#226

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 29.01.2009 23:12
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

oh *jetzt direkt mit elodia herrlich mitspekulieren könnte*^^
... aber das lass ich jetzt ... sonst sprichst du nicht mehr mit mir^^

aber haaaaaaaaaaaaaach... Bill ist mit Tom geflogen ... zauberhaft
Ich mag Vampbill ... und Tom passt herrlich zu ihm xD

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#227

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 29.01.2009 23:30
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Das fand ich ja total lustig, dass Bill sich jedesmal die Klamotten ruiniert, wenn ihm Flügel wachsen!
Vielleicht sollte er sich was Rückenfreies anziehen.^^

Aber schon mal geil, dass sie in Bills Wohnung gelandet sind...sowas nenn ich sehr gute Vorraussetzungen für gemeinsame Aktivitäten

Bestimmt haben es auch andere Vampire auf den leckeren Tom abgesehen *mir so denk*, deswegen muss Bill jetzt ganz besonders auf ihn aufpassen

Ich würde jetzt am liebsten gleich weiterlesen.....

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#228

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 30.01.2009 12:55
von Erna

*nicht kommifähig bin, aber gelesen hab*

und ich bin bespannt, ob Bill jetzt wirklich mit der Sprache heraus rückt

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#229

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 27.04.2009 18:36
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

Hoffentlich habt ihr überhaupt noch Anschluss... ich war jedenfalls endlich mal wieder motiviert zum Schreiben *mich selbst übrrascht hat* - aber ich befürchte, ich hab alles verlernt tihihi


25.

„Erzähl mir von dir“, forderte Tom nach einer kleinen Weile, in der es still geblieben war. Tom ärgerte sich maßlos über diese Stille, aber noch viel mehr ärgerte er sich über Bill, der eben noch so großspurig rausgehauen hatte, dass sie jetzt reden würden, nur um ihm dann wieder den Vortritt zu lassen. Aber vor allem war ihm das Schweigen zwischen ihnen unangenehm, weil es seinem Kopf in absehbarer Zeit erlauben würde, über all das hier genauer nachzudenken. Und den hysterischen Anfall, der ihn dann unweigerlich überfallen würde, wenn all die Ungeheuerlichkeiten, die er heute erfahren hatte, bis in sein Innerstes vordrangen, wollte Tom sich lieber für zu Hause aufheben, wenn er wieder allein war. Und außerdem verlangte sein Verstand nach Antworten.

Bill gluckste als einzige Erwiderung nur leise in sich hinein, und schien die eben noch so präsente Wut über sein T-Shirt schon wieder vergessen zu haben. Doch gerade als Tom ihn schnaubend zur Ruhe bringen wollte, weil er es noch weniger ertragen konnte, dass Bill offensichtlich über ihn und seine Reaktionen amüsiert war, hatte dieser scheinbar doch noch Erbarmen mit ihm.

„Was willst du denn wissen?“ gab Bill schließlich in betont lässiger Stimmlage und immer noch nachsichtig lächelnd zurück, anscheinend ganz genau wissend, wie sehr es unter Toms trügerisch ruhig gehaltener Oberfläche brodelte.

Der erste Impuls, der Tom durchzuckte, war Bill anzuschreien, aber er war sich ziemlich sicher, dass das genau die falsche Taktik war. Er würde damit das Gegenteil von dem was er wollte erreichen, so viel Erfahrung hatte er inzwischen mit dem schwarzhaarigen Wesen neben ihm. Bill würde ihn mit sadistischem Genuss am ausgestreckten Arm verhungern lassen, darüber war Tom sichvöllig im Klaren. Und so riss er sich jetzt zusammen, damit seine Stimme möglichst ruhig und gelassen klang.

„Ich will wissen, was du bist, warum du das bist, was du bist, wieso um alles in der Welt du ausgerechnet mich da mit rein ziehst, was die anderen, also Jared und Zoe damit zu tun haben, wer oder was uns da draußen eben verfolgt hat... oh, und ich will wissen, wie alt du bist.“ Tom holte tief Luft. Das war bei weitem nicht alles gewesen, was er hatte fragen wollen, aber fürs Erste würde das wohl genügen. Vor allem wollte er die Antworten, die er bereits vorhin von Zoe erhalten hatte, mit denen von Bill vergleichen. Wem er dann letztendlich mehr Glauben schenken würde, darüber konnte er sich später immer noch den Kopf zerbrechen.

