#166

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 10.10.2008 21:35
von Erna

nee, die is draußen im freigehege oder wie auch immer ich das jetzt nennen soll...gut luftig, aber platz genug, da passt du noch locker mit rein

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#167

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 10.10.2008 21:52
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

pffft gehst du immer so mit besuch um? da frier ich mir ja die eier ab sofern ich denn welche hätte^^

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#168

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 10.10.2008 21:54
von Erna

ich geh doch lieb mit dir um, ich lass dich schlafen wo immer du möchtest...ey, ich teil sogar mein bett und mein mann mit dir und du sagst ich geh schlecht mit dir um...tztzt

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#169

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 10.10.2008 21:58
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

ich nehm alles zurück

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#170

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 10.10.2008 22:00
von Erna

na das will ich doch mal meinen^^
aber um dich zu beruhigen, wenn du magst hast du ein winziges zimmer für dich allein *das von lasse* oder du kannst auch im wohnzimmer schlafen, wo dich allerdings die katzen nerven könnten...alles ganz dir überlassen

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#171

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 10.10.2008 22:03
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

das muss ich mir erst mal alles angucken
und katzen hab ich ja selbst, die haben euch ja auch genervt^^

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#172

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 10.10.2008 22:06
von Erna

äh, nö...in der tat kein stück...also ich für meinen teil hab beim schlafen nix von deinen katzen gesehen oder gehört
was bei meinen nicht passieren könnte^^ *selbst schon öfter im wohnzimmer geschlafen hab*^^

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#173

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 10.10.2008 22:09
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

haben sie echt nicht? hm okay...
aber ich kann damit leben gell, mehr wollte ich auch gar nicht sagen
und nu geh ich mein bein waschen und dann ins bett^^

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#174

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 04.11.2008 22:21
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

20.

Sobald Tom die frische Nachtluft vor dem Club in seine Lungen sog, machte sich wieder dieses jetzt schon merkwürdig vertraute Gefühl bemerkbar, das er aber trotz allem noch immer nicht richtig einordnen konnte. Es war fast noch intensiver als damals, als er mit Bill vor dessen Wohnung auf dem Parkplatz gestanden hatte. Wieder war es dunkel, wieder wehte ein recht heftiger Wind und wieder war Tom ganz allein.
Gut, letztes Mal war Bill dabei gewesen, aber er hatte sich dennoch allein gelassen gefühlt.

Verwirrt blieb Tom ein paar Sekunden lang reglos stehen, sah sich erstaunt um und wunderte sich darüber, dass sich außer ihm augenscheinlich niemand hier aufhielt, wo doch die Disco voller Leute war und der Parkplatz normalerweise alles andere als so ausgestorben wirkte wie heute. Jared hatte er fast sofort vergessen. Das Gefühl in seinem Inneren verstärkte sich mehr und mehr, bis es ihm fast die Luft abschnürte, und schließlich verlangte es Tom regelrecht nach Flucht. Er versuchte ruhig zu bleiben, aber setzte sich jetzt trotzdem zielstrebig in Bewegung. Und er wusste ganz genau, er würde erst wieder befreit durchatmen können, wenn er seine Haustür hinter sich geschlossen hatte. Und er wollte gerade nicht genauer hinterfragen, warum das so war.

Tom hatte fast das Ende des Parkplatzes erreicht, als er auf einmal wie angewurzelt stehen blieb. Da war doch ein Geräusch gewesen... oder hatte er sich das in seiner überreizten Phantasie nur eingebildet? Er lauschte angestrengt in die Dunkelheit. Zuerst blieb alles ruhig und Tom wollte gerade weiterhasten, als die Stille erneut durchbrochen wurde. Tom schluckte und konnte fühlen, wie sich sein Herzschlag mit jeder verstreichenden Sekunde beschleunigte.
Hektisch durchforstete er sein Gehirn nach einer Erklärung für die leisen Geräusche, – es klang so ähnlich wie ein Wimmern – aber Tom konnte nur mit Sicherheit festmachen, dass es sich um eine Frauenstimme handelte.

