~Bill~

Als die sms von David kam, war ich bereits fast fertig und wunderte mich einen Moment über mich selbst. Ich war tatsächlich mal pünktlich... nein... sogar vor der Zeit fertig. Mir fiel ein, was ich vergessen hatte Tom zu sagen und schrieb ihm noch schnell einen Zettel, den ich ihm auf den Küchentisch legte. 'Falls du Andi triffst... ich hab ihm erzählt, was wir gemacht haben... schönes Wochenende' stand drauf. Draussen fing es gerade erst an zu dämmern. Ich checkte nochmal kurz, ob ich jetzt auch tatsächlich alles dabei hatte und zog mir dann schonmal meine Jacke an, setzte mir meine Wollmütze auf und nahm meine Brille in die Hand, die ich mir für den Flughafen zurechtgelegt hatte. So... jetzt konnte David eigentlich kommen, tat er aber nicht... komisches Gefühl, nicht gehetzt aus dem Haus zu gehen, dachte ich und wusste für einen Moment, gar nichts mit mir anzufangen. Ich rauchte noch eine Zigarette und langweilte mich irgendwie dabei. Als ich Davids Wagen vor der Tür halten hörte, sprang ich sofort auf, setzte mir meine Brille auf, um beide Hände für meine Koffer frei zu haben, die ich mir schnappte und vor der Tür draussen abstellte, bevor ich sie hinter mir zuzog. David war schon ausgestiegen und kam auf mich zu. "Guten Morgen," sagte ich fröhlich, erleichtert, dass die letzten langweiligen Minuten ein Ende hatten und es endlich los ging.

~Bill~

Ich grinste und hob den zweiten Koffer selber in den Kofferraum. "Der Koffer hier ist fast leer," klärte ich ihn auf. "Der ist für die Sachen, die ich wieder mitbringen werde," freute ich mich auf die ausgedehnte Shoppingtour, die in meinem Kopf bereits stattfand. Im Auto setzte ich meine Brille wieder ab und als wir am Flughafen waren, brauchte ich sie gar nicht wieder aufzusetzen. "Komisch, mal so ohne Fantraube und Paparazzis durch einen deutschen Flughafen zu gehen," fand ich und sah mich um... nichts... wir gingen unbehelligt unseres Weges... herrlich!

~Bill~

"Kannst du alles abgrasen, während ich shoppen gehe," grinste ich breit und verschränkte die Arme gemütlich hinter meinem Kopf. Es dauerte gefühlsmässig gar nicht mehr lange, bis wir im Flieger saßen und als wir in London wieder ausstiegen, atmete ich tief die Luft ein. "Oh ja, es kann losgehen," freute ich mich und schon eine halbe Stunde später hatten wir im Hotel eingecheckt und betraten unsere Zimmer. "Sehr nett mit der Zwischentür," grinste ich David an, als ich sie öffnete und ihn so in seinem Zimmer überraschte. "Also das Hotel ist auf den ersten Blick genial," lobte ich ihn für die Auswahl. Die Betten waren groß, die Bäder superschnuckelig und die Atmosphäre auf höchstem Niveau. "Wenn der Service auch so gut ist, dann zieh ich hier ein," beschloß ich und naschte eine der Trauben von der Obstschale auf dem Tisch.

~Bill~

"Es ist noch nichtmal Mittag. Die Läden warten nur darauf von mir geplündert zu werden, also pack ein, was du brauchst und komm," forderte ich und lief in mein Zimmer rüber, um meine Tasche zu schnappen. Auf dem Weg zurück, pflückte ich noch eine der Trauben ab, die in der Obstschale meines Zimmers lagen. "Hier," grinste ich und hielt David die einzelne Traube hin. "Ich zahl meine Schulden sofort zurück."

