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RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"
in Fanfictions 17.07.2008 10:47von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge
Ich kenn kenn jetzt auch nicht viel mehr, als du. Was ist mit den Videos, wo er beim Kerner ist oder bei 3 nach 9 oder bei Schlegel?
Ich hab hiermal die Links:
http://de.youtube.com/watch?v=QsS4NFu2uP8 (Teil 1)
http://de.youtube.com/watch?v=HMiluDk4ORw (Teil 2)
http://de.youtube.com/watch?v=YL3tc__toLc&feature=related (Teil 3)
http://de.youtube.com/watch?v=zNNRVSNk4IY&feature=related (Teil 4)
http://de.youtube.com/watch?v=P90u9BIQymU&feature=related (3 nach 9)
http://www.myvideo.de/watch/3190722/Bush...i_Schlegel_2002 (Schlegel)
Dann gibts ja noch die beiden "bösen" Videos, einmal von der Tankstelle (er kratzt sich am Anfang am Arsch...ist vielleicht auch mal was ...oder die letzte Szene ) und dann das, wo er auf der Leiter steht und diverse Sexpraktiken erklärt
http://de.youtube.com/watch?v=7MSCCWYEQ_g (Arschlecken)
http://de.youtube.com/watch?v=H8fWmxBoroE (Tankstelle)

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"
in Fanfictions 17.07.2008 11:19von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
Zitat von Gosu
http://de.youtube.com/watch?v=H8fWmxBoroE (Tankstelle)
das kannte ich noch nicht ... Gott... wie kann jemand nur so schamlos sein?

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"
in Fanfictions 17.07.2008 13:32von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge
Ja elodia, ich weiß...du meinst Bushido bei MTV TRL...ich geh halt mal suchen *theatralisch seufz*^^
Habs...aber mit englischen Untertiteln...
http://de.youtube.com/watch?v=NG-q-VJc7g8

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"
in Fanfictions 21.07.2008 14:21von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge
19. Frisör- und andere Termine
Irgendetwas hatte sich verändert. Mir war kühl am Rücken geworden, so unangenehm kühl dass mich fröstelte. Als Ursache machte ich im Halbschlaf die fehlende Zudecke aus. Mist, wo war denn das Scheißding hin? Ich tastete blind danach, doch ohne Erfolg. Grummelnd drehte ich mich auf die andere Seite, um dort nach Wärme zu suchen und stieß an einen wohltemperierten, nackten Körper, an den ich mich Schutz suchend herankuschelte. Der Blick hinter einem halbgeöffneten Augenlid hervor, bot mir die Aussicht auf einen männlich behaarten Unterarm mit einprägsam tätowierter Haut, der jeden Zweifel ausräumte, mit wem ich hier in trauter Zweisamkeit das Lager teilte. Ich schniefte zufrieden und schloss das Augenlid wieder. Es war alles in Ordnung.
Anis war bereits erwacht – zumindest seine Hand, denn ich spürte sie jetzt zärtlich über meine Kehrseite wandern. Sie gab mir die Wärme zurück, die mir die fehlende Decke gestohlen hatte. Wohlig rekelte ich mich unter ihr und drückte ihr mein junges Fleisch entgegen, wenn sie in regelmäßigen Abständen die aparten Hügel meines kleinen Hinterns erklomm. Auch im Halbschlaf war es mir ein Bedürfnis, mich nur von der besten Seite zu präsentieren. Ob es ein wirksames Mittel gegen Eitelkeit gab? Ich glaube nicht, ich war ein hoffnungsloser Fall.
„Mmm, guck dir das an…so ein entzückender, süßer, kleiner Hintern…der sollte preisgekrönt werden…“, hörte ich Anis vor sich hinmurmeln und musste ungewollt schmunzeln. Preise waren immer gut. Egal für was. Immer her damit.
„Wie wär’s mit nem Arsch-Award?“, frotzelte ich vergnügt ins Kissen. Das wäre dann wirklich mal ein Preis für’n Arsch, dachte ich noch hinterher, sprach es aber nicht aus. Wenn er wüsste, wie kindisch ich manchmal sein konnte…kindisch sein war so befreiend.
„Ach, kaum geht’s um Auszeichnungen, bist du plötzlich munter, vorher kann ich dich wecken, wie ich will, da passiert gar nichts“, bemerkte Anis mit spöttischem Unterton in seiner Stimme und kniff mir in das preisverdächtige Körperteil.