Innerlich machte Tom sich auf alles gefasst, was seine Kreativität im Augenblick hergab. Seine Vorstellungen reichten von einem Pärchen, das er gleich beim Sex überraschen würde bis hin zu Jemandem, der gerade einen Schwächeanfall erlitt. Er hätte auch einfach umdrehen und in die andere Richtung verschwinden können, aber irgendetwas hinderte ihn nachdrücklich daran. Tom fühlte sich fast magisch angezogen von diesen merkwürdigen Geräuschen, welchen Ursprung sie auch immer hatten.

Langsam ging er weiter, bedacht darauf, nicht so viel Lärm zu machen, obwohl das schlichtweg Unsinn war. Seine Schritte waren schon vorher kaum zu hören gewesen. Und dann hatte er sie erreicht – die Nische, die man erst jetzt erkennen konnte. Einen Meter weiter war das Gebäude, in dem sich der Club befand, zu Ende, und die Straße begann gleich dahinter, aber hier, halb versteckt und gut geschützt zwischen der Wand und ein paar Sträuchern, da standen sie.

Da standen zwei Personen in inniger Umarmung, und plötzlich war Tom alles sonnenklar. Sein rasender Herzschlag fiel in sich zusammen, er spürte schon wie sich sein Puls zu beruhigen begann. Wie hatte er auch so blöd sein und hier irgendwelche irrationalen Dinge erwarten können? Da hatte seine Phantasie ihm einen ordentlichen Streich gespielt, aber in dieser Umgebung und nach diesem wahnsinnigen Abend war das ja auch kein wirkliches Wunder. Mit einer Mischung aus peinlicher Berührtheit und Amüsement wandte Tom sich ab, bis ihm genau zwei Tatsachen an dieser Situation bewusst wurden, die auf merkwürdige Art und Weise nicht stimmten, nicht ins Bild passten, und sein Herz begann unmittelbar von Neuem wie wild in seiner Brust zu schlagen.

Starr und plötzlich bewegungsunfähig geworden ließ Tom die Gedankenflut zu, die jetzt seinen Kopf überschwemmte. Das da vorne war tatsächlich Bill, es gab keinen Zweifel daran, auch wenn er sein Gesicht nicht sehen konnte. Und er war nicht allein, er vergnügte sich dort mit einem Mädchen. Auch ihr Gesicht konnte Tom nicht sehen, ihr Kopf war zur Seite gedreht.
Es verwirrte Tom, Bill ausgerechnet mit einer Frau zu sehen, er war sich sicher, es hätte ihn weit weniger überrascht, ihn hier mit Jared oder sonst wem vorzufinden. Aber die Inbrunst, mit der Bill dieses blond gelockte Engelchen da vorne am Hals küsste, passte nicht in Toms Weltbild. Wo hatte er die überhaupt so schnell aufgegabelt?

Tom war so abgelenkt und gleichzeitig fasziniert von Bills Anblick, dass er sich erst wieder ins Gedächtnis rufen konnte, dass noch etwas nicht in dieses Bild gepasst hatte, als das Mädchen einen erneuten Laut von sich gab. Das klang nicht gerade so, als würde sie genießen, was mit ihr geschah...
Toms Augen scannten die Kulisse ab, rauf und runter, immer und immer wieder. Da war etwas gewesen, etwas, dass nicht stimmte, etwas, das die Situation unbegreiflich machte, skurril, unwirklich. Warum fiel es ihm nicht einfach wieder ein?

Für einen Augenblick wandte Tom den Blick ab, er musste sich sammeln, konzentrieren, es erschien ihm auf einmal ungeheuer wichtig, herauszufinden, was hier so außergewöhnlich war.

Dann sah er wieder hin, sah genau hin, und plötzlich war es so offensichtlich – warum war ihm das denn nicht eben schon aufgefallen?
Es war ihm ja aufgefallen, nur dann hatte Bill wieder seine ganze Aufmerksamkeit für sich beansprucht, und er hatte nicht mehr klar denken können.
Tom war sich auch jetzt noch nicht sicher, ob er klar dachte oder sich irgendwelchen Hirngespinsten hingab, aber die Arme des blonden Mädchens hingen schlaff an ihrem Körper herunter, irgendwie wirkte das Ganze so – leblos.