„Das ist aber ne Menge auf einmal“, bemerkte Bill trocken, schlug in aller Ruhe ein Bein über das andere, und in seinen Augen funkelte es jetzt wirklich belustigt. Es schien ihm einen Heidenspaß zu machen, Tom zu zeigen, wer von ihnen am längeren Hebel saß. Doch Tom blieb zumindest rein äußerlich unberührt von dieser Provokation und war selbst überrascht, wie gut ihm das gelang.
„Ich nehme mal an, dass ich den ganzen Tag hier verbringen muss, wenn ich nicht schon wieder laufen will. Und das will ich ganz bestimmt nicht. Also hast du genug Zeit“, sagte Tom mit einer Spur Genugtuung in der Stimme und konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.

„Gut gekontert, Tom. Der Punkt geht eindeutig an dich“, erwiderte Bill und klang sogar ein wenig beeindruckt. Tom beschloss, nichts darauf zu erwidern und lehnte sich demonstrativ und mit verschränkten Armen an die bequeme Lehne der Couch zurück, darauf hoffend, dass er nun endlich seine geforderten Antworten erhalten würde.
„Deshalb mag ich dich so“, sagte Bill aber statt dessen. Tom verdrehte die Augen und musste erneut den Wunsch, Bill umgehend an den Hals zu sprungen, mühevoll unterdrücken. „Du bist nicht wie all die anderen“, redete Bill unbeirrt weiter. Sollte das jetzt so eine Art schlechte Liebeserklärung werden?

„Ich weiß“, erwiderte Tom ironisch. „Ich bin ich und ich bin echt einmalig.“ Dieses Gespräch versprach immer noch nicht die Wendung zu nehmen, die Tom sich gewünscht hatte. Und dass Bill jetzt abwesend vor sich hinzustarren begann und dabei fast ein bisschen verträumt wirkte, trug nicht gerade zur Besserung von Toms Laune bei.
„Würdest du aufhören, planlos in der Gegend rumzuglotzen?“ fauchte er ein paar Augenblicke später. Sein Geduldsfaden war inzwischen kurz davor, endgültig zu reißen. Bill gab daraufhin zuerst nur ein teilnahmsloses „Hm?“ von sich, sah dann endlich nicht mehr durch Tom hindurch, sondern wieder direkt in seine Augen, schwieg aber weiterhin beharrlich.

"Bist du müde? Willst du dich lieber erst ein paar Stunden in deinen Sarg legen?" ätzte Tom, dem es jetzt wirklich langsam zu bunt wurde. Wenigstens hatte er seinen Humor noch nicht verloren. Wenn es auch schwarzer Humor war.
"Wie kommst du nur immer auf Sarg? Ich hab dir schon mal gesagt, dass ich keinen Sarg hab. Und ich hab auch nicht vor, mir einen zu kaufen, nur weil das vielleicht irgendwelche verrückten Klischees erfordern. Und ich will auch nicht schlafen. Zumindest jetzt noch nicht", erwiderte Bill in neutralem Tonfall. Tom fragte sich für einen Moment, ob der letzte Teil jetzt ein Witz gewesen war, doch Bill hatte zur Abwechslung einmal ernst geklungen, eher ein wenig unterkühlt.

