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~Bill~
"Okay", sagte ich, während ich innerlich seufzte. Eigentlich hatte ich ja gewusst, dass dieser Tanz enden musste. Jetzt wollte ich auch einen Drink und folgte Tom zur Bar. Ich bestellte den buntesten Coctail, den sie im Angebot hatten und hatte eine Minute später ein riesiges Glas vor mir stehen, von dessen Inhalt ich keine Ahnung hatte... aber es sah geil aus. "Auf dich", sah ich Tom an, bevor ich probierte... mmmh, lecker. "... und auf eine sehr gelungene Hochzeit, wie ich finde", grinste ich. Wenn ich den Tag so überdachte, dann war es der schönste Tag seit... ja keine Ahnung seit wann... einfach der schönste Tag. Wir haben so viel gelacht.

~TOM~
"Wir sind eben gut," kicherte ich. "Uns gelingt sogar eine Hochzeit." Es hatte wirklich Spaß gemacht Bill zu heiraten. "Bist du dir sicher, dass du diesen Coctail überlebst?" sah ich skeptisch auf das Glas. Er hatte für diesen kurzen Augenblick schon eine ganze Menge hinaus getrunken, wie ich fand.


~Bill~
"Das wirst du nicht. Zur Not krabbel ich", lachte ich. Mir war danach, mich gehen zu lassen, auf nichts achten zu müssen oder zu wollen. Und wenn ich zu viel trank... na und? Zügeln tat ich mich schon die ganze Zeit. "Bleib locker, Bräutigamchen. Zeit für Party", trank ich direkt weiter und wippte meinen Körper im Takt der Musik. Mir gefiel der Laden hier gerade ausgesprochen gut.

~TOM~
Oh man...ich hätte das gern genauso locker gesehen wie er. Doch irgendwie wollte das nicht funktionieren. Was würde passieren, wenn wir uns beide dem Alkoholkonsum hingaben? So Coctails konnten einen plötzlichen "Tod" bedeuten....und dann? Wenn es tatsächlich soweit kam? Normal waren immer genügend Aufpasser in unserer Nähe...doch hier war niemand außer uns. "Tooooom, verdammt! Jetzt mach dich mal locker!" wies ich mich selbst in Gedanken zurecht...das war doch sonst gar nicht meine Art mir um solche Dinge einen Kopf zu machen. Aber ich konnte sie nicht verjagen...es war einfach klar, dass wenn Bill trank...ich einen klaren Kopf bewahren musste. Sollte ich aufhören? Moah quatsch...ich strengte mich so sehr an diese spießigen Gedanken von mir zu verjagen, dass man es an meinem Gesicht sehen musste. Schnell ließ ich das Ende meines Strohhalmes in meinem Mund verschwinden und trank als würde es mir helfen.


~TOM~
Mir wäre es lieber gewesen, wenn er nicht ständig merken würde wie es mir ging. Also zumindest in Anbetracht dessen, dass ich ihm jeden Spaß wünschte. Seufzend sah ich ihn entschuldigend an. "Es tut mir Leid Bill, ich kann gerade einfach das Denken nicht einstellen. Es geht nicht, wenn wir uns beide volllaufen lassen. Dazu könnte ich mich nicht entspannen und ich könnte diese Coctails auch nicht einschätzen. Aber ist auch egal...ich lass es einfach. Es würde auch nichts ändern, wenn wir woanders hingehen."

~Bill~
"Oh... ich glaube doch", war ich anderer Meinung und stellte meinen nicht ausgetrunkenen Coctail auf den Tresen. "Komm mit", nahm ich Toms Hand und zog ihn mit mir aus dem Club heraus. Ich wollte gerade ein Taxi anhalten, da fiel mir ein, was Tom heute Mittag oder so gesagt hatte. "Ach... du wolltest ja noch in ein Casino", nahm ich meinen Arm wieder herunter. "Ist dir noch danach?" wollte ich von Tom wissen. Mir war es recht. Was auch immer Tom jetzt happy machte, machte mich auch happy.

~TOM~
"Wollte ich da heute hin?" stellte ich die Frage mehr an mich selbst. "Nee, da wollte ich doch nicht heute hin...wir können doch nicht alles an einem Tag machen und heute haben wir schließlich schon geheiratet," bekam ich das Grinsen plötzlich wieder nicht aus dem Gesicht. Gott, was für ein Tag...in mir tobte heute wirklich ein übles Hin und Her. Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dieses innerliche Wirrwarr war ich eigentlich schon fast gewohnt. "Wo willst du denn jetzt hin? Bill wir können uns nicht beide betrinken, egal wo wir sind. Das ist viel zu gefährlich."

