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Souuuuu...jetzt hab ichs!^^
12. Halb zog er ihn, halb sank er hin
„Hey!“
Keine Reaktion.
Tom raunte noch einmal: „Hey!“ Und zog dabei vorsichtshalber an einer von Bills Haarsträhnen, die er sich um den Finger gewickelt hatte, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten.
„Hm?“ Bill hob träge den Kopf. Es war doch gerade so schön flauschig, kuschelig, wuschelig gemütlich in Toms Armen und er fühlte sich so schrecklich wohl.
„Sag mal…wollen wir nicht lieber von hier verschwinden? Hier kriegen wir keine Ruhe rein, da steht schon wieder jemand hinter der Tür und sucht nach mir.“
„Wo willst du denn hin?“ Bills Augenlider standen auf Halbmast und sein Hirn anscheinend auch. Der Körperkontakt mit Tom hatte ihn so schön eingelullt, dass er nichts dagegen gehabt hätte, die Nacht hier draußen auf Toms Bauch zu verbringen.
„Irgendwohin…wo uns keiner stört“, gab Tom zögerlich von sich und blickte in ein schläfriges, dunkles Augenpaar, hinter dem langsam ein Denkprozess in die Gänge kam.
Bill zwang sich zum Nachdenken, auch wenn es ihm angesichts Toms heimeliger Unterlage sichtlich schwer fiel. Er lächelte in sich hinein, weil es letztendlich doch gar nicht so kompliziert gewesen war, Tom in die richtige Spur zu lenken. Tom sah so knuffig aus hier im fahlen Licht der spärlichen Beleuchtung. Er hatte so ein hübsches Gesicht und die leichte Verlegenheit, die ihn nach diesem Vorschlag heimsuchte, ließ erahnen, dass seine Gesichtsfarbe einen rötlichen Schimmer hatte. Das konnte man aber nicht erkennen, nur spüren. Aber da war dieses runde, glänzende Lippenpiercing, an dem er nervös herumleckte und seine Nasenflügel, die zwanghaft zuckten, als hätten sie etwas Verbotenes vor.
„Du willst dich also heimlich davonschleichen, damit wir ganz ungestört schmutzige Dinge tun können?“, Bill kicherte leise. „War der Kuss so überzeugend?“
„Hm, der war nicht schlecht“, wiegelte Tom schief lächelnd ab, so dass selbst ein Blinder erkennen konnte, dass er maßlos untertrieb und verstrickte sich mit seinen Fingern immer tiefer in Bills rabenschwarzes Haar.
„Da kannst du mal sehen…dabei hab ich darin überhaupt keine Übung. Aber ich hab noch ein paar andere Sachen auf Lager, da bin ich richtig gut.“
Bill stützte sich wieder mit beiden Händen an der Stuhllehne ab und fixierte den unter ihm Liegenden mit hungrigem Blick. Alle Müdigkeit und Trägheit war augenblicklich verpufft. Er war so neugierig auf Tom und das, was er zu bieten hatte, dass er eigentlich überhaupt nicht erst irgendwo anders hinwollte. Die unsichere Haltung Toms stachelte ihn erst recht an. Er hatte Bock darauf, ihm zu zeigen, was es für eine Explosion der Sinne sein konnte, mit ihm ins Bett zu steigen. Es machte ihn noch mehr an, dass Tom bisher anscheinend überhaupt keine sexuellen Berührungspunkte mit dem männlichen Geschlecht hatte und er der Erste war. Er gierte darauf, ihn nach allen Regeln der Kunst zu verführen, so dass sich diese Erfahrung wie ein Stigma in seine Erinnerung einbrennen würde.
Tom schaute ihn mit einem Blick an, als ob er nicht genau wusste, ob er jetzt vor lauter Vorfreude zu sabbern anfangen oder doch lieber auf und davon laufen sollte. Bill interpretierte Toms innerliche Zerrissenheit genau richtig und schaltete zähneknirschend einen Gang zurück. Er konnte es auch auf die besonders anfängerfreundliche Tour, wenn es sein musste. Er lächelte gewinnend und legte den Kopf schief. Seine Stimme klang wieder wie in Honig getaucht.
„Du musst dich nicht vor mir fürchten, bis jetzt hat sich noch niemand beschwert, glaub mir. Ich fress niemanden auf und stecke auch niemand ungefragt den Schwanz in den Hintern. Und außerdem hast du heute das volle Wunschprogramm frei - du Geburtstagskind.“
Bill zwinkerte schelmisch und stupste Tom mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze, dem das sichtlich peinlich war, dass Bill so unbeschwert über die Details plauderte. Gerade noch hatte er sich zum ersten Mal in seinem Leben von einem Kerl einen Zungenkuss verpassen lassen, dass ihm das Blut, einem Sturzbach gleich, in die Lenden gerauscht war und sogleich wurde seine schlichte, rechtsherum gestrickte Welt durch ein paar faszinierende Augen und ein göttliches Lippenpaar dermaßen auf den Kopf gestellt, dass es ihm himmelangst dabei wurde. Aber hatte er innerlich nicht schon längst kapituliert? Dieses engelsgleiche Wesen über ihm mit den langen seidigen Haaren bräuchte nur mit dem Finger zu schnipsen und er würde ihm bis ans Ende der Welt oder notfalls auch in die Hölle folgen für noch so einen Wahnsinnskuss. Schwanz dran oder ab, es war doch so was von egal, zumindest in diesem Augenblick. Über seine gleichgeschlechtliche Neuorientierung konnte er sich morgen auch noch genügend Gedanken machen.
„Was ist nun? Hauen wir jetzt hier ab oder tust du es gerne bei diesen Temperaturen unter freiem Himmel und hast, wenn du Pech hast, auch noch Zuschauer?“ Bill hob fragend die Augenbrauen. „Es wird aber dein Arsch sein, der oben rausguckt, denn ich liege normalerweise unten.“
Tom hielt die Luft an und Bill sich den Mund zu. Er wollte doch langsam machen. Gar nicht so einfach bei dieser verlockenden Beute.
„Du gehst vor und ich komm nach ein paar Minuten hinterher“, fand Tom seine Sprache wieder und versuchte sich aufzurichten. Damit Bill dabei nicht herunterrutschte, hielt er ihn um die Hüften gepackt und ruckelte sich dabei zentimeterweise in eine aufrechte Position. Bill mochte es, wie Tom sich unter ihm bewegte. Es machte Appetit auf mehr.
„Wo wollen wir denn eigentlich hin?“, fragte Bill und hielt sich an Toms breiten Schultern fest.
„Können wir zu dir? Ich wohn zurzeit hier in so ner Studiowohnung mit den anderen zweien aus der Band, weil wir ne CD aufnehmen. Also in so ner Art WG. Ist aber ziemlich klein und wir haben nur ein Bad zusammen. Also wenn die dann auch nach Hause kommen, dann ist wieder nix mit ungestört und so“, versuchte sich Tom herauszureden und sah dabei nicht recht glücklich aus.
Bill überlegte, ob es eine gute Idee sein würde, Tom mit zu sich nach Hause zu nehmen, denn das würde nur unnötige Fragen aufwerfen. Fragen, auf die er im Moment noch keine Antworten wusste. Auf eine miefige kleine WG hatte er aber absolut auch keine Lust, wobei ihn dabei am meisten störte, dass sich in dem Bad auch noch andere Leute, außer Tom, die Zähne putzten. Er könnte höchstens noch ein Hotelzimmer buchen. Robert würde das schon machen, wenn er ihm die erfreuliche Botschaft brachte, dass er auf dem besten Weg dazu war, Tom zu bezirzen und gefügig zu machen. Robert hatte genügend Beziehungen, sicher wusste er ein passendes Hotel, wo man auch noch nach Mitternacht erscheinen konnte, ohne dass es gleich zum Stadtgespräch wurde.
„Ist schon okay, du musst dich morgen früh noch nicht gleich outen“, bemerkte Bill grinsend und erhob sich, um seine Bluse zuzuknöpfen. „Zu mir geht auch nicht, doch mir fällt schon was ein. Wir treffen uns nachher unten auf dem Parkplatz. Aber ich habe keine Lust, länger als 5 Minuten zu warten, dann bin ich weg“, sprach er zwar neckend aber bestimmt, ehe er sich umdrehte und mit schwingenden Hüften die Terrasse verließ. Jetzt hatte er es eilig.
~ * ~
~ * ~
Bill fuhr viel zu schnell, doch es war ihm egal. Die Nacht war kurz und das Hotel, was Robert in Windeseile für sie ausfindig gemacht hatte, war nicht gerade um die Ecke. Wenn die Polizei ihn erwischen würde, dann wäre er gleich doppelt dran: wegen zu schnellen Fahrens und wegen Alkohol am Steuer. Seinen Wodkakonsum spürte er zwar selbst kaum mehr, aber einem Blasröhrchen dürfte seine Atemluft nicht in die Quere kommen, es würde ihn eiskalt überführen.
Tom saß stumm und mit zusammengekniffenen Lippen neben ihm und krallte sich mit den Händen am Sitzpolster fest. Bill versuchte zu ergründen, ob er wegen seinem wahnwitzigen Fahrstil so verunsichert war oder ob er plötzlich Angst vor seiner eigenen Courage bekam. Bill hatte trotz der recht frischen Witterung für Anfang September das Verdeck aufgeklappt. Der Fahrtwind hatte von ihm die Aufgabe zugeteilt bekommen, seine Skrupel in die kühle Nachtluft hinauszupusten.
Er wollte nicht darüber nachdenken, was er im Begriff war zu tun, er wollte gar nichts denken, er wollte nur mit Tom zusammen sein, alles andere wollte er ausblenden. Doch dann hatte er zwischendurch mit Robert sprechen müssen, der ihm noch einmal eingebläut hatte, wie wichtig es war, Tom weichzukochen. Der wachsende Zwiespalt in ihm machte sich auf unangenehme Weise bemerkbar, er hatte sein falsches Lächeln verabscheut, als Tom zu ihm in den Wagen gestiegen war - ihm praktisch brav gefolgt war, so wie sie es vereinbart hatten. Er wünschte jetzt fast, Tom hätte ihm die kalte Schulter gezeigt.
