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RE: Killing me softly
in Fanfictions 22.12.2008 18:27von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge
Tja Erna, jetzt hast du mich endlich wach geküsst
So. Bei dieser Geschichte immer wieder faszinierend für mich: Entweder ich schreib in einem Rutsch, oder gar nicht. Heute war der Rutsch-Tag, leider nicht so wirklich lang. Dafür kurz und knackig. Hoff ich zumindest^^
39.
„Shirin“, keucht Bill atemlos, nachdem ich ihn draußen einfach an die nächstbeste Wand gedrückt habe. Warum auch Zeit vergeuden? Hier sind wir ja endlich allein, und nichts anderes will ich im Moment. Allein sein. Mit ihm.
„Ja?“ frage ich unschuldig, während ich mich schon ungeduldig an seinem Hals entlang schmuse. „Du riechst gut“, stelle ich schnurrend fest und in Nullkommanichts ist er sein T-Shirt los. Ich lasse es unbeachtet auf den Boden fallen und kann in seinen Augen sehen, dass er damit nicht gerechnet hat. Aber es scheint ihm auch nicht zu missfallen.
„Was genau soll das werden?“ stellt er die unsinnigste Frage ever, und ich kann ihn nur verliebt angrinsen. „Ich hol mir jetzt nur was ich brauche“, erkläre ich dann aber doch noch gnädigerweise, „- dich“, füge ich noch bestimmend hinzu, als er schon wieder etwas sagen will. Wir sollten die ungestörte Zeit nicht sinnlos verstreichen lassen, ewig wird unser Verschwinden bestimmt nicht unbemerkt bleiben. Aber noch höre ich die anderen drei in der angrenzenden Küche lautstark diskutieren. Und das soll auch bitte noch ein bisschen so bleiben.
„Dann sollten wir uns beeilen“, stimmt Bill mir zu und wirft einen vielsagenden Blick auf die Küchentür. Ich bin völlig seiner Meinung und auch nicht gewillt, jetzt noch unnötig Zeit zu verschwenden oder unnötige Worte zu verlieren. Und auf wundersame Weise schaffen wir beide es innerhalb der nächsten paar Minuten, unsere sämtlichen Klamotten im Flur und auf der Treppe zu verteilen, bis schließlich am Ende lautstark Bills Zimmertür hinter uns ins Schloss fliegt...
* * *
Warum kann das Leben nicht immer so sein? Einfach hier liegen, sich warm und vertraut und geborgen und so schön müde zu fühlen, die Ruhe geniessen, nichts sagen zu müssen...
„Shirin?“
Okay, das Letzte nehme ich zurück. Und ich brumme als Antwort nur ein träges und äußerst unwilliges „Hmm...“, damit Bill ja nicht auf den absonderlichen Gedanken kommt, jetzt eine Grundsatzdiskussion führen zu wollen oder noch Schlimmeres. Man kann ja nie wissen. Bei ihm schon gar nicht. Müde male ich weiter mit geschlossenen Augen Kreise auf seiner Brust. Vielleicht beruhigt ihn das ja. Oder so.
„Shirin, versprichst du mir was?“
Der Unterton, der in dieser Frage mitschwingt, veranlasst mich dazu, augenblicklich mit meinem Verwöhnprogramm inne zu halten und einigermaßen alarmiert meinen Kopf zu heben. Ein sanftes Lächeln empfängt mich und ich atme schon wieder ruhiger, bevor er überhaupt etwas gesagt hat. „Was denn?“ frage ich statt dessen, sonst sind wir wahrscheinlich morgen noch nicht fertig. Womit auch immer. Aber ich bin auch ein wenig neugierig, was er denn nun von mir will.
„Wenn wir wieder zu Hause sind... ich möchte dann auch mal Zeit nur mit dir haben“, nuschelt Bill und ein bisschen wirkt er auf mich gerade wie ein Kind, dass um Weihnachtsgeschenke bettelt. So kenne ich ihn gar nicht.
„Das wird wohl nicht unbedingt an mir liegen...“, versuche ich ihm klar zu machen und werde prompt und wie als Bestätigung durch ein lautes Klopfen an der Tür unterbrochen.
„Gedulde dich, Tom!“ brüllt Bill die Tür an, und ich kommentiere das Ganze nur mit einem “Sag-ich-doch“-Blick. Im Grunde müsste auch ich diese Forderung stellen und nicht Bill. Die Zwillinge werden immerhin jeden Tag Zeit miteinander verbringen können, während ich... stopp. Ich werde das jetzt nicht weiter und schon gar nicht zu Ende denken, denn dann müsste ich sofort die Konsequenzen ziehen und aufstehen. Dabei ist es doch gerade so gemütlich – wenn man von dem Störenfried draußen vor der Tür mal absieht. Aber irgendwie ist der erstaunlich kleinlaut und leise da draußen, ich kann jedenfalls nichts hören, außer beruhigende Stille...