„Okay“, redete Bill weiter, als Tom ihn statt einer Erwiderung nur wütend anstarrte. „Ich werd dir jetzt mit Sicherheit nicht meine gesamte Lebensgeschichte auf die Nase binden... aber ich komme ursprünglich aus Amerika. Ich bin nicht freiwillig das, was ich bin, und ich bin auch nicht freiwillig nach London gegangen, das haben gewisse... Umstände nötig gemacht. Jared ist mein engster Vertrauter, und obwohl wir uns nicht immer verstehen, weiß er doch am besten über mich Bescheid und das ist auch gut so. Zoe dagegen mag mich nicht besonders, aber sie mag Jared, also sitzt sie ständig zwischen den Stühlen. Und sie weiß mehr, als gut für sie ist... Was wolltest du noch wissen? Ach ja – unsere netten Verfolger von eben. Die sind mir im Grunde genommen ziemlich ähnlich, sie haben nur eine etwas andere Auffassung, was Lebensqualität angeht und würden mich am liebsten „bekehren“. Womit wir beim wichtigsten Thema wären – dir.“ Bill machte eine kunstvolle Pause, während Tom ihn mittlerweile nicht mehr wütend, sondern eher verblüfft anstarrte. So viel Neues hatte er nicht erfahren, aber warum zum Teufel sollte er das wichtigste Thema für Bill sein? Und fragte ihn auch mal jemand, ob er das überhaupt wollte? Dass Bills Worte nicht wahnsinnig informativ gewesen waren, verblasste bei diesem Gedanken.

„Du, mein lieber Tom... du bist der erste, der mir nicht einfach hoffnungslos verfallen ist wie all die anderen Langweiler, die es nicht wert sind, auch nur eine müde Sekunde lang über sie nachzudenken... hach ist das spannend! Ich bin wirklich gespannt, was aus dir noch wird!“ Bill freute sich offensichtlich, worüber auch immer, doch in Toms Kopf begannen sich wie so oft in Gegenwart von Bill die Gedanken heftigst zu überschlagen.

„Zoe mag dich auch nicht besonders“, erinnerte er Bill schließlich, und war froh, endlich seine Sprache wiedergefunden zu haben. Dass noch längst nicht all seine Fragen beantwortet waren, ignorierte er vorerst, jetzt gab es Wichtigeres.

„Sie hasst mich, meinst du wohl, da hast du Recht. Sie hatte von Anfang an eine merkwürdige Abneigung gegen mich, und normalerweise hätte ich sie schon längst...“ Bill ließ den Satz unbeendet in der Luft schweben, aber Tom brauchte jetzt Klarheit, obwohl er sich schon beinahe denken konnte, worauf Bill hinauswollte. „Du hättest sie längst... was? – beiseite geschafft?“ half er Bill auf die Sprünge. Der bedachte Tom mit einem merkwürdigen Blick, dann begann er breit zu grinsen.

„Hab ich schon mal erwähnt, dass ich dich mag, Tom? Ich sag`s dir aber gern noch mal: Ich mag dich“, schmeichelte Bill, doch Tom hob sofort abwehrend die Hände. „Hör auf mit dem Scheiß!“ verlangte er böse.
„Also, ja, ich hätte Zoe gern beiseite geschafft, wie du so schön ausdrückst... aber Jared hatte was dagegen. Und Jared ist der einzige Mensch auf Erden, von dem ich mir was sagen lasse“, ignorierte Bill Toms Einwand ungerührt.

„Jared hatte was dagegen...“, wiederholte Tom leise. „Ja. Das gefällt mir zwar nicht, zu viele Zeugen sind nie gut, weißt du... aber was soll ich dagegen machen...“, sagte Bill mit theatralischem Unterton. Tom hob skeptisch eine Augenbraue. Wurde er hier gerade schon wieder aufs Korn genommen? Oder sollte er sich langsam einfach damit abfinden, dass er hier saß und mit jemandem, den man nicht gerade als „normal“ bezeichnen konnte, ernsthaft darüber sprach, einen Mord zu begehen? Tom schüttelte sich innerlich, freute sich insgeheim, dass Bill es nicht zu bemerken schien, und versuchte zum wiederholten Mal, sich jetzt zusammenzureißen.

