#181

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.04.2008 16:59
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

Sooo... meine Wenigkeit ist dann auch endlich mal in die Puschen gekommen... also ich muss noch was dazu sagen. Ich hab noch niemals so lange an etwas gesessen, wirklich noch nie und ich bin auch immer noch nicht zufrieden, aber das wäre ich in 10 Jahren noch nicht, von daher müsst ihr jetzt damit leben, tihihi, ich bin ja eh nie zufrieden, also von daher^^.
Allgemein kann ich sagen, dass ich zur Zeit tierisch viel Stress hab, irgendwie kommt immer alles auf einmal und ich weiß manchmal nicht mal mehr, wie ich heiße. Bei meinen anderen Geschichten ging es ja auch schon länger nicht mehr weiter, aus dem gleichen Grund. Teilweise bin ich auch einfach nur noch unmotiviert und abends zu müde, um mich noch dranzusetzen. Ich denke aber, hier wird es jetzt wieder schneller voran gehen, ich werde mir ab Mittwoch ein paar Tage Urlaub gönnen und hoffe, ich bekomm da mal den Kopf frei *gg
Und jetzt hab ich denk ich genug gequatscht^^



35.


Ich wage es nicht, die Augen zu öffnen. Meine Emotionen überrollen mich gerade wie ein Lastwagen, meinen Arm habe ich als Sichtschutz vor meinem Gesicht liegen, und ich atme hektisch in meine eigene Ellenbeuge. Die Fragen, die durch meinen Kopf rasen, übersteigen einfach meinen Horizont. Es soll mich jetzt bitte niemand ansprechen, sie sollen mich in Ruhe lassen, alle beide. Doch wieder einmal kommt alles anders als geplant. Langsam sollte ich es doch wirklich besser wissen, daraus lernen.

„Shirin?“

Mein Name dringt leise an mein Ohr, gepaart mit einer zärtlichen Streicheleinheit über meine Wange. Ich kann mich hier nicht verstecken, wie konnte ich das auch nur eine Sekunde lang glauben? Jedes verdammte Mal aufs Neue lasse ich mich einfach überfahren.
Geschlagen entferne ich endlich meinen Arm aus meinem Gesicht und blinzele das schwarzhaarige Geschöpf neben mir träge an. Er wird jetzt eine Grundsatzdiskussion führen wollen, ich kann es in seinen Augen sehen.

„Lebst du noch?“, fragt Bill, ein kleines niedliches Schmunzeln ziert sein Gesicht und ich schaffe es nur zu nicken, nicht aber zu antworten. Natürlich lebe ich noch. Vielleicht wäre es einfacher, ich wäre schon im Himmel oder wahlweise in der Hölle, aber es soll nun mal nicht so sein. Schon wieder habe ich Dinge getan, die ich nie wieder tun wollte, also wird es am Ende wohl doch mit großer Wahrscheinlichkeit die Hölle sein, denke ich. Und es hat mir auch noch gefallen. Also definitiv Hölle. Ein langgezogenes, abgrundtiefes Seufzen verlässt meinen Mund.

„Wirst du jetzt wieder tagelang nicht mit uns sprechen?“, bohrt Bill unbarmherzig weiter, aber seine Stimme klingt warm und sanft und nicht fordernd. Das rechne ich ihm hoch an. Nicht aber, dass er UNS gesagt hat, denn das macht unsere Situation wieder überdeutlich. Mühselig stemme ich mich auf den Ellenbogen hoch, um einen Blick über Bills Körper hinweg zu erhaschen, aber ich sehe nichts weiter als ein Wirrwarr aus Dreadlocks und einen nackten Rücken. Und dann ertönt auch noch das obligatorische Schnarchgeräusch. Das hat ja auch nur noch gefehlt. Wie kann er hier liegen und seelenruhig schlafen? Es ist so typisch Tom. Ich für meinen Teil kann jedenfalls nicht schlafen. Und das Wesen neben mir offensichtlich ebenso wenig. Typisch Bill eben...

„Klar werde ich mit euch sprechen“, lasse ich mich endlich zu einer betont gleichgültigen Antwort herab, während mein Blick zurück zu ihm gleitet. Seine Augen fixieren mich aufmerksam, damit ihm keine noch so winzigkleine Regung in meinem Gesicht entgeht.
„Bist du dir da sicher?“, hakt er nach, irgendetwas hat er anscheinend in meinen Zügen gefunden, das ihm Anlass zu dieser Frage gibt. Ich schnaufe genervt. Warum muss man mir immer sofort ansehen, wenn ich Zweifel an meinen eigenen Aussagen hege? Zumindest Bill hat wirklich inzwischen ein untrügliches Talent dafür entwickelt.

„Warum bist du nicht wie dein Bruder und liegst jetzt erst mal drei Stunden im Koma?“, will ich empört wissen, was Bill nur ein leises, glucksendes Lachen entlockt. Natürlich war das eine rein rhetorische Frage, und natürlich erwarte ich keine Antwort darauf. Und ich bekomme auch keine.

