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Dass ich noch einmal einschlief war nicht geplant, doch mein Körper handelte ohne mich und ich bekam natürlich nicht mit, dass mein Bruder erst nach gut einer Stunde wieder auftauchte ...im Gegenteil, ich befand mich noch eine zusätzliche Stunde im tiefen Schlaf.
Kapitel 3
Ein zartes Streicheln meiner Wange weckte mich und nachdem ich verschlafen wahrgenommen hatte, dass es Bills Hand war, schloss ich die Augen wieder und genoss es noch einen Augenblick zu dösen.
Ich kannte dieses Lachen, es klang wie Musik in meinen Kinderohren. Bill jagte mich durch den Garten, kichernd und glucksend lief er hinter mir her, bis er plötzlich über eine Baumwurzel fiel und sich das Knie aufschlug. Schlagartig verstummte das schöne Geräusch und wurde zu einem Weinen, das mich direkt in mein Herz traf. Erschrocken lief ich zu ihm. „Bill…Bill…“ schrie ich aufgelöst.
„Hey, ich bin ja da…es ist alles gut Tom…du bist in Sicherheit.“ Klang es sanft an meine Ohren und ich riss die Augen auf.
„Ich…ich war grade mit dir in unserem Garten…du hast geweint Bill und… wir waren noch klein…“ stotterte ich verstört, weil mir das eben erlebte so real vorkam.
„Du hast dich erinnert?“ sprang Bill freudig auf „Du hast dich wirklich erinnert? Oh mein Gott“ er beugte sich über mich und umarmte mich voller Freude, so dass die Hängematte unkontrolliert zu schaukeln begann und ich mich grade noch an ihr festhalten konnte, um nicht hinaus zu purzeln.
Erst als er es aussprach, dass ich mich erinnert hatte, wurde ich mir der Erinnerung bewusst, das musste tatsächlich ein Geschehen aus unserer Kindheit gewesen sein.
„Ich weiß nicht genau was das zu bedeuten hat, aber ich fühle, dass es was Gutes ist.“ Freute er sich weiter und ging zum Tisch um zwei Becher mit dem Inhalt des Kessels zu füllen. „Komm, bevor wir etwas essen, will ich dir noch ein wenig erzählen.“
Froh darüber endlich Antworten zu bekommen sprang ich übermütig aus der Matte und lief an den Tisch. „Also, warum sind wir hier? Warum kann ich mich an nichts erinnern?“ sprudelte es aus meinem Mund, bis Bill mich mit einer Handbewegung stoppte.
„Eins nach dem anderen! Setz dich erstmal und trink einen Schluck.“
Ich versuchte mich zu beruhigen, weil mir klar war, dass ich nur so etwas erfahren würde und setzte mich neben ihn, konnte allerdings nicht verhindern, dass ich nervös an dem Lederband spielte, was mir seit kurzem um meinen Hals hing.
„Rahjana ist die Herrscherin über alle Seelen von ganz Dagna. Sie hat mich hier her geholt.“ Begann er zu erzählen.
„Aber warum?“ unterbrach ich schon beim ersten Luftholen.
„Pass auf Tom, lass mich erst alles erzählen und dann kannst du deine Fragen stellen. Ich werde sie beantworten so gut ich es kann, okay?“
„Okay“ gab ich klein bei und lauschte jetzt konzentriert seiner Erzählung.
„Hier ist der Teil von Dagna, in den die verlorenen Seelen kommen, wenn Rahjana sie nicht mehr benötigt…ja ausgenommen mich, aber dazu komm ich später. Niemand hier kann sich an sein vorheriges Leben erinnern. Sie löscht jeglichen Erinnerungen, sobald ihre Männer hierher kommen. Ja…hier in dem Teil von Dagna leben nur männliche Menschen. Nur unter den nicht menschlichen Wesen gibt es auch weibliche…zu denen komm ich aber auch später.“ Er wischte sich einmal durchs Gesicht, bevor er weiter sprach und ich musste mich zusammennehmen nicht doch wieder zu fragen, obwohl er mich ja bei jeder Unklarheit wissentlich auf später vertröstete.
„Sobald die Jungs alt genug sind, werden sie hier hinüber gebracht, aber es gibt auch andere, so ähnlich wie bei dir und mir, kommen sie von weit weg. Doch alle hier haben gemeinsam, dass sie nichts mehr von ihrem alten Leben wissen.
