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~Vivian~
"Hmm," überlegte ich, nachdem ich etwas getrunken hatte und Theon die Flasche zurückgegeben hatte. Ich stand auf und sah mich um, ging auf den Herd zu. "Äh... darf ich die Schubladen öffnen?" fragte ich Theon und als der nickte, zog ich die oberste Schublade in dem Schrank neben dem Herd auf, doch dort fand ich nichts Brauchbares. Zwei Schubladen tiefer allerdings landete ich einen Volltreffer und zog zufrieden die Rolle mit der Alufolie dort heraus, riss etwas davon ab, setzte mich auf das Bett und fing konzentriert an zu basteln, bis ich etwas in der Hand hatte, was die Funktion einer Pfeife übernehmen konnte. "Bringst du meine Hose mit? Da ist Stoff und Feuerzeug drin," sah ich Theon an.

>Tom<
"Hm...anketten? Klingt interessant." versuchte ich einen Scherz, doch das passende Grinsen dazu gelang mir nicht wirklich. Ihn mit mir ziehend nahm ich seine Hand und wartete, bis er sich auf die Bank gesetzt hatte, um mich ganz frech auf seinem Schoß nieder zu lassen. Irgendwie wollte ich die neu gewonnene Nähe nicht wieder aufgeben und neben ihm zu sitzen war mir viel zu weit weg. "Wer ist denn zuerst abgehauen Bill?" fragte ich "Und außerdem hab ich gedacht...du wärst froh mich los zu sein." versuchte ich meine Gefühle zu offenbaren "Ich wollte doch mit dir sprechen...ich versteh ...nein ich hab dich nicht verstanden in dem Moment. War es nicht klar, dass sich unsere Wege irgendwann trennen? Hab ich das so falsch verstanden? Was hat dich veranlasst aus dem Fenster zu klettern...bitte, erklär es mir doch."

~Bill~
Tom stellte so viele Fragen und sagte so viele Sachen, auf die ich am liebsten sofort reagiert hätte, dass ich gar nicht wusste, wo ich anfangen sollte, als er mir den Raum gab etwas zu sagen. Ich entschied mich, ihm meine Flucht zuerst zu erklären. "Ich war verletzt, weil ich mich so von dir weggeschoben gefühlt hab. Deine Worte klangen für mich so, als würdest du gar nicht mit mir reden wollen... als würdest du noch nicht mal mit mir über eine Lösung nachdenken wollen. Das, was du gesagt hast... über deine und meine Welt... Tom, ich kann das nicht verstehen... worum geht es denn da genau?" Oh man... es gab so viel zu klären, aber diesen Punkt wollte ich jetzt wirklich erstmal verstehen.


~Vivian~
Ich legte die gebastelte Pfeife vorsichtig auf meinem Schoß ab und kramte den Stoff aus meiner Hosentasche. "Warst du etwa noch nie in der Situation, dass du Stoff hattest, aber keine Pfeife?" reagierte ich verwundert mit einer Gegenfrage und füllte vorsichtig etwas von dem Flex in die Mulde, die ich geformt hatte. "Dann ist das ja schon längst überfällig," hob ich meinen Kopf und grinste Theon an. "Du glaubst ja gar nicht, aus wie vielen Sachen man rauchen kann. Komm, setz dich," forderte ich ihn auf und gab ihm die Pfeife in die Hand, als er saß. "Du musst sie halt vorsichtig anfassen und pass auf, wenn du ziehst, dass du das Mundstück nicht mit deinen Lippen zusammendrückst," sagte ich und zog noch das Feuerzeug aus meiner Hose. "Ach ja... schmeckt ein wenig komisch... aber die Wirkung ist die selbe," reichte ich es ihm.

>Tom<
„Es geht um soviel Bill, darum dass ich keinen Job habe…keine Laros…keine Zukunft…ich hab keine Wohnung und auch keine Bleibe. Ich weiß nicht wie ich mich darum kümmern soll…es gibt nur den Weg loszuziehen und mir etwas zu suchen. Ich würde liebend gern eine Lösung finden, die für uns beide tragbar wäre, aber mir fällt einfach nichts ein…nichts womit es uns beiden gut gehen könnte. Ja wenn ich etwas erreichen würde, einen Fuß im Leben stehen hätte…aber…ich weiß, du kannst das wahrscheinlich nicht verstehen und ich weiß einfach nicht wie ich es erklären soll…kannst du wirklich nicht verstehen wie verschieden unsere Welten sind?“ Ich wusste nicht was ich ihm sagen sollte…ihm meine Gefühle erklären. „ich kann ja nicht einmal wirklich glauben, dass…dass du etwas für mich empfindest…das ist doch alles so neu für mich.“ Senkte ich meinen Kopf.

