#271

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 23.08.2009 22:46
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

Zitat von schäfchen
Uff. Irgendwie war das kürzer als sonst *maul
vielleicht hab ich auch nur Wahrnehmungsstörungen *am Wein liegen könnte*



Eindeutig weininduzierte Wahrnehmungsstörungen
Das Kapitel ist nicht kürzer als sonst.

... und ich hoffe mal nicht, dass du bei mir den Belag an meiner Hausmauer abkratzen kommen musst
... ansonsten bist du natürlich immer herzlich eingeladen xD
Beim nächsten Kapitel fehlen allerdings noch komplett alle Wörter^^

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#272

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 24.08.2009 06:21
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

oh... okay
das hab ich jetzt am Montagmorgen gebraucht^^

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#273

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 25.08.2009 20:18
von Erna

Hm, hier weiß ich echt manchmal nicht, ob ich etwas nicht verstehe, weil ich´s irgendwann überlesen hab, ich es vergessen hab, oder es noch nicht aufgeklärt wurde^^
Egal
Jetzt in diesem Moment würde ich Lilith gerne kennen lernen.
Ich finde es gut, dass es Bill ist, der "noch nie Drogen genommen hat"

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#274

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 25.08.2009 21:42
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

Zitat von thErnaRex
Hm, hier weiß ich echt manchmal nicht, ob ich etwas nicht verstehe, weil ich´s irgendwann überlesen hab, ich es vergessen hab, oder es noch nicht aufgeklärt wurde^^
Egal



Nachfragen willst du offenbar nicht. Was soll ich sagen? Egal?^^

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#275

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 26.08.2009 06:31
von Erna

Zitat von Lowy

Zitat von thErnaRex
Hm, hier weiß ich echt manchmal nicht, ob ich etwas nicht verstehe, weil ich´s irgendwann überlesen hab, ich es vergessen hab, oder es noch nicht aufgeklärt wurde^^
Egal



Nachfragen willst du offenbar nicht. Was soll ich sagen? Egal?^^




Nee, will ich ganz offenbar nicht^^
Könnt ich auch gar nicht. Es ist ja nichts Großes oder Wichtiges und mir gehts da wie Schäfchen, nach dem Lesen is es wieder aus meinem Kopf raus.

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#276

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 26.08.2009 15:41
von Gosu • Besucher | 2.584 Beiträge

Ah...ein neues Kapitel!

Ich hoffe, ich finde heute Abend Ruhe zum Lesen *es genießen will*

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#277

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 06.09.2009 21:36
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

hörst du mich leise kratzen?

*kratz kratz*^^

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#278

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 06.09.2009 21:56
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

Ich hör nichts *so laut Musik hier an ist*^^

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#279

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 06.09.2009 22:00
von Erna

geil


Hier war das übrigens mit dem "egal" Kim *gerade gesehen hab* das meintest du bestimmt.

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#280

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 06.09.2009 23:01
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

*lauter kratz*

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#281

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 07.09.2009 07:49
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

Zitat von schäfchen
*lauter kratz*





also das Kapitel wird sicherlich noch eine Weile brauchen *mir mal wieder jeden Satz mühsam aus den Fingern zieh und dann damit doch nicht zufrieden bin* ... weit bin ich auch noch nicht *wenig Ruhe dafür find*

*dich so lange mit Küssen vertröst*^^

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#282

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 07.09.2009 16:47
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

hmpf

aber okay

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#283

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 07.01.2010 00:11
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 25. Kapitel ... Teil 1 ~


Bills Zeitgefühl hatte sich in dem Moment verabschiedet, in dem der Rausch auf ihn eingestürmt war. Seine anfängliche Angst war rasch in pure Überforderung ausgeartet, doch Tom hatte ihn gehalten und ihm darüber hinweggeholfen. Er wusste nicht, ob der Zustand dieser kompletten Reizüberflutung nun dreißig Sekunden oder fünf Minuten angedauert hatte, aber das war nun auch völlig unwichtig. Er lag mit dem Rücken auf dem Bett. Was seine Beine machten? Das wusste er nicht, und das war auch komplett unwichtig. Das Zimmer sah aus, als wäre es in ein Bildbearbeitungsprogramm gefallen, und jemand hätte den Weichzeichner und den Farbregler aufgedreht. Sogar Tom sah so aus. Er nahm seine Hand vor seine Augen, drehte sie langsam. Sie schien wie gemalt. „Sind wir jetzt in einem Comic?“ fragte er verblüfft und hörte, wie seine Freunde in schallendes Gelächter ausbrachen. Beim Begreifen seiner eigenen Komik, blieb ihm selbst nichts Anderes übrig, als mit einzusteigen.

„Jetzt komm endlich mit ins Wasser, du Comic-Held,“ stupste Tom seinen Zwilling an, doch als der mit einem geglucksten „Erstmal lachen vor lauter Können“ reagierte, warf ihn seine eigene, erneute Lachattacke selbst zurück aufs Bett und zwang ihn für die nächste Minute in gekrümmter Haltung liegen zu bleiben. Als er endlich einigermaßen gut Luft bekam, traf sein Blick auf den seines Bruders, und als hätten sie durch die Augen des Anderen Lachgas inhaliert, prusteten sie bereits beide wieder los.

Lilith und Andi fanden das Ganze nicht weniger lustig. Inzwischen konnten sie nur noch die Beine ihrer Freunde sehen, und an denen allein konnte man schon erkennen, wie viel Spaß sie hatten. „Ich glaube, die schaffen es allein nicht zurück ins Wasser,“ amüsierte Andi sich.

„Na… das lässt sich ja ändern. Wofür hat man denn gute Freunde?“ kicherte Lilith und zog Andi mit aus dem Wasser. „Haha… immerhin hast du es ja schon geschafft, dir zwei Knöpfe zu öffnen,“ lachte sie, als Bill in ihr Blickfeld kam und seine helle Brust unter dem Schwarzen Stoff seines Hemdes auffiel.

Tom hob protestierend seine Hand. „Nein, das war ich,“ wieherte er unter Tränen. Er drohte vor Lachen zu ersticken… hach, es war herrlich.

Bill konnte auch nicht mehr. „Ich brauche mehr Arme,“ quietschte er. Seine Hände hielten instinktiv seinen Bauch, doch ihm fehlte die Hand, die auf seinen Schenkel klopfen wollte, und zwei weitere, deren Finger seine überlastete Wangenmuskulatur kneten würden. Seitdem die Wirkung der Droge eingesetzt hatte, hatte er keine Bewegung aus eigenem Willen gemacht. Er schaffte es ja noch nicht mal zu wissen, was sein Wille war. Ihm fehlte jegliche Konzentration auf gewesene oder zukünftige Sekunden, war gefangen im Hier und Jetzt. Alles war so bunt, so witzig und ungemein befreiend.

