~ Bill ~

"Bill, hör auf damit", verlangte mein Bruder nicht zum ersten Mal, seit wir im Wagen saßen. Ich war damit beschäftigt, abwechselnd meine Lippen mit den Zähnen zu malträtieren, oder nervös an meinen Nägeln zu knibbeln. Gerade war ich wieder bei meinen Lippen angelangt. "Glaubst du, ich mach einen Fehler, wenn ich jetzt dahin fahre?", ignorierte ich Toms wiederholten Einwand und warf ihm einen fragenden Seitenblick zu, während ich mich wieder meinen Nägeln zuwandte. "Du fährst doch gar nicht selbst", scherzte Tom, und ich boxte ihm genervt gegen die Schulter. "Nimm mich gefälligst ernst", schimpfte ich, wusste aber selbst, dass ich mich an seiner Stelle auch nicht ernst genommen hätte. "Mann, Bill. Mach doch nicht immer alles so kompliziert. Wenn er keinen Bock auf dich hätte, wärst du jetzt nicht auf dem Weg dahin, okay? Und jetzt hör auf zu lamentieren und hör vor allem mit dieser Rumfummelei auf. Du machst mich ganz verrückt", bekam ich den Kopf gewaschen, und schaffte es tatsächlich, für einige Minuten den Mund zu halten. Tom hatte ja Recht, aber die Tatsache, dass wir noch eine gute halbe Stunde Fahrt vor uns hatten, machte mich mit jedem Kilometer hibbeliger.

~Jan~

Als es an meiner Haustür klingelte hätte ich nicht sagen können womit ich die Zeit verbracht hatte, nur dass sie mir zwischenzeitlich endlos lang vorgekommen war. Im ersten Moment nachdem ich das eindeutige Geräusch in meinem Kopf wahrgenommen hatte, begann mein Herz erneut einen Tanz in meiner Brust aufzuführen. Und als ich dieses wunderschöne Wesen sah, dass sich mir wie erwartet hinter der Tür offenbarte, wollte mir vor wundervoller Spannung das Atmen nicht gelingen. Zum Glück lenkte mich im selben Moment etwas ab und nachdem ich ihn aufforderte hineinzukommen und gleichzeitig zur Seite trat um Platz dafür zu bieten, streckte ich meinen Kopf über den Türrahmen hinaus in den Flur und rief, “Ilse wart mal, mach die Tür mal wieder auf…ich hab dich gesehen und mir fällt da gerade was ein, was du für mich tun kannst!“ Vorsichtig und leicht beschämt…aber wirklich nur sehr leicht…öffnete meine Nachbarin ihre Haustür erneut und sah mich erwartungsvoll an. „Ich stell meine Klingel ab heute Nacht“, erklärte ich ihr sachlich um im bittenden Tonfall weiterzureden, „wenn Marco bei dir klingelt, was er sicherlich tun wird, wenn er denn hier aufläuft…lass ihn rein, okay?!“
Sie nickte zustimmend, aber eindeutig widerwillig. Sie mochte Marco nicht, aber das war mir egal, Hauptsache sie ließ ihn bei sich schlafen. Innerhalb von Sekunden schlug ihr Gesichtsausdruck dann auch wieder um und sie grinste keck. „Wunderschöne Nacht, Herr Plewka!“ Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte sie die Tür längst geschlossen und ich widmete meine Aufmerksamkeit endlich meinem hübschen Besuch, nachdem auch ich die Tür geschlossen und den kleinen Hebel umgelegt hatte, der die Türklingel verstummen ließ.
„Hi“, hauchte ich heiser gegen seine Lippen, nachdem meine Hand sich in seinen Nacken gewühlt und ihn dicht zu mir gezogen hatte und meine Augen mir bereits ihren Dienst verweigert hatten und sich meine Sinne auf das Gefühl beschränkten, dass seine weichen, warmen Lippen auf meinen auslösten.

~ Bill ~

Mit der ersten Berührung unserer Lippen war das Riesengebilde aus Fragen und zusammenhanglosen Gedanken und auch meine Nervosität in sich zusammengefallen wie ein Kartenhaus. Ich konnte nicht mehr denken, und ich wollte es auch gar nicht mehr. In vorfreudiger Erwartung hatten sich meine Nackenhärchen aufgestellt, mein Puls raste, und trieb das Adrenalin durch meine Blutbahnen, und ich ließ mich gehen, ließ mich einfach darauf ein und fragte mich nicht mehr, was richtig und was falsch war - mein Verstand war ausgeschaltet, aber dafür erinnerte sich mein Körper gerade eindrucksvoll daran, wonach ich mich die letzten Tage so sehr gesehnt hatte. Nicht für einen winzigkleinen Moment unterbrach ich unseren immer gieriger werdenden Kuss, während ich mir hastig die Jacke von den Schultern streifte und Jan blind gegen die nächstbeste Wand drückte.

