#46

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 22.04.2008 13:41
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

Ein fettes HAAAAAAAAAAACH

Schon die Überschrift des Kapitels hat mir ein Grinsen ins Gesicht getrieben

... und dann gings gleich los und hach ... jedes Wort ein Genuss #lolly #mjam

Ich liebe deinen Bushido ... und Bill ... herrlich

Diese Geschichte ist bisher so wundervoll ... deine Umschreibungen sind der Hammer *dich immer lesen will* #drück

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#47

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 22.04.2008 14:01
von Erna

ich lass es mir für morgen früh...es sei denn ich kann heut abend nicht widerstehen^^

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#48

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 23.04.2008 06:39
von Erna

hach ich mag es wenn bill mit sich so kämpft
so ein kapitel am morgen is echt schön...hach gosu du versüßt meinen start in den tag
ich finds zwar grad ein bissel schade, dass bushido gegangen is...aber ich bin mir auch sicher, er hat genau das richtige getan

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#49

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 25.04.2008 09:51
von Valentina • Besucher | 1.900 Beiträge

hach ich liebe Billshido .... ich liebe diese FF .... und ich liebe GOSU .... danke das du mir den Tag versüßt


ich find das sooooo toll wie Bill sich ziert .... so eine süße kleine Mimose .... und schwuppdiwupp ist er wieder Wachs in Bushidos Händen ... der Kerl macht das toll ... ggggrrhhhh

.... bin mal Neugierig was Billy-Schatz jetzt macht ... jede Wette, gleich ut´s ihm leid dass er Bu weggeschickt hat

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#50

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 25.04.2008 10:39
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Morgen Mädels!

Danke ihr Süßen! Hach...ich liebe Billshido auch ,deswegen gehts auch ganz schnell weiter....


8. Toms Wahrheiten


Ich tastete mit einer Hand blind nach der Fernbedienung, um mir noch ein wenig der so dringend benötigten Ruhe zu gönnen, aber so sehr ich auch tastete, das Scheißding war nicht zu finden. So blieb mir nichts weiter übrig, als doch die Augen einen Spalt breit zu öffnen und blinzelnderweise den Fußboden nach dem Teil abzusuchen. Da lag sie ja. Sie musste in der Nacht meiner Hand entglitten sein, als ich endlich eingeschlafen war. Ich schaltete den Fernseher aus, um dem Geplärre ein Ende zu bereiten und wühlte mich noch einmal gemütlich in die Kissen, um noch ne Runde zu schlafen.

Irgendwann fing dann mein Handy an zu piepen und es war mit der Ruhe wieder vorbei. Das konnte eigentlich nur Tom sein, kein anderer würde es wagen, mich jetzt schon zu wecken. Meine Muffigkeit, wenn ich nicht total ausgeschlafen war, war bekannt und gefürchtet und deswegen ließ man mich meistens in Ruhe, wenn nichts absolut Wichtiges auf dem Tagesplan stand. Und das tat es nicht. Wir hatten heute Off-Day und konnten machen, was wir wollten.

Toms Nachricht war kurz und prägnant: „Morgen! Hast du ne Aspirin?“ Ich verzog spöttisch den Mund…war klar. Ich wollte gerade hilfsbereit aufspringen und im Bad welche holen, als mir wieder einfiel, dass er die eigentlich gar nicht verdient hatte. Dieser Mistkerl! Er hatte mich gestern verraten und verkauft, das durfte nicht ungesühnt bleiben!

Ich tippte ins Handy: „Auch Morgen! Nee, hab ich nicht“, und legte mich wieder zufrieden auf den Rücken. Er sollte leiden…diese miese kleine Plaudertasche…

Ich lag nicht lange, da klopfte es an der Tür. Tom war anscheinend mit meiner Antwort nicht ganz zufrieden gewesen. Ich zog mir die Decke über den Kopf und ignorierte das Klopfen. Wenn er einmal hier drin war, dann ließ er sowieso nicht eher locker, bis ich ihm das Gewünschte gebracht hatte. Er konnte so hartnäckig sein…echt schlimm. Doch genauso hartnäckig war auch sein Geklopfe, zwischen dem sich seine Stimme mischte, die laut und deutlich meinen Namen rief.

Moah ey…der macht noch das ganze Hotel rebellisch! Ehe er es fertig brachte und die gesamte Hoteletage vor meiner Tür stand, schälte ich mich genervt aus den warmen Laken und trottete missmutig zur Tür. Ich drückte die Klinke runter und machte mich sofort wieder auf dem Rückweg ins Bett, auf das ich mich niederwarf, ohne Tom weiter zu beachten, der sofort ins Zimmer drängte und mich mit Beschlag belegte.

„Los mann! Gib schon her! Ich weiß genau, dass du welche hast!“, schnarrte er los und sah sich suchend im Zimmer nach meiner Kosmetiktasche um. Ich verzog müde das Gesicht. Wer so laut sprechen konnte, der konnte gar keine so schlimmen Kopfschmerzen haben.

„Ich hab keine, hab ich dir doch gesagt!“, versuchte ich ihm klarzumachen und bewegte mich kein Stück. Soll er doch suchen gehen.

„Klar hast du welche, ich hab sie gestern noch gesehen!“, beharrte er auf seinem Standpunkt und steuerte das Badezimmer an.

Der Gedanke daran, dass er jetzt in meinen Sachen herumwühlen würde, behagte mir aber weniger und ich schaute ihm misstrauisch hinterher. Es klapperte und raschelte und als es einmal ziemlich laut klirrte, wurde es mir doch zuviel und ich sprang ihm hinterher, um zu sehen, was er da für Unwesen trieb. Er stand vor dem großen Waschtisch und räumte meine Kosmetikartikel aus der Tasche, wobei so allerlei umfiel. Ich schaute ihm über die Schulter und beobachtete das Treiben mit finsterer Miene.

„Mein Gott, was du alles für ein Zeug hast, da findet man ja überhaupt nichts“, meckerte er vor sich hin und schmiss weiter Lippgloss, Make up und Nagellack wahllos in das Waschbecken, das es nur so schepperte. Meine Miene verdüsterte sich. Wenn ich eins nicht leiden konnte, dann war das die Missachtung meiner kostbaren Kosmetikprodukte. Ich riss ihm unwirsch die nächste Ladung Eyeliner und Kajalstifte aus der Hand und tat sie wieder in die Tasche.

„Pfoten weg! Du machst noch was kaputt!“, fuhr ich ihn an und schubste ihn ungehalten zur Seite. Es half ja alles nichts, um meine Ruhe zu kriegen, musste ich ihm wohl oder übel geben, nach was er verlangte. Elende Nervensäge!

Ich kramte in einer kleinen Seitentasche und zog eine angefangene Packung Aspirin heraus, die ich ihm triumphierend vors Gesicht hielt.