„Shirin, ich will ja nur verhindern, dass du jetzt wieder Hals über Kopf wegläufst. Damit ist niemandem geholfen und ich will jetzt, dass du ehrlich zu mir bist“, sagt er statt dessen. Einen Moment lang starre ich ihn nur entgeistert an und weiß beim besten Willen nicht, was ich darauf erwidern soll.
„Ich werd die nächsten Tage eh nicht mehr laufen können, nur keine Angst“, antworte ich dann todernst, obwohl es ein Witz sein soll. Es dauert ein paar Sekunden, bis die Zweideutigkeit bei ihm ankommt, und dann scheint er zu überlegen, wie er reagieren soll. Wenn er mich jetzt auslacht, bin ich weg, so viel ist sicher.

Aber entgegen meiner Erwartung streicht sich Bill eine noch immer leicht feuchte Haarsträhne aus der Stirn, während es in seinen Augen verdächtig zu glitzern beginnt.
„Also hat es dir gefallen?“, erdreistet er sich zu fragen, aber im Grunde genommen ist es keine Frage, sondern eine Feststellung. Und er weiß einfach immer, wie er mich kriegen kann, allein sein Anblick ruft Erinnerungen in mir wach. Genau so hat er vor ein paar Minuten oder auch Stunden ausgesehen, als er mich in Gemeinschaftsarbeit mit seinem Bruder einfach so überfallen hat. Ich muss nicht mal die Augen schließen, auch so bedarf es nicht viel Vorstellungsvermögen, um wieder einzutauchen in dieses Gefühl.

Von ganz alleine werden die Bilder in meinem Kopf wieder präsent, Bilder von Händen, die ungeduldig lästige Kleidung beiseite schieben, fordernd über die freigelegte Haut streicheln. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht mal mehr, wie wir überhaupt in Bills Zimmer gelangt waren...

„Ja, es hat mir gefallen“, gebe ich offen und ehrlich zu, und ich kann dabei zusehen, wie sich der Ausdruck in Bills Augen verstärkt. Was hat er jetzt wieder vor? Ich komme nicht mehr dazu, den Gedanken zu vertiefen, er hat schon die nächste Überraschung für mich parat.
„Was genau hat dir denn gefallen, Shirin?“ Bill hat nur geflüstert, aber ich schrecke zusammen, als hätte er mich angeschrieen. Das kann er doch nicht ernst meinen... Aber ein einziger Blick in seine Augen belehrt mich eines besseren. Er meint es ernst.

„Alles“, versuche ich kleinmädchenhaft auszuweichen, aber ich merke jetzt schon, dass es absolut keinen Sinn hat. Er will also wirklich einen Seelenstriptease von mir...
„Komm schon Shirin, ich weiß, dass du das besser kannst... sag mir, was dir gefallen hat“, fordert mich Bill erneut auf, während er sich noch ein Stückchen zu mir vorbeugt. Ich weiche nicht zurück und halte seinem Blick stand, die kleinen Härchen auf meinen Armen verdichten sich zu einer aufgeregten Gänsehaut und mein Herz schlägt ein paar Takte schneller. Irgendwie legt sich gerade von einer Sekunde auf die andere ein Schalter in meinem Kopf um.

„Mir hat gefallen, wie du vor mir auf die Knie gesunken bist“, folge ich meinem Instinkt und gehe auf sein kleines Spielchen ein. Gleichzeitig fallen meine Augen zu und schon bald kann ich nicht mehr unterscheiden, was Phantasie und was Realität ist. Ich spüre wieder Bills Hände, die langsam und gefühlvoll an meinen Seiten auf und ab streichen, spüre den warmen Körper von Tom hinter mir, wie er hingebungsvoll meinen Hals küsst und höre mich selbst atemlos keuchen.

„Was noch?“, drängt sich Bills Stimme erneut in meine lustvollen Gedanken und ich kann ein Grinsen nicht unterdrücken. Also gut. Langsam beginnt es mir Spaß zu machen, das alles noch einmal zu erleben, auch wenn ich immer noch nicht weiß, was er damit bezwecken will.

„Es hat mich geil gemacht, dass du gleichzeitig dominant und unterlegen warst“, eröffne ich Bill und obwohl ich seine Reaktion darauf gerne sehen würde, kann ich meine Lider nicht dazu bewegen, sich auch nur den kleinsten Millimeter zu öffnen. Viel zu intensiv arbeitet mein Kopfkino gerade, sehe ich Bill wieder über mir, wie seine feuchten Haarsträhnen an seinen Wangen geklebt haben und seine Lippen tiefrot und geschwollen waren. Ich fühle wieder seine Hände, wie sie über meinen Körper geglitten sind und keinen Zentimeter Haut auf ihrer Reise ausgelassen haben, meinen Willen schwach gemacht haben, aber zu diesem Zeitpunkt war ich schon längst über den Punkt hinweg, an dem es mir etwas ausgemacht hätte.