Es gefiel ihm nicht, ihn zu belügen, aber die ersten Fragen von Tom würden bald kommen, so wie das Amen in der Kirche, auch wenn er bisher nur nach seinem Namen gefragt hatte. Dabei würde es nicht bleiben, soviel war sicher. Vielleicht fuhr er auch so schnell, damit Tom weniger Zeit hatte, über mögliche Fragen nachzudenken, z.B., wieso er sich mit 19 Jahren so ein teures Auto leisten konnte und zum Vögeln in ein Hotel fuhr, statt in seine Wohnung. Aber Tom fragte nichts, jedenfalls bis jetzt nicht. Er schien in sich gekehrt und schaute auf seiner Seite zum Fenster hinaus. Manchmal hielt er sein breites Stirnband fest, als hätte er Angst, es könnte ihm davon flattern, doch sonst rührte er nichts an.
Bill fand einen passablen Parkplatz gegenüber dem Hotel und schloss das Verdeck, ehe er auch ausstieg und den Wagen verriegelte. Über der Schulter hatte er jetzt eine riesige schwarze Handtasche hängen, in der alles vorhanden war, was er für seinen Job normalerweise so brauchte. Ein sehr nützliches Paket, wenn man geplant oder ungeplant außer Haus übernachtete, denn es enthielt sowohl eine Zahnbürste, als auch neue Unterwäsche und darüber hinaus die üblichen kosmetischen Artikel, die hilfreich waren, um sich an einem anderen Morgen wieder ansehnlich unter die Menschen wagen zu können.
Tom beäugte kritisch das gut gefüllte Teil und zog die Augenbrauen nach oben. Sagte aber nichts dazu, sondern folgte Bill wortlos in das hohe, moderne Gebäude. Er betrachtete von hinten die große, schmale Gestalt, die jetzt ihr Outfit mit einer kurzen, engen Lederjacke komplettiert hatte und beim Laufen den Autoschlüssel umständlich in der Tasche verstaute und bekam doch wieder Hoffnung, dass er einem wirren Trugbild aufgesessen war und sich die Gestalt doch noch, als recht brustloses zwar, aber doch als weibliches Wesen herausstellte. Er bewegte sich so überhaupt nicht wie ein Kerl, die gesamte Gestik war so was von unmännlich, aber das würde auch irgendwie gar nicht zu seinem Äußeren passen. Bill war für ihn ein wandelndes Mysterium.
Tom hielt sich diskret im Hintergrund, als Bill sich den Schlüssel an der Rezeption abholte und bemerkte nur, wie der ältliche Herr hinter dem Tresen Bill argwöhnisch nach schaute, als der sich wieder in Richtung der Fahrstühle entfernte und Tom dabei mit einem Finger zu sich lockte, als wäre er die böse Hexe und Tom das Hänsel ohne Gretel. Er atmete einmal tief durch und setzte sich in Bewegung. Er konnte bei aller Begeisterung für den atemberaubenden Kuss das flaue Gefühl im Magen nicht verleugnen, welches sich, seit Bill auf der Terrasse von ihm gegangen war, in ihm festgesetzt hatte.
Die kurzzeitige Trennung von ihm hatte wie ein Schwall kaltes Wasser gewirkt. War er eigentlich noch ganz klar im Kopf? Er folgte einem völlig Fremden und noch dazu gleichen Geschlechts, wie ein herrenloser Dackel, obwohl die Nacht eigentlich bereits mit willigen Muschis verplant war, die sich ihm, ohne Gegenleistung zu verlangen, zur Verfügung stellen würden. Schöne weiche Schenkel, feuchtwarme Grotten und mordsmäßige Titten hätten ihn erwartet, doch stattdessen konzentrierten sich seine Gedanken immer wieder auf einen recht mageren, flachbrüstigen Kerl, den er sich scheute, an den falschen Stellen zu berühren. Er musste krank sein oder verrückt oder beides.
Der Fahrstuhl war ruckzuck in der gewählten Etage, während sie sich immer noch anschwiegen. Der eine sagte nichts, weil er keine Fragen heraufbeschwören wollte und der andere, weil er nicht wusste, wo er eigentlich mit Fragen anfangen sollte. Bill sperrte das Zimmer auf und warf seine Tasche auf den herumstehenden Sessel, um sich gleich danach die Lederjacke auszuziehen. Tom schloss hinter sich vorsichtig die Tür, als wolle er kein unnötiges Geräusch verursachen, was auf ihn hätte aufmerksam machen können.
„Ist doch ganz nett hier, hätte wirklich schlimmer kommen können“, bemerkte Bill, als er in das angrenzende Badezimmer schaute und bei der Gelegenheit sein Augen Make up korrigierte.
„Ja, ich hab auch schon schlechtere gesehen…also Hotels… meine ich“, stammelte Tom, er immer noch an der Tür herumstand und die Arme hängen ließ.
Bill schaute ihn aus den Augenwinkeln an. Er sollte sich jetzt besser um Tom kümmern, als um seinen Kajal, denn Tom schien es nötiger zu haben. Er selbst war schließlich derjenige, dem diese Situation, mit einem fast Fremden in einem Hotelzimmer zu landen, nicht gerade unbekannt war. Er sollte seine Erfahrungen nutzen und Tom sanft an die Hand nehmen und ihn in sein Reich der Sinne entführen. Er war nicht umsonst der bestbezahlte Lustknabe weit und breit, heute Nacht wollte er seinem Ruf alle Ehre machen…für Tom.
~ * ~
„Wenn du keine speziellen Wünsche hast, dann bleibt dir keine andere Wahl, als mich machen zu lassen. Ich weiß nicht, ob dir das klar ist.“ Bill stand dicht vor Tom und legte beide Hände flach auf seinen Brustkorb. Seine Daumen malten kleine unbedeutende Kreise. „Aber scheu dich nicht, wenn dir zwischendrin was einfällt, es mir zu sagen. Das war heute kein Scherz gewesen, als ich dir sagte, dass ich dir vollkommen zur Verfügung stehe. Schließlich hat man nur einmal im Jahr Geburtstag.“
Bill dirigierte Tom in die Zimmermitte, auf das Doppelbett zu. „Wie alt bist du eigentlich geworden?“, wollte er mit samtüberzogener Stimme von ihm wissen und schob ihn immer weiter vor sich her, bis sie direkt vor dem Bett standen.
„Zweiundzwanzig“, krächzte Tom und räusperte sich. Er hatte schon lange nichts mehr gesagt.
„Zweiundzwanzig…“, sinnierte Bill, „…ein wunderschönes Alter. Ich bin erst neunzehn, falls du mich das auch fragen wolltest… aber ich werde bald zwanzig.“
Bill hoffte, um unangenehme Fragen herumzukommen, indem er Antworten gab, noch ehe Tom etwas wissen wollte. Aber Tom stand der Sinn nicht nach Fragen. Bill hatte ihn mit seiner bestimmenden Art, wie ein gemeiner Dieb, all seiner Schnoddrigkeit und Coolness beraubt, mit denen er sonst seinen Freundeskreis beeindruckte. Er kam sich gegen den Jüngeren vor, wie ein Lehrling im ersten Lehrjahr. Es machte ihn fertig.
„Du siehst älter aus“, brachte er mühsam über die Lippen, als wolle er damit seinen minderbemittelten Zustand erklären. Vielleicht waren es die vielen durchgemachten Nächte, die Bill um ein paar Jährchen älter erscheinen ließen, aber vielleicht war es auch nur dieser wissende Zug um den Mund herum, der Tom zu dieser Einschätzung verhalf.
„Das ist nur das Licht…“, erklärte Bill beiläufig und schubste Tom genauso auf das Bett, wie vorhin auf den Gartenstuhl und stieg hinterher auf seinen Schoß, indem er seine langen Beine links und rechts neben Toms Oberschenkeln zusammenfaltete. Er hörte Tom hastig atmen und fast meinte er, auch sein Herz schlagen zu hören. Toms Nervosität wirkte auf ihn wie pures Adrenalin. Das war so wunderbar anders, als mit den ganzen lästigen Freiern, die er für gewöhnlich zu beglücken hatte. Er genoss es schon jetzt, obwohl noch gar nichts weiter passiert war. Allein die Tatsache, mit ihm allein in einem Raum zusammen zu sein, machte ihn seltsam glücklich. Glücklich und auch ungeduldig auf Mehr.
Er näherte sich unaufhaltsam Toms Gesicht. Er spürte bereits seinen eigenen warmen Atem, so nah war er bereits. „Willst du vielleicht, dass wir uns noch einmal so küssen wie vorhin?“ Bill streifte mit seinen Lippen kaum merklich Toms Wange und leckte vorsichtig mit der Zungenspitze an der glatten Haut. Sie schmeckte ein bisschen salzig und ein bisschen nach Rasierwasser. „Das hatte dir doch gefallen, oder?“ Ein unbestimmtes Murren bestätigte seine Vermutung, die eigentlich gar keine Vermutung, sondern sicheres Wissen war. So sicher, wie das Wissen, dass er schon wieder gegen seine eigenen Regeln verstieß. Er musste Tom einfach mit dem Mund berühren, es war wie ein innerer Drang, den Toms Anblick in ihm auslöste. Er erschien ihm so anschmiegsam und liebenswert, wie ein Kuscheltier mit ungehörig viel Sexappeal.
„Dann stell dich nicht so an…komm schon her…“ Bill zog hinten an Toms dickem Dread-Zopf, dass er seinen Kopf zwangsweise heben musste und legte seine Lippen passgenau an die von Tom. Eine Animation, die ihn auffordern sollte, selbst aktiv zu werden. Er war sich sicher, dass Tom nicht immer so zurückhaltend war. Dass er es selbst war, der ihn dazu trieb, betrübte ihn ein wenig und forderte ihn zugleich. Er wollte Tom von seiner zügellosen Seite erleben, seine falsche Scheu sollte keine Chance mehr haben gegen das aufkommende Verlangen.
„Küss mich endlich …Tom“, flüsterte er mit erstickender Stimme. Längst nur noch fühlend, denn seine Augen hatten sich bereits wie von selbst geschlossen. So viel Nähe und trotzdem diese Distanz waren für ihn unerträglich. Doch als er es fast nicht mehr auszuhalten schien, fühlte er plötzlich Toms Hände unter seinem Haar den Rücken empor kriechen. Sie umfassten sanft seinen Nacken und ertasteten mit aller Vorsicht seinen schlanken Hals, als könnten sie etwas kaputtmachen, während er endlich seine Lippen öffnete und Bill seine Zunge zwischen die Lippen schob.