Andi behielt, trotz allgemeinem Gelächter, dem er selbst nicht entkommen konnte, sein Ziel vor Augen. „Wollt ihr hier liegen bleiben oder mit ins Wasser?“ versuchte er kichernd zu ergründen.

„Ins Wasser,“ jubelten die Zwillinge im Chor, und ihre synchrone Antwort trieb sie aus ihrem fast überlebtem Lachanfall direkt in den nächsten hinein.

Bill bis auf seine enge Shorts auszuziehen, war wie ein Schwein zu fangen, zumindest wenn man sein Quieken als Maßstab nahm, und Toms Grunzen nebenbei verstärkte den Eindruck nur noch. Jedenfalls hatten sich Lilith und Andi ihre Verschnaufpause redlich verdient, als sie die beiden Verrückten nach etlichen Anläufen und mehreren gefühlten Zeitepochen später im sprudelnden Becken verstaut hatten, ohne dass sie gleich untergingen.

Der Schwarzhaarige lachte sich gemeinsam mit den Anderen noch ein wenig tot, bevor sich die beruhigende Wirkung der Blubberblasen und der zunehmende Gewöhnungsgrad an diesem außergewöhnlichen Zustand etwas durchsetzen konnten. Erschöpft lehnte er seinen Kopf an den Rand des Pools und schloss seine Augen. Bisher war er viel zu überdreht gewesen, um die Musik zu hören, die bereits die ganze Zeit den Raum beschallte, doch jetzt strömte sie wie neu erschaffen durch seine Gehörgänge und flutete auf ganz besondere Weise sein Herz. So wie jetzt hatte er die Töne noch nie vernommen. Die Droge schien all seine Sinne zu konzentrieren und im gleichen Atemzug zu erweitern. So wie die Farben deutlicher hervortraten, so nahm er auch die Klänge viel intensiver wahr, als er es je für möglich gehalten hatte. Das Wasser streichelte seine Haut wie die eines Geliebten, und es roch nach purem Glück. Er achtete nicht darauf, worüber die Anderen gerade lachten. Bill tauchte ab in seine persönliche neue Erfahrung, die wie für ihn geschaffen schien, und ließ sich einfach von dem berauschenden Zustand berauschen. Erst die Anfangsmelodie eines ganz speziellen Liedes brachte ihn dazu, seine Augen wieder zu öffnen. Lilith lächelte ihn bereits an, und er wusste, was jetzt unweigerlich kommen musste. „Wo hast du das denn ausgegraben?“ grinste er, während er sich erhob und seiner Freundin galant die Hand reichte.

„Hab ich auf deinem Laptop gefunden,“ ließ Lilith sich von ihm aufhelfen und aus den Wellen aufs Festland hinausbegleiten. Sie kicherte, als Bill sich, pitschnass wie er war, leicht vor ihr verneigte, antwortete jedoch, wie es sich gehörte, stilecht mit einem angedeuteten Knicks.

Sein Blick fixierte ihre Augen, als er eine Hand auf ihren Rücken legte und sie ganz nah zu sich heranzog. Er konnte fühlen, wie sich sein Atem mit ihrem verband. Eine kribbelnde Aufregung strömte in ihn, als er auf den richtigen Takt in der Musik wartete, und obwohl er es nicht beabsichtigte, konnte er nicht aufhören Lilith anzulächeln. Sie strahlte so unendlich schön, und alles an ihr wirkte so liebenswürdig und zauberhaft. Nicht nur seine äußeren Sinne waren geschärft wie nie, auch die tiefe Wahrnehmung von Liebe schien unter dem Einfluss der Droge eine ganz neue Dimension anzunehmen. Er war sich sicher, dass er noch nie so viel für seine Freundin empfunden hatte, wie in genau diesem Moment, und er wusste, er musste es ihr nicht sagen. Bill und Lilith brauchten gerade keinerlei Worte.

Worte… die fehlten sowohl Andi als auch Tom in den nächsten Minuten, in denen sie ihre Augen nicht von dem tanzenden Paar lassen konnten. „Das ist kein Tanz… das ist `ne Peepshow,“ krächzte Tom schließlich heiser. Seine Kehle fühlte sich an wie ausgestorben, und er konnte sich nicht entscheiden, ob er sich tatsächlich um etwas zu trinken kümmern sollte, oder ob er doch beim Anblick der fast nackten, nassen Körper, die sich so teuflisch sexy im Fluss der Musik aneinander rieben, lieber nur geil werden wollte.

Andi bekam langsam auch Lust, sich zu bewegen. „Sollen wir auch tanzen?“ fragte er Tom.

Ein Glucksen löste sich aus dem staubigen Hals des Blonden, und hätte er endlich etwas zu trinken gehabt, dann hätte er sich sicherlich gerade verschluckt. „So wie die Beiden?“ witzelte er, während der Zeigefinger seiner rechten Hand auf die miteinander verschmolzenen Freunde deutete, die dem Namen Dirty Dancing eine ganz neue Dimension hinzufügten. Die Vorstellung von Andi und ihm in den Posen, die Bill und Lilith da gerade hinlegten, ließen Toms sexuelle Phantasien, die ihm bis eben noch den Puls heftig hatten ansteigen lassen, wie an Wände geworfene Eier zerplatzen. Stattdessen hatte er das groteske Bild von sich und seinem ehemaligen Mitbewohner im Kopf. Das war nicht mehr sexy. Das war ein Bild des Grauens, über das er sich im Moment nur schlapp lachen konnte, und das tat er auch spontan.

Andi fand die Vorstellung auch witzig, und genau deshalb hatte er da auch Bock drauf. Er stand auf. „Lass es uns probieren,“ forderte er Tom auf, und musste fast genau so lachen wie sein Gegenüber.

