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~ Bill ~
Zumindest mochte ich es nicht, wenn man mir blöde Fragen stellte, aber ich zwang mich, die Worte nicht laut auszusprechen. Eine Antwort auf seine Frage ersparte ich uns beiden jetzt, denn ich wusste, dass ich kurz davor war, zickig zu werden, und ich hatte nicht mal eine Ahnung, warum. "Mir ist kalt", maulte ich statt dessen, was auch nicht wesentlich besser war, und drückte etwas unwirsch meine Zigarette im Aschenbecher aus.

~Jan~
`Diva, Diva…´ begann meine innere Stimme zu singen und obwohl ich nicht zuordnen konnte wieso, musste ich daran denken, dass er mir mit Sicherheit bereits Teile seines Gesichts gezeigt hatte, die er zuvor noch niemandem Preis gegeben hatte. Ich wusste nicht welche und warum, aber ich fühlte dass es so war. Trotzdem war er die größte Diva, die mir jemals begegnet war und mein innerstes hörte nicht auf zu singen, erst als mir die Zeile `Liebst du mich?´ über den Weg kam, schüttelte ich mich unmerklich und das reale Bild Bill nahm wieder seine Gestalt an. „Dann geh doch schon mal vor“, schlug ich so neutral wie möglich vor und zog genüsslich an meiner Zigarette, bevor ich das Bier anhob und es leerte.

~ Bill ~
Schon wieder hatte er so verträumt ausgesehen, dass ich mich lange Sekunden nicht entscheiden konnte, ob ihn ihn nun anhimmeln oder doch sauer werden sollte, weil es dauerte und dauerte, bis er endlich auf mich und meine Misere reagierte. Und zwar überhaupt nicht so, wie ich es erwartet hatte. `Dann geh doch schon mal vor` äffte ich seine Stimme in Gedanken nach, und obwohl er nicht genervt geklungen hatte, brachte es mich auf die Palme, dass er sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Sollte er doch noch zehn Stunden rauchen und trinken, ich würde bestimmt nicht wie bestellt und nicht abgeholt hier stehen und auf ihn warten. Ich ersparte mir jeglichen Kommentar, weil ich ihn nicht unbedingt merken lassen wollte, wie sehr er mich gerade aufregte, denn das würde mich in Erklärungsnot bringen, und der Gedanke machte mich gleich nochmal wütend auf mich selbst. Automatisch straffte sich mein Körper, als ich mich jetzt wortlos in Bewegung setzte, und ich konnte mir einen letzten arroganten Blick in seine Augen nicht verkneifen, bevor ich mich umdrehte und hüftschwingend seine Küche verließ.

~Jan~
Woah, ich wusste nicht wieso ich diesen Blick erntete, aber er stand ihm schon irre gut. Irgendetwas schien ihm nicht zu passen, ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein bisschen Kälte ihn dazu trieb mich so anzusehen. Hrrr, was für ein Blick. Mit Sicherheit war er keinesfalls erotisch gemeint gewesen, aber ich konnte nicht umhin ihn ganz genauso zu finden. Vielleicht hätte es mich eher verunsichern sollen, doch irgendwie hatte ich davon vorerst genug…ich nahm mir vor, mich dem nicht mehr hinzugeben und aus allem einfach das Beste zu machen. Schließlich hatte mich die Zeit vieles gelehrt, es konnte nicht sein, dass ich davon so gar nichts anzuwenden wusste, wenn es um Bill ging. Ein Lächeln tauchte erst nur in mir auf, umspielte dann aber ganz schnell auch schon meine Lippen ich lächelte…keine Ahnung, vielleicht weil ich diesen Blick so erotisch gefunden hatte, vielleicht auch über diesen mehr als spontanen Begrüßungsfick, vielleicht auch einfach nur weil Bill hier bei mir war…so in meiner Nähe, dass ich ihn schon in wenigen Minuten wieder fühlen konnte, vielleicht auch, weil ich das Leben in diesem Moment einfach nur wahnsinnig liebte. Ich rauchte meine Zigarette zu Ende, nahm mir ein neues Bier und eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und machte mich auf den Weg in mein Schlafzimmer.

