere Wahl hatte und auch Bushido schien die Sache mehr als ernst zu sein. Ich wusste nicht, ob ich den Zusammenschluss der Deathfuckers und der Bloodlickers gut oder schlecht finden sollte. Ich saß noch immer auf der Couch und blickte zu Tom, der in der Mitte des Zimmers stand. "Seh ich genauso" antwortete ich stumpf, ihn kurz ansehend, um mir dann die Zigarette, die ich wieder eingesteckt hatte, wieder in den Mund zu stecken. Mist, auch hier in dem Raum konnte ich nirgends ein Feuerzeug oder Streichhölzer entdecken. Alles in mir drin sträubte sich, Tom nach Feuer zu fragen, aber ich merkte auch, wie sehr ich mich nach dem Nikotin zu sehnen begann. Ich stand auf und ging die wenigen Schritte zum Fenster. Beharrlich schaute ich durch einen kleinen Schlitz in dem Rollo nach draußen, nur um nicht Tom ansehen zu müssen.
~Tom~
Wie im Gruppenraum vorhin, beobachtete ich auch hier, wie Bill vergeblich nach einer Zigarette lechzte. Ich kramte meine Schachtel aus meiner Hosentasche und zündete mir eine an. Das Feuerzeug legte ich auf den Tisch vor der Couch, bevor ich mich in Bushidos Bett legte und an die Decke starrend den Qualm tief inhalierte. Die Ausweglosigkeit dieser Situation wurde mir immer bewußter. Ausser durch die Tür, gab es keine Möglichkeit den Raum zu verlassen. Die Fenster bestanden aus dickem Panzerglas und ließen sich nur mit einem bestimmten System öffnen, von dem ich keine Ahnung hatte. Lange Zeit lag nur dieses brutale Schweigen im Zimmer, dann fühlte ich, wie das Zeug anfing seine Wirkung in mir zu verbreiten und zu verstärken, legte einen Frieden auf mein Herz und so sehr ich mich versuchte dagegen zu wehren... irgendwann drehte ich meinen Kopf zur Seite, auf der Suche nach Bill und als ich ihn entdeckte, sah ich, dass er mich bereits ansah, doch anstatt wegzusehen, hielt er meinem Blick stand und ich seinem. Die Härte war völlig aus seinem Gesicht genommen und plötzlich sah er so aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte und ich bekam für einen kurzen Augenblick das Gefühl, als sei nie etwas geschehen und ihn so zu sehen, schickte mir ein kurzes Lächeln in mein Gesicht, das jedoch im nächsten Moment wieder verschwand, als ich mein Truggefühl durchschaute. Ich hatte alles gesagt, was ich ihm zu sagen hatte, doch ich konnte meinen Blick ebensowenig von seinen Augen nehmen, wie er seinen von mir.
*Bill*
Irgendetwas in mir drin konnte meinen Blick nicht von Tom nehmen. Es ging einfach nicht. In meinen Augenwinkeln sah ich das Feuerzeug auf dem Tisch liegen. Ohne es bewusst zu steuern ging ich zum Tisch und zündete mir mit Toms Feuerzeug die Zigarette an. Ich ließ mich auf die Couch plumpsen und inhalierte den Rauch der Zigarette tief ein. Tom lag noch immer in dem Bett und in mir drin kam der Wunsch auf, mich einfach an seine Seite zu legen. So wie früher. Wir hatten zwar beide unsere eigenen Betten, aber die meisten Nächte verbrachten wir doch zusammen in einem. Mein Körper fühlte sich so unglaublich entspannt an. Und mit zunehmender Leichtigkeit entspannten sich auch meine Gesichtszüge, während ich weiter das Nikotin in mir aufnahm. Was zum Teufel war das für ein Zeug, was ich getrunken hatte? Ich wusste, dass es die Droge war, die in mir diese unglaubliche Leichtigkeit verbreitete, aber es fühlte sich wunderbar an. Ich legte mich der Länge nach auf die Couch, als ich die Zigarette ausgedrückt hatte. "Wie soll es jetzt weitergehen?" fragte ich leise auf dem Rücken liegend und drehte meinen Kopf zur Seite und meine Augen trafen sofort wieder die von Tom, was dazu führte, dass mein Herzschlag sich verdoppelte.
~Tom~
"Ich weiß nicht... es gibt keine Lösung," antwortete ich ruhig. Ich war so eingelullt in dieses weiche Gefühl. Bills Anwesenheit traf mich nicht schmerzvoll... es war einfach so, dass er da war. Ich legte mich auf die Seite und stützte meinen Kopf in eine Hand. "Warum hast du uns getötet?" fragte ich ihn. Vielleicht würde er mir unter dem Einfluß der Droge eine Antwort geben, hoffte ich.
*Bill*
Getötet? Toms Frage löste einen Schauer auf meinem Rücken aus. Ich spürte, wie ich nervös wurde. Auch Toms Blick half nicht gerade, ruhig zu bleiben. Und ich spürte erneut den Drang nach Nikotin. Ich setzte mich auf und ging erneut zum Tisch mit dem Feuerzeug, um mir eine Zigarette anzubrennen. "Ich ... ich wollte nichts von dir wissen, du warst für mich nicht mehr der, der du früher für mich warst" begann ich leise zu erzählen, als ich mich wieder auf die Couch setzte. Meine Worte kamen zu meinem Erstaunen ruhig über meine Lippen. Ich legte eine lange Pause ein, in der ich unentwegt Tom ansah. "Ich weiß nicht ... ich weiß es einfach nicht ... nichts ... gar nichts mehr" schüttelte ich verzweifelt meinen Kopf und meine Stimme begann wieder zu zittern. Genauso fühlte ich in diesem Moment auch. Ich wusste gar nichts mehr. Wusste nicht, ob Tom für mich noch der böse Mörder war oder der liebende Bruder. Was war nur auf einmal los mit mir?
~Tom~
"Es hat einfach keinen Zweck, mit dir zu reden," winkte ich ab und legte mich wieder auf den Rücken, so dass ich ihn nicht mehr ansehen musste. "Ich weiß einfach nicht, warum du dieses scheiß Spiel immernoch weiterspielen musst," starrte ich nun gegen die Decke. "Ich check einfach nicht, was es dir bringt... das hab ich noch nie gecheckt." Innerlich versuchte ich mir klar zu machen, dass ich es akzeptieren musste, dass ich von ihm wohl nie Antworten auf meine Fragen bekommen würde, doch ich merkte auch, dass ich es nicht akzeptieren konnte. Zu viele Fragen kreisten einfach unbeantwortet in mir und alle zusammen waren doch auch in nur eine einzige Frage zu verpacken... warum? Ich konnte es nicht akzeptieren, Bill nicht verstehen zu können. Ich war im Moment sehr froh darüber, in dieser Watte des Rausches zu liegen, die mir hilfreich meine miesen Gefühle in Sachlichkeit umwandelte und mich meine Gedanken wie von aussen betrachten ließ, ohne das Leid dabei spüren zu müssen.
*Bill*
"Wieso glaubst du eigentlich immer, dass ich ein Spiel mit dir spiele? Für mich ist das kein Spiel Tom ... nein, es ist bitterer Ernst" sprudelte es nur so aus mir heraus und ich erhob mich von der Couch. "Ich hasse dich wirklich ... " fügte ich noch hinzu und ging zur Tür, um zu prüfen, ob die Tür vielleicht doch nicht verschlossen war. Fehlanzeige.
~Tom~
"Ich merke, dass du mich hasst," sagte ich sachlich. "Ich hasse nur den, der mich zum Mörder gemacht hat." Jetzt hob ich meinen Kopf und sah ihn doch wieder an. "Ich liebe immernoch den, der du bis zu dem Tag warst, bevor das alles passiert ist," ließ ich ihn wissen, um meinen Kopf dann doch wieder abzulegen. "War deine Liebe am Tag davor gelogen? ... Ich hab verdammt nochmal nichts getan, was deinen Hass rechtfertigt."
*Bill*
Schon während Toms Worten schlossen sich meine Augen und ich versuchte, die sich bildenden Tränen wegzudrücken. Wieder sah ich dieses verfluchte Bild vor mir, welches Tom im Blut der geliebten Eltern zeigte. Noch immer an der Tür stehend drehte ich mich langsam wieder um, so dass ich Tom auf dem Bett liegen sah. Toms Worte gingen durch und durch. Eben sprach er noch von Hass, und nun hörte ich das Wort Liebe aus seinem Mund. Liebe ... wieviel davon hatten wir beide noch ... füreinander? War Tom vielleicht doch unschuldig? Nach all den Jahren des Hasses und der Gewissheit, dass Tom der Mörder unserer Eltern war, kam mir nun zum allerersten mal bewusst dieser Gedanke und ich ging wie in Trance die wenigen Schritte zu dem Bett, in dem Tom lag. "Soll das heißen ... ähm ... willst du damit sagen, dass du nicht ... nicht .... ?" fragte ich mit zitternder Stimme, ohne die Frage direkt zu stellen. Ich konnte es einfach nicht aussprechen, zu sicher war ich mir in all der Zeit gewesen. Ich stand direkt vor Tom. Es war das erste mal, dass ich ihm wieder so nahe war, ohne auf ein einschlagen zu wollen.