Rahjanas Reich und das Reich der verlorenen Seelen ist getrennt nur durch einen Riss im Erdreich, die Grenze ist nicht bewacht und jeder könnte ungehindert hinüber treten. Solltest du also tatsächlich einmal allein unterwegs sein, was ich nicht hoffe…aber sollte das passieren so schau immer genau hin wo du lang gehst…betrete nie das verbotene Land, wenn du das tust wirst du niemals wieder zurück kehren und niemand wird dich jemals wieder sehen. Ich weiß nicht genau was sie tut. Keiner weiß wohin sie einen bringt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es etwas Gutes bedeutet.“
„Dann ist sie doch böse?“ konnte ich mir das Fragen nun doch nicht mehr verkneifen „Und warum heißt es verlorene Seelen, wenn man sich doch nur nicht erinnern kann?“
„Sich auf Dauer nicht erinnern zu können ist für viele als hätten sie ihre Seele verloren, sie sagen es so. Ich weiß es nicht, bei mir war es nicht so…meine Erinnerung blieb erhalten.“ beantwortete er mir jetzt tatsächlich meine Frage. „Rahjana ist nicht direkt böse…sie tut böses, aber ich glaube nicht, dass es ihr überhaupt bewusst ist…es ist ihr eigener Überlebenswille. Es war immer so und sie kennt es nicht anders…betrachte ihr Handeln als Tradition…so tu ich es jedenfalls“
Ich verstand mal wieder gar nichts, beschloss aber vorerst genug gefragt zu haben und ließ Bill weiter sprechen.
„Hier im Dorf leben nur Männer und andere Wesen, die einander freundlich gesinnt sind…hier findet auch kein andere her…ich weiß nicht genau wie es geschützt ist, aber irgendwem ist es einmal gelungen einen Weg zu finden, der niemanden hier hereinkommen lässt, der nicht hierher passt. Aber draußen im Wald kannst du nicht einmal den Menschen trauen, dass heißt du kannst es gut unterscheiden…bist du dir sicher es ist ein Mann, dann kannst du ihm trauen, aber nähere dich nie einer Frau...glaub mir es wird dir nicht gut tun und kann sehr gefährlich werden.
Was alle anderen Wesen angeht ist es manchmal schwerer zu unterscheiden, deswegen darfst du niemals allein in den Wald. Den Schwarzratzen bist du ja schon begegnet und du hast genau richtig gespürt, sie sind verbündete Rahjanas. Normalerweise kommen sie nicht in den Wald, doch heute haben sie dich gesucht und sie werden es sicherlich weiter tun. Für sie bedeutest du genau so eine Gefahr wie für Rahjana, denn sie sind von ihr abhängig.“
„Ich hab auch etwas heulen gehört, was war das?“ fragte ich, als Bill eine kurze Pause einlegte. Ich war mir nicht sicher, ob er noch weiter sprechen wollte, oder ob es jetzt an der Zeit war für mich meine Fragen loszuwerden, die er noch nicht beantwortet hatte. „Ich denke es waren Wölfe, es sind zwar gewöhnliche Wölfe, aber deswegen nicht weniger gefährlich…sollte dir klar sein.“ Grinste Bill mich nun an. „Es gibt viele Wesen in diesem Wald es würde zu weit führen dir alle zu beschreiben, manche sind ganz einfach auch unbeschreiblich…sicherlich wirst du noch das ein oder andere mal mit mir zusammen in den Wald reiten, auf Aschanja bist du einigermaßen sicher und ich werde dir dann einige zeigen…ein paar kenne selbst ich nicht, man hört sie nur manchmal…ich hab noch viele von ihnen nicht gesehen und kenne sie nur aus Erzählungen.
„Wie lang bist du eigentlich schon hier?“ fragte ich nach seiner Aussage nahe liegend.
„Ich glaube die Zeit läuft hier anders, ich bin mir aber nicht sicher…für die gefühlte Zeit hier in Danga, also Tage und Nächte gerechnet, bin ich seit ungefähr einem halben Jahr hier.“
„Solange haben wir uns nicht gesehen?“ ich war entsetzt, auch wenn ich mich nicht erinnern konnte, ich wusste, dass eine so lange Trennung von meinem Bruder grausam sein musste.
„Tom, ich habe keine Ahnung, wie lange du mich nicht gesehen hast…ich jedenfalls war so lange von dir getrennt ja…und …vielleicht wäre es auch besser gewesen du wärst nie hier aufgetaucht.“
Entsetzt sah ich ihn an, das konnte er doch nicht ernst meinen! Seine Aussage kränkte mich, es tat schrecklich weh zu glauben er hätte mich nicht vermisst. Also ich für meinen Teil konnte mir nicht vorstellen lange von ihm getrennt zu sein und der Gedanke, dass ich es vielleicht gewesen war machte mir Angst.
