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~ Bill ~
Spielerisch haute ich ihm auf die Finger, entwand mich schließlich mühsam seinem Griff und flüchtete zurück unter den wärmenden Wasserstrahl. Langsam wurde es kalt, und obwohl ich ein Kichern unterdrücken musste, wollte ich nicht noch weiter malträtiert werden. Außerdem spürte ich Müdigkeit in mir hochkriechen, und obwohl mir der Gedanke nicht wirklich gefiel, wurde es jetzt Zeit, nach Hause zu kommen, um noch ein paar Stunden Schlaf abzubekommen. Wobei ich bezweifelte, überhaupt schlafen zu können... Mit Grauen dachte ich an den nächsten Morgen, ich wurde nicht selten unausstehlich, wenn ich unausgeschlafen bei irgendwelchen Terminen hocken musste, und schließlich war es nicht Jan, dem ich dann morgen Früh auf die Nerven fallen würde. "Komm, duschen", hielt ich ihm auffordernd die erstbeste Flasche entgegen, die mir in die Hände gefallen war, vielleicht wusste er ja noch was netteres mit seinen Händen anzustellen, als mich zu zwicken.

~Jan~
Zärtlich lächelte ich ihn an, während ich ihm das Duschgel abnahm und etwas davon in meinen Handflächen verteilte. Ein Blick über seinen Körper, an dem die Wassertropfen glitzerten und ihn in dem schummrigen Licht erscheinen ließen wie eine Himmelsgestalt, ließ mich vorfreudig mit meiner Zunge über meine Lippen fahren. Hmmmm...noch schöner als erwartet fühlte es sich an den Schaum auf seiner glatten Haut zu verteilen, dass ich direkt so etwas wie ein Schnurren versuchte.

~ Bill ~
Mit geschlossenen Augen genoss ich seine Streicheleinheiten, eingehüllt in duftenden Schaum, und ich hätte jetzt locker im Stehen einschlafen können. Bevor ich doch noch in Versuchung geraten konnte, mir sein Bett näher anzusehen, blinzelte ich ihn träge an. "Hast du ein Handtuch für mich?" Die Frage war mir einfach so rausgerutscht, und ich wusste, dass ich unwillig geklungen hatte, aber irgendwann mussten wir ja mal wieder aus der Dusche raus.

~Jan~
„Klar“, stieg ich selbst aus der Dusche und reichte ihm ein Handtuch, während ich selbst begann mich abzutrocknen. Kurz hatte ich überlegt, ob ich ihm nicht noch einmal mit dem Handtuch eine Zärtlichkeit entgegenbringen sollte und ihm sanft den Körper trocken reiben. Doch ich verwarf den Gedanken, seine Stimme hatte eher so geklungen als wolle er den Abend möglichst zügig beenden und irgendwie fand ich es auch okay. Obwohl ich ihn am Liebsten für keine Sekunde mehr aus meiner Obhut entlassen hätte, war mir natürlich klar, dass dieser Abend ein Ende haben würde und irgendwann müsste es ja einmal kommen. Außerdem würde es mir sicherlich ganz gut tun mich meinen Gedanken und Gefühlen zu widmen, die nach wie vor ziemlich durchgewürfelt durch mein Gehirn jagten.

~ Bill ~
Erleichtert nahm ich zur Kenntnis, dass er meiner Bitte einfach so nachkam, ohne den Versuch, mich zu irgendetwas zu überreden oder dergleichen. Das machte ihn gleich noch mal ein Stück sympathischer, und verursachte ein warmes Prickeln in meinem Magen, das ich krampfhaft zu ignorieren versuchte, ich beobachtete lieber stumm, aber durchaus fasziniert Jan, der gerade sein Handtuch auf den Boden pfefferte und begann, sich anzuziehen. Erst jetzt fiel mir auf, dass er selbst sich gar nicht wirklich geduscht hatte, aber ich beschloss, ihn nicht darauf anzusprechen, er würde schon wissen, was er tat. Statt dessen klebte mein Blick wie paralysiert auf seinem Körper, und als er fertig angezogen war, hatte ich noch nicht mal angefangen, mich abzutrocknen. Noch immer lehnte ich bewegungslos mit der Schulter an der Duschwand. Als Jan es merkte, schenkte er mir einen wissenden Blick und tat dann schon wieder das Richtige, indem er mir provozierend grinsend sagte, dass er im Wohnzimmer warten würde, andernfalls wäre ich wahrscheinlich morgen noch hier festgewachsen. Zuerst wollte ich lautstark protestieren, aber als er dann tatsächlich das Bad verließ, war ich froh, einmal kurz durchatmen zu können. Und plötzlich machte auch mein Körper wieder, was ich wollte. Der erste Weg führte mich zum beschlagenen Spiegel. Nachdem ich daran herumgewischt hatte, entlockte mir mein Anblick einen kurzen Entsetzenslaut. Mein Kajal hatte schwarze Schlieren gezogen, und insgesamt definitiv schon mal bessere Tage erlebt, außerdem waren meine Haare triefend nass. Fluchend versuchte ich, das Schlimmste irgendwie zu beseitigen und war nach ein paar Minuten immerhin halbwegs angezogen auf dem Weg ins Wohnzimmer, wo meine restlichen Klamotten irgendwo verstreut lagen.