Bill seufzte erleichtert auf. Die zermürbende, innere Spannung wich von ihm und machte einem wohligen Glücksgefühl Platz. Selten wurde er so einfühlsam berührt. Es gehörte normalerweise nicht zu seinem Geschäft. Umso mehr genoss er Toms Zärtlichkeiten, er machte das einfach wunderbar. Es ließ ihn selig in den Kuss lächeln und er stöhnte verhalten, als Toms andere Hand unter seine Bluse schlüpfte und seine nackte Haut am Rücken streichelte, als würde er so etwas zum ersten Mal in seinem Leben tun. Er war sich sicher, wäre er irgendein Mädchen, hätte Tom ihn nicht angefasst, wie eine kostbare Porzellanfigur, insofern war es wiederum ein Glück, dass es so war, wie es eben war.
Er erschauderte vor Wonne, als er Toms leises Seufzen vernahm, als er ihn mit gesteigertem Verlangen küsste und sich mit seinem Körper dichter an ihn presste. Eine Gänsehaut überzog seine Arme und stellte die kleinen Härchen senkrecht. Er wunderte sich, wie sensibel er heute auf äußere Sinneseinflüsse reagierte. Normalerweise hatte er seinen ersten und letzten Gefühlsausbruch bei einem Kunden in dem Moment, wenn er einen Samenerguss hatte und heute versetzte ihn schon ein kleiner Laut von Tom in einen Rauschzustand.
Bill kam erst wieder zu sich, als er bereits mit Tom nach hinten auf das Bett gesunken war und schwer atmend auf ihm lag. Mit seliger Trägheit löste er sich irgendwann von ihm und musterte, nur wenige Zentimeter entfernt, Toms Gesicht. Es hatte wieder denselben entzückten Ausdruck, wie beim ersten Kuss, doch erkannte er auch eine gespannte Erwartung darin. Er sollte ihm jetzt die letzte Spannung nehmen und nicht mit unnützen Worten die Stimmung zerstören.
Mit wenigen Handgriffen zog er sich das Rüschenhemd aus und schleuderte es von sich. Sein Schmuck klirrte dabei leise und auch seine Gürtelschnalle klapperte ein wenig, als er seine Jeans öffnete. Tom sah ihm mit immer unruhiger werdendem Blick zu und packte ihn plötzlich an den Handgelenken, als Bill sich auf die Knie erhob und die Hose abstreifen wollte.
„Warte mal…ich…“, er zögerte mit Worten, doch Bill ahnte, dass Tom den Anblick seines steifen männlichen Gliedes, was sich viel zu deutlich unter der dünnen, engen Boxershorts abzeichnen würde, noch nicht gänzlich zu tolerieren vermochte. Mit anderen Worten brauchte er noch ein paar überzeugende Argumente.
Darum beließ er es bei der offenen Hose und widmete sich stattdessen Toms kussfreundlichen Lippen, die ihn anzuflehen schienen, sich lieber noch einmal um sie zu kümmern. Milde lächelnd beugte er sich wieder über Toms Antlitz und beruhigte es mit samtweich hingehauchten Küssen, die er über das gesamte Gesicht verstreute und letztendlich auf den Bereich unter dem Kinn konzentrierte. Tom sah zum Anbeißen hilflos aus.
Unter den ablenkenden Küsschen schob er Toms T-Shirt weit nach oben und streichelte über den festen Bauch, dessen Muskeln nervös unter seiner Hand zuckten. Ohne haltzumachen öffnete er schnell und geschickt Toms Hosenbund, um gleich darauf wieder mit den Fingern nach oben zu seiner Brust zu gleiten. Tom fühlte sich traumhaft gut an. Bills Finger würden am liebsten überall gleichzeitig sein und seine Lippen ebenfalls. Er rutschte etwas tiefer, um sich endlich den Wunsch zu erfüllen, mit seiner Zunge Toms Oberkörper zu entdecken. Sein Haar hing ihm dabei wie ein dunkler Schleier vor dem Gesicht, als er sich mit den Lippen hingebungsvoll Toms wohltrainierter männlicher Brust widmete.
Tom hob angestrengt seinen Kopf, um mit steigender Faszination zu erleben, wie zielgenau Bill an ihm bisher unbekannte erogene Zonen entdeckte. Erkennen konnte er mit dem Auge nicht viel, nur Bills glänzendes Haar, dessen Spitzen wie seidige Finger über seine Haut huschten. Einen genießerisch brummenden Ton ausstoßend, legte er seinen Kopf wieder ab und ließ sich von dem fremden und doch so erregendem Gefühl treiben, von einem Jungen verführt zu werden.
Und dieser Junge machte das so raffiniert, dass Tom viel zu spät erst registrierte, wie eine schmale, beringte Hand sich unter seinen Hosenbund stahl und zwischen dem ganzen Stoffbergen den offensichtlichen Gradmesser seiner sexuellen Erregung ertastete und klammheimlich mit den Fingern umfasste. Ein Stahlrohr könnte nicht härter sein, als Toms Glied, welches zu seiner vollen Größe herangewachsen war und sich unter zwei Lagen Kleidung vergeblich zu verbergen versuchte.
Bills Genugtuung über diesen Umstand machte sich in einem listigen Lächeln bemerkbar, doch blieb es Tom hinter dem undurchdringlich dichten, schwarzen Haarwust verborgen.
~ Ende Teil 12 ~


Zitat von elodia
wwww..wwwa.wwwwarum hörrt du hier an so ner stelle auf
noch stunden weiter lesen möcht. .
das einzioge das es zu bemängeln gäbe is das das kapitel viel viel viel zu kurz geraten is und es minderstens wenn nicht drei mal so lang sein müste
gott ich lieb diese ff
ich unterschreib das mal ganz frech
und genau das richtige für einen Samstagnachmittag
jetzt must du nur noch den Nachschlag für Samstagnacht liefern
aber trotz aller Begeisterung bin ich auch schon wieder skeptisch *es nicht lassen kann*
das wird noch mehr als problematisch werden gell... aber jetzt will ich erstmal Samstagnacht lesen

*mehr davon haben will*......... VIEL MEHR !!!!!!!!!!!! Genug ist nicht genug...... Genug wird nie genügen....!!! (ja ja, den Autor dieser Zeile ist Konstantin Wecker - und der hat schon Recht .....)
Und der Entzug setzt bei mir bei dieser Geschichte immer sofort nach dem Lesen des letzten Satzes ein........... Du bist einfach unglaublich....... Und ich bin süchtig nach dir und deinen Geschichten........

aaaaaaaaaaahhh ..... es geht weiter .... hach .... schööööööön
Zitat von Gosu
Souuuuu...jetzt hab ichs!^^
12. Halb zog er ihn, halb sank er hin
„Hey!“
Keine Reaktion.
Tom raunte noch einmal: „Hey!“ Und zog dabei vorsichtshalber an einer von Bills Haarsträhnen, die er sich um den Finger gewickelt hatte, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten.
„Hm?“ Bill hob träge den Kopf. Es war doch gerade so schön flauschig, kuschelig, wuschelig gemütlich in Toms Armen und er fühlte sich so schrecklich wohl.
haaaaaaaach ... das kann ich mir ja soooo gut vorstellen, wie Bill sich an Tom kuschelt *schmacht*
„Sag mal…wollen wir nicht lieber von hier verschwinden? Hier kriegen wir keine Ruhe rein, da steht schon wieder jemand hinter der Tür und sucht nach mir.“
„Wo willst du denn hin?“ Bills Augenlider standen auf Halbmast und sein Hirn anscheinend auch. Der Körperkontakt mit Tom hatte ihn so schön eingelullt, dass er nichts dagegen gehabt hätte, die Nacht hier draußen auf Toms Bauch zu verbringen.
Bill fängt wohl jeden Augenblick an zu schnurren wie ein Kätchen .... hach
„Irgendwohin…wo uns keiner stört“, gab Tom zögerlich von sich und blickte in ein schläfriges, dunkles Augenpaar, hinter dem langsam ein Denkprozess in die Gänge kam.
Bill zwang sich zum Nachdenken, auch wenn es ihm angesichts Toms heimeliger Unterlage sichtlich schwer fiel. Er lächelte in sich hinein, weil es letztendlich doch gar nicht so kompliziert gewesen war, Tom in die richtige Spur zu lenken. Tom sah so knuffig aus hier im fahlen Licht der spärlichen Beleuchtung. Er hatte so ein hübsches Gesicht und die leichte Verlegenheit, die ihn nach diesem Vorschlag heimsuchte, ließ erahnen, dass seine Gesichtsfarbe einen rötlichen Schimmer hatte. Das konnte man aber nicht erkennen, nur spüren. Aber da war dieses runde, glänzende Lippenpiercing, an dem er nervös herumleckte und seine Nasenflügel, die zwanghaft zuckten, als hätten sie etwas Verbotenes vor.
jetzt fang ich gleich an zu quitschen ... Gosu .... das ist soooooooo ... hach ... zuckersüß
„Du willst dich also heimlich davonschleichen, damit wir ganz ungestört schmutzige Dinge tun können?“, Bill kicherte leise. „War der Kuss so überzeugend?“
„Hm, der war nicht schlecht“, wiegelte Tom schief lächelnd ab, so dass selbst ein Blinder erkennen konnte, dass er maßlos untertrieb und verstrickte sich mit seinen Fingern immer tiefer in Bills rabenschwarzes Haar.
„Da kannst du mal sehen…dabei hab ich darin überhaupt keine Übung. Aber ich hab noch ein paar andere Sachen auf Lager, da bin ich richtig gut.“
oh yeah .... jetzt wird's interessant
Bill stützte sich wieder mit beiden Händen an der Stuhllehne ab und fixierte den unter ihm Liegenden mit hungrigem Blick. Alle Müdigkeit und Trägheit war augenblicklich verpufft. Er war so neugierig auf Tom und das, was er zu bieten hatte, dass er eigentlich überhaupt nicht erst irgendwo anders hinwollte. Die unsichere Haltung Toms stachelte ihn erst recht an. Er hatte Bock darauf, ihm zu zeigen, was es für eine Explosion der Sinne sein konnte, mit ihm ins Bett zu steigen. Es machte ihn noch mehr an, dass Tom bisher anscheinend überhaupt keine sexuellen Berührungspunkte mit dem männlichen Geschlecht hatte und er der Erste war. Er gierte darauf, ihn nach allen Regeln der Kunst zu verführen, so dass sich diese Erfahrung wie ein Stigma in seine Erinnerung einbrennen würde.
