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~ Bill ~
Meine Freude über seine Hilfe hielt so lange an, bis ich realisierte, dass er das Lied offenbar im Schlaf spielen konnte. Irgendwie hatte ich ja erwartet, dass er kein Laie war, aber er strahlte genau die Perfektion aus, die ich eben bei mir so vergeblich gesucht hatte. Im ersten Moment wollte ich schon wieder wütend werden, dabei gar nicht wissend worüber genau, doch dann ließ ich das Gefühl zu, das es im Grunde in Wirklichkeit war. "Du bist echt gut", sagte ich anerkennend, aber bis auf ein kurzes Grinsen erhielt ich keinerlei Reaktion. Da schien ja noch jemand musikbesessen zu sein... und er wirkte keinesfalls überheblich in seiner Selbstvergessenheit, was mich noch viel mehr beeindruckte. Fasziniert schaute ich ihm zu, bis ich mich irgendwann wieder daran erinnerte, dass ich ihn eigentlich um Hilfe gebeten hatte - und jetzt saß ich nur hier rum und tat gar nichts. Ich riss mich zusammen und konzentrierte mich wieder auf das Stück, um an einer günstigen Stelle wieder mit einzusteigen. Diesmal klappte es wesentlich besser, und es begann mir tatsächlich Spaß zu machen, schon allein weil ich nicht mehr so verbissen alles richtig machen wollte. Jedes Mal, wenn ich doch wieder einen Fehler dazwischen haute, kamen sich unsere Finger in die Quere, doch ich genoss mehr und mehr die kleinen Stromstöße, die durch die unabsichtlichen Berührungen mittlerweile, ausgehend von meiner Hand, durch meinen ganzen Körper geschickt wurden.

~Jan~
Obwohl es nicht unbedingt eine Wohltat für meine Ohren war, konnte ich einfach nicht leugnen, dass ich mich über jede Berührung freute. Er hatte wundervoll weiche Hände und eigentlich hätte ich gesagt, dass diese genau dafür geschaffen waren, so ein Instrument zu spielen. Aber vielleicht waren sie ja auch...nein, daran solltest du jetzt lieber nicht denken...holte ich meine Gedanken zu mir zurück, die neben der Musik einen Platz in meinem Kopf ergattern wollten. Ungewöhnlich, wenn es um Musik ging, dann dachte ich selten an etwas anderes, beziehungsweise überhaupt. Als das Lied so gut wie beendet war, berührten sich erneut unsere Finger und ich griff so über seine Hand, dass meine auf seiner liegen blieb, während meine andere Hand die letzten Tasten geschmeidig hinunterdrückten. "Das war doch gar nicht so schlecht", lächelte ich ihn an. "Aber das nächste Mal solltest du vielleicht lieber meine Begleitung spielen in dem du singst." Ich fühlte wie meine Lippen ihm ein Grinsen zeigte, doch meine Sinne waren in diesem Moment, ohne irgendetwas anderes wahr zu nehmen, auf das Sehen beschränkt. Was für Augen, ich versank total in den Tiefen seiner warmen, braunen Augen. Wow. Keine Ahnung wie lange es dauerte, aber meine Hand fühlte sich bereits so an, als würde sie schon ewig auf seiner liegen, als ich sie etwas unsicher lächelnd wieder zurückzog. "Willst du mehr sehen?"

~ Bill ~
`Dein Schlafzimmer` schoss es mir durch den Kopf, aber ich schob den Gedanken ganz schnell wieder zur Seite. So lange seine Hand auf meiner gelegen hatte, war meine Wahrnehmung irgendwie getrübt gewesen, mehr als die Wärme, die davon ausging und dass ich in einen Augen zu versinken drohte, hatte ich gar nicht begriffen. Ich spürte, dass das hier mehr war, als mich einfach nur zu ihm hingezogen zu fühlen, damit hätte ich umgehen können. Ich war es nicht gewohnt, dass mich Menschen so schnell in ihren Bann zogen und ich fand es auch gerade ein bisschen gefährlich. "Klar will ich mehr sehen", erwiderte ich möglichst leichthin auf seine letzte Frage, das Einzige, was ich überhaupt mitbekommen hatte in meinem vernebelten Zustand.

~Jan~
"Dann komm", stand ich auf und wartete an der Tür auf ihn. "Aber das Meiste und Beste hast du eigentlich schon gesehen...obwohl ich mein Schlafzimmer auch mag..." Ich fuhr mir mit der Hand über den Kopf und öffnete danach die Tür zum nächsten Raum, als Bill neben mir stand. "Jetzt aber erstmal das Badezimmer, is ja auch wichtig, nich wahr?!" In diesem Moment knurrte mein Magen überaus laut. "Ups, ich glaub der hat Hunger", war mein Lächeln wieder etwas schief und ich rieb über meinen Bauch.