„Und das soll ich dir glauben? Du gibst doch sonst auch nichts auf die Meinung anderer. Erklär`s mir, Bill, ich versteh das immer noch nicht richtig“, forderte Tom dann, bereit, sich diesmal nicht abwimmeln zu lassen. Zu tief steckte er schon in dieser Chose drin, als dass er jetzt so einfach aufstehen und gehen konnte. Urplötzlich fiel ihm Georg wieder ein. Georg, sein bester Freund, der ahnungslos zu Hause saß und sich wahrscheinlich langsam Sorgen um ihn zu machen begann. Hatte er nicht am Telefon gedroht, sich ins nächste Flugzeug zu setzen, wenn Tom nichts von sich hören ließ? Wie lange war das jetzt her? Toms Zeitgefühl hatte ihn im Stich gelassen. Es konnte Stunden, aber auch genau so gut Tage her sein, dass er mit Georg gesprochen hatte. Er musste unter allen Umständen verhindern, dass Georg hierher kam und schlimmstenfalls auch noch Bill kennen lernte. Es war schon furchterregend genug zu wissen, dass die beiden miteinander telefoniert hatten.

„Jared ist etwas Besonderes und er hat mir das schon oft bewiesen. Das muss dir leider vorerst als Erklärung genügen“, durchbrach Bill seine Gedankenflut. Tom sah auf. Er hatte schon fast wieder vergessen, dass er ja immer noch auf eine Antwort gewartet hatte.

„Okay. Nehmen wir mal an, ich geb mich wirklich und wahrhaftig mit deinen notdürftigen Auskünften zufrieden. Wie soll es dann jetzt deiner Meinung nach weitergehen?“ stellte er endlich die Frage, auf die es doch letztendlich ankam. Konnte er jetzt einfach wieder zur Tagesordnung übergehen, sich versuchen einzureden, dass er das alles nur geträumt hatte? Dass er einen schlechten Traum geträumt hatte? Dass es Vampire und Flügel und Morde gar nicht gab? Sollte er womöglich lieber sein Studium abbrechen und nach Hause zurückkehren, damit es ihm leichter fiel, die Erinnerung zu verwischen und sich einzureden, dass Bill nicht existierte? Zumindest diese Antwort war leicht. Er konnte nicht ohne Erklärung bei seinen Eltern auftauchen, die würden Nachforschungen anstellen und er brauchte das Auslandssemester, er hatte sich so fest vorgenommen, die Zeit hier durchzuhalten...

Aber was erwartete Bill jetzt von ihm? Was genau wollte er von ihm? Immerhin war er jetzt auch ein Zeuge - wenn auch ein Unfreiwilliger...

* * *

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#230

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 27.04.2009 21:21
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

hach... hach...[/size] [size=200]haaaaach

wie schön, dass es hier weitergeht

Das Kapitel war weniger informativ, als ich gehofft hatte *mich da wohl ähnlich wie Tom fühl*^^
... aber hach... ich mag dich lesen
Ich liebe Bills Art sehr, wie er mit Tom umgeht
... und Tom ist einfach süß

hach... schöne Geschichte

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#231

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 28.04.2009 13:07
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Ich hab ein erfreutes Hüpferchen gemacht, als ich dein Update gesehen hatte

Sehr schön, dass du weitergeschrieben hast. Ich fands auch sehr informativ, wenn ich auch bis zum Schluß gehofft hatte, Bills Alter noch zu erfahren.^^

Weiter so, Schäfchen!

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#232

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 28.04.2009 18:31
von Erna

Woooooah...damit hab ich ja jetzt gar nicht gerechnet und...ich bin auch gerade nicht mehr fähig zu lesen *mit mir selber maul*
Ich muss mir aufschreiben, dass es hier was zu lesen gibt^^ sonst vergess ich es nacher noch...es lese sobald ich kann
und...ich hab dich lieb Schäfchenschatz

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#233

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 28.04.2009 18:51
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

Ich sag mal kollektiv dankeschön, und hoffe, das nähste Kapitel wird informativer tihihi
und ganz vielleicht wird ja die ein oder andere Frage noch beantwortet, mal sehen^^

mehr fällt mir jetzt grad nicht ein, ich kann mal wieder nix beantworten hier
egal, ich drück euch einfach mal alle

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#234

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 29.04.2009 15:24
von Erna

Hach, das war schön zu lesen und ich finds gerade gar nicht so schlimm, dass ich immer noch genauso dumm bin wie Tom ...jetzt bin ich wieder angeschürt oder so^^ und will unbedingt wissen wie es weiter geht...du hast übrigens nix verlernt^^ nur einmal, da wusste ich nicht so recht wer nun spricht, aber das kann auch gut an mir gelegen haben, da war ich leicht verwirrt ...also auch nix Neues

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#235

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 18.08.2009 20:40
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

Meine Pausen werden immer länger... aber was solls, gerade freu ich mich, dass ich Schreiben kann. *zu Killing wechsel*^^


26.