~Jan~

Die Jahre hatten mich tatsächlich vergessen lassen, wie es war…was es bedeutete seine Sehnsucht auf diese Weise gestillt zu bekommen. Mal abgesehen davon, das ich von diesem Wesen niemals und in keiner erdenklichen und unerdenklichen Zeit genug bekommen könnte, so war dies hier doch etwas so anderes als nur die Erfüllung der Lust, die sich von Zeit zu Zeit unwillkürlich durch meinen Körper trieb. Sein Erscheinen allein vertrieb jegliche Kälte und wäre die Wand hinter mir aus Eis, so würde ich es nicht spüren und seine Nähe allein würde sie zum Schmelzen bringen. Warm und ungezähmt pochte mein Herz nicht nur in meiner Brust, sondern steckte meinen gesamten Körper an, durch den mein Blut schon bei diesem zugegeben wundervollen überirdischen Kuss schon an rasender Geschwindigkeit zunahm. „Hmmm“, schnurrte ich hinein in die Tiefen seiner Mundhöhle und genoss es sichtlich, dass er mich zumindest auf körperlicher Ebene auch sehr vermisst zu haben schien. Es gefiel mir, dass er mir keine Chance lies, selbst wenn ich gewollt hätte, er bot mir keinen Raum um diesen leidenschaftlichen Kuss so einfach zu beenden.

~ Bill ~

Mehr... mehr war das einzige Wort, dass sich wie eine Dauerschleife durch meinen Kopf zog. Ich wollte mehr von diesen Geräuschen hören, mehr Haut fühlen und mehr... von allem mehr. Ohne es wirklich beeinflussen zu können, schob sich meine Hand unter sein T-Shirt, während ich mich gleichzeitig noch enger an ihn presste, und noch immer nicht aufhören konnte, ihn zu küssen. Als ich die Hitze seiner Haut unter meiner Handfläche lodern spüren konnte, übernahm mein Körper endgültig die Kontrolle.

~Jan~

Waren es Sekunden oder doch schon Minuten, die vergangen waren seit ich die Tür geschlossen hatte? Wahrscheinlich hätte ich es als einen Hauch der Zeit bezeichnet, der an uns vorbei strich und uns nicht einmal berührte. So unwichtig waren Raum und Zeit, die Luft die uns einhüllte schien zeitlos und nur mit jedem zukommenden Augenblick gefüllter von Lust. Erst jetzt fiel mir auf, wie sehr ich mich wirklich nach ihm und seinem Körper gesehnt hatte. Nicht, dass ich in diesem Zeitraum unter anderen Umständen irgendjemanden benötigt hätte um ihn abzuschleppen und meine Lust zu stillen…aber selbst wenn sich etwas ergeben hätte. Es erschreckte mich in der Tat…ich denke, ich hätte wirklich auf jeden Anderen verzichtet. Niemand hätte die Lust in mir stillen können, denn jetzt, wo sie in mir und gegenwärtig war….meinen Lust galt ausschließlich ihm! Wie wundervoll es war und wie mitziehend es sich anfühlte, wenn die kleine Kugel in seiner Zunge mich berührte. Sie neckte mich auf eigentümliche Weise, fast so wie es seine Zungenspitze vermochte und alles zusammen bot mir ein so lustvolles Spiel, dass es mich fast überforderte zu diesem Kuss seine Hände auf meiner nackten Haut zu spüren. Sie schienen überall und hinterließen Brandspuren in denen die Glut der Lust sich aalte und mir blieb nichts, als immer wieder in unseren Kuss zu stöhnen und mich danach zu sehnen, dass dies hier niemals aufhörte, obwohl ich eigentlich nichts mehr, wollte, als dass er weiter ging….immer weiter ging…

~ Bill ~

Es war immer noch nicht genug. Nicht nah genug, nicht schnell genug, nicht intensiv genug, nicht mal annährend genug von allen Empfindungen, die ich gerade verspürte. Am liebsten wollte ich in ihn hineinkriechen, und ich war fast ein wenig erschrocken über meinen Hunger auf ihn. Der ursprüngliche Plan war definitiv ein anderer gewesen, aber das spielte keine Rolle mehr, weil ich jetzt nur noch meinem Bauchgefühl folgte. Mir war so unglaublich heiß, aber ich hielt die Energie für verschwendet, die ich gebraucht hätte, um mir selbst ein bisschen Abhilfe verschaffen zu können. Stattdessen löste ich mich vollkommen atemlos von seinen Lippen, um ihn endlich von seinem störenden T-Shirt zu befreien, und trauerte dem gierigen Kuss fast augenblicklich hinterher.