Ich knurrte beleidigt und schüttelte seine Hand ab, indem ich mich mehrmals schnell hin und her wälzte. „Wieso willst du mich jetzt schon wecken? Ich will weiterschlafen“, nuschelte ich mehr in die Bettwäsche, als zu ihm. Mir war überhaupt nicht nach Aufstehen zumute, eher nach Für-immer-liegen-bleiben und dazu Am-Rücken-gestreichelt-werden. Meine Knochen fühlten sich an, als hätte sie jemand durch die Mangel gedreht und meine durchaus vorhandenen, aber nur mäßig trainierten Muskeln, waren wohl über Nacht heimlich durch Pudding ersetzt worden. Ohne irgendein Aufputschmittel, wie z.B. starken Kaffee direkt ans Bett serviert, würde ich den Tag garantiert nicht beginnen.
„Ich bekomme gleich die Haare geschnitten und werde rasiert“, begründete er ungerührt die unmenschliche Weckzeit und ich hörte ihn an seinem Kinn herumschaben.
„Hm…wird auch Zeit…du kratzt“, machte ich ihm schnippisch klar, ohne meine Position zu verändern oder weiter darüber nachzudenken, was das eventuell bedeutete. Ich wollte in gar keinen Spiegel blicken, bestimmt sah meine Mundregion wieder aus, als hätte ich ein Schälchen Himbeeren ausgenascht und mir hinterher vor Reue die Lippen zerbissen. Tom würde mich wieder anstarren, wie einen Alien und danach angewidert den Mund verziehen. Das war ein echter Nachteil, wenn man mit einem Kerl herumknutschte, noch dazu mit einem so besonders raubärtigem Exemplar.
„Ey, gestern Nacht hat’s dir aber noch gar nichts ausgemacht!“, konterte Anis punktgenau und so Leid es mir auch um mich tat, er hatte wieder einmal Recht. Ich war ungerecht, wenn ich mich jetzt über die paar Stacheln aufregte, ich gab es ja zu. Liebevoller als er gestern Nacht zu mir war, konnte man gar nicht sein und das er nun einmal reichlich mit üppig wachsendem Gesichtshaar gesegnet war, dafür konnte er schließlich nichts. Er war halt auch nur ein Mann. So wie ich…nur eben ganz anders.
~ * ~
Über meine Kopfhaut kroch ein prickelnder Schauer, denn meine Sinne erinnerten sich schlagartig an seine zartherben Küsse quer über meinen Bauch, die ihre Fortsetzung auf meiner strategisch günstig gelegenen Sternentätowierung fanden, bis er schließlich seinen verheerenden Lippenfeldzug bis zu den mädchenhaft weichen Innenseiten meiner Oberschenkel ausdehnte. Ich hatte vor Wollust gefiept, wie ein junges Kätzchen und meine scharfen Krallen tief in die Federkissen geschlagen.
Meine Knie waren mir auseinander gefallen, als würde man ein Buch in der Mitte aufschlagen und ich war es zufrieden gewesen, endlich einmal aus bequemer Rückenlage erleben zu dürfen, wie er sich zwischen meine Schenkel platziert und sich genommen hatte, was sich ihm so schamlos darbot. Dieser letzte Akt hatte mich an die Grenzen meiner körperlichen Belastbarkeit gebracht, denn Anis war nach den beiden überfallartigen Schnellfeueraktionen ähnlich ausdauernd, wie ein äthiopischer Marathonläufer. Das Wort ‚Doping’ geisterte mir durch den Kopf, als er mich mittendrin herumdrehte mich sein hartes Ding an der Kehrseite spüren ließ. Doch er leitete keinen Stellungswechsel ein, ohne mich vorher mit bestrickender Zärtlichkeit dazu zu überreden. Er nahm mich zwar, wie es ihm gerade gefiel, doch ich fühlte mich nie benutzt. Durch seine überzeugend sanfte Art, gab er mir das Gefühl, es genau so selbst zu wollen und so ließ ich mich gründlich von ihm durchvögeln, bis er kraftlos über mir zusammenbrach und sich schnaufend zur Seite rollte.
„Oaaah…“, stöhnte er zutiefst befriedigt. „Scheiße ey, ich kann nicht mehr…“ Sein Handrücken lag auf seiner Stirn und rutschte langsam ab, bis seine lockere Faust neben seinem Kopf lag, wie bei einem schlafenden Kleinkind.