~Bill~

Als wir aus dem Hotel traten, sah ich mich kurz um, wo wir hier überhaupt waren, checkte die Gegend ab. Vor meinen Augen reihte sich ein interessant aussehender Laden nach dem anderen die Straße entlang. "Oh wow... du hast ein Hotel mitten im Paradies ausgesucht," strahlte ich David an und hielt mich gerade noch zurück, ihm vor Dankbarkeit um den Hals zu fallen. Stattdessen nutzte ich die Engergie und stürmte gleich auf den ersten Laden zu und direkt hinein. Es dauerte keine Minute und ich hielt die ersten drei Teile, die ich beabsichtigte anzuprobieren, in meiner Hand. Auf David achtete ich kein Stück. Ich war es gewohnt, dass er es schaffte, immer in meiner Nähe zu bleiben und ich widmete mich ganz dem beginnenden Shoppingrausch und als ich etwa 10 Kleidungsstücke über meinem Arm hielt, huschte ich das erste Mal in die Kabine, um sie anzuprobieren. Es war eine tierisch geile Jeans darunter, bei der ich bereits beim Anziehen merkte, dass sie wie für mich gegossen schien. Mir gefiel, dass sie bereits einige gut gesetzte Löcher hatte, die nicht gemacht aussahen. Ich zog ein schwarzes T-Shirt dazu an, das einen spektakulären Aufdruck in goldenen Ornamenten hatte. Es kam mir dann doch etwas kurz vor und ich verließ die Kabine, um David nach seiner Meinung zu fragen. "Die Jeans auf jeden Fall," erklärte ich ihm gleich, als er mich ansah. "... aber das Shirt ist etwas kurz, oder?" fragte ich ihn und drehte mich einmal vor ihm.

~Bill~

"Ja... find ich auch," freute ich mich über die Hose und sah dabei selbst an mir herunter. Das T-Shirt fand ich eigentlich auch ziemlich geil... diese Muster waren einfach superklasse. "Okay... ich vertrau auf deine Meinung," beschloss ich, das T-Shirt auch einzupacken. Ich probierte ungefähr noch 15 Sachen an, an denen ich jedoch angezogen immer etwas auszusetzen hatte und als der Laden bis auf die letzte Ecke durchgeforstet war, bezahlte ich die beiden Teile und war bereits im nächsten Laden drin, bevor ich auf der Straße richtig zum Atmen kam. Ich wurde auch dort fündig und kaufte mir ein weißes Hemd, ähnlich wie ich schon eins hatte, aber es war irgendwie noch geiler geschnitten und der Stoff fühlte sich auf meiner Haut einfach zu herrlich an. Beim Bezahlen freute ich mich bereits darauf, es später im Hotel nochmal richtig anzuziehen und zu der Jeans auszuprobieren. "Aaaah... Leder," klatschte ich in die Hände, als ich auf den nächsten Laden zusteuerte. Ich probierte mehrere Jacken an und entdeckte dann einen bodenlangen Mantel aus dünnem Leder. "Oh Gott... guck dir den an," drehte ich mich mit strahlenden Augen zu David um, als ich ihn übergezogen hatte und lief, in den Spiegel guckend einige Schritte. "Woah... guck dir an, wie der weht beim Laufen," war ich total begeistert und lief aufrecht auf David zu, damit er den Effekt auch sehen konnte.

~Bill~

Ich war mehr mit dem Mantel beschäftigt, als mit Davids Antwort und drehte mich noch einmal vor dem Spiegel. "Stiefel," fiel mir auf und ich sah wieder zu David. "Ich behalt den gleich an. Dann kann ich direkt nach passenden Stiefeln dafür gucken," war der direkte Weg zum nächsten Schuhladen geplant. Ich sah David, wie er schwitzte und musste grinsen. "Wenn ich Stiefel gefunden habe, gehen wir was essen. Solange musst du noch durchhalten," versuchte ich ihm den Shoppingstress mit mir zeitlich etwas einzugrenzen, damit er gar nicht erst auf die Idee kam, mich zu stoppen. Der Mantel war schnell bezahlt und die Preisschilder noch schneller ab. Es fühlte sich einfach geil an, den Mantel zu tragen und ich fühlte mich wie ein junger Gott, als ich wieder auf die Straße kam. "Ich liebe diese Stadt," genoß ich den Augenblick und ebenso die Blicke, die ich jetzt auf mich zog. Der erste Schuhladen war ein Flop, doch beim nächsten gab es eine gute Auswahl an Stiefeln in meiner Größe. "Such mal mit, was dazu passen könnte," forderte ich David auf, als ich mich durch die Stiefel wühlte. "Du kannst auch mal was tun, ausser Tüten tragen," ärgerte ich ihn mit einem schelmischen Blick.