Tom wollte schreien, noch immer erfasste er das alles hier nicht, nicht total, nicht die Gesamtheit... aber er hatte das Bedürfnis zu schreien – und doch war er sich gleichzeitig sicher, dass nicht einmal ein Krächzen seinen Mund verlassen würde, startete er jetzt auch nur den Versuch, seinem Bedürfnis nachzugeben. Aber etwas musste er doch tun, er musste doch helfen, er konnte doch hier nicht einfach bewegungslos stehen und zusehen, wie jemand – umgebracht wurde?

„Oh mein Gott“, katapultierte sich dieser letzte Gedanke einfach so nach draußen.
Tom schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund, doch das nützte auch nichts mehr, machte seinen Ausruf nicht rückgängig, und eine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Bill hob den Kopf und schien ihn geradewegs mit seinem Blick zu durchbohren – waren seine Augen schon immer so merkwürdig rot schimmernd gewesen?

„Bill reicht auch“, wurde Tom aus seinen Gedanken gerissen, aber er begriff in diesem Moment keine Ironie. Er begriff noch nicht einmal die Worte, die ihm da gerade gesagt worden waren. Er konnte nur weiterhin sprachlos auf diese Szene starren.

„Du hast wie immer perfektes Timing, Tom. Jetzt störst du mich auch noch beim Essen“, erklärte Bill, während er sich wieder zu seiner vollen Größe aufrichtete. Das Mädchen hielt er dabei an den Schultern aufrecht, aber das nahm Tom nur am Rande wahr. Er war schon wieder von einer neuen Tatsache gefangen genommen.

„Beim Essen“, wiederholte er stumpfsinnig Bills letzte Worte, und jetzt ergaben sie einen Sinn – immerhin tropften dem Schwarzhaarigen die Reste seiner Mahlzeit gerade die Mundwinkel hinunter.

„Ja, beim Essen. Ich bin dir aber nicht böse deswegen“, redete Bill weiter und unterstrich das Gesagte mit einer wegwerfenden Handbewegung. Der Körper des Mädchens begann dabei gefährlich zu schwanken. Wenigstens gab sie keine schrecklichen Geräusche mehr von sich...

"Da- ... das...", versuchte Tom verzweifelt, sich zu artikulieren, doch es kam nichts Gescheites dabei heraus. Sein Gehirn war vollauf damit beschäftigt, seine Knie daran zu hindern, nicht einfach unter ihm weg zu knicken, da konnte er nicht auch noch sinnvolle Sätze von sich geben.

"Schon gut, mach dir keine Sorgen. Ich war sowieso fast fertig." Bills Stimme hatte einen so selbstverständlichen Unterton, dass es schon fast lächerlich war. Tom rang innerlich mit sich, ob er einfach loslachen sollte, damit er nicht durchdrehte, aber er wurde dann doch wieder mit voller Wucht von seiner Fassungslosigkeit überrollt, als er Bill bei seinen nächsten Handlungen beobachtete. Mit immer größer werdenden Augen verfolgte er, wie der Schwarzhaarige den Körper vor sich einfach losließ. Das Mädchen sackte grotesk langsam in sich zusammen, kam fast lautlos auf dem Boden auf und kippte dann zur Seite.
Glücklicherweise konnte Tom noch immer nicht ihr Gesicht erkennen.

"Was hast du getan?"

Die Frage schwebte plötzlich in der Luft, obwohl Tom sich nicht erinnern konnte, gesprochen zu haben. Er konnte ja nicht mal denken, wie sollte er da einen deutlichen, sinnvollen Satz zustande bringen? Vor einer Sekunde war es jedenfalls noch unmöglich gewesen.

"Gegessen", erhielt er aber umgehend eine Erwiderung. Bill hatte dieses eine Wort so lapidar gesagt, so gleichgültig. Und er würdigte dem bewegungslosen Körper keines einzigen Blickes mehr. Tom wusste nicht, was genau von diesen beiden Dingen der Auslöser war, aber von jetzt auf gleich packte ihn absolutes Entsetzen.

"Du hast sie getötet", schaffte er einen weiteren Satz, obwohl seine Augen inzwischen Tellergröße haben mussten und sein Mund mit Sicherheit weit offen stand. Es war ihm egal.