"Gefällt dir dein Leben, Tom? Ist es das, was du willst? Bist du glücklich?"

Tom sah auf, so unvorbereitet aus seinen Überlegungen gerissen, dass es einen Moment dauerte, bis er den Sinn des Gefragten begriff. Er hatte doch Bill etwas gefragt oder täuschte er sich da? Seine Belange wurden wie immer einfach ignoriert. Statt dessen warf Bill ihn mit seinem unverhofften Themawechsel mal wieder völlig aus der Bahn.

"Wen interessiert das?" versuchte Tom betont bissig, seine Überraschung zu verbergen. Diese Fragen passten nicht in sein Weltbild, hatte er sich doch gerade eben noch Gedanken darüber gemacht, dass er jetzt auch ein Zeuge war. Wenn auch ein unfreiwilliger... aber das änderte wohl nichts.

"Mich."

Bill hatte es ruhig gesagt, und als Tom jetzt aufsah, fühlte er sich mit Bills erwartungsvollem Blick konfrontiert. Anscheinend hatte er seine merkwürdigen Fragen ernst gemeint. Tom war augenblicklich überfordert.
"Wer ist schon glücklich?" erwiderte er eine Spur zu melancholisch, und schob schnell noch ein "Und warum willst du das überhaupt wissen?" hinterher, als er sich dessen bewusst wurde. Schwäche vor Bill zeigen war wohl eine äußerst fragwürdige Idee.

"Also nein. Warum seid ihr Menschen nur immer so scheiß unzufrieden?"

Hatte er sich jetzt verhört oder klang auch Bill ein kleines bisschen wehmütig? Nein. Er hatte sich eindeutig verhört.

"Sagt wer? Der, der sich nachts an irgendwelche unschuldigen Mädchen ranschleicht?" fragte Tom aggressiv. Das Gespräch begann eine Wendung zu nehmen, die ihm absolut nicht gefiel und er wusste sich nicht anders zu helfen, was sarkastisch zu werden. Er konnte ja jetzt auch schlecht aufstehen und nach Hause gehen. Das verbot ihm allein schon sein Stolz. Ganz zu schweigen von seinen Beinen, die sich verdächtig nach Pudding anfühlten. Er hatte erhebliche Bedenken, dass sie ihn so weit tragen würden. Immerhin würde er den gesamten Weg zu Fuß zurücklegen müssen. Bei dem Gedanken, dass der „Hin-Flug“ definitiv die schnellere Variante der Fortbewegung gewesen war, musste er mühevoll ein hysterisches Glucksen unterdrücken.

"Es müssen ja nicht zwangsläufig Mädchen sein," begann Bill in seiner gewohnt provozierenden Art seine Gedanken zu durchkreuzen, überlegte es sich aber wohl aufgrund Toms Gesichtsausdruck wieder anders. Zumindest wollte Tom sich das gerade gerne einreden. "Lassen wir das," redete Bill weiter, senkte seine Stimme zu einem Flüstern herab und beugte sich gefährlich nah zu Tom. Der wich instinktiv ein Stück zurück. "Worauf ich eigentlich hinauswill... hast du dir schon mal überlegt, wie es wäre, sorgenfreier zu sein, tun zu können, was immer du willst, dich nicht mehr mit dem ganzen menschlichen Mist beschäftigen zu müssen?"

