~Bill~

Ich warf meine Klamotten über das Bettende und krabbelte auf allen Vieren über die Matratze zu David. "Meinetwegen kannst du auch auf die Anzughose verzichten," grinste ich, während ich ihm seine Zigarette aus der Hand nahm, um mal wieder selber dran zu ziehen. "Erkennt dich ja niemand, wenn Du Hut und Sonnenbrille auf hast," wurde mein Grinsen breiter bei der Vorstellung, wie lustig das aussehen würde und ich pustete den Rauch an David vorbei, bevor ich mich ihm noch weiter näherte und ihm einen Kuss gab. "So... ich bin duschen," informierte ich ihn und gab ihm seine Zigarette zurück, nachdem ich nochmal schnell dran gezogen hatte und verschwand unter der heißen Dusche.

~Bill~

Ich ließ mir viel Zeit bei meiner Körperpflegezeremonie und schminkte mich sorgfältig. Als ich das Ergebnis in meinem Gesicht betrachtete, fiel mir auf, dass ich mich hier für David so ins Zeug legte. In meinen Augen versuchte ich zu ergründen, was die letzten 24 Stunden mit mir gemacht hatten... und was ich eigentlich fühlte. Die dauernden Fragen der Reporter, ob ich schwul sei, kamen mir in den Sinn und mit welcher Vehemenz ich das immer abgestritten hatte, selbst total überzeugt von meiner Antwort... und bei näherem Hinsehen, stimmte meine Antwort. Schwul war ich definitiv nicht. Dazu fühlte ich mich von Frauen viel zu sehr angezogen und genoß auch die Zärtlichkeiten mit ihnen wirklich, aber ich konnte auch nicht leugnen, dass mir das, was ich hier mit David erlebte, mehr als angenehm war, viel mehr... es war einfach richtig geil... und dass ich ihn so gut kannte und er mich, machte die Sache so viel leichter und unanständiger. Bei dem letzten Gedanken grinste mich mein Spiegelbild an und ich verließ das Bad erfrischt, gut gelaunt, perfekt geschminkt und summend. "Ich liebe London," warf ich David dementsprechend auch gleich meine gute Laune an den Kopf und schwang mich lächelnd in meine Boxer und meine Jeans. Ich spürte schon wieder Davids Blicke auf mir... sie kribbelten. Mit noch nicht ganz zugeknöpfter Hose drehte ich mich zu ihm. "Haare stylen oder nicht?" wollte ich von ihm wissen und seinen geilen, sabbernden Blick sehen... oh Gott... ich stand drauf, wie er mich ansah!

~Bill~

Der Kuss mit David raubte mir für einen Moment den Atem. Er hatte mit seinen Blicken in mir so eine unglaubliche Spannung ausgelöst, die sich knisternd zwischen unseren Lippen wiederfand, als er so nah vor mir stehenblieb. Seine Hände, wie er mich in die Umarmung zog... seine Lippen, seine Zunge... jeder Moment schien perfekt und meine Hände schoben sich über seinen Nacken in seinen Haaransatz hinein, dies alles festhalten wollend. Wohlig seufzte ich in diesen Märchenkuss, der sich in einem ebenso perfekten Moment wieder löste und mich verzaubert zurückließ. "Ich liebe dich," flüsterte mein Mund, weil mein Herz es so fühlte, gedankenlos, in diesem Augenblick gefangen.

~Bill~

In Davids Armen wurde mir bewußt, was ich da ausgesprochen hatte und doch lag dieser Zauber noch über uns. Ich konnte ihn jetzt nicht mit Worten zerstören. Ja... ich liebte ihn, aber kam es bei ihm so an, wie ich es fühlte? Ein kleiner Teil in mir, biss sich nachträglich und umsonst auf die Lippe, der andere Teil begab sich zurück in den Augenblick und nahm Davids Liebe als Geschenk an. Meine Lippen fanden einen Weg zu seinem Hals und setzten ein paar vereinzelte Liebkosungen daran entlang. "Wir gehen jetzt Hüte kaufen," sagte ich leise an sein Ohr und meine Mundwinkel zogen sich bei dem Satz hoch.

~Bill~

"Nur Hüte," lachte ich. "Du bist ein Träumer... ich hab noch Massen an Geld in der Tasche, das hier bleiben will und das interessiert sich nicht die Bohne für deinen Rücken, alter Mann," stupste ich ihn an, als ich meine Tasche geschultert hatte. "Aber wenn du nicht jammerst, bekommt dein Rücken vielleicht später eine Massage," versprach ich ihm vage und schnappte mir Davids Hand, als die Zimmer abgeschlossen waren. "In dem Laden, wo wir die Anzüge abholen, weiß bestimmt auch jemand, wo es Hüte zu kaufen gibt," überlegte ich laut, als wir durch die Straßen liefen. Die Sonne strahlte fröhlich und versprühte eine gute Atmosphäre für Shoppingrunde 2 und ich war guter Dinge, noch ein paar ausgefallene Sachen zu ergattern und das Gefühl, erneut die Stadt zu erobern verstärkte sich mit jedem Schritt durch diese lebendige Metropole.

~Bill~

Davids Ladenauswahl ließ mich neugierig werden. Dark planet hörte sich ziemlich interessant an und ich freute mich schon auf den Besuch. Vor meinen Augen starrte mich ein Hut im Al Capone Stil an und grisend nahm ich ihn von seinem Haken und plazierte ihn so, wie er sein musste, auf Davids Kopf. "Geil," fand ich. "Der passt perfekt zu deinem Anzug... fehlt nur noch die passende Brille."

~Bill~

Ich brauchte noch einen Moment, bis ich den passenden Hut für mich gefunden hatte und nachdem wir bezahlt hatten, ließ David uns auch die Hüte ins Hotel bringen. "Wir sollten auf jeden Fall ein paar coole Fotos von uns machen lassen, wenn wir heute Abend verkleidet sind," sagte ich, als wir den Laden wieder verließen und hielt David am Handgelenk fest, als er direkt in den Dark Planet reinstürmen wollte. "Wart mal eben," zog ich ihn zurück und schlang meine Arme um seine Taille, schob direkt meine Finger dabei unter sein T-Shirt und erfühlte seine warme Haut. Warm waren auch seine Lippen, als ich meine drauflegte und fordernd meine Zunge daran entlangstreicheln ließ.

~Bill~

Der Laden hatte was und als ich supernetten Lederschmuck entdeckte, war ich Feuer und Flamme und probierte erstmal jedes zweite Armband aus, bevor ich mich über die Halsbänder hermachte. Eines war schöner als das Andere und mir wurde klar, dass dieser Laden sein Lager neu auffüllen musste, wenn ich mit ihm fertig war. Die Verkäuferin war eine recht alte Frau, die ein so junges Funkeln in den Augen hatte, dass sie mich echt faszinierte und als sie merkte, dass ich sie nicht verstand, redete sie ganz langsam mit mir. Das fand ich voll niedlich, obwohl ich trotzdem kaum etwas verstand, aber sie lächelte die ganze Zeit dabei so freundlich, dass ich sie am Liebsten auch gleich mitgenommen hätte. Bei einigen Halsbändern, die schwer zu verschließen waren, zeigte sie mir, wie ich sie anlegen musste und der Schmuckstapel neben der Kasse wurde immer größer, bevor ich überhaupt dazu kam, die anderen Sachen hier erforschen zu können.