Der Blonde ergriff die Hand, die sein Freund ihm entgegenstreckte, ließ sich von ihm aufhelfen, und gemeinsam verließen sie den Pool. Wie Bill es vor ein paar Minuten mit Lilith gemacht hatte, zog Tom nun Andi in seine Arme und sah ihm tief in die Augen. Er versuchte sein breites Grinsen zu unterdrücken, doch das gelang ihm nicht. Langsam bewegte er seinen Kopf vorwärts, bis seine Wange sanft auf die seines Freundes traf. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass irgendeine Droge mich so breit macht, dass ich mit dir tanzen würde?“ flüsterte er amüsiert und löste sich, erneut lachend, von Andi. Er schnappte sich eines der Handtücher, die am Beckenrand lagen, trocknete sich notdürftig ein wenig ab und machte sich auf den Weg Richtung Küche. Ihm kam es vor, als wäre er eine halbe Ewigkeit gelaufen, als er sie endlich erreichte, doch durch seinen Kopf waren unterwegs so viele spinnige Gedanken getanzt, dass er jetzt nicht mehr wusste, was er eigentlich hier wollte, und ob er überhaupt in dem Raum gelandet war, zu dem er aufgebrochen war. Verwirrt blieb er stehen und sah sich um, während er versuchte, seine grauen Zellen in Ordnung zu bringen. Es dauerte zwar einen Moment, doch dann gab ihm sein kratzender Hals einen entscheidenden Hinweis, der sein Erinnerungsvermögen wieder aufleuchten ließ. Da wollte ja noch eine Wüste beseitigt werden, und das jetzt möglichst schnell. Als er die kühle Flüssigkeit direkt aus der Flasche seine Kehle hinunterlaufen ließ, war das so erquickend, dass er erleichtert seufzte, als er schließlich seinen Durst gestillt hatte. Er fischte zwei weitere Flaschen aus dem Kühlschrank und quiekte kältegeschockt auf, als er sie unbedacht unter seinen Arm klemmen wollte. Gerade hatte er mit einem Fuß die Kühlschranktür zugekickt, als Lilith die Küche betrat.

„Oh gut… Wasser,“ steuerte sie zielstrebig auf den Blonden zu und nahm ihm eine Flasche aus der Hand. Wie Tom eben auch, schraubte sie nur den Deckel ab, bevor sie sie an ihre Lippen setzte, und verzichtete auf die Benutzung eines Glases.

„Das war echt heiß,“ musste Tom loswerden. „Also euren Tanz meine ich jetzt.“ Es fiel ihm einigermaßen schwer, Lilith ins Gesicht zu sehen. Sie war noch nackter als sonst, und wie von Magneten angezogen, schlich sich sein Blick immer wieder unkontrolliert zu den Bereichen ihres Körpers, die er für gewöhnlich stoffbedeckter zu sehen bekam. „Ihr müsst das oft geübt haben. Das sah nicht so aus, als müsste einer von euch noch über die Schritte nachdenken,“ zwang er sich, ihr wieder in die Augen zu schauen. Er warf die Sätze in den Raum, als wären sie Feststellungen, doch eigentlich waren sie Fragen, von denen er hoffte, dass Lilith sie ihm ungefragt beantworten würde. Von dem Kapitel Tanzen hatte Bill ihm noch gar nichts erzählt, und das eben zu sehen, hatte ihn nicht nur angemacht, sondern auch überrascht. Das war kein mal eben so aus dem Bauch heraus getanztes Aneinandergeschmiege gewesen, sondern eine richtig gut durchdachte Choreographie, für die man hart arbeiten musste, um sie am Ende so zeigen zu können, wie die Zwei es eben getan hatten. Er war einfach neugierig und wollte mehr darüber erfahren, doch Lilith gab vorerst gar nichts preis und ignorierte seine Hoffnung.

„Darf ich dich etwas über Bill fragen, was du als sein Zwilling wissen könntest?“ legte sie, im Gegensatz zu Tom, eine eindeutig identifizierbare Frage vor und stellte die Flasche auf der Arbeitsfläche neben sich ab.

„Klar… frag,“ reagierte der Blonde.

„Sag mal ehrlich, Tom. Ist Bill schwul?“ Eigentlich war Lilith sich sicher, dass sie Recht hatte mit ihrer Vermutung, aber da Bill sich selbst darauf nicht festlegen wollte und sein Verhalten diesbezüglich auch manchmal uneindeutig war, blieb immer noch dieser Rest Zweifel, der sie in bestimmten Momenten einfach ein wenig wahnsinnig machte. Jetzt gerade war so ein Moment.

„Na ja… du bist hier und redest mit mir, oder?“ war Toms Antwort, die er für eindeutig hielt.

Für Lilith jedoch war eindeutig etwas Anderes. „Ja sicher rede ich mit dir. Hat das jemand angezweifelt?“ verwirrte sie Toms Aussage, doch das ließ sie mal kurz so stehen und kehrte zu ihrem Ursprungsinteresse zurück. „Aber was denkst du denn nun?“ setzte sie noch mal an. „Ist Bill schwul oder nicht? Ja oder nein?“ gab sie ihm die Auswahl der beiden Antwortmöglichkeiten vor. So schwer konnte das doch wohl nicht zu entscheiden sein.

„Das Thema beschäftigt dich ziemlich, nicht wahr?“ schaffte Tom es unbeabsichtigt dennoch, ihre klaren Vorgaben zu umgehen. Ihm war schon mehrfach aufgefallen, wie Lilith in kleinen Nebensätzen versuchte, Bill davon zu überzeugen, dass sie über dessen sexuelle Orientierung besser Bescheid wüsste als er selbst.

„Das ist ja wohl kein Geheimnis. Nun sag schon,“ drängelte die Schwarzhaarige ungeduldig.

Liliths Ungeduld ließ Tom schmunzelnd in so eine bewusste Gemütlichkeit fallen. Irgendwie musste er fast immer so reagieren, wenn ihm jemand so dringend etwas entlocken wollte. „Also ich sag es mal so…,“ sprach er absichtlich langsam und ließ sich Zeit beim Luftholen für den nächsten Satzteil, genoss dabei den Anblick von Lilith, deren Brustkorb sich vor Spannung aufplusterte. Er griff seine erste Erklärung, die sie nicht verstanden hatte, erneut auf. „Wenn ich derjenige gewesen wäre, der eben diesen Tanz mit dir getanzt hätte… dann würdest du jetzt nicht in der Küche stehen und dich mit meinem Bruder unterhalten.“ Mit einem vielsagenden Blick ließ er seine Aussage nun absichtlich ein klein wenig offen. Dass er es eben offensichtlich geschafft hatte, sie kurz zu verwirren, war Premiere für ihn, und er hoffte, sie würde vielleicht noch mal so verpeilt gucken wie eben. Das war süß gewesen. In diesem Augenblick hatte er Glück mit seiner Hoffnung. Sie sah ihn tatsächlich noch mal etwas desorganisiert an… hach. Sie war echt wundervoll. Er konnte zusehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete… viel zu schnell für seinen Geschmack, denn die Verwirrung in ihrem Gesicht schwand bereits wieder, bevor sie sich so richtig ausbreiten konnte.

„Ich hoffe, du willst damit ausdrücken, dass du mich bereits flachgelegt hättest, bevor das Lied zu Ende gewesen wäre,“ versuchte Lilith Toms Blick mit seiner Äußerung in Zusammenhang zu bringen.