„Hier!“

Er griff aber nicht nach der Packung, sondern sah gebannt in den großen Spiegel vor uns.

„Hi-hier!“, sagte ich noch einmal mit Nachdruck und schwenkte mit der Packung vor seiner Nase herum. Erst hatte er es so eilig und dann steht er da, wie eine Ölgötze, versteh das mal einer.

„Wie siehst’n du aus?!“, platzte es urplötzlich aus ihm heraus und ich sah in seine aufgerissenen Augen, die heute, nicht gerade vorteilhaft für ihn, mit etlichen roten Äderchen durchzogen waren.

„Dasselbe könnt’ ich dich fragen“, blaffte ich ihn von der Seite an. Schlimmer als er konnte ich wohl kaum aussehen. Trotzdem gestatte ich mir einen Blick in den hell beleuchteten Spiegel, um nachzusehen, was er meinen könnte.

Jetzt war es an mir die Augen aufzureißen. Was ich gestern nur geahnt hatte, wurde zur schrecklichen Gewissheit. Rings um meinen Mund herum war meine schöne, zarte, weiße Haut mit rötlichen Flecken übersäht, die aber noch lange nicht so intensiv gefärbt waren, wie meine gut durchbluteten, üppigen Lippen, die in meinem sonst blassen Gesicht viel mehr auffielen, als sonst. Mein erschrockener Blick wanderte tiefer hinunter zu meiner Brust, die einen ähnlichen Anblick bot. In der Hoffnung, dass Tom dieses Malheur wenigsten noch nicht entdeckt hatte, stellte ich mich schnell hinter ihn.

Ich begegnete Toms prüfenden Blick im Spiegel und überlegte fieberhaft nach einer Erklärung, die ich ihm dafür auftischen konnte. Das diese komische Beleuchtung am Spiegel auch so unvorteilhaft sein musste! Gestern, beim Schminken, hatte ich mich noch darüber gefreut, weil ich jeden Pickel entdeckte und gründlich retuschieren konnte, aber jetzt brachte es einfach nur die schonungslose Wahrheit ans Licht, dass ich mich gestern ziemlich intensiv mit einem uns allen bekannten, unrasierten Typen herumgeknutscht hatte…und nicht nur das… oh Gott, was hatte ich nur getan? Und noch schlimmer: an was konnte sich Tom erinnern?

„Sag mal…wie sind’n wir gestern eigentlich heimgekommen?“, unterbrach Tom meine hektischen Gedankensprünge und traf mich mit dieser Frage auf dem völlig falschen Fuß. Ich ließ es mir nicht nehmen, erst einmal umfassend zu erröten. Toms angestrengt gerunzelte Stirn gab mir schwer zu denken. Ein Bruchstückchen Erinnerung würde ausreichen und ich konnte mir jede noch so ausgefeilte Lüge ersparen.

„Mit dem Auto“, erwiderte ich hastig, was ja sogar der Wahrheit entsprach. Er sah mich zweifelnd an und schien krampfhaft zu überlegen, wobei sich die Falten auf seiner Stirn weiter vertieften.

„Alle zusammen?“, bohrte er weiter und drehte sich zu mir um. Ich reagierte blitzartig und schlüpfte schnell wie der Wind aus dem Badezimmer, um mir mein T-Shirt zu schnappen und überzuziehen. Im Herausgehen nuschelte ich irgendetwas von „Wir zwei waren schon zusammen und ich hab dich noch in dein Zimmer gebracht…“ und hoffte einfach darauf, dass er nicht weiter nachstoßen würde. Kaum hatte ich meinen Oberkörper bedeckt, erschien schon mein Bruder im Türrahmen und lehnte sich mit verschränkten Armen dagegen. Ich schielte ihn verstohlen an, während ich ablenkungstechnisch in meinen Klamotten wühlte. Sein Gesichtsausdruck verriet mir nichts Gutes, was heißen will, dass er sich mörderisch einen abgriente. Ich war auf das Schlimmste gefasst.

„Nee hä!? Ich glaub’s einfach nicht! Das ist ja der Hammer! Bushiwuschi, der alte Schwerenöter hat dich also doch rumgekriegt!“, strahlte er mich an, während er auf mein Bett zuging und sich auf den Rand setzte. Das Ganze ohne mich auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.

Mir wurde abwechselnd heiß und kalt…so ein verdammter Mist…er erinnert sich, er weiß alles! Naja, fast alles. Oder vielleicht dachte er auch, dass noch viel mehr passiert war?! Ich hob sofort abwehrend die Hände.

„Hat er nicht! Eswarvölligharmlosunderistauchgleichwiedergegangen!“, haspelte ich eiligst herunter, während ich mich etwas von ihm wegdrehte, damit er mir nicht ständig ins Gesicht starren konnte.

„Schooon klar…vöööllig harmlos“, äffte er mich nach und hörte gar nicht wieder auf zu grienen. „Erzähl mir doch nichts! Er war es, der uns hergefahren hat, jetzt weiß ich’s wieder!“, triumphierte er, als hätte er gerade das Rätsel um die Entstehung der Menschheit geknackt.

„Es WAR harmlos, er hat mir nur sein Berlin gezeigt“, beharrte ich auf meiner Version und schaute Tom böse an. War irgendwie logisch, dass er gleich wieder sonst was denkt…pah!

„Aha, Berlin heißt das neuerdings“, prustete er los und warf sich rückwärts aufs Bett um seiner Belustigung freien Lauf zu lassen. Er wälzte sich lachend in seinen lose zusammengebundenen Dreadlocks und trieb mich damit schier in den Wahnsinn. Meine Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen, so eine miese kleine Kröte! Erst verhökert er mich an diesen Typen, dann macht er sich auch noch darüber lustig! Der wird sich noch wundern!

„Halt endlich deine dumme Fresse! Es war gar nichts! Hörst du?! GAR NICHTS!“ Ich wurde immer lauter bei meinem Statement und ging entschlossen auf meinen Zwilling zu, um mit Körpereinsatz nachzuhelfen, dass er endlich aufhörte zu lachen. Ich warf mich auf ihn drauf und versuchte ihm mit der Hand den Mund zuzuhalten, was er sich natürlich nicht ohne weiteres gefallen ließ. Es gab ein kurzes Gerangel, in dem ich es sogar schaffte, mich gegen ihn zu behaupten und ihm tatsächlich die Hand auf den Mund zu pressen. Ich staunte über mich selbst, war ich doch meist der Unterlegene bei unseren Ketchereien, aber wahrscheinlich schwächte ihn sein albernes Gekicher.

