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~ Bill ~
Fast hätte ich gelacht, weil er so absolut verwirrt rüberkam, aber ich konnte mich im letzten Moment noch bremsen. Er lachte mich schließlich auch nicht aus, wenn ich neben mir stand. Und das war in seiner Gegenwart nun mal ein Dauerzustand. Ein kleines Schmunzeln stahl sich trotzdem auf mein Gesicht, das konnte ich nicht verhindern. Langsam setzte ich mich auf und rückte ein Stück näher zu ihm. "Kaffee klingt gut", antwortete ich etwas verspätet auf seine Frage und küsste seine nackte Schulter. "Wie lange bist du denn schon wach?", schob ich gleich die nächste Frage hinterher, weil seine Haut offensichtlich frisch geduscht war... hatte ich tatsächlich so lange und so fest geschlafen, dass ich nicht mehr um mich herum mitbekommen hatte? "Komm wieder ins Bett", forderte ich im nächsten Moment und zog an seinem Arm. Ich konnte mich mal wieder gar nicht entscheiden, was ich jetzt als erstes wollte, und eigentlich war ich auch immer noch im Halbschlaf, also noch gar nicht wirklich denkfähig.

~Jan~
„Äh…keine Ahnung“, krabbelte ich seit einer scheinbaren Ewigkeit unter die Decke zurück. Hach, sie war so schön warm und es kam mir vor, als wärmte Bills Wärme, die eindeutig in den Federn hing, nicht nur meine kühl gewordenen Beine sondern auch mein Herz. Obwohl sein Anblick es eigentlich schon zur Überhitzung gebracht hatte. „Jedenfalls hat es zum Duschen und Brötchen holen gereicht“, redete ich weiter, nachdem ich mich zugedeckt hatte und es mir neben ihm bequem gemacht. „Ja und zum Hunger bekommen“, grinste ich und zog das Tablett geschickt auf meine Beine, wo ich es so stabil wie möglich abstellte und die Tassen voll Kaffee goß.

~ Bill ~
"Was für ein Service", stellte ich fest, und obwohl es zufrieden klingen sollte, kam es eher sarkastisch rüber. Ich konnte eben selten verbergen, wenn mir etwas nicht passte, und es gab tatsächlich ein paar Sachen, die mir nicht passten. Meine Kopfschmerzen nervten mich, und richtig ausgeschlafen fühlte ich mich auch noch immer nicht. Und dass ich alleine hier aufgewacht war, gefiel mir erst recht nicht. "Du hast mir nicht mal guten Morgen gesagt", beschwerte ich mich jetzt und beäugte mit gerümpfter Nase das störende Tablett auf seinen Beinen. Gleichzeitig haute ich mir mental ordentlich auf den Hinterkopf. Konnte ich mich nicht einfach mal darüber freuen, dass sich jemand die Mühe machte, mir Frühstück ins Bett zu bringen?

~Jan~
„Guten Morgen“, beugte ich mich seitlich zu ihm und küsste ihn auf die Stirn. Ich kam nirgendwo anders hin in dieser Haltung, aber ich glaube auch wenn ich es gekonnt hätte, ich fand es passend grad und wollte es auch gar nicht anders. Das „mein Prinz“ fügte ich nur in Gedanken hinzu, mein Verstand sagte mir, dass es ihn wohl in diesem Moment zum Platzen oder ähnlichem gebracht hätte. Er wirkte auf mich nicht gerade als wäre er sehr humorvoll in diesem Moment. Außerdem rief ich mir in die Gedanken, dass ich einen weiten Vorsprung vor ihm hatte und die Dusche und die Zeit für mich allein, mich bereits ein Stückweit aus meiner Morgenmuffeligkeit gezogen hatte. „Hier“, hielt ich ihm den dampfenden Becher hin, „trink erstmal.“

~ Bill ~
In theatralischer Langsamkeit nahm ich ihm den Becher ab, obwohl mich gerade dieser fast unschuldige Kuss eben schon wieder ein wenig versöhnt hatte. "Danke", quetschte ich mir dann noch über die Lippen, doch irgendwie wollte sich bei mir gerade keine Entspannung einstellen. Das konnte daran liegen, dass ich noch nicht richtig wach war, aber eigentlich wusste ich, dass es an etwas anderem lag. "Warum bist du nicht einfach liegen geblieben?", ließ mir das Ganze immer noch keine wirkliche Ruhe. Ich wollte eigentlich nicht ewig darauf herumreiten, dass ich mir das Erwachen anders vorgestellt hatte, aber ich wusste auch gerade nichts anderes zu sagen. Und vielleicht wollte ich mich damit auch einfach nur von meinen anderen Gedanken ablenken, die sich schon wieder gefährlich in meinem Kopf zu einem gewaltigen Berg zusammen türmten.