~ Bill ~
Ich lachte los und entspannte mich gleichzeitig wieder ein bisschen. Irgendwie war er echt süß, gar nicht so erwachsen wie es vielleicht sein sollte. "Wie lange dauert dein Essen denn noch?", fragte ich und warf dann einen Blick in das großzügige Bad. Hier setzte sich das fort, was ich schon erwartet hatte. Ich würde hier sofort einziehen, wenn ich nicht schon eine mindestens genau so schöne Wohnung hätte, inklusive dem besten Mitbewohner den man sich nur wünschen konnte. "Nette Dusche", bemerkte ich provokant, als ich wieder neben Jan im Flur stand und konnte nicht verhindern, dass sich meine Gedanken schon wieder verselbständigen wollten.

~Jan~
"Die kann ich dir bei Gelegenheit gern mal genauer zeigen", wollte ich mir die Anzüglichkeit gar nicht verkneifen, drehte mich aber schnellstens weg. "Ich schau mal", meinte ich jetzt das Essen und ging die paar Schritte im Eiltempo zurück zur Küche. "Noch fünf Minuten", kam ich wieder heraus und stieß in meinem Schwung dirket in seinen Körper hinein. "Ups, sorry....autsch", kicherte ich. Ich hatte ja mal definitiv nicht damit gerechnet, dass er mir gefolgt war und hatte ihn eigentlich noch an der Badtür vermutet.

~ Bill ~
"Knallst du immer so ungefragt in das Leben anderer Leute rein?", grinste ich, dafür hatte er ja offenbar wirklich ein unglaubliches Talent. Aus reinem Reflex hatte ich mich an seinen Schultern festgehalten, damit ich nicht unsanft auf dem Boden landete und sah jetzt aufgeregt dabei zu, wie sein Kichern langsam verstummte. Oh Gott, waren wir uns nah, aber ich hatte gerade nicht das Bedürfnis, diesen Umstand so schnell wieder zu ändern. Und loslassen wollte ich ihn jetzt auch nicht.

~Jan~
"Fragen tu ich zwar nicht soviel und ich halte mich auch gern in anderen Leben so auf, wie ich die Menschen in mein Leben lasse...aber ich kann mich nicht daran erinnern jemals in ein Leben geknallt zu sein", kam ich ihm noch ein kleines Stück näher, so dass ich ihn hätte leicht küssen können und mir ein Kribbeln durch den Körper fuhr, dass mein Herz ganz automatisch wesentlich schneller schlagen ließ. "Du bist also der Erste, bei dem das so ist", legte ich meine Hände vorsichtig an seine Hüften und schob uns schon einen Augenblick später auseinander. "Mein Schlafzimmer fehlt noch", lächelte ich und öffnete die letzte Tür, nachdem ich den kurzen Weg über dem Flur zurück gelegt hatte.

~ Bill ~
Mein Herz stolperte völlig aus dem Rhythmus gebracht vor sich hin, und ich musste kurz die Augen schließen, um mich wieder zu sammeln, bevor ich meine Beine endlich dazu veranlassen konnte, mich umzudrehen und hinter ihm her zu laufen. Mein Interesse an seinem Schlafzimmer war in diesem Moment sicherlich ausbaufähig, aber das musste er ja nicht unbedingt wissen. Besonders viel gab es auch nicht zu sehen, stellte ich fest, als ich über seine Schulter linste, weil er mitten in der Tür stehen geblieben war. "Schön", fasste ich kurz zusammen. "Und jetzt hab ich Hunger", trat ich schon wieder den Rückzug an.

~Jan~
Still kicherte ich in mich hinein...komisch, dass er an meinem Schlafzimmer nicht so viel Interesse zeigte, wie an den anderen Räumen. Ich ging direkt hinter ihm her und genoss den Anblick...herrlich, wie sich sein kleiner Hintern bewegte. Hrrr, das war doch sehr ansprechend. "Trinkst du einen Wein mit mir? Oder magst du lieber ein Bier?" wollte ich wissen, als ich in den Ofen sah. "Mir ist jetzt nicht mehr so nach Cola, aber das ist natürlich dir überlassen, was du trinken magst", stellte ich es nochmal schell richtig, als mir bewusst wurde, dass es so klang als wollte ich ihm vorschreiben was er zu trinken hatte. "Fertig ist es jedenfalls," schnappte ich mir einen Lappen, um die Form aus dem Backofen zu holen.