Tom grinste. Er mochte Liliths Art, die Dinge beim Namen zu nennen und sie auf den Punkt zu bringen. „Genau das wollte ich damit ausdrücken,“ stimmte er ihr zu.

Liliths Schlussfolgerung erstaunte sie jetzt doch selber. „Willst du damit etwa sagen, dass du tatsächlich auch glaubst, dass Bill wirklich schwul ist?“ Es fehlte noch ein Ja oder ein Nein. Sie brauchte es unbedingt.

„Ja… aber sag’s ihm nicht andauernd,“ riet er ihr. „Ich denke, das würde er gern selbst herausfinden.“

Da war es. Das so lang ersehnte Ja. Und das kam nicht von irgendjemandem, sondern von jemandem, der es wissen musste. Lilith fühlte sich, als hätte ihr ein Arzt nach einer schweren Operation gesagt, dass sie ihr Bein, trotz vorhergehender Amputationsdiagnose, doch noch retten konnten und sie wieder vollständig gesund werden würde. „Oh Gott, ist das geil,“ seufzte sie erleichtert, bevor sich die Freude darüber noch wirksamer in ihr ausbreitete. Es tat gut, endlich diese Bestätigung zu bekommen. Das tat richtig, richtig gut. Ein aus tiefstem Herzen kommendes „Oh, danke, Tom. Du bist der Beste“ begleitete sie, als sie Benanntem glücklich um den Hals fiel und ihm einen dicken Kuss auf die Lippen drückte. Sie wollte am Liebsten die ganze Welt umarmen.

Eigentlich wäre es dem Blonden nicht entgangen, dass ihre nackte Haut bei der Umarmung für einen Moment auf seine entblößte Haut getroffen war, doch er war so überrumpelt von Liliths unerwartetem Ausbruch an Überschwänglichkeit, dass er davon tatsächlich komplett abgelenkt war. Jetzt stand sie hibbelnd vor ihm und strahlte wie ein Stück angereichertes Uran. „Warum macht dich das so happy?“ kam es Tom trotz Drogenverstrahlung verwundernswert vor. „Ich dachte, dir wäre das eh schon die ganze Zeit klar.“

„Ja… war es ja auch… also so eigentlich… fast,“ fing Lilith an, doch sie bemerkte ziemlich schnell, dass eine ehrliche Beantwortung der Frage viel zu kompliziert und ausführlich hätte ausfallen müssen, und dazu hatte sie weder Lust, noch war Tom derjenige, dem sie ihre Gefühle dazu ehrlich erklären wollte. „Ich steh einfach drauf, Recht zu haben,“ lächelte sie ihr Gegenüber deshalb an, und erfreute sich einfach weiter an ihrer Freude. „Ach, komm her, ich muss dich noch mal drücken.“

Schwupsdiwups… schon schlangen sich schlanke Arme um seinen Leib und Lilith kuschelte sich an ihn wie ein schnurrendes Kätzchen. Das war alles Andere als unangenehm. Tom schloss seine Arme um ihre Schultern, darauf achtend, sie nicht mit der kalten Flasche, die er noch in der einen Hand hielt, zu berühren, und im selben Augenblick wurde ihm diese weiche Haut und diese bildschöne Frau so gegenwärtig. Sie ließ ihn nicht wieder los, und ihre Finger fingen leise an, auf seinem Rücken zu zeichnen. Ihr Duft stieg ihm betörend in die Nase, und er konnte ihren Atem auf seiner Brust fühlen. Seine freie Hand fing auch langsam an, weitere Zentimeter dieser himmlisch samtenen Haut zu ertasten. So lange und so fast unbekleidet hatten sie sich noch nie umarmt, und Tom spürte, wie das sekündlich gefährlicher wurde. Er musste sich zurückhalten, als seine Finger das dünne Band erreichten, das Liliths Bikinioberteil zusammenhielt, es ihr nicht einfach zu öffnen. Sie fühlte sich so aufregend an… so nach Frau… es war inzwischen echt lange her für ihn…

Lilith genoss Toms Umarmung und auch seine zärtlichen, vorsichtigen Hände, doch ihr Kopf schaltete dabei nicht ab, wie er es eigentlich hätte tun sollen. „Du bist nicht schwul, oder?“ Das musste sie einfach noch fragen.

Der Blonde wunderte sich über die Frage, antwortete dieses Mal aber einfach gerade heraus. „Nein, bin ich nicht.“

„Und warum glaubst du das dann von Bill?“ Lilith fragte sich, ob eineiige Zwillinge unterschiedlich sexuell orientiert sein konnten, oder ob das nicht irgendwie gleich angelegt sein musste.

„Weil er auf Frauen nicht so reagiert, wie ein Mann reagieren müsste, wenn er auf Frauen steht,“ sagte Tom leise und meinte damit nicht die äußeren, plumpen Reaktionen, die Männer auf Frauen haben können, sondern das, was er insgesamt von seinem Bruder wahrnahm. „Du bist da wohl seine große Ausnahme.“

Lilith hob ihren Kopf von Toms Schulter und sah ihm in die Augen. „Großer Irrglaube passt da wohl besser,“ fand sie.

„Nein. Das passt überhaupt nicht,“ widersprach Tom und checkte langsam ein wenig von dem, was Lilith so beschäftigte, außerdem kamen ihm Zweifel daran, ob sie überhaupt wusste, was sie seinem Bruder bedeutete, sonst hätte sie das sicherlich nicht so gesagt. „Hast du eigentlich eine Ahnung, wie Bill über dich spricht, wenn du nicht da bist, wie er von dir schwärmt?“ lag etwas Verwunderung in seiner Stimme, bevor er versuchte zu verdeutlichen, was er durch Bill über Lilith wusste. „Weißt du, mit welchen Namen er uns in seinem Handy eingetragen hat? Mich hat er unter Tom abgespeichert und Andi unter Andi, Micha unter Micha, Luka unter Luka. Langweilig, oder? Du kannst alle Einträge bei ihm durchsehen. Es ist so öde… bis man darüber stolpert, dass es nur einen einzigen Eintrag gibt, der von diesem Schema abweicht… und der belegt dann auch noch den ersten Platz in seiner Kurzwahlliste… noch vor mir,“ mimte er einen angedeuteten Schmollmund. „Du ahnst schon, worauf ich hinaus will, oder… Schatz?“ betonte er auf besondere Weise das Wort Schatz, den Namen, den sein Zwilling zu Liliths Nummer in sein Handy eingegeben hatte. „Bill macht so was nicht, ohne sich dabei etwas zu denken… und er benutzt auch keine Kosenamen aus Gewohnheit. Wenn er dich Schatz nennt, dann bist du sein Schatz… und dann meint er das wortwörtlich. Wenn ich nicht wüsste, dass sein Herz so groß wäre, dass wir alle darin unseren besonderen Platz finden, wäre ich so eifersüchtig auf dich, dass ich zum Mädchen werden würde, um dir die Augen auszukratzen,“ grinste er bei seinen letzten Worten. Das Thema war ernst, doch das änderte nichts daran, dass nach wie vor ihre nackte Haut auf seine traf, und es änderte auch nichts daran, dass sie unfassbar reizend war und so nah, dass das für den Blonden einfach nicht auszublenden war… außerdem hatte er gerade das Gefühl, sie fast schon genau so zu lieben, wie Bill es tat. Das machte die ganze Situation ein wenig komisch für ihn.