Diesmal blieb eine Antwort aus, Bill wischte sich lediglich mit einem diabolischen Grinsen einmal quer über den Mund, um sich anschließend die aufgefangenen Reste genüsslich von seinen schlanken Fingern zu lecken.
Unter Toms Entsetzen mischte sich etwas anderes - etwas, das so absurd war, dass er es sofort in die hinterste Ecke seines Verstandes zurück drängte und sich schlicht weigerte, weiter darüber nachzudenken.

"Darum kümmert sich gleich jemand", mischte sich Bills Stimme wieder in das Chaos in Toms Kopf, und er brauchte etliche Sekunden um zu begreifen, wovon Bill eigentlich redete. Und so verrückt es auch anmutete, innerhalb kürzester Zeit war ihm jetzt auch dieses Mädchen egal. Was hatte er damit zu tun? War das etwa seine Leiche da hinten in der Ecke?

"Du...", begann Tom zu stottern, doch dann verstummte er. Was machte er denn noch hier? Das hier war nicht real, und wenn es doch real war, müsste er doch Angst haben. Oder? Natürlich war er aufgeregt, das Adrenalin sprengte fast seine Nervenbahnen, und eben war er auch noch zutiefst entsetzt gewesen. Aber wirkliche, nackte Angst empfand er nicht.
"Ich... was?" Bill grinste. Irgendwie machte es Tom wieder halbwegs nüchtern.

"Wer zum Teufel bist du?"

Auch diese Frage war einfach so aus Tom herausgesprudelt, ohne dass er Einfluss darauf hatte. Bill grinste noch breiter und machte einen Schritt auf ihn zu. Tom wich nicht zurück.

"Oh, lass mich kurz überlegen... ich könnte dein Sklave sein, Tom. Oder dein Meister, wenn dir das lieber ist. Ich kann sein, was immer du willst."
Wieder machte Bill einige Schritte in Toms Richtung, und wieder wich Tom nicht zurück.


* * *

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#175

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 04.11.2008 23:19
von elodia • Besucher | 4.103 Beiträge

ich könnte ja schreien tom lauf aber will ich das??

hach lass ihn sein meister sein. .
aber ganz erlich es hat mich jetzt nícht sonderlich überrascht das bill ein blutsauger ist. .

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#176

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 04.11.2008 23:30
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

YEAH ...

total geil... hach... da ist er endlich
*schon auf den blutsaugenden Moment gewartet hab* xD

Ich maaaaaag das Kapitel

*am Liebsten sofort weiterlesen würde*

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#177

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 05.11.2008 16:37
von Erna

haaaaach...ich mag Bill

LOOOOS WEITER !!!!!!!!!!!

Was passiert jetzt...herrgott, warum muss man immer warten, ich will sofort weiterlesen *grummel*

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#178

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 13.11.2008 23:20
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Uhh...Kommi vergessen! Und das bei so einem tollen Kapitel! *mich mal selber *

Darauf hab ich ja auch schon lange gewartet, dass Tom Blutsauger-Bill erwischt

Bin schon gespannt, wie Tom mit dem neuen Wissen umgeht.^^

Ach ja...ich würde auch gerne sofort weiterlesen

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#179

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 01.12.2008 19:37
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

Daaanke Gosu und alle anderen, ich weiß schon gar nicht mehr, wem ich jetzt geantwortet hab oder nicht, und ich bin zu verwirrt, um nachzugucken
ähm ja
ich hab weitergeschrieben, Erna, deine Muse hat mich zwar in der falschen Geschichte geküsst, aber damit kannst du bestimmt leben gell^^


21.

„Ich brauch weder einen Sklaven, noch einen Meister, vielen herzlichen Dank.“

Tom wunderte sich über die Gelassenheit in seiner Stimme, und gleichzeitig über seinen Mut, in dieser Situation überhaupt zu widersprechen. Immerhin stand Bill inzwischen so nah vor ihm, dass es ihn doch spätestens jetzt in helle Panik versetzen sollte. Doch außer dass sein Herz immer noch heftigst klopfte, ließ Tom das Ganze fast unheimlich kalt. Wahrscheinlich weigerte sich sein Verstand nach wie vor zu begreifen, was hier vor sich ging.