Ich war auch am Ende mit meiner Kondition und hätte spätestens nach dieser Runde um Gnade gewinselt, doch das würde ich jetzt natürlich nie zugeben. Ich hatte mich mit den Händen links und rechts von seinem Oberkörper abgestützt und reglos beobachtet, wie er immer wieder versuchte mich anzulächeln, ihm aber vor Erschöpfung die Augen dabei zufielen. Ein Bild für die Götter, was sich mir tief einprägen würde. Ich hatte ihn geschafft. Das arabische Vollblut war müde geritten und ließ sich willig in seine Box führen. Ein letztes schiefes Grinsen verzog seine Lippen und ein leises, „Schlaf gut, Kleiner“, hatte seinen Mund verlassen, bevor sich sein Gesicht endgültig entspannte und ich ihn gleichmäßig atmen hörte. Zufrieden hatte ich die zerknautschte Zudecke über uns ausgebreitet und mich über ihn gebeugt, um die kleine Nachttischlampe auf seiner Seite zu löschen. Die Dunkelheit hatte uns eingehüllt, wie ein schützender Mantel und mit einem seltsamen Glücksgefühl im Bauch, war ich, mit dem Kopf in seiner Armbeuge gebettet, in einen tiefen, traumlosen Schlaf gefallen.
~ * ~
Ich muss wohl doch noch einmal weggedöst sein, nach Anis’ etlichen Weckversuchen, denn irgendwann wurde ich ein weiteres Mal durch fremde Stimmen wach, genauer gesagt durch eine fremde Stimme, denn die andere Stimme gehörte Anis. Zwischendurch hörte ich Wasser plätschern, was mich nebenbei auf meine volle Blase aufmerksam machte und außerdem hörte ich ein merkwürdiges schleifendes Geräusch. Da meine Neugier eben so stark ausgeprägt war, wie mein überdurchschnittliches Schlafbedürfnis, gab es nur einen kurzen Kampf zwischen beiden Eigenschaften, bis ich endlich meinen Kopf hob und mürrisch untersuchte, was meine Ruhe störte.
Meine erstaunten Augen erblickten einen kleinen, feisten Mann, mit einer ähnlichen Frisur, wie Anis und dem gleichen dunklen Teint. Seine gedrungenen, flinken Finger machten sich mit einem langen, scharfen Messer an Anis’ Kehle zu schaffen. Zu meiner Verwunderung schien Anis vollstes Vertrauen in das Tun des Fremden zu haben, denn seine Augen waren geschlossen und sein Kopf entspannt zurückgelehnt. Zur Hälfte war seine Wange noch mit weißem Rasierschaum verziert, die andere war bereits blank geschabt.
Trotz seiner behäbigen Figur, war der Fremde flink und geschickt und ich sah seinen Barbierkünsten hinter der schützenden Decke fasziniert zu. Etwas beängstigend wirkte es, als er zwischendurch das Messer an einer Art Band wieder scharf schliff, um die Haut seines berühmt-berüchtigten Klienten nicht mehr als nötig zu reizen. Aber jetzt wusste ich wenigstens woher dieses merkwürdige Geräusch stammte. Die zweite Gesichtshälfte wurde mit frisch geschärfter Klinge vom Schaum befreit und das Messer zwischendurch in einer Schüssel voll dampfend heißem Wasser ausgespült. Die ganz alte Schule, ich war beeindruckt.
„Pass doch auf, du Idiot! Du hast mich geschnitten!“, hörte ich mit einem Mal Anis’ verärgerte Stimme durch den Raum schallen.
„Mach nisch so laut, sonst weckst du ihn auf! Und außerdem war nur ein Pickel, guckst du hier!“, rechtfertigte sich der beleibte Frisör und hob abwehrend die Hände samt Messer, an dem tatsächlich ein kleiner Tropfen Blut klebte.
„Ich hab keine Pickel, du Spast und um Bill aufzuwecken, müsste ich wenigstens eine Bombe neben ihm detonieren lassen. Der schläft, wie ein Murmeltier. Ich hab’s vorhin schon paar Mal versucht.“
„Ahhhhh, was hast du mit ihm gemacht, dass er nisch mehr aufwacht?“, kicherte der Dicke anzüglich und säuberte noch einmal das Messer in der Schüssel, bevor er sich der Feinarbeit widmete und die Bartkonturen genauestens ausrasierte.