Ganz deutlich konnte Lilith die Aufrichtigkeit ins Toms Worten, die ihr tatsächlich ihre Augen etwas weiter öffneten, empfinden. Dafür war sie ihm wirklich dankbar, und dafür fand sie ihn auch so liebenswürdig. Sie hatte gewusst, dass Bill sie unter Schatz abgespeichert hatte, doch sie hatte tatsächlich nicht geahnt, dass sie damit sein einziger Schatz in seiner Liste war, und auch nicht, dass sie dort auf dem ersten Platz stand. Sie kannte ihren Freund so gut, dass sie wusste, dass das tatsächlich etwas bedeutete. Toms Beispiel machte ihr emotional etwas klar, was sie in der Form in den letzten Wochen nicht so gut wahrnehmen konnte, und er brauchte auch gar nicht weiterreden. Sie hatte genau das verstanden, was er ihr auch vermitteln wollte. Jetzt wusste sie nur nicht, was sie dazu sagen sollte. Das musste irgendwie erstmal sacken. Eine wohlige Ruhe schwebte wie eine weiße Wolke heran. Lilith setzte sich auf sie. „Danke,“ flüsterte sie, bevor sie Tom erneut küsste, doch dieses Mal nicht so stürmisch, so spontan und überdreht wie vorhin. Dieses Mal war sie auf den Kuss als solches konzentriert, und auf diese Wahnsinnslippen, die zu einem Mann gehörten, den sie nicht nur körperlich unheimlich anziehend fand. Sein Platz in ihrem Herzen war bereits gesichert.

Gegen Liliths Reaktion hatte der Blonde rein gar nichts einzuwenden. Küssen statt Quatschen. Das war ein Motto, das er nur unterstützen konnte, und das tat er mit all dem Gefühl, das er gerade für sie in sich hatte. Ihre Zungen fanden sich nicht zögerlich und ihre Hände ertasteten sich immer intensiver, erregender. Ihr Kuss entwickelte gerade die richtige Leidenschaft, als Lilith sich plötzlich mit einem aufgeschreckten Quieken von ihm löste, etwa zwei Meter rückwärts sprang und ihn dabei entsetzt ansah. Es dauerte einen Moment, bis er begriff, dass er offenbar seine Konzentration auf seinen Arm verloren hatte und Lilith mit der eiskalten Flasche berührt haben musste. Ihr Erschaudern, zusammen mit ihrem hörbaren Einziehen der Luft, bestätigte seine Theorie. „Ups,“ sagte er und musste schon wieder lachen.

„Oah... dich zu küssen ist ja voll gefährlich,“ näherte sich die Schwarzhaarige kichernd wieder an und nahm Tom sicherheitshalber die Flasche aus der Hand, bevor sie ihm grinsend noch ein Küsschen aufdrückte. „Gehen wir wieder rüber und knutschen dort weiter?“ fragte sie verführerisch. Es war hier in der Küche zwar nicht kalt, aber auch nicht warm genug, um sich für längere Zeit nur in nassen Poolklamotten aufzuhalten. Dazu hätte Feuer im Kamin brennen müssen.


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#284

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 07.01.2010 00:14
von Lowy • Besucher | 28.932 Beiträge

~ 25. Kapitel ... Teil 2 ~


„Das ist neu, oder?“ flüsterte Lilith. Sie musste jetzt endlich mal fragen, nachdem sie nun schon bestimmt über eine Minute lang wie eingefroren hier standen und immer noch nicht bemerkt worden waren.

„Mhm,“ bestätigte Tom etwas abwesend. Es war absolut nicht ungewöhnlich, dass man Bill und Andi miteinander kuschelnd vorfand, auch, dass sie sich küssten war nicht fremd, doch dass sie dabei auch ihre Zungen benutzten, war tatsächlich neu... und von kuscheln konnte man genau genommen gar nicht sprechen. Andi lehnte mit seinen Schultern an der Wand, aber auch nur mit seinen Schultern. Der Rest seines schlanken Körpers legte sich so geschmeidig an den von Bill, dass man bei nur kurzem Hinschauen denken könnte, dort stünde nur eine Person, allerdings mit zwei Köpfen. Ihre Lippen liebten sich in einem Augenblick verspielt und zärtlich, und im nächsten Augenblick jagten sich ihre Zungen gegenseitig, und sie stöhnten sich mit geschlossenen Augen in ihre offenen Münder. Sie wirkten, als würde es um sie herum nichts geben. Bills Hände hielten Andis Nacken, während Andis Hände sich nicht entscheiden konnten, ob sie sich an Bills Rücken festhalten wollten oder ihn lieber streicheln sollten. Dass sie nicht voneinander lassen konnten, war nicht nur anhand der Zeit, die Tom und Lilith nun bereits zusahen, zu erkennen. Wäre da nicht die Musik gewesen, die aus allen Boxen ein unpassendes Hip Hop Stück über die Szene legte, hätte man das Knistern zwischen den Beiden sicherlich deutlich hören können. Im allerersten Moment war Tom von dem Anblick nur verwirrt gewesen, dann erstaunt, und dann wusste er erstmal nicht, was er davon halten sollte, doch nach einigen Gedankenturbulenzen und Gefühlswallungen war er inzwischen an einem Punkt, an dem er bemerkte, was für einen Reiz dieses Bild hatte. Es fesselte ihn und ließ seinen Puls schneller schlagen.

„Sollen wir sie ein bisschen ärgern?“ flüsterte Lilith wieder. Ihr sprang der Teufel aus dem Gesicht, während der Schalk in ihrem Nacken belustigt dabei zusah. „Wir haben eiskaltes Wasser,“ grinste sie voller Schandtatendrang, während sie wie zum Beweis die Flasche in ihrer Hand ein Stück anhob.

Tom wollte gerade reagieren, als Bewegung in das küssende Paar kam, die ihn so ablenkte, dass er spontan vergaß, was er sagen wollte. Dafür stupste er Lilith mit seinem Arm an, um ihren Blick auch wieder auf die Szene zu richten.

