~Bill~

Schon von Anfang an wusste ich, worauf Toms Hand am Ende zusteuerte, und gerade deshalb wurde die Spannung für mich mit jedem Zentimeter Haut, das er liebevoll berührte, unerträglicher. "Wooaaah", entlud sie sich schlagartig, als er sein Ziel erreichte und mich damit augenblicklich zum Sterben brachte. "Oh mein Gott", hechelte ich überwältigt... "oh Gott". Ich konnte ja nicht ahnen, wie anders sich das anfühlen würde, wenn ich es nicht selbst war, der mich so berührte. Ein ungreifbarer Wirbel an Emotionen nahm mich mit in die Lüfte und ließ mich fassungslos vor Erstaunen auf Tom herabblicken. "Oh mein Gott", entfuhr mir erneut, womit ich sagen wollte, dass ich eigentlich gar nichts mehr sagen konnte... ich war mit sterben beschäftigt und betete, es möge nie enden.

~Bill~

Das Lächeln, das ich Tom entgegenschicken wollte, hatte keine Chance, weil es bereits vor seinem Entstehen von dem Stöhnen verdrängt wurde, dass aus meinem Mund heraus musste... und ich konnte damit auch nicht wieder aufhören. Die Gefühle, die Tom mir bereitete, erforderten herausgestöhnt zu werden... anders hätte ich sie gar nicht bewältigen können. Das war purer Wahnsinn... purster, wundervollster Wahnsinn, in dem ich wie selig gesprochen schwamm... und zu meinen Gebeten, es möge niemals aufhören, gesellte sich irgendwann eine Frage, die sich nicht mehr abschütteln ließ, und wie auf den Nährboden meiner Erregung gefallen, wuchs sie immer weiter an und wurde zum Höchsten aller Gebete. Bis in jede kleinste Pore erregt, hielt ich Toms Hand fest und beugte mich keuchend zu ihm vor. "Willst du mit mir schlafen, Engel?" hauchte ich und fuhr zart mit meinen Lippen über seine Wange. Es war fast, wie um seine Hand anzuhalten. Ich hoffte so sehr, er würde ja sagen.

~Bill~

In der Fülle seiner Antworten steckte ein Ja. Das reichte mir völlig. "Dann muss ich wohl nur noch einen Weg finden, dir deine Angst zu nehmen", flüsterte ich schmunzelnd, wissend, dass ich das sehr gut bei ihm drauf hatte. Seine Hand zog ich jetzt ganz von mir weg. Ich brauchte zumindest einen Teil meiner verfügbaren Sinne für mein spontanes Vorhaben, und so glitt ich mit meinem Becken so weit runter, bis mein Schwanz erneut auf seinem lag. "Woah", quittierte ich den Moment des Aufsetzens auf ihm... doch lange blieb ich nicht, denn nachdem ich ihn in einen langen, lustbringenden Kuss gezogen hatte, küsste und leckte ich mich voller Hingabe an seinem zauberhaften Oberkörper entlang und rutschte dabei mit meinem gesamten Körper immer tiefer... bis ich mich zwischen seinen Beinen wiederfand. Selbst gefangen in wundervollen Gefühlen, dachte ich gar nicht mehr nach, als ich seinen harten, unentschlossenen Schwanz griff und meine Zunge über seine Spitze schlängeln ließ.

~Bill~

Eigentlich konnte ich noch gar nicht begreifen, was ich hier tat. Ich lutschte einen Schwanz... Toms Schwanz... und je länger ich das tat, desto sicherer wurde ich dabei und desto mehr Spaß machte es mir. Es war irre, wie Tom auf meine Spielchen reagierte, und bereits nach kurzer Zeit wusste ich ganz genau, was ich tun musste, um ihn zum Zittern zu bringen oder seinen Atem aussetzen zu lassen. Das nutzte ich natürlich schamlos aus und reizte ihn voller Absicht bis zum Äußersten... ließ ihn stöhnen, nach Luft schnappen, zittern und wimmern... oah... mir gefiel die Macht, die ich dadurch über ihn hatte... und ich war mir sicher, dass seine Angst diese Behandlung nicht überleben konnte.

