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~Jan~
"Na, dann bist du doch auch kein kleiner Junge mehr", musste ich unbedingt sagen, bevor ich ihm eine Antwort geben konnte. "Ich bin 39...womit ich allerdings schon dein Vater sein könnte", grinste ich etwas schief. "Willst du eigentlich irgendwas trinken?", kam mir dann auch mal in den Sinn, dass ich ihm noch gar nix angeboten hatte. "Ich bin ein schlechter Gastgeber."

~ Bill ~
Sein Alter und die darauf folgende Bemerkung ließ ich erst einmal unkommentiert. Es würde sich früher oder später schon noch die passende Gelegenheit finden, ihm unter die Nase zu reiben, dass er alt war, obwohl ich das gar nicht fand. Ich hätte ihn sowieso jünger geschätzt, aber auch das würde ich ihm jetzt garantiert nicht sagen. "Ich würd gern was trinken... was hast du denn da?", kam ich statt dessen auf sein Angebot zurück, und während er scheinbar überlegte, beschloss ich im Stillen, dass es langsam an der Zeit war, wieder in meine alte Form zurück zu finden. "Und du bist kein schlechter Gastgeber - ich kann verstehen, dass du dich von meiner Präsenz ein bisschen überrollt fühlst... da kann man solche Kleinigkeiten schon mal vergessen", ließ ich ihn selbstgefällig wissen. Na, das war doch schon mal ein Anfang, langsam bekam ich mich wieder in den Griff.

~Jan~
"Ich fühl mich überrollt von deiner Präsenz? Ist mir noch gar nicht aufgefallen", kicherte ich leise und zeigte mit dem Finger auf den roten Kühlschrank. "Da findest du was Kaltes und wenn du was anderes willst, dann musst du da die Tür aufmachen", wanderte mein Finger ein Stückchen weiter und zeigte auf die dunkle Holztür hinter der sich eine Art Vorratsraum verbarg. "Fühl dich einfach wie zu Hause", hatte ich gar keine Lust überhaupt erst damit anzufangen ihn zu bedienen.

~ Bill ~
Einerseits war ich ein bisschen angefressen, andererseits amüsierte es mich aber auch, dass er nicht einfach so auf meine Provokationen einstieg. Wahrscheinlich war ich einfach nur unendlich verwöhnt, was das anging, normalerweise war es fast immer nur Tom, den es völlig kalt ließ und der cool reagierte, wenn ich so war. "Jetzt bist du tatsächlich ein schlechter Gastgeber", befand ich, stand aber trotzdem auf, um den Kühlschrank anzusteuern, nicht ohne ihm noch einen gespielt empörten Blick zuzuwerfen. An etwas Kaltem war ich gar nicht interessiert, aber ich wollte dennoch wissen, was ich so alles in seinem Kühlschrank vorfinden würde.

~Jan~
"Es mag sein, dass das daran liegt, dass ich keine Gäste mag", sah ich ihn direkt an, obwohl er gar nicht zu mir schaute und somit wanderte mein Blick von seinem Gesicht über seinen Körper, während er meinen Kühlschrankinhalt inspizierte. Sollte er ruhig, so gefiel mir das. Es zeigte mir eine Spur seiner Neugierde und ich mochte es, wenn Menschen an anderen interessiert waren. "Ich hab es viel lieber, wenn Menschen die ich mag keine Gäste sind, sondern gute Freunde und gute Freunde bedienen sich hier selbst", erklärte ich ihm weiter, damit er mich verstehen konnte und erkannte, dass das keine unfreundliche Geste meinerseits darstellen sollte. "Und irgendwie denke ich, dass du auch gar kein Gast sein willst." In diesem Moment sah er mich an und ich spürte, wie meine Wangen deutlich wärmer wurden und auch meiner Stimme nichts an Wärme fehlte, im Gegenteil. "Ich hab irgendwie das Gefühl, dass wir gute Freunde werden könnten", zog ich die Augenbrauen hoch und verriet sicherlich ein klein wenig, dass ich auch an mehr dachte, als meine Augen erneut appetitlich seine Körper entlang fuhren. "Gläser findest du übrigens dort im Schrank", war es wieder mein Finger, der ihm den Weg wies. "Und ich hätte gern ein Glas Cola...kalt, bitte", schenkte ich ihm nochmals einen vielsagenden Blick und kümmerte mich dann um die Auflaufform, um sie im Ofen verschwinden zu lassen.