~Jan~

Tatenlos sah ich ihm zu, ließ mit mir geschehen was auch immer er tat. Meine Gedanken hingen noch immer in diesem Kuss und ich konnte es gar nicht glauben, dass seine Lippen von meinen getrennt waren und ich sie mit meinen Augen ansehen konnte. Mein Blick hing an ihnen fest und gleichzeitig fühlte ich sie noch immer auf meinem Mund, schmeckte den Geschmack seiner Zunge und dachte, dass ich noch nie etwas Vergleichbares schmecken durfte. Keine Speise dieser Welt war so süß und so verführerisch. Schon jetzt, nach einem einzigen Kuss war ich süchtig nach diesem Rausch und diesem taumelnden Gefühl, das meine Knie weich werden ließ und nur noch die unsichtbaren Fäden, die er gespannt hatte, hielten mich aufrecht. Nur er lenkte mich und es war auch einzig und allein seine Schuld, dass meine Finger nach dem Ende seines Shirts suchten und es ungeduldig über seinen Körper friemelten, während ich heiß seine Blicke auf meinem nackten Oberkörper spürte. Blicke die Löcher hinein brannten in meine Haut, wunderschöne Wunden, die niemals verheilen würden.

~ Bill ~

Für einen Moment war ich abgelenkt von seinem plötzlichen Tatendrang und konnte mich nicht entscheiden, welches Bedürfnis jetzt das dringlichere war – mich einfach mit geschlossenen Augen dem Genuss hinzugeben, seinen Fingern hinzugeben, ihn machen zu lassen – oder doch lieber selbst machen. Vielleicht war es die Tatsache, dass ich gar nicht erst dazu kam, meine Augen überhaupt zu schließen, dann wäre ich wahrscheinlich verloren gewesen... aber ich starrte noch immer wie hypnotisiert seinen halbnackten Körper an, und der war mir definitiv noch nicht nackt genug. Jetzt auf einmal wieder gierig geworden, öffnete ich so schnell wie möglich seine Hose, um sie dann sofort rücksichtslos nach unten zu zerren, während ich gleichzeitig diesmal seinen Hals mit Küssen überfiel.

~Jan~

Seine Lippen an meinem Hals machten meine Erregung perfekt. War es mir auch bis hier nicht noch nicht wirklich bewusst gewesen, so gab es nichts mehr, was mich in diesem Augenblick noch hätte halten können…so jedenfalls fühlte es sich an und ich dachte überhaupt nicht mehr über irgendetwas nach. Reagierte wie im tiefsten Rausch und benahm mich gleichzeitig wie ein Junkie, der den nächsten Schuss greifbar hatte aber noch nicht in den Händen hielt. Ungeduldig strichen meine Füße den letzten Rest meiner Hosenbeine über den jeweiligen anderen Fuß und als ich das geschafft hatte, taten meine Hände, wieder nur durch ihn und wie bei einer Marionette, das was sie tun mussten. Ich stieß ihn von mir weg, um ihn im selben Moment umzudrehen und selbst erstaunt darüber, stellten sich meine Finger ziemlich geschickt an und hatten ihn in Windeseile von seiner Hose befreit. Ich glaube sie hatte noch nicht ganz den Boden berührt, als ich meine gesamte Männlichkeit bereits laut und befreiend stöhnend in ihm versenkt hatte.

~ Bill ~

Endlich hatte ich ihn da, wo ich ihn haben wollte – über diese Zweideutigkeit hätte ich wahrscheinlich gegrinst, wäre ich noch bei klarem Verstand gewesen. Statt dessen verließ ein nur überwältigtes Wimmern meinen Mund, und es kam mir nicht einmal mehr in den Sinn zu protestieren, weil er mich so abrupt bei meiner noch nicht einmal richtig begonnenen oralen Reise über seinen Körper unterbrochen hatte, oder mich zu beschweren, weil ich ihn jetzt nicht einmal mehr ansehen konnte… in mir gab es nur noch unsagbare Lust und es existierte nichts mehr als die perfekte Einheit, zu der wir verschmolzen waren. Es war mir völlig egal, dass ich keinen wirklichen Halt an der Wand vor mir fand, denn den stetig heftiger werdenden Rhythmus, den er jetzt anschlug, würde ich sowieso nicht lange durchhalten. Und trotzdem war mein Verlangen nach mehr so groß, dass es einer lustvollen Verzweiflung gleichkam.