... ehm .... darf ich sagen dass Bill nicht der einzige ist der danach giert Tom nach allen Regeln der Kunst zu verführen? ... upps .... nein ... nicht das was du denkst .... also mir reicht es dabei zuzusehen .... via Kopfkino
Tom schaute ihn mit einem Blick an, als ob er nicht genau wusste, ob er jetzt vor lauter Vorfreude zu sabbern anfangen oder doch lieber auf und davon laufen sollte. Bill interpretierte Toms innerliche Zerrissenheit genau richtig und schaltete zähneknirschend einen Gang zurück. Er konnte es auch auf die besonders anfängerfreundliche Tour, wenn es sein musste. Er lächelte gewinnend und legte den Kopf schief. Seine Stimme klang wieder wie in Honig getaucht.
„Du musst dich nicht vor mir fürchten, bis jetzt hat sich noch niemand beschwert, glaub mir. Ich fress niemanden auf und stecke auch niemand ungefragt den Schwanz in den Hintern. Und außerdem hast du heute das volle Wunschprogramm frei - du Geburtstagskind.“
.... das war gut
Bill zwinkerte schelmisch und stupste Tom mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze, dem das sichtlich peinlich war, dass Bill so unbeschwert über die Details plauderte. Gerade noch hatte er sich zum ersten Mal in seinem Leben von einem Kerl einen Zungenkuss verpassen lassen, dass ihm das Blut, einem Sturzbach gleich, in die Lenden gerauscht war und sogleich wurde seine schlichte, rechtsherum gestrickte Welt durch ein paar faszinierende Augen und ein göttliches Lippenpaar dermaßen auf den Kopf gestellt, dass es ihm himmelangst dabei wurde. Aber hatte er innerlich nicht schon längst kapituliert? Dieses engelsgleiche Wesen über ihm mit den langen seidigen Haaren bräuchte nur mit dem Finger zu schnipsen und er würde ihm bis ans Ende der Welt oder notfalls auch in die Hölle folgen für noch so einen Wahnsinnskuss. Schwanz dran oder ab, es war doch so was von egal, zumindest in diesem Augenblick. Über seine gleichgeschlechtliche Neuorientierung konnte er sich morgen auch noch genügend Gedanken machen.
jo .... genau Tom .... gib jedem Tag die Chance der schönste deines Lebens zu werden ....
„Was ist nun? Hauen wir jetzt hier ab oder tust du es gerne bei diesen Temperaturen unter freiem Himmel und hast, wenn du Pech hast, auch noch Zuschauer?“ Bill hob fragend die Augenbrauen. „Es wird aber dein Arsch sein, der oben rausguckt, denn ich liege normalerweise unten.“
.... der arme Toooom .... Bill kann sooo unmöglich sein ...
Tom hielt die Luft an und Bill sich den Mund zu. Er wollte doch langsam machen. Gar nicht so einfach bei dieser verlockenden Beute.
„Du gehst vor und ich komm nach ein paar Minuten hinterher“, fand Tom seine Sprache wieder und versuchte sich aufzurichten. Damit Bill dabei nicht herunterrutschte, hielt er ihn um die Hüften gepackt und ruckelte sich dabei zentimeterweise in eine aufrechte Position. Bill mochte es, wie Tom sich unter ihm bewegte. Es machte Appetit auf mehr.
„Wo wollen wir denn eigentlich hin?“, fragte Bill und hielt sich an Toms breiten Schultern fest.
„Können wir zu dir? Ich wohn zurzeit hier in so ner Studiowohnung mit den anderen zweien aus der Band, weil wir ne CD aufnehmen. Also in so ner Art WG. Ist aber ziemlich klein und wir haben nur ein Bad zusammen. Also wenn die dann auch nach Hause kommen, dann ist wieder nix mit ungestört und so“, versuchte sich Tom herauszureden und sah dabei nicht recht glücklich aus.
Bill überlegte, ob es eine gute Idee sein würde, Tom mit zu sich nach Hause zu nehmen, denn das würde nur unnötige Fragen aufwerfen. Fragen, auf die er im Moment noch keine Antworten wusste. Auf eine miefige kleine WG hatte er aber absolut auch keine Lust, wobei ihn dabei am meisten störte, dass sich in dem Bad auch noch andere Leute, außer Tom, die Zähne putzten. Er könnte höchstens noch ein Hotelzimmer buchen. Robert würde das schon machen, wenn er ihm die erfreuliche Botschaft brachte, dass er auf dem besten Weg dazu war, Tom zu bezirzen und gefügig zu machen. Robert hatte genügend Beziehungen, sicher wusste er ein passendes Hotel, wo man auch noch nach Mitternacht erscheinen konnte, ohne dass es gleich zum Stadtgespräch wurde.
„Ist schon okay, du musst dich morgen früh noch nicht gleich outen“, bemerkte Bill grinsend und erhob sich, um seine Bluse zuzuknöpfen. „Zu mir geht auch nicht, doch mir fällt schon was ein. Wir treffen uns nachher unten auf dem Parkplatz. Aber ich habe keine Lust, länger als 5 Minuten zu warten, dann bin ich weg“, sprach er zwar neckend aber bestimmt, ehe er sich umdrehte und mit schwingenden Hüften die Terrasse verließ. Jetzt hatte er es eilig.
~ * ~
~ * ~
Bill fuhr viel zu schnell, doch es war ihm egal. Die Nacht war kurz und das Hotel, was Robert in Windeseile für sie ausfindig gemacht hatte, war nicht gerade um die Ecke. Wenn die Polizei ihn erwischen würde, dann wäre er gleich doppelt dran: wegen zu schnellen Fahrens und wegen Alkohol am Steuer. Seinen Wodkakonsum spürte er zwar selbst kaum mehr, aber einem Blasröhrchen dürfte seine Atemluft nicht in die Quere kommen, es würde ihn eiskalt überführen.
Tom saß stumm und mit zusammengekniffenen Lippen neben ihm und krallte sich mit den Händen am Sitzpolster fest.
.... das kann ich ihm gerade nachfühlen ...
Bill versuchte zu ergründen, ob er wegen seinem wahnwitzigen Fahrstil so verunsichert war oder ob er plötzlich Angst vor seiner eigenen Courage bekam. Bill hatte trotz der recht frischen Witterung für Anfang September das Verdeck aufgeklappt. Der Fahrtwind hatte von ihm die Aufgabe zugeteilt bekommen, seine Skrupel in die kühle Nachtluft hinauszupusten.
Er wollte nicht darüber nachdenken, was er im Begriff war zu tun, er wollte gar nichts denken, er wollte nur mit Tom zusammen sein, alles andere wollte er ausblenden. Doch dann hatte er zwischendurch mit Robert sprechen müssen, der ihm noch einmal eingebläut hatte, wie wichtig es war, Tom weichzukochen. Der wachsende Zwiespalt in ihm machte sich auf unangenehme Weise bemerkbar, er hatte sein falsches Lächeln verabscheut, als Tom zu ihm in den Wagen gestiegen war - ihm praktisch brav gefolgt war, so wie sie es vereinbart hatten. Er wünschte jetzt fast, Tom hätte ihm die kalte Schulter gezeigt.
hmm .... eigentlich ne scheiß Situation ... ich könnte es verstehen wenn Bill einen Rückzieher macht und ich weiß nicht wer mir mehr leid tut Bill oder Tom ....
Es gefiel ihm nicht, ihn zu belügen, aber die ersten Fragen von Tom würden bald kommen, so wie das Amen in der Kirche, auch wenn er bisher nur nach seinem Namen gefragt hatte. Dabei würde es nicht bleiben, soviel war sicher. Vielleicht fuhr er auch so schnell, damit Tom weniger Zeit hatte, über mögliche Fragen nachzudenken, z.B., wieso er sich mit 19 Jahren so ein teures Auto leisten konnte und zum Vögeln in ein Hotel fuhr, statt in seine Wohnung. Aber Tom fragte nichts, jedenfalls bis jetzt nicht. Er schien in sich gekehrt und schaute auf seiner Seite zum Fenster hinaus. Manchmal hielt er sein breites Stirnband fest, als hätte er Angst, es könnte ihm davon flattern, doch sonst rührte er nichts an.
Bill fand einen passablen Parkplatz gegenüber dem Hotel und schloss das Verdeck, ehe er auch ausstieg und den Wagen verriegelte. Über der Schulter hatte er jetzt eine riesige schwarze Handtasche hängen, in der alles vorhanden war, was er für seinen Job normalerweise so brauchte. Ein sehr nützliches Paket, wenn man geplant oder ungeplant außer Haus übernachtete, denn es enthielt sowohl eine Zahnbürste, als auch neue Unterwäsche und darüber hinaus die üblichen kosmetischen Artikel, die hilfreich waren, um sich an einem anderen Morgen wieder ansehnlich unter die Menschen wagen zu können.
Tom beäugte kritisch das gut gefüllte Teil und zog die Augenbrauen nach oben. Sagte aber nichts dazu, sondern folgte Bill wortlos in das hohe, moderne Gebäude. Er betrachtete von hinten die große, schmale Gestalt, die jetzt ihr Outfit mit einer kurzen, engen Lederjacke komplettiert hatte und beim Laufen den Autoschlüssel umständlich in der Tasche verstaute und bekam doch wieder Hoffnung, dass er einem wirren Trugbild aufgesessen war und sich die Gestalt doch noch, als recht brustloses zwar, aber doch als weibliches Wesen herausstellte. Er bewegte sich so überhaupt nicht wie ein Kerl, die gesamte Gestik war so was von unmännlich, aber das würde auch irgendwie gar nicht zu seinem Äußeren passen. Bill war für ihn ein wandelndes Mysterium.
Tom hielt sich diskret im Hintergrund, als Bill sich den Schlüssel an der Rezeption abholte und bemerkte nur, wie der ältliche Herr hinter dem Tresen Bill argwöhnisch nach schaute, als der sich wieder in Richtung der Fahrstühle entfernte und Tom dabei mit einem Finger zu sich lockte, als wäre er die böse Hexe und Tom das Hänsel ohne Gretel. Er atmete einmal tief durch und setzte sich in Bewegung. Er konnte bei aller Begeisterung für den atemberaubenden Kuss das flaue Gefühl im Magen nicht verleugnen, welches sich, seit Bill auf der Terrasse von ihm gegangen war, in ihm festgesetzt hatte.