`Ich will euch - beide! Jetzt`, höre ich Bill wieder flüstern und sofort hat Tom ihn gegriffen und die Regie übernommen, und wahrscheinlich nur auf diesen Augenblick gewartet. Bills Gesicht schwebt noch immer über mir, seine Augen schwarz vor Lust und schon sein Atem auf meiner Haut lässt mich verrückt werden. Für einen Moment sehen wir uns in die Augen, bevor ich Hände spüre, die meine Schenkel hinaufgleiten und sie fordernd auseinander schieben. Ich kann nicht unterscheiden, wer von den beiden es ist, aber es spielt auch einfach keine Rolle mehr.
Ich sehe mich selber wieder die Augen schließen, mich einfach hineingleiten in diese Bewegung, in die Hitze in diesem Bett. Bills schmaler Körper schmiegt sich zwischen meine Schenkel, seine Hände auf meinen Hüften verstärken langsam den Druck. Und dann sehe ich wieder Toms Gesicht über Bills Schulter auftauchen. Atemlos sehe ich zu, wie er die Hüften vorschiebt, um in Bill einzudringen. Bills Kopf ruckt hoch und unwillkürlich schnellt sein Becken vor und er spießt mich förmlich auf.
Die Erinnerungen an das Danach sind nur noch schemenhaft, ich weiß noch, wie heiß es war, wie Bills Körper die Wucht von Toms Stößen ohne Umschweife an mich weiter gegeben hat und an die lustvolle Entschlossenheit in Toms Gesicht. Seine Hände hatten sich in Bills Hüften gegraben, jede seiner Bewegungen spürte ich durch Bills Körper und das Gefühl war einfach überwältigend. Beide gleichzeitig zu spüren, so völlig verschmolzen, ihre Körper wie eine Einheit und ich mittendrin...
Viel zu schnell hatte ich zu zittern begonnen, das Bild der Zwillingen, die beide die Köpfe zurückgeworfen hatten und sich in diesem Moment ähnlicher sahen als je zuvor, har mich gnadenlos überfordert und mir blieb am Ende nur eine winzige Sekunde Zeit zu beobachten, wie die beiden erstarrten und ineinander versenkt kamen, bis mein eigener Höhepunkt mich wegsprengte.

„Oh Gott“, schnaufe ich und reiße abrupt die Augen auf. Irgendwie hat es sich gerade noch intensiver angefühlt, das Ganze noch einmal zu erleben und auch Bill hat anscheinend mit Erinnerungen zu kämpfen, das kann ich ihm ansehen. Sein Blick geht mir durch und durch und dennoch führt er immer noch etwas im Schilde, viel zu verräterisch funkeln seine Augen.
„Das hat dich also geil gemacht... okay. Und das war alles, was dir gefallen hat?“, bestätigt er schließlich meinen Verdacht, und wieder einmal bewundere ich im Stillen seine Fähigkeit, selbst in Situationen wie diesen zumindest nach außen hin cool zu wirken.
„War das denn noch nicht genug?“, sprudelt es aber laut aus meinem Mund. Was zu Hölle will er denn von mir hören? Reicht das nicht langsam?

Bills Blick wird noch eine Spur intensiver und ich habe das Gefühl, in seinen Augen zu versinken. Aber er gibt mir keine Antwort, und irgendwann ist die Spannung zwischen uns fast mit Händen greifbar, bis ich es schließlich nicht mehr aushalte.

„Mir hat gefallen, wie ihr euch geküsst habt“, gebe ich ohne nachzudenken zu und kann selber gar nicht glauben, was ich da von mir gebe. Die Szenerie wechselt wieder wie automatisch vor meinem inneren Auge und ich kann erneut dabei zusehen, wie Tom und Bill hemmungslos übereinander herfallen, sehe in Haare vergrabene Hände, sich gierig verschlingende Münder, höre unterdrücktes Stöhnen und fühle mich doch keine Sekunde allein oder außen vor dabei, denn trotz allem vergessen sie meine Anwesenheit nicht...

„So, so...“, höre ich Bill wie durch einen Nebel sagen, und ich muss nicht erst die Augen aufmachen um zu wissen, dass er amüsiert grinst. Ich tue es trotzdem und begegne einem undeutbaren Blick.
„Was?“, schaffe ich zu fragen, und schon wieder wird mir unendlich heiß. Wenn ich nur daran denke, wie...
„Du gibst zu, dass dir das gefallen hat? Dass ich das noch erleben darf“, grinst Bill und macht eine theatralische Handbewegung. Verschämt senke ich den Blick. Und so sehr ich mir das auch einreden will, ich habe eben nicht gelogen, es hat mir wirklich gefallen, auch wenn mir diese Tatsache erst jetzt so richtig klar geworden ist. Oh Gott, das ist...
„Shirin...“, unterbricht Bill schon wieder meine Gedanken und als ich ihn diesmal ansehe, sagt mir sein Blick alles, was ich wissen muss. In der nächsten Sekunde liegen seine Lippen auf meinen und er verlangt mir einen atemberaubenden Kuss ab.

„Weißt du, was MIR wirklich gefallen hat?“, fragt er mich, als ich wieder Luft holen kann. Er hat sich nur Zentimeter von mir entfernt und sein warmer Atem streift immer noch meine Wangen. Mein Herz rast, während ich den Kopf schüttele und ich hab keine blasse Ahnung, was jetzt kommen wird.
„Man konnte den Widerstreit der Gefühle eben in deinem Gesicht ablesen und mir hat gefallen, dass du dennoch ehrlich warst“, flüstert mir Bill schließlich ins Ohr, und das Gemisch aus seinen Worten und seiner Hand, die zärtlich meinen Nacken krault, verursacht eine rasante Gänsehaut auf meinen Armen.