~ Bill ~
Seine letzte Aussage verlor aufgrund seines danach folgenden Blickes an Dreistigkeit, und auch seine Erklärungen davor hatten mir gefallen. Trotzdem sah ich gar nicht ein, dass ich jetzt plötzlich derjenige sein sollte, der hier irgendjemanden bediente. Die Colaflasche nahm ich mit aus dem Kühlschrank, weil sie sowieso vor meiner Nase stand, stellte sie aber einfach nur neben mir auf der Küchenzeile ab, seinen Hinweis mit den Gläsern gekonnt ignorierend, während mir nochmal seine Worte durch den Kopf gingen. Natürlich wollte ich kein Gast im klassischen Sinne hier sein - nur was ich statt dessen sein wollte, war mir selbst noch nicht so recht klar geworden. Im Moment war ich einfach nur neugierig auf ihn. Mit Schwung beförderte ich die Kühlschranktür wieder ins Schloss, wohl wissend, dass er mich bei meiner Aktion beobachtet hatte, und wandte mich wieder zu ihm um. Er klappte gerade die Ofentür zu, und dass ich selbst etwas trinken wollte, hatte ich in diesem Augenblick schon wieder vergessen. "Zeigst du mir deine Wohnung? Oder muss ich das auch selbst in die Hand nehmen?", rieb ich mir jetzt voller Tatendrang die Hände.

~Jan~
"Ja, das hängt wohl davon ab, wie dein Wunsch ist", kam ich ihm ein ziemliches Stück näher und stützte mich mit der Hand hinter ihm an der Kühlschranktür ab. Es passte gerade einfach so und ich konnte mich ehrlicher Weise auch nicht beherrschen...wozu auch!? "Ich mag es auch, wenn jemand etwas selbst in die Hand nimmt", sah ich im tief in die Augen und genoss den Geruch, der mir in die Nase zog und eindeutig von ihm kam.

~ Bill ~
Ich hielt seinem Blick stand und stellte nicht zum ersten Mal, dafür aber um so deutlicher fest, was für unheimlich schöne Augen er hatte. Die unerwartete Nähe zu ihm machte mir die Spannung zwischen uns erst jetzt so richtig bewusst, obwohl sie unterschwellig schon die ganze Zeit spürbar gewesen war. Außerdem stand ich auf seine Zweideutigkeiten, die mir ein aufgeregts Prickeln in die Magengegend gesetzt hatten, aber genau das gedachte ich noch eine Weile zu genießen. "Mein Wunsch ist... dass du mitkommst... ich bin gespannt, was ich hier so alles entdecken kann...", flüsterte ich, während meine Augen seinen Körper entlang wanderten, doch das Ergebnis war nur die Einsicht, dass ich mich jetzt dringend selber zügeln musste. In diesem Moment war ich dankbar dafür, dass er Nähe erzeugt hatte, ohne mich einzuengen, indem er mir genügend Raum zur Flucht gelassen hatte. Trotzdem konnte ich es nicht lassen, mich enger als nötig an ihm vorbeizudrängeln, um die Küchentür anzusteuern.

~Jan~
Woah...war der einzige Ausdruck, der meinem Gefühl irgendwie nahe kam, als er meinen Körper ganz offensichtlich berührte und ich grinste gewinnend gegen den Kühlschrank. In einem Bruchteil einer Sekunde brachte dieser Augenblick meinen gesamten Körper in Aufruhr...und irgendwie auch nicht nur den. So besonders und eigen mein Besucher rüberkam, so irrsinnig war auch das Gefühl, dass seine Gegenwart gerade in und auf mir hinterlassen hatte und ich musste mich einen Moment sammeln, um wieder in die Gegenwart zurück zu finden. Mit leichtem Schwung stieß ich mich an dem kalten Metall des Kühlschranks ab und drehte mich zu ihm. "Dein Wunsch ist mir doch glatt ein Befehl", strahlten ihn meine Augen an und ich drängelte mich jetzt genauso dicht an ihm vorbei, als er in der Tür stand...schließlich wollte ich ihn ja durch meine Wohnung führen. Ich hätte mal wieder nicht vor mir selbst zugegeben, dass ich es genau darauf anlegte ihm noch einmal so dicht zu kommen. "Mein Wohnzimmer", zeigte ich den Weg durch die Tür, die offen stand und trat vor ihm in den Raum.

