~Bill~

"Was hat denn das damit zu tun?" blieb ich im Gegensatz zu Tom ganz ruhig. Nur meine Augen wanderten seinen Bewegungen hinterher. "Du brauchst dir doch keine Sorgen zu machen, weil du ja nicht dabei sein wirst." Ich zog erneut an meiner Zigarette und pustete den Qualm aus. "Ausserdem wird niemand etwas bemerken." Ich war mir ganz sicher. So einen einfachen Job machte ich im Schlaf. "Ich will sie doch nur sehen, Tom," versuchte ich ihn mit besänftigender Stimme etwas runter zu holen. "Meinetwegen können wir sie verbrennen, wenn du sie wirklich nicht willst... oder sonstwas damit machen... wäre ja vielleicht auch ganz befreiend," schien mir. "... aber ich möchte sie wirklich, wirklich sehen," versuchte ich ihm klar zu machen. So, wie ich Tom gesehen hatte, als er vorhin vorhin an seiner Zeichnung gesessen hatte... ich hatte das Gefühl, wenn ich die Bilder nicht sah, würde mir etwas von ihm verloren gehen, was ich nie wieder nachholen können würde, wenn ich es jetzt nicht tat. Ich war mir sicher, dass ein Teil seiner Seele in all seinen Bildern steckte... ich wollte sie sehen... wollte ihn sehen... und wenn er noch so dagegen war... mein Entschluss stand fest.

~Vivian~

"Welche Scheu?" musste ich grinsen. "Wenn nur das passiert, dann dürfte es bei mir nicht viel Wirkung zeigen," belustigte ich mich, während ich Theon das Röhrchen abnahm und ohne zu zögern einen kleinen Schluck davon nahm. Ich konnte es Theon gerade noch zurückgeben, da rollte die Wirkung über mich drüber wie eine Walze, und im allerersten Moment war ich komplett geplättet. "Whoaah," hörte ich eine Stimme wie aus weiter Ferne, die doch ganz nah klang. Irgendwie kam es mir vor, als wäre das meine Stimme gewesen. Vor meinen Augen war alles verschwommen und die Wirkung war viel zu heftig, als dass ich überhaupt noch checken konnte, dass ich einen Körper besaß... die Eindrücke waren viel zu stark, um irgendetwas greifen zu können. Ich hätte nicht sagen können, wo oben oder unten war. Doch dann schraubte es sich angenehm zurück, ließ mich wieder mehr sehen, erfassen, begreifen. Irgendwie musste ich erstmal Herr der Lage werden.

~Bill~

Toms letzte Frage machte mir plötzlich mit aller Wucht klar, dass er immer noch in meiner Schuld stand und nur hier war, weil ich ihn dazu zwang. Wie sollte ich ihn unter diesen Umständen überhaupt als Freund gewinnen können? Das war gänzlich unmöglich... und plötzlich tat mir diese Vereinbarung, die ich mit ihm geschlossen hatte, einfach nur noch weh... und mir wurde klar, dass ich ihn frei lassen musste. Nein... ich musste es nicht. Ich wollte es. Langsam stand ich auf und trat zu ihm ans Fenster. "Du darst alles tun, ohne dass ich dabei bin," sagte ich leise, ohne ihn anzusehen. Ich ließ wie er meinen Blick auf die Dächer der Stadt fallen, die von meinem Fenster aus zu überblicken war. "Es tut mir leid, was ich mit dir gemacht habe. Du hast keine Schulden mehr und kannst tun und lassen, was du willst," befreite ich ihn von mir mit einer ehrlichen Entschuldigung, drehte mich wieder um und fing an, mich umzuziehen. "Dein Zimmer ist für die Zeit, die ich hier bin, bezahlt. Ich wünschte mir, du würdest noch bleiben," steckte meine tiefe Bitte in diesem Satz. "Doch ich würde auch verstehen, wenn du es nicht willst," fügte ich leise und traurig hinzu. Ich wollte ihn zu nichts mehr zwingen. Das hatte er nicht verdient... und dass ich jetzt einer von den Menschen war, die ihm etwas angetan hatten, gab mir ein echt beschissenes Gefühl.