~Tom~
"Natürlich nicht... du Arschloch," knurrte ich jetzt. "Ich hasse dich so dafür, dass du mich gerade in dem Moment verlassen hast, wo ich dich am Meisten gebraucht hätte," kamen mir jetzt doch die Tränen und ich setzte mich auf und rückte weiter von ihm weg. "Ich hab deine Aussage gelesen, du Lügner." Ich sah ihm direkt in die Augen. "Wie konntest du mir das nur zutrauen?"
*Bill*
"Verdammt Tom ... " schrie ich ihn an und ließ beim Anblick seiner Tränen meine bis eben unterdrückten Tränen einfach raus. "Ich hab gehört, wie du sie umbringen wolltest, du hast es ihnen in ihr Gesicht geschrien, ich hab gehört, wie Mum geweint hat ... verdammt ... und dann ... ach man ... Scheiße ... ". Ich konnte nicht mehr ... ich war fix und fertig. Ich weinte laut und es war mir egal. Ich ließ mich auf den Boden vor dem Bett sinken. Während meine Tränen nicht enden wollten, wurde mir von Sekunde zu Sekunde immer mehr klar, was ich Tom angetan hatte. Ich hatte nicht gesehen, wie er sie getötet hatte, nur, wie er die Waffe in seiner Hand hielt und vor ihnen kniete. "Ich ... ich .. hab doch nur gesagt, was ich gesehen habe ... " schluchzte ich zwischen den vielen Tränen, kaum verständlich. Zitternd legte ich mein Gesicht in meine Hände und weinte hemmungslos, während mein Herz einen Kampf zwischen Liebe und Hass auszufechten schien.
~Tom~
"Nur, was du gesehen hast?" fragte ich fassungslos. "Du hast mich mit drei gelogenen Worten einfach verurteilt... drei Worte!" sagte ich eindringlich, während mir ununterbrochen die Tränen der Enttäuschung über die Wangen liefen. "Er --- war --- es!" zitierte ich jedes seiner Worte besonders betont. "Sieben Buchstaben Lüge, du mieses Schwein. Jeder wußte, was wir vorher für ein Verhältnis hatten. Alle haben es vor Gericht bestätigt. Natürlich haben sie dir deine Lüge geglaubt," zischte ich durch meine zusammengebissenen Zähne. "Du hast mich mit drei Worten getötet, Bill... und ich war sogar noch so doof, zu hoffen, du würdest es irgendwann checken," weinte ich jetzt laut.
*Bill*
Ich hielt das hier drin nicht mehr aus. Toms Worte trafen mich hart, wie feste Schläge mitten ins Gesicht. Ohne nachzudenken stand ich auf und ging erneut zur Tür, um aber dieses mal wie ein Irrer an der Türklinke zu rütteln. "Verdammte Scheiße ... ich muss hier raus" zischte ich leise und lief nervös von einer Seite des Zimmers zur anderen und wieder zurück. Irgendwann stoppte ich mein sinnloses Hin- und Herlaufen und brannte mir eine Zigarette an. Ich setzte mich wieder auf die Couch, die gegenüber von dem Bett an der anderen Wand stand. Während ich auf der Couch saß und rauchte, versuchte ich, Tom nicht anzusehen. Doch irgendwann gelang mir das nicht mehr und ich traf wieder mit seinem Blick zusammen. Seine Augen beinhalteten Wut und Hass, aber auch Verzweiflung. "Oh man ... " sprang ich plötzlich wie von der Tarantel gestochen auf. "Was willst du jetzt hören? Dass es mir leid tut? Dass ich hätte lieber vorher mit dir darüber reden sollen?" Wieder flossen Tränen aus meinen Augen. "Ja ... verdammt ... es tut mir leid ... hörst du ... " schrie ich Tom direkt an, " es ... tut ... mir ... leid" wiederholte ich diese Wörter noch einmal laut schreiend und ließ mich völlig fertig auf die Couch zurückplumpsen. Ich fühlte mich, als wäre ich gerade ein Marathon gelaufen, völlig kraftlos und kaputt, während meine Tränen unaufhörlich weiterflossen.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 16:24von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~Tom~
"Ja, Bill... schrei ruhig," kam ich jetzt vom Bett runter und ging mit schnellen Schritten auf ihn zu. "Schrei... so wie ich geschrien hab," blieb ich vor ihm stehen und sah auf ihn herab. "Ich hab auch meine Eltern verloren an dem Tag, du Arschloch," weinte ich jetzt wütend. "... aber durfte ich um sie trauern? ... Nein... weil mein kleiner, feiner Bruder meinte, mich zum Mörder machen zu müssen. Ich durfte nicht an ihrer Beerdigung teilnehmen und als ich irgendwann an das Grab durfte, stand ich bewacht und in Handschellen gekettet davor. Die Leute sind vorbeigekommen und haben mich angespuckt... ich bin nie wieder da gewesen, weil ich Angst vor den Menschen habe!" sprudelte es jetzt nur so aus mir heraus. "Glaubst du nicht, dass ich mich jeden Tag selbst dafür verfluche, dass ich ausgerechnet an dem Tag den Streit meines Lebens mit ihnen hatte? Ich wollte mich bei ihnen entschuldigen," weinte ich verzweifelt. "... aber als ich zurückkam, ging es nicht mehr... es ging nicht mehr, hörst du? Niemand hat mir geglaubt... niemand! Ich wurde dafür verurteilt, dass ich im Streit einen falschen Satz gesagt hab... DU hast mich verurteilt!" Dass Bill immer mehr weinte, war nur richtig so... er sollte endlich mal kapieren, was er mir angetan hatte. "Ich hab viereinhalb Jahre im Gefängnis gesessen... hast du eine Ahnung... hast du auch nur den Ansatz einer Ahnung, was das bedeutet?" fragte ich mit verkrampftem Kiefer. "... und hast du dich schonmal gefragt, warum ich nicht mehr im Gefängnis bin, hä?" Ich holte tief Luft. "Weil meine Unschuld bewiesen wurde, Bill... ich bin nicht ausgebrochen... es wurde bewiesen! ... aber sowas interessiert dich offenbar nicht... genauso, wie es alle Anderen nicht interessiert. Ich bin der ewige Mörder!" Ich wischte mir meine Tränen mit einem Arm ab. "Es war super im Knast, Bill... echt total geil," wurde ich jetzt hart. "Ich hab an dich gedacht, wenn sie mich mal wieder vergewaltigt haben, Bill. Ich war dir dankbar für jeden Schmerz, den du mir mit deiner Aussage zusätzlich verschafft hast," knurrte ich sarkastisch. "Ich bin dir so dankbar, dass ich nie wieder jemandem vertrauen können werde und ich danke dir von Herzen, dass ich von Allen als der Mörder meiner Eltern angesehen werde. Ich danke dir so sehr dafür, dass Du mir nie die Möglichkeit gegeben hast, zu erklären, was passiert ist. Ich danke dir für dein Vertrauen, Bill... und für deine unendliche Liebe," kam es zynisch aus mir raus. Ich griff hektisch nach meinen Zigaretten und dem Feuerzeug und zündete mir eine an. "Du bist ein Stück Dreck, Bill Kaulitz... und ich hasse mich dafür, dass ich noch immer etwas für dich empfinde und dass ich dieses verfluchte Band nicht durchgeschnitten bekomme. Ich hasse uns Beide!" Ich konnte nicht mehr... rannte die Schritte zum Bett zurück und warf mich heulend darauf, mein Gesicht tief im Kissen vergraben.
*Bill*
Mein Magen fing an zu rebellieren, mir wurde übel! Taumelnd wankte ich zur Tür. "Ich muss raus ... raus hier ... David ... hol mich raus ... bitte David ..." schrie ich gegen die gepanzerte Tür, eigentlich wissend, dass mich niemand hören würde. Und dennoch schrie und klopfte ich immer weiter dagegen, bis meine Kraft nachließ und ich mich hockend an der Tür heruntergleiten ließ. Oh verdammt ... ich hatte wirklich nie darüber nachgedacht, wie es Tom im Knast ergehen würde ... nie. Manchmal wünschte ich mir, er würde dort verrecken, aber das? Oh Gott! Seine Worte hallten dumpf in mir nach und sammelten sich geballt in meinem Magen. Er war also unschuldig! Ich hatte wirklich in all den Jahren nicht einmal daran gezweifelt, dass er der Mörder war. Mein Herz krampfte sich schmerzvoll zusammen und es schien so, als läge ein zentnerschwerer Felsbrocken darauf. Er musste all diese Qualen über sich ergehen lassen ... hatte keine Wahl ... konnte sich nicht wehren ... und alles nur wegen mir! Oh Scheiße! Zitternd und zusammengekauert hockte ich an der Tür und weinte. Es tut mir leid Tom ... es tut mir so leid, sagte ich stumm zu ihm und dennoch kam es mir so lächerlich vor. Diese Worte könnten niemals das wegmachen, was Tom durchmachen musste. Egal, was ich jetzt auch sagen würde ... Tom würde mir das nie verzeihen. Nach einer gefühlten Ewigkeit blickte ich auf und hinter einem Tränenschleier sah ich Tom auf dem Bett liegen, mit dem Rücken zu mir zugewandt. Und noch ein paar weitere ewig lange Minuten später stand ich auf und ging langsam zum Bett hin. Vorsichtig setzte ich mich auf die Kante.