Die kurzzeitige Trennung von ihm hatte wie ein Schwall kaltes Wasser gewirkt. War er eigentlich noch ganz klar im Kopf? Er folgte einem völlig Fremden und noch dazu gleichen Geschlechts, wie ein herrenloser Dackel, obwohl die Nacht eigentlich bereits mit willigen Muschis verplant war, die sich ihm, ohne Gegenleistung zu verlangen, zur Verfügung stellen würden. Schöne weiche Schenkel, feuchtwarme Grotten und mordsmäßige Titten hätten ihn erwartet, doch stattdessen konzentrierten sich seine Gedanken immer wieder auf einen recht mageren, flachbrüstigen Kerl, den er sich scheute, an den falschen Stellen zu berühren. Er musste krank sein oder verrückt oder beides.
Gooooosuuu ... das ist mal wieder eine deiner Meisterleistungen
Der Fahrstuhl war ruckzuck in der gewählten Etage, während sie sich immer noch anschwiegen. Der eine sagte nichts, weil er keine Fragen heraufbeschwören wollte und der andere, weil er nicht wusste, wo er eigentlich mit Fragen anfangen sollte. Bill sperrte das Zimmer auf und warf seine Tasche auf den herumstehenden Sessel, um sich gleich danach die Lederjacke auszuziehen. Tom schloss hinter sich vorsichtig die Tür, als wolle er kein unnötiges Geräusch verursachen, was auf ihn hätte aufmerksam machen können.
„Ist doch ganz nett hier, hätte wirklich schlimmer kommen können“, bemerkte Bill, als er in das angrenzende Badezimmer schaute und bei der Gelegenheit sein Augen Make up korrigierte.
„Ja, ich hab auch schon schlechtere gesehen…also Hotels… meine ich“, stammelte Tom, er immer noch an der Tür herumstand und die Arme hängen ließ.
Bill schaute ihn aus den Augenwinkeln an. Er sollte sich jetzt besser um Tom kümmern, als um seinen Kajal, denn Tom schien es nötiger zu haben. Er selbst war schließlich derjenige, dem diese Situation, mit einem fast Fremden in einem Hotelzimmer zu landen, nicht gerade unbekannt war. Er sollte seine Erfahrungen nutzen und Tom sanft an die Hand nehmen und ihn in sein Reich der Sinne entführen. Er war nicht umsonst der bestbezahlte Lustknabe weit und breit, heute Nacht wollte er seinem Ruf alle Ehre machen…für Tom.
~ * ~
„Wenn du keine speziellen Wünsche hast, dann bleibt dir keine andere Wahl, als mich machen zu lassen. Ich weiß nicht, ob dir das klar ist.“ Bill stand dicht vor Tom und legte beide Hände flach auf seinen Brustkorb. Seine Daumen malten kleine unbedeutende Kreise. „Aber scheu dich nicht, wenn dir zwischendrin was einfällt, es mir zu sagen. Das war heute kein Scherz gewesen, als ich dir sagte, dass ich dir vollkommen zur Verfügung stehe. Schließlich hat man nur einmal im Jahr Geburtstag.“
Bill dirigierte Tom in die Zimmermitte, auf das Doppelbett zu. „Wie alt bist du eigentlich geworden?“, wollte er mit samtüberzogener Stimme von ihm wissen und schob ihn immer weiter vor sich her, bis sie direkt vor dem Bett standen.
„Zweiundzwanzig“, krächzte Tom und räusperte sich. Er hatte schon lange nichts mehr gesagt.
„Zweiundzwanzig…“, sinnierte Bill, „…ein wunderschönes Alter. Ich bin erst neunzehn, falls du mich das auch fragen wolltest… aber ich werde bald zwanzig.“
Bill hoffte, um unangenehme Fragen herumzukommen, indem er Antworten gab, noch ehe Tom etwas wissen wollte. Aber Tom stand der Sinn nicht nach Fragen. Bill hatte ihn mit seiner bestimmenden Art, wie ein gemeiner Dieb, all seiner Schnoddrigkeit und Coolness beraubt, mit denen er sonst seinen Freundeskreis beeindruckte. Er kam sich gegen den Jüngeren vor, wie ein Lehrling im ersten Lehrjahr. Es machte ihn fertig.
„Du siehst älter aus“, brachte er mühsam über die Lippen, als wolle er damit seinen minderbemittelten Zustand erklären. Vielleicht waren es die vielen durchgemachten Nächte, die Bill um ein paar Jährchen älter erscheinen ließen, aber vielleicht war es auch nur dieser wissende Zug um den Mund herum, der Tom zu dieser Einschätzung verhalf.
„Das ist nur das Licht…“, erklärte Bill beiläufig und schubste Tom genauso auf das Bett, wie vorhin auf den Gartenstuhl und stieg hinterher auf seinen Schoß, indem er seine langen Beine links und rechts neben Toms Oberschenkeln zusammenfaltete. Er hörte Tom hastig atmen und fast meinte er, auch sein Herz schlagen zu hören. Toms Nervosität wirkte auf ihn wie pures Adrenalin. Das war so wunderbar anders, als mit den ganzen lästigen Freiern, die er für gewöhnlich zu beglücken hatte. Er genoss es schon jetzt, obwohl noch gar nichts weiter passiert war. Allein die Tatsache, mit ihm allein in einem Raum zusammen zu sein, machte ihn seltsam glücklich. Glücklich und auch ungeduldig auf Mehr.
Er näherte sich unaufhaltsam Toms Gesicht. Er spürte bereits seinen eigenen warmen Atem, so nah war er bereits. „Willst du vielleicht, dass wir uns noch einmal so küssen wie vorhin?“ Bill streifte mit seinen Lippen kaum merklich Toms Wange und leckte vorsichtig mit der Zungenspitze an der glatten Haut. Sie schmeckte ein bisschen salzig und ein bisschen nach Rasierwasser. „Das hatte dir doch gefallen, oder?“ Ein unbestimmtes Murren bestätigte seine Vermutung, die eigentlich gar keine Vermutung, sondern sicheres Wissen war. So sicher, wie das Wissen, dass er schon wieder gegen seine eigenen Regeln verstieß. Er musste Tom einfach mit dem Mund berühren, es war wie ein innerer Drang, den Toms Anblick in ihm auslöste. Er erschien ihm so anschmiegsam und liebenswert, wie ein Kuscheltier mit ungehörig viel Sexappeal.
.... hach
„Dann stell dich nicht so an…komm schon her…“ Bill zog hinten an Toms dickem Dread-Zopf, dass er seinen Kopf zwangsweise heben musste und legte seine Lippen passgenau an die von Tom. Eine Animation, die ihn auffordern sollte, selbst aktiv zu werden. Er war sich sicher, dass Tom nicht immer so zurückhaltend war. Dass er es selbst war, der ihn dazu trieb, betrübte ihn ein wenig und forderte ihn zugleich. Er wollte Tom von seiner zügellosen Seite erleben, seine falsche Scheu sollte keine Chance mehr haben gegen das aufkommende Verlangen.
„Küss mich endlich …Tom“, flüsterte er mit erstickender Stimme. Längst nur noch fühlend, denn seine Augen hatten sich bereits wie von selbst geschlossen. So viel Nähe und trotzdem diese Distanz waren für ihn unerträglich. Doch als er es fast nicht mehr auszuhalten schien, fühlte er plötzlich Toms Hände unter seinem Haar den Rücken empor kriechen. Sie umfassten sanft seinen Nacken und ertasteten mit aller Vorsicht seinen schlanken Hals, als könnten sie etwas kaputtmachen, während er endlich seine Lippen öffnete und Bill seine Zunge zwischen die Lippen schob.
Bill seufzte erleichtert auf. Die zermürbende, innere Spannung wich von ihm und machte einem wohligen Glücksgefühl Platz. Selten wurde er so einfühlsam berührt. Es gehörte normalerweise nicht zu seinem Geschäft. Umso mehr genoss er Toms Zärtlichkeiten, er machte das einfach wunderbar. Es ließ ihn selig in den Kuss lächeln und er stöhnte verhalten, als Toms andere Hand unter seine Bluse schlüpfte und seine nackte Haut am Rücken streichelte, als würde er so etwas zum ersten Mal in seinem Leben tun. Er war sich sicher, wäre er irgendein Mädchen, hätte Tom ihn nicht angefasst, wie eine kostbare Porzellanfigur, insofern war es wiederum ein Glück, dass es so war, wie es eben war.
Er erschauderte vor Wonne, als er Toms leises Seufzen vernahm, als er ihn mit gesteigertem Verlangen küsste und sich mit seinem Körper dichter an ihn presste. Eine Gänsehaut überzog seine Arme und stellte die kleinen Härchen senkrecht. Er wunderte sich, wie sensibel er heute auf äußere Sinneseinflüsse reagierte. Normalerweise hatte er seinen ersten und letzten Gefühlsausbruch bei einem Kunden in dem Moment, wenn er einen Samenerguss hatte und heute versetzte ihn schon ein kleiner Laut von Tom in einen Rauschzustand.
Bill kam erst wieder zu sich, als er bereits mit Tom nach hinten auf das Bett gesunken war und schwer atmend auf ihm lag. Mit seliger Trägheit löste er sich irgendwann von ihm und musterte, nur wenige Zentimeter entfernt, Toms Gesicht. Es hatte wieder denselben entzückten Ausdruck, wie beim ersten Kuss, doch erkannte er auch eine gespannte Erwartung darin. Er sollte ihm jetzt die letzte Spannung nehmen und nicht mit unnützen Worten die Stimmung zerstören.
Mit wenigen Handgriffen zog er sich das Rüschenhemd aus und schleuderte es von sich. Sein Schmuck klirrte dabei leise und auch seine Gürtelschnalle klapperte ein wenig, als er seine Jeans öffnete. Tom sah ihm mit immer unruhiger werdendem Blick zu und packte ihn plötzlich an den Handgelenken, als Bill sich auf die Knie erhob und die Hose abstreifen wollte.
„Warte mal…ich…“, er zögerte mit Worten, doch Bill ahnte, dass Tom den Anblick seines steifen männlichen Gliedes, was sich viel zu deutlich unter der dünnen, engen Boxershorts abzeichnen würde, noch nicht gänzlich zu tolerieren vermochte. Mit anderen Worten brauchte er noch ein paar überzeugende Argumente.
Darum beließ er es bei der offenen Hose und widmete sich stattdessen Toms kussfreundlichen Lippen, die ihn anzuflehen schienen, sich lieber noch einmal um sie zu kümmern. Milde lächelnd beugte er sich wieder über Toms Antlitz und beruhigte es mit samtweich hingehauchten Küssen, die er über das gesamte Gesicht verstreute und letztendlich auf den Bereich unter dem Kinn konzentrierte. Tom sah zum Anbeißen hilflos aus.