„So mein liebes Tommilein, jetzt hör mir mal gut zu“, zischte ich ihm ins Gesicht. „Es ist nichts passiert, was ich bereuen würde, also lass dein blödes Gequatsche, sonst setzt’s was!“

Ich sah in seine Augen, die geradezu vor Übermut sprühten und ich wusste, wenn ich ihn loslassen würde, würde es genauso weitergehen, wie vorher. Trotzdem rutschte meine Hand langsam von seinen Lippen ab, weil sein Schnaufen immer schwerer klang und irgendwie brauchte ich mein kleines vorlautes Brüderchen schon noch.

„Aber ihr habt rumgeknutscht!“, sprudelte es auch sogleich aus ihm heraus und mein Kopf sackte aufgebend auf die Brust. Er würde keine Ruhe geben, das war doch so was von klar…

Ich holte tief Luft und wälzte mich auf die Seite, so dass wir nebeneinander lagen und an die Decke starrten.

„Wenn’s dich glücklich macht…ja, haben wir“, gab ich zu und fand es mittlerweile gar nicht mehr so dramatisch, wenn ich meinen Bruder ein bisschen in die Sache einweihen würde. Irgendwie schien er es sowieso von Anfang an geahnt zu haben und wie man sah, hat es sich auch bewahrheitet.

Tom gluckste amüsiert neben mir herum, ehe er wieder anfing. „Und, wie isser so?“

Boah...was wird denn das jetzt? Waren wir hier zwei Zwölfjährige, die sich gegenseitig vom ersten Kuss erzählten?

„Er ist ganz nett“, informierte ich ihn kurz angebunden. Ich hatte eigentlich keine Lust, Tom von meinen gestrigen massiven Gefühlswallungen zu erzählen, zumal ich selbst noch nicht wusste, wie ich das einschätzen sollte. Wenn ich ihm jetzt beichtete, dass ich mit nacktem Oberkörper und klopfendem Herzen unter ihm lag, sein Begehren in seinen Augen sah und das alles ungeheuer auf- und erregend fand, dann wusste ich nicht, wie Tom darauf reagieren würde. Würde er dann immer noch lachen? Ich wollte es nicht darauf ankommen lassen.

„’Nett’ scheint gar kein Ausdruck zu sein, so wie du aussiehst“, zog er mich weiter auf und ich verdrehte die Augen. Sein Gestichel konnte ich mir jetzt die ganze Zeit anhören, hab ich doch gleich gewusst.

„Er kratzt etwas“, gab ich zerknirscht zu und verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. Meine Hand wanderte an mein Kinn und fuhr über die lädierte Haut. Eine milde Creme wäre wahrscheinlich nicht schlecht. Ich hatte sicher noch welche, wenn sie Tom nicht verschludert hatte.

Ich sah aus den Augenwinkeln, dass Tom leicht den Kopf schüttelte. Ob er das verstand? Ob der Gedanke in seinem Kopf Platz fand, dass ich mich von dem von mir so oft geschmähten Bushido fast hätte verführen lassen? Er beantwortete meine Bedenken, ohne dass ich ihn dazu befragen musste.

„Hm“, schnaufte er durch die Nase. „Das ist verrückt Bill. Herrlich verrückt. Aber irgendwie hab ich’s gewusst, dass du auf ihn abfährst.“

„Hä? Wieso?“

„Tust du doch, stimmt’s oder hab ich Recht?“ Tom schaute zu mir herüber und zog die Augenbrauen hoch, was ihm einen besserwisserischen, rechthaberischen Ausdruck verlieh, der mich geradezu zum Widerspruch reizte.

„Und weil du das so genau wusstest, hast du ihm paar Tipps gegeben, hm?“, stichelte ich jetzt meinerseits und sah ihn herausfordernd an. Es wurde an der Zeit, ein bisschen zurückzufeuern.

„Tipps? Nee, ich hab ihm keine Tipps gegeben. Ich hab ihm nur gesagt, dass er es ruhig mal versuchen soll, damit du auch mal was zu erzählen hast“, warf er mir frech an den Kopf und ich dachte, ich hör nicht richtig.

„Spinnst du, oder was!? Seit wann mischst du dich eigentlich in meine Angelegenheiten?“, fuhr ich ihn ungehalten an und drehte meinen Kopf zu ihm, um ihn böse anzufunkeln.

„Ich hab mich nicht eingemischt, ich hab nur ein wenig nachgeholfen, weiter gar nichts. Und jetzt reg dich nicht so auf, ich seh doch, dass er dir gut getan hat“, erwiderte er völlig ruhig. Wahrscheinlich war er heute zu verkatert für einen echten Zwillingsstreit oder die andere Variante war, dass er einfach nur Recht hatte.

Er stützte sich auf und musterte mich überlegend. „Ich mein’s ernst, du siehst heute irgendwie anders aus als sonst. Ich sag das jetzt nicht wegen der roten Flecken….auch so.“

Anders? Wieso sah ich anders aus? Ich runzelte die Stirn. Soviel war doch gar nicht gewesen…wir hatten ja nicht einmal miteinander geschlafen. Nur ein bisschen herumgeknutscht, ein bisschen erzählt, ein bisschen gelacht. Er hatte mich gestreichelt und mich umarmt, mir süße Sachen gesagt, mich verwirrt, aufgewühlt, erregt….
Ich seufzte, die Erinnerungen daran waren noch ziemlich frisch und machten sich sofort an meiner steigenden Körpertemperatur bemerkbar.

„Oh oh Billy…hab ich da jetzt etwa was ins Rollen gebracht?“, fragte er mich mit übertrieben besorgter Stimme, als ich nichts antwortete und zupfte an einer meiner herunterhängenden Haarsträhnen.

„Quatsch!“, dementierte ich sofort und drehte unwirsch den Kopf weg. Was will er mir denn jetzt einreden? Ist doch alles Käse…ich steh doch nicht auf Bushido! Am Ende will Tom mir dann noch einreden, er wäre der eigentliche Initiator meines Glücks! Kommt gar nicht in Frage! Toms erneutes breites Grinsen gab mir dann noch den Rest.

„Hau endlich ab, ich will jetzt meine Ruhe haben!“, scheuchte ich ihn von meinem Bett herunter und half dabei kräftig mit den Händen nach.

„Wann kommt er denn wieder? Trefft ihr euch heute Abend?“, blödelte Tom beim Aufstehen herum und rieb sich schadenfroh die Hände.

„Er kommt überhaupt nicht mehr! Und jetzt verschwinde endlich!“, meckerte ich mit meinem ‚superwitzigen’ Bruder und komplimentierte ihn zur Tür hinaus. Er ließ es sich kindisch kichernd gefallen, doch ich wusste, das war lange noch nicht alles. Die nächsten Tage würde es noch schlimmer werden, ich kannte ihn dafür zu gut. Hoffentlich hielten wenigstens die anderen beiden ihre Klappe, aber ich glaube, denen würde nie in den Sinn kommen, dass ich tatsächlich… Ach mann! So schlimm war’s ja nun auch wieder nicht! Ich machte mir einfach zu viele Gedanken.