„Das kann aber manchmal ganz amüsant sein, Tom, da verpasst du unter Umständen was. Oder hast du etwa noch bessere Vorschläge? Ich bin ja immer offen für alles!“ Bill amüsierte sich immer noch sichtlich, aber Tom war nicht bereit, sich darüber zu ärgern.

„Ja, hab ich tatsächlich, also hör gut zu. Ich geh jetzt nach Hause in mein Bett. Allein“, entgegnete Tom betont kühl und machte dabei einen Schritt rückwärts. Bills Lächeln wich nicht aus seinem Gesicht, wurde nur noch eine Spur breiter. „Schade. Für so spießig hatte ich dich gar nicht gehalten“, kicherte er leise, machte aber keine Anstalten, Tom in irgendeiner Form aufzuhalten.

Tom grummelte nur irgendetwas Unverständliches, während er einen weiteren Schritt nach hinten ging. Er sollte jetzt wirklich besser hier verschwinden, bevor er doch noch einen verspäteten hysterischen Anfall bekam. Diesen Genuss wollte er Bill nun beim besten Willen nicht gönnen. Wenn er sich überhaupt gestattete hysterisch zu werden, dann zu Hause in seinem stillen Kämmerlein, und nicht hier, wo er sich nur lächerlich machen würde. Wie nebenbei schenkte Tom jetzt dem regungslosen Mädchen einen letzten Blick, aber er konnte weder Mitleid, noch irgendeine Form von Furcht empfinden.

Als er seine Aufmerksamkeit wieder Bill zuwandte, sah er, dass dieser seinem Blick gefolgt war. „Das arme Kindchen“, seufzte der Schwarzhaarige übertrieben theatralisch.
„Mir würde es auch nicht gefallen, einfach wie Müll in die Ecke geworfen zu werden“, erwiderte Tom trocken. Für eine Sekunde wurde ihm bewusst, was für ein merkwürdiges Gespräch er hier gerade führte, und dass es ihn doch mehr berühren müsste, dass er doch zumindest etwas anderes als Gleichgültigkeit empfinden müsste, doch dann schob er den Gedanken so schnell beiseite, wie er gekommen war.

„Wolltest du nicht nach Hause gehen?“ fragte Bill provozierend und erst da registrierte Tom, dass er immer noch wie ein sensationsgeiler Zuschauer in der Gegend rumstand. Lediglich zwei Schritte rückwärts hatte er bisher zustande gebracht. Er wollte gerade zu einer giftigen Antwort ansetzen, als Bill schon die nächste Frage auf ihn abschoss.
„Sag mal Tom, empfindest du keine – “ „Was? Angst? Wovor? Vor dir?“ schnitt Tom ihm blitzschnell das Wort ab, was Bill für einen langen Moment offensichtlich aus der Fassung brachte. Doch fast genau so schnell hatte er sich wieder im Griff, und der erstaunte Ausdruck auf seinem Gesicht machte wieder Platz für ein verschlagenes Grinsen.

„Na ja... jeder normale Mensch würde doch jetzt schreiend davon laufen, wahlweise vielleicht auch in Ohnmacht fallen, aber du stehst nur hier und wirkst irgendwie... unbeeindruckt – unfassbar, dass ich das zugeben muss, und doch ist es so. Aber hast du keine Angst, dass ich dich...“ „Nein“, ließ Tom Bill schon wieder nicht ausreden.
„Nein?“ Bill zog eine Augenbraue nach oben. „Nein“, wiederholte Tom schlicht. Von jetzt auf gleich fühlte er sich ganz und gar nicht mehr unwohl oder gar überfordert in dieser Situation – denn soeben war ihm etwas nicht gerade Unwesentliches aufgefallen.

„Du bist noch viel besser, als ich mir ausgemalt hatte“, freute sich Bill auf einmal lautstark, klatschte in die Hände und brachte damit jetzt Tom wieder völlig aus dem Konzept. So gelassen er eben noch gewesen war, so verwirrt starrte er sein Gegenüber jetzt an.
„Was soll das denn heißen?“ fragte er empört nach, obwohl er nicht einmal sagen konnte, warum er eigentlich empört war.