~Vivian~

So langsam gewöhnte sich mein Gehirn an den Rausch der Droge und stellte sich darauf ein... und trotzdem war ich überwältigt und brauchte noch einen Moment, um nicht nur checken, sondern auch agieren zu können, doch das, was ich sah, flashte mich schon so derbe. Theon und Olliver dabei zuzusehen, wie sie sich küssten... oh Gott... es wirkte alles um ein 100faches geiler auf diesem Trip und einen Augenblick wunderte ich mich darüber, dass ich vorher noch nie etwas von KMD gehört hatte. "Oh mein Gott... ist das geil," kam es überwältigt aus meinem Mund und damit meine ich sowohl den Rausch, als auch das unfassbar schöne Bild der Beiden neben mir. Die Farben waren intensiver als alles, was ich bisher gesehen hatte... eine überwältigende Optik. Das einzige, was nicht ins Bild passte, waren die Klamotten, die Olliver trug. Ich fühlte mich wie ferngesteuert, als ich mich aufrichtete und langsam die Knöpfe von Ollivers Hemd öffnete und doch fühlte ich, dass ich es eigentlich war, der sich bewegte... und ich fühlte noch viel mehr. Als ich die zarte Haut von Ollivers Brust berührte, stöhnte ich überrascht auf... scheiße... wie geil war das denn bitte? Oh Gott... so ein Gefühl hatte ich noch nie... es war so... so... unbeschreiblich intensiv... oh Himmel... mehr... ich wollte mehr davon. Ich schob Ollivers Hemd so zur Seite, dass sein Oberkörper entblößt wurde... und während ich mit einer Hand seinen traumhaften Bauch erfühlte, griff meine andere Hand zu Theons Po und glitt über seine festen Rundungen. "Oh mein Gott." Ich konnte nicht fassen, wie berauschend sich die Haut unter meinen Fingern anfühlte.

~Bill~

Ich zupfte meine frischen Klamotten zurecht, alles schwarze, enganliegende Sachen und stellte mich erneut zu Tom. "Was hälst du denn davon, mir dein Bild zu verkaufen und damit sind wir quitt?" bot ich ihm an. "Kannst du damit leben?" Ich nahm ihn an seinen Schultern und drehte ihn zu mir um, damit er mich ansah. "Du willst wissen, warum ich möchte dass du bleibst?" Meine Hände lagen noch immer auf seinen Schultern. Ich wusste ja inzwischen, dass Toms Selbstwertgefühl nicht das stärkste war, um es mal vorsichtig auszudrücken... und die Wirkung des Flex war inzwischen sicherlich auch bei ihm abgeklungen... aber ich wollte ihm eine ehrliche Antwort geben und hoffte, dass er sie trotz fehlender Drogenwirkung annehmen konnte. "Ich möchte, dass du bleibst, weil ich mich in deiner Gegenwart richtig wohl fühle und weil ich dich gern kennenlernen würde. Ich finde dich absolut anziehend, Tom."

~Vivian~

"Wooaah... das fühlt sich so unglaublich an," zitterte meine Stimme erregt, während meine Augen zu fielen und ich unter Theons Küssen und Bissen auf eine Weise schmolz, wie sie göttlicher nicht sein konnte und mir blieb die Luft weg, als Ollivers Lippen noch zusätzlich auf meine legten und seine Zunge fordernd in meine Mundhöhle eindrang. Ich wusste nicht, ob die Hand, die jetzt über meinen Rücken streichelte, zu Theon oder zu Olliver gehörte, aber das war auch egal... alles erregte mich auf diese unvergleichliche Weise. Meine Hände sogen immer noch gierig jedes Stück Haut auf, das sie zu fassen bekamen... es war eine absolute Explosion der Sinne. Unter meinen Fingerspitzen fühlte ich plötzlich, glattes Metall... und das heizte meinem Spieltrieb ordentlich ein. Ich stöhnte laut in den Kuss, als Theons Zähne sich erneut in meine Haut gruben, als ich anfing, mit seinem Nippel zu spielen.

~Bill~

"Das fällt dir jetzt auf, wo ich wieder angezogen bin? Das werde ich mir merken," schmunzelte ich. Mir fiel so ein Stein vom Herzen, dass Tom wirklich bleiben würde und ich dadurch die Chance bekam, ihn besser kennen lernen zu dürfen. Ich zog ihn an mich heran und nahm ihn in den Arm und sein Duft stieg mir betörend in die Nase. "Ich hoffe, du wirst mich noch oft zeichnen," schnurrte ich ihm ins Ohr. "Danke, dass du bleibst," flüsterte ich hinterher und löste mich wieder von ihm, bevor ich mich gar nicht mehr von ihm lösen konnte. Ich lief wieder durchs Zimmer und holte die Schuhe, die ich anziehen wollte. "Du kannst gern hier in meinem Zimmer bleiben, wenn du willst, aber falls du es verlässt, dann kommst du nicht mehr hinein, weil ich die Chipkarte mitnehme," bot ich Tom an, während ich mich aufs Bett setzte und die Schuhe anzog. "Du kannst dir gern auch noch eine Pfeife stopfen. Es müsste noch eine Portion übrig sein. Ich hol morgen eh Neues. Ich tippe, dass ich höchstens zwei Stunden weg sein werde." Ich stand auf, schulterte meinen Rucksack, steckte meinen Kommunikator ein und ging nochmal etwas näher zu Tom. "Was meinst du? Wirst du dann noch wach sein und darf ich dann nochmal bei dir anklopfen, falls du nicht hier bist?" fragte ich ihn.