Unter den ablenkenden Küsschen schob er Toms T-Shirt weit nach oben und streichelte über den festen Bauch, dessen Muskeln nervös unter seiner Hand zuckten. Ohne haltzumachen öffnete er schnell und geschickt Toms Hosenbund, um gleich darauf wieder mit den Fingern nach oben zu seiner Brust zu gleiten. Tom fühlte sich traumhaft gut an. Bills Finger würden am liebsten überall gleichzeitig sein und seine Lippen ebenfalls. Er rutschte etwas tiefer, um sich endlich den Wunsch zu erfüllen, mit seiner Zunge Toms Oberkörper zu entdecken. Sein Haar hing ihm dabei wie ein dunkler Schleier vor dem Gesicht, als er sich mit den Lippen hingebungsvoll Toms wohltrainierter männlicher Brust widmete.
Tom hob angestrengt seinen Kopf, um mit steigender Faszination zu erleben, wie zielgenau Bill an ihm bisher unbekannte erogene Zonen entdeckte. Erkennen konnte er mit dem Auge nicht viel, nur Bills glänzendes Haar, dessen Spitzen wie seidige Finger über seine Haut huschten. Einen genießerisch brummenden Ton ausstoßend, legte er seinen Kopf wieder ab und ließ sich von dem fremden und doch so erregendem Gefühl treiben, von einem Jungen verführt zu werden.
Und dieser Junge machte das so raffiniert, dass Tom viel zu spät erst registrierte, wie eine schmale, beringte Hand sich unter seinen Hosenbund stahl und zwischen dem ganzen Stoffbergen den offensichtlichen Gradmesser seiner sexuellen Erregung ertastete und klammheimlich mit den Fingern umfasste. Ein Stahlrohr könnte nicht härter sein, als Toms Glied, welches zu seiner vollen Größe herangewachsen war und sich unter zwei Lagen Kleidung vergeblich zu verbergen versuchte.
Bills Genugtuung über diesen Umstand machte sich in einem listigen Lächeln bemerkbar, doch blieb es Tom hinter dem undurchdringlich dichten, schwarzen Haarwust verborgen.
~ Ende Teil 12 ~
GOOOOOOOOOOOOOOOSUUUUUUUUUUUUUU .... wie kannst du nur ... willst du mich umbringen .... mein Kopfkino hat gerade soooo schön gerattert und dann hörst du einfach auf ... na warte ...

So, ich versuch mal wieder, euer Kopfkino wieder anzuleiern.^^
Habt dank für eure süßen Kommis! Ich finde das seeehr nett von euch!
13. Master and Servant
„Zieh endlich deine Hose aus!“, verlangte Bill. „Ich will sehen, ob du überall so hübsch bist…“
Bills Stimme war zwar genauso weichgespült, wie schon die ganze Zeit, doch hatte sie auch etwas an sich, was keine Widerrede zuließ. Das konnte durchaus daran liegen, dass er meinte, Toms Schonfrist sei nun endgültig vorüber. Wer ein derart knallhartes Ding unter dem Stoff versteckte, den musste man nicht mehr mit Samthandschuhen anfassen, der konnte auch die nächst schnellere Gangart vertragen.
Toms Hände bewegten sich langsam in Richtung seiner Lenden, um Bills Wunsch, nachzukommen, zögerten dann aber bei der Ausführung. Es war immer noch nicht völlig in Ordnung für ihn, dass er so heftig auf Bills Verführungstaktik reagierte, die ihren bisherigen Höhepunkt darin gefunden hatte, dass er ihm beim Knutschen durch den Stoff ständig über seinen Schwanz streichelte und über dessen Härte wachte. Er biss sich missmutig auf die Lippen, sah aber keinen anderen Ausweg. Wenn er nicht wie ein kompletter Waschlappen dastehen wollte, dann durfte er sich nicht länger wie die eiserne Jungfrau aufführen. Langsam machte er sich lächerlich.
Zuerst markierte er den unerschrockenen Weiberhelden, der er natürlich auch war, und dann kapitulierte er vor einem drei Jahre jüngeren Kerl, der die Figur eines in die Höhe geschossenen Zwölfjährigen hatte und noch dazu aussah, wie irgendein unbestimmbares Wesen genau im Brennpunkt zwischen männlich und weiblich. Zumal war er ihm doch körperlich haushoch überlegen. Wieso tanzte er eigentlich schon, seit er ihn kennen gelernt hatte, nach einer fremden Pfeife? Er bräuchte ihn nur an den schmalen Handgelenken packen, rücklings aufs Bett nageln und ihm ein für alle mal dieses bestimmende Gehabe austreiben. Er würde überhaupt keine Chance haben gegen ihn.
Und doch wusste er, dass das einfacher klang, als es getan war. Ein einziger verstörender Blick aus den Tiefen dieser dunklen Augen in dem hellhäutigen Porzellangesicht würde in ihm selbst dieses gefesselte Gefühl auslösen, dass wusste er ganz genau…so wie schon die ganze Zeit. Er hatte den Eindruck, schon seit Ewigkeiten nur das zu tun, was Bill wollte. Aber er wusste auch, dass Bill ganz genau zu wissen schien, was ihm gut tat, denn Bill zu berühren, hatte etwas Magisches. Er konnte es nicht anders erklären, weil er einfach keine Worte dafür fand. Er hatte eine simple Berührung noch nie so intensiv erlebt.
Die Haut, die er streifte, war kühl und zugleich so heiß, dass er fürchtete, sich daran die Finger zu verbrennen und so ebenmäßig glatt, wie feinster Satin. Bills Haar erschien so stark und glänzend und wenn man es dann endlich berühren durfte, bekam man den Drang, damit spielen zu müssen und es nie wieder loszulassen zu wollen. Und dann war er auch noch so unglaublich schön anzusehen, dass sein Wahrnehmungsvermögen sich immer noch nicht damit abfinden konnte, dass er ein ganz normaler Junge sein sollte. Das Adjektiv schön war ihm noch nie für einen Jungen in den Sinn gekommen und eigentlich auch noch nie für ein Mädchen. Die sahen allenfalls gut aus oder geil oder waren heiße Bräute, aber Bill war einfach nur unglaublich schön, sein Wortschatz reduzierte sich auf erschreckende Weise auf dieses eine Attribut, je länger er ihn ansah. Irgendwie war das heute alles ein bisschen viel für ihn. Seine Sinne fühlten sich völlig überfordert angesichts dieser geballten Reizüberflutung.
„Soll ich dir lieber helfen…oder dir zeigen, wie’s geht?“ Bill schmunzelte nachsichtig über Toms erneutes zögerliches Verhalten. Tom wollte gar nicht wissen, was er über ihn dachte. Wahrscheinlich lachte er sich innerlich halb tot darüber, dass er in seiner Gegenwart vom Aufreißertyp zum Mauerblümchen mutiert war. Wenn er nur den Willen dazu aufbrächte, dann müsste dieses reizende schwarzhaarige Biest nur mal gehörig in seine Schranken gewiesen werden. Das durfte er keinem außerhalb dieses Zimmers erzählen, wie er hier mit ihm und seiner stolzen Männlichkeit Katz und Maus spielte. Dabei erschien er auf den ersten Blick so zerbrechlich und zartfühlend, als könne er keiner Fliege etwas zuleide tun. Unbewusst schielte er Richtung Tür, die ungefähr einen Kilometer entfernt schien.
Doch Bill versperrte ihm sogleich die Sicht, indem er sich behände erhob und mit dem Rücken zu ihm breitbeinig vor das Bett positionierte. Tom beobachtete mit offenem Mund und beiden Händen an seiner Hose, wie Bills enge Jeans nach und nach immer mehr von dieser sensiblen Haut freigab, weil sie immer tiefer rutschte. Zwei entzückend runde Pobäckchen kamen zum Vorschein und danach lange schlanke Schenkel, die kein einziges Haar verunzierte. Die Jeans landete in sich zusammengewurstelt am Boden und wurde achtlos weggekickt. Tom schluckte schwer. Der wage Fluchtgedanke hatte sich längst wieder pulverisiert, zudem würde er sich eh nicht bewegen können, er fühlte sich wie festgeleimt.
Bill schüttelte sein langes Haar zurück, dass es sich wieder in einem wohlsortierten schwarzen Schwall über den schmalen Rücken ergoss und schaute mit genau dem lasziven Augenaufschlag, den er sich bis jetzt verkniffen hatte, über seine rechte Schulter. „Du bist ja immer noch angezogen…“ Langsam begann er sich zu ihm umzudrehen, die Hände in sittsamer Manier über seiner Scham verschränkt, um Tom nicht allzu sehr zu schocken.
Hastig verlagerte sich Toms Blick auf seine eigene Leibesmitte und er hantierte hektisch mit seiner Hose herum. Kaum, dass er sie ganz ausgezogen hatte, kniete Bill bereits wieder auf dem Bett und kam ihm auf allen Vieren entgegen. Dieses diabolische Grinsen würde er wohl so schnell nicht wieder ablegen, vermutete Tom. Hier lief etwas komplett verkehrt, normalerweise war es seine Obliegenheit, so zu grinsen.
Tom fühlte sich nackter als nackt, als Bill behutsam seinen steifen Penis umfasste und ihn elegant zwischen seinen schlanken Fingern rieb. „Er ist genauso wunderschön, wie er sich anfühlt“, murmelte er leise und beugte sich nieder, bis seine weichen Lippen Kontakt mit der straff gespannten Haut der Eichel hatten. Er hauchte einen Kuss darauf und leckte einmal kurz mit seiner feuchtwarmen Zungenspitze darüber, als wolle er eine Kostprobe nehmen.
„Oah, Scheiße…!“ Tom stöhnte laut und warf seinen Kopf zurück. Bill und seine dreimal verwünschten Körperteile machten ihn noch wahnsinnig.
„Willst du mehr davon?“ Bills Gesicht war bereits wieder ganz nah dem seinen. Er vernahm nur verschwommen die nasse Zunge, deren vordere Spitze ruhelos an der Oberlippe hin und her glitt und sie befeuchtete bis sie glänzte, wie frisch lackiert. Tom könnte glatt seinen guten Ruf als Weiberheld darauf verwetten, dass diese Zunge genau wusste, was sie an einem Schwanz zu tun hatte. Obwohl er Bill nicht berührte, spürte er die Hitze, die von diesem Körper ausging und langsam seinen Widerstand versengte. Natürlich wollte er mehr davon. Welcher Kerl würde nicht gerne von diesem Mund einen geblasen bekommen, bis jeglicher Körpersaft verdampft war?
