~ Bill ~

Sein nächster tiefer Stoß traf einen Punkt in mir, der mich für einen Moment Sterne sehen ließ. "Oh mein Gott", wimmerte ich, als sich mein Körper erneut unkontrolliert aufbäumte. Ich wollte ihm so gern sagen, dass das hier anders war, sich anders anfühlte, und ich gar nicht sicher war, ob ich so etwas überhaupt schon mal erlebt hatte, aber ich brachte nichts außer diese drei Worte zustande, bis ich nicht einmal mehr das schaffte. Unsere Lustgeräusche drangen nur noch abgedämpft wie durch Watte in meine völlig entrückte Wahrnehmung, vermischten sich miteinander, so dass ich sie nicht mehr unterscheiden konnte. Ich fühlte meinen Orgasmus auf mich zurasen wie eine Lawine, wollte ihn gar nicht länger hinauszögern und ließ ihn einfach wie einen vernichtenden Orkan über mich hinwegfegen und sämtliches Denken für die nächste Zeit ausschalten.

~Jan~

Alles ging wahnsinnig schnell und passierte gleichzeitig in Zeitlupe. Die Gefühle überschlugen sich, rissen mich mit sich. Ich nahm wahr wie Bills Stöhnen sich veränderte, die Laute mir zeigten, wie sehr ihn sein Orgasmus zu packen hatte, fühlte die Endgültigkeit seiner Gefühle und realisierte, wie seine warme Flüssigkeit sich auf meinem Bauch verteilte. Während ich selbst hinab gezogen wurde in die Dunkelheit, bevor das Hoch der Lust mich schweben ließ und mir alles Schöne so sehr geballt brachte und meinen Körper und meine Seele gleichzeitig damit beglückte. Niemals hätte ich im nachhinein sagen können wie ich das hatte alles in wenigen Sekunden in mir aufnehmen können und doch war es so, ich hatte das Gefühl nichts verpasst zu haben und konnte mein Glück in keiner Weise fassen, als nur noch der Blick in seine Augen übrig blieb und ich ihn in gänzlicher Zufriedenheit schwer und für den Augenblick erschöpft anatmete.

~ Bill ~

Mein Hez raste mit meinem Atem um die Wette, während ich in seinen Augen versank und ich hätte am liebsten die Welt angehalten. Gott, was passierte hier nur? Ich verstand es nicht, aber das machte nichts, weil es sich zu gut anfühlte, um weiter darüber nachzudenken. Und denken konnte ich gerade sowieso nicht. Ich realisierte erst, dass er mich küsste, als mein Körper von einer erneuten Flut Glückshormone überschüttet wurde.

~Jan~

Unsere Herzen schienen im selben Takt zu schlagen und das passte so unheimlich zu meinen Gefühlen, dass es mir wieder einmal Angst einjagte, doch diesmal auf eine wundersam erträgliche Weise. Ich war ihm so nah…so nah…so unsagbar nah und ich konnte es genießen. Schlechte Gedanken wollte ich gar nicht aufkommen lassen und vielleicht kam es mir in diesem Augenblick zu Gute, dass ich noch gar nicht wieder wirklich denken konnte. Zwar war das Hochgefühl meines Höhepunktes längst abgezogen und auch meine Atmung hatte sich normalisiert, während meine Lippen auf seinen lagen und meine Zunge vorsichtig und zärtlich mit seiner spielte, doch fühlen war noch immer alles Hauptsächliche in jeder Sekunde. „Du machst mich glücklich“, flüsterte ich und war selbst ein wenig erschreckt zu hören was ich da gerade gesagt hatte, weil es genauso schnell über meine Lippen kam, wie der Gedanke in meinen Kopf geschossen war. Sogar darüber hatte er mir die Kontrolle genommen, aber es fühlte sich okay an, völlig okay.

~ Bill ~

War ich normalerweise nun wirklich nicht gerade auf den Mund gefallen, fehlten mir jetzt in diesem Augenblick doch die Worte. Vor allem die passenden. Ich hatte absolut nicht damit gerechnet, dass er so etwas sagen würde, aber nach der ersten Schrecksekunde zauberte er mir damit ein entrücktes Lächeln aufs Gesicht. Mochte es sich auch noch so fremd anfühlen, es fühlte sich so gar nicht unangenehm fremd an, sondern... anders. Für einen Moment dachte ich darüber nach, dass ich mich wahrscheinlich immer noch in einer Art Rauschzustand befand, und das war wahrscheinlich auch so... aber da war noch mehr irgendwie. Am liebsten hätte ich einfach wie bekloppt nur noch vor mich hingestrahlt und der ganzen Welt erzählt, wie gut ich mich gerade fühlte, aber trotzdem konnte ich nichts erwidern, wahrscheinlich würde meine Stimme das gar nicht mitmachen und auch nur beim geringsten Versuch versagen. Ich musste das alles erstmal verarbeiten und auf die Reihe kriegen, aber das selige Lächeln wollte überhaupt nicht mehr aus meinem Gesicht weichen.

~Jan~

Unschlagbar wundervoll strahlte mir dieses Lächeln entgegen. Es passte so perfekt in dieses noch vom Sex gezeichnete Gesicht, dass ich ihn wieder einfach nur anstarren konnte. Eine ganze Weile verweilten wir darin uns gegenseitig selig anzulächeln und hätten einem Dritten sicherlich damit Grund zum Lachen geboten, aber selbst das wäre mir so ziemlich egal gewesen, auch wenn ein Dritter in der Nähe gewesen wäre.
Irgendwann strich ich ihm sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht und beugte mich, um ihn erneut sanft zu küssen. „Iiiiih“, quittierte ich lachend das klebrige Gefühl, dass ein kurzes Auftreffen seiner Brust an meiner hervorhob. „Duschen?“, sah ich ihn grinsend fragend an.

~ Bill ~

Für einen Moment war ich wie aus einem Traum gerissen, aber ich fühlte mich immer noch so leicht wie eine Feder im Wind... und das Gefühl blieb, auch wenn er jetzt die Stille unterbrochen hatte. Ich rutschte langsam von seinem Schoß und überlegte währenddessen, ob ich jetzt lieber energiegeladen mit ihm durch den nächstbesten Park hüpfen oder... was dachte ich nur schon wieder für einen Quatsch? Wahrscheinlich waren immer noch sämtliche Hirnwindungen in meinem Kopf vernebelt, aber eigentlich hatte ich jetzt auch gar keine Energie - und schon gar keine Energie, noch weiter darüber nachzudenken. Schwerfällig ließ ich mich rückwärts auf die Matratze fallen. "Ich bin viel zu faul", gab ich theatralischer als nötig zu Protokoll und ich war mich fast sicher, dass noch immer ein verklärtes Grinsen in meinem Gesicht klebte.