Ich glaube, eine reinigende Dusche würde mir jetzt ganz gut bekommen…oder doch lieber ein Bad? Die Wanne im Badezimmer sah ganz nett aus, ich würde sie mal ausprobieren und ein wenig über gestern Abend nachdenken…

Ende Teil 8

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#51

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 25.04.2008 11:40
von Valentina • Besucher | 1.900 Beiträge

jo Bill ... gute Idee ... nimm ein Bad und denk mal gründlich nach


Tom ist klasse ... gaaaaaaaanz liebevoller Bruder ...

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#52

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 25.04.2008 14:51
von Erna

hihi, das hät ich grad gern nicht nur in meiner fantasie gesehen

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#53

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 25.04.2008 15:08
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

HERRLICH
tihihi, mehr fällt mir grad nicht ein, aber du hast meinen Tag gerettet<3
Und ich würd das auch gerne live sehen, hach

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#54

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 25.04.2008 16:42
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

toll, toll, toll

Du hast es einfach drauf, Gosu #drück

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#55

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 27.04.2008 01:39
von elodia • Besucher | 4.103 Beiträge

wetten das tom da noch was aranschiert. .
ober bill hält es ohne seinen lover ned aus. .
hach oder doch Bushiwuschi(hach das gefällt ma)
egal wie nur bald müssen sie sich wieder sehn. .

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#56

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 30.04.2008 08:33
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Morgen Mädels!

Hach, ihr seid süß #jap ... danke euch allen!

Neuer Teil, neues Glück:


9. Das Gefühl oder der Wille ist schwach…


Das Bad hatte mir tatsächlich gut getan, auch wenn die Reinigung nur körperlicher Natur war, meine Gedanken waren nach wie vor ein wenig schmutzig und drehten sich um ungehöriges Begehren, unzüchtige Berührungen und den dazugehörigen Typen, der diese Gefühle hervorgerufen hatte. Nass und glänzend entstieg ich dem langsam abkühlenden Wasser und trat vor den großen Spiegel, um mich abzutrocknen. Der Spiegel war stark beschlagen, so dass ich die Badezimmertür öffnete, um frische Luft hereinzulassen. Schließlich wollte ich das Ergebnis meiner ausgiebigen Körperpflege begutachten. Ich hatte alle Register gezogen, mich mit teurem Duschgel abgeseift, meine Haare gewaschen und anschließend mit einer Glanzkur verwöhnt. Sämtliche anderen Haare, die nicht zufällig auf dem Kopf, am Arm oder am Bein wuchsen, hatte ich dagegen sorgfältig abrasiert und in den Ausguss befördert.

Jetzt fühlte sich meine Haut so glatt und rein an, wie die Haut eines Babys und verlangte danach, gut eingecremt zu werden, damit es keine unnötigen Hautrötungen gab, denn davon hatte ich seit gestern schon genügend. Der Spiegel wurde so langsam wieder klar und zeigte mich in meiner vollendet schönen Nacktheit. Zufrieden betrachtete ich mich eine Weile, beäuge auch kritisch die empfindlichen Hautbezirke, die gestern über die Maßen beansprucht worden waren und kam zu dem Ergebnis, dass es gar nicht mehr so schlimm aussah. Ein klein wenig mit dem Abdeckstift drübergepinselt, das dürfte reichen, das keiner was bemerkte.

Heute stand doch sowieso nichts weiter an, ich musste nicht übermäßig gut aussehen, zum Abhängen im Zimmer, Chips essen und Fernsehen, brauchte ich mich schließlich nicht schminken und Haarstyling fiel heute auch aus. Lufttrocknen war angesagt, das tat dem strapazierten Haar sowieso mal ganz gut. Bestens gesalbt und geölt verließ ich das Bad, um mir etwas Bequemes anzuziehen. Dazu wählte ich meine ultimativen Abhäng-Klamotten, welches eine türkisfarbene, glänzende Jogginghose und ein ultrakurzes weißes T-Shirt waren, wo der halbe Bauch herausschaute, wenn ich die Arme hob. Einige mögen denken, dass ein langer Schlabberpulli dafür vielleicht geeigneter wäre, aber in den weiten Dingern fühlte ich mich einfach nicht wohl, was daran liegen könnte, dass ich mir darin äußerst unsexy vorkam.

Und irgendwie war mein Bedürfnis, ganz besonders sexy zu wirken, seit letzter Nacht noch einmal dramatisch gestiegen. Da konnte ich mir echt nichts vormachen, auch wenn ich es mehrmals versuchte. So schminkte ich mich, entgegen meinen Vorsätzen, doch ein ganz klein wenig. Nur ein Hauch Wimperntusche, um die betörende Wirkung meiner Augen zu vervielfachen und ein ganz klein wenig Lippenbalsam für verführerisch weiche Lippen…man konnte ja nie wissen, was alles passiert…siehe gestern Abend.

Immer wenn ich an gestern Abend dachte, durchfuhr es mich heißkalt und ich wagte mir im Spiegel überhaupt nicht in die Augen zu sehen, denn immer wieder führte ich mir das Gefühl herbei, von ihm gehalten und geküsst zu werden. Warum hatte ich ihn eigentlich weggeschickt? Wenn ich ehrlich zu mir war, dann war das doch der aufregendste Abend, den ich seit Urzeiten erlebt hatte….und ich Depp schick ihn weg. Jetzt hab ich nicht mal seine Handynummer und er hat meine auch nicht. Aber was soll das eigentlich? Ich würde ihn doch sowieso nicht anrufen…oder vielleicht doch?

Ich könnte mich ja einfach bei ihm fürs Herumfahren bedanken und dafür, dass er mir mit Tom geholfen hatte, es würde total harmlos klingen… Nein! Schluss jetzt! Ich ärgerte mich selbst über meine ungehörigen Gedankenausflüge und mahnte mich selbst zur Raison. Ich würde mich jetzt mit ner Tüte Chips vor den Fernseher pflanzen und ne gemütliche Runde chillen. Und das würde ich so lange machen, bis mich jemand mit Gewalt daran hindert.

Entschlossen, diesen höchst genialen Plan gleich in die Tat umzusetzen, baute ich mir aus den Kissen ein bequemes Lager und schmiss den Fernseher an. Beim Faulenzen konnten nebenbei meine Haare trocknen und die Cremeschicht auf meinem Körper in Ruhe einziehen. Um mich nicht nur von Chips zu ernähren, bestellte ich mir noch etwas Obst, Kaffee und belegte Brötchen aufs Zimmer, andere Getränke fanden sich genügend in der Minibar.

Zufrieden mit allem Drumherum, begab ich mich in die Waagerechte und zappte entspannt durch die Programme. Solche Tage sollte man genießen, keine Termine, kein Stress, kein Druck, mir ging es richtig gut, bis es wieder an der Tür klopfte und ich Georgs Stimme dazu hörte. Es war bereits später Nachmittag.