Tom riss seine Augen auf. Was zum Teufel noch mal sollte das hier werden? "Ich BIN ein Mensch", sagte er endlich wenig souverän, als Bills forschender Blick zu unangenehm wurde. "Das beantwortet nicht, was ich wissen will." Bill überwand das von Tom so mühevoll eroberte Stückchen Abstand fast unbemerkt wieder und kam ihm damit erneut viel zu nah.
"Warum sollte ich mich damit beschäftigen?" Tom versuchte, wieder etwas zurückzuweichen mit dem Ergebnis, dass er jetzt eingekeilt zwischen Bill und der Sofalehne klemmte. Bill grinste und in seinen Augen begann es diabolisch zu glitzern. "Weil ich KEIN Mensch bin," raunte er, und Tom bildete sich für einen wahnwitzigen Augenblick ein, Bills Atem auf seinen Lippen spüren zu können. Erschrocken sprang er von der Couch.

"Und genau deshalb frage ich mich, warum du mich mit hierher geschleppt hast. Was soll das alles? Du rückst nur halbherzig mit Informationen raus, obwohl ich gegen meinen Willen in dieser Sache drinstecke..." Nur ganz unwesentlich ließ sich Tom von Bills unverschämtem Grinsen bei seinem letzten Wort aus der Fassung bringen. Dann holte er tief Luft, um eine nächste Tirade auf den Schwarzhaarigen loszulassen. "... willst du etwa, dass wir Freunde werden oder was? Ich hab kein Interesse. Das kannst du dir gleich wieder abschminken, hast du gehört? Ich hab keinen Bock drauf, was immer du auch vorhast!" Wow. Jetzt brauchte er erst mal einen Moment Atempause. Aber wenigstens hatte er so gereizt geklungen wie eine Cobra kurz vor dem Angriff.

Doch trotz allem schien Toms Gehabe keinen Eindruck auf seinen Kontrahenten zu machen, der immer noch auf der Couch saß und ihn von unten herauf undurchsichtig ansah.
Bills Grinsen verwandelte sich vor seinen Augen in ein sanftes Lächeln, fast als hätte er Mitleid mit dem armen Geschöpf, das da so unkoordiniert mit den Armen vor seinem Gesicht herumfuchtelte. Und genau so fühlte sich Tom auch innerhalb kürzester Zeit. Wie ein armseliges, bemitleidenswertes Geschöpf.

"Warum bist du denn so böse? Du solltest lieber dankbar sein - immerhin hab ich dich gerettet".

Bills selbstgefälliger Tonfall holte Tom wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, schneller als ihm lieb war. "Ach ja? Vor wem denn? Dem schwarzen Mann?" fragte er scharf, obwohl er sich durchaus bewusst war, dass da vorhin etwas gewesen war... er hatte die innere Unruhe gespürt. Unruhe, die sich nur auf ihn übertragen hatte und nicht von ihm selbst ausgegangen war, aber diese Tatsache trat gerade in den Hintergrund. Bill regte ihn auf. Schlicht und ergreifend.

"Nenn es wie du willst. Du weißt, dass ich die Wahrheit sage". Bill klang plötzlich unterkühlt, doch Tom wollte diese Situation jetzt aussitzen, koste es was es wolle. Vielleicht bekam er ja dann mal brauchbare Antworten und nicht immer nur dieses schwammige Gewäsch, mit dem Bill ihn sonst immer abfertigte, bestenfalls hinhielt, und mit dem er meistens nicht wirklich etwas anfangen konnte.

"Tom, im Ernst", sagte Bill und stand langsam auf. Tom verfolgte aufmerksam jede seiner geschmeidigen Bewegungen. "Was bist du verflucht noch mal? Ne Katze?" rutschte es ihm unbedacht heraus, ehe er sich bremsen konnte. Bill lachte leise, beruhigte sich aber sofort wieder.
"Ich sag dir jetzt mal was", fuhr er dann unbeeindruckt fort, "das vorhin da draußen war gefährlich, nicht nur für dich. Obwohl du gar nichts dafür kannst, du bist nur dummerweise mitten in die Schusslinie geraten... hätte ich dich einfach stehen lassen sollen?"

"Wer war das?" stellte Tom als Gegenfrage, er wollte sich krampfhaft nicht vom richtigen Weg abbringen lassen. Nicht beirren lassen von Bills nettem Geplauder, das doch nur wieder als Ablenkungsmanöver getarnt war oder ihn als heldenhaften Retter dastehen lassen sollte.