„Versprichst du`s mir trotzdem?“ fängt Bill jetzt wieder an und wider Willen muss ich grinsen. Und nicken. Und immer noch grinsen. Und irgendwie finde ich mich kurze Zeit später schon wieder in einer Knutscherei wieder, die ich so gar nicht geplant hatte.
„Lassen wir ihn rein?“ frage ich irgendwann, denn trotz allem kann ich Tom, der wahrscheinlich immer noch wie ein treuer Hund draußen vor der Tür wartet, nicht aus meinem Kopf verdrängen.
„Von mir aus...“, seufzt Bill theatralisch und klingt dabei wenig begeistert. „Tooom!“ rufe ich dafür um so begeisterter. Bill wirft mir einen bösen Blick zu, den ich gekonnt ignoriere. Was hat er denn auf einmal? Genüsslich kuschel ich mich wieder an seinen warmen Oberkörper. Dann werde ich wenigstens nicht mit Blicken ermordet. Und dann steht Tom in der Tür. Er sieht uns mit einer Mischung aus Amüsement und Genervtheit an und ich weiß nicht wirklich, was ich davon halten soll. Ich will ihn schon bitten, sich mit hierher zu legen, als er mit zuvorkommt.
„Ihr habt`s ja gemütlich...“, murmelt er leise. Höre ich da Wehmut? Was ist hier eigentlich los?
„Ich korrigiere: Wir HATTEN es gemütlich“, zischt Bill ungewohnt scharf unter mir los. Jetzt wird Tom zur Abwechslung mit bösen Blicken beschossen. „Bill!“ schlage ich ihm empört auf die Brust.
„Na was denn? Ich wollte nur mal fünf Minuten mit dir alleine sein, Herrgott noch mal!“ keift er mich an, aber bevor ich passende Gegenargumente finde, wird Tom jetzt ebenso laut.
„Hallo? Ihr seid fast seit einer Stunde hier oben!"
"Da hast du uns ja schneller gefunden, als mir lieb sein kann", schießt Bill zurück. Jetzt reichts aber gleich.
"Ich brauchte ja nur der Spur nachzugehen...", grinst Tom schief, und Bill schaut schon wieder etwas versöhnlicher. Irgendwie sind wir ja auch selber Schuld. Oder Bill. Oder wer auch immer.
"Und ich wollte ja auch nur wissen, ob ich mitkuscheln kann!“ setzt Tom noch oben drauf. So als Sahnehäubchen.
Wow. Bill starrt seinen Bruder sprachlos an, und ich schwanke noch, ob ich das jetzt schrecklich oder niedlich finden soll. Ich finde es schrecklich niedlich, beschließe ich nach ein paar Sekunden im Stillen.
„Na komm schon her“, gibt sich Bill endlich geschlagen und hebt einladend die Bettdecke hoch. Das lässt sich Tom natürlich nicht zweimal sagen und obwohl es normalerweise für mich eine Situation zum flüchten wäre, finde ich sie jetzt... schön.
Aufgrund dieser Erkenntnis muss ich jetzt minutenlang einen Hustenanfall bekämpfen, in dem ich mittendrin immer wieder anfange zu lachen und die beiden Chaoten in absolute Verwirrung stürze.
„Alles okay“, gebe ich schließlich Entwarnung, wobei mir nicht im Geringsten glauben geschenkt wird. Von keiner der beiden Seiten. „Es ist wirklich alles okay“, bekräftige ich noch einmal nachdrücklich und schließe die Augen, um erst mal wieder zu mir selbst zu finden. Wobei sich das als Utopie herausstellt. Ich kann mich gar nicht selbst finden. Aber wenigstens kann ich so irgendwelchen fragenden, eindringlichen oder was weiß ich für Blicken entgehen. Und taub bin ich ganz plötzlich auch geworden.
Ganz entgegen meinen Vermutungen wird das Thema aber fallen gelassen, noch ehe es zur Diskussion gekommen ist. Das macht mich jetzt dann doch wieder stutzig. Und da ich ja so blöd bin, hier betont gelangweilt und mit geschlossenen Augen rumzuliegen, kriege ich natürlich auch nichts um mich herum mit.
Ich reiße die Augen auf und sehe in zwei grinsende Gesichter. „Was?“ fauche ich aggressiver als nötig. Die beiden sind zusammen nicht zu ertragen. Alleine aber auch nicht.
Nonverbale Zwillingskommunikation. Wie war das noch gleich? Kein Zutritt für Shirin. Daran werde ich mich wohl oder übel gewöhnen müssen.
„Morgen sind wir schon wieder zu Hause“, wechselt Tom jetzt das Thema, wobei wir ja nie eins gehabt haben. Ich ziehe eine Augenbraue nach oben.