Sie sahen, wie Andi sich eine von Bills Händen aus seinem Nacken nahm und seinen Körper Richtung Wand zurückschob. Er löste den Kuss nicht, als er Bills Finger auf direktestem Weg in seine Shorts führte, doch in dem Moment zog der Schwarzhaarige seinen Kopf zurück und sah ihn leicht fragend mit einer Mischung aus Verwunderung und Faszination an. Direkt darauf umspielte ein kurzes Lächeln seine Mundwinkel und es sah aus, als würde pure Liebe aus seinen Augen strömen. Seine Lippen näherten sich erneut dem geöffneten Mund seines alten Freundes.

Tom schluckte, als er zusah, wie Bills Hand sich unter dem engen Stoff eigenständig anfing zu bewegen. Sein Zwilling tat es auf diese langsame, lustvolle Weise, von der er genau wusste, wie sie sich anfühlte. Hitze sammelte sich zwischen seine Lenden und breitete sich überall aus, und als Andi sich mit einem überwältigten Stöhnen aus dem Kuss löste, spürte er diesen eigenartigen Stich, der ihm klar machte, dass er wohl doch nicht so frei von Eifersucht war, wie er gedacht hatte, und plötzlich fiel ihm auch wieder ein, was er sagen wollte. „Okay… Angriff… ich zähl bis drei,“ gab er leise vor, während er bereits den Verschluss seiner Flasche öffnete. Wie auf Mokassins schlichen sie sich noch ein Stück näher an ihre Beute, Lilith mit dem Schalk voran, Tom dicht hinter ihr. „Drei,“ flüsterte der Blonde, die ersten beiden Zahlen überflüssig findend, und preschte gemeinsam mit seiner Verbündeten vor.

Bill hatte das Pech, von der ersten Wasserladung das Allermeiste abzubekommen. Sein spitzer Schrei hätte Glas zum Springen bringen können, und Lilith fing vor Spaß lauthals an zu lachen. Tom nutzte den Überraschungsmoment, um Andi frontal noch eine weitere Fuhre Abkühlung zu verpassen und dann schleunigst das Weite zu suchen. Das war auch notwendig, denn Andi rannte ihm sofort in Racheabsicht hinterher. Auch Lilith musste Land gewinnen, nachdem Bill den ersten Schock überwunden hatte. Vor Freude quietschend nutzte sie alles in diesem Raum, worum man herumrennen konnte, um seinen Vergeltungsmaßnahmen zu entgehen. Das klappte so lange, bis ihr Freund sie mit einem beherzten Sprung zu fassen bekam und es schaffte, ihr die Flasche zu entwenden. Zwar konnte sie ihm im nächsten Moment wieder entwischen, doch dieses Mal rannte sie mit der Furcht vor der Wasserwaffe in seiner Hand weiter. Im Spielzimmer herrschte ein heilloses Durcheinander, das von lautem, fröhlichem Lachen und inzwischen eher ruhiger Musik begleitet wurde. Es endete, irgendwann erschöpft, als Entspannungsrunde im Whirlpool.


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„Ich bin durstig. Holst du mir etwas zu Trinken?“ Bill war gerade so schön wieder durchgewärmt, dass ihm so gar nicht danach war, jetzt wieder aufzustehen.

Tom grinste ihn nur müde an. „Keine Chance… zu faul.“ Er war selbst zu faul, um in ganzen Sätzen zu sprechen. Sein Körper lümmelte sich gerade in so einer perfekten Position, wie er sie sonst selten fand. Die würde er erst wieder verlassen, wenn das Wasser zu brennen anfinge… außerdem saß Lilith ihm direkt gegenüber und hielt ihn durch ihre kleinen, lasziven Bewegungen in so einer latenten Erregtheit, dass er gar nichts Anderes wollte, als sie dabei offen zu beobachten. Seinetwegen konnte sie ja Getränke holen, dann würde er ihre leckere Rückenansicht zu sehen bekommen.

Bill brauchte nur einen Blick, um seine Frage an die anderen Beiden weiterzugeben, jedoch grinste Andi ihn nur so ähnlich an, wie Tom es gerade gemacht hatte.

Lilith verdrehte sich ein wenig und reckte sich über den Beckenrand hinaus, was dem Blonden auf der anderen Seite direkt wieder richtig gut gefiel. Gerade so, ohne aufstehen zu müssen, erreichte sie mit ihrer Hand eine der leeren Flaschen, die dort standen. „Ein oder zwei Schluck sind hier noch,“ reichte sie Bill das Wenige, das noch darin geblieben war.

Der Schwarzhaarige versuchte gar nicht erst, einen weiteren Überredungsversuch zu starten, sondern begnügte sich für den Augenblick damit, seinen Mund mit dem Rest an Flüssigkeit anzufeuchten. Sein Rauschgefühl hatte sich verringert. Es plätscherte inzwischen wie leichte, warme Wellen durch sein Blut, und er fühlte sich noch immer ganz leicht und unbeschwert. So ein tiefes, ungewohntes Gefühl sagte ihm, dass alles, genau so wie es war, richtig war… ein Gefühl, als befinde er sich an exakt dem Platz, der für ihn im Universum vorgesehen war. Er fühlte sich spirituell berührt, und war sich auf einmal gar nicht mehr sicher, ob es nicht doch so etwas wie eine höhere Macht geben musste. Was sonst war das, das er gerade so stark fühlen konnte?

Lilith war mit einer ganz anderen Frage beschäftigt. „Ob dieser Pool wohl von allein Seifenblasen produziert, wenn man genügend Spülmittel hineinkippt?“ wurde sie sie los, während sie sich bereits fragte, warum sie darüber noch nie nachgedacht hatte. Die Idee war doch genial.

Das fand auch Bill, der sich sofort davon angesteckt fühlte. „Ich guck mal nach, wie viel wir da haben,“ wollte er es sofort ausprobieren und hüpfte aus dem Wasser. Seine Trägheit war plötzlich wie weggeblasen.

Andi fand die den Einfall süß, doch glaubte er nicht an einen Erfolg. „Bring noch was zu Trinken mit,“ erinnerte er Bill, da der sich jetzt schon aufgerafft hatte. Er sah ihm hinterher und fragte sich, wie weit es wohl zwischen ihnen gegangen wäre, wenn Tom und Lilith sie nicht so unsanft getrennt hätten. Es hatte sich so ganz anders angefühlt als sein Absturz damals mit Steffen. Das beschäftigte und verwirrte ihn, doch als er entdeckte, dass Tom ihn offenbar beobachtete, fühlte er sich ungut ertappt, und er konnte nicht verhindern, dass dieses Gefühl auch sein Gesicht zeichnete. Er hatte keine Ahnung, was Tom über das dachte, was vorhin zwischen ihm und Bill passiert war, und bis zu diesem Moment hatte er auch noch nicht wirklich darüber nachgedacht, doch jetzt arbeitete sein Gehirn auf Hochtouren. Wie sollte er Toms direkten Blick deuten? Waren sie schon zu weit gegangen? Irgendetwas sollte er sagen, nur wusste er nicht was.