"Jemand, der mich nicht besonders gut leiden kann. Um ehrlich zu sein, mehrere, die mich nicht besonders gut leiden können. Ich bin auffällig, und ich lebe auch oft auffällig, weißt du? Ich verstecke mich nicht besonders gut, obwohl das natürlich Bullshit ist, denn das muss ich auch gar nicht. Ich mache grundsätzlich nur, was ich will, und genau das kann halt nicht jeder vertragen. Und ich trinke nicht das richtige Blut."

Na, das war doch mal ne Aussage. Vor allem der letzte Satz, den Bill so augenscheinlich nebenbei eingestreut hatte, dass es schon wieder verdächtig war. "Was meinst du damit, nicht das richtige Blut?" setzte Tom sofort hinterher. War er hier wirklich und wahrhaftig dabei, dem unnahbaren Bill Informationen aus seinem hübschen Mund zu entlocken? Er konnte es selbst kaum glauben. Das mit dem hübschen Mund am allerwenigsten.

"Ich saug doch keine Tiere aus, ich bitte dich!" Bill rümpfte angewidert die Nase, als ei es das Schlimmste, was er sich nur vorstellen könnte. "Tiere?" wiederholte Tom ungläubig. Als ob das hier nicht schon alles verrückt genug wäre.
"Ja verdammt, Tiere", rotzte Bill ihm aufgebracht vor die Füße und schüttelte sich dabei, als würde ein ekelhafter Film vor seinen Augen ablaufen. "Als ob ich das nötig hätte. Wo bleibt denn da der Spaß? Da hätte ich auch ein Mensch bleiben können!"

Tom starrte ihn fasziniert wie sprachlos zugleich an. Fragen über Fragen wirbelten auf einmal durch seinen Kopf. War Bill freiwillig das, was er war? War er gar nicht gezwungen worden? Warum hatte er überhaupt die ganze Zeit angenommen, dass er gezwungen worden war? Und wer waren die anderen?
Aber die Fragen verließen nicht seinen Kopf, fanden keinen Weg nach draußen und Tom wusste nicht, ob das jetzt gut oder schlecht war. Er war dummerweise viel zu abgelenkt von Bills funkensprühenden Augen, er war einfach unglaublich, wenn er sich aufregte.

"Das macht es doch erst spannend...", sinnierte Bill nur einen Atemzug später hingerissen vor sich hin, seine Wut schien von jetzt auf gleich verpufft zu sein und er bemerkte scheinbar gar nicht, dass Tom ihn immer noch dümmlich anstarrte.
"Und dabei spiele ich so gerne", murmelte der Schwarzhaarige weiter, immer noch so verträumt wirkend wie ein Kind in der Süßwarenabteilung eines Kaufhauses. Wenn Tom noch klar bei Verstand gewesen wäre, hätte er ihm diese Nummer nie und nimmer abgekauft. Doch sein Verstand wollte sich gerade viel lieber mit dem Gedanken beschäftigen, wie es wäre, wenn ER einmal das Spielzeug sein könnte...

Warum war er nur auf einmal so schwach? Für eine Sekunde schaltete sich noch einmal so etwas wie Vernunft zwischen Toms verwirrten Gehirnzellen. "Ich bin nicht deine Marionette!" giftete er.

"Genau. Gerade das macht dich so perfekt", ließ sich Bill nicht beirren, schon wieder ein verträumtes Grinsen auf den Lippen, eine seiner wilden Haarsträhnen fiel ihm bei seinen Worten verwegen in die Stirn.
"Perfekt für was?" hakte Tom nach, obwohl er die Antwort im Grunde längst kannte.

"Perfekt für mich". Bill wiederholte brav exakt das, was Toms Unterbewusstsein ihm auch gerade zuflüsterte. Es war zum Verzweifeln. Und er fand es nicht einmal schlimm. Und genau diese Tatsache machte ihm plötzlich Angst.