Bill war noch überzeugender, als er befürchtet hatte. Überhaupt befürchtete er, diese Nacht Dinge zu tun, über die er bis vor kurzem noch Witze gemacht hatte. Und das alles, weil er vom ersten Augenblick an auf ein paar phänomenale braune Augen hereingefallen war, die zu einem Typ gehörten, dessen geballter Erotik er sich einfach nicht gewachsen fühlte. Er kam zu dem Schluss, dass es das Einfachste wäre, sich nicht länger gegen das Unvermeidliche zu wehren und endlich seinem Gefühl nachzugeben. Und dieses Gefühl verzehrte sich geradezu nach Bill und seinen sündigen Lippen, die er möglichst überall auf seinem Körper spüren wollte.
„Ja… viel mehr…“, brachte er mit seltsam belegter Stimme hervor und gratulierte sich selbst dazu, dass er sogar fast einen ganzen Satz zustande gebracht hatte.
„Tooom…!“, hauchte Bill gespielt erstaunt, als bestünde Toms Name aus lauter H’s. „Du hast ja doch Wünsche.“
Über sein schönes Gesicht huschte ein erfreutes Lächeln, was aber sofort wieder hinter dem herunterhängenden Haar verschwand, weil Bill einen belohnenden Kuss auf seinem Schwanz platzierte, den er gleich ein wenig ausweitete und schließlich mit einem leise schmatzenden Geräusch beendete. Toms Kuppe glänzte jetzt genauso feucht, wie Bills halbgeöffnete Lippen, die sich wieder in sein starres Blickfeld stahlen.
Tom gingen, wie zum Trotz, gerade die absurdesten Gedanken durch den Kopf seitdem er sich das Nachdenken verboten hatte. Solche Lippen, wie Bill sie hatte, waren doch absolut nicht normal. Sie forderten zwanghaft zum küssen auf und heizten die wildesten Phantasien an. Das die Realität noch besser sein konnte, als alle Phantasie, die sein verdrehtes Hirn je zusammengesponnen hatte, bekam er gerade am eigenen Leib zu spüren. Sein Mund kam direkt nach seinem Schwanz zum wiederholten Mal in den Genuss, durch Bills weiches Lippenpaar verwöhnt zu werden, während Bill sich ganz sachte und Millimeter für Millimeter über ihn legte und ihn schließlich halb mit seinem Körper bedeckte. Er war federleicht und trotz seiner geringen Körperfülle so unglaublich anschmiegsam, als bestünde er nur aus sündigem Fleisch.
Bills Innenschenkel lag mitten auf seinem Schwanz. Es konnte nur sein Schenkel sein, weil er sich so zart und warm anfühlte. Genauso wie er ihn sich vorgestellt hatte, als Bill seine Jeans ausgezogen und nackt vor ihm gestanden war. Eine leichte Wellenbewegung, die durch Bills Körper lief, verschaffte seiner Erektion die nötige Reibung, die seine Steifheit aufrecht erhielt, während sich Bills Mund und seine Hände um die anderen Stellen an Toms Körper kümmerten, die ebenfalls nach Zärtlichkeit verlangten.
Wie von selbst fanden Toms Hände die hübschen runden Pobacken an Bills Kehrseite, die er mit der gesamten Handfläche umfassen wollte, schon seit er sie erblickt hatte. Die Rundungen konnte er komplett umgreifen und ihre Beschaffenheit austesten. Sie waren sehr fest…fester als die Arschbacken seiner Mädchenbekanntschaften und natürlich viel kleiner…aber deswegen nicht minder sexy. Sein Schwanz würde erheblich größer wirken, wenn er ihn von hinten ficken würde. Da waren sie wieder, diese wilden Phantasien! Tom konnte sie nicht kontrollieren, sie fegten durch seinen Kopf, wie ein Irrwisch und formten sich zu einem klaren Wunsch.
„Du gefällst mir, Tom…“, schnurrte Bill nach diesem weiteren atemberaubenden Kuss. „ Ich mach das gerne für dich, nicht nur, weil du Geburtstag hast…aber hab ich dann auch einen Wunsch frei, nachdem ich dir deinen Schwanz abgelutscht habe?“
„Von mir aus…“, erwiderte Tom gönnerhaft. Er war mittlerweile sexuell so erregt, dass er seinen kleinen Finger dafür opfern würde, damit sich endlich etwas Enges, Feuchtwarmes um seinen Schwanz schlingt. Das hatte Bill geschickt hinbekommen. Seiner Zunge und dem Versprechen, sie mit ihrem gesamten Können einzusetzen, konnte bisher noch keiner widerstehen und das wusste er ganz genau.
„Ich will, dass du mich nimmst…“ Bill flüsterte es leise in Toms Ohrmuschel, als wären im Zimmer überall heimlich Mikrofone versteckt, die ihr Gespräch aufzeichneten. „Steck mir deinen steifen Schwanz rein und vögel mich richtig fest durch…es wird mir gefallen und dir auch, glaub mir.“
Tom hörte atemlos zu, während sich sein Penis hart in Bills Schenkel spießte, Bill nahm ihm die Worte praktisch aus dem Mund. Es war ihm jetzt schon sonnenklar, dass er es tun würde. Bill würde ihn zwar auch dazu gebracht haben, nackt auf der Straße zu tanzen, aber das hier wollte er selbst auch. Er musste wissen, wie es sein würde. Mein Gott, auf was hatte er sich nur eingelassen? Aber jetzt war es sowieso zu spät. Sein Schwanz schmerzte langsam, so steif war er schon seit einer ganzen Weile. Es wurde Zeit, sich Erleichterung zu verschaffen.
„Wenn du willst dann tu ich’s gleich“, hörte er sich sagen und sah das als folgerichtiges Resultat von Bills stetiger Gehirnwäsche. Seit er ihn zum ersten Mal erblickt hatte, breitete er seine Reize vor ihm aus, wie einen roten Teppich, auf dem man bis zur sexuellen Erlösung lustwandeln durfte. Aber wie diese Erlösung aussehen würde, dass lag bisher ganz allein in Bills aufs Feinste manikürten Händen. Hätte Tom ein kleines weißes Fähnchen zur Hand, dann wäre das jetzt der richtige Zeitpunkt, um es über dem Kopf hin und her zu schwenken.
~ * ~
Tom war soweit. Bill hatte ihn genau dahin gebracht, wo er ihn hinbringen sollte. Doch statt sich darüber zu freuen, stürzte es ihn noch tiefer in seinen aufkeimenden Konflikt. Tom war so ein liebenswerter, im Herzen reiner Mensch, den er viel lieber unter anderen Umständen kennen gelernt hätte. Wie wäre es wohl gewesen, wenn er selbst überhaupt keine Erfahrungen gehabt hätte? Wenn er ebenso unschuldig und unberührt gewesen wäre, wie noch vor einem Jahr? Wenn er nicht dieses käufliche Flittchen wäre, das er heute war?
Doch diese Gedanken brachten ihn im Moment überhaupt nicht weiter. Wahrscheinlich hätte er Tom nie kennen gelernt, wenn er nicht diese antrainierte Selbstsicherheit besäße, die jetzt einen großen Teil seiner Persönlichkeit ausmachte. Er hätte ihn niemals angesprochen, nie im Leben. Das hätte er sich nicht getraut. Also war es doch gut so, dass er jetzt so abgebrüht war, oder? Es war doch gut so, dass Tom mit ihm schlafen würde, obwohl er vor ein paar Stunden noch nicht einmal im Traum daran gedacht hatte, jemals in seinem wohlgeordneten, heterosexuellen Leben seinen Schwanz in einen männlichen Arsch zu schieben. War er nicht fabelhaft? Sollte er nicht stolz auf sich sein?
Ein schales Gefühl bemächtigte sich seiner, als Tom von sich aus auf einen in Aussicht gestellten, grandiosen Blowjob verzichtete, nur um sofort Bills geflüsterte Wünsche zu erfüllen. Erinnerungen an einige seiner Kunden stießen in ihm auf und hinterließen einen üblen Nachgeschmack. Manche waren geradezu widerwärtig unterwürfig ihm gegenüber. Ihm, dem großen, dünnen Jungen mit dem Engelsgesicht, dessen dominantes Gehabe zum einen eine gute schauspielerische Leistung war und zum anderen aus purer Verachtung resultierte. Auch wenn Tom absolut nicht zu diesem Klientel gehörte, so konnte er diese Gedanken nicht ganz verdrängen und darum hasste er seinen Auftrag, er machte alles kaputt.
Warum konnte er nicht mit Tom völlig ohne Hintergedanken zusammen sein? Einfach nur so, weil man sich auf Anhieb anziehend und interessant fand und nicht, weil man ein bestimmtes Ziel dabei vor Augen hatte. Es verdarb ihm den Spaß an der Sache, obwohl er Anfangs geglaubt hatte, mit diesem Auftrag das große Los gezogen zu haben. Es war beileibe nicht die erste Fehlinterpretation in seinem Leben, aber eine der bittersten.
Als er dem Auftrag leichtfertig zugestimmt hatte, hatte er auch noch nicht gewusst, wie hinreißend süß Tom war, wenn er so verlegen grinste und wie gut seine Haut unter dem dicken Wust Dreadlocks duftete und wie wunderbar sich seine Hände auf Bills Körper anfühlen würden. Und vor allem wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie sehr es ihn widerstreben würde, Tom zu irgendetwas zu bringen, was gegen seine Überzeugung war. Damit meinte er keinesfalls einen kleinen Fick zwischen zwei angehenden Männern, so etwas hatte noch niemandem geschadet.
~ * ~
„Nein! Nein…erst hinterher.“ Bill bemühte sich um Schadensbegrenzung und darum, sein Lächeln echt aussehen zu lassen. „Zuerst bist du dran. Und außerdem ist die Nacht noch lang genug, ich werde mir schon noch holen, was ich möchte…keine Angst, Geburtstagskind.“
„Aber es ist schon nach eins, ich hab gar keinen Geburtstag mehr.“ Toms stotterte überhaupt nicht mehr. Bill konnte sich nicht erklären, woher diese neue Selbstsicherheit kam. Dabei war er doch peinlich genau darauf bedacht gewesen, Tom in diesem lethargischen Zustand zu belassen.
„Dann löst du eben jetzt deinen Gutschein ein.“
„Du hast doch selbst gesagt, wir haben genug Zeit. Ich vergess das schon nicht.“
„Ja, aber…es wird dir gefallen!“ Bill wirkte zum ersten Mal, seit sie in diesem Hotelzimmer waren, nicht ganz Herr seiner selbst. Zwar versuchte er, es sich nicht anmerken zu lassen, aber der unruhige Blick seiner Augen verriet ihn. Tom konnte doch nichts ahnen…oder?