"Egal was ich jetzt auch sage ... es wird nichts nützen, du hasst mich Tom ... ein Teil von dir wird mich immer hassen ... und ich kann es verstehen. Ich kann es nicht rückgängig machen, was geschehen ist, und wahrscheinlich werde ich daran zugrunde gehen ... so soll es wohl sein. Besser hab ich es nicht verdient. Wenn es dir hilft, dann schlag mich ... tu mir weh ... von mir aus bring mich um ... ich werde mich nicht wehren" sprach ich leise und wieder schnürten die Tränen mir die Kehle zu und ließen meine Stimme zittern. "Scheiße ... alles scheiße ... " klang es verzweifelt aus meinem Mund, während ich nun laut aufschluchzte und völlig in diesem Gefühl ertrank, ein Lügner und Verräter zu sein! Ein Stück Dreck, wie Tom es nannte. Ja, er hatte recht. Ich war nicht mehr wert als ein Stück Dreck!
~Tom~
Es tat so weh, dass seine Einsicht so spät kam und doch war es auch wie eine Erleichterung, die mich zugleich zerriss. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn direkt an. "Ich hasse dich!" kamen meine Verletzungen wieder stark hoch. "Ich hasse dich!" musste ich es eindringlicher wiederholen, um es selbst zu glauben, doch ihn so zu sehen... in seinem selbstverschuldeten Elend hängend... verzweifelt, wie ich es war... zerstört!
Nein... es brachte keine Genugtuung, ihn so zu sehen, im Gegenteil... es quälte mich und mir wurde ein starkes Gefühl bewußt, dass mich die ganzen Jahre begleitet hatte und mich so sehr gefoltert hatte. "Oh Gott... ich liebe dich!" schluchzte dieses Gefühl aus mir heraus und quälte mich weiter, krampfte mir mein Herz schmerzvoll zusammen und zerriss es im nächsten Moment wieder. Den Schmerz herausstöhnend, drehte ich mich wieder weg und wieder bahnten sich Tränen über mein Gesicht und fielen lautlos ins Kissen. "Ich sterbe, wenn du stirbst," flüsterte ich tränenerstickt und ließ mich im Inneren weiter zerreißen.
*Bill*
Schluchzend drehte ich meinen Kopf um. Tom lag zusammengekauert an der Wand und ich hörte, wie er schluchzend die Tränen in seinem Kissen vergoss. Wiederum trieb es mir erneut tausende Tränen durch meine Augen, die in salzigen Bahnen über meine Wangen flossen. "Du bist alles was ich bin ... und alles was durch meine Adern fließt ... " kam es leise summend über meine trockenen Lippen. Es war das Lied, welches wir als Kinder zusammen sangen, während Tom die Melodie auf seiner Gitarre spielte. "Immer werden wir uns tragen ... egal wohin wir fall´n ... egal wie tief ... " summte ich weiter mit zittriger Stimme. "Ich will da nicht allein sein ... lass uns gemeinsam ... " mehr konnte ich nicht, meine ohnehin schon leise krächzende Stimme versagte vollends und ich weinte haltlos meine gesamten Gefühle heraus.
~Tom~
Die Wirkung der Droge reichte nicht aus, um Bills Gesang zu ertragen. Sofort sah ich ihn vor mir, wie er mich immer angesehen hatte, wenn er dieses Lied gesungen hatte und es erinnerte mich schmerzlich neu daran, was wir einmal hatten und alles totgeglaubte in mir, tat so schrecklich weh in diesem Moment. Mit einem Schmerzenslaut erhob ich mich und bediente mich an Bushidos Koks... bereitete mit zitternden Händen einige Bahnen des weißen Pulvers vor. Ich zog mir zwei Lines des ätzenden Zeugs durch die Nase und fühlte sofort die betäubende Wirkung in mich einziehen. Ich nahm den kleinen Spiegel mit zum Bett und legte ihn vor Bill, während ich mich wieder auf die Matratze setzte. "Hier," sagte ich, doch Bill weinte so bitterlich, dass er mich offenbar nicht hörte und ich stupste ihn zögerlich an der Schulter an. Er zuckte sofort zusammen, sah aber auf und ich hielt ihm wortlos das Röhrchen hin, mit dem er das Koks ziehen konnte. Die ganze Zeit hatte ich einen inneren Impuls, ihn trösten zu wollen, ihn halten zu wollen... doch es ging einfach nicht. Er war mein Mörder.
*Bill*
Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und zog wortlos das Koks durch meine Nase. "Danke" sagte ich leise, während ich tief ausatmete.
Stumm und mit geschlossenen Augen saß ich noch immer auf der Bettkante, die einsetztende Wirkung des Kokses, die sich wie ein Schleier auf meinen Körper und meine Gedanken legte, bewusst genießend.
~Tom~
Da saß er... mein Zwilling. Ich wusste nicht, ob ich froh sein sollte, dass mir aus seinen Augen kein Hass mehr entgegensprang. Vielleicht war es einfacher, ihn zu hassen. Ich hatte einfach keinen blassen Schimmer, wie es weitergehen sollte. Ich konnte weder mit ihm, noch ohne ihn. Wie sollte ich ihm je verzeihen können, selbst, wenn ich es wollte? "Warum hast du nie gezweifelt?" kam die dringende Frage aus mir raus. Er musste mir einfach noch mehr meiner Fragen beantworten. "Wie konntest du so plötzlich einfach aufhören, mich zu lieben?" platzte direkt die nächste Frage hinterher. Ich brauchte Antworten. Ich konnte all das immer noch nicht begreifen.
*Bill*
"Ich habe es verdrängt Tom ... dich verdrängt", antwortete ich und wunderte mich kurz selbst über meine ruhige Stimme. Und so war es tatsächlich. Seit dem Augenblick, als ich die toten Eltern vor mir sah und Tom, der vor ihnen kniete, verdrängte ich jegliches Gefühl der Liebe und der Zuneigung für meinen Zwilling. Und es war gar nicht schwer. Zurück blieb nur der pure Hass. Die Drogen halfen mir dabei, meine Verdrängung aufrecht zu erhalten. "Dieses Bild von dir in dem vielen Blut hat sich in mein Gehirn eingebrannt. Von da an hat ein Teil von mir aufgehört, dich zu lieben. Ich hätte den letzten Rest an Liebe nicht ertragen können" beendete ich meinen Satz.
~Tom~
"Hätte ich das doch auch nur gekonnt," beneidete ich Bill in diesem Moment und auch wenn seine Worte weh taten, fühlte ich auch die befreiende Wirkung... endlich... endlich beantwortete er mir meine Fragen! Ich konnte fühlen, dass er ehrlich zu mir war und er fing an, mir leid zu tun, dass es ihm so ergangen war. Ich hatte so viel Leid ertragen müssen... im Inneren meines Herzens, wollte ich nicht, dass er auch so stark leiden musste. Ich hatte nie aufhören können, ihn zu lieben, hatte meine Liebe als Hass getarnt und die Veränderung, die Bill hier vor meinen Augen gerade durchgemacht hatte, entblätterte Stück für Stück den Bill, den ich mal gekannt hatte, den ich verstanden hatte und auch, wenn seine Verdrängung so brutale Folgen für mich hatte, konnte ich fühlen, dass er aus seiner Not heraus gesteuert wurde. Der Teil in mir, der den Hass lenkte, schrie auf, wollte auf keinen Fall loslassen... wollte mich davor beschützen, mich wieder verwundbar zu machen, doch ich erkannte in diesem Moment auch den Trug des Hasses. Ich war auch mit ihm verwundbar... sehr sogar. Wieder konnte ich nicht aufhören, Bill anzusehen und immer deutlicher spürte ich das Band zwischen uns... und ich verfluchte es von Sekunde zu Sekunde weniger und diese rasante Veränderung, die gerade in mir stattfand, fing schon länger an, mich zu überfordern. Ein Griff zu den Zigaretten und ich hatte mir eine angezündet. Tief inhalierte ich den Rauch, versuchte, irgendwie mit der Situation klar zu kommen. Ich holte noch etwas von Bushidos Koksvorrat und, meine Zigarette im Mundwinkel haltend, legte ich erneut ein paar Lines. Die routinierten Bewegungen halfen mir irgendwie, etwas runterzukommen. Ich konnte nichts sagen... zu beschäftigt mit den Gefühlen in meinem Inneren, schob ich Bill den Spiegel nur rüber.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 16:27von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
*Bill*
Etwas zögernd nahm ich das Röhrchen aus Toms Hand. Dabei berührten meine Fingerspitzen sanft die Haut seiner Hand. Es war das Gefühl von vielen kleinen Blitzen, welches mich jetzt durchströmte und sich geballt in meinem Herzen sammelte. Ich zog eine Line während ich Tom dabei die ganze Zeit in die Augen sah. Der erneute Kick flashte mich total und ich schob nun Tom den Spiegel wieder zu.