„Mach mal auf!“, tönte es durch das Holz und ich lief, um ihm zu öffnen. Hoffentlich war es nur ein Kurzbesuch, ich hatte jetzt keine Lust auf längere Konversation.

Georg stand ebenfalls in Freizeitklamotten bekleidet und die Haare zum Zopf gebunden, vor meiner Tür und hielt mir meine Lederjacke entgegen.

„Ich hab dir was mitgebracht, hast du im Van liegengelassen“, sprach er und warf sie mir so zu, dass ich sie gerade noch auffangen konnte.

„Danke“ erwiderte ich und wartete ab, ob er vielleicht auch noch irgendwelche sonstigen Bemerkungen loswerden wollte, die ich vehement dementieren müsste.

„Was machst’n heute noch?“, fragte er aber nur und schaute an mir vorbei in mein Zimmer.

„Gar nichts, nur fernsehen und essen“, antwortete ich bereitwillig und trat einen Schritt zur Seite, damit er sich davon überzeugen konnte. Ich war froh darüber, dass er es anscheinend für nicht wichtig erachtete, genauer nachzufragen, wie und mit wem ich gestern Tom ins Hotel gebracht hatte.

„Komm doch mit zu Tom ins Zimmer, wir zocken ein bisschen“, bot er mir an, doch dazu hatte ich keine Lust. Ich wusste nicht, ob ich Toms wissend-hämische Blicke – und die würden garantiert kommen – jetzt ertragen wollte.

„Neee, macht ihr mal, ich komm vielleicht später nach.“

„Später kann schon zu spät sein, Gustav und ich wollen heute noch mal in diesen geilen Club, wir sind dort nämlich verabredet“, machte er mir dreckig grinsend klar und schob seine Hände in die Hosentaschen.

Unwillkürlich spitzte ich die Ohren. Was? Die wollten schon wieder ausgehen? Wieder in diesen Club? Eine kribbelnde Unruhe machte sich in mir breit….was, wenn Bushido auch wieder da war? In mir überschlugen sich die Gedanken. Das Für und Wider kämpfte einen kurzen, ungleichen Kampf, der in der einzig wichtigen Überlegung gipfelte, was ich denn heute Abend am besten anziehen sollte. Es musste heiß genug aussehen, aber doch nicht allzu auffällig wirken. Mit dem ‚heiß aussehen’ war es relativ einfach, aber die ‚unauffällige’ Nummer hatte ich irgendwie nicht drauf.

Georg bemerkte mein Zögern und fragte: „Wollt ihr etwa auch mit?“ Wobei er Tom und mich meinte, hoffte ich mal. Wenn Tom auch wieder dabei war, dann ließ er mich ganz sicher keine Sekunde aus den Augen, dieses kleine sensationsgeile Miststück. Aber allein mit den beiden mitzugehen, war auch kein guter Plan. Dann vergnügten die sich mit ihren Verabredungen und ich stand am Ende alleine rum und wurde von den falschen Leuten angesprochen…kam gar nicht in Frage.

„Weiß ich jetzt noch nicht, frag später noch mal, wenn ihr fahrt“, versuchte ich beiläufig zu klingen, doch in Wahrheit schmiedete ich bereits Pläne, wie ich meinen Auftritt im Club am besten inszenieren konnte.

„Mann ey…kannst du dich mal entscheiden, ich frag dich nicht noch hundertmal“, motzte Georg und wandte sich bereits zum Gehen.

„Ist ja schon gut, holt mich ab, wenn ihr losmacht!“, rief ich ihm hinterher und setzte damit voraus, dass Tom wohl auch mitkommen würde, obwohl ihm heute bestimmt nicht noch mal nach Feiern zumute war. Eigentlich könnte er heute den Fahrer spielen, er war doch immer so heiß aufs Fahren mit seinem fetten Protzkarren.

„Okay…bis später!“, rief mir Georg im Weggehen zu und hob kurz die Hand zum Gruß.

„Gegen elf?“, wollte ich noch wissen, denn schließlich musste ich rechtzeitig mit den Vorbereitungen beginnen.

„Nee eher, wir müssen 22.00 Uhr dort sein!“, hörte ich ihn gerade noch, ehe er um eine Ecke verschwand. Um zehn?! Wie alt waren denn diese Tussies? Vierzehn? Na gut, dann hatte ich ja trotzdem noch ein paar Stunden Zeit, um mich gebührend vorzubereiten.

Ich verlegte meinen Aufenthaltsort wieder auf das große Bett, doch mit meiner Ruhe war es jetzt endgültig vorbei. Ich schaute zwar in den Fernseher, doch genauso gut könnte ich auch gegen die Wand starren. In Gedanken ging ich meinen Kleiderschrank oder besser gesagt, meine Koffer durch, um mich schon mal virtuell einzukleiden. Nichts erschien mir gut genug: dies war zu auffällig, jenes zu schäbig, ein anderes zu bieder. Ich kam zu dem einhelligen Schluss, dass ich unbedingt mal wieder shoppen gehen müsste.

Nach einer Tüte Chips, zwei Schokoriegeln und 2 Filmen, die ich aber nur halb sah, weil meine Gedanken abgelenkt waren, wurde es ernst. Ich besah mich im riesigen, gut beleuchteten Badspiegel und beschloss, meinem liebreizenden Antlitz, heute Abend zu Ehren, ein ganz besonderes Aussehen zu verleihen. Die Klamotten sollten nicht das Entscheidende sein, sondern ich würde eher ein schlichtes Outfit wählen, um die gesamte Aufmerksamkeit des Betrachters auf mein perfekt gepudertes Näschen zu lenken.

Ich klemmte mir das Haar nach hinten, damit keine herunterhängende Strähne meine Arbeit stören konnte, dann nahm ich mir ein helles Make up und deckte die Haut gleichmäßig damit ab. Alle Hautunreinheiten, Rötungen und sonstige unerwünschten Unregelmäßigkeiten verschwanden wie durch Zauberhand und verliehen mir eine makellos glatte Haut, um die mich jedes Kosmetik-Produkt-Model beneidete. Ein fixierendes Puder rundete das Gesamtbild ab und ließ meine Haut pfirsichmatt und zugleich streichelzart erscheinen. Unter die Wangenknochen legte ich noch einen winzigen Hauch dunkleres Puder, welches das Gesicht markanter und noch edler wirken ließ.

Schminken war schon eine feine Sache. Was man nicht noch alles aus einer nahezu optimalen Gesichtsform herausholen konnte - absolut verblüffend. Ich war von mir begeistert. Selbst Schuld, wer als Mann dachte, schminken wäre mädchenhaft und uncool und würde nichts bringen – alles Ignoranten!
Ich widmete heute auch den Augen besondere Sorgfalt, rauchig zart mit anthrazitfarbenem Lidschatten umrandet gab der schwarze Kajal letztendlich meinem Blick die Tiefe und Faszination, die ich für notwendig erachtete, um bestimmte Ziele schneller zu erreichen.