~Jan~
Eine Weile kreisten meine Gedanken um meine Gefühle zu diesem wunderbaren und gleichzeitig wundersamen Wesen, dessen Geräusche ich aus dem Bad vernahm, während ich mir etwas zu trinken eingoss. Doch schon bevor ich in dem Wirrwarr eintauchen konnte, zwang ich mich selbst dazu jetzt noch nicht in Grübeleien zu verfallen, der Abend war noch nicht vorbei und ich wollte und sollte ihn schließlich bis zum Äußersten auskosten. „Hey“, begrüßte ich ihn zärtlich, als er halb angezogen zur Tür hereinkam. „Magst du auch?“, hob ich fragend die Flasche.

~ Bill ~
Ich schaffte es noch, ihn kurz anzustrahlen, bevor ich mich gierig auf die Flasche stürzte, ohne mir die Mühe zu machen, ein Glas zu benutzen. Natürlich hatte ich Durst, aber irgendwie war ich auch froh, meine Klamottensuche und jeden Gedanken an Abschied noch ein wenig nach hinten verschieben zu können.

~ Bill ~
Was auch immer ich jetzt antworten würde war fast egal, denn jede Antwort die mir in den Kopf schoss, fühlte sich gleichzeitig wie Lüge und Wahrheit an. "Ich weiß nicht", entschied ich mich schließlich für irgendwas dazwischen, ich wusste es ja selbst nicht wirklich. Ich fühlte mich gut und auch wieder nicht, und ich konnte nur mit Sicherheit sagen, dass ich erstmal ein bisschen zur Ruhe kommen musste. "Frag mich in ein paar Tagen nochmal, vielleicht kann ich dir dann ne Antwort geben", hatte ich jetzt aber doch noch das Bedürfnis, irgendwie noch etwas hinzuzufügen, und musste selber über meine komischen Anwandlungen grinsen, waährend ich gleichzeitig seine streichelnde Hand in meinem Rücken genoss.

~Jan~
Seine Antwort war wie ein Beweiß dafür, dass ihn dieser Abend genauso in eine Art Zwiespalt katapultiert hatte, wie in den, in dem ich mich so ziemlich seit der ersten Sekunde unserer Begegnung befand. Und auch wenn ich nicht genau wusste, ob es die gleichen Gefühle waren, wie die, dich ich empfand wenn ich ihn nur ansah, es hatte etwas von Sicherheit. So unsicher ich mich auch fühlte, das Gefühl irgendwie mit ihm verbunden zu sein gab mir ein Stückchen Sicherheit, das mir hier und jetzt nur gelegen kam. „Das werde ich tun, da hast du mein Wort drauf“, versprach ich ihm sanft und erinnerte mich gerade noch rechtzeitig, um es direkt hinterher zu werfen daran, dass ich keinerlei Möglichkeiten dazu hatte ihn zu erreichen. „Vorausgesetzt du rufst mich an.“

~ Bill ~
Grübelnd sah ich ihn an. Der Gedanke, dass nur ich derjenige war, von dem ein Telefonanruf ausgehen konnte, gefiel mir nicht besonders. Einerseits ging ich generell ein hohes Risiko ein, wenn ich meine Telefonnummer leichtfertig weitergab, und es kam auch nur alle Jubeljahre einmal vor, dass ich sie tatsächlich herausrückte. Andererseits... „Gib mir mal dein Handy“, forderte ich schneller, als ich denken konnte.

~Jan~
Ziemlich erstaunt sah ich ihm fasziniert dabei zu, wie er mehr als schnell in meinem Handy herumtippte. Wow, das tat er mit Sicherheit nicht gerade selten. Ich konnte gar nicht so schnell realisieren, dass er mich mit seiner Nummer beglückte, bevor ich mein Telefon schon wieder in der Hand hielt. Doch was ich sagen wollte blieb mit dem Blick auf meinem Display in meinem Hals stecken und stattdessen presste sich ein Kichern hervor, während meine Lippen sich in Windeseile zu einem breiten Grinsen verzogen. Er hatte sich selbst den Spitznamen gegeben, der mir bislang nicht für ihn eingefallen war und er passte wie die Faust aufs Auge.

~ Bill ~
"Was denn? Passt doch... und du kriegst es ja alleine nicht hin", kommentierte ich sein unterdrücktes Gekicher und musste dank seinem Gesichtsausdruck selbst grinsen. "Und jetzt hoff ich einfach, dass du mich anrufst", schob ich ihm jetzt mit der Betonung auf dem "mich" und dem "du" den schwarzen Peter zu und fühlte mich gleich schon viel besser dabei. Jetzt lag es wenigstens nicht allein an mir, ob wir uns wiedersehen würden oder nicht.

~Jan~
„Ich hoffe dir ist klar was du damit gerade getan hast“, sah ich ihn frech grinsend an, bevor ich noch breiter grinsend und mit überaus glücklich klingender Stimme eine Erklärung hinterher schob. „Ich könnte dich jetzt jeder Zeit anrufen. Deine Stimme hören wenn mir danach ist und…ich mag deine Stimme. Folglich musst du deine Nummer ändern, wenn du mich je wieder loswerden willst.“ Ich machte eine Art Flirtneckerei daraus und versuchte es nach Spaß klingen zu lassen. Aber ich glaubte auch, dass mich der Klang meiner Stimme verriet und das Fünkchen Wahrheit das darin lag als wahrer Funken hervortrat.

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