~Tom~
Es war nur eine kleine Berührung, doch sie wirbelte meine Gefühle erneut durcheinander und ich achtete darauf, ihn nicht zu berühren, als ich das Röhrchen wieder aus seinen Fingern zog. Ich schloss für einen Moment die Augen, als ich das Koks inhaltiert hatte, ließ die Wirkung in mich einziehen und als ich sie wieder öffnete, fiel mein Blick sofort wieder in Bills Augen. Lange sahen wir uns schweigend an. Das Gefühl der Vertrautheit machte sich warm in mir breit. "Was fühlst du gerade?" fragte ich irgendwann leise.
*Bill*
"Ich fühle ... " begann ich ebenso leise zu reden, " ... dich Tom ... es ist so lange her, dass ich so gefühlt habe wie jetzt, und doch ist so vertraut" beendete ich meinen Satz. Mein Herz, welches die letzten Jahre kalt und hart in meinem Brustkorb schlug, wurde mit Wärme durchströmt. Es war so intensiv, dass es fast weh tat! Und unbewusste legte ich meine Hand auf die Stelle meiner Brust, unter der mein Herz schlug. Ich fühlte, wie die Eisenketten, die sich im Laufe der Zeit um mein Herz legten, zersprangen ... mein Herz öffnete sich fühlbar, weitete sich auf, so als wolle es noch mehr von diesem längst verlorenen Gefühl aufnehmen. "Und du ... Tom? Was fühlst du?" fragte ich leise, ihn in die Augen sehend.
~Tom~
Obwohl ich Angst davor hatte, mich weiter zu öffnen, tat ich es. "Ich bin so traurig, dass ich nicht bei dir sein konnte." Ich schluckte und nahm meinen Blick runter, beobachtete meine Hände, wie sie mit dem Koksröhrchen spielten. "Plötzlich ist alles wieder so anders... das macht mir Angst," flüsterte ich. Ich schaffte es nicht, ihn wieder anzusehen, hatte Angst vor der Nähe, die ich mir die ganzen Jahre eigentlich gewünscht hatte, hatte Angst vor dem Vertrauen, dass sich bei mir einschlich, weil es sich auf einmal wieder so stimmig anfühlte.
*Bill*
Ich konnte darauf nichts sagen. Tom tat mir leid und ich hätte ihn am liebsten in den Arm genommen, so wie früher, als ich tröstete, wenn er mal wieder hingefallen war oder von Mum eine Standpauke bekam. Ich beobachtete eine Weile das Spiel seiner Finger mit dem Röhrchen. Von der doppelten Ladung Koks mutig geworden, bewegte sich meine Hand wie von einer fremden Macht gesteuert selbständig auf Tom zu und legte sich sanft auf seine. Wieder durchfuhren mich tausende Blitze und als Tom bei dieser Berührung zusammenzuckte, zog ich meine Hand wieder zurück. "Sorry" murmelte ich leise.
~Tom~
Immer wieder landeten meine Gedanken bei dem Tag, der alles veränderte und als Bill mich plötzlich so berührte, erschrak ich tierisch. Mein Körper befahl mir aufzustehen und mich zu bewegen, während meine Gedanken immer weiter um diesen einen Tag kreisten und ich lief ziellos durch den Raum, mich einfach bewegen müssend, sah Bill nicht an. Er löste so viel aus bei mir, holte so viele Gefühle hoch. "Ich hab ihn gesehen, Bill," ließ ich ihn wissen, während ich eine weitere Spur über den Teppich zog. "Er kam aus dem Haus... fast hätte er mich noch umgerannt," ließ ich ihn an meiner Erinnerung teilhaben. "Ich hatte die Schüsse gehört, doch ich dachte, es wäre irgendwas Anderes gewesen, aber als er an mir vorbeilief... ... ich bin sofort reingerannt ohne nachzudenken. Hätte ich das doch nur nicht gemacht." Ich sah Bill keinen Moment an... es war schon so schwer genug, doch das durch die Gegend laufen war irgendwie gerade richtig. Ich holte tief Luft, bevor ich weitererzählte. "Da war das ganze Blut... so viel Blut... und... sie haben... da war... ich wollte irgendetwas tun... ihnen helfen... aber das ging nicht... sie haben... sie waren... es ging nicht," konnte ich es nicht richtig aussprechen. "Ich glaube ich hab geschrien, aber irgendwie fehlt mir etwas. Ich kann mich erst wieder an den Moment erinnern, als ich deinen Schrei hörte." Selbst jetzt konnte ich ihn hören. Bills Schrei war wohl für immer in mich eingebrannt. "Als ich dich ansah, bis du zusammengebrochen. Ich bin sofort zu dir... ich hatte in dem Moment so eine Angst, dass du auch..." Ich schluckte schwer. "Plötzlich riss mich jemand von dir weg... ich hatte keine Ahnung, warum ich die Waffe in der Hand hatte... ich merkte es erst, als sie mir weggeschlagen wurde. Ich wollte nicht weg von dir, aber ich konnte gar nicht so schnell denken, da hatten sie mir bereits Handschellen angelegt und zogen mich sofort raus." Meine Beine trugen mich durch den Raum, als wollten sie vor meinen Worten flüchten und rastlos drehte ich mich um und begab mich wieder andersherum durch den großen Raum. "Ich kann nicht begreifen, warum das passiert ist." Dieser Tag hatte mir jeden Sinn im Leben genommen. Haltlosigkeit war das, was danach folgte und aus der ich nicht wieder herausgekommen war, die mich bis jetzt begleitete und aufzehrte. Mein Mund hatte keine Worte mehr und mein Körper wurde langsamer.
*Bill*
Während Tom durch das Zimmer lief folgte ich ihm mit meinen Augen. Ich hörte seine Worte klar in meinem Kopf widerhallen. Der Hass in mir meldete sich wieder, aber diesmal war es nicht der Hass auf Tom, sondern der Hass auf mich selbst! Verdammt, verdammt, verdammt! Ich konnte die Szene, die Tom gerade schilderte vor meinen Augen sehen, konnte regelrecht die Angst und Verzweiflung in Toms Augen sehen, als er von allem, was er liebte weggezogen wurde. Ich merkte nicht, wie die Tränen über meine Wangen flossen, auch, dass ich jetzt aufstand und auf Tom zuging, passierte automatisch. Ich stoppte Toms nervöses Umherlaufen, als ich mich vor ihn stellte. "An deiner Stelle hätte ich mich auch gehasst" sagte ich leise und zittrig und sah Tom dabei in die Augen.
~Tom~
Als Bill mich stoppte, fühlte ich, wie die Überforderung in mir wieder anstieg und ich konnte auf seinen Satz nichts sagen. "Äh... auch was trinken?" fragte ich stattdessen und ging schonmal Richtung Bar. Ich hatte so einen trockenen Hals, schnappte mir die erste Flasche, die da rumstand und füllte mir etwas in ein Glas, kippte die Flüssigkeit sofort in meinen Mund... das tat gut. Ich schenkte direkt noch nach und füllte dann auch ein Glas für Bill, ohne zu fragen, was er trinken wollte und stellte es ihm mit einem Blick in seine Augen auf den Tresen. Ich hatte immernoch das Gefühl, mich bewegen zu müssen, etwas tun zu müssen, also zerkleinerte ich noch etwas von dem Koks und legte zwei lange Lines direkt auf den Tresen. Mir fiel auf, dass es draussen schon anfing zu dämmern. Bill hatte sich auf einen der Barhocker gesetzt und trank das, was ich ihm vorgesetzt hatte. Immernoch liefen Tränen über seine Wangen und wieder hatte ich den inneren Drang, ihn in den Arm zu nehmen, zu trösten und gleichzeitig ging es einfach nicht. Zögerlich nahm er das Röhrchen von mir entgegen und zog die eine Line weg und ich kümmerte mich um die zweite. "Seit wann bist du bei David?" wollte ich jetzt wissen.
*Bill*
"Ein paar Tage nach dem .... " stockte ich, wissend, dass Tom wusste, was ich damit sagen wollte. "Ich bin schon in der ersten Nacht im Krankenhaus abgehauen. Die wollten mich in ein Heim abschieben. Irgendwann hat David mich gefunden, als ich schon halbtot war ... " beendete ich meine Worte und trank erneut einen Schluck aus dem Glas. Im nächsten Moment schämte ich mich schon für meine Worte. Ich erzählte Tom hier gerade, wie scheiße es mir damals ging, obwohl es ihm tausendmal schlimmer erging als mir. Deshalb blieb ich nun wieder stumm und spielte mit dem Glas in meiner Hand, trank ab und zu kleine Schlückchen daraus. "David war der einzigste, der sich für mich interessiert hat und auch der einzigste, zu dem ich im Laufe der Jahre Vertrauen aufgebaut habe, er war ab da an meine neue Familie ... " fügte ich leise hinzu, bemüht, Tom nicht anzusehen.