Bill schien meine Gedanken genau in meinen Augen lesen zu können, denn er lenkte sofort ein. „Bitte Tom, so hab ich es doch nicht gemeint…ich freu mich so wahnsinnig dich zu sehen…ich bin so froh, dass es dir gut geht. Doch versteh mich doch, ich habe einfach Angst dass es nicht so bleibt…ich hab Angst um dich Tom, Angst dass dir etwas zustoßen könnte. Es ist so gefährlich für dich in Danga.“ Zart legte er die Hand in meinen Nacken als wolle er mir mit der Geste die Wahrheit seiner Worte bestätigen.
Es tat so gut ihn zu fühlen und ich schloss kurz meine Augen.
Ich saß auf meinem Bett und hielt meine Gitarre in der Hand, wie von selbst begann ich zu spielen und lauschte bald darauf Bills Stimme, die hell und klar aus seinem Mund ertönte.
„In mir wird es langsam kalt, wie lang können wir Beide hier noch sein, bleib hier die Schatten wollen mich holen, doch wenn wir gehen dann gehen wir nur zu zweit. Du bist alles was ich bin
und alles was durch meine Adern fließt, immer werden wir uns tragen egal wohin wir falln egal wie tief. Ich will da nicht allein sei, lass uns gemeinsam in die Nacht, irgendwann wird es Zeit sein lass uns gemeinsam in die Nacht.“
„Tom, alles klar?"fragte Bill leise, ich hatte wohl länger als gedacht die Augen zu gehabt und war meiner Erinnerung verfallen
„Ja alles klar soweit.“ Antwortet ich schnell..zuschnell.
„Du glaubst mir nicht?“ fragte er und klang nun seinerseits verletzt.
„Doch Bill, entschuldige…ich hatte nur eben eine neue Erinnerung und …na ja du hast gesungen. Es klang schön“ Gab ich zu warum ich eben nicht ganz bei mir war.
„Was hab ich gesungen?“ fragte Bill und lächelte mich überaus sanft an. Ich sagte ihm den Text, den ich behalten hatte und sein Lächeln wurde ein wenig verträumt.
„Kannst du es singen?“ brachte mich die Art von Lächeln auf die Idee das zu fragen, oh ja ich wollte es gern hören. Die Fragen, die mich noch bis eben übel gequält hatten waren für den Augenblick vergessen und als Bill begann mir genau das Lied aus meinem kleinen Erinnerungstraum vorzusingen hörte ich gebannt zu. Mit jeder Zeile kam ein Stückchen mehr Erinnerung an das Lied zurück und als Bill endete kam mir eine Idee.
„Gibt’s hier eine Gitarre?“ fragte ich und meine Hände begannen vor Aufregung zu zittern, als Bill aufstand und hinter seine Hängematte ging.
Als er zurückkam, trug er tatsächlich eine Gitarre in dem Arm… mir war klar, dass es nicht das war, was ich in meinem alten Leben gespielt hatte, doch einen Versuch war es wert. Fast andächtig nahm ich das Musikinstrument in meine Hände. Ob ich es tatsächlich spielen konnte?
Zaghaft begann ich die ersten Töne des eben von Bills gehörten Liedes zu spielen, dass mir plötzlich im Blut zu liegen schien, so dass Bill direkt einsetzten konnte und zu meinen Klängen sang. Ich sah ihn an, sah ihn die ganze Zeit an und zwischen uns herrschte eine Einheit, die nicht nur von der Musik herrührte…ich spürte eine tiefe Verbundenheit, die mein Herz zum Schmerzen brachte. Da war nicht nur die Zwillingsgeschichte, nicht nur dieser Einklang, der uns von Geburt an verband, da war noch etwas anderes, etwas was ich nicht greifen konnte und mir noch viel weniger erklären.
Auch noch, als unsere Klänge längst verstummt waren saßen wir da und sahen uns schweigend an. Irgendetwas an dieser Situation genoss ich total…ich schob es darauf meinen Bruder lange nicht gesehen zu haben.
Irgendwann kam dann aber doch mein Wissenshunger wieder auf und ich stellte ihm erneut eine der wichtigen Fragen.
„Warum bist du hier Bill?“
„Ich…ja…also…ich…“ stotterte er plötzlich herum.
„Sag mir wie du hier her gekommen bist, warum hat Aschanja dich geholt, warum bist du der einzige hier, der sich an alles erinnern kann und warum bist du so wichtig für sie?“ hackte ich nun eindringlicher nach, ich musste es wissen.