Kleine Ausrutscher beim Schminken wischte ich geübt mit einem Wattestäbchen weg, ehe ich extra einen nagelneuen Maskara herauskramte, der aus den ohnehin dichten und langen Wimpern, eine würdige Umrahmung für meine Augen zauberte, die seinesgleichen sucht. Zur Krönung kämmte ich sogar meine auffällig dunklen Augenbrauen mit einem eigens dafür gekauften Bürstchen. Ich zog alle Register der hohen Schminkkunst und das, obwohl mir heute überhaupt kein Fernsehauftritt bevorstand.

Zu guter Letzt behandelte ich noch meine Lippen mit einem nicht-glänzenden Lippenbalsam, der sie zwar pflegte und geschmeidig machte, sie aber nicht wie nass aussehen ließ. Mein Gesamtbild sollte heute glänzen, nicht aber meine Lippen. Das Ergebnis meines ausgiebigen Schminkrituals war mehr als zufrieden stellend. Es lieferte genau den Effekt, den ich auch erreichen wollte. Ich entfernte die Haarklemmen, um den Gesamteindruck zu prüfen und wühlte letztlich in meiner riesigen Mützentasche, um zu testen, ob ich die Wirkung des Make ups durch eine schicke Kopfbedeckung noch verstärken konnte.

Praktisch wäre so eine Mütze heute allemal, da sich meine Haare durch die Glanzkur ohnehin schwer frisieren lassen würden. Sie hingen dicht und schwer herunter, während sich das Licht in ihnen spiegelte, wie der helle Vollmond in einem dunklen, geheimnisvollen See. Ich fuhr mit der Hand locker hindurch, kein Fitz, keine Spröderie störte den Weg meiner Finger, sie glitten durch die Strähnen, wie durch exotisch kühle Seide.

Mein Kopf wirkte mit der schwarzen, dünnen Wollmütze, die ich schließlich ausgewählt hatte, ungewohnt klein, dafür meine Augen umso größer. Heute war mal das totale Gegenteil vom Big-Hair-Day. Ergänzt mit einer ebenfalls schwarzen, kurzen Jersey-Jacke mit Stehkragen, die ich anstatt T-Shirt trug und engen, dunkelblauen Jeans wirkte ich so elfenhaft elegant und grazil, dass selbst zwingende Beschützerinstinkte bei den Leuten aufkeimten mussten, von denen man das nie vermutet hätte. Völlig uneitel und selbstlos musste ich mir eingestehen, dass ich nach meinem Stylingmarathon atemberaubend schön und einfach nur unwiderstehlich aussah. Wer das nicht erkannte, dem war auch nicht mehr zu helfen. Ich hatte jedenfalls meinen Teil dazu beigetragen, damit dieser Abend zu einem interessanten Abend werden könnte.

Einen Gedanken daran, dass das vielleicht alles völlig umsonst war, weil eine gewisse Person gar nicht kommen würde, verschwendete ich nicht. Hatte er nicht gestern mal erwähnt, er wäre ziemlich häufig dort? Und sagte man nicht: Man trifft sich immer zweimal im Leben? Ich legte es darauf an, das wurde mir mit jeder Sekunde klarer und ich bekam schon wieder feuchte Hände und Herzklopfen. Ich war verrückt – nein falsch! Ich hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank…so war es richtig! Aber es war mir egal. Ich wollte unbedingt das Gefühl zurück, was ich gestern erlebt hatte und dementsprechend leichtsinnig war die Wahl meiner Mittel, dies zu erreichen.

Mir kam kurz in den Sinn, dass er mir gestern mit hoher Wahrscheinlichkeit den Verstand ausgesaugt hatte und ich besser noch einmal darüber nachdenken sollte, was ich im Begriff war zu tun, doch gerade in diesem Moment klingelte mein Handy und Georg zitierte mich in die Lobby, weil es Zeit wurde aufzubrechen. Ich wischte alle aufgekommenen Zweifel kurzerhand beiseite und zog mir noch eine Lederjacke drüber, warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und fuhr mit dem Fahrstuhl hinunter, um die anderen zu treffen.

Als ich Tom bei den beiden anderen stehen sah, atmete ich erleichtert auf. Es machte mich sicherer, ihn dabei zu haben, auch wenn er mich gleich mit erstaunt hochgezogenen Brauen begrüßte. Sein Blick, der mich traf war eine Mischung aus Ver- und Bewunderung und ich wusste ganz genau, was er gerade dachte. Demonstrativ blickte ich weg und begann ein belangloses Gespräch mit den G’s, die aber kurz darauf zum Aufbruch drängten und so zogen wir zu viert los.

Tom hatte, entgegen meinen Vermutungen, keinen Bock, selbst zu fahren und so nahmen wir das Taxi, welches Georg für uns an der Rezeption bestellt hatte. Eingeklemmt zwischen meinem Bruder und einem ungewöhnlich gut aufgelegten Gustav verbrachte ich den größten Teil der Fahrt damit, aufzupassen, damit ich nicht ständig in den Kurven gegen einen der beiden gedrückt wurde. Die Fahrt dauerte Gott sei Dank nicht lange und wir hielten am Seiteneingang des allseits bekannten Clubs von gestern.

Gustav sprang förmlich aus dem Wagen, während Tom sich noch nicht bequemte auszusteigen und Georg mit dem Bezahlen zu tun hatte. Als endlich auch Georg draußen war, stupste mich Tom verstohlen von der Seite an und drückte mir etwas in die Hand. Als ich es genauer betrachtete, sah ich, dass es ein Kondom war. Ich biss mir verschämt auf die Unterlippe und steckte das Ding schnell in die Hosentasche. Das war mehr als deutlich. Tom kannte mich einfach zu gut, ich konnte ihm nichts vormachen. Das konnte einerseits sehr hilfreich sein und andererseits barg mein Leben keinerlei Geheimnisse, die er nicht auch kannte.

Bevor er ebenfalls ausstieg raunte er mir noch grinsend zu: „Pass bloß auf dich auf, Kleiner. Ich will morgen keine Klagen hören“, und schlug mir mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. Ich schaute ihm milde lächelnd hinterher und stieg endlich auch aus. Toms Fürsorge rührte mich fast ein bisschen. Das war ja richtig süß von ihm. Oder er wollte irgendwas wieder gut machen…wer weiß, was er Bushido noch so alles über mich erzählt hatte.