„Tom, du bist ein Diamant. Ein Diamant, den man zwar noch zurechtbiegen muss, aber nichtsdestotrotz ein Diamant. Sozusagen ein Rohdiamant“, quietschte Bill euphorisch. Zum ersten Mal sah Tom ihn mit geröteten Wangen, wobei diese Tatsache wohl nicht all zu viel mit seiner Euphorie zu tun hatte.
„Du solltest vielleicht deine Ernährungsgewohnheiten überdenken. Die scheinen dir nicht zu bekommen“, gab Tom ironisch von sich. Er fragte sich nicht, warum er jetzt wieder so plötzlich Ironie aus seinem Repertoire kramen konnte, er nahm es einfach als momentan gegeben hin.

„Nur eine kleine Frage noch, Tom, zum besseren Verständnis, dann lass ich dich auch vorerst in Ruhe“, ignorierte Bill Toms Worte, machte eine dann eine bedeutungsvolle Pause, und redete erst weiter, nachdem Tom genervt gestöhnt hatte. Innerlich fragte er sich laufend, was zum Henker Bill mit „vorerst“ meinte. Der sollte ihn gefälligst für immer in Ruhe lassen!

„Also, gut, Tom. Warum hast du keine Angst?“

„Bill, ich bitte dich. Du hast es mal wieder geschafft, mich zu schocken. Okay. Vielleicht dreh ich gleich auch noch durch und laufe kreischend davon, wer weiß. Auch okay. Aber warum verdammt noch mal sollte ich ausgerechnet jetzt Angst haben, dass du mich beißt, anfällst, wie auch immer du das nennst. Dafür hattest du Gelegenheiten genug. Und weitaus passendere als diese hier“, erklärte Tom wild gestikulierend.

Wenn Bill jetzt verblüfft war, so ließ er es sich zumindest nicht anmerken. Er lächelte noch immer, und Toms Antwort schien wohl ganz in seinem Sinne zu sein – warum auch immer, Tom wollte jetzt gerade nicht weiter darüber nachdenken.
Eine kleine Weile herrschte Schweigen, doch gerade als Tom begann, sich unwohl zu fühlen und schon wutschnaubend abrauschen wollte, ergriff Bill doch noch einmal das Wort.

„Ich mag dich mit jedem Mal mehr, Tom...“, schmeichelte der Schwarzhaarige, was Tom jetzt tatsächlich vor Wut schnauben ließ. Er sparte sich einen bissigen Kommentar, und drehte sich endgültig um, machte erst einen vorsichtigen Schritt, weil er sich nicht sicher war, ob er nicht doch noch aufgehalten würde, doch nichts dergleichen geschah. Tom war zu stolz, um noch einmal zurückzublicken, beschleunigte jetzt statt dessen seine Schritte und war schon bald außer Sichtweite.

* * *

„Nein, das lässt du schön bleiben“, ermahnte Tom sich keine fünf Minuten später immer wieder selbst. Jetzt war, wenn auch reichlich verspätet, das eingetreten, womit er innerlich schon ein bisschen gerechnet hatte – so langsam aber sicher bekam er eine ausgewachsene Panik. Schon nach ein paar Metern hatte er sich regelrecht zwingen müssen, nicht ständig über die Schulter zurück zu blicken, ob er nicht doch verfolgt wurde. Und mittlerweile hatte sich seine Hand fest um das kleine Telefon in seiner Hosentasche verkrampft. Er wollte Georg anrufen, jetzt sofort.

Aber er war sauer auf Georg gewesen, und was um Himmels Willen sollte er ihm denn sagen? `Hallo Georg, unterhalt mich mal ein bisschen, ich hab Angst, dass gleich Bill der Vampir wie aus dem Nichts auftaucht und mir vielleicht doch noch schreckliche Dinge antut?`
Tom lachte freudlos auf. Das war doch einfach absurd. Die ganze verdammte Situation war so absurd, dass er das Ganze unmöglich jemandem auf die Nase binden konnte – schon gar nicht Georg. Man würde ihn doch umgehend in die Klapse stecken...