~Bill~
"Glaubst du etwa, bloß weil ich reich bin und deshalb all das an materiellen Sachen habe, was du aufgezählt hast, dass ich etwas Besseres bin als du?" fragte ich sanft, aber erstaunt. "Wenn du das denkst, dann denkst du gründlich falsch, Engel. Ich bin... ich bin kein guter Mensch... und das Geld, das ist... oh Gott... ich bin nicht fair mit dir... eigentlich muss ich noch... ach Scheiße," stotterte ich und spürte, wie die Angst in mich zurückkehrte. Ich wusste, dass ich keine Wahl hatte... ich musste Tom erzählen, wer ich war, damit er wusste, wofür er sich entscheidet... aber ich hatte es noch nie jemandem erzählt. Selbst die Menschen, die ich als Freunde empfand, wussten das nicht. Es war noch nie notwendig gewesen in diesem Punkt die Wahrheit zu sagen, doch jetzt... jetzt musste es sein... und ich hatte eine wahnsinnige Angst, dass Tom auf der Stelle gehen würde... eigentlich war ich mir ziemlich sicher, dass es so kommen würde. Gott... ich wollte nicht... aber wenn ich es jetzt nicht sagte, dann wäre alles eine Lüge, was in Zukunft passiert... oh man... warum musste denn alles so kompliziert sein?

>Theon<
Vorsichtig zog ich an der gebastelten Pfeife nachdem ich sie angezündet hatte. Es funktionierte tatsächlich. „Üäh…schmeckt aber sehr eigenartig.“ Führte ich meine Zunge immer wieder an meinem Gaumen entlang. Aber immerhin hatten wir eine Möglichkeit überhaupt zu rauchen. „Ich war tatsächlich noch nie in der Situation keine Pfeife zu haben…aber einmal is ja immer das erste Mal.“ Lächelte ich und übergab das glänzende Gebilde behutsam an Vivian. „Da kann ich ja mal wieder froh sein, dass du hier bei mir bist.“

~Vivian~
Ich zog schnell an der Pfeife, bevor die Glut aus ging und legte sie dann zur Seite. Als ich den Rauch in der Lunge hielt, legte ich mich hin, mit dem Kopf auf Theons Schoß, und pustete dann den Rauch aus. "Ich kanns gar nicht fassen, dass du noch nie Alupfeife oder so geraucht hast... das macht dich ja irgendwie voll zum Spießer," amüsierte ich mich. "... oder Snob oder so."

Tom<
„Es geht doch nicht darum wer ein besserer Mensch ist Bill…es …es geht einfach darum, dass ich nicht damit leben kann, dass du für mich bezahlst.“ Hob ich sein Kinn an, damit er mich wieder ansah. Es fiel mir selbst schwer ihn anzuschauen, aber es war offensichtlich, dass ihn etwas bedrückte und hier…hier kamen wir nur mit Ehrlichkeit weiter. „Sag mir was los ist Bill, was musst du noch? Und was ist nicht fair? Das ganze Leben ist nicht fair…nur du…du warst mehr als fair zu mir.“

~Bill~
"Engel... ich... dass du in mein Leben getreten bist, hat gerade alles bei mir verändert. Du hast Gefühle aus mir herausgeholt, von denen ich dachte... ich dachte, dass ich gar nicht dazu fähig wäre so zu fühlen. Ich verabscheue die Menschen... zumindest den allergrößten Teil. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich verlieben könnte... und jetzt, wo es so ist..." Bis hier hin schaffte ich es, für die Umstände gerade, relativ locker zu sprechen, doch jetzt schlug mir mein Herz hart in der Brust, weil ich dem, was ich sagen musste, immer näher kam. "Es gibt für mich auf einmal nichts Wichtigeres als dich... und das, was ich dir jetzt erzähle..." Ich sah mich kurz um, ob nicht unerwartet irgendwelche Zuhörer aufgetaucht waren. "... ich bitte dich darum, dass du mir erstmal zuhörst, bevor du... du musst das Recht haben zu wissen, wer ich bin, bevor du dich überhaupt entscheiden kannst, ob du... oh Gott, ich hab so eine Angst, dich zu verlieren, wenn ich es dir sage." Ich schaffte es kaum, einen Satz zu Ende zu bringen und mir wurde schlecht. Ich holte tief Luft und pustete sie geräuschvoll wieder aus. Meine Versuche, Tom in die Augen zu sehen, fielen immer nur sehr kurz aus, weil ich es nicht schaffte, seinem Blick stand zu halten. "Ich wusste ja nicht, dass du irgendwann auftauchen würdest... oh man... ich möchte, dass du weißt, dass ich alles aufgeben würde, um mit dir zusammen sein zu können." Oh mein Gott... ich hatte so eine Angst davor, seine Verachtung für mich in seinem Gesicht zu sehen, doch ich zwang mich, es endlich zu sagen. Ich quälte mich und auch Tom mit meiner Herauszögerei nur noch weiter. "Ich... mein Job... also... ich nehme Aufträge an..." Scheiße... wie erklärte man, was ich tat? Gab es dafür nicht irgendeine Bezeichnung? "Also wie soll ich das sagen? Meistens bin ich ein Dieb. Ich steige dort ein, wo sonst niemand rein kommt und stehle wichtige Dokumente oder sowas... aber es kommt auch immer mal wieder vor, dass ich nicht einbreche, um zu stehlen..." Soweit zu dem Part meines Jobs, bei dem ich nicht erwartete, dass es Tom so sehr schockieren würde. Ich konnte ihn nicht ansehen, als ich weitersprach. "An meinen Händen klebt Blut, Tom," sagte ich leise. Ich konnte es nicht anders ausdrücken. Was hätte ich sagen sollen? Ich bin ein Auftragskiller?