~ Bill ~
"Wein ist schon gut", befand ich, "... aber ich trink nur roten und...", stellte ich schon wieder Ansprüche, aber ich wollte jetzt auch nicht anstrengend wirken, also unterbrach ich mich wieder. Wie hatte er das vorhin so schön gesagt mit den Dingen selbst in die Hand nehmen? "Ich geh selber gucken", informierte ich ihn, er war sowieso mit dem Essen beschäftigt. Ich wartete keine Antwort ab, sondern ging direkt zu der Tür, die er mir vorhin gezeigt hatte und tatsächlich befand sich dahinter ein sogar ziemlich großer Vorratsraum. Ich brauchte eine ganze Weile, und inspizierte dabei nicht nur den Wein, aber irgendwann kehrte ich dann doch mit einer ziemlich guten Flasche Rotwein zurück. "Ich werd dir jetzt nicht noch mal unter die Nase reiben, dass du Geschmack hast", stellte ich, jetzt schon wieder breit grinsend, die Flasche mitten auf den Tisch. "Aber der Wein ist wirklich gut", rutschte es mir dann doch noch raus. Ein Glas Wein würde mir mit Sicherheit nicht schaden, aber ich musste trotzdem im Hinterkopf behalten, dass ich heute auch noch mal irgendwann nach Hause fahren musste.

~Jan~
"Das wirst du auch gleich nochmal feststellen können...aber du brauchst es nicht zu sagen...", lachte ich ihn offen an, als ich mich zu ihm an den Tisch setzte, "ich weiß schon, dass meine Lasagne richtig gut ist und das trotz dem ganzen Gemüsezeugs dadrin." Teller und Weingläser und was man noch alles so benötigte hatte ich bereits auf den Tisch gestellt, als Bill sich in meinem Vorratsraum befunden hatte. "Hier, überzeug dich selbst", hielt ich ihm einen riesigen Löffel hin, den ich, mich zurückbeugend, aus eine der Schubladen gezogen hatte. "Und das mach ich jetzt nicht für dich, weil ich bevorzugt immer...und ich meine immer...mehr von der Lasagne beim Auffüllen auf dem Tisch verteile, als auf dem Teller landen will." Okay ich übertrieb leicht, aber ich konnte das wirklich gut.

~ Bill ~
"Okay...", grinste ich, nahm ihm den Löffel ab, nur um ihn unbenutzt auf meinen Teller zu legen. Mir schoss gerade ein Bild durch den Kopf, dass ich zum Brüllen komisch fand und den folgenden Lachanfall konnte ich nicht mal mit Mühe unterdrücken. Jan schaute mich halb belustigt, halb verwirrt an und ich fand sein Gesicht so lustig, dass ich gleich noch mal loslachte. Gott, ich machte mich hier grad zum Deppen, aber ich konnte auch nichts daran ändern. Sen Blick wurde immer fragender, und ich beschloss, ihn aufzuklären, auch wenn mein Gedanke absolut albern gewesen war. "Ich musste mir nur eben vorstellen... dass du deinen Tisch ja anschließend... wieder sauber lecken könntest", erklärte ich ihm, mich immer noch nicht wieder wirklich beruhigen könnend. So richtig witzig schien er die Vorstellung nicht zu finden, wasich sogar nachvollziehen konnte. "Mach mal den Wein auf", verlangte ich ein bisschen verlegen, und griff mir erneut den Löffel.

~Jan~
"Bisschen durchgeknallt bist du ja", sagte ich, während ich die Flasche in die Hand nahm. "Also auf die Idee würde ich jetzt nicht so unbedingt kommen", ich überlegte kurz, ob ich in seinem Alter auch so komische Ideen gehabt hatte und befand es dann doch eher als andere Dinge, die mir früher in den Kopf gekommen waren und die ich dann auch krass durchgezogen hatte und ich musste direkt mit ein paar Erinnerungen in meinem Kopf grinsen. Das verringerte sich auch nicht, als ich dann den Wein ein geschenkt hatte und ihm mit meinem Glas zuprostete und amüsiert sagte:"Sollte ich dich vollkleckern könnte ich mir schon vorstellen die Spuren davon mit meiner Zunge zu entfernen, aber für den Tisch hab ich dann doch lieber einen Lappen."

~ Bill ~
"Na dann klecker mal ruhig", bemerkte ich dreist und studierte nebenbei immer noch das Grinsen in seinem Gesicht, das irgendwie gar nicht wieder verschwinden wollte. Ich konnte nicht wirklich ablesen, was er dachte, aber er hatte eben definitiv an etwas Bestimmtes gedacht. Sein Grinsen sprach förmlich Bände, und irgendwie steckte mich das an, ich grinste ebenfalls vor mich hin und wusste gar nicht genau weshalb, während ich den ersten großen Schluck Wein aus meinem Glas trank.

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