Wie schon gestern, ließ man uns durch einen Seiteneingang hinein, eine Maßnahme, um unnötiges Aufsehen zu vermeiden. War man einmal drin, war man im VIP-Bereich genügend abgeschirmt, um unbehelligt feiern zu können. Ein Opfer, das man ohne weiteres ertragen konnte.

Fürs Erste saßen wir alle zusammen in einer Sitzecke, die man für uns reserviert hatte und bestellte uns ein paar alkoholische Getränke. Ich genehmigte mir einen Caipirinha, der mir gleich am Anfang zu Kopfe stieg, so stark war er gemixt. Einen zweiten von der Sorte würde ich nicht vertragen, ich wollte einen klaren Kopf bewahren…sofern man überhaupt von einem klaren Kopf bei mir sprechen konnte. Es dauerte nicht lange und die ‚Verabredungen’ der G’s gesellten sich zu uns an den Tisch. Die zwei Mädels hatten sich scheinbar gedacht, dass es ein guter Plan wäre, ihre zwei Freundinnen auch noch mitzubringen, denn es gab ja außer Gustav und Georg auch noch uns zwei in der Band, die man sich angeln konnte. An ihrer Stelle hätte ich wohl dasselbe getan.

So saßen wir schließlich zu acht um den niedrigen Tisch und versuchten uns zwischen den Pausen der ziemlich lauten Musik so gut es ging zu verständigen. Tom war ganz in seinem Element und ich war mir sicher, er käme auch gut mit 2 Mädchen gleichzeitig zurecht, wenn ich mich aus der Runde ausklinken würde. Sehr zum Verdruss eben dieser 2 Mädchen beteiligte ich mich kaum an der Konversation, sondern schaute mich lieber um, ob die von mir erwartete Person irgendwo auftauchen würde.

Einige Tische waren noch leer, was an der Uhrzeit liegen mochte. Hier ging es erst nach Mitternacht richtig zur Sache. Bis dahin hatten wir noch eine gute Stunde….Gnadenfrist. Ich amüsierte mich bis jetzt mäßig und schaute mehr auf die Uhr, als zu den weiblichen Gästen am Tisch. Lange hatte ich keine Lust mehr, hier herumzusitzen. Ich rutschte ungeduldig auf dem glatten Sitz hin und her und zupfte aufgeregt an meiner Jacke herum. Ich war so nervös, wie ein Teeny vor seinem ersten Date und dabei wusste ich noch gar nicht, ob er überhaupt da sein würde.

Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und ging wenigstens mal auf die Toilette, um mein Make up und den Sitz meiner Klamotten zu überprüfen. Da alles noch okay war, hatte ich keinen Grund dort länger zu verweilen und kehrte zu den anderen zurück. Mir fiel sofort auf, dass der Club voller geworden war und nur noch ganz wenige Tische frei waren. Auch gegenüber von unserer Sitzgruppe hatten sich mehrere Leute niedergelassen, die anscheinend ziemlich gut drauf waren. Es waren genauso viele Männer, wie Frauen und sie hatten einen Haufen Spaß miteinander.

Sie waren etwas abgeschirmt und ich konnte nicht erkennen, wer dort genau saß, doch hatte ich plötzlich so ein mulmiges Gefühl im Bauch, als ich glaubte, eine mir bekannte männliche Stimme von dort zu vernehmen. Möglichst unauffällig versuchte ich herauszufinden, wer alles zu der Gruppe dazugehörte, doch teilweise verdeckten sich die Personen gegenseitig, so dass es mir unmöglich war. Ich suchte nach einem Grund, noch einmal aufstehen zu können, um dort vorbeizulaufen. Den Grund lieferte mir schließlich unwissentlich mein überaus hilfsbereiter Bruder, indem er beiläufig bemerkte, dass unsere Zigaretten alle wären. Nun könnte uns auch der Kellner welche herbringen, doch ich nutzte die Gelegenheit, um quer durch den Raum zur Bar zu laufen und uns direkt welche zu bestellen.

Tom sah mir kopfschüttelnd hinterher. Sonst war ich doch auch faul, wie Nachbars fetter Kater und jetzt sprang ich hoch und rannte los, als ob ich’s bezahlt kriegen würde. Klar, dass der sich wunderte. Mit meinem mir eigenen Hüftschwung durchschritt ich den Raum und begab mich an den Tresen. Wenn ich gleich zurückkehren würde, dann hätte ich den ganzen Nachbartisch im Blick und würde endlich Gewissheit haben, ob er vielleicht dabei war. Mit feuchtkalten Händen und pochendem Herzen nahm ich die Schachtel Zigaretten entgegen, atmete tief durch und drehte mich langsam um.

Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht, er war dabei. Hatte ich es doch geahnt. Doch anstatt mich über seinen Anblick zu freuen, gab es mir einen tiefen Stich ins Herz. Denn statt zu mir zu kommen oder mich wenigstens erfreut zu begrüßen, nickte er mir nur kurz, fast schon abweisend, zu und vergnügte sich weiter lachend und turtelnd mit den zwei jungen Frauen, die links und rechts zu seiner Seite saßen…oder sollte man besser sagen: halb auf seinem Schoß? Ich dachte, ich muss sterben…wie konnte er mir das nur antun?!

Auch die anderen Männer, die noch mit waren, hatten weibliche Begleitungen an ihrer Seite, die allesamt sehr blond und willig aussahen. Ja, alle waren komischerweise blond, bis auf Bushidos Frauen, die waren dunkelhaarig. Ich zwang mich zur Beherrschung, damit mir die Enttäuschung nicht ins Gesicht geschrieben stand. Das wollte ich ganz bestimmt nicht sehen, wäre ich doch bloß in meinem Hotelzimmer geblieben, da könnte ich noch ein wenig in unberührten Erinnerungen an den gestrigen Abend schwelgen und mir dabei einen runterholen, doch das hatte sich gerade erledigt, die neuen Bilder bekam ich so leicht nicht wieder aus meinem Kopf.

Er war niemals ernsthaft an mir interessiert gewesen, da war ich mir plötzlich im Klaren darüber. Er hatte einfach mal austesten wollen, wie weit ich wirklich mitgehen würde und als es ihm zu kompliziert wurde, hat er aufgegeben und ist freiwillig gegangen. Stimmte ja! Hinausschmeißen musste ich ihn nicht gerade…immerhin hätte er sich auch ein klein wenig dagegen wehren können. Aber ich wusste es schon, ich war ihm einfach zu bockig, zu zickig und zu unentschlossen gewesen…ganz anders, wie die zwei hübschen Damen an seiner Seite, die sich gerade gegenseitig dabei übertrafen, um seine Gunst zu buhlen. Die würden sich bestimmt nicht so anstellen, wie ich. Leichte Beute für den bequemen Mann.

