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~TOM~
"Okay, okay heute schon," gab ich mich geschlagen. Er hatte ja recht, dies hier war ein Spiel und ich wollte ganz bestimmt kein Spielverderber sein. "Ich stehe zu eurer Verfügung mein holdes Weib. Ihr Wunsch ist mir Befehl." Mein Magen knurrte schon wieder und ich sah an mir herab, um ihm ein scharfes "Pscht" zuzuwerfen. "Aber wo möchtest du tanzen? Hier?"
Antworten
~Bill~
"Ich bin mir sicher, dass es in dieser Stadt irgendwo einen Ort gibt, an dem es Musik und eine Tanzfläche gibt," grinste ich optimistisch. Tom und ich hatten ja wirklich schon so einiges zusammen gemacht, sogar geheiratet... hihi... aber zusammen getanzt? "Haben wir überhaupt schon jemals irgendwann mal zusammen getanzt?" musste ich meine Überlegung mal ein mein Gegenüber weitergeben, weil ich mir nicht wirklich sicher war.
~TOM~
"Klar haben wir schon mal zusammen getanzt...wart mal, ich glaub da waren wir vier." Boah war das lange her. Ich konnte mich noch ziemlich genau daran erinnern, wie stolz wir uns fühlten. "An unserem Geburtstag...erinnerst du dich nicht? Alle haben uns zugesehen. Aber ich habe keinen Schimmer mehr, wie es dazu kam."
~Bill~
"Nee... daran erinnere ich mich nicht mehr... kann also so Spektakulär nicht gewesen sein", kicherte ich. "Ich erinnere mich nur daran, wie du bei unserem 15. Geburtstag die Hälfte der Nacht versucht hast herauszufinden, wo oben und unten ist." Gott... da war Tom sowas von betrunken gewesen, dass ihm sämtliche Orientierung verloren gegangen war. Schräg hinter Tom kam ein Kellner mit zwei Tellern in den Raum und ich hoffte, der würde unseren Tisch ansteuern.
~TOM~
"Äh...ja. Himmel war ich da betrunken," grinste ich schief. Gott an diese Nacht erinnerte ich mich nicht so gerne....wenn man denn so von Erinnerung sprechen konnte...äh ja. Der Kellner lenkte mich ab, als er die gut gefüllten Teller vor uns stellte. Hm, das sah lecker aus...es wurde jetzt auch echt Zeit, dass da was in meinen Bauch kam. "Wo waren wir meine Geliebte?" fragte ich Bill nachdem ich die ersten Bissen verschlungen hatte. "Egal...frag ich lieber, wo kommen wir hin? Wir wollen also Tanzen...okay, suchen wir uns irgendeinen Laden in dem man das kann. Mein Hochzeitsgeschenk an dich ist jetzt, dass ich alles mitmache, was auch immer du heute möchtest. Für heute gehöre ich ganz dir, meine Liebste." Ich sah meinen Bruder an, wie ich glaubte in so einem Moment eine Frau anzuschauen.
~Bill~
"Hach... mir scheint, ich habe den perfekten Mann geheiratet", freute ich mich über sein Geschenk und stieg gleichzeitig wieder mit ins Spiel ein. Das Essen war so lecker und wir so hungrig, dass wir fast gar nicht sprachen, während wir unsere Mägen füllten... na ja... eher überfüllten, denn nachdem unsere Teller leer waren, saßen wir eher erledigt auf unseren Stühlen als tanzbereit. "Wir haben auf diesen besonderen Tag noch gar nicht angestoßen", fiel mir ein, und lieferte damit gleich einen Grund, zur Auflockerung etwas Alkohol zu mir zu nehmen. Ich wollte unbedingt tanzen, doch der beste Tänzer war ich gewiss nicht. Da konnte ein klitzekleiner Schwips vielleicht etwas helfen, und ich bestellte direkt zwei Gläser Champagner für uns.