„Darüber will ich jetzt nicht nachdenken. Viel wichtiger: Was machen wir heute noch? Und wie hast du Gustav ruhig gestellt?“ will Bill wissen, und Tom lacht leise, bevor er antwortet.
„Gustav räumt die Küche auf, was denkst du denn... du wirst dir nachher noch was anhören müssen.“ Den letzten Teil des Satzes hat er nicht etwa an mich gerichtet? Anscheinend doch. Ich spare mir jeglichen Kommentar dazu. Bill dagegen scheint das alles immens lustig zu finden, er lacht neben mir immer lauter. Tom stimmt mit ein und ich verziehe mich in vollster Ignoranz unter mein Kopfkissen. Bills Kopfkissen. Was auch immer.
„Was meinst du, wie lange ist Gustav da unten noch beschäftigt?“ fragt Bill, und mir entgeht nicht, wie scheinheilig er seine Frage stellt. Ich ignoriere weiterhin.
„Ne ganze Weile, denk ich – bei der Verwüstung, die ihr da hinterlassen habt...“, vermutet Tom, und er klingt nicht weniger scheinheilig dabei. Warum bin ich auch immer so bescheuert, und mache mich zum leichten Opfer, indem ich sie ganz und gar freiwillig ihre heiß geliebte Blicke-Kommunikation ausüben lasse? Ich platze gleich, aber ich ignoriere weiterhin.
„Hm... – und jetzt?“ Bill, ich schieße dich auf den Mond, wenn du so weitermachst.
„Hm... – ich weiß nicht?“ Und Tom gleich hinterher.
Wann ist die Stimmung denn umgeschlagen? Ich hab hier wieder irgendwas nicht mitgekriegt. War Bill nicht eben noch stinkesauer auf Tom, weil er uns in unserer ach so wichtigen Zweisamkeit gestört hat? Und nun? Dreisamkeit oder wie? Ich muffele ins Kopfkissen, aber nicht laut genug, dass die beiden mich hören können.
„Also für meinen Geschmack hast du eindeutig zu viel an“, höre ich jetzt wieder Bill und ich hasse ihn für seinen lasziven Tonfall. Nein, eigentlich liebe ich ihn dafür, aber das würde ich ihm niemals sagen. Denke ich.
„Dann änder das doch, wenn’s dich stört“, geht Tom auch noch drauf ein und ich muss die Lippen fest zusammenpressen, um nicht zu schreien. Warum machen die das? Warum müssen sie mich ständig provozieren? Warum? Warum, warum?
Das was ich jetzt höre, will ich nicht hören. Und doch höre ich gebannt zu. Und ich tauche erst unter meinem Kopfkissen, Bills Kopfkissen, auf, als sich unter die leisen Schmatzgeräusche immer lauter werdende Seufzer mischen.
„Idiot“, boxe ich Tom in die Seite, aber der ignoriert mich.
„Idiot“, sage ich ein bisschen lauter, und diesmal boxe ich Bill. Er ignoriert mich.
„IDIOTEN“ schreie ich ungehemmt, und es ist mir egal, ob Gustav jetzt in der Küche einen Herzinfarkt bekommt. Den bekommt er bei uns früher oder später sowieso.
Jedenfalls habe ich jetzt Aufmerksamkeit! Von zwei Seiten!
Allerdings ist das Grinsen auf ihren Gesichtern fies, und ich glaube fast, Sätze wie „da ist sie ja wieder“, „schau mal einer an“ und so einen Quatsch zu hören. Pure Ironie. Ich sollte mir dringend mal die Ohren waschen.
Bevor ich erneut zuhauen kann, wird dieses Vorhaben erfolgreich verhindert. Und als ich den Mund aufmache, um noch lauter als eben zu schreien, wird auch das verhindert. Ebenso erfolgreich.
* * *
Darf ich sagen, dass ich meine eigene Geschichte liebe? Ich liebe sie, hach tihihi
eigentlich sollten nur noch 2 Kapitel kommen *euch mal aufklär*
aber ich glaub, das überleg ich mir nochmal, vorausgesetzt ihr habt da überhaupt Bock drauf?
Aber ich geh doch mal ganz unbescheiden davon aus

OOOoch Schatz, sei in diesem Fall bitte so unbescheiden wie nur möglich^^
und da gibt es gar nix zu überlegen, liebe deine Story wie ich es tu und schreibe noch endlos viele Kapitel
Ich will*nick nick nick* ........mehr.
Gott ich liebe Shirin
Kurz und knackig wars hach tolles Kapitel mal wieder.
Ich bin wortlos und weiß gar nicht was ich weiter sagen soll...ach ich küss dich einfach, damit das nächste ganz schnell folgt

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