* * *







Puuhh. Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu durcheinander geraten mit diesen Zeitsprüngen, und ihr habt da durch gefunden irgendwie...
Im Übrigen: Wenn man keinen Sex hat, kann man auch keinen vernünftigen schreiben tihihi (das ist die neue Art, sich zu rechtfertigen^^)

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#182

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.04.2008 17:34
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

oh wie geil, wie geil *freu* #jump ... wir bekommen ja doch noch den Sex präsentiert ... hach und ha... Shirin verrät sich selbst xD *cool find*

Ich finde, es hat sich definitiv gelohnt, dass du so lange dran gesessen hast ... tolles Kapitel, schäfchenschatz

Da bin ich ja mal gespannt, ob du in deinem Urlaub den Kopf frei bekommst^^ hihi

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#183

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.04.2008 17:48
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Was für ein herrliches Kapitel ... ich kann mir echt nicht vorstellen, wieso du damit nicht zufrieden bist...ich bin es jedenfalls^^ .

Wenn das nächste Kapitel wieder so toll wird, dann darfst du dir auch wieder damit ein wenig Zeit lassen (musst du aber nicht^^).

Hach schön...*Sex in Rückblenden cool find*

Danke schäfchen! Toller Feierabendbeginn!

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#184

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.04.2008 19:40
von Erna

wolliges wesen...soll ich dir mal was erzählen?
egal was du jetzt antwortest, ich tu es trotzdem
ich vermiss dich, wir haben uns lang nicht mehr gelesen aber ach...du wolltest sicher was anderes hören^^ nüch is trotzdem so

aber....jeah...jeah und nochmal jeah...ich wusste ja schon immer, dass du das kannst und dass du damit auch meine erwartungen übertreffen kannst und soll ich dir nochwas sagen?
du hast es getan *sing*...ja nich wir...hihi (auf song von echt anspiel und grad mal wirr schreib...macht nix, dann verstehst mich ja^^)
lange rede kurzer sinn...das kapitel is genial...hach toll...absolut toll
allein die sichtweise und wie bill sie rumkriegt alles zuzugeben...hach ich mag deinen bill...immer wieder
und dich sowieso

so und jetzt mal zu deinem urlaub *dir übriegens nen schönen urlaub wünsch...mir auch, ich hab nämlich auch welchen^^* aber wegen dem kopf frei bekommen, du weißt ja wie das mit den kopfschmerzen läuft, nüch

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#185

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.04.2008 20:03
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

hach ihr Lieben *euch alle mal durchknuddel*
hach
tihihi
jetzt hab ich vergessen, was ich sagen wollte^^
aber Erna, wie läuft das denn mit den Kopfschmerzen? Ich hab keine Ahnung, was du meinst xD

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#186

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.04.2008 20:07
von Erna

moah du hast ein gedächtnis wie ein sieb ey

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#187

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.04.2008 20:11
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

pffft

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#188

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.04.2008 20:15
von Erna

*mit pffft*

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#189

RE: Killing me softly

in Fanfictions 28.04.2008 22:45
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

*auch mitpffft* ... obwohl ich gar keinen Grund hab^^

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#190

RE: Killing me softly

in Fanfictions 16.05.2008 15:15
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

36.

Verschlafen reibe ich mir über die Augen. Bin ich tatsächlich wieder eingepennt? Das letzte, an das ich mich erinnern kann, ist Bill und seine liebevollen Küsse. Hach, daran könnte ich mich wirklich gewöhnen. Und doch bin ich jetzt nicht einfach so aufgewacht, irgendein störendes Geräusch hat sich unter meinen heiligen Schlaf gemischt. Wobei ich immer noch nicht weiß, wie ich überhaupt so einfach wieder einschlafen konnte. Wir hatten doch noch gar nicht wirklich alles geklärt, jedenfalls nicht für mein Empfinden. Warum muss ich eigentlich immer nachdenken? Das verursacht doch nur lästige Kopfschmerzen...

Und da ist es wieder. Eins von den Geräuschen, die mich geweckt haben. Ich will es nicht wissen, ich will es nicht hören und erst Recht will ich es nicht sehen. Und doch ist die Neugier größer, mein umgehend folgendes Kribbeln im Magen zu aufdringlich, als dass ich es einfach so ignorieren könnte. Die können doch nicht wirklich, ernsthaft, so ganz ernsthaft... – sie können.
Es sei denn, ich leide an geistiger Umnachtung. Aber das Bild, das sich mir keinen Meter entfernt bietet, sieht viel zu real aus. Und dennoch kann ich den Blick nicht abwenden, bin ich auf seltsame Art und Weise fasziniert und jedes unterdrückte Geräusch hallt tausendfach verstärkt in meinem Inneren wider. Oh Gott. Ich will etwas sagen, will die Hand ausstrecken, um sie zum Aufhören zu bewegen, aber ich bin wie gelähmt und gleichzeitig bringt es mein Herz in einen rasenden Takt.

Stumm sehe ich zu, wie Bill sich vorbeugt, in seinen Bewegungen innehält und Tom etwas ins Ohr flüstert, das ich nicht verstehen kann. Toms einzige Antwort ist ein leises, aber langgezogenes Stöhnen, das sich direkt in meinem Bauch festsetzt und von dort aus nahtlos durch meinen ganzen Körper frisst. Was passiert hier nur mit mir?
Noch immer unfähig, auch nur einen Muskel zu rühren, beobachte ich Tom, der jetzt seine Beine noch enger um Bills Hüften schlingt und dann ergeben die Augen schließt, als seiner stummen Bitte Folge geleistet wird. Ein kleines teuflisches Grinsen huscht über Bills Gesicht, bevor er offensichtlich selbst von seiner Lust davongetragen wird.