„Geht dich einen Scheißdreck an, du Haarschneider!“, wies Anis seinen Frisör unwirsch zurecht und kniff eine Auge zusammen, als dieser die letzten schwarzen Stoppel von der Wange rasierte.
Genau! Gib’s ihm Anis! Feuerte ich ihn an, denn dieser komische Frisör war mir mehr als suspekt. Wieso war der überhaupt hier, währenddem ich auch noch da war? In mir machte sich immer mehr Unmut breit, was daran liegen konnte, dass ich erst jetzt nach und nach aus meinem komaähnlichen Schlaf erwacht war und es mir wie Schuppen von den Augen fiel, dass es seitens Anis’ großer Clique bereits Mitwisser gab, was unsere Verbindung betraf. Was dachte er sich eigentlich dabei? Meine Augen wurden zu schmalen Schlitzen und ich überlegte, wie ich jetzt damit umgehen sollte. Die helle, melodische Stimme des kleinen Dicken unterbrach meine Gedanken.
„Isch kann mir schon denken…isch kenn disch jetzt schon so langge… der Jungge tut mir Leid…ehrlisch“, hörte ich mit gespitzten Ohren aus dem Mund des Frisörs und mein Unmut verwandelte sich in Unwohlsein. Scheiße, wie meinte er das denn?
„Hör auf dumm Rumzulabern, Adieb, du hast erstens nicht die geringste Ahnung und zweitens du bist doch nur neidisch“, entgegnete Anis und ich konnte einen aggressiven Unterton in seiner Stimme ausmachen, den ich noch nie gehört hatte, seit ich ihn … ähm… ‚näher’ kannte.
„Ist ja schon gut! Isch mein ja nur! Ist so ein hübscher Jungge…“, verteidigte sich der Angesprochene und holte jetzt einen mysteriösen Faden aus seinem Utensilienkoffer, den er zusammenlegte, ein paar Mal zwirbelte, ein Ende um seine dicken Finger wickelte und das andere zwischen seine Zähne. Ich vergaß vor Verwunderung mich hinter der Decke zu verstecken und mich über diese Unterhaltung zu ärgern, als er loslegte, Anis mit dieser seltsamen Fadenkonstruktion überflüssige Haare aus dem Gesicht zu rupfen. Das sah nicht nur barbarisch aus, Anis’ zusammengekniffenem Gesicht zur Folge, war es das auch.
Ich hatte mir einmal selbst mit einer Pinzette ein paar Augenbrauenhaare ausgezupft, die besonders aus der Reihe getanzt waren und schon wenn ich nur daran dachte, stiegen mir unwillkürliche Tränen des Schmerzes in die Augen. Anis musste gerade eine ähnliche Tortour über sich ergehen lassen und mein viel zu weiches Herz hatte bereits wieder mehr Mitleid mit ihm, als dass ich ihm böse sein konnte, unser Geheimnis an seinen undurchsichtigen Frisör weitergegeben zu haben. Okay, Tom wusste natürlich auch Bescheid, aber das war etwas anderes. Tom konnte ich nun einmal nicht anlügen. Konnte Anis seinen Frisör etwa auch nicht anlügen?
Der Frisör war mit einer Seite fertig und sprang in geschäftiger Eile hinten um Anis herum, um die andere Gesichtshälfte zu behandeln. Ich saß mittlerweile im Bett, hielt mir aber die Decke vor meinen nackten Oberkörper. Die beiden waren so beschäftigt, dass sie mich auch weiterhin nicht beachteten und so sah ich dem munteren Treiben weiter interessiert zu. Dann klingelte ein Handy. Anis zog ein Telefon aus seiner Hosentasche und nahm das Gespräch an. Der Frisör hielt derweil inne, damit Anis sprechen konnte.
„Hey Alter, hau rein!“, begrüßte er den Anrufer und seine Miene wurde um einiges freundlicher. Dann hörte er eine Weile stumm zu, bevor er wieder antwortete.
„Nein, ich bin heute Abend rechtzeitig zurück. Das schaff ich schon. Ansonsten müsst ihr schon mal ohne mich anfangen, ihr seid doch schließlich genug Leute.“ Er wurde wieder ernst.