~Tom~
Familie... das Wort tat weh und auch, was er erzählte und doch war ich auch froh, dass zumindest er jemanden hatte, dem er vertrauen konnte. Er war also schon die ganze Zeit in einer Gang. "Hast du schon mal jemanden getötet?" drängte sich bei mir die Frage auf. Ich lief ein paar Schritte hinter dem Tresen hin und her, ohne Bill aus meinem Blick zu lassen.
*Bill*
"Nein .. " schrie ich fast, sofort als Tom seine Frage beendet hatte. "Nein ... " wiederholte ich noch mal leiser und nippte an meinem Glas, " ... außer uns beide" beendete ich nach einer Pause zittrig und fast flüsternd meinen Satz. Ich führte das Glas erneut an meine Lippen, musste aber feststellen, dass es leer war. Immer noch war ich bemüht, Tom nicht anzusehen, während meine Finger nervös mit dem leeren Glas spielten.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 16:30von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~Tom~
Auch wenn es mich schmerzte, sein Leid zu sehen, war ich doch in erster Linie erleichtert über seine Antwort und ich griff mir die Flasche, füllte ihm sein Glas auf, das er zwischen seinen zitternden Händen drehte. "Ich weiß nicht, was ich an deiner Stelle gemacht hätte," bemerkte ich und fühlte, dass ich bereits längst dabei war, ihm zu verzeihen. Ich wusste um seine sensible Seele und ich wusste, wie sehr mich der Anblick unserer toten Eltern ins Bodenlose gerissen hatte. Jetzt, wo er mir erzählt hatte, wie es ihm damit gegangen war, wie seine Seele darauf reagiert hatte, konnte ich ihn sogar verstehen. Die Erklärung passte zu dem, den ich mal kannte, dennoch... meine Seele schaffte es nicht, einfach so umzuschalten und war nach wie vor verletzt darüber, dass er mir die Tat zugetraut hatte, dass nicht irgendwann Zweifel gekommen waren... sie fühlte sich immernoch von ihm verlassen. Meine Zigaretten lagen auf dem Bett und ich ging rüber, um sie zu holen. Ich legte die Schachtel mit dem Feuerzeug direkt vor seine Hände in sein Blickfeld, als ich mir eine angezündet hatte, ihm so stumm eine anbietend. Diese wahnsinnige Enttäuschung und Wut, die ich die letzten Jahre auf ihn gehabt hatte lenkten sich allerdings um und zielten jetzt auf die ganze Situation, auf den Mörder unserer Eltern, auf unser Schicksal! Meine Zigarette war schneller weggeraucht, als ich es überhaupt mitbekam und aus Mangel an Tätigkeit, fingen meine Hände schon wieder an, akribisch das Koks mit einer Klinge zu zerkleinern.
*Bill*
Ich nahm mir eine Zigarette und zündete sie an. Den Rauch inhalierend traf mein Blick nun wieder Toms Augen. Erstaunt sah ich dabei zu, wie er erneut das Koks auf dem Spiegel verteilte. Soviel Koks hatte ich noch nie hintereinander gezogen und ich schüttelte leicht, fast unmerklich kurz mit meinem Kopf, als Tom mir den Spiegel zuschob. Stattdessen trank ich das neu aufgefüllte Glas fast halbleer. "Um den Stoff brauchen wir uns ja nun nicht mehr schlagen" machten sich meine Gedanken, die ich in diesem Moment hatte, selbständig und verließen meinen Mund. Dabei zuckten meine Lippen leicht zu einem Lächeln, bevor ich wieder an der Zigarette zog.
~Tom~
"Wir Beide haben uns ja eh nie um den Stoff geprügelt," bezog ich seinen Satz jetzt einfach mal auf uns, obwohl ich wusste, dass er die Gangs an sich gemeint hatte. "Du hast übrigens `ne fiese Art, deine Schläge zu setzen. Ich hätte nie gedacht, dass du je so zuschlagen können würdest." Ich musste daran denken, wie Bill früher drauf war. Er hatte es ja kaum geschafft, mir im Bad ein Handtuch zielgerecht zuzuwerfen. Er sah dabei immer so niedlich unbeholfen aus... das würde ich wohl nicht mehr zu sehen bekommen. Bill zu sehen, löste so eine Wehmut in mir aus. Wenn ich es gekonnt hätte, hätte ich eine Zeitmaschine gebaut, die uns zurückbringen würde... dorthin, wo wir glücklich waren. Ich sehnte mich so nach ihm, selbst jetzt, wo er vor mir saß. Diese unsichtbare Mauer trennte mich von ihm. Ich zog mir die nächste Line weg und ließ die andere einfach liegen.
*Bill*
Wieder sah ich dabei zu, wie Tom sich das Koks durch die Nase zog. Die zweite Linie schien mich regelrecht anzustarren und nach einigem Zögern zog ich das restliche weiße Pulver durch das Röhrchen. So eine Überdosis an Koks kannte ich bisher nicht und ich spürte, wie meine Füße anfingen unruhig zu tippeln. Mein ganzer Körper war total hibbelig und irgendwann erhob ich mich wie automatisch vom Barhocker und lief durch das Zimmer, so wie Tom es vorher noch getan hatte.
~Tom~
Lange Zeit sagte keiner von uns mehr etwas. Die Zigaretten in meinem Päckchen wurden deutlich weniger und es dauerte auch nicht so lange, bis ich eine neue Flasche öffnete. Bill tigerte die ganze Zeit durchs Zimmer und jeder hingen wir unseren schrecklichen Gefühlen und Gedanken nach. Ich konnte sehen, wie es in Bill arbeitete und konnte nichts dagegen tun. Irgendwann schaltete ich das Licht aus, das schon längst überflüssig geworden war. Der Tag brachte sein Licht durch graue Wolken in den Raum und Bill wirkte so wahnsinnig blass, wenn man mal von den verwischten Spuren seiner Schminke im Gesicht absah. Als er nach einer Ewigkeit immer noch keine Ruhe fand, stellte ich mich ihm dieses Mal stoppend in den Weg. Ich hielt es nicht mehr aus, ihn so zu sehen und ich begriff immer mehr, dass auch er die ganze Zeit eingesperrt war... eingesperrt in sich selbst. Er sah mich mit leeren Augen an, die gleichzeitig überzulaufen schienen. "Du kannst nichts dafür," sagte ich leise und sah ihn dabei fest an. Auch wenn mir der Satz schwer fiel und nur krächzend über meine Lippen kam, so meinte ich ihn doch genau so.
*Bill*
"Und du noch viel weniger ... " kam es ebenso leise und zittrig über meine Lippen, während sich wieder Tränen in meinen Augen bildeten. Ich versuchte Toms Blick auszuweichen, verlor aber den Kampf mit meinem Inneren und sah ihn hinter einem Schleier aus Tränen in seine Augen. Er stand so nah ... es war eine Ewigkeit her, dass er mir so nah war, wie jetzt! Mein Herz klopfte laut und schnell in meinem Brustkorb. "Halt mich ... Tom" flüsterte ich ganz leise, kaum hörbar. "Bitte ... " fügte ich noch leiser hinzu und näherte ich mich ihm noch mehr, so dass es nur noch mm waren, die uns voneinander trennten. Ich wünschte mir so sehr, dass Tom mich in seine Arme zog, und dennoch schaffte ich es nicht, diesen ersten Schritt zu tun. Ich schaute weinend zu Boden, während mein Herz fast zersprang!
~Tom~
Bills Bitte überforderte meine Gefühlswelt komplett und seine körperliche Nähe überrollte mich nahezu und ich konnte ihn fühlen... so intensiv fühlen! Ich fühlte seine Angst und seine Trauer, seine Verzweiflung und seine Ohnmacht. "Oh, Bill," schluchzte es aus mir heraus, als meine Arme ihn haltsuchend umklammerten und ich ihn ganz fest an mich zog und das Gefühl, das mich dann überwältigte, trieb mich in einen Weinkrampf, der wie eine Flutwelle über mich hereinbrach und all die Trauer um Bills Abwesenheit loszureißen schien.
*Bill*
"Tom" schuchzte ich laut auf und schlang meine Arme um seinen Körper, während mein Gesicht sich in seinen Dreadlocks vergrub. Meine zitternden Hände krallten sich in den Stoff seines Shirts. Die fehlenden Jahre, die ich ohne Tom war, prasselten jetzt in geballter Ladung auf mich herein ... und mit ihr eine längst vergessene und wundervolle Wärme, Geborgenheit und Liebe! "Oh Tom ... ich ... ich ... " stotterte ich an seine von meinen Tränen bereits nasse Schulter, " ... ich hab dich so vermisst" schluchzte ich und klammerte mich weiter an Tom, so als wollte ich ihn nie mehr loslassen.