~ Bill ~
Meine Wut auf was auch immer hielt genau so lange an, bis ich im Flur auf meine achtlos hingeworfenen Klamotten stieß. Der Anblick verursachte sofort heftiges Magenkribbeln und mein Puls beschleunigte sich merklich beim Gedanken daran, dass wir uns heute nicht wirklich lange mit Gesprächen aufgehalten hatten. Eigentlich gar nicht. Gott war das geil gewesen... Wider Willen musste ich grinsen und mich dann förmlich dazu zwingen, meinen Weg fortzusetzen. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Bad betrat ich sein Schlafzimmer, in das ich letztes Mal nur einen kurzen Blick geworfen hatte. Das Bett sah einladend und gemütlich aus, und ich zögerte nicht, unter die warme Decke zu kriechen.

~Jan~
Ich stellte die Getränke ab und wusste nicht, ob ich enttäuscht oder erleichtert sein sollte, dass sein Blick nicht mehr so arrogant wirkte. Erotisch war sein Anblick in meinem Bett trotzdem und ich fackelte gar nicht lange bevor ich mit unter die Decke kroch und ihn in meine Arme nahm. „Wärmer“, fragte ich liebevoll und küsste sanft seine Schulter.

~ Bill ~
"Hmja", nuschelte ich wieder halbwegs zufrieden und gähnte erstmal ausgiebig, bevor ich mich näher in seine Arme kuschelte und die Nase an seinem Hals vergrub. Ich fühlte mich wohl, das musste ich zugeben, und am liebsten wollte ich jetzt gar nicht mehr reden, auch wenn ich es eben noch anders vorgehabt hatte. Meine Stimmungsschwankungen gingen mir manchmal selber auf die Nerven, aber so war ich nun mal. "Du riechst gut", schwirrte mir als nächstes durch den Kopf, und ich hatte es schon laut ausgesprochen, ohne weiter darüber nachzudenken.

~Jan~
Da ich nicht wusste was ich darauf erwidern sollte und auch, weil ich diesen „Ausbruch“ mal wieder absolut süß fand, war es ein leises Lachen, das aus meiner Kehle drang. „Und du fühlst dich wundervoll weich an“, kam spontan dann das Gefühl meiner Finger, die über seine Haut fuhren auch über meine Lippen. „Ich hab dich vermisst“, redete ich unüberlegt, „…also ich meine…“ Ich wusste selbst nicht was ich sagen wollte und wie ich mich aus dieser Situation jetzt wieder befreien sollte und biss mir nervös auf die Unterlippe. Verflucht wo war schon wieder meine Ruhe hin, obwohl ich sicherlich gar nicht nervös wirkte

~ Bill ~
Er wirkte wie ein kleiner Junge, der die richtigen Worte nicht fand - das fand ich wiederum gerade ausgesprochen niedlich, ich konnte mir nicht helfen. "Was meinst du?", ärgerte ich ihn, überlegte es mir im nächsten Moment aber schon wieder anders. Seine Berührungen waren fahrig geworden und ich wollte nicht gemein sein, und außerdem hatte ich ihn ja auch vermisst. "Ist schon gut. Mir gehts ja genau so... ich versteh nur nicht, warum wir uns beide nicht früher gemeldet haben, wenn es uns doch so ähnlich geht..." redete ich einfach weiter, bevor er in die Verlegenheit kommen konnte noch weiter nach Worten zu suchen, was er denn nun gemeint hatte. Denn eigentlich wusste ich ganz gut, was er hatte ausdrücken wollen, aber ich verstand überhaupt nicht, warum wir uns beide gleich bescheuert verhalten hatten. Und noch weniger verstand ich, warum mich dasüberhaupt so berührte.

~Jan~
Ein Freudenschauer ganz besonderer Art durchfuhr meine Blutbahn, klar hatte ich gemerkt, dass er sich auch gefreut hatte mich zu sehen und ich war mir auch ziemlich sicher, dass ich ihm nicht gleichgültig war und doch war es wundervoll aus seinem Mund zu hören, dass er mich scheinbar auch vermisst hatte…oder wie auch immer ich das ausdrücken sollte was in mir war. Vermisst war nicht das richtige Wort, das wusste ich auch, aber ich fand auch kein passenderes. „Naja, also ich weiß eigentlich schon ganz gut warum ich mich nicht früher gemeldet habe“, entschied ich mich abermals für die ehrliche Offenbarung meiner Empfindungen. „Aber wie ich dir das jetzt erklären soll, das wiederum überschreitet meine Möglichkeiten. Ich glaube dazu fehlen mir die Worte.“