„Quatsch nicht, ich hab das nicht vergessen! Kümmere dich um deinen eigenen Kram und lass mich…“ Während er das sagte, schaute er auf und direkt in meine Augen. „…mein Zeug machen!“
Ich verzog ein wenig den Mund, was nach einem verunglückten Lächeln aussehen mochte. Anis Gesicht hellte sich auf, als er mich im Bett sitzen sah.
„Ich muss Schluss machen, Alter! Bis heute Abend! Okay, mach’s gut!“ Er kappte das Gespräch und steckte das Handy wieder weg. Somit wäre auch geklärt, wie viel Zeit uns heute noch blieb.
„Na, endlich erwacht?“, sprach Anis mich freundlich an.
„Bin schon die ganze Zeit auf“, erwiderte ich mit morgendlich heiserer Kratzestimme. Der Frisör starrte mit debilem Grinsen auf meinen verschlafenen Wuschelkopf und ich war versucht, ihm einen verruchten Kussmund zuzuwerfen, einfach um zu testen, ob er sich auch noch dazu hinreißen ließ, auf die Knie zu sinken.
„Bist du nicht, du hast geschlafen, wie ein Toter“, stellte Anis richtig. „Deswegen hab ich auch Adieb herbestellt. Ich hoffe, es stört dich nicht.“
„Wieso sollte mich das stören?“, krächzte ich mit falschem Lächeln und flocht mir kokett eine verirrte Strähne hinters Ohr. Der Frisör verhedderte sich mit seinem Faden und musste ihn neu aufwickeln.
Nur Anis durchschaute meine gespielt gute Laune und versuchte, mich zu beschwichtigen.
„Wir sind gleich fertig. Stimmt’s, Adieb?“
Der Dicke nickte eifrig. „Nur noch letzter Schliff…zwei Minuten und isch bin wieder weg!“, beeilte er sich beflissentlich und klemmte sich das Fadenende zwischen die Zähne. Vorhin sah das alles irgendwie professioneller aus, hatte ich den Eindruck.
„Ich hab dich wirklich versucht zu wecken, aber dann dachte ich, ich lass dich lieber schlafen und wir erledigen das hier schnell. Ich habe heute Abend ein wichtiges Fotoshooting für mein Label und sonst keine Zeit mehr für…mmmh!“ Ein unterdrückter Schmerzenslaut unterbrach seine entschuldigende Erklärung und mein Herz wurde schon wieder weich wie Butter, weil er so fürchterlich leiden musste. Für mich stand sowieso schon fest, dass der schmierige Frisör schuld an allem war. Ich warf ihm einen bitterbösen Blick zu, den er allerdings nicht sehen konnte, da er mit Anis’ überschüssigem Haarwuchs beschäftigt war.
„Schon okay, ich warte einfach“, erwiderte ich besänftigt zu Anis und schlang meine Arme um die angezogenen Knie, um in bequemer Körperhaltung dem Rest der Prozedur zuzusehen. Dass ich dringend mal auf Toilette musste, störte die Bequemlichkeit ein wenig, aber lieber würde ich ins Bett pinkeln, als mich nackt an diesem Adieb vorbei ins Bad zu quetschen.
Der Faden verschwand wieder im Utensilienkoffer und es wurde stattdessen eine Flasche mit After Shave Balsam hervorgeholt. Anis schmierte sich das Zeug selbst ins Gesicht, während sich der Frisör um die abrasierten und herausgerissenen Haare kümmerte und sie mit einem dicken Pinsel von Hals und Nacken kehrte. Zwischendurch glotzte er immer wieder zu mir und versuchte, mich mit seinem fettigen Grinsen von sich zu überzeugen. Er ging sogar noch einen Schritt weiter.
„Willst du auch?“, fragte er und deutete dabei auf den Stuhl, von dem Anis jetzt aufgestanden war und sich abschüttelte.
Ich fühlte mich tatsächlich ein wenig überrumpelt über seine dreiste Aufforderung und verneinte schleunigst mit der Begründung, dass sich mein Bartwuchs noch in Grenzen hielt.