~Bill~
"Was meinst du denn, wozu es diesen riiiieeesigen Zaun um das Grundstück von diesem Leihpalast gibt, in dem wir gerade wohnen?" fragte ich mit den passenden Gesten, um direkt auch die Antwort darauf zu geben. "Damit man auch mit betrunkenem Kopf weiß, bis wohin man gehen kann... nämlich bis zu dem Zaun." Schon wieder fühlte ich, wie sich meine Lippen zu einem Grinsen formten. Der bisher getankte Alkohol machte seine Arbeit wirklich ganz gut. Mir ging es prima damit. "Du musst zugeben, dass meine Idee an Genialheit nicht zu übertreffen ist." Da Tom dem garantiert nichts entgegensetzen konnte, denn meine Idee war überaus genial, hob ich erneut meinen Arm, um ein Taxi für uns zu begeistern.

~TOM~
"Aber..." wand ich nach einer kleinen Überlegungsweile ein, wurde aber direkt von Bills Hand unterbrochen, die mich in das Auto schob, dass mittlerweile vor uns hielt. "Aber," versuchte ich es erneut, als wir beide auf dem Rücksitz des Taxis saßen "...da gibt es doch gar keine Coctails...Was willst du denn da trinken?" Ich fand seine Idee in diesem Moment gar nicht so genial. Wir waren doch endlich einmal draußen. Ich war mir nicht sicher, ob ich nicht doch auf den Alkohol verzichten sollte...dazu jetzt wieder hinter die "Mauern" gehen?

~Bill~
"Du hast wohl nicht richtig hingeguckt. Im Schloss gibt es eine Bar... und wenn es da eine Bar gibt, dann gibt es da auch Alkohol", schloss ich folgerichtig. "Ich werde dir den leckersten Cocktail mixen, den du jemals getrunken hast... einen richtigen Hochzeitscocktail", versprach ich Tom, bevor ich dem Fahrer die Adresse nannte und er losfuhr. "Es sei denn, du willst noch woanders hin... da hätte ich auch Lust drauf... aber egal, wo wir uns absetzen lassen... du musst definitiv mitsaufen. Ich will nicht alleine betrunken sein", forderte ich mit dem Recht, das ich heute zum Fordern hatte. Schließlich war es Toms eigene Idee gewesen, dass ich heute alles bestimmen durfte... und ich wollte jetzt trinken und einfach alles loslassen... egal wo.

~TOM~
"Wenn dir so wichtig ist, dass ich mitsaufe...dann lass uns zurück ins Schloss." entschied ich ohne weiter nachzudenken. In diesem Moment gab es für mich nur diese Möglichkeit. "Dein Wunsch ist mir schließlich Befehl." Was hatte ich ihm da nur versprochen? Naja, auch in Anbetracht dieses Versprechens war es wohl gefahrloser, wenn wir zurück fuhren...wer wusste schon auf was für Ideen mein Bruder kam.

~Bill~
"Das ist auch besser so. Du denkst nämlich noch viel zu viel." Wurde es nicht auch für Tom langsam mal Zeit, die Vernunftsgedanken sein zu lassen und einfach mal so richtig, richtig abzuschalten? Ich fand schon... außerdem hielt mich seine Zurückhaltung gerade immer wieder etwas zurück, mich selber wirklich gehen zu lassen. Ich wollte jetzt niemanden neben mir, der noch damit beschäftigt war, auf irgendwelche Dinge zu achten... ob nun etwas sinnvoll war oder nicht... oder ob wir uns etwas erlauben konnten oder nicht. Davon wollte ich heute nichts wissen. Meine Vorstellung von Spaß haben und frei sein beinhaltete definitiv auch eine gewisse Form von Anarchie... bitte bloß keine Regeln. "Willkommen in unserm Traum... Verbote sind verboten", schmetterte ich ihm deshalb singend eine unserer ältesten Textzeilen entgegen. Wahrscheinlich verstand mein Bruder die Botschaft in Musikform besser, denn jetzt grinste er auf eine Art, die mir schon viel besser gefiel, als sein zweifelnder Gesichtsausdruck vorher.

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