„Ich möchte nicht drüber sprechen Tom, bitte…verzeih, aber ich kann es einfach noch nicht…lass mir ein wenig Zeit…bitte.“
„Dann sag mir wenigstens warum ich hier bin.“ Ging ich nicht weiter darauf ein, auch wenn ich nicht verstand warum er mir so etwas wichtiges, mir erschien es zumindest sehr wichtig, nicht erklären wollte. Ich spürte, dass es ihm irgendwie unangenehm war.
„Du bist Tibullus, der Retter der Seelen…die Sage sagt es so…nur du kannst mich, dich und die anderen verlorenen Seelen retten. Wenn du das richtige tust, dann verliert Rahjana die macht über die Seelen Dangas.“
„Aber wie kann ich das tun?“ ich erschreckte über seine Worte…es sollte von mir abhängen? „Was muss ich machen Bill? Was ist denn das richtige?“
„Und genau das kann ich dir nicht sagen Tom, du musst es selbst herausfinden. Niemand darf es dir sagen, dann wäre alles verloren. Auch ein Grund warum du niemals allein in den Wald gehen darfst…Tom pass bitte auf, dass dir kein Fremder etwas darüber erzählt…dann…dann wäre unsere letzte Chance vertan und es gäbe für niemanden von uns einen Weg zurück.“
„Aber ich…wie…was soll ich denn…ich versteh das nicht.“ Fand ich keine Worte und sah mein Gegenüber nur noch entsetzt an.
„Bitte, mach dir nicht so viele Gedanken, lass dir Zeit…lass uns Zeit. Überfordere dich nicht mit Fragen, die nicht zu beantworten sind…lass erst einmal den Dingen ihren Lauf und beachte die Gefahren, die ich dir erklärt habe, sei immer auf der Hut und trau deinem Gefühl. Wie bei den Schwarzratzen, da hast du doch auch auf dein Innerstes gehört…versuch es immer und bei allem so zu machen.“
Ich mich Überfordern? Nicht ich tat das, sondern er und die ganze Situation…dieses sonderbare Land überforderte mich. Aber ich kam nicht dazu mich gegen Bills Aussage zu wehren, denn er griff sich plötzlich blitzschnell in den Nacken und zog eilig etwas aus seinen Haaren hervor.
„Hey Minzchen, ausgeschlafen?“ grinste er, jetzt wieder ganz ruhig, die verschlafen dreinblickende Elfe an, die matt in seiner Hand lag. Sie nickte nur und rieb sich die kleinen Augen.
Gänzlich verwirrt wunderte ich mich über gar nichts mehr, doch es blieb auch gar keine Zeit für neue Fragen, denn es klopfte einmal kurz an der Hüttentür und nachdem Bill sein Okay gab trat ein junger Mann in das Holzhäuschen ein.
„Habt ihr nicht langsam mal Hunger? Wir warten schon auf euch.“ Sagte er freundlich und kam auf mich zu.
„Wir kommen.“ Erwiderte Bill, setzte Minze auf seiner Schulter ab und stand auf. Ich tat es ihm gleich und der junge Mann sagte nun „Willkommen Tibullus…ich bin Leomar.“ Und ehe ich mich versah, hatte er mich in seine Arme gezogen und küsste mir direkt auf den Mund.
Ich wusste nicht recht wie ich mich verhalten sollte, fand diese Art der Begrüßung irgendwie ungewöhnlich…er kannte mich nicht und küsste mich? Auf den Mund? Und außerdem war er doch ein Mann.
Ich stand stocksteif da und sah zu, wie er die Hütte wieder verließ.
„Daran wirst du dich gewöhnen müssen“ grinste Bill übelst frech und zog mich hinter sich her durch die Tür.


RE: Dagna - Im Tal der verlorenen Seelen
in Fanfictions 18.04.2008 15:53von elodia • Besucher | 4.103 Beiträge
ich hat auch sofort theon im kopf. .
hach schön wenn sich alle gleich so auf ein bild einschiessen und das mit den küssen find ich ja mal übelstgeil. .
und es gibt keine frauen. .hehe
wetten zwischen tom und bill lief schon was in unserer welt und bill weiss es und tom nimmer hach und eigendlich bin ich noch so unwissend wie am anfang und möcht doch mehr wissen . .
also so schnell wie möglich weiter und klär mich mal auf. .

#jap #genauso verdorben seid ihr
lol elodia du willst aufklärung?
warte, die kennt hier sicherlich jeder schon, aber wenn du meinst #ass
Der Bienenjunge, nennen wir ihn Willi, fliegt auf ein Blumenmädchen seiner Wahl, lässt seine gelb-schwarz gestreifte Hose fallen und es geht los, das Bestäuben......