~Tom~
Ich war nicht mehr fähig, irgendetwas zu sagen und ich konnte auch nicht aufhören zu weinen. Ich hatte meine Familie im Arm... ich dachte, ich würde das nie wieder spüren können und die ganze Last des Alleinseins schien sich vorzudrängeln auf der Suche nach Erlösung und ich wühlte mich immer noch tiefer in die Umarmung, konnte ihn nicht genug fühlen. Ich brauchte ihn mehr als alles andere auf der Welt und sein Geruch war so vertaut... ich war das erste Mal seit über sechs Jahren zu Hause! Meine Beine knickten unter der Last der Gefühle ein und ich zog Bill, ihn nicht loslassend, mit mir auf die Knie. Ich hatte keine Ahnung, wie ich ihn je wieder loslassen sollte.
*Bill*
Während wir uns gegenseitig im Arm hielten, fiel mir wieder das Lied ein, welches ich mit Tom immer gesungen hatte. Du bist alles was ich bin und alles was durch meine Adern fließt ... und ich sang es leise in meinen Gedanken, fühlte mit jeder Silbe mehr Liebe in mein Herz strömen, mehr und immer mehr, bis es überschäumte von den vielen verlorengegangenen und wiedergefundenden Gefühlen! Wortlos und weinend knieten wir auf dem Boden und hielten uns einfach nur fest. Ich liebe dich, Tom ... ich liebe dich ... ich liebe dich, sprach ich leise in Gedanken zu ihm, wissend dass er es durch das magische Band, welches uns verband, trotzdem hören würde!
~Tom~
Ich fühlte, wie Bill mir bewußt seine Liebe schickte, so wie er es früher auch immer gemacht hatte und ich saugte es auf wie die Wüste den Regen... und ich musste noch stärker weinen... oh mein Gott... er liebte mich! Als hätte die Sonne das auch mitbekommen, bahnte sich sich gerade einen Weg durch die Wolken und schickte uns ihre warmen Strahlen ins Zimmer und Bill an die Schulter schluchzend, schickte ich ihm ebenfalls meine Liebe durch das Band, das unsere Seelen vereinte. Ich war so ausgehungert und wieder versuchte ich, ihm noch näher zu kommen, auch die kleinste Lücke zwischen uns zu schließen. Eine Ewigkeit hielten wir uns so fest und irgendwann wurde ich auch von meinen Tränen befreit. "Bitte lass mich nie wieder allein," durchbrach ich flüsternd und mit belegter Stimme das Schweigen.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 16:32von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
*Bill*
Ich empfing Toms Liebe warm und golden wie die Sonne, die ihre Strahlen zu uns schickte. Ein wundervolles Gefühl von innerem Frieden breitete sich in mir aus und als Tom nun das Schweigen brach, löste ich mich langsam von seiner Schulter. Mit einem Arm hielt ich ihn weiterhin fest, während die andere Hand sanft eine Träne von Toms Wange wischte. "Nie wieder ... " flüsterte ich leise und zog Tom wieder in meine Arme. "Nie wieder ... " wiederholte ich leise flüsternd in sein Ohr.
~Tom~
Bill legte seine Wange an meine und ich fühlte, wie eine wundervolle Ruhe von ihm ausging, die sich friedlich und erholsam wie eine warme Decke um mich legte. Er gab mir das, was ich brauchte... und ich brauchte ihn so sehr. Mich so wenig von ihm lösend, wie nötig, zog ich meinen Kopf zurück, um ihn anzusehen. Seine Schminke war überall in seinem blassen Gesicht verteilt, seine Augen rotgeweint und geschwollen, müde... seine Haare taten genau das, was er garantiert nicht ab konnte, stellten sich quer in alle Richtungen, in seinen Augen lag ein Lächeln... er war wunderschön!
Wir standen auf den Trümmern unseres Schicksals und direkt unter unseren Füßen, lagen die Reste der letzten Mauer, die in unserer Umarmung weggebrochen war und nichts stand mehr zwischen uns, als sich unsere Blicke ineinander verloren. "Endlich," seufzte ich erleichtert und konnte nicht verhindern, dass sich meine Augen wieder mit Tränen füllten... zu viel Schmerz steckte hinter dieser Erleichterung. Sehnsuchtsvoll näherte ich mich seinen Lippen und küsste sie.
*Bill*
Ich seufzte auf, als ich Toms Lippen auf meinem Mund spürte. Es war nur eine kurze, sanfte Berührung und doch führte füllte sie mich komplett aus. Toms Lippen lagen auf meinen, und erst als er sie zurückzog, bewegte ich meinen Mund. Mit meinen zitternden Lippen fing ich Toms wieder ein und diesmal war ich es, der ihn küsste. Regungslos lagen unsere Lippen aufeinander, eingehüllt in das leichte Beben unserer Münder.
~Tom~
Als plötzlich mein Handy klingelte, zuckte ich zusammen und ich merkte, wie auch Bill sich erschreckt hatte und nur ein paar Sekunden später war auch der Sound seines Handys zu hören. Nach dem ersten Schreck war mir klar, wer uns anrief und bevor sie hier gleich reinstürmen würden, entschied ich mich, lieber ranzugehen und ich griff in meine Hosentasche, während meine andere Hand Bill nicht los ließ. "Aaah... du lebst also noch," hörte ich Bushidos Stimme, bevor ich überhaupt etwas sagen konnte. "Lebt der, dessen Namen ich nicht aussprechen darf, auch noch?" kam seine Frage. "Wir sind noch nicht fertig," kam es knapp aus mir raus und ich bekam mit, wie Bill etwas Ähnliches in sein Handy sagte. Bushido merkte, dass er störte und erklärte nochmal, dass er nur mal hören wollte, ob nicht bereits zwei Leichen in seinem Zimmer rumliegen würden und verabschiedete sich auch schnell wieder mit einem "Ruf an, wenn du was brauchst". Als Bill sein Gespräch auch beendet hatte, schenkte er mir ein Lächeln und ich empfand so ein Glück dabei. "Mach das nochmal," forderte ich ihn auf.
*Bill*
Es tat so unheimlich gut, zu lächeln ... ihn anzulächeln. Wieder fühlte ich mein Herz laut und schnell pochen. Tom im Arm haltend näherte ich mich seinem Gesicht ... immer noch mit einem Lächeln auf meinen Lippen. Erst als ich meinen eigenen Atem an Toms Mund abprallen spürte, entspannten sich meine Lippen wieder. "Ich liebe dich Tom ... " flüsterte ich leise an seine Lippen, bevor ich meine darauf legte.
~Tom~
Ich erwiderte den zärtlichen Kuss und fühlte Bills Worte in mein überfordertes Herz dringen, das vor Glück einen Moment auszusetzen schien, bevor es in doppelter Geschwindigkeit weiterschlug. Sofort öffnete ich meine Lippen, als Bills Zungenspitze sie berührte und empfing seine Zunge mit meiner, glückselig seufzend und für einen Moment war es wieder, als hätte es die letzten Jahre der Trennung nie gegeben und doch war dieser Kuss einzigartig und neu und als sich unsere Zungen zärtlich ins lustvolle Spiel fanden, löste sich eine Träne des Glücks aus meinem Auge. Ich hätte vor 24 Stunden nicht annähernd geglaubt, dass ich je wieder zu solchen Gefühlen fähig sein könnte und dass es Bill war, der mich jetzt vor lauter Liebe schweben ließ, sprengte so viele Ketten in mir und ich fühlte mich so viel befreiter.
*Bill*
Ich versank vollkommen in diesem zärtlichen Kuss und seufzte leise in Toms Mund, als er mit seiner Zungenspitze mein Piercing erfühlte. Es war so lange her, als wir uns das letzte mal so innig geküsst hatten ... doch sofort strömte dieses wundervolle Gefühl durch meinen Körper, hüllte ihn komplett ein ... so lange her, so lange vermisst, und doch so vertraut! Überwältigt von dieser Liebe löste ich mich vorsichtig aus dem Kuss und legte schwer atmend meine Stirn an Toms Stirn. "Oh Tom ... " flüsterte ich leise, um dann erneut zärtlich meine Lippen über Toms gepiercte Unterlippe gleiten zu lassen.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 16:35von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
~Tom~
Es fühlte sich so unglaublich schön an, was Bills Lippen da taten. Einen Moment genoß ich bewegungslos einfach das Gefühl, bevor sich unsere Münder im nächsten, von Liebe getragenen Kuss wiederfanden und meine Hände erfühlten streichelnd seinen Rücken. Meine Seele war hellwach und wollte diesen Augenblick nie wieder loslassen, doch mein Körper zeigte alle Erscheinungen des Schlafmangels, den Anstrengungen der Nacht erliegend, die Folgen des Drogenkonsums spürend. "Bist du auch so erledigt?" fragte ich erschöpft, als wir uns wieder voneinander lösten und Bill nickte müde. "Wir können entweder hier schlafen oder in mein Zimmer gehen," zählte ich ihm die Möglichkeiten auf. "Hier könnten wir einfach direkt da rüber krabbeln...," ich nickte leicht mit dem Kopf Richtung Bett. "... wenn wir zu mir ins Zimmer wollen, müssten wir erst an Bushido und David vorbei und an allen Anderen, die gerade da sind." Mir fiel auf, dass ich die ganze Zeit von 'wir' redete und ich musste lächeln. "Wir," sagte ich einfach nochmal so, weil ich es gerade so schön fand. Ich hatte das Bedürfnis, den Raum hier zu verlassen... ich hasste es, eingeschlossen zu sein, aber ich wollte Bill die Wahl lassen. "Hierbleiben oder mein Zimmer?" fragte ich deshalb.