Toms Gedanken rasten wild durcheinander und schließlich wagte er doch einen vorsichtigen Blick zurück. Nichts. Da war absolut nichts, und schon gar nichts beängstigendes. Die Straße lag zwar dunkel und verlassen da, hatte aber nichts bedrohliches an sich. Tom schüttelte den Kopf. Hatte er sich das eben doch nur alles eingebildet? Geträumt? Oder hatte ihm jemand einen makaberen Streich gespielt? Bill war bestimmt in Wahrheit Schauspieler und das Ganze wurde jetzt für einen zweitklassigen Horrorfilm verwendet.

Doch Tom musste nur ein bisschen eindringlicher in sein Inneres horchen um zu wissen, dass es nicht so war. Er hatte sich nichts eingebildet. Und es war auch kein Filmdreh gewesen. Außerdem fehlte für einen Film der Nebel auf der Straße. Tom begann wieder über seine aberwitzigen Gedanken zu lachen, und er merkte, dass er dabei immer hysterischer klang. Jetzt drehte er wahrscheinlich wirklich durch. Er selbst hatte sein Handeln so schnell gar nicht begriffen, aber das nächste, was Tom bewusst wahrnahm, war, dass ihm Georgs Stimme immer wieder seinen Namen ins Ohr rief.

„Georg?“ schaffte Tom endlich zu antworten, lehnte sich an die nächstbeste Hausmauer und atmete einmal tief durch. Bloß nicht die Augen zumachen...
„Was ist denn los? Du klingst, als wärst du völlig durch den Wind", hörte er Georg sorgenvoll sagen.
"Nichts. Es ist nur... ach nichts...", stammelte Tom sich zusammen und hätte sich am liebsten dafür geschlagen. Wie konnte er nur so blöd sein und Georg anrufen?
"Tom. Bei aller Liebe, aber das hört sich nicht nach nichts an. Ist was passiert?" Georg klang jetzt nicht nur sorgenvoll, sondern auch noch recht energisch für seine Verhältnisse. Tom konnte sich ein weiteres hysterisches Auflachen nur mit Mühe verkneifen. Passiert... war etwas passiert?

Und in diesem Moment wurde ihm klar, dass er es Georg niemals sagen konnte. Nicht jetzt, nicht hier, und schon gar nicht am Telefon. So wie er seinen Freund kannte, würde der sich ohne zu zögern ins nächste Flugzeug setzen. Und den Psychiater wahrscheinlich gleich mitschleifen, um Toms Geisteszustand überprüfen zu lassen.

Tom hustete ausgiebig, um Zeit zu gewinnen und sich wieder einigermaßen zu sammeln. "Ich wollte nur Bescheid sagen, dass alles okay ist und ich mein Handy wieder hab", sagte er dann leichthin, hoffentlich überzeugend.
"Du klingst auch genau so, als wäre alles okay", widersprach Georg aber erneut in sarkastischem Tonfall. Tom schnaufte, suchte verzweifelt nach einer vernünftigen Ausrede, während er seinen Blick mehrmals hektisch rechts und links die Straße rauf und runter wandern ließ. Er hatte plötzlich das widerliche Gefühl, beobachtet zu werden.
"Tom? Sag mal, hat dein Zustand was mit diesem Bill zu tun? Der im Übrigen sehr nett ist, aber das besprechen wir besser ein anderes Mal, oder? Tom?" schallte es weiter aus dem kleinen Mobiltelefon, das Tom jetzt am liebsten laut fluchend in seine Einzelteile zerschmettert hätte. Bill war nicht NETT. Nett. Nett war die kleine Schwester von Scheiße. Und SEHR nett schon mal gar nicht. Natürlich würde er Georg noch die Leviten lesen, weil er Bill anscheinend in voller Absicht angerufen hatte. Oder hatte doch Bill ihn angerufen? Toms Gedanken begannen sich hoffnungslos zu überschlagen, ineinander zu verstricken und alles, was eben noch logisch gewesen war, mutete jetzt auf einmal wie der größte Schwachsinn an.

"TOM!"