„Schade, isch mache wirklisch gut, nischt wahr, Bushido?“
Anis grinste noch über meine Bartwuchsbemerkung, nickte aber dann. „Ja, Haare schneiden kann er, aber sonst auch nix! Na gut, vielleicht noch Hammelfleisch grillen.“
Der Frisör strahlte über das zweifelhafte Lob seines Chefs und wurde übermütig. „Ich rasiere sehr gut! Nicht nur im Gesicht! Mache überall Haare weg, wenn du willst!“
Noch ehe ich zum Gegenschlag ausholen konnte und ihm vor den Latz knallen konnte, dass niemand außer mir selbst, sich an meinem körpereigenen Haarwuchs vergriff, schritt bereits Anis auf ziemlich unfreundliche Art ein.
„Noch ein falsches Wort und du kannst wieder deinen Schafen im Irak die Eier rasieren!“, blaffte er ihn an und das feiste Lächeln des Frisörs fiel in sich zusammen, wie ein Soufflee beim Öffnen der Backofentür. Außerdem schien er noch etwas kleiner zu werden, als er schon war. Ich beschloss, mich da nicht einzumischen und blinzelte nur schadenfroh über den Saum der Zudecke.
Mit einem verbitterten Blick raffte der Frisör seine Habseligkeiten zusammen und verabschiedete sich schleunigst von uns. Anis hielt ihm die Tür auf, als er hinaushastete und machte sie unsanft hinter ihm wieder zu. Jetzt tat mir der kleine dicke Mann fast schon wieder Leid. Mein Gott, ich war aber auch manchmal wankelmütig.
Kaum waren wir wieder ungestört, sprang ich aus dem Bett und eilte ins Bad. Schon beim Laufen spürte ich jeden Knochen und noch so manch andere arg strapazierten Körperteile. Wenn Anis weg musste, würde ich mir erst einmal ein paar entspannte Wellnessstunden gönnen. Vielleicht konnte ich Tom auch dazu überreden, dann war ich nicht so allein, überlegte ich mir beim Pissen. Hoffentlich hatte Tom für mich Zeit. Ich wollte nachher nicht allein sein, wenn Anis weg war.
Als ich gerade das Badezimmer wieder verlassen wollte, hörte ich schon wieder fremde Stimmen im Zimmer. Im letzten Moment hielt ich beim Türöffnen inne und horchte. Hatte der Frisör vielleicht etwas vergessen? Doch das war wieder eine andere Stimme, eine Stimme ohne ausländischen Akzent. Nach kurzer Zeit war auch schon wieder Ruhe und ich hörte die Tür klicken. Vorsichtshalber wickelte ich mir ein großes Badetuch um die Hüften, ehe ich mich wieder zu Anis gesellte. Sein Zimmer schien ziemlich frequentiert zu sein.
Anis war leger gekleidet und balancierte ein riesiges Tablett zum Bett. Die Zudecken hatte er vorher an den Rand geschoben, damit das große Teil eben in der Mitte stehen konnte und nicht kippelte. Es roch nach Kaffee und frisch gebackenen Brötchen. Konnte Anis etwa doch Gedanken lesen oder sprach ich im Schlaf? Mir lief das Wasser im Mund zusammen und doch blieb ich ergriffen vor dem Bett stehen und bestaunte mit großen Augen die leckeren Köstlichkeiten, die sich dort tummelten.
„Ich wusste nicht, was du gerne isst, deswegen hab ich mal von allem etwas bestellt“, rechtfertigte Anis die Menge, die sich auf dem Tablett türmte. Ich hatte so einen Appetit, ich würde im Moment fast alles vertilgen und blickte Anis dankbar an.
„Oh, das ist aber süß von dir!“, flötete ich gerührt und krabbelte zu ihm auf das Bett. Ich rutschte dicht an ihn heran und gab ihm einen flüchtigen Guten-Morgen-Kuss auf die glatt rasierte Wange. Er duftete fast noch besser, wie der Kaffee und ich wusste gar nicht, wohin mit meinem Glück.
Dass die Cornflakes fehlten, störte mich heute nicht im Geringsten, dafür gab es diese runden Brötchen, die so sternenförmig eingeschnitten waren, so typisch alpenländlich halt. Ich riss eine Ecke heraus und stopfte sie mir trocken in den Mund, um sie mit einem großen Schluck Kaffee hinunterzuspülen. Meine Lebensgeister erwachten jetzt völlig und ich fragte Anis:
„Ist dein Frisör jetzt sauer? Du hast ihn vorhin ganz schön angeblöfft.“
„Ach was, der nimmt das nicht so tragisch. Mach dir mal keinen Kopf. Außerdem hat der Idiot dich angemacht, so was kann ich nicht leiden.“ Anis nahm sich ebenfalls ein Brötchen und schnitt es in der Mitte durch, als wolle er es zur Strafe köpfen. Aha, das Heißblut war mal wieder durchgekommen. Dagegen etwas zu sagen, befand ich im Moment als sinnlos, zumal mir Anis’ Reaktion auch ein wenig gefallen hatte.