*Bill*
"Ich würde gern dein Zimmer sehen ... " antwortete ich spontan, aber ich fühlte auch, dass Tom es lieber dorthin zog. "Aber ich hab auch keine besonders große Lust, David und Bushido jetzt über´n Weg zu laufen" grinste ich müde und gähnte einmal herzhaft. "Aber in deinem Bett schlafen, wär schon toll ... " fuhr ich fort, wobei ich das "deinem" betont. Immer noch lag meine Hand auf Toms Rücken. Ich wollte ihn nicht mehr loslassen ... nie mehr!
~Tom~
"Ich hab auch keinen Bock auf die Beiden gerade. Vielleicht schaffen wir es ja, sie mit einem kurzen Satz abzuwimmeln," hoffte ich und wir rappelten uns gemeinsam vom Boden hoch, um den ersten Weg in Bushidos Bad zu machen, das an sein Zimmer angrenzte. Wir ließen uns die ganze Zeit nicht los und ich sah Bill, ihn von hinten umarmend, durch den Spiegel dabei zu, wie er sein Gesicht von der Schminke befreite. "Ich liebe dich," kam es aus meinem Herzen, als er damit fertig war und er drehte sich in meinen Armen zu mir um und erneut fanden unsere Lippen zu einem sehnsüchtigen Kuss. Bushido und David standen innerhalb von Sekunden in der geöffneten Tür, nachdem ich Bushido angerufen hatte und ihre verdutzten Gesichter waren Gold wert, als ihre Blicke auf unsere Hände fielen, die sich festhielten. Wir schafften es jedoch, wie erhofft, schnell an ihnen vorbeizukommen... wahrscheinlich weil man es uns deutlich ansah, wie fertig wir waren und die Leute, denen wir auf dem Weg zu meinem Zimmer begegneten, waren mir eh egal. Ich war froh, dass ich eine neue Tür hatte, die ich wieder zumachen konnte. "Stört es dich, wenn ich nicht abschließe?" fragte ich Bill. "Ich bin nicht so gern in Räumen, die abgeschlossen sind," erklärte ich leise. Ich schloss zwar schon hin und wieder die Tür mal hinter mir ab, wenn ich wirklich mal gar nicht gestört werden wollte, aber das war meistens nicht für länger als vielleicht eine Stunde. Seit meiner Gefängniszeit war ich ziemlich allergisch, was verschlossene Türen in Bezug auf mich anging.
*Bill*
Ich verstand sofort, wie Tom das gemeint hatte und ich konnte es auch an seiner Stimme hören und in seinen Augen sehen. Ich legte meine Finger unter sein Kinn und schob es sanft nach oben. "Natürlich nicht ... was immer du willst" flüsterte ich leise, als er mich nun ansah. Ich küsste ihn kurz zärtlich auf seinen Mund, bevor wir uns zusammen auf sein Bett setzten. "Schönes Zimmer" sagte ich ehrlich, als ich mich umsah.
~Tom~
"Na ja... geht so," relativierte ich sofort. "Das ganze Haus ist ziemlich geil, find ich und eigentlich sind alle Zimmer an sich schon schön." Ich sah mich selbst in meinem Zimmer um. "... aber die Sachen hier bedeuten mir alle nichts, ausser das Bett vielleicht." Mein Bett fand ich ziemlich cool... es war richtig schön groß und echt bequem. "Hast du noch irgendwas von früher?" wollte ich wissen.
*Bill*
"Nein ... nichts" antwortete ich und sah Tom dabei in die Augen. Ich rutschte ganz nah an Tom heran und legte meinen Kopf auf seine Schulter, umschlang ihn dabei mit meinen Armen. "Als ich aus dem Krankenhaus abgehauen bin, hatte ich nur meine Klamotten, ich war seit dem nicht mehr zu Hause gewesen" erzählte ich weiter. "Oder ... moment ... doch, guck, das hab ich noch" lupfte ich für einen kurzen Moment mein Shirt, so dass mein tätowierter Stern sichtbar wurde.
~Tom~
Bills Bauch war so makellos, wie ich ihn in Erinnerung hatte und nur der kurze Blick darauf, ließ meine Phantasie durchdrehen. "Dein Stern," sagte ich wehmütig. "Du hattest ihn erst ein paar Wochen, als ich ihn zuletzt gesehen hab." Ich zog sein Shirt wieder ein Stück hoch, um ihn mir nochmal richtig anzusehen. Ein Teil des Sterns war unter seinem Hosenbund versteckt und ich fuhr sanft mit einem Finger über die Linien, die sichtbar waren. "Lass uns ausziehen und uns unter die Decke kuscheln," sah ich ihm jetzt wieder in die Augen.
*Bill*
"Ja, gute Idee" grinste ich, um dann wieder herzhaft zu gähnen. Müde streifte ich mir mein Shirt über den Kopf und warf es achtlos auf den Boden, genauso wie meine Jeans, die ich öffnete und mir von den Beinen streifte. Während ich mich auszog, konnte ich meine Augen nicht von Tom abwenden. Ich kuschelte mich nur noch mit meiner Boxer bekleidet unter die Decke, als Tom noch dabei war, sich auszuziehen. Obwohl es schon Jahre her war, erinnerte ich mich an unser letztes mal, als wir uns so voreinander auszogen. "Dein Bett ist herrlich" schnurrte ich, während ich mein Gesicht in das weiche Kissen drückte und mich wohlig unter der Decke räkelte.
~Tom~
"Ich kann`s irgendwie nicht fassen, dass du da gerade drin liegst," äusserte ich meine Gefühle, während ich meine Hose zur Seite schubste und schlüpfte zu Bill unter die Decke. Sofort kuschelte ich mich an ihn und als sich unsere fast nackten Körper berührten, wurde ich von einer Welle intensivster Gefühle mitgerissen, die wärmend, kribbelnd, liebend über mich hereinbrachen und mir wurde immer klarer, wie sehr ich ihn brauchte... schon immer gebraucht hatte. "Sag mir, dass das kein Traum ist," bat meine Fassungslosigkeit.
*Bill*
Ich zog Tom in meine Arme und noch ein Stück zu mir ran. "Es ist kein Traum ... " flüsterte ich leise an sein Gesicht, " ... sonst würdest du das hier nicht spüren können" hauchte ich, während ich mich seinen Lippen näherte. Ich küsste zärtlich seinen Mundwinkel, um dann noch zärtlicher an seiner Unterlippe zu knabbern. "Ich liebe dich Tom" sprach ich hauchend das aus, was mein Herz mir laut schlagend mitteilte. All die lange Zeit hatte ich diese Worte nicht gesagt und jetzt hatte ich das Gefühl, sie ständig wiederholen zu wollen.
~Tom~
"Ich liebe dich auch, kleiner Bruder," seufzte ich vom Glück besetzt und nochmal bestätigten wir unsere Liebe mit einem Kuss. Meine Hand konnte es nicht unterlassen, über Bills weiche Haut zu streicheln, seine Nähe zu erfühlen. Meine Haut kribbelte wundervoll unter seinen streichelnden Fingern und meiner Kehle entwichen immer wieder Laute meines Wohlgefühls, allerdings waren unsere Körper einfach fertig und sowohl Bill als auch mir, fielen vor Erschöpfung immer wieder unsere Augen zu und unsere Hände blieben irgendwann einfach dort liegen, wo sie nicht mehr konnten. Ich bekam noch mit, wie Bill wegschlief, bevor auch mein Geist endlich Ruhe gab und in die Traumwelt wegdämmerte.
Ich erwachte von lautem Tumult, das aus dem Haus durch meine Tür drang und verwirrt versuchte ich zu peilen, was los war, doch einen Moment später kam die Antwort schon laut und deutlich durch Boris Stimme an meine Ohren, nachdem er zwei Mal kräftig an meine Zimmertür geklopft hatte. "Die Killer sind da," verkündete er warnend und die Angst, die mich sofort befiel, weckte mich schlagartig ganz auf. Draussen war es stockdunkel und meine Hand schaltete hektisch das Licht an, während ich merkte, wie Bill sich neben mir aufrichtete. "Oh scheiße," kommentierte meine Angst die Situation zittrig und ich warf einen kurzen Blick zu Bill, bevor wir uns Beide so schnell wie möglich anzogen. "Bleib bloß in meiner Nähe," setzte meine Sorge um Bill ein, als ich gerade meinen Gürtel festzurrte.

RE: Hate me, hate me... love me!
in Rollenspiele 31.12.2007 16:38von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
*Bill*
"Ja ... ist gut" antwortete ich hektisch, während ich mich anzog. Ich war sofort hellwach gewesen und in mir braute sich ein Gefühl der Angst zusammen. Die Killer schreckten wirklich vor nichts zurück. "Tom ... warte!" rief ich laut, als Tom bereits dabei war, die Tür zu öffnen. Ich ging eilig die paar Schritte auf ihn zu und umarmte ihn fest. "Ich will dich nie mehr verlieren" wisperte ich leise und küsste sanft seine Wange. Ich atmete tief durch, als ich ihm nun wieder in die Augen sah und schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln.