Steif lächelnd kehrte ich an unseren Tisch zurück und schmiss die Packung Marlboro light auf den Tisch. Der Abend war für mich gelaufen. So ein blöder Wichser! Dabei hatte ich mich extra so hübsch für ihn gemacht. Alles für die Katz! Und das Schlimmste war, dass ich mir jetzt bestimmt auch noch Toms besserwisserisches Gequatsche darüber anhören musste. Von wegen: ‚Ich hab’s ja gleich gewusst, dass er das nicht ernst meint.’ Oh man, ich könnte kotzen…

Wäre ich abgebrüht genug, dann würde ich es ihm heimzahlen und ebenfalls mit ner heißen Braut vor seiner Nase rummachen, aber leider war ich nicht abgebrüht. Ich war viel zu emotional, als dass ich so dermaßen schauspielern konnte. Na gut, so verblendet, wie die zwei Mädels an unserem Tisch waren, würde es ihnen vielleicht gar nicht auffallen, aber ich wollte einfach nicht. So ne billige Rache war überhaupt nicht nach meinem Geschmack und wäre außerdem reine Zeitverschwendung. Am Ende interessierte es ihn überhaupt nicht. Fuck…ich war so blöd! Wie konnte ich nur zulassen, das Ganze von Anfang an nicht nur als blanke Verarsche zu sehen? Langsam bekam ich eine richtige Wut auf Bushido und es fiel mir zunehmend schwerer, diese vor den anderen zu verbergen.

Tom stieß mir immer wieder unauffällig den Ellenbogen in die Seite, damit ich endlich damit aufhörte, so unmotiviert rumzumotzen, aber er hatte damit wenig Erfolg. Ich war einfach total enttäuscht von Bushido. Ich hatte gestern noch geglaubt, er wäre wirklich nicht so übel, man müsse ihn nur näher kennen lernen. Doch ich hatte mich wohl getäuscht…er war ein unverbesserlicher Weiberheld, der wahrscheinlich jeden Abend ne andere Tussi abschleppte und zwischendurch mal kurz gedacht hatte, ich gehörte auch zu der Sorte, die man angräbt, flachlegt und dann wieder fallen lässt. Er hatte wohl geglaubt, nur weil ich ner geilen Tussi ziemlich ähnlich sah, konnte er das bei mir auch mal abziehen, um dann hinterher damit herumzuprahlen. So ein Arschloch!

Jetzt kam er auch noch auf dem Weg zur Toilette an unserem Tisch vorbei und grüßte die anderen 3 freundlich...meine ‚Begrüßung` hatte ich ja schon hinter mir. Ich lachte böse und blickte demonstrativ an ihm vorbei. Und als ob das nicht reicht, setzte ich das hochmütigste Gesicht auf, das ich zu bieten hatte. Er konnte mich mal…ich würde ihn nicht mal mehr mit dem Arsch anschauen. Soll er doch zu seinen Weibern zurückgehen, die lassen sich bestimmt heute noch in allen Stellungen ficken. Aus den Augenwinkeln konnte ich ein amüsiertes Grinsen auf Bushidos Gesicht erkennen, welches anscheinend mir galt. Mit einem Ruck drehte ich meinen Kopf endgültig weg und schaute lieber auf Georgs geglättetes Haar, als mich von ihm schon wieder auslachen zu lassen. Gott sei Dank ging er nach kurzer Zeit weiter und ließ uns in Ruhe. Seine beiden Tussies warteten sich schon auf ihren ‚Mr. Supermacho’.

Meine Lust auf diesen Club sank mit dieser Aktion schlagartig gegen Null und ich überlegte, wie ich schnellstmöglich hier heraus kam. Das Geschäker zwischen Bushido und diesen billigen Weibern schaute ich mir jedenfalls nicht länger freiwillig an. Auch wenn es nicht ganz glücklich war, in diesem Augenblick zu gehen, so wollte ich nur noch raus. Ich sagte Tom ins Ohr, dass ich zurück ins Hotel fahren würde. Der sah mich nur mitleidig an, bevor er nickte und sich wieder den anwesenden Damen zuwandte. Um ihn brauchte ich mir keine Sorgen zu machen und um die G’s auch nicht, alle waren beschäftigt und zufrieden…nur ich nicht. Wenn ich zurück im Hotel war, würde ich mich dafür mal ne Runde bedauern.

Den anderen beiden machte ich klar, dass ich Kopfschmerzen hätte und ich lieber ins Bett wolle und Georg war so nett und bestellte mir wieder das Taxi, das uns hergefahren hatte. Der Fahrer war uns bekannt und wir konnten sicher sein, auch dort anzukommen, wo wir hin wollten. Die Mädels an unserem Tisch blickten mir bedauernd hinterher, als ich mich von ihnen verabschiedete, doch ich war mir sicher, Tom würde das Kind schon schaukeln und sie wieder glücklich machen. Ich konnte ja schließlich nicht alles erledigen.

Ich drehte mich nicht mehr um, als Tom mich zum Taxi begleitete. Die Gäste und ganz besonders einer davon konnten mir gestohlen bleiben. Ich bedauerte nur den Aufwand, den ich betrieben hatte. Hatte ich tatsächlich einen Augenblick lang geglaubt, er wäre das wert? Wie konnte ich nur! Ich stieg in den Fond des Taxis und winkte noch einmal zu Tom, der sich schon wieder umdrehte und sich zurück ins Vergnügen stürzte. Er nahm das alles nicht so ernst…manchmal würde ich gerne mit ihm tauschen wollen.


Ende Teil 9

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#57

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 30.04.2008 09:19
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

hach ... ein schön langer Teil

Mir gefällt dein sensibler Bill ... und ich finde, er hat sich gar nicht umsonst so zurecht gemacht ... mir hat der Anblick gefallen xD #mjam

... und jetzt ... bin ich soooooooo neugierig auf das nächste Kapitel *rumhibbel*
... ich hab ja so das Gefühl, dass da Tolles passiert

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#58

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 30.04.2008 09:48
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Zitat von BILLowy
*rumhibbel*
... ich hab ja so das Gefühl, dass da Tolles passiert



...und ich hab so das Gefühl, ich werde zum nächsten Teil etwas länger brauchen

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#59

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 30.04.2008 10:14
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

Zitat von Gosu

Zitat von BILLowy
*rumhibbel*
... ich hab ja so das Gefühl, dass da Tolles passiert



...und ich hab so das Gefühl, ich werde zum nächsten Teil etwas länger brauchen




das klingt guuuuuuuuuuuut #klatsch ... hach ... lass dir ruhig Zeit xDDD *dir den Nacken und die Schultern massier* ... du sollst ja schön entspannt beim weiteren Schreiben sein, Gosuliebes

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#60

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"

in Fanfictions 30.04.2008 19:02
von Erna

oooooh, ich wollt schon grad mit bill traurig sein aber das kingt ja sehr vielversprechend hier...gosu mach wat

aber kim hat recht, lass dir alle zeit der welt..also fast^^

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