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*David*
Nach einer ausgiebigen Dusche ging ich mit frischen Klamotten bekleidet ins Wohnzimmer zurück, nachdem ich mir ne Cola aus dem Kühlschrank geholt hatte und ne Pizza in den Ofen geschoben hatte. Mittlerweile hatte mich auch das "Zuhause sein-Gefühl" völlig wieder und mir eine Zigarette anzündend betätigte ich den On-Schalter des Laptops. Auch das blinkende Licht des Anrufbeantworters zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich und ich drückte die Taste. "Sag mal wozu hast du eigentlich n Handy? Zum Spazierentragen oder wie?" tönte die ärgerlich klingende Stimme von Ben an meine Ohren. Oh Gott, mein Handy! Ja, das hatte ich tatsächlich vor dem Abflug nach London ausgemacht und seitdem nicht mehr angeschaltet, fiel mir ein. "Die Jungs sind nominiert ... und jetzt halt dich fest ... " klang Ben´s Stimme schon wieder weitaus ruhiger und entspannter, " ... für den .... " legte Ben wieder eine dramaturgisch gewollte Pause ein, die mich in der Tat kurz meine Luft anhalten ließ. " ... den Grammy! Den Grammy!" schrie er nun auf das Band und mein Herz blieb tatsächlich für einen Moment lang stehen. "Oh mein Gott ... " war alles, was ich leise zustande brachte, während Ben seiner Freude weiterhin ungehemmt auf dem Band freie Bahn ließ. Völlig geflasht von dieser Nachricht ließ ich mich auf den Ledersessel plumpsen. Auf dem Band waren nach Bens Anruf noch diverse andere, die aber diese Nachricht bei weitem nicht mehr toppen konnten - nichts konnte das! Nach ein paar Minuten kramte ich mein Handy aus der Tasche, auf dem tatsächlich viele SMSen und Mailbox Nachrichten hauptsächlich von Ben drauf waren. Oh man, hätte ich das Handy angehabt, hätte ich Bill diese Nachricht in London gleich mitteilen können, aber .... . Aber ich musste mir eingestehen, dass ich gerade ungeheure Lust darauf bekam, es Bill und den anderen selbst zu sagen und hoffte, dass Ben das noch nicht übernommen hatte. Kurz entschlossen wählte ich Bens Nummer und nach einer geschlagenen halben Stunde Telefonat mit ihm war klar, dass die Jungs von ihrem Glück noch nichts wussten und Ben es mir überließ, es ihnen mitzuteilen! Ich holte die nun halb verkohlte Pizza aus dem Ofen und während ich sie aß, überlegte ich mir, wie ich es am besten anstellen könnte, die Jungs mit dieser irren Neuigkeit zu überraschen!

~Bill~
Ich seufzte und ließ mich zu Tom aufs Bett plumsen. "Ich glaube, ich hab Mist gebaut... oder auch nicht... ach Scheiße... ich weiß auch nicht," kamen meine Zweifel zuerst aus mir rausgesprungen. So sehr ich die Zeit mit David in London genossen hatte, so sehr nagte jetzt die Unsicherheit an mir, ob wir damit nicht einen riesen Fehler gemacht hatten und nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Ich fühlte Toms Hand, die sich in meinen Rücken legte. "Was ist passiert?" fragte er jetzt, nicht ohne Sorge in seiner Stimme. "Wir haben miteinander geschlafen," erzählte ich ihm und kam mir vor wie bei einer Beichte. "David und du?" hakte Tom nach. "Ja," antwortete ich kurz. Ein glucksendes Lachen kam aus Toms Kehle. "Das musste ja mal passieren," schien er sich zu amüsieren. "Ist doch nichts Schlimmes. Wo ist das Problem?" lächelte er mich an. "Das Problem ist, dass er mir ein paar Tage vor unserer Abfahrt seine Liebe gestanden hat. Ach man... wir hatten uns gerade wieder vertragen. Ich hab Angst um unsere Freundschaft," versuchte ich ihm meine Skepsis an dem Ganzen klar zu machen. "Verstehe," signalisierte er mir jetzt auch ernster und seine Hand auf meinem Rücken fing an, beruhigend darüberzustreicheln. "Meinst du nicht, dass er alt genug ist, um damit klar zu kommen?" fragte er. "Hat das etwas mit dem Alter zu tun?" stellte ich die Gegenfrage. "Keine Ahnung... war nur so ein Gedanke." Einen Moment herrschte Ruhe. "War`s denn gut?" kam Toms Neugier, genauso wie sein Schmunzeln wieder durch. "Das ist das nächste Problem. Es war absolut geil. Wir sind übereinander hergefallen wie die Ratten. Ich konnte gar nicht genug von ihm bekommen... verdammt. Im Bett ist er der absolute Wahnsinn," ließ ich Tom wahrheitsgemäß wissen. "So gut wie ich?" konnte er sein Grinsen nicht lassen. "Ach Tom. Darum gehts doch gar nicht," reagierte ich etwas angesäuert. "Das zwischen uns war doch etwas ganz anderes. Als wir es getan haben, war es das erste Mal für uns. Wir waren neugierig und haben es ausprobiert. Da war ja wohl nicht viel ausser Technik," fand ich seine Zwischenfrage einfach unangebracht. "Stimmt auch wieder," lenkte er ein. "Hör zu, Kleiner," zog er mich etwas näher an sich ran. "Vielleicht solltest du einfach `ne Nacht drüber schlafen. Morgen siehst du das möglicherweise schon ganz anders oder klarer oder wie auch immer." "Ja, du hast Recht," stimmte ich ihm zu. Ich spürte eh schon die Müdigkeit in mir hochkrabbeln und spät genug war es allemal. Die kommende Woche würde bestimmt anstrengend werden und Schlaf konnte ich definitiv gebrauchen.
Als Tom sich in sein Zimmer zurückgezogen hatte und ich soweit fertig war, lag ich in meinem Bett und konnte nicht aufhören, über die ganze Sache nachzudenken, doch über meine Grübeleien schlief ich letztlich auch ein.

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