~ Bill ~
Als er sich mit genau so wenig Abstand wie ich eben an mir vorbeischob, vergaß ich für eine Sekunde zu atmen. Sein Körper hatte sich gut an meinem angefühlt und ich grinste verklärt in mich hinein, froh, dass er mein Gesicht jetzt nicht sehen konnte, bevor ich hinter ihm her tapste - sein Wohnzimmer also. "Wow", entfuhr es mir und ich stürzte mich euphorisch auf die hochwertige Musikanlage, die sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, damit ich sie genauer unter die Lupe nehmen konnte. Erst danach ließ ich den gesamten Raum auf mich wirken - noch mal Wow, aber diesmal würde dieses Wort nicht so unkontrolliert meinen Mund verlassen. Das hier hatte Stil, und das konnte ja nur Gutes bedeuten. "Du hast Geschmack", wandte ich mich ihm wieder zu und es klang genau so anerkennend, wie es sollte. Obwohl es mich eigentlich gar nicht wundern durfte, dass er Geschmack hatte - immerhin war ich es, der ihm hier gerade Gesellschaft leistete.

~Jan~
„Ich weiß“, sagte ich, selbst davon überzeugt. „Nur mein Geschmack ist der wahre Geschmack“ Ich hatte schon eine klare Vorstellung, wie es in meiner Umgebung aussehen musste und ich war stolz darauf, dass es mir hier in meinem Heim wirklich zu hundert Prozent gelungen war. „Es war wahrlich nicht so einfach das alles hier zu bekommen, aber im laufe der Jahre hat es sich dann irgendwann zusammen gesammelt.“ Erklärte ich ihm und zeigte auf ein ganz besonderes Stück: „Das hier zum Beispiel hab ich durch Zufall in Schweden gefunden.“ Ich strich liebevoll über das Holz des schwarzen Flügels. „Es war gar nicht einfach die Mutter der Freundin meiner Frau davon zu überzeugen es mir zu überlassen.“ Ich lachte leide, als ich mich daran erinnerte…Was für eine Frau. „Gott ich sollte sie wirklich mal wieder besuchen und ihr sagen wie gut es ihrem Baby geht“ klappte ich jetzt den Deckel weg, so dass die Tasten zum Vorschein kamen. „Kannst du spielen?“


~ Bill ~
Ich warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, ganz genau wissend, dass das keine gute Idee war, doch um das zuzugeben, war ich viel zu stolz. Dann begann ich das einzige Lied, das ich überhaupt halbwegs beherrschte, von dem ich allerdings nicht mal wusste, wie es hieß, in die Tasten zu hauen. Das Ganze klappte ungefähr dreißig Sekunden, bevor ich mich das erste Mal verspielte, doch ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich mich schon jetzt über meinen Fehler ärgerte. Bis mir bewusst wurde, dass mein verbissener Gesichtsausdruck wohl nicht gerade zu diesem Vorhaben beitrug. `Nur die Ruhe, Bill, du musst hier niemandem was beweisen` versuchte ich mich innerlich wieder abzukühlen. "Scheiße", fluchte ich aber nur einen Moment darauf völlig unbeherrscht, weil es schon wieder nicht so funktionierte, wie ich mir das vorgestellt hatte. "Das nennt man dann wohl Vorführeffekt", lehnte ich mich einen Moment zurück, um nicht vollends auszuflippen. Ich hasste es, wenn etwas nicht nach meinem Kopf ging. "Los, hilf mir mal, zu zweit gehts bestimmt besser", stieß ich Jan schließlich meinen Ellenbogen in die Seite, nicht bereit, jetzt schon aufzugeben, gab mir noch kurz Zeit für einen tiefen Atemzug und sah ihn dann beifallheischend an, jetzt einfach mal davon ausgehend, dass er sein eigenes Instrument wohl besser beherrschen würde als ich.

~Jan~
Es war nicht meine Art über etwas zu lachen, was damit zu tun hatte, ob ein Mensch Talent dazu hatte oder nicht. Nie würde ich darüber lachen, dass jemand etwas nicht beherrschte, das passte überhaupt nicht zu mir und doch konnte ich einfach nichts gegen das Grinsen unternehmen, dass sich auf meine Lippen schmuggelte. Gott war er süß. Mein Herz machte direkt kleine Sprünge und hätte ich ihn nicht schon längst darin eingeschlossen, dann war es spätestens jetzt die Zeit dafür. Ich wusste jetzt ganz genau was er mit 'viel zu ungeduldig dafür' meinte. Ich spürte genau diesen Perfektionismus, der in seinen Adern floß und der ihn gerade an den Rand des Wahnsinns treiben musste. Kurz war ich geneigt ihm meine Hilfe zu verwehren und ihn zu ärgern, doch nein...das war nicht fair in diesem Augenblick. "Dann rutsch", forderte ich ihn auf und stupste mit meinem Becken gegen seines, als er nicht wirklich Platz machen wollte und begann sofort das Lied an zu spielen, was mir sehr wohl bekannt war.

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