„Und ich wünsche mir aber, dass wir etwas tun, was uns beiden gefällt, ist das so schlimm?“, erwiderte Tom achselzuckend. „Du hast doch selbst gesagt, ich soll es dir ruhig sagen, wenn mir zwischendrin was einfällt.“
„Aber du wolltest doch auch, dass ich dir einen blase!“
„Bill!!!“ Tom klang gleichzeitig amüsiert und verärgert. „Das hast du mir eingeredet, beziehungsweise hast du es mir…ähm… schmackhaft gemacht! Ich will das aber nicht so schnell, das ist ungewohnt und komisch für mich.“
„Aber wieso…“, begann Bill, wurde aber sogleich unterbrochen.
„Bill!!“, wiederholte er noch einmal eindringlich. „Ich hab noch nie was mit nem Jungen gehabt, aber du anscheinend schon, wie es mir vorkommt. Ich glaube dir, dass das geil sein wird, aber können wir nicht ein wenig langsamer machen? Wir kennen uns gerade mal eine Stunde oder so! Nicht, dass du denkst, ich hab was gegen One Night Stands, aber das hier ist mein erster mit nem Kerl! Das ist total anders für mich, verstehst du das? Ich fühl mich wie im falschen Film! Ich bin normalerweise überhaupt nicht so…so beknackt schüchtern!“ Er gestikulierte hilflos mit den Händen. „Aber du bringst mich dazu, so zu sein und das geht mir total gegen den Strich!“
Das war fast ein richtiger emotionaler Ausbruch, für den bisher so stillen Tom. Wo war der Tom abgeblieben, dem es die Sprache verschlagen hatte und der sich nicht einmal traute, die Hosen auszuziehen? Der wäre Bill im Moment lieber, weil er ihn verstehen könnte und mit ihm umzugehen gewusst hätte.
Bill setzte sich resigniert auf. Er sah nicht nur verstört aus, er war es auch. Er war es gewöhnt, dass alles nach seinem Plan verlief, den Tom gerade so unverhofft durchkreuzte. Dieser Scheißjob war schuld daran, dass er verlernt hatte, wie es war, ein freies Herz zu erobern, ohne Garantie, eine Gegenleistung dafür zu bekommen. Und dieser Scheißjob war auch schuld daran, dass er nicht mehr wusste, dass es eine größere Befriedigung sein konnte, etwas zu geben, als immer nur zu nehmen. Dieser Scheißjob war schuld daran, dass er Tom nicht verstehen konnte.
Sein konfuser Blick musste bei Tom Alarm geschlagen haben, denn der runzelte sorgenvoll die Brauen.
„Bill? Alles klar mit dir?“
Bill schüttelte langsam den Kopf. Das war für ihn alles so ungeheuerlich, dass sich seine Gedanken im Kopf kreuzweise überschlugen und sich zu krassen Fehlurteilen formten, die anklagend aus seinem Mund gepurzelt kamen. „Du willst mich also gar nicht? Gefall ich dir etwa nicht?“ Die großen dunklen Augen blickten ihn verständnislos und enttäuscht an. Dabei hatte er sich doch noch viel mehr Mühe gegeben, als bei jedem anderen. Er hatte für ihn seine eisernen Prinzipien gebrochen! Tom war doch auch bloß ein Kerl mit nem Schwanz und zuviel Testosteron in der Blutbahn, oder etwa nicht?
Tom atmete tief aus. „Wie kannst du so etwas nur denken? Das hab ich doch nie gesagt! Ich wäre ja wohl kaum hier, wenn du mir nicht gefallen würdest. Du bist…du bist einfach unglaublich schön, glaub mir…der allerschönste Mensch, den ich je gesehen habe.“ Den letzten Teil flüsterte er nur noch und gleichzeitig streichelte er sanft Bills glühende Wange, die unter seiner Hand anfing zu zittern, so wie der gesamte schmale, hellhäutige Körper.
„Ich will nur nicht, dass du mir wie so ne billige Nutte einen bläst, bloß weil ich Geburtstag hatte, ich würde lieber jetzt einfach mit dir schlafen, weil wir beide Lust dazu haben , so aus ner Laune heraus einfach, verstehst du?“
Bill verspürte einen brennenden Schmerz in seiner Brust. Das war zuviel für sein angekratztes Selbstwertgefühl. Wieso sagte Tom so etwas? Wie konnte er es wagen?! Er war keine billige Nutte, er war…er war verdammt noch mal überhaupt nicht billig! Und Tom konnte froh sein, wenn er sich überhaupt mit ihm abgab! Dieser kleine Wichser! Er könnte ihn doch nie im Leben bezahlen!
Wütend auf Tom, auf sich selbst, auf diesen dämlichen Auftrag und auf die gesamte beschissene Welt, sprang er auf und jagte in Windeseile im Zimmer herum, um seine Klamotten zusammenzusuchen. In seiner hektischen Art stieß er sich mit der Fußzehe am Tischbein und fluchte wie ein Rohrspatz, ehe er sich unter Toms verblüfften Augen im Badezimmer einsperrte. Tom hatte es nicht verdient, dass er ihn auch noch dabei zusehen durfte, wie er sich wieder ankleidete. Er hatte schon viel zu viel gesehen und wusste es anscheinend nicht gebührend zu würdigen. Gar nichts wusste er zu würdigen! Morgen würde er Robert sein Geld vor den Latz knallen und den Auftrag abblasen, es war eine saudumme Idee gewesen. Einfach nur saudumm…
~ Ende Teil 13 ~

Hätte Tom ein kleines weißes Fähnchen zur Hand, dann wäre das jetzt der richtige Zeitpunkt, um es über dem Kopf hin und her zu schwenken.
hihi... den Satz musste ich kopieren... sehr geil
"Küssen verboten" hat sich inzwischen zu einer meiner absoluten Lieblingsgeschichten von dir entwickelt... hach
In diesem Kapitel stimmt mal wieder jeder Satz, jedes Wort, jeder herrliche Vergleich...
immer wieder finde ich es traumhaft, wie du es schaffst, Bills Erotik hervorzuheben.
Jetzt weiß ich nicht, wie ich formulieren soll... mir gefällt total der Ablauf in diesem Kapitel... genau so finde ich es nachvollziehbar und richtig. Gott, ey... gib mir Worte^^
Also kurz gesagt... ich schwärme dich an und würde am Liebsten sofort weiterlesen xD

Zitat von BILLowy
Hätte Tom ein kleines weißes Fähnchen zur Hand, dann wäre das jetzt der richtige Zeitpunkt, um es über dem Kopf hin und her zu schwenken.
hihi... den Satz musste ich kopieren... sehr geil
"Küssen verboten" hat sich inzwischen zu einer meiner absoluten Lieblingsgeschichten von dir entwickelt... hach
In diesem Kapitel stimmt mal wieder jeder Satz, jedes Wort, jeder herrliche Vergleich...
immer wieder finde ich es traumhaft, wie du es schaffst, Bills Erotik hervorzuheben.
Jetzt weiß ich nicht, wie ich formulieren soll... mir gefällt total der Ablauf in diesem Kapitel... genau so finde ich es nachvollziehbar und richtig. Gott, ey... gib mir Worte^^
Also kurz gesagt... ich schwärme dich an und würde am Liebsten sofort weiterlesen xD
*mal wieder sprachlos bin*
aber kim hat das ja so wundervoll in Worte gefasst gell

obwohl ich mir wirklich ne Lemon gewünscht hab, find ich's jetzt, so wie sich die Dinge entwickelt haben genau richtig ... alles andere wäre unrealistisch gewesen.
... nur ist es jetzt wirklich ne total blöde Situation ... für beide ... Tom hat keine Ahnung warum Bill so überreagiert und Bill ist eh von der Rolle ... sagt er Tom warum er ihn überhaupt angebaggert hat, dass er nur ein Auftrag war? .... oder verzieht er sich kommentarlos .... mmmh .... beide Möglichkeiten gefallen mir nicht wirklich ... wenn ich mir vorstelle ich bin Tom und Bill sagt mir in's Gesicht, ich war nur ein Job .... zumindest am Anfang ... würde ich ihm glauben dass er mehr von mir will? ... eher nicht, denk ich mal. An Toms Stelle wär ich sehr gekränkt und enttäuscht. Wenn Bill aber die Klappe hält dann steht das wohl ewig zwischen ihnen ... und wenn's dann zufälig rauskommt ist es erst recht blöd.
Also, ich bin jetzt mal wirklich neugierig wie du da jetzt weiter machst ...
Gosu, du machst das einfach unschlagbar gut.

@Kim: *mich voll angeschwärmt fühl*^^ ... aber mal im Ernst, dass es sich zu deiner Lieblingsgeschichte von meinen Stories entwickelt hat, finde ich ja erstaunlich...hätt ich echt nicht gedacht...aber motiviert mich umso mehr.^^
@ Schäfchen: sprachlos oder faul? ... ich weiß, ich weiß...ich machs auch öfters so.^^ Ich freu mich trotzdem über jeden sprachlosen Kommentar!
@ Valentina: Glaub mir, die Lemonszene war schon so gut wie durch, aber dann hats mich gepackt und ich hab doch den Haken geschlagen. Und im Nachhinein finde ich es so auch viiiel besser...und vor allem: die Vorfreude steigert sich nochmal.^^ Ich bin selber neugierig, wie ich jetzt weitermache, es gibt so viele Möglichkeiten (Bill ist ja noch nicht weg) *noch darüber nachdenken muss*

Zitat von Gosu
@Kim: *mich voll angeschwärmt fühl*^^ ... aber mal im Ernst, dass es sich zu deiner Lieblingsgeschichte von meinen Stories entwickelt hat, finde ich ja erstaunlich...hätt ich echt nicht gedacht...aber motiviert mich umso mehr.^^
Also ich würde nicht sagen, dass es DIE Lieblingsgeschichte von deinen Storys ist... aber sie gehört für mich unter die Top 3 *jetzt auch nicht sagen könnte, welche ich nun am Allertollsten finde* ... wobei... hättest du beim Darkroom ein Ende geschrieben, das mir besser gefallen hätte, dann wäre das wahrscheinlich meine Nummer 1 *eigentlich immer noch dafür bin, dass du da das Ende nochmal neu schreibst*^^


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