~Tom~
Ich erwiderte Bills Umarmung kurz. "Ich liebe dich... vergiss das nicht," sagte ich, bevor wir gemeinsam durch die Flure rannten. Von draußen kamen schon die Kampfgeräusche und als wir durch die Eingangstür hinaustraten, hatte ich bereits in jeder Hand eines meiner Messer und versuchte, so schnell wie möglich einen Überblick über die Lage zu gewinnen. Ich war froh, zu entdecken, dass die Deathfuckers anwesend waren und wir dadurch zahlenmässig immerhin überlegen waren und als ich direkt sah, wie Vince gerade in meiner Nähe in Schwierigkeiten war, hechtete ich drauf los und zog dem Killer, der ihn gerade in der Mangel hatte, eine Klinge über seinen Arm, so dass er von Vince ab ließ und sich mit einem wütenden Schmerzenslaut zu mir umdrehte.
*Bill*
Ich sah Tom kurz hinterher und konzentrierte mich dann auch auf den Kampf. Ich suchte David und sah ihn kämpfend. Innerhalb von Sekunden hatte ich mir einen Überblick geschaffen und stürzte mich ebenfalls in das Kampfgetümmel. Ich setzte zielsicher mein Messer ein und auch meine Fäuste schlugen hart auf die Gegner ein, als mich plötzlich ein stechender Schmerz durchfuhr! "Ahhhhhh ... " schrie ich laut auf und sackte auf den Boden. Geübt schleppte ich mich raus aus dem Getümmel und versteckte mich hinter einer Wand. Die Jeans an meinem Bein war aufgerissen und aus meinem Oberschenkel floss Blut. "Scheiße ... " grummelte ich leise und biss meine Zähne zusammen. Ich drückte sofort meine Hand auf die Wunde. "Fuck ... fuck" schimpfte ich leise. Gerade jetzt hätten die Männer mich brauchen können und ich kam mir so hilflos vor. Ich schaute vorsichtig hinter der Wand hervor und suchte nach Tom, dessen Kopf ich dann auch zwischen den Männern entdeckte.
~Tom~
Mein Herz schlug mir hart gegen meinen Brustkorb, als dieser Riese so wutschäumend vor mir stand und ich war nur froh, als Vince schnell reagierte und ihn von hinten zu fassen bekam, so dass er zu verletzt zum Kämpfen, das Schlachtfeld verließ. Meine Augen suchten nach Bill und fanden ihn nicht und sofort verstärkte sich das Angstgefühl in mir und ich suchte mit meinen Augen nochmal alles ab, während ich gleichzeitig versuchte, mich für die Zeit aus dem Kampf rauszuhalten. Als ich ihn in der Menge nicht entdeckte, suchte ich den Platz mit aufsteigender Panik drumherum ab und entdeckte sein Gesicht dann glücklicherweise ziemlich schnell. Sofort rannte ich zu ihm und sah, wie er sich sein Bein hielt und das Blut zwischen seinen Fingern hervorquoll. "Oh nein," entfuhr es mir, als ich mich zu ihm kniete und seinen Arm schnappte, um ihn mir um die Schulter zu legen. "Ist es schlimm?" fragte ich besorgt. "Kannst Du laufen, wenn ich dich stütze?" Wir hatten einen geheimen Eingang, durch den ich ihn ins Haus bringen wollte.
*Bill*
"Ja ... " kam es schmerzverzerrt aus meinem Mund und ich versuchte, so gut wie möglich zu laufen und hielt mich dabei an Tom fest. "Scheiße verdammt ... " verfluchte ich mich selbst. Jetzt konnte ich nicht mehr kämpfen und kam mir total blöd vor. Auch dass ich Tom nun vom Kampf weggeholt hatte, machte es nicht gerade besser, obwohl ich mehr als froh war, ihn hier bei mir zu haben. "Es geht schon ... geh zurück und mach sie fertig" sagte ich, als wir im Haus angekommen waren.
~Tom~
Ich war total hin- und hergerissen. Ich wollte nicht weg von Bill, wollte ihn nicht allein lassen, machte mir Sorgen um seine Verletzung. Auf der anderen Seite, wollte ich nicht, dass die Killer gewinnen würden und wußte, dass jeder Mann gebraucht werden würde. "Zeig erstmal her," forderte ich von Bill und zog seine Hand von seinem Bein. Ich hatte inzwischen schon einige Schnittverletzungen gesehen und konnte es einigermassen einschätzen, wie schlimm es aussah und wie schlimm es dann tatsächlich war. Bills Wunde blutete wie Sau, aber es schien ein gut zu behandelnder Schnitt zu sein. Schnell holte ich Verbandzeug und etwas zum Reinigen. "Mach dir das schonmal sauber," sagte ich, während ich ihm die Sachen neben ihn legte und ich gab ihm einen schnellen Kuss. "Ich bin gleich wieder da hoffentlich." Mit einem letzten Blick in seine Augen, sprintete ich wieder Richtung Ausgang und mir kam ein verletztes Mitglied der Deathfuckers entgegen. Auf meine Frage, ob er Hilfe brauchte, reagierte er verneinend. "Bill ist auch im Gemeinschaftsraum. Er hat Verbandzeug," richtete ich ihm noch schnell aus und war einige Sekunden später wieder auf dem Kampfplatz.
*Bill*
Als Tom verschwunden war, begann ich meine Wunde zu reinigen. Ich wischte das Blut so gut es ging weg und verband meinen Oberschenkel so fest es ging. Erschöpft lehnte ich mich an die Wand. Ich zuckte zusammen, als sich jemand neben mich auf den Boden plumpsen ließ. "Pierre ... " kam es aus meinem trockenen Mund und ich sah sofort, dass er auch verletzt war. Ihn hatte es übelst am Auge erwischt. Aus seiner riesigen klaffenden Platzwunde blutete es wie verrückt. Ich nahm von dem Verbandszeug und versorgte seine Wunde so gut es ging. "Ich hoffe, die anderen können die Killer endgültig fertig machen" sagte ich leise und war schon längst wieder mit meinen Gedanken bei Tom. Ich schickte ihm all meine Kraft und Liebe und betete leise für mich, dass ihm nichts passieren würde.
~Tom~
Ich hatte Glück und wurde von niemandem direkt angegriffen, so dass ich dort helfen konnte, wo Hilfe nötig war. Ich sah, wie Bushido zu Boden ging und im nächsten Moment stürzten sich gleich mehrere auf den Angreifer von ihm. Erleichtert nahm ich wahr, dass Bushido sich schnell wieder aufrappelte und nach einiger Zeit rief jemand laut "Rückzug, Leute" und nur einige Sekunden später standen wir alle keuchend und erledigt als vorläufige Sieger da. Niemand war getötet worden und ich hatte noch nichtmal einen Kratzer abbekommen. Ich stützte Boris, der auch am Bein verletzt war, auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum und die Stimmung der Männer wurde bereits auf dem Weg dorthin euphorisch. Als ich Boris in einen Sessel verpfanzt hatte, ging ich sofort zu Bill, der natürlich bereits den Ausgang des Kampfes mitbekommen hatte. "Niemand ist tot," sagte ich erleichtert und ließ mich erschöpft neben ihn sacken. "Wie geht`s dir?"
*Bill*
"Jetzt wieder gut" antwortete ich Tom lächelnd und suchte seine Hand, um sie mit meiner zu umschlingen. Ich war total glücklich, dass Tom unverletzt hier neben mir saß.
~Tom~
Ich erwiderte den liebevollen Druck auf meine Hand und Bushido und David lobten die Männer und jetzt setzte auch der Siegesjubel ein, der ohrenbetäubend durch den Raum schallte. Ich konnte mit dem Geschrei irgendwie immernoch nichts anfangen und blieb, wie immer, still dabei. Ich war einfach erleichtert, dass der Kampf erstmal vorbei war und beobachtete, wie David auf uns zu kam. Besorgt kniete er sich neben Bill, dessen Verband sich rot gefärbt zeigte und an Davids Gesichtsausdruck, als er Bill in die Augen sah, erkannte ich, dass er mehr für ihn empfand, als nur sein Anführer zu sein. "Ist es sehr schlimm?" fragte er Bill. "Kann ich irgendetwas für dich tun?"
*Bill*
"Geht schon" antwortete ich David und sah ihn dankbar an. "Ich hab alles, was ich brauche" fuhr ich fort und sah für einen kurzen Augenblick Tom in die Augen und drückte seine Hand, bevor ich mich wieder David zuwandte. "Danke David ... wenn du und Bushido nicht ... dann ... dann ... " stotterte ich und unwillkürlich lösten sich ein paar Tränen aus meinen Augen. Ich zog Toms Arm ganz nah an meinen Körper und hielt ihn fest. Mir wurde wieder bewusst, dass ich ihn endlich wieder hatte ... meinen Zwilling, meinen Bruder ... meine Liebe!!!

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