~TOM~
"Gute Idee" lobte ich seine Entscheidung für Champagner. "Vorallem weil du mich dazu genötigt hast dem Tanzen zuzustimmen...Gott, was habe ich mir nur dabei gedacht dir diesen Tag zu schenken? Wer weiß schon was du dir noch alles einfallen lässt." Ich betonte das "Du" ziemlich übertrieben. "Bist du dir sicher, dass du mit mir tanzen willst? Ich habe soviel gegessen, dass ich wie ein Klumpen Dreck am Boden kleben werde. Nie im Leben kann ich mich heute noch so bewegen, wie es ein lockerflockiger Tanz erfordern würde....aber, ich hab mich ja verschenkt...sag mal haben die mir hier was ins Essen getan? Wie komm ich bloß auf so komische, bekloppte, hirnrissige Ideen?" Ich haute mir immer wieder gegen die Stirn, so dass es fast schon schmerzte. Das hier war gerade nur halb gespielt...ich kannte meinen Bruder und verstand gerade in diesem Moment tatsächlich nicht, wie ich so etwas hatte tun können. Bei ihm musste man schließlich mit allem rechnen.
~Bill~
"Du bist mein Zwilling. Was soll da schon Anderes herauskommen? Guck mich an, dann weißt du, wie bekloppt du selber bist", lachte ich und genoss es mal wieder, dass ich jemanden hatte, der auf seine Art genau so tickte wie ich. Toms erstes Glas Champagner war so schnell leer, dass ich für die nächste Runde direkt eine ganze Flasche bestellte. "Wir brauchen schließlich noch etwas Zeit, um das Essen sacken zu lassen", rechtfertigte ich das schmunzelnd, außerdem fand ich es gerade herrlich, einfach hier mit Tom zu sitzen und Spaß zu haben. Es gefiel mir sehr, dass ich für den Rest des Tages alles bestimmen durfte. Das würde ich auskosten.
~TOM~
Wir genossen diese Stunde unübersehbar beide, die wir uns noch mit der Champagnerflasche in dem Restaurant aufhielten. Das Gefühl von Spaß und Freiheit lag auf uns beiden und hüllte uns wundervoll ein. Doch irgendwann wurde mir klar, dass der Alkohol langsam seine Wirkung zeigte. "Äh, wenn du noch tanzen willst, oder auch noch irgendetwas anderes mit mir anstellen, dann sollten wir das langsam beginnen. Wenn wir hier noch länger sitzen und weitertrinken bin ich bald zu nix mehr fähig." Ich winkte den Kellner heran und bezahlte unsere Rechnung. Dann hielt ihm auffordernd meine Hand hin, nachdem ich aufgestanden war und verfiel erneut in unser Schauspiel. "Darf ich zum Tanz bitten gnädige Frau?... Also wenn wir was gefunden haben...erstmal bitte ich zum Suchen." kicherte ich laut.
~Bill~
Elegant legte ich meine Hand in seine und ließ mir von ihm aufhelfen. Schon beim Rausgehen bemerkte ich, dass der Alkohol seine Wirkung nicht verfehlte, doch als wir an die frische Luft kamen, schien der Rausch noch mal einen draufzulegen, was mich dazu brachte, grundlos loszulachen. Wahrscheinlich hatten wir beide keine Ahnung, wohin wir liefen, aber das war auch völlig egal... wir folgten einfach immer den bunten Lichtern, die uns am Besten gefielen. Ich genoss jeden einzelnen Schritt durch diese Stadt... so frei wie schon ewig nicht mehr... und wir lachten... über jeden und alles, was uns auf unserem Weg begegnete... und ich war nicht die einzige Braut, die hier rumlief. Es kam mir so vor, als ob irgendwie alle betrunken hier langtorkelten... aber das lag vielleicht auch nur daran, dass ich selbst betrunken war. Irgendwann entdeckte ich einen Club. Er glitzerte und funkelte prächtig von außen. Das reichte mir völlig, um hineingehen zu wollen. Innen erwartete uns eine gut gefüllte Tanzfläche und rhythmischer Sound zu einer abgefahrenen Lichtshow. "Was meinst du? Direkt auf die Tanzfläche oder erst noch einen Coctail?" wollte ich Toms Meinung erfahren. Mir war irgendwie nach beidem.