~Jan~
Eine ganze Zeit lang sagte ich gar nichts. Ich verweilte in mir, um nach Worten zu suchen, die ein wenig hätten beschreiben können. Bis klar war, dass ich einfach beginnen musste um nicht ein gesamtes Leben gedankenverloren neben ihm zu liegen und seine Haut zu streicheln. Wahrscheinlich schmerzte die Stelle schon an der meine Hand seit Minuten hin und her fuhr und ich zwang mich dazu sie still zu halten, während ich jetzt versuchte einen Anfang zu finden. „Vor einigen Jahren habe ich mir geschworen nie wieder etwas anzufangen…“, noch während dieses Satzes stellte ich fest, dass ich so schon mal falsch angefangen hatte und dort nicht weiter wusste. Nach einer winzigen Pause begann ich erneut, „Weißt du, alles was zwischen mir und meinen sexuellen Erlebnissen war, war immer nur auf sexueller Ebene…in den letzten Jahren und es war ganz einfach auch gut so. Ich hätte nie gedacht, dass es noch einmal anders kommen würde und es mir wichtig wäre, dass jemand bis zum Morgen an meiner Seite bleibt. Es ist zwar hin und wieder mal passiert, ja, aber dann war es eher aus einer Art Bequemlichkeit heraus und nicht weil ich es genossen hätte mit demjenigen aufzuwachen.“ Wieder wartete ich einen kurzen Augenblick ab und war mir auch nicht sicher, ob ich überhaupt weiter sprechen wollte…was sollte ich sagen? „Ich musste einfach ein paar Tage nachdenken…auch wenn es mir nicht wirklich geholfen hat, ja und dann kommt ja auch noch dieses Ding dazu, dass man sich nicht die Blöße geben will sich als erster zu melden.“ Das war etwas, was man ja nun nicht wirklich gern zugab, aber in diesem Augenblick erschien es mir einfacher als weiterhin nach Worten zu suchen, die ich einfach nicht fand.

~ Bill ~
Ich war ein bisschen sprachlos, und mir rasten plötzlich so viele Gedanken auf einmal durch den Kopf, dass ich Mühe hatte, einzelne davon zu fassen und in irgendeine logische Kombination zu bringen. Das passierte mir wirklich nicht alle Tage... Er hatte ja Recht, ich hatte mich auch nicht als Erster melden wollen, auch wenn das noch so kindisch sein mochte. In diesem Punkt wurde man wahrscheinlich auch nie erwachsen. Aber das war gerade gar nicht wichtig für mich. "Und bei mir ist das anders?", fragte ich leise, aber ich konnte den hoffnungsvollen Unterton nicht verbergen, der sich in meine Stimme geschlichen hatte. "Also ich meine... neben mir würdest du gerne morgen Früh aufwachen?", ließ ich keinen Zweifel, was ich damit ausdrücken wollte, und ich registrierte mein immer schneller klopfendes Herz nur ganz am Rande.

~Jan~
„Hab ich das nicht vorhin schon ziemlich deutlich gemacht?“, richtete ich mich auf um ihn anzusehen und meine Finger begannen mit seinen Haaren zu spielen. „Ich wäre schon beim letzten Mal gern morgens neben dir aufgewacht. Irgendwie machst du alles anders…es ist mir fremd und ich gebe zu…es macht mir irgendwie ziemliche Angst, aber…“, ich konnte einfach nicht weiter sprechen, vielleicht weil ich es nicht zugeben wollte, vielleicht weil ich wieder keine Worte fand, aber vielleicht auch, weil mich seine Lippen so dermaßen anzogen, dass ich meinen Kopf senkte und sie mit meinen berührte, nur kurz und sanft, aber dafür gleich wieder und noch mal und noch einmal…und abermals…

~ Bill ~
Er schaffte es mühelos, sämtliche Zweifel mit seinen süß schmeckenden Neckereien aus meinem Kopf zu vertreiben. Ich hatte auch Angst, aber gerade ließ ich mich gerne davon ablenken, zumindest für den Moment. Aber irgendwie hatte es sich auch gut angefühlt, zu reden, und ich konnte mich schon wieder nicht entscheiden, was ich jetzt eigentlich wollte.

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