Die folgenden Sekunden nehme ich hunderte Dinge auf einmal wahr: Fahrig ausgetauschte Küsse, in Haare verkeilte Hände, leise anfeuernde Worte und dazwischen Bills immer lauter werdendes Keuchen. Tom wimmert inzwischen nur noch leise und ihre beiden Körper glänzen feucht von dem Schweißfilm, der sie überzogen hat.
Und dann plötzlich dreht Tom unvermittelt seinen Kopf in meine Richtung, öffnet die Augen und als sich unsere Blicke begegnen, jagt ein heißer Schauer über mein Rückgrat. Tom hält meinen Blick fest und ich bin nicht in der Lage, wegzusehen, im Gegenteil. Es ist, als würden wir ohne Worte miteinander kommunizieren, nach und nach verschwimmt alles andere um mich herum, bis nur noch sein Gesicht übrig bleibt, seine lustverhangenen Augen, sein zu einem stummen Schrei geöffneter Mund...

Es ist so intensiv, dass ich hinterher nicht mehr sagen kann, ob es sein Orgasmus oder mein eigener war, aber als ich wieder zu mir komme, sehe ich gerade noch, wie Bill atemlos über ihm zusammenbricht. Und erst nach und nach realisiere ich, dass ich mindestens ebenso sehr nach Luft ringe wie die beiden und mein Herz so schnell rast, als würde es mir jeden Moment aus der Brust springen. Oh mein Gott.

Ich bin entsetzt, fasziniert, ungläubig, aber vor allem eines: sprachlos. Völlig verwirrt über das herrschende Gefühlschaos in meinem Inneren schließe ich die Augen und frage mich gerade zum ungefähr millionsten Mal, ob ich das eben nur geträumt habe oder nicht, als ich jemanden meinen Namen sagen höre. Ich reagiere erst einmal nicht, bin mir nicht mal sicher, ob ich jetzt überhaupt auch nur ein einziges Wort rausbringen könnte. Ich kann ja nicht mal denken.

„Shirin!“

Das klang jetzt schon eindringlicher und so typisch nach Tom, dass ich, schon gar nicht mehr auf mein einen Schlag aussetzendes Herz achtend, die Augen aufmache. Der Anblick, der sich mir offenbart, lässt mich scharf die Luft einziehen. Bill liegt mit dem Kopf auf Toms Oberkörper gekuschelt, malt mit dem Zeigefinger kleine Kreise auf Toms Brust und wirft mir unter seinem verwischten Kajal einen derart unschuldigen Blick zu, dass ich fast lachen muss. Letztendlich belasse ich es bei einem leichten Schmunzeln, welches Bill sofort erwidert. Irgendwie fällt mir dabei gerade ein Stein vom Herzen, warum auch immer.

Mein Blick wandert weiter zu Tom und ich sehe ihm auf der Stelle an, wie unterschiedlich und vielleicht auch widersprüchlich seine Gedanken sein müssen. Zweifel bekämpfen Hoffnung und da er es so offensichtlich zulässt, beginne ich mich plötzlich stark zu fühlen. Ausgerechnet ich, die sonst immer alles in Frage stellt. Und irgendwie bin ich mir sicher, dass jetzt im Augenblick jedes weitere Wort zu viel wäre.

„Shirin, ich...bist du...“, krächzt Tom auch schon los, aber ich weiß in Sekundenschnelle zu verhindern, dass er jetzt Dinge sagt, die nicht gesagt werden müssen.
„Shhh... ist schon okay...“, nuschele ich schnell und krabbele währenddessen dichter zu den Beiden, und finde mich neben Bill an Toms Brust liegend wieder. Und das fühlt sich ausnahmsweise einmal so an, wie es sich anfühlen sollte: Richtig. Echt. Als wäre es nie anders gewesen.

Viele Streicheleinheiten später reißt uns auf einmal Gustavs Stimme aus unserem so ungewöhnlich friedlichen Beisammensein. Ich hab keine Ahnung, wie viel Zeit inzwischen vergangen ist und eigentlich hatten wir ja noch zum Strand gewollt... aber daran habe ich gar nicht mehr gedacht.

„Ey, wo seid ihr denn alle?“, gröhlt Gustav erneut durchs ganze Haus, und wir stöhnen alle drei synchron auf. Dann ist es still. Wahrscheinlich liest Ava dem Guten jetzt gerade ordentlich die Leviten. Bei dem Gedanken muss ich lachen und ernte dafür zwei erstaunte Blicke.
„Wir sollten langsam aufstehen“, stelle ich achselzuckend fest. Sonst kommen wir am Ende gar nicht mehr aus dieser Lasterhöhle heraus. Erneut fange ich an zu kichern und erhebe mich dann endlich aus dem Bett.