~Jan~
Leise seufzend stellte ich das Tablett ans Fußende des Bettes und nahm mir selbst meinen Kaffee, bevor ich mich wieder zurück lehnte, die Knie anzog und letztendlich einen Schluck trank, bevor ich ihm antwortete. „Weil es so ungewohnt war neben jemandem…neben dir aufzuwachen…ich weiß nicht, irgendwie hat es mich überfordert und außerdem…“ Ich machte eine kleine Pause und trank erneut, während ich die Tasse mit den Händen umklammerte. „Und außerdem kann ich so wahnsinnig schlecht im Bett liegen bleiben wenn ich wach bin…also auf diese Weise wach wie ich es heute Morgen war. Irgendwas zieht mich dann hoch und ich weiß, dass wenn ich dann trotzdem liegen bleibe, ich noch muffeliger werde als du es gerade bist und ich wollte dich davor bewahren…du hast es nicht verdient.“

~ Bill ~
Das war ja wenigstens mal ne Erklärung, mit der ich mich arrangieren konnte, und die ich verstand, aber... "Ich hab deine schlechte Laune nicht verdient?", sprach ich meinen Gedanken laut aus und musste jetzt wirklich grinsen. "Was ist das denn fürn Quatsch... ich nehm auch keine Rücksicht, also erwarte ich das auch nicht von dir", stellte ich klar, und ich konnte nur hoffen, dass es so bei ihm ankam, wie ich es gemeint hatte. "Aber Kaffee im Bett ist natürlich wirklich nett", brabbelte ich dann einfach weiter, und bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Anscheinend hatte er es irgendwie raus, mich in gute Stimmung zu bringen. Allein das verdiente schon Anerkennung, doch für mich ging es hier um weit mehr, das wurde mir gerade wieder mit voller Wucht bewusst.

~Jan~
„Ich finde das ist kein Quatsch, nur weil du keine Rücksicht nimmst heißt es ja nicht, dass ich genauso handeln muss und ich verlange das von mir. Ich empfinde ein wenig Rücksichtnahme als notwendig, jedenfalls meistens. Ja und du hast es noch nicht erlebt wenn ich wirklich schlechte Laune hab.“ Musste ich zwangsläufig genauso grinsen wie er es tat, sein Lächeln steckte definitiv an und mein Herz erhielt genauso zwangsläufig eine Portion Wärme, als ich in seine Augen sah.

~ Bill ~
"Das würd ich aber gern mal erleben", kicherte ich, und meinte es dennoch ernst. Er hatte bestimmt eine unglaubliche Ausstrahlung, wenn er so richtig schlechte Laune hatte... wow, das konnte ich mir lebhaft vorstellen. Ich musste mich dringend ablenken und erinnerte mich zum Glück an die Kaffeetasse, die ich immer noch in den Händen hielt und nahm schnell einen kleinen Schluck.

~Jan~
„Das willst du erleben?“, sah ich ihn erstaunt an und bemühte mich dann aus dem Grinsen heraus eine ernste Miene zu machen, die schlechte Laune ausdrücken sollte und ich versuchte irgendetwas schlechtes in meinen Gedanken zu finden, das mir dabei helfen könnte. Doch ich fand nix, alles was mir einfiel war eher sorgenvoll, aber nichts zum Grummeln und ich konnte dieses fiese Grinsen einfach nicht wegschieben, als ich ihm jetzt vorsichtig den Kaffee aus der Hand nahm und ihn mit meinem gemeinsam auf das Tablett stellte, bevor ich meine Hand in seinen Haaren vergrub und ihn leicht zu mir zog. Sofort stieg dieser wundervolle Geruch seiner Haut in meine Nase und ich musste überwältigt die Augen schließen…so viel Gefühl…es war unerträglich… „Dann musst du wohl noch viel mehr Zeit mit mir teilen, irgendwann, das garantiere ich dir, erlebst du es zwangsläufig.“ Flüsterte ich leise gegen sein Haar, in das ich jetzt meine Nase gesteckt hatte.

~ Bill ~
„Hmmhm“, nuschelte ich abgelenkt von seiner warmen Hand, von seinem Geruch, von seiner ganzen Anwesenheit und Nähe, eigentlich wollte ich doch noch so viel mehr sagen, überhaupt etwas zusammenhängendes sagen, aber er brachte mein Denkvermögen schon wieder oder immer noch auf mysteriöse Weise restlos durcheinander, und ich bekam nichts weiter heraus als irgendwelche dummen Brummgeräusche. Oh Mann, wenn das jetzt so weiterging... darüber wollte ich im Moment gar nicht weiter nachdenken, und nachdenken konnte ich ja gerade sowieso nicht. Ich grinste über meine absurden Gedankengänge, und musste darüber, dass wirkliche Gedankengänge in meinem Kopf zur Zeit gar nicht vorhanden waren, letztendlich leise kichern.