Tom zuckte erschrocken zusammen. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund brüllte ihm Georg dermaßen ins Ohr, dass sein Trommelfell zu platzen drohte.
"Was?" blaffte er zurück, plötzlich wieder ernüchtert. Er sollte sehen, dass er endlich nach Hause und in sein Bett kam. Und zu seinem wohlverdienten Schlaf.

"Zwei Fragen, Tom", sagte Georg, seine Stimme duldete keinen Widerspruch, aber das realisierte Tom gar nicht mehr. Zu sehr fühlte er sich an vorhin erinnert, aber Bill hatte nur eine Frage gehabt, anstatt zwei.
"Hihihihihi...", brach es albern aus Tom heraus, und er musste sich verzweifelt in den Handballen beißen, um sich wieder zu beruhigen. Er durfte jetzt nicht noch mehr Stoff für neue Theorien liefern, und verrückt werden konnte er später immer noch. Später, wenn er Georg irgendwie eine befriedigende Ausrede geliefert hatte. Er versuchte mit aller Kraft, seine vollste Konzentration auf das Gespräch zu lenken und Georg zuzuhören.

"Hast du Drogen genommen?"
"Nein."
"Bist du sicher?"
"Ja."
"Geht es dir gut?"
"Ja. Georg, das waren schon mehr als zwei Fragen!"
"Hast du wieder mit Bill geschlafen?"
"Georg! Nein, hab ich nicht."

Toms Gedanken verselbständigten sich erneut, als der Name Bill fiel. Sie wanderten zurück an den Anfang des Abends, er saß wieder an der Bar, er unterhielt sich, er ließ sich von Bill an der Nase herumführen, er stand auf der Tanzfläche...
"Ach du heilige Scheiße!" Tom schlug sich reflexartig die Hand vor den Mund, um seinen Aufschrei zu dämpfen, als ihm wieder eingefallen war, WO Bill vor nicht all zu langer Zeit noch seine Zähne gehabt hatte.

"Also Tom, das reicht jetzt aber wirklich. Ich setz mich ins nächste Flugzeug, wenn du so weiter machst", schaltete sich Georg wieder ein. Der war ja auch noch da... Tom wischte sich den Schweiß von der Stirn. Warum er auf einmal schwitzte, wusste er selbst nicht.
"Nein, nein. Mir ist nur wieder was eingefallen, mach dir keine Sorgen. Hör mal Georg, ich glaub, ich hab einfach nur zu wenig Schlaf bekommen in letzter Zeit. Und ich hab ein bisschen viel getrunken heute, das ist alles. Ich geh jetzt nach Hause ins Bett, und morgen sieht die Welt schon ganz anders aus. Und dann ruf ich dich noch mal an, okay?" beeilte Tom sich nun endgültig, Georg von seinem Vorhaben abzuhalten. Den konnte er nun beim besten Willen nicht auch noch in seinem persönlichen Vollchaos gebrauchen.

"Aber... okay, Tom. Aber wenn du dich morgen nicht meldest, steh ich abends vor deiner Tür, da kannst du dich drauf verlassen", machte ihm Georg unmissverständlich klar. Tom nickte ergeben, bis er merkte, dass Georg diese Geste nicht sehen konnte.
"Versprochen, Georg", nuschelte er in sein Handy. Sie wechselten noch ein paar Floskeln hin und her, bis Tom endlich erleichtert seufzend sein Telefon in die Tasche stopfte.
Dann setzte er sich in Bewegung. Das, was er Georg da hatte verkaufen wollen, war im Grunde der größte Quatsch, den er je vom Stapel gelassen hatte. Er hatte nicht zu wenig Schlaf bekommen. Und er hatte auch nicht zu viel getrunken. Und er wusste mit absoluter Sicherheit, dass er jetzt nicht nach Hause gehen und so tun konnte, als wäre nichts gewesen. Er würde kein Auge zu bekommen.

Aber er wusste, zu wem er statt dessen gehen konnte.

* * *


Ist das wirklich so verwirrend, wie ich das grad empfinde? Ich hab allerdings so Kopfschmerzen, dass die Buchstaben schon verschwimmen, von daher... oh mann war das ein Tag^^

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#180

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 01.12.2008 19:54
von Erna

damit kann ich leben...zumindest vorerst^^
hach, ich werde es morgen früh genießen

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