Auch der Blonde suchte nach Worten und fand keine. Er konnte Andis schlechtes Gewissen sehen und wollte irgendetwas sagen, das ihm das nahm, doch er hatte das Gefühl, dass ein ‚Alles klar’ irgendwie nicht ausreichen würde. Das war nicht so einfach wie mit Bill vorhin, als ein nonverbaler Austausch durch einfachen Blickkontakt für ihn alles aufgeklärt hatte. Seine Eifersucht war in dem Moment verschwunden, als ihm erneut bewusst geworden war, dass niemand, auch nicht Andi, seinem Zwilling so nah kommen konnte wie er selbst. Übrig war noch dieses komische Gefühl… Andi und Bill… das war merkwürdig, aber auch nicht unspannend, wie er sich eingestehen musste. Es war etwas völlig Anderes, zu sehen, wie zwei Männer sich anmachten, als selbst ein Teil davon zu sein, vor Allem, wenn die Männer aus den beiden wichtigsten Personen des eigenen Lebens bestanden. Andi hielt seinem Blick nicht mehr stand. Es wurde wirklich Zeit, dass Tom etwas sagte. „Hey, Andi,“ stellte er den Kontakt sanft wieder her, obwohl er immer noch nicht wusste, was genau er nun sagen sollte, darum nahm er einfach das, was ihm zuerst durch seinen Kopf sprang. „Bill hat kein schlechtes Gewissen, also musst du erst recht keins haben. Alles ist gut. Entspann dich.“

Genau solche Worte hatte Andi gerade gebraucht, auch wenn er sich fragte, ob er sich wegen des vergangenen Zwischenfalls entspannen durfte, oder ob das auch für mögliche, zukünftige Zwischenfälle ausgesprochen war. Da war etwas an der Art, wie Bill ihn geküsst hatte, die es ihm sicherlich kaum möglich machen würde, es nicht noch einmal zu wollen. Noch nie zuvor hatte er sich bei so einer anregenden Knutscherei gleichzeitig so geliebt gefühlt. Genau genommen warf es ihn ziemlich um, was er empfunden hatte, und ganz sicher brauchte er mindestens eine Nacht Schlaf, um das alles für sich eingeordnet zu bekommen, doch als Bill zurückkam war an einordnen nicht mehr zu denken. Jede Bewegung seines Freundes faszinierte ihn heute auf eine Weise, die er nicht begreifen konnte, und genau das machte es irgendwie so spannend.

„Also wir haben noch eine volle und eine fast halbvolle Flasche. Hier,“ drückte der Schwarzhaarige seiner Freundin die nichtangebrochene Spülmittelpackung in die Hand und versorgte Andi mit etwas Trinkbarem, bevor er sich mit der angebrochenen Flasche auf Liliths gegenüberliegende Seite direkt neben seinen Zwilling setzte. „Mmmh… bei dir ist es schön warm,“ lächelte er Tom an und genoss dabei das Wasser, die Nähe, den Moment und das Leben. Es ging ihm so überdimensional gut… und nun wollte er ein Experiment starten.

„Loooos… Blubberblasen,“ quiekte Lilith bereits vergnügt, drehte ihre geöffnete Flasche auf den Kopf und drückte mit beiden Händen beherzt zu. Bill tat es ihr kichernd gleich bis aus seiner Flasche nur noch Luft kam.

Von Seifenblasen, die in den Raum schwebten, keine Spur, dafür fing es im Becken an zu schäumen, mehr und mehr. Tom forcierte das Ganze noch, indem er seine Arme wie ein Quirl durchs Wasser tanzten ließ. Je höher die Schaumtürme wuchsen, desto ausgelassener wurde die Stimmung in der Runde, und die ausgiebige Schlacht mit den wölkchenähnlichen Gebilden war so unvermeidlich wie der Spaß, den sie dabei hatten.

Lilith war die Erste, die sich schließlich aus dem Tumult zurückzog. Sie war erschöpft, und ihre Haut fühlte sich so durchgeweicht an, dass sie das dringende Bedürfnis hatte, aus dem Wasser herauszukommen. Während sie sich abtrocknete, beobachtete sie genussvoll das turbulente Treiben der weitertobenden Jungs. Hach, das war so was von himmlisch. Ihre Augen labten sich an dem Bild dieser entblößten, nassen Männerkörper und formten in ihrem Kopf weitere, schmutzigere Bilder, die sie in der Realität nur zu gern umgesetzt sehen würde. Eigentlich konnte es echt nicht angehen, dass keiner der drei Augenweiden mal selbst auf die Idee kam. „Jetzt fasst euch schon an und fallt endlich übereinander her,“ schmachtete sie deshalb in genau dem Tonfall, den ihre dreckige Phantasie ihr vorgab. Sie gehörte einfach nicht zu den Frauen, die in solchen Momenten ihre Gedanken für sich behielten, vor Allem, da solche Momente ja nun mal selbst für sie alles Andere als alltäglich waren. So eine Chance sollte zumindest nicht unversucht bleiben, fand sie. Immerhin hatte sie durch ihre Aussage schon mal auf der Stelle die Aufmerksamkeit aller, und Bills kurzes Grinsen in ihre Richtung hatte etwas ausgesprochen Vielversprechendes. Sie grinste frech zurück.

Tom hatte kaum gecheckt, was Lilith gesagt hatte, da spürte er nur noch, wie schlanke Finger fest in seine Haare griffen und seinen Kopf nach hinten zogen. Das Nächste waren Zähne, die gleichzeitig sanft und drängend in seinen Hals bissen, und ein eingeschäumter Körper, der leichtgewichtig über ihn kam und seinen damit tiefer ins Wasser brachte. Bills Schenkel glitt widerstandslos zwischen seine Beine und traf sanft auf sein sensibelstes Körperteil, während dessen Zungenspitze, begleitet von heißem Atem, seinen empfindlichen Punkt hinter seinem Ohrläppchen massierte. Unter anderen Umständen hätte Tom an dieser Stelle der Anmache vielleicht versucht sich herauszuwinden, um diesen Part auf später zu verschieben, wenn sie allein waren, doch der Rausch hielt noch an, und als hätten Bills Berührungen bei ihm das Gedächtnis einer Fliege aktiviert, wusste er bereits nach einer Sekunde nichts mehr von weiteren Anwesenden oder irgendwelchen Dingen, die nichts mit der puren Gegenwart zu tun hatten. Sogar von sich selbst nahm er eigentlich nur noch die Stellen wahr, an denen die Liebkosungen seines Zwillings ihn trafen, als wäre ein Hebel einzig und allein auf Fühlen umgestellt worden. Er fühlte den immer noch ungelockerten Griff in seinen Haaren, der ihn auf eine Art lähmte, dass es ihn herrlich zur Passivität verurteilte, fühlte diese Lippen, diesen heißen, nassen Körper auf seinem, diesen Druck auf seinem Schwanz, der so langsam mit Gegendruck reagierte. Oh Gott… Bill wusste viel zu genau, wie er ihn kriegen konnte.