~TOM~
Ich befand den Alkoholpendel gerade als genau richtig um das Tanzen hinter mich zu bringen. Ich war mir nicht sicher, dass wenn ich mich jetzt hinsetzten würde und noch etwas oben drauf trinken, ob es mir dann noch gelingen würde mich zu etwas aufzuraffen, dass mir eigentlich gar nicht lag. Der Platz, der mich aus der Ecke heraus anstrahlte erschien mir zwar als sofort einladend, aber ich hatte es Bill versprochen....würde eh nicht aus der Nummer herauskommen, also lieber nach dem Motto 'Je eher daran, je eher davon'. "Direkt auf die Tanzfläche," entschied ich also und wiederholte meinen Text. "Darf ich zum Tanz bitten mein Engel?" hielt ich ihm die Hand hin und nachdem er sie genommen hatte, legte ich die andere Hand an seine Hüfte und schob ihn galant zur Tanzfläche.
~Bill~
Als Tom am geeigneten Platz stoppte, legte er mir beide Hände an meine Taille und ich schlang meine Arme um seinen Hals. Schon bei unseren ersten Schritten gerieten wir sofort wieder ins Lachen, weil irgendwie gar nichts richtig ging, doch dann fanden wir irgendwie einen Rhythmus... unseren Rhythmus... denn der hatte mit der Musik nicht wirklich etwas zu tun. Es brauchte bestimmt eine ganze Minute, bevor ich es schaffte, mein Grinsen aus dem Gesicht zu bekommen. Mit Tom zu tanzen war schräg... gut schräg. Ich hatte definitiv Spaß. "Das klappt viel besser, als ich erwartet hatte", kicherte ich ihm ins Ohr.
~TOM~
"Ich bin mir ganz sicher, dass wir das nur allein finden." kicherte ich zurück. "Ich bin nur froh, dass es hier keine Kameras gibt....obwohl...das wäre mir eigentlich auch wurscht." Man lernt mit der Zeit sich danach zu richten und irgendwie danach zu leben, fiel mir in diesem Moment gerade mal wieder richtig auf. Eigentlich war es uns immer egal, was andere Menschen von uns dachten und doch....will man irgendwann nichts mehr zeigen...
Boah, darüber wollte ich jetzt nun weiß Gott nicht nachdenken. Ich versuchte alle meine Gedanken beiseite zu schieben und mich nur auf meinen Bruder zu konzentrieren. "Du riechst gut." schoß es irgendwann von meinem Kopf direkt in meinen Mund, als ich nah an seinem Hals tief die Luft einzog.
~Bill~
Es war Toms Tonfall, die Art, wie er es sagte und was er sagte... da war wieder diese pure Romantik, die mir wie auf Knopfdruck eine Gänsehaut bescherte und mich einlullte. Gott... ich liebte ihn dafür, dass er heute Grenzen zwischen uns überschritt, die mir offenbar vorher noch nie so bewusst waren. "Das ist genau der richtige Weg, mich zu bezirzen, mein Ehemann", legte ich meine Wange an seine und spielte die glückliche Braut... obwohl... spielte ich noch? Je länger dieser Tanz dauerte, desto mehr hoffte ich, er würde nicht enden. Ich fühlte mich unendlich wohl in den Armen meines Bruders, genoss jede Berührung unserer Körper, seine Nähe, seinen Geruch, seinen Atem an meiner Wange, die Art, wie er mich führte... es sollte nicht enden.
~TOM~
So hatte ich definitiv noch nie getanzt. Ich meine....ich tat es ja eh nie, oder höchst selten. Wann und wo auch? Aber wie dem auch sei, ich genoß diese einlullende Nähe und diese wärmende Geborgenheit. Moment mal...dauerte es wirklich lange, bin mein Denken in die Wirklichkeit zurück fand. Dies hier war ein Spiel mit meinem Bruder und weder war er der Mensch, noch dies hier der richtige Augenblick um sich in Gefühle fallen zu lassen, die mit der Sehnsucht einher gingen, die mich in letzter Zeit immer öfter heimsuchte. Hier musste ich jetzt ganz dringend hinaus... "Ich brauch jetzt was zu trinken." schob ich Bill ein Stück von mir und sah ihn an.
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