Dabei kommt ihm natürlich entgegen, dass das Blumenmädchen nur ganz schlecht fliehen kann, aber eigentlich will sie das ja auch überhaupt nicht. Schließlich hat sie sich ja extra in einen leuchtenden und bunten Fummel geschmissen und kräftig Parfüm aufgetragen. Und warum das Ganze, nur um den armen, kleinen Willen zu betören, hat ja schließlich auch geklappt, sie hat Willi rumbekommen.
Willi fährt nun mit seinem entblößten äußeren Geschlechtsmerkmal in eine Spalte der Blumendame (das treibt mir die Schamesröte ins Gesicht), worauf beide die Augen kräftig verdrehen................
Beide verdrehen die Augen immer mehr, denn Willi steht kurz vor dem Vollzug, er hat ein Gefühl, als ob er niesen müsste, nur eben am Stachel. Blümchen hyperventiliert und schreit abwechselnd "Nein!" und "Mein Gott!",.....
Blümchen stöhnt also wie angestochen (haha), der Bienenjunge arbeitet angestrengt (er ist bienenfleißig), seine stoßartigen Bewegungen werden immer hektischer, der Schweiß rinnt ihm von den Fühlern, er steht kurz vor der Explosion und da geschieht es, ihm geht einer ab.
Er klettert von der Blume, lässt sich den Halm herabgleiten (den von der Blume), fragt noch schnell: "Wie war ich??" und schläft ein. Jedenfalls war er erfolgreich, denn nach 9 Monaten wachsen überall kleine, zarte Gänseblümchen. Der Bienenjunge fliegt noch immer durch die Gegend und wenn es ihm so ist, dann poppt er ein Löwenmaul, vögelt eine Nelke oder kachelt mit einer Lilie......

Ich wusste nicht recht wie ich mich verhalten sollte, fand diese Art der Begrüßung irgendwie ungewöhnlich…er kannte mich nicht und küsste mich? Auf den Mund? Und außerdem war er doch ein Mann.
Ich stand stocksteif da und sah zu, wie er die Hütte wieder verließ.
„Daran wirst du dich gewöhnen müssen“ grinste Bill übelst frech und zog mich hinter sich her durch die Tür.
Kapitel 4
Spätestens, als wir an der großen Feuerstätte hinter den Hütten ankamen, wusste ich was Bill meinte. Bis ich am knisternden Feuer ankam, hatten mich mindestens zehn der Dorfbewohner zart auf meine Lippen geküsst und es kam mir schon total normal vor. Auch die restlichen Männer, die um die Feuerstelle versammelt saßen, standen nacheinander auf und kamen zu mir um ihren Tibullus zu küssen.
Erst, als ich in etwa dreißig Küsse bekommen und genauso viele fremd klingende Namen versucht hatte zu behalten, was natürlich unmöglich war, gab es eine Gelegenheit einen Blick auf die Speisen zu werfen. Wirklich Gedanken hatte ich mir noch nicht darum gemacht, was es hier zu essen geben könnte, aber als ich die Vielzahl der Dinge sah war ich ziemlich erstaunt.
Auf dem Feuer lag eine große Auswahl an verschiedenen Gemüsesorten und wie ich erkennen konnte drei verschiedene Arten von Fleisch. Ich war mir sicher nichts davon wirklich zu kennen, doch ich musste zugeben, dass der Geruch meinen Magen zum knurren brachte. Auf einem kleinen Holztisch standen verschiedene Krüge mit Wein und Wasser und frische Früchte gab es auch im Übermaß.
Bill brachte mich dazu wirklich alles was es gab zu probieren und als das Mahl beendet war, war ich so voll gegessen, dass ich nur noch matt im Gras lag und in den Himmel schaute. Ich lauschte den Gesprächen um mich herum und beobachtete die weißen Wolken, die über mich hinweg zogen.
„Alles klar Tom?“ fragte Bill sanft und strich mir liebevoll über die Wange.
„Ja, mir geht’s grade richtig gut.“ Konnte ich grade noch antworten, bevor mich eine erneute Erinnerung überkam…doch diesmal war sie anders, noch viel kürzer als die Male zuvor.
Ich spürte wundervoll weiche Lippen auf meinem Mund und eine Zunge, die mich schier um meinen Verstand brachte.
Doch die Erinnerung endete, bevor ich herausfinden konnte wer mich dort küsste.
Bill hatte sich wieder von mir abgewandt und unterhielt sich mit einem jungen Dorfbewohner. Ich folgte dem Gespräch nicht, denn mir kam plötzlich in den Sinn, dass jede Erinnerung an mein Leben gekommen war, wenn mein Bruder mich berührte. Ob das Zufall war? Oder löste er gar die Rückblicke in die Vergangenheit aus? Ob ich mit ihm drüber sprechen sollte? Doch das kam mir dann doch irgendwie falsch vor und ich beschloss dieses Gefühl der Falschheit ernst zu nehmen, Bill hatte ja gesagt ich solle deutlich auf meine Empfindungen achten.