~Bill~

Die Gier, mit der Toms Mund mich empfing... rrrrrh... genau so wollte ich ihn gerade... gierig und wild... wild auf mich. Oh Gott... ich war genau so gierig auf ihn, und das zeigte ich ihm auch, indem ich hitzig und stöhnend auf seinen Kuss einstieg und mit all dem Drängen meines Körpers seine Nähe suchte... oah... ich wollte ihn spüren... endlich... ganz und gar. Seine Hände, die fahrig meinen Rücken einnahmen, fühlten sich ganz nach dem heißen Sturm an, den ich erhofft hatte, und ich rechnete jeden Augenblick damit, dass er mich packen und in Position bringen würde. Ich rechnete nicht nur damit... ich wünschte es mir so sehr, dass nur noch dieser Gedanke mein Handeln bestimmte. Bereiter konnte ich nicht sein... doch was nicht kam, war der Augenblick, auf den ich wartete. Keine Hände, die mich führten, kein Körper, der über mich kam, nicht der Ansatz eines Versuches, mich nehmen zu wollen. Das stand so im Gegensatz zu der Gier, die ich nach wie vor deutlich bei ihm spürte, und die mich ebenfalls lenkte, so wie jetzt meine Ungeduld, die mich den Kuss lösen ließ. Schnell atmend sah ich ihm in die Augen. "Oah... zeig mir endlich wie du fickst", stöhnte ich ihm ungeduldig entgegen. Er konnte doch jetzt wohl keine Angst mehr haben.

~Bill~

Zeit lassen? Wofür denn? Wollte er, dass wir uns erst besser kennenlernten, oder was? Seine Gier war doch echt gewesen... das hatte ich gespürt. Bei seinen Frauen war er doch sicherlich auch nicht so zimperlich. Lehnte er mich ab, weil ich keine Frau war? Fehlten ihm die weiblichen Merkmale an mir oder war ich ihm aus anderen Gründen nicht scharf genug? Ich war mir so sicher gewesen, dass seine Angst verschwunden war, und ich verstand nicht, warum er mich nicht wollte, deshalb konnte ich es auch nicht verhindern, enttäuscht von seiner erneuten Abfuhr zu sein... und plötzlich erregten mich seine Küsse nicht mehr so, wie sie es vorher taten. Mein Kopf und mein Bauch waren viel zu sehr damit beschäftigt, die Enttäuschung verkraften zu wollen.

~Bill~

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte... aber eine der Fragen, die ungeklärt in mir kreisten, brach aus mir heraus. "Willst du mich nicht, weil ich keine Frau bin?" drängte sie sich schmerzhaft nach vorn. Sie quälte mich, weil das etwas war, was ich nun mal absolut nicht ändern konnte.

~Bill~

Einerseits schmeichelten mir seine Worte. Wie er das mit dem Paradies gesagt hatte... hach. Das war Balsam gegen meine Sorge... aber ich spürte auch Widerstand gegen das, was er zuletzt gesagt hatte. Nicht, dass ich ihn bedrängen wollte oder ihn nicht auch verstand, mit dem, was er sagte... es war nur... ich empfand das so anders mit der Zeit, als Tom es ausdrückte, und zwar von jedem erdenklichen Standpunkt aus betrachtet... und außerdem war seine Angabe so schwammig, dass sie mir wieder keinen Punkt gab, an dem ich mich festhalten konnte, und irgendwie brauchte ich gerade etwas zum Festhalten. Was bedeutete es denn, wenn er sagte, wir hätten doch Zeit? Wenn er damit die Tage hier in Vegas meinte... okay... ja... natürlich hatten wir gerade mal mehr Zeit für uns, als wir es sonst hatten... und in Relation zu unserer sonst so wahnsinnig knapp bemessenen Rennerei von einem Termin zum Nächsten, waren diese Tage sogar der pure Zeitluxus... aber andererseits... was waren schon ein paar Tage? Nicht viel... zumindest für mein momentanes Gefühl. Oder meinte Tom vielleicht die Zeit, die wir jetzt, heute Nacht noch hatten? Oder wollte er sich gar bis in alle Ewigkeit Zeit lassen? So, als ob wir uns nicht bereits unser gesamtes Leben lang kennen würden? Was war 'langsam angehen' für ihn? Und warum konnte ich gerade nicht einfach ruhig und gelassen auf das warten, wonach ich mich so sehnte? Meine letzte Frage beantwortete mir die Unruhe in meinem Inneren. Für Tom war das sicherlich keine Schwierigkeit zu warten... schließlich hatte er bereits Sex, in Unmengen sogar, und das schon seit Ewigkeiten... doch in den Jahren, in denen er sich daran sattgegessen hatte, hatte ich voller schmerzhafter Sehnsucht darauf gewartet und gehofft, dass mir die Liebe begegnet, mit der ich genau das teilen konnte, was ich mir nun von Tom wünschte. Ich war inzwischen zwanzig Jahre alt und immer noch Jungfrau. Ich brauchte keine Zeit mehr. Ich war schon so lange bereit, dass ich keinen Anlauf mehr brauchte... überbereit sozusagen... und jetzt sollte ich mich zurückhalten? Wenn ich ihm jetzt sagte, was ich empfand, würde er sich sicherlich unter Druck gesetzt fühlen... aber ich wollte ihn ganz sicher nicht unter Druck setzen. "Was meinst du mit 'wir haben doch Zeit'?" musste ich ergründen, was es damit auf sich hatte.