"Ich sollte jetzt gehen", trat Tom die Flucht nach vorn an und machte einen Schritt rückwärts. Er wusste nicht, was er sonst tun sollte. Bill beobachtete seine Aktion gelassen, sagte aber nichts. Und noch ein Schritt. Noch immer rührte Bill sich nicht. Tom wagte einen weiteren Schritt, drehte sich aber sicherheitshalber nicht um, er wollte Bill nicht aus den Augen lassen. Die Anspannung vibrierte in jeder Zelle seines Körpers, aber wenn er erst einmal hier raus war, hatte er sich zumindest für heute aus der Affäre gezogen. Immerhin war es draußen taghell, dahin würde Bill ihm gewiss nicht folgen. Er erreichte endlich die Tür, fummelte umständlich mit der Hand hinter seinem Rücken am Türknauf herum, und obwohl er Bill immer noch ansah, passierte es zu schnell, um es zu begreifen.

Als endlich in Toms Bewusstsein sickerte, dass Bill direkt vor ihm stand, wie auch immer er das angestellt hatte, und dass zu allem Überfluss nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen sie passte, war es schon zu spät. Toms scheinheiliger Körper ließ ihn einfach so im Stich.

Er spürte die kalte Eisentür in seinem Rücken, aber sie konnte nichts gegen die Hitze ausrichten, die sich jetzt wie eine Feuerwelle durch seinen Körper fraß. Er ertrank förmlich in Bills Augen und konnte nicht länger ignorieren, dass Bill im Begriff war, ihn zu küssen. Hatte er es vorher nur geahnt, wusste er jetzt so sicher wie niemals zu vor, dass er nach dem ersten Kuss verloren sein würde. Und er konnte rein gar nichts dagegen unternehmen. Falsch. Er WOLLTE nichts dagegen unternehmen, er genoss es geradezu. Und es erschreckte ihn nicht einmal mehr.

Geschlagen schloss er die Augen, fühlte, wie die Luft um ihn herum sirrte wie elektrisch aufgeladen, Spannung, die er fast mit Händen greifen konnte, und wartete nur noch den einen letzten Sekundenbruchteil, bis es passieren würde...

gleich... gleich...


* * * * * * * *

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#236

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 18.08.2009 21:31
von Erna

Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass ich auch...lassen wir das

Hach Schäfchen, jetzt weiß ich nicht, was mir besser gefallen hat, dieses Kapitel, oder diese Aussage *zu Killing wechsel*^^
Gott, ich will weiter lesen...biiiitte...am besten gestern. Manche Sachen könnte man wirklich immer und immer weiter lesen.

Ich finde du postest ab jetzt abwächselnd jeden Tag ein Kapitel.

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#237

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 18.08.2009 22:32
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

hach... herrlich

toll... schön... super xD

Ich kann kein Kommi schreiben ... aber mir gefällts sehr

Mein Lieblingssatz aus dem Kapitel ist der hier *glaub*
"Ich sollte jetzt gehen", trat Tom die Flucht nach vorn an und machte einen Schritt rückwärts.

Und mir geht es wie Erna ... *zu Killing wechsel*^^ hat mir auch sehr gefallen

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#238

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 23.08.2009 14:12
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Schäfchen, ich bin sehr, sehr begeistert, dass du hier weitergeschrieben hast!

Das Kapitel war sprachlich wunderschön geschrieben, ich mag deine Ausdrucksweise - nein! Ich liebe sie!

Ich ahne ja ein bisschen, was Bill mit Tom vorhatm, weil er ihn so nachdrücklich über sein Leben und seine Zufriedenheit damit ausfragt....aber ich warte einfach ganz entspannt darauf, bis du es uns in einem der nächsten Kapitel selbst sagen wirst.

*dir ganz viel Schreibmuse schick*

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#239

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 23.08.2009 14:34
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

ich war ja schon immer leicht durchschaubar hihi
aber die Muse kann ich brauchen, danke

an alle anderen übrigens auch

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#240

RE: From Dusk Till Dawn

in Fanfictions 23.08.2009 16:15
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

Zitat von schäfchen
ich war ja schon immer leicht durchschaubar hihi



aber das tut der Geschichte keinen Abbruch ... es lässt so eine genüssliche Vorfreude entstehen
... und innerhalb der Kapitel bist du immer wieder zu herrlichen Überraschungen fähig
hach *dich so gern les*

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