Aber ich nahm mir fest vor das zu beobachten, vielleicht gab es da wirklich einen Zusammenhang.
Als ich mit meiner inneren Unterhaltung fertig war und meine Aufmerksamkeit wieder auf mein Umfeld legte, blieb mir die Atemluft im Halse stecken und ich starrte mit leicht geöffnetem Mund auf die Personen neben mir.
Mein Bruder hatte sich mit dem Rücken gegen einen der längs liegenden Baumstämme gelehnt und hielt den Körper des Jungen seitlich in seinem Arm. Sie küssten sich und ich konnte sehen, wie ihre Zungen leidenschaftlich miteinander spielten.
In meinem Kopf begann es zu rauschen und tausende von Gefühlen und Gedanken flossen gemeinsam mit meinem Blut umher. War das sein Freund? War er glücklich? Stand er auf Männer? War das der Einfluss dieses irrsinnigen Landes und seine komischen Sitten, Gestalten und was auch immer es hier noch für komische Dinge gab?
Es sah wundervoll aus, so zärtlich und so liebevoll. Sie passten zusammen…taten sie nicht…es war falsch…es sah so richtig aus. Schön, es war schön…quatsch, wie konnte es schön sein, wenn mein Bruder einen Jungen küsste…und seit wann fand ich so etwas schön? Aber wusste ich das überhaupt? Was wusste ich schon? Von Bill…von mir…von niemandem.
Oh Gott wie viel Fragen konnte es überhaupt geben in einem Leben? Sollte ich nicht vielleicht irgendwann einmal aufhören mich hier noch über irgendetwas zu wundern?
Aber wie sollte ich das? Ich wusste nichts…die paar Dinge, die Bill mir erzählt hatte, es waren doch nur ein paar Tropfen aus einem unendlichen Meer von Unklarheiten.
Während immer mehr Fragen durch meine Gedanken zogen und mich maßlos quälten, sah ich, dass Bill sich behutsam von seinem Partner löste, um seine Augen auf mich zu richten.
Er lächelte und eine Flut von Zärtlichkeit durchströmte mich. Plötzlich wünschte ich mir an seiner Stelle zu sein, oder an der des Jungen in seinem Arm. Ich sehnte mich einfach nur nach irgendeiner Form von Zuneigung.
Ich kam mir von einer Sekunde auf die andere so ungeliebt vor und sehnte mich danach gehalten zu werden. Der Wunsch berührt zu werden, gestreichelt, geliebt, liebkost und im Arm gehalten zu werden war so wahnsinnig stark und als ich jetzt einen Blick über die große Wiese warf, wurde es nicht geringer. Überall lagen die Männer dicht aneinander gekuschelt und tauschten kleine Zärtlichkeiten aus.
Niemand schien hier allein zu sein…nur ich. Ein Gefühl des Ausgeschlossen seins kam zu meiner Sehnsucht und das ganze hat nur einen einzigen Vorteil, die Fragen waren weg. Eine Tatsache, die mir allerdings kein besseres Gefühl gab.
Die Augen meines Bruders sahen noch immer in mein Gesicht, sie wirkten irgendwie prüfend. Ob er ahnte wie ich mich fühlte?
Sein Arm, den er mir einladend entgegen streckte, gab mir endlich einmal eine klare Antwort. Er wusste es.
Ein wenig zögerte ich noch, rutschte dann aber hinüber zu dem Pärchen und kuschelte mich so dicht es nur ging an Bill heran. Der schützende Arm, der sich fest um meine Schultern schlang nahm mir sofort die Einsamkeit. Geborgenheit legte sich über mein schlechtes Gefühl von eben und ich fühlte mich wohl, richtig wohl. Nicht einmal, dass Bill sich wieder dem Menschen in seinem linken Arm widmete und ihn erneut mit einem Zungenspiel beglückte, konnte mich jetzt noch stören. Er hatte mir gegeben was ich brauchte und ich war mit der kleinen Geste der Zuneigung absolut zufrieden.
An Bills Schulter geschmiegt beobachtete ich die beiden Küssenden genau und ließ mich von ihrem Anblick berieseln. Es gefiel mir…ja tatsächlich, nichts mehr in mir sträubte sich dagegen. Es war einfach nur schön zu sehen wie liebevoll sich ihre Lippen trafen und wie geschickt ihre Zungen miteinander tanzten.