~Jan~

Im Nachhinein hatte es was schrecklich Animalisches und ich hätte mich fast dafür schämen können, was ich natürlich nicht tat…nicht einmal später als es mir bewusst wurde. Hier und jetzt erlebte ich sowieso nur diese wundervollen Gefühle, die seine Enge um meinen Schwanz auslösten und ich fickte ihn… ob nun von unsichtbaren Fäden gelenkt, oder nicht…ich fickte ihn…hart, rücksichtslos und gelenkt von Trieben, wie ich sie nur selten an mir selbst kennen gelernt hatte. Um mich so fallen lassen zu können und mich selbst so tief in meine eigenen Instinkte schauen lassen, dazu bedurfte es schon einer ganz besonderen Vertrautheit. Ich hätte ihm mein Leben in die Hände gelegt in diesem Moment und auf eine ganz eigene Weise tat ich es auch. Immer fester drückte mein Körper ihn gegen die Flurwand, ein Zeichen dafür wie weit ich mich selbst vergaß. Nicht einen Augenblick machte ich mir Gedanken darüber, was für Ausmaße die Spuren hinterlassen könnten. Zugegebenermaßen dachte ich nicht eine Sekunde an seinen Schwanz, konnte nicht einmal seine Haut küssen, obwohl seine Schulter wunderbar zart vor meinen Augen aufblitzte, als wäre sie mit purem Goldstaub übersät. Nur die Enge dieses elfenhaftem Engelswesen war gegenwärtig und der Fick in dem ich mich verlor.

~ Bill ~

Die Wucht seiner Stöße drängte mich immer weiter nach vorn, bis meine glühende Wange gnadenlos an die Wand gepresst wurde, doch es war mir egal, jetzt zählte nur noch die Befriedigung meiner lodernden Lust. Das Aufeinanderprallen unserer Körper verursachte laut klatschende Geräusche, die nur noch durch meine nicht mehr zu unterdrückenden Schreie übertönt wurden. Es interessierte mich nicht, ob das ganze Haus hören konnte, was wir hier trieben, ich musste meine Gefühle einfach herauslassen. Irgendwann schaffte ich es, eine Hand zwischen mich und die Wand zu quetschen, um mir selbst Erleichterung zu verschaffen, und alles, was ich jetzt noch wusste, war, wie sich sein warmer Atem an meinem Nacken anfühlte, wie die Hitze seines Körpers in meinem Rücken durch meinen ganzen Körper sickerte, in jede noch so winzige Faser, und sich schließlich pochend in meinem Schwanz sammelte. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, so sehr wurde ich von meinen Lustgefühlen beherrscht. Fast wimmernd sehnte ich den erlösenden Höhepunkt herbei.

~Jan~

Alles an das ich dachte war meine Lust…aber dachte ich überhaupt? Irgendwie verlor sich alles, selbst meine Gedanken. Alles schwebte und zog mich gleichzeitig ins tiefe Feuer hinab. Nichts hielt mich außer meiner Gefühle und sie flogen mit mir davon, als die Schwere in der Leichtigkeit sich löste und mein Höhepunkt mich mitnahm in alles Zeitlose und Wunderbare. Zuckend entlud sich mein harter Schwanz und mit ihm floss nicht nur die Flüssigkeit meiner Samen, es erschien mir, als würde ein Teil von mir mitgeschwemmt und in Bills Körper getrieben…ein Teil meiner Liebe, die ihm für immer gehören sollte.

~ Bill ~

Er nahm mich und gab mir dabei alles, und als ich spürte, wie ihn sein Orgasmus überrollte, ließ ich mich völlig fallen und ich fühlte, wie es auch mir unwiderbringlich kam. Die ersten Beben meines Höhepunktes ergriffen Besitz von mir, mein Körper verkrampfte sich und ich erstarrte, bevor ich mich in wilden Zuckungen der Ekstase ergab und ich von einer Erfüllung heimgesucht wurde, wie ich sie mir nie erträumt hatte. Wie sollte ich je wieder darauf verzichten?