„Du bist so gut gelaunt...“, sagt Tom verstört. Für ihn muss es noch ungewohnter sein als für mich.
„Ja. Aber ich hab Hunger, und wenn ich nicht ganz schnell was zu Essen kriege, kann sich das ruckzuck wieder ändern. Und jetzt steht endlich auf“, treibe ich die Beiden an, für mich ist das im Moment Erklärung genug für mein Verhalten. Bill rollt sich von Tom herunter und beglückt mich mit einem wissenden Grinsen.
„Ich geh duschen. Treffen wir uns unten?“, will er wissen, strubbelt sich durch die total zerzauste schwarze Mähne und ignoriert einfach Toms völlig verblüfften Gesichtsausdruck. Mit einem letzten Zwinkern setzt Bill sein Vorhaben schließlich in die Tat um und schon bin ich mit Tom allein im Zimmer.

„Shirin...“, fängt Tom wieder an, kaum dass die Tür hinter Bill ins Schloss gefallen ist. Er hat heute eindeutig mehr Redebedarf als ich, aber darauf mag ich jetzt keine Rücksicht nehmen.
„Mir geht’s gut, Tom, okay? Kannst du dich fürs Erste damit zufrieden geben?“, versuche ich ihm begreiflich zu machen, was in mir vorgeht und zu meiner Überraschung nickt Tom, wenn auch etwas verhalten.
Irgendwie können wir uns nun ohne viele Worte darauf einigen, jetzt zu duschen und uns dann ums Essen zu kümmern. Für mich gerade lebenswichtige Dinge, die keine Aufschiebung dulden. Und auch Tom scheint das endlich einzusehen.

Unbestimmte Zeit später betrete ich frisch geduscht und umgezogen das Wohnzimmer. Durch die offene Terrassentür kann ich sie alle draußen am Tisch sitzen sehen: Gustav und Ava, das Traumpaar schlechthin, daneben Bill und Tom – auch das Traumpaar schlechthin. Hab ich das jetzt wirklich gedacht? Und wenn ja, wie passe ich dann noch selbst in dieses Bild? Ich verscheuche diese Gedanken, es hat sich doch vorhin alles so gut angefühlt, also kann es gar nicht falsch sein.

„Hier riecht`s aber gut“, stelle ich schnuppernd fest und lasse mich auf den freien Stuhl neben Bill fallen. Er hat noch vom Duschen feuchte Haare, ist ungeschminkt und nur in Jogginghose und T-Shirt. Er ist sogar barfuss, was ich ganz besonders an ihm mag... Und er greift sich sofort meine Hand, und obwohl Tom neben ihm sitzt und ich nicht in der Mitte, so wie es mir bestimmt besser gefallen würde, komme ich mir dennoch nicht ausgeschlossen vor.

„Jaa... wir haben uns schon gedacht, dass ihr wieder nicht zu irgendwas Sinnvollem kommt... da waren Ava und ich vorhin einen Grill besorgen und haben den auch gleich angeschmissen“, strahlt Gustav mich an, offensichtlich vollends begeistert von seiner Idee.
„WIR haben gedacht? Du hast an gar nichts gedacht, Gustav, wie immer eben“, amüsiert sich Ava und verpasst ihrer besseren Hälfte einen gekonnten Rippenstoß. Gustav reibt sich quietschend die Seite, während ich einen kurzen Blick auf Tom werfe. Er scheint bester Laune zu sein und er sieht mindestens genau so gut aus wie Bill. Eigentlich hab ich`s doch ganz gut getroffen mit den Beiden...


* * *


Ist nicht so lang diesmal, aber ich wollte hier nen Cut haben. So.
Und jetzt geh ich mich mit meinem Kleiderschrank beschäftigen, ob der was geistreiches für die ätzende Betriebsfeier heute Abend hergibt, auf die ich so gar keinen Bock hab? *nöööööl

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#191

RE: Killing me softly

in Fanfictions 16.05.2008 15:55
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

hach... so möchte ich auch mal aufwachen ... yeah

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#192

RE: Killing me softly

in Fanfictions 17.05.2008 00:44
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Oh Gott, war das schön . Endlich haben sie es mal vor Shirins Augen getrieben...das Traumpaar schlechthin #mjam

Herrliche Szene, ich hab sie mehrmals vor meinem inneren Auge ablaufen lassen.^^

Wundervolles Kapitel schäfchen...*lechz*...so könnte es doch jetzt bleiben...oder? Alle drei glücklich vereint #jap

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#193

RE: Killing me softly

in Fanfictions 19.05.2008 18:30
von Erna

hach...hach....hach...hach..hach...hach...hach

ich sag dir eins lamm, wenn du das hier wieder zerstörst dann...dann...boah

herrliches kapitel hach...hach...hach...

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#194

RE: Killing me softly

in Fanfictions 20.09.2008 15:27
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

So. Also ich poste jetzt das, was ich vor ungefähr 4 Monaten geschrieben hab^^
ist nur kurz und ich stecke fest, wie generell im Moment, aber vielleicht setze ich mich jetzt mal wieder schneller dran #stirnhau



37.