Nach einiger Zeit fiel mir auf, dass ich diesmal gar keine Erinnerung durch Bills Berührung erhalten hatte und ich wollte meine These grade über den Haufen werfen und die letzten Male für puren Zufall erklären, als Bill seinen Daumen bewegte und begann mir zärtlich den Oberarm zu streicheln.
„Ich krieg dich…ich krieg dich“ erklang eine Singsangstimme in meinem Ohr und ich drehte mich lachend zu meinem Bruder um „Das werden wir ja noch sehen“ gab ich frech zurück und lief so schnell mich meine kleinen Beine trugen vor ihm davon.
„Man Bill, kannst du vielleicht mal mit anpacken…jetzt lass uns doch nicht immer alles allein schleppen“ moserte ich meinen jüngeren Bruder an, der natürlich ohne eine der Kisten aus dem Raum kam und in den Van steigen wollte.
„Ich bin nicht umsonst Sänger und Frontmann der Band geworden…tragt euren Scheiß allein“
Bill hörte nicht mehr auf meinen Arm zu streicheln und mich überkam eine Szene aus vergangener Zeit nach der anderen. Mal waren wir jung, dann schon wesentlich älter, dann wieder ganz klein…es sprang immer hin und her. Doch eins hatten alle Erinnerungen gemeinsam, sie waren relativ belanglos…der Kuss, dessen Herkunft zu wissen ich ersehnte, der kam nicht darin vor und ich war enttäuscht. Solche Erinnerungen wollte ich grade gar nicht, auch wenn es interessant war zu wissen, dass wir scheinbar in einer Band gespielt hatten. Irgendwie erschien mir die schemenhafte Kusserinnerung als das einzig wichtige und da sie nicht kam, schob ich alle anderen Geschehnisse, die in meinem Kopf auftauchten in mein Unterbewusstsein. Es klappte…ich sah die Bilder nicht mehr und hörte auch die Stimmen nicht, sondern konzentrierte mich trotz Bills Berührungen auf die Dinge, die hier in Dagna passierten. Ich war mir ziemlich sicher, die Bilder aus meinem alten Leben, die in mein Unterbewusstsein krochen irgendwann später wieder aufrufen zu können…schließlich blieben die Erinnerungen, wenn sie denn auftraten auch in mir.
„Ich hab eine Idee!“ sagte Bill ganz plötzlich und löste sich sowohl von mir, als auch von dem jungen Mann. Ich versuchte mich die ganze Zeit an seinen Namen zu erinnern, doch ich konnte das Gesicht zu keinem zuordnen. Sowieso waren mir viele der Namen bereits gänzlich entfallen.
„Bin gleich wieder hier.“ Erklärte mein Bruder, als er bereits stand und lief in Richtung der Hütten davon.
Mein jetziger Nachbar zögerte nicht und fragte auch nicht. Als Bill weg war, überwand er die entstandene Lücke und kuschelte sich statt an meinen Bruder, nun an mich.
Ich ließ es zu…was hätte ich auch tun sollen? Okay, ich hätte natürlich etwas dagegen sagen können, oder einfach aufstehen, doch…wenn ich ehrlich war, war mir seine Nähe überhaupt nicht unangenehm. Im Gegenteil.
„Ich weiß deinen Namen nicht mehr.“ Flüsterte ich leicht beschämt, weil es mir irgendwie wichtig war zu wissen wer sich an mich kuschelte, auch wenn dies im Endeffekt keinerlei Bedeutung hatte.
„Salones“ flüsterte er leise zurück und drehte seinen Kopf dicht zu mir. Unsere Augen trafen einander und ich merkte, wie sein Gesicht mir immer näher kam. Seine Hand an meiner Wange…mein Kopf in der Hand eines Fremden…doch kein fremdes Gefühl.
Oh Himmel…küss mich… berühr meine Lippen, spiel mit meiner Zunge, genauso wie du es eben noch mit meinem Bruder getan hast…ritt mich der Teufel? Das dachte ich doch nicht wirklich.
Doch ob ich es nun dachte oder nicht, er tat es…und ich wehrte mich nicht…sanft trafen seine Lippen die meinen…zaghaft, vorsichtig...liebevoll.
Seine Zunge legte sich warm und feucht auf meine Lippen, umspielte den Spalt zwischen ihnen und ohne zu zögern öffnete ich leicht den Mund und kam ihr mit meiner eigenen Zunge entgegen.
Ein Kuss…ein Zungenspiel… doch aufgebaut auf Zärtlichkeit…kein Prickeln…zwar aufregend, liebevoll, schön…aber kein Vergleich zu dem Kuss aus meiner Erinnerung.