~Jan~
„Was ist so lustig?“, fragte ich etwas irritiert, ließ aber immer noch entspannt meine Augen geschlossen. „Lässt du mich dran teilhaben?“, war es eine Mischung aus Frage und Bitte. Ich war nun einmal krankhaft neugierig und musste mal wieder lautlos und nur innerlich zum Glück, über genau diese Eigenschaft seufzen. Irgendwann würde sie mir mein Leben kosten, es war schon so oft ganz nah dran. Ich hasste sie, die Neugierde, wenn sie so planlos über mich kam und mich unkontrolliert dazu zwang alles, aber auch alles wissen zu wollen…wie oft war es die falsche Seite…oh Mist, jetzt war ich kurzeitig schon wieder so tief in mich selbst verfallen und fühlte mich gleichzeitig so benebelt von seiner Gegenwart, dass ich mir nicht wirklich sicher war, ob er mir bereits geantwortet hatte. Hatte ich irgendetwas verpasst, oder zögerte er mit seiner Antwort? Oh man, ich hätte einfach gar nicht nachfragen sollen!

~ Bill ~
"Ich hab nur darüber nachgedacht, dass ich in deiner Nähe nicht nachdenken kann, und das widerspricht sich ja total, weil ich ja eigentlich dann gar nicht nachdenken kann, und...", begann ich munter drauflos, aber auch etwas konfus zu erklären und kam mir dabei plötzlich so bescheuert vor, dass ich einfach aufhörte zu reden, und auch mein Kichern blieb mir irgendwie im Hals stecken. Manchmal verfluchte ich die Eigenschaft, einfach loszureden, wie mir der Schnabel gewachsen war, und wenn dann noch so ein Mist dabei herauskam... andererseits realisierte ich aber auch erst jetzt, dass Jan gar nicht reagierte, und zog verwirrt den Kopf ein Stück zurück, damit ich ihn ansehen konnte. Seine Hand rutschte automatisch dabei aus meinem Nacken und erst die Bewegung schien ihn wieder aufzuwecken oder was auch immer, auf jeden Fall hatte ich erst jetzt das Gefühl, dass er wieder anwesend war. "Du hast mir gar nicht zugehört", schmollte ich ungewollt, obwohl es mich doch eigentlich freuen müsste, dass er meinen dämlichen Erklärungsversuch offensichtlich gar nicht richtig mitgeschnitten hatte. Statt dessen fragte ich mich jetzt, warum er überhaupt erst hatte wissen wollen, weswegen ich eben gelacht hatte. Moah, ich wusste gerade mal wieder nicht, ob ich wirklich so kompliziert war, wie ich mir mal wieder vorkam, oder ob ich mir das alles nur einbildete. Aber ich konnte nicht verhindern, dass sich mein Mund zu einer genervten Schnute verzog.

~Jan~
Oh mein Gott, er sah einfach zu süß aus in diesem Augenblick und ich spürte wie alles an mir einfach nur so dahin schmolz. „Stimmt“, gab ich ihm geknickt recht und fühlte mich unangenehm erwischt. „Tut mir Leid… Kennst du das, wenn man urplötzlich völlig abtaucht in seinen eigenen Gedanken, weil man daran zweifelt? Genau das ist mir gerade passiert, sorry, würdest du vielleicht noch mal wiederholen was du eben gesagt hast?“ Ich atmete tief durch redete dann aber schnell weiter in der Hoffnung, dass er wenigstens ein wenig von meinem Gerede verstand. „Ich kam mir plötzlich selbst viel zu neugierig vor und habe meine Frage bereut. Es ist natürlich auch völlig okay, wenn du mir nicht sagst warum du gelacht hast. Ach scheiße, ich glaub das ist zu früh für mich, ich kann noch nicht wirklich denken…zumindest nicht in der Kombination mit dir, deiner Gegenwart und meinem Hunger.“ Ich konnte nicht anders als zu grinsen…vielleicht auch ein wenig um über meine Unsicherheit hinweg zu täuschen.

~ Bill ~
Mit riesengroßen Augen starrte ich ihm ins Gesicht, und ich wusste gar nicht, was ich zuerst sagen sollte. Da waren so unglaublich viele Gedanken in meinem Kopf... "Du bist nicht zu neugierig", gab ich erst mal zu Protokoll, weil es für mich im Augenblick das Wichtigste war. Für den ganzen Rest war ich gerade viel zu verwirrt, und außerdem immer noch höchst konzentriert damit beschäftigt, ihn anzustarren, als sei er das Spannendste, was ich jemals in meinem Leben erblickt hatte.

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