Während Andi sich in diesem Moment an Toms Stelle wünschte, setzte Lilith sich mit angewinkelten Beinen auf die warmen Fliesen, stützte ihre Ellenbogen auf ihre Knie und legte ihr Kinn in ihre Hände. Auf ihren Lippen lag ein zufriedenes Lächeln und in ihren Augen die Lust an dem, was sie sah. Es war immer das Gleiche… kaum berührte Bill jemanden auf diese Art, starb derjenige... und Lilith ergötzte sich daran, wie besonders schön Tom starb, wie sein Gesicht gezeichnet war von dem Genuss, den sein Bruder ihm aufzwang. In diesem Moment entfaltete sich seine ganze Schönheit.

„Wolltest du so was sehen, Schatz?“ hob der Schwarzhaarige seinen Kopf, als Tom wie geschmolzenes Wachs in seinen Armen hing, und sah schmunzelnd zu seiner Freundin.

„Ein wundervoller Anfang,“ säuselte Lilith verträumt.

„… und ein abruptes Ende,“ vervollständigte Bill den Satz und wandte sich direkt wieder an Tom, dessen Blick diese leichte Verwirrung anzeigte, die er bei ihm so mochte. „Du schmeckst total nach Geschirrspülmittel. Mein ganzer Mund ist schon voll davon,“ musste er grinsen und stützte sich ab, um sich von seinem Bruder herunterzubewegen. „Ich geh Zähne putzen,“ zog er die einzige Konsequenz, die er ziehen konnte. Mit so einem Geschmack auf der Zunge, ließ es sich unmöglich entspannen, geschweige denn genießen.


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Bill hatte gerade mal die Zahnbürste und die dazu passende Paste in die Hände genommen, da öffnete sich hinter ihm bereits die Badtür. Durch den Spiegel konnte er sehen, wie Tom mit leicht aufgebrachtem Gesichtsausdruck hereinkam. Er lächelte.

„Mich einfach so heiß machen und dann von jetzt auf gleich abhauen und mich mit `nem Ständer da sitzen lassen…,“ kam der Blonde seinem Bruder mit empörter Stimme näher, während er das immer zufriedener werdende Lächeln im Visier hatte. „Genau so was gefällt dir, was?“ deutete er das bereits richtig, als er hinter ihm zum Stehen kam.

„Tootaaal,“ schnurrte Bill genüsslich und drückte sich etwas von der Zahncreme auf seine Zahnbürste. Ihm gefiel ebenfalls die Art, wie Toms Hände sich über seine Taille auf seinen Bauch schoben und wie sich eben bereits benannter Ständer an seinem Po rieb. Sein Zwilling war sehr deutlich in dem, was er wollte, und Bill war dafür außergewöhnlich stark empfänglich. Die Droge hatte noch nicht aufgehört zu wirken, und die Lust fuhr ihm, wie Toms Finger auch, direkt in seine nassen Shorts.

Ganz leicht nur berührte er Bills zarte Eichel und sah dessen Spiegelbild dabei zu, wie sein Gesicht immer weicher wurde, während es unter Toms Hand deutlich an Härte zunahm und er fühlte, wie Bills Körper sich tiefer in seine Arme legte. Er ließ seinen Blick langsam und genüsslich über den schlanken, geschmückten Körper schleichen und spürte, dass sein Zwilling ihn dabei beobachtete, und wie es ihm gefiel, so betrachtet zu werden. Tom war sich ganz sicher, dass es im ganzen Universum kein schöneres, erotischeres Wesen gab als seine andere Hälfte… und er war so scharf auf sein wie extra für ihn erschaffenes Wesen. „Mmmmh, ich steh so auf den ganzen Kram, den du am Körper trägst,“ raunte er, als er anfing an Bills verstecktestem Piercing zu spielen.

„Hrrrr… und ich steh` drauf, wie du damit umgehst, Engel“, war in jedem Wort die Hingabe zu hören, der der Schwarzhaarige verfallen war. Die Art, wie sein Bruder ihn berührte, war so einzigartig und so himmlisch erregend. Nur er konnte ihn so bezaubern. Seine Finger hatten noch immer nichts von der Magie eingebüsst, die er bereits bei ihren ersten Begegnungen so intensiv wahrgenommen hatte, und Bill genoss dieses sanfte Schwindelgefühl, das er immer hatte, wenn Toms Neckereien anfingen seinen Atem zu kontrollieren und sein Denken einzuschränken.

„Du tust, was du tun musst, und ich wasche mir jetzt das Geschirrspülzeug vom Körper…“, erklärte Tom, als er spürte, dass Bills Verlangen ungefähr auf das Level angestiegen war, das er selbst erreicht hatte, bevor er ohne Vorwarnung und Möglichkeit auf Einspruch im Pool sitzen gelassen wurde, aber gerade war er, wie er selbst fand, der nettere Zwilling, denn so würde er seinen Schatz nicht hängen lassen… und sich selbst im Übrigen auch nicht, weshalb er den angefangenen Satz mit einer weiteren Botschaft in leicht rauchiger Stimme beendete, bevor er sich von Bill löste, sich elegant seiner Shorts entledigte und in die Dusche stieg.

„… und dann treffen wir uns zu einem Quickie, bevor wir zurückgehen“, hörte Bill diese einladenden Worte, die für ihn ebenso verlockend waren, wie der heiße Hintern seines Engels.


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#285

RE: ~ Zurück zum Nullpunkt ~

in Fanfictions 07.01.2010 17:52
von schäfchen • Besucher | 3.541 Beiträge

das hab ich heute morgen gemacht, als ich gesehen habe, dass es hier was zu lesen gibt... dann war ich direkt genervt, weil ich noch arbeiten musste...
und dann hab ich zu Hause direkt wieder so gemacht, weil ich mich gleich wieder drauf gefreut hab...
und mir bleibt außer HACH nicht viel zu sagen
jetzt kannst du direkt hinterher posten
Die Woche war so ätzend, aber hier kann ich mich dann endlich mal entspannen und ganz weit weg sein
ach, danke

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