>Theon<
„Ja genau, ich bin ein Spießer…und ein Snob…du Mistkerl.“ Meine Stimme veränderte sich von gespielt tot ernst in eine belustigte und ich fuhr mit den Fingern kitzelnd über seine Seite, während meine andere Hand sich in seine Haare grub um ihn fest zu halten. „Dafür quäl ich dich jetzt bis wir ankommen.“ Drohte ich ihm lachend an.

~Vivian~
"Waaah," ließen seine kitzelnden Finger meinen Körper leicht zur Seite kuschen. "Du willst mich quälen, weil du ein Snob bist?" prustete ich los. "Hahaha... was für eine geile Begründung." Er hatte es bestimmt anders gemeint, aber ich hatte es so gehört und amüsierte mich da gerade königlich drüber.

>Tom<
Immer deutlicher spürend wie schwer es ihm fiel zu sprechen, zwang ich mich ihn nicht zu unterbrechen. Fast wollte Erleichterung in mir aufkommen...er machte so einen Aufstand weil er irgendwo einbrach?
'An meinen Händen klebt Blut, Tom' ich verstand es erst nicht. Hatte er bei seinem Job jemanden umgebracht....versehendlich? Doch plötzlich wusste ich, was er mir sagen wollte...er sah mich nicht an und seine Erscheinung verschwand ganz langsam vor meinen Augen. "Du....du hast..." erstarben die Worte in meinem Mund und ich sah mich plötzlich selbst...sah einen meiner zahlreichen Vorgesetzen vor mir und die Eisenstange in meiner Hand. Ich hörte das brechen der Knochen und die kalte Stimme, die mir hinterher rief. "Ich bring dich um Tom." Die Bilder wechselten...die Gesichter vor mir...die Gegestände in meiner Hand, doch sie Worte blieben die selben. "Ich bring dich um....du wirst nie wieder sicher sein." Die Erleichterung, die sonst immer in mir war...froh der Folgen entflohen zu sein...nichts davon verspürte ich diesmal...nur Angst war in mir. Panik vor diesen Worten, die plötzlich gegenwärtig wurden und ich merkte nicht einmal, dass ich von Bills Schoß aufstand, immer weiter von ihm wich...Schritt für Schritt rückwärts ging. "Nicht ich...du warst es...wer...nein....nein bitte...tu mir das nicht an." stotterte ich, als ich wieder Bill vor mir hatte. Bill...in den ich mich verliebt hatte...Bill, der mir wichtiger geworden war, als es je jemand gewesen war...Bill. Immer weiter trieb es mich von ihm weg und ich sah nicht wohin mich meine Füße trugen, sah nicht das Ufer, das bedrohlich in meine Nähe kam. Sah nur Bill und die Erkenntnisse in meinem Kopf. Ein nächster Schritt und ich verlor den Boden unter meinen Füßen...das Wasser schlug über meinem Kopf zusammen.

~Bill~
Ich sah auf, als Tom von mir wich, doch anstatt der erwarteten Verachtung, zeigte sich Panik in seinem Gesicht... oh Gott... damit hatte ich nicht gerechnet, und es schockte mich, dass meine Beichte ihn auf diese Art traf. Ich musste mich tierisch zurückhalten, nicht meinem Gefühl hinterherzugehen, das ihn in seiner Panik beschützen wollte, ihn in den Arm nehmen wollte, ihm sagen wollte, dass er bei mir sicher war... doch ich war der Grund dafür, dass es ihm so ging... und plötzlich ging alles ganz schnell. Noch bevor ich mich verfluchen konnte, kippte Tom nach hinten weg und verschwand unter der Wasseroberfläche und ich sprang instinktiv auf und ihm hinterher, zog seinen Körper aus dem Wasser und legte ihn am Ufer ab. "Oh Gott, Tom... ist alles in Ordnung? Hast du dich verletzt?" sprang die pure Sorge um ihn in mir an und überdeckte gerade alles Gesagte.

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