„Wieso hast du ihm überhaupt erzählt, dass ich bei dir bin? Ich dachte, dass bleibt ein Geheimnis.“
„Adieb hält seine Schnauze, darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen.“ Er biss in sein Marmeladenbrötchen und kaute eine Weile. „Tom weiß doch auch von uns und die anderen Zwei…Georg und ähhh…“, er überlegte.
„Gustav“, ergänzte ich.
„Richtig, Gustav! Die wissen es doch sicher auch“, rechtfertigte er seinen Verrat und vertilgte hungrig den Rest des halben Brötchens. Sein Blick blieb danach unschuldig auf mir haften. Er wirkte kurzzeitig wie ein kleiner Junge, der etwas ausgefressen hatte, es aber verharmlosen wollte.
„Ja, klar weiß es Tom. Tom erzähl ich alles und er mir auch. Aber mit den anderen beiden hab ich noch nicht darüber gesprochen. Vielleicht ahnen sie es…“ Ich zuckte mit den Achseln. „Aber selbst wenn sie Bescheid wüssten, dann würden sie das für sich behalten. Die sind schließlich auch nicht blöd.“
Anis nickte versonnen und nippte an seinem Kaffee. Das Thema hatte die Stimmung ein wenig gedrückt. Und um dem noch eins draufzusetzen fragte ich hinterher:
„Wann musst du losfahren?“
Anis schaute auf seine protzige Armbanduhr und verzog abwägend die Mundwinkel. „Wenn ich Gas gebe, dann bin ich in viereinhalb Stunden in Berlin. Da darf aber nichts dazwischenkommen. Ich muss 19 Uhr im Studio sein, weil dann der Fotograf kommt. Also muss ich um halb drei Uhr losfahren. In zwei Stunden also. Und du?“
„Wir bleiben noch bis morgen hier, dann fahren wir direkt für ein Konzert nach Essen“, weihte ich ihn in unsere Pläne ein und tunkte mein Brötchen in ein Schüsselchen mit Kräuterquark. „Diesmal musst du weg und ich hab noch Zeit“, grinste ich schief, als ich den Quark vom Brötchen lutschte.
Anis schnaufte durch die Nase und nickte bedauernd. Ein Schatten huschte über sein Gesicht und seine dunkelbraunen Augen hatten einen melancholischen Ausdruck, der mir bisher fremd bei ihm war.
„Kann man nichts machen…“
Es war nie optimal und würde es wahrscheinlich auch nie sein. Mein Kaffee schmeckte mir auf einmal bitter.
~ Ende Teil 19 ~
Edit: Wer Adieb nicht kennt, hier ist ein Screen (der Linke isses^^)

RE: "Was fällt dir ein, du...!!!"
in Fanfictions 21.07.2008 16:21von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge
oh man, ey... wieder so ein Kapitel, wo ich denk... wie macht die das nur immer?
Ich check wirklich nicht, wie man so geil schreiben kann ... genial, Gosu... einfach genial
Ich kann auch wieder nichts zitieren, was mir besonders gut gefallen hat, weil das viel zu viel zum Zitieren wäre ... von A bis Z einfach nur wow
*voller Hochachtung vor deiner Schreibkunst meinen nichtvorhandenen aber gedanklich aufgesetzten Hut zieh*

gott ey gosu du hast eine wortwahl...woah mir fehlen echt die worte
und dann dieses zusammenspiel...wow
irgendwie klingt bei dir sogar das wort pissen ganz eigen^^
ich glaub das war grad der höhepunkt all deiner kapitel...obwohl ich ja vorher schon bei fast jeden geglaubt hab, das geht nicht besser
hammer, echt
ich wollt mir jetzt eigentlich deine zeichnungen nochmal anschauen und vielleicht doch nochmal was dazu schreiben, aber...ne
ich hab genug von dir *jetzt mit ner überdosis gosu schlafen geh*... #swirl

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