Aber genau das was ich jetzt gebraucht hatte, es fühlte sich gut an…so gut.
Ich war tatsächlich ein wenig traurig, als er sich wieder von mir löste und wünschte mir sofort ihn weiter zu spüren. Doch als ich sah, dass Bill mit der Gitarre in der Hand vor uns stand verflog dieser Wunsch und ich sah peinlich berührt zu meinem Bruder auf.
Ich wusste nicht was ich erwartet hatte, entsetzen? Vorwürfe? Hämisches Grinsen? Keine Ahnung, aber Bill zeigte keinerlei Reaktion auf das, was eben vor seinen Augen passiert sein musste.
Wortlos setzte er sich uns gegenüber, schob dir Gitarre zu mir rüber, die ich ganz automatisch griff und begann zu singen. Konzentriert lauschte ich den Klängen, alles um mich herum schien wie ausgestellt und ich fühlte nur noch die Musik, hörte das Lied bis zum Ende, um gleich im Anschluss die Melodie auf das Musikinstrument umzusetzen. Bill begann seinen Text von vorn. Gemeinsam fühlten wir das Musikstück, als hätten wir nie etwas anders getan. Ich war zu Hause…das war mein Leben, hier war ich glücklich…hier wollte ich sein.
Immer mehr Bewohner des kleinen Dorfes versammelten sich um uns, setzten sich ins Gras um unsere Musik zu lauschen. Nach jedem Stück sang Bill ein neues und ohne groß zu überlegen konnte ich jedes Lied nach dem Hören spielen.
Ich war seit dem ich an diesem Ort war das erste Mal absolut entspannt…keine Fragen, kein Wundern, nichts war fremd…ich spielte mit Bill und tat das, was ich tun wollte. Und es tat gut…so gut.
Am Ende hatte ich keine Ahnung, wie lange wir dort gesessen hatten, wie lange wir in unser Spielen vertieft waren, wie viele Lieder wir gespielt hatten. Ich konnte nicht einmal abschätzen wie weit der Tag bereits fortgeschritten war. Ich verspürte eine müde Schwere und wünschte mich in die Hängematte, doch war es an der Zeit dafür? Es war noch genauso hell wie nach dem aufwachen, doch ich hatte keinen Plan wann hier die Sonne untergehen würde. Der Ganze Tag war so durcheinander und ich hatte soviel Eindrücke zu verarbeiten, vielleicht war ich auch deswegen so müde.
Die anderen Dorfbewohner gaben mir die Antwort darauf, denn sie verließen nach und nach die Wiese um in ihren Häusern zu verschwinden und irgendwann, als ich mich grade darüber äußern wollte, dass ich gern schlafen würde, stand Bill auf und hielt mir die Hand hin.
„Komm, lass uns schlafen gehen…es ist spät und der Tag morgen wird sicherlich nicht viel ruhiger werden wie der heutige.“ Sagte er leise und nach dem ich mich ebenfalls erhoben hatte, legte er den Arm um mich und wir gingen gemeinsam den Weg zur Holzhütte.
„Kannst du mir nicht ein wenig erzählen? Also von dem was war, bevor ich…wir hierher kamen? Wie haben wir gelebt? Hilf mir doch…wenn du singst klappt es doch auch…erzähl mir einfach ein bisschen, ich bin mir sicher, dann kann ich mich auch schneller erinnern.“ Bat ich Bill, als wir bereits in den Hängematten lagen. Ich hatte grade gemerkt, dass ich die Erinnerungen vor vorhin, die ich in mein Unterbewusstsein geschoben hatte tatsächlich alle in mir hatte und mich packte die Neugierde darauf mehr zu wissen.
„Nein Tom, es kommt was kommen soll…du musst dich von allein erinnern. Ich könnte alles zerstören, wenn ich dir etwas erzähle. Mit den Liedern ist das was anderes, da kann ich nichts falsch machen, aber um dir irgendwas zu erzählen…davor hab ich einfach viel zu viel Angst…ich bräuchte mich nur einmal verplappern und wir kämen hier niemals wieder weg.“ Flüsterte er entschuldigend und schürte meinen Wissensdurst damit nur noch mehr. Was war es bloß zum Teufel, was ich nicht wissen durfte und warum nicht? Was war passiert, was so schlimm war, dass ich es nicht wissen durfte? Oh Himmel noch mal, ich wurde noch verrückt.
Fragen und Erinnerungen spukten noch eine ganze Weile durch meinen Kopf. Der Kuss tauchte immer wieder auf.
Doch irgendwann, nach zwecklosem grübeln schlief ich dann doch endlich ein.

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