„Ich hab Hunger“, höre ich mich selber maulen. Mein Dämmerschlaf, in dem ich bis gerade eben herumgeschwebt bin, hat mich irgendwie gefräßig werden lassen, und jetzt knurrt mein Magen ganz gewaltig. Und schon ernte ich entsprechende Blicke von allen Seiten.
„Was denn? Darf man keinen Hunger mehr haben?“, gehe ich zum Angriff über, und ernte dieses Mal lautes Gelächter aus vier Mündern gleichzeitig. Schmollend verschränke ich die Arme vor der Brust. Die können mich doch alle mal, die haben doch alle keine Ahnung, und außerdem...

„Shirin. Es ist doch unser letzter Tag hier. Sollten wir den Strand nicht bis zum Ende auskosten?“, fragt Tom so sanft, dass ich nur noch aggressiver werde. Wütend reiße ich mir meine Sonnenbrille von der Nase, damit ich ihn besser mit meinen Blicken erdolchen kann. Gustav, der einen Meter weiter sitzt und das Ganze amüsiert beobachtet, kichert leise in sich hinein. Vorfreude auf das Kommende oder so. Ich weiß es nicht, ich konzentriere mich lieber wieder auf Tom.

„Darling, du kannst machen was du willst. Ich hab Hunger und geh jetzt rein, ich hab heute sogar Lust zu kochen“, verkünde ich feierlich und beachte die entsetzten Gesichter der anderen nur aus den Augenwinkeln, doch auch Tom sieht nicht sehr viel begeisterter aus. Denken die, ich will sie vergiften oder was? Eigentlich schon wieder ein Grund, um wütend zu werden, aber ich bin ja schon wütend genug.

„Ihr müsst es ja nicht essen, wenn ihr nicht wollt, ich werde niemanden zwingen. Und außerdem geht die Sonne eh gleich unter“, verteidige ich meine Vorstellungen vom letzten Abend hier und zeige anklagend auf den roten Ball, der jede Minute im Meer versinken wird. Okay, wenn man ehrlich wäre, müsste man zugeben, dass es ein gelber Ball ist, der strahlend vom Himmel scheint, und nicht wirklich so aussieht, als würde er sich die nächsten Minuten auch nur einen Millimeter auf das Meer zu bewegen. Es ist ja auch erst früher Abend, verrät mir ein schneller Blick auf Gustavs Handgelenk. Ein anderes Argument muss her, aber dalli.

„Und unser Flieger geht doch erst morgen Nachmittag, da können wir immer noch mal zum Strand gehen“, fällt mir glücklicherweise ein und ich atme erleichtert aus. Das ist doch mal stichhaltig. Das ist doch mal ne Ansage! Hey, ich bin gut.

„Ja, ne, is klar“, zerstört Tom meine Illusion mit vor Sarkasmus triefender Stimme sofort wieder. Warum muss der Idiot mich nur so gut kennen? Natürlich werde ich morgen keinen Strand mehr zu Gesicht kriegen. Ich werde tausend Jahre im Bett liegen, dann stundenlang jammern, dass ich niemals all meine Klamotten in den viel zu kleinen Koffern unterbringen kann und dann werde ich irgendwann ein Zeitproblem haben und dem Meer nur noch mal sehnsüchtig aus dem Flugzeug zuwinken können... apropos Flugzeug...

„Tom, du bist ein Idiot, und ich geh jetzt rein“, unterbreche ich selber diese unheilvollen Gedanken. Angst kriegen kann ich auch morgen noch, das wird mir bestimmt nicht weglaufen. Mit einem letzten Schnauben und frustriert, weil mich anscheinend keiner der hier Anwesenden versteht, stehe ich schwerfällig von meinem Handtuch auf und wende mich zum Gehen, nicht ohne mir vorzunehmen, morgen früh wenigstens noch einmal kurz ganz allein hier her zu kommen, weil es so schön ist. Vornehmen kann ich es mir ja.

„Warte Shirin, ich komm mit“, ruft es plötzlich hinter mir her. Verwundert drehe ich mich um. War das tatsächlich Bill?
„Warum?“, hake ich nach. Irgendwas kann doch hier nicht stimmen. Bill kocht genau so gern oder besser gesagt ungern wie ich. Aber er hat ja auch nicht gesagt, dass...

„Ich helf dir!“ Scheiße, er hat es gesagt und ich muss meine absolute Verblüffung jetzt schnellstens unter Kontrolle kriegen.
„Okay“, sage ich möglichst unbeeindruckt und scharre ungeduldig mit den Füßen im Sand, bis er seine Klamotten zusammengesucht hat. Dann machen wir uns gemeinsam auf den Weg und ich wundere mich noch kurz, warum niemand etwas dazu sagt.

„Wir hatten schon lange keine Zeit mehr für uns allein“, bemerkt Bill, als wir auf der Terrasse ankommen. Aha. Daher weht also der Wind. Soll ich Tom jetzt dankbar sein, weil er mir ein paar Minuten Zweisamkeit mit seinem heiß geliebten Zwilling lässt? Sollte ich wohl.
„Ich hab aber jetzt keine Zeit für dich, ich will kochen“, murmele ich in meinen nicht vorhandenen Bart, aber Bill hat mich trotzdem verstanden, ich sehe es ihm an. Er sagt dennoch nichts dazu, und das gefällt mir. Vielleicht will er mir ja tatsächlich helfen...

Schwungvoll werfe ich meine kleine Strandtasche auf die Couch im Wohnzimmer und tapere gleich weiter in die Küche. Die Inspektion des Kühlschranks fällt gelinde gesagt ein bisschen spärlich aus, aber wir sind morgen ja auch schon weg, also haben wir nicht mehr eingekauft, als wir wirklich brauchen. Gerade drehe ich nachdenklich eine Paprika in der Hand, als mir auffällt, dass Bill gar nicht hier ist. Wie war das gleich mit helfen?

„Was machst du da?“, will ich mürrisch wissen, als ich ihn mit den Füßen auf dem Tisch in einem der Gartenstühle auf der Terrasse vorfinde.
„Ich brauch ne Pause“, grinst er frech und zündet sich eine Zigarette an.
„Jaaa, der Weg war ja auch so lang und anstrengend“, ziehe ich ihn auf, stolziere dann aber zurück Richtung Küche. Ich hab Hunger, und ich kriege so ne blöde Gemüsepfanne auch allein hin. Wäre ja wohl gelacht. Und ich werde mich nicht von Bill provozieren lassen, warum auch immer er mich provozieren will.

Fünf Minuten später bin ich völlig darin vertieft, die Paprika und das, was ich sonst noch gefunden hab, in mundgerechte Stücke zu zerlegen, ohne mir dabei die Finger abzusäbeln.
„Shirin!“, schreit Bill von draußen, aber ich beachte ihn nicht, sonst werde ich heute gar nicht mehr fertig. Außerdem brauche ich hier vollste Konzentration.

„Shiriiiiin!“ Okay, das reicht jetzt. Mit dem letzten Rest Paprika und dem scharfen Messer bewaffnet sprinte ich auf die Terrasse. Was immer er jetzt von mir will, das kann er vergessen bei dem Ton, den er gerade angeschlagen hat.
„Was willst du von mir?“, frage ich genervt und spiele als kleine Warnung elegant mit dem Messer in meiner Hand. Zumindest soll es elegant aussehen.
Bill sitzt immer noch in gleicher Position auf seinem Stuhl und deutet wortlos auf den Aschenbecher, den irgendein Trottel auf die Fensterbank gestellt hat und nicht zurück auf den Tisch. Ähm... der Trottel war dann wohl ich. Trotzdem macht mich irgendetwas grade ungemein sauer. Ich weiß nicht ganz genau was es ist, Bills provokanter Fingerzeig, sein demonstratives Grinsen... keine Ahnung, aber mir platzt der Kragen. Einfach so.

„Du zitierst mich hier raus, weil du zu faul bist, deine armen geschundenen Füßchen zwei Meter weit zu bewegen, während ich freiwillig für euch Bagage Essen koche? Sag mal, geht’s dir noch gut?“, fahre ich ihn an, aber er kichert nur ungeniert.
„Du bist so ein Arschloch, Bill“, schreie ich ungehemmt, bewerfe ihn mit dem letzten Rest Paprika und stampfe zurück in die Küche. Soll er doch sehen, wo er seinen Aschenbecher her bekommt und wenn ich dreimal Schuld bin, dass er nicht an seinem Platz steht. Er kann froh sein, dass ich nur das Gemüse nach ihm geworfen hab und nicht das Messer.

Wutschnaubend stehe ich kurz darauf wieder an der Küchenzeile und rühre hektisch in der Pfanne. Meine Rache für diese Demütigung wird fürchterlich sein. Ich schmiede eifrig Pläne, wie ich es ihm am besten und effizientesten heimzahlen kann. Am Ende bin ich so sehr in meine geplanten Grausamkeiten vertieft, dass ich Bill erst bemerke, als er von hinten die Arme um meinen Bauch schlingt.

„Lass mich los“, keife ich direkt, aber er überhört mich gekonnt. Oder er ist taub. Energisch versuche ich, mich aus seinem Griff zu winden, aber er hat gerade die eindeutig besseren Argumente. Küsse auf meinem Hals waren schon immer fatal für meinen Verstand. Küsse von Bill auf meinem Hals bedeuten meinen sicheren Tod. Den „kleinen Tod“, wenn ich das hier nicht sofort beende.
„Hör auf, ich hab Hunger“, wehre ich mich halbherzig, aber meine Stimme klingt kratzig und nicht wirklich so, als würde ich es ernst meinen. Das scheint auch Bill zu finden, er raunt mir nur kurz ein „Ich auch“, ins Ohr und verstärkt dann seine Bemühungen.

Ein leises Stöhnen entweicht meinem Mund und das ist gleichbedeutend mit Kapitulation. Das weiß auch Bill und streift mir jetzt zielsicher das sowieso schon knappe Top vom Körper. Da er seine Zärtlichkeiten nur für Sekunden unterbricht, bin ich sofort wieder willenlos. Gott, ich war so lange nicht mehr mit ihm allein, also so richtig allein und es wird mir erst jetzt bewusst, wie sehr ich das vermisst hab.


* * *

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#195

RE: Killing me softly

in Fanfictions 20.09.2008 16:03
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

ein neues, vier Monate altes Kapitel... juhuuu

hach... das ist toll

und haaaach... schönes Kapitel xD ... grantige Shirin

Ich glaub ja nicht, dass die Zweisamkeit zwischen Bill und Shirin noch lange anhält... leider^^

hach... *mir